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Christina P.
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Hamburg

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Insgesamt 1122 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2020
Ammon, Katja

Darker Things


ausgezeichnet

Wenn dich die dunkle Variante der Realität zu sich ruft
Die 17-jährige Lejla wurde dazu verdonnert, den Sommer über illegale Graffitis zu beseitigen als Strafe für eine Tat, welche sie gar nicht begangen hat. Hilft alles nichts, da muss sie nun durch. An einem Nachmittag wird sie jedoch bei ihrem "Sommerjob" von einem düsteren Typen recht ruppig vertrieben, der sich dort mit jemandem treffen will. Als sie sich kurz darauf wieder an den Ort traut, stellt sie erschrocken fest, dass nun die gesamte Wand besprayt ist: Mit der Skyline von Basel, nur in einer deutlich zerstörteren Version. Merkwürdig nur, dass ihre beste Freundin Endra das Bild nicht sehen kann. Kurz darauf beginnen Lejlas Visionen der Zerstörung ihrer Stadt, welche anschließend eintreffen. Stets taucht dieser Fremde kurz vorher auf. Hat er etwas mit der Sache zu tun? Oder zieht Leyla selbst die Zerstörung an? Und was hat es mit der Dunkelwelt auf sich und der Geheimgesellschaft, welche fortan Jagd auf sie macht? Lejla flieht - in die Dunkelwelt...
Das Buch ist sowohl aus Lejlas Sicht wie auch aus der des Fremden erzählt. Inhaltlich wird man langsam an die Story herangeführt, lernt Lejla und ihre Freundin kennen, ebenso wie den Fremden, der natürlich auch einen Namen hat. Dabei ist Lejla eine angenehm umgängliche Person, kein zickiger Teenager, der einem auf die Nerven geht. Und beim Fremden zeichnete sich mir schnell das Bild eines Bad Boys ab, der längt kein Bad Boy mehr sein will und nicht so schlecht ist, wie es zunächst scheint.
Die Idee der Dunkelwelt, was sich dahinter verbirgt und welche Rolle diese spielt, hat mir sehr gefallen, ebenso die Hintergründe der Geheimgesellschaft. Stilistisch hat die Autorin recht viele Details eingebaut, welche die Story auf eine angenehme Geschwindigkeit bremsen und dadurch alles für mich greifbarer machten. So konnte ich mir die Personen ebenso gut vorstellen wie die Umgebung, vor allem die Dunkelwelt war recht anschaulich beschrieben.
Wer ein Buch voller Action und einer übertoughen Protagonistin erwartet, wird sich vielleicht im Buch nicht ganz wohl fühlen. Ich empfand es vielmehr als ein Wohlfühlabenteuer mit zwei sympathischen Hauptcharakteren, welches zwar in sich abgeschlossen ist, aber aufgrund der Dunkelwelt die Möglichkeit einer Fortsetzung offenlässt.

Bewertung vom 28.04.2020
Stückler-Wede, Alexandra

Stars Crossed. Silberblut (eBook, ePUB)


sehr gut

Ausdrucksstarke Charaktere und die Rettung eines Planeten
Der ferne Planet Aureon liegt im Sterben. Kenna und ihre Familie versuchen nun unerkannt, ein Heilmittel für ihren Heimatplanet auf der Erde zu finden. Dabei müssen sie vorsichtig sein, um nicht von den Jägern des Forschungsinstituts erwischt zu werden, welches sie für Experimente an den Ausserirdischen missbrauen will. Nach einem Umzug nach London trifft sie an ihrer neuen Schule auf Einzelgänger Cas, von allen als Freak bezeichnet und dennoch auf gewisse Weise faszinierend. Warum, weiß Kenna anfangs nicht zu sagen, doch schon bald stellt sich heraus, dass die beiden etwas verbindet.
Ich war ziemlich überrascht, als ich das Buch begann. Statt auf einem fernen Planeten beginnt das Buch mit Cas, den ein großes, ihn erdrückendes Geheimnis umgibt und der ausser seiner Adoptivmutter und deren Sohn niemanden wirklich an sich heran lässt. Und auch Kenna und ihre Familie sind bereits seit Jahren auf der Erde und kürzlich vor dem „Institut“ aus Manhatten nach London geflohen. Mir waren sowohl Kenna wie auch Cas auf ihre jeweilige Art gleich sympathisch, wobei ich immer neugierig war, was wohl hinter Cas‘ Vergangenheit steckt, aber auch, was es mit Kennas Heimatplanet Aureon und dem Silberblut auf sich hat. Für die Auflösung beider Geheimnisse muss man sich etwas gedulden, der Weg dahin ist unterhaltsam und abwechslungsreich, zumal das Buch sowohl aus Kennas wie auch aus Cas' Sicht erzählt wird. Etwas weniger gefiel mir die Story von dem Punkt an, an dem überraschend jemand hinzu kam, den ich jetzt nicht spoilern möchte. Da handelten Kenna und Cas in meinen Augen etwas zu überstürzt, die neu hinzugekommene Person wirkte in vielen Dingen zu perfekt. Von dem Moment an switcht der Focus ein wenig mehr auf Action, was natürlich der Spannung ganz gut tat, mir aber etwas zu holterdipolter wirkte. Mag jemand anders vielleicht nicht so empfinden. Das ist auch der Grund, warum ich dem Buch einen Stern abziehe, denn ansonsten ist das Buch gut geschrieben und die Idee dahinter gefällt mir auch sehr, besonders die Hintergründe um Cas. Der Romantikanteil ist übrigens eher sparsam gehalten, was ich persönlich ganz angenehm empfand, zumal es dadurch realistischer wirkte. Da es eine Fortsetzung gibt endet das Buch mit einem Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht.
Eine schöne Fantasystory mit leichtem Romantikanteil, in der Bewohner eines fremden Planeten versuchen, ihre Heimat zu retten und deren Feind auf der Erde der Mensch selbst ist.

Bewertung vom 22.04.2020
Suchanek, Andreas

Der Ash'Gul'Kon-Zyklus 1 - Aus Asche geboren / Heliosphere 2265 Bd.25-27


ausgezeichnet

Gnadenloser Feind: Die Ash’Gul’Kon
Der Beginn des Ash’Gul’Kon-Zyklus umfasst die Einzelbände 25-27 der Serie und schließt nahtlos an den vorherigen Zyklus an. Wie der Titel des Zyklus bereits vermuten lässt, sind die Ash’Gul’Kon nun Hauptthema – und Feind Nummer 1! Mithilfe einer Person, welche sie assimiliert haben, verfügen die Aliens schnell über sehr viel Wissen über die Menschen und anderen Rassen, was sie, in Kombination mit ihrer ausgefallenen Technik, schier unbesiegbar scheinen lässt. Waffenstärke, Angriffstaktik – für sie alles ein offenes Buch. Und in der Tat gestalten sich ihre Angriffe als äußerst brutal. Zeit, sich Verbündete im Kampf gegen den gemeinsamen Feind zu suchen – doch wen? Und die Zeit rennt…
Ich bin vom Beginn des neuen Zyklus begeistert. Schon jetzt gestaltet sich der Kampf gegen den Feind als aussichtslos, so dass ich gespannt bin, was der Autor sich hat einfallen lassen, um die brutalen Aliens hoffentlich besiegen zu können. Ebenfalls wurden Verknüpfungen zu früheren Ereignissen erstellt, während das aktuelle Geschehen seinen weiteren Lauf nimmt. Alles höchst interessant und überaus spannend, sowohl der Versuch, Verbündete zu finden wie auch, Informationen über die neuen Aliens und deren Waffen zu erhalten. Zugleich treibt ein Raumschiff der Solaren Union ab in unbekannte Gegend – deren Abenteuer sind nachzulesen im Spinoff „Das Marsprojekt“, welches empfohlen wird, parallel, zum Ash’Gul’Kon-Zyklus zu lesen.
Eine äußerst vielschichtige und angenehm komplex gestaltete Serie, die mit diesem Band in eine spannende dritte Zyklusrunde startet. Meine absolute Leseempfehlung, wobei man die Vorgängerbände gelesen haben sollte.

Bewertung vom 21.04.2020
Rindlisbacher, Corinna

Das Dämonen-Labyrinth


ausgezeichnet

Hilf den Zwillingen aus dem Reich der Dämonen
Echte Magie gibt es nicht! Davon überzeugt wollen die Zwillinge Henna und Gregor den Magier Anthro P. Phagus entlarven und stellen sich für einen seiner Zaubertricks als Assistenten zur Verfügung: Er will die Kinder aus einer Kiste verschwinden lassen. Zur Überraschung der Kinder fallen sie dabei aber nicht durch einen doppelten Boden, sondern in die Welt der Dämonen. Und hier beginnt das Abenteuer für den Leser: Dieser darf selbst entscheiden, welchen Weg die Kinder nehmen, muss ein paar Rätsel lösen und ihnen dabei helfen, das Portal in die Menschenwelt zu finden und Anthro P. Phagus zu besiegen.
Mir gefällt das Buch, es gibt mehrere Möglichkeiten, die Welt der Dämonen zu erkunden und dadurch verläuft das Abenteuer der Zwillinge jedes Mal ein wenig anders. Da muss man sich schon mal entscheiden, ob man auf den Berg oder doch lieber in den Höllenschlund, über den brodelnden Lavastrom oder in den ekligen Sumpf möchte. Gruselige Wesen bereichern das Abenteuer ebenso wie Rätsel, die zum Glück nicht allzu schwierig ausfallen. Sehr gut gefällt mir vor allem, dass man nie wirklich falsch abbiegen kann. Bei interaktiven Abenteuern für Erwachsene kann es schon mal vorkommen, dass man komplett von vorn beginnen muss, während es hier immer auf irgendeine Art vorwärts geht. So bleibt dem kleinen Leser unnötiger Frust erspart. Und natürlich erfolgt am Ende des Abenteuers der Anreiz, doch mal andere Wege durch das Dämonenlabyrinth zu wählen, um zu sehen, was dort wohl geschehen wäre.
Ein unterhaltsames, interaktives Abenteuer für Mädchen und Jungen in der Welt der Dämonen, welches viele verschiedene Möglichkeiten bietet.

Bewertung vom 20.04.2020
Dieudonné, Adeline

Das wirkliche Leben


ausgezeichnet

Widerstand gegen die Opferrolle
Irgendwo in Frankreich in den 90ern: Ein zehnjähriges Mädchen lebt mit ihrem Bruder in einer eintönigen Reihenhaussiedlung und versucht, die Attacken ihres jähzornigen Vaters auf ihre Mutter zu ignorieren. Ihr jüngerer Bruder ist ihr einziger Vertrauter. Bis ein gravierendes Ereignis den Wendepunkt ihres Lebens markiert.
Bisher war es das Milchzahnlachen ihres Bruders, welches Licht in ihr graues Leben brachte. Ihr einziger Vertrauter gegen den großen Feind „Vater“, der auf eine ungesunde Art von Macht und Waffen begeistert ist. Doch besagtes Ereignis entzweit die beiden Kinder mehr und mehr, lenkt ihren Bruder in Richtung des Vaters, während das Mädchen versucht, alleine stark zu werden, Ziele zu verfolgen und zugleich den hormonellen Veränderungen standzuhalten, welche sie und ihre Mitschüler nun überkommen. Ihre Mutter ist ihr dabei keine Hilfe, diese in ihren Augen schwache Frau ohne jegliche Ambitionen, welche von der eigenen Tochter als Amöbe bezeichnet wird.
Das Buch zieht sich über fünf Jahre, in denen die Kinder sich in unterschiedliche Richtungen weiterentwickeln, in denen der Vater beginnt, in seiner heranwachsenden Tochter ein weiteres Opfer zu sehen und in denen das Mädchen versucht, nicht zur gejagten Beute zu werden, der „Opferrolle Frau“ zu entkommen. In vielen Dingen kam sie mir dabei pfiffig und mutig vor, während sie auf anderen Gebieten erstaunlich naiv wirkte. Inhaltlich ist das Buch stark auf die Ich-Erzählerin und ihr familiäres Umfeld sowie einige wenige Erwachsene beschränkt, Interaktionen mit Mitschülern sowie anderen Gleichaltrigen kamen kaum vor, was ich doch recht schade fand, da somit viel an Information über das Mädchen auf der Strecke blieb. Die Entwicklung der beiden Kinder, vom Wendepunkt bis hin zum Endpunkt der Erzählung, ist bewegend und ich hab mich als Leser fast schon hilflos gefühlt, dem Kind nicht helfen zu können bei seinen Problemen. Wobei fraglich ist, ob sie überhaupt Hilfe hätte annehmen wollen. Sie wirkt wie eine Einzelkämpferin, die versucht, den richtigen Weg zu finden, raus aus der Rolle der Beute hin zur selbstbewussten Frau. Ein Weg, der sich lohnt, gelesen zu werden.

Bewertung vom 20.04.2020
Scholte, Astrid

Four Dead Queens


sehr gut

Vier Königinnen und eine Diebin
Die 17jährige Keralie hat sich für ein Leben als Diebin auf den Straßen Torias entschieden. Der Diebstahl der Comm Chips im Auftrag ihres Chefs, welche sie einem jungen Boten geschickt entwendet, wird jedoch unerwartet zum Wendepunkt ihres bisherigen Lebens. Scheinbar sind diese Erinnerungschips so wichtig, dass der Bote sogar versucht, diese Chips notfalls bei der anschließenden Versteigerung von Diebesgut wieder zu erlangen. Doch Keralies Boss stellt die Chips gar nicht zum Verkauf, obwohl sie eine Unsumme eingebracht hätten – merkwürdig. Als sie sich, mit dem jungen Boten Varin im Nacken, auf die Suche nach den Chips macht, kommt sie hinter ein böses Geheimnis: Auf den Chips sind die Morde an den vier Königinnen Quadaras gespeichert. Wer hat diese Erinnerungschips geladen? Fortan wird Keralie zur Gejagten, denn ihr neues Wissen ist – tödlich!
Der Roman spielt in Quadara, einst ein komplettes Königreich, welches nun in vier Abschnitte unterteilt regiert wird. Dabei steht jedes Viertel für eine komplett andere Lebensweise. In Archia z. B. besteht das Leben aus Landwirtschaft und harter Arbeit, technische Errungenschaften sind tabu. Eonia ist der Bereich der Wissenschaft und des technologischen Fortschritts, kann sich jedoch die Lebensmittel nicht selbst herstellen. Ludia bietet ein unbeschwertes Leben, durch welches Kreativität und Kunst gefördert werden, harter Arbeit ist dort niemand ausgesetzt. Und Toria schließlich ist für Handel und Schiffahrt zuständig. Regiert werden die Bezirke von den vier Königinnen, welche nach einem alten Regelwerk gemeinsam unter einer goldenen Kuppel im Palast leben. Durch diese strikte Teilung ist natürlich schnell klar, dass Neid und Vorurteile ebenso unter der Bevölkerung vorherrschen wie ein Schwarzmarkt für all die Produkte, welche in den anderen Quadranten verboten sind. Ein geniales Geschäftsfeld für Keralie und ihren Hehlerboss.
Die Idee mit den Comm Chips ist interessant: Einmal auf die Zunge gelegt, wird das darauf gespeicherte Wissen umgehend in die eigenen Synapsen überspielt. Dass Keralie dadurch die Morde an den Königinnen miterlebt ist natürlich erstmal ein Schock, zumal offiziell die Königinnen noch am Leben sind. Mit Varin, dem Boten aus dem Technologiebezirk Eonia, versucht Keralie, in den Palast zu kommen. Und von da an wurd mir die Handlung etwas schwammig. Statt ihr Wissen vorzutragen, um den Mörder zu entlarven, besteht sie darauf, selbst irgendwas heraus zu finden und zeigt wiederholt, wie wenig vertrauenswürdig sie ist. Ihr hin und her, ihr ewiger Alleingang, gingen mir da doch mehrfach auf den Keks. Mir waren die beiden nicht konsequent genug darin, die Morde aufzuklären, Keralie macht lieber zu oft ihr eigenes Ding und der auf Logik getrimmte Varin hätte ihr öfter mal vernünftig Konter geben sollen, der war mir viel zu antriebslos. Interessant ist, dass im Wechsel zu Keralies Erzählung die Königinnen eigene Kapitel erhalten, welche mal mehr, mal weniger interessant sind. Wer einen Vorteil davon haben könnte, die Königinnen umzubringen, wird im Laufe des Romans deutlich, ebenso die lange Planung der Morde, wobei mir die Idee dahinter wiederum ganz gut gefiel.
Das Buch hat definitiv seine Stärken, aber auch seine Schwächen. Die Grundidee ist auf jeden Fall recht gut. Viele Charaktere blieben mir jedoch zu flach, Varin zu passiv, Keralie nervte mit ihrer Sprunghaftigkeit und Unzuverlässigkeit und von Quadara selbst bekommt man ebenfalls kaum etwas mit. Spannend waren auf jeden Fall die technologischen Errungenschaften, die meist leider nur kurz angerissen wurden. Und die vielen Perspektivenwechsel zu den vier Königinnen waren zwar abwechslungsreich, aber brachten die Handlung nicht immer voran.
Ein unterhaltsames Buch mit hervorragenden Ideen, das an einigen Ecken ein wenig schwächelt.

Bewertung vom 09.04.2020
Wolf, Jennifer

Das Lied der Sonne


weniger gut

Lanea und wie sie die Welt sah
Großkönig Rasmus von Valean liegt im Sterben. Das Protokoll sieht vor, dass sämtliche Prinzessinnen des Reiches zur Brautschau geladen werden, damit der Thronfolger sich eine Braut erwählt. Ein Thronfolger, den bisher noch niemand gesehen hat. Lanea bietet Häuptlingstochter Kanani an, statt ihrer den beschwerlichen Weg auf sich zu nehmen, um als falsche Prinzessin die dortigen Hofintrigen zu ertragen. Denn Kanani und Lanea gehören zu den Bewohnern Palilans, welche von der restlichen Bevölkerung gern als Wilde angesehen und beschimpft werden. Als Lanea am Königshof dem Prinzen begegnet, geht er ihr schon bald nicht mehr aus dem Kopf. Doch das darf nicht sein, denn in Wirklichkeit ist sie keine Prinzessin, sondern nur deren beste Freundin.
Bereits die Beschreibung des Romans lässt eine gängige Story vermuten, aber wichtig ist ja immer, was ein Autor daraus macht. Von diesem Buch wurde ich leider enttäuscht. Klar, es fängt schön an mit einem quasi Südsee-Feeling, als Lanea und ihre Heimat vorgestellt werden. Anschließend reihen sich leider Klischees und Nichtigkeiten aneinander, es gibt weder spannende Momente noch irgendwelche Überraschungen oder Intrigen, alles bleibt oberflächlich.
Die Handlung wird von Lanea erzählt. Ich empfand es auf Dauer als ziemlich ermüdend, wenn sie wiederholt von Schmuck und Kleidern berichtete, die ihre grünen Augen zur Geltung brächten, oder vom leeren Blick des Prinzen, in welchen sie sich unverständlicherweise sofort verliebte. Der Liebesgeschichte fehlt jegliche Leidenschaft, von Laneas kindischer Eifersucht mal abgesehen. Zudem berichtet Lanea, die von Kapitel zu Kapitel auf mich naiver und kindischer wirkte, lieber von Nichtigkeiten und uninteressanten Gesprächen, statt spannende Momente oder Erklärungen auf Fragen zu liefern. Die versprochene Brautschau gab es ebenso wenig wie eine verbotene Liebe, da ein König sich offiziell jede Frau als Mätresse halten kann, wenn er will. Und die gesamte Handlung war eine Mischung aus Vorhersehbarkeit und unnötigen Szenen, welche die Handlung noch unsinniger machten, statt diese zu bereichern. Zudem erzeugte es bei mir schon ein inneres Augenverdrehen, wenn Lanea mal wieder voller Stolz meinte, irgendwelche Zusammenhänge erkannt zu haben, die in Wirklichkeit für jeden offensichtlich waren.
Das Buch hätte von der Idee her ganz unterhaltsam sein können. Bedauerlicherweise machen Laneas naive Sicht der Dinge sowie die unspektakuläre Erzählweise dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Spannung, Leidenschaft und Überraschungen sucht man in diesem Buch leider vergebens.

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