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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2013
Marion, Isaac

Warm Bodies


sehr gut

Dieses Buch hat mich überrascht! Nach einem sehr langsamen - und teilweise auch recht ekligem - Einstieg war ich kurz davor es abzubrechen und habe ihm aber eine Chance gegeben, weil es "nur" 300 Seiten hatte und ich bereits so viele positive Stimmen dazu gelesen hatte. Mein Durchhaltevermögen wurde mit einer Geschichte belohnt, die von Seite zu Seite interessanter wurde und zuguterletzt entwickelte sie sich zu einer romantischen Liebesgeschichte, die eine zauberhafte Botschaft vermittelt!
Anfangs ging mir dieses gemächliche Erzähltempo, bei dem man die Zombies vor dem inneren Auge schlurfend durch die Gegend ziehen sieht, die dabei "Hirn, Hirn" brabbeln, wirklich auf den Keks. Stellenweise fand ich dieses Tempo sogar dermaßen öde, dass ich in Versuchung war einige Seiten nur zu überfliegen. Die poetische und wirklich wunderbare Sprache war dabei - so Leid es mir tut das sagen zu müssen - eine wunderbare Einschlafhilfe. Doch langsam nahm die zerstörte dystopische Welt Gestalt vor meinen Augen an und der geniale Sprachwitz und der staubtrockene Humor Isaac Marions trugen das übrige dazu bei, dass ich bei der Geschichte am Ball blieb und langsam von ihr gefangen genommen wurde.
Die Distanz zu Anfang des Romans wird nicht nur von dem gemächlichen Tempo geschaffen, sondern vor allen Dingen dadurch, dass man zu der zerstörten Welt noch kein Bild vor Augen hat, der Autor hält seine Leser lange Zeit auf Distanz und gibt keine Anhaltspunkte, warum sich die Welt auf diese Weise entwickelt hat. Obwohl - oder gerade weil - R als Ich-Erzähler fungiert, hat man keinen Charakter mit dem man sich identifizieren kann. R hat wie auch alle anderen Zombies seine Persönlichkeit und seine Erinnerung verloren, deshalb trägt er keinen Namen mehr, sondern nennt sich einfach "R", ja, mit diesem Buchstaben könnte sein Namen begonnen haben. Seltsamerweise erinnert er sich aber noch sehr gut an die Musik, die er als Mensch gehört hat und besitzt immer noch seine Plattensammlung. Im Nachhinein, nachdem ich die Botschaft des Buches erfasst habe, denke ich aber, dass er die Erinnerung an Musik im Herzen bewahrt hat, weil es eine große Liebe von ihm war. Das Buch ist mit vielen Beatles-Zitaten gespickt, die nicht einfach zusammenhanglos eingestreut sind, sondern im Erzählfluss der Geschichte oft als Wortspiel eingeflochten sind. Hier muss ich ein Extralob an die Übersetzung von Daniel Sundermann anbringen, der den Wortwitz ohne Verluste ins Deutsche übersetzt hat.
Die Zombies sind keine einzelnen Individuen, sie sind wie ein Kollektiv, eine willenlose Masse, die nur von ihrem Drang Nahrung aufzunehmen, gesteuert werden, und das ist ihr Tagesablauf: auf Raubzug gehen und Menschen essen! Alles andere, wie heiraten, Kinder adoptieren und unterrichten, scheint nur noch ein Schattenbild ihres ehemaligen Lebens zu sein, und man hat beim Lesen das Gefühl, dass diese Rituale nur durchgeführt werden, in Erinnerung an das was einmal war ohne dabei irgendetwas zu fühlen. Neben den oberflächlichen blassen Charakteren, die eine Identifikation regelrecht verhindern, hat mich der Anfang auch vor Ekel manchmal zögern lassen weiter zu lesen. Angefressene Körper, austretende Wundflüssigkeiten und pimpernde Zombies sind nun mal alles andere als appetitlich ;) Nachdem R Julie begegnet tritt jedoch langsam eine Veränderung mit ihm ein. Doch nicht nur er und noch weitere Zombies sind von Veränderungen betroffen, auch die überlebenden Menschen werden gezwungen, ihr Dasein zu überdenken. Warum überleben, nur um des Überlebens willen? Warum Leben, wenn nichts mehr existiert, wofür es sich zu leben lohnt? Das Ende verrät endlich das große Rätsel, wie es zu der Seuche und dem Untergang unserer Welt kam und für mich war es damit die schönste und romantischste Liebeserklärung an das Leben, die ich seit langem gelesen habe. Aber ich will hier nicht zu viel verraten, lest selbst!

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2013
Vosseler, Nicole C.

In dieser ganz besonderen Nacht


sehr gut

Nach dem Krebstod ihrer Mutter muss Amber von einer deutschen Kleinstadt nach San Francisco zu ihrem Vater ziehen und all ihre Freunde und Familie zurücklassen. Der Neubeginn in dem fremden Land bei ihrem Vater, zu dem die ihr ganzes Leben kaum Kontakt hatte fällt ihr sehr schwer.
Eines Abends lernt sie in einem leerstehenden Haus einen geheimnisvollen Jungen kennen, der immer auf körperlicher Distanz bleibt. Als sie die Gründe dafür erfährt ist sie verängstigt und schockiert. Nathaniel kommt aus einer anderen Zeit und es ist für die beiden nicht möglich zusammen zu finden. Nur in einer ganz besonderen Nacht können sie das Unmögliche wagen, ohne jedoch zu wissen, welche Konsequenzen für sie daraus entstehen werden.

Kritik:
Nicole C. Vosseler ist mit "In dieser ganz besonderen Nacht" ein atmosphärisch dichtes und zu Herzen gehendes Buch über Verlust, Tod und Freundschaft gelungen.
Leider liest sich die Geschichte zu Beginn etwas zäh und spannungsarm, da sie sich zu sehr in detaillierten Beschreibungen der Umgebung verliert. Einerseits ist es zwar schön so viel über San Francisco zu erfahren und die Stadt vor dem inneren Auge entstehen zu sehen, andererseits vergeht ein Drittel des Buches bis Amber erfährt, um welches Wesen es sich bei Nathaniel handelt, obwohl bereits der Klappentext verrät, worin sein Geheimnis besteht.
Die Geschichte ist in drei Abschnitte unterteilt, die allesamt aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur Amber erzählt werden: "The City by the Bay", "Zwischen zwei Welten" und "Auf der anderen Seite". "The City by the Bay" erzählt von Ambers Eingewöhnungsphase in San Francisco und dem Aufeinandertreffen mit Nathaniel bis zu dem Lüften seines Geheimnisses. Dieser erste Abschnitt hätte für meinen Geschmack straffer erzählt sein können, ich habe des Buch sehr oft zur Seite gelegt, ab dem zweiten Abschnitt hat mir das Buch wesentlich besser gefallen und sich viel flüssiger lesen lassen, da die Geschichte viel gefühlvoller und auch spannender als zu Beginn wurde. Dass Amber endlich Freunde in ihrer neuen Heimat findet, tat sein Übriges dazu, dass ich mich als Leser besser mit der Geschichte identifizieren konnte. Nathaniel blieb mir immer etwas unheimlich und unsympathisch, wohingegen ich Ambers andere Freunde im Laufe der Geschichte sehr in mein Leserherz geschlossen habe und ich einfach sehr viel lieber über sie als über Nathaniel gelesen habe. Amber und ihre Freunde verbindet etwas Geheimnisvolles und auch Trauriges, dies macht die Geschichte sehr gefühlsbetont und manchmal auch ein bisschen gespenstig und gruselig. Was für mich einerseits eine Schwäche der Geschichte war, das manche Beschreibungen zu detailliert waren, ist anderseits auch die Stärke des Romans, weil Nicole C. Vosseler unheimlich gut in der Lage ist Gefühle zu schildern und Emotionen beim Leser zu wecken. Dazu kommt ein Cliffhanger auf der letzten Seite des zweiten Abschnitts, der dazu führt, dass man das Buch im dritten Abschnitt gar nicht mehr weglegen kann, bis man endlich die Auflösung der Story erfährt.
Zum Ende ist mir der Epilog zwar etwas zu "Happy End" mäßig und kitschig geraten, schöner hätte ich es gefunden, wenn die Geschichte mit dem letzten Kapitel des dritten Abschnitts ihr Ende gefunden hätte, aber insgesamt hat mich gerade das letzte Drittel und die Auflösung der Geschichte überzeugen können. Ich denke, der Epilog spricht einen weit mehr an, wenn man etwas esoterisch angehaucht ist.

Fazit:
"In dieser ganz besonderen Nacht" ist eine emotionale und atmosphärisch dicht erzählte Geistergeschichte, die einem das Auseinandersetzen mit Verlust und Tod auf eine ganz besondere Art und Weise vermittelt. Ein Hang zum Übersinnlichen sollte vorhanden sein, um mit der sehr speziellen Auflösung der Geschichte gänzlich zufrieden zu sein, ansonsten kann ich das Buch aber allen Leserinnen von romantischen und übersinnlichen Liebesgeschichten ans Herz legen!

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2013
Schillings, Rainer; Bergmayer, Christine

Kiss me Cake!


ausgezeichnet

Bei 99pages ist der Name Programm: genau 99 Seiten haben die Bücher aus diesem Verlag. Zudem ist "Kiss me Cake!: Very British" nicht einfach ein Kochbuch oder ein Bild- oder Fotoband, sondern ein Titel aus der Verlagsrubrik GourmetArtBook.
Auf den bereits erwähnten 99 Seiten gehen großformatige Fotos, kleine Anekdoten, Wissenswertes rund um England, London und die Royal Family und königliche Köstlichkeiten von Christine Bergmayer - ehemalige Demi Chef Pâtissiere beim Londoner Nobelkaufhaus Harrods - eine wunderbare Symbiose ein, in die man sich beim bloßen Durchblättern einfach verlieben muss!
Unter dem stylischen Schutzumschlag in Gold und den Farben des Union Jake versteckt sich ein schlichtes schwarzes Hardcover, dass das spezielle englische Flair jedoch wieder in den bunt bedruckten Vorsatzseiten aufgreift. Das Papier ist von einer schweren und hochwertigen Qualität, auf dem die großformatigen Fotos sehr gut zur Geltung kommen.

Wer sich durch "Kiss me Cake!" schmökert verbringt einen bunten, kitschigen und traditionellen Tag in England, denn Fotos, Rezepte und Geschichten werden "rund um die Uhr" präsentiert, da die Kapitel unterteilt sind in die verschiedenen Mahlzeiten und Snacks des Tages:
* 00AM - 12PM: Cake
* 11AM - 2PM: Picknick
* 1PM - 3PM: Pudding
* 5 O'Clock Tea
* 7PM - 11PM: Pub
* After Dinner
Insgesamt 25 Rezepte findet man in dem Buch, wobei traditionelle Rezepte wie Scones und Sandwiches natürlich nicht fehlen dürfen.

Jedes Rezept ist auf einer Doppelseite präsentiert mit einem formatfüllenden und appetitanregenden Foto des fertigen Produkts und einer genauen Zubereitungsfolge inklusive Angaben für wie viele Personen bzw. Portionen das Rezept angedacht ist und einer übersichtlichen Zutatenliste.
Die typisch englischen Genüsse sind jedoch nicht nur auf hübschem Geschirr angerichtet, auch die Präsentationsform an sich ist ein wahrer Augenschmaus, so sind die Gingerbread-Kekse beispielsweise nicht einfach rund, stern- oder herzförmig: Nein! Sie sind in Form vom Kronen und kleinen Big Bens ausgestochen.

"Kiss me Cake!" ist ein verkitscht schöner und knallbunter Schmökerspaß mit leckeren und vielfältigen Rezepten für jeden England-, London- und Royal Family-Fan, der außerdem neugierig auf weitere Werke von 99pages macht!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2013
Oliver, Jamie

Jamies 15-Minuten-Küche


sehr gut

Nach Jamies "30 Minuten Menüs", die 2011 bei Dorling Kindersley erschienen sind, legt er mit der "15 Minuten Küche" eine weitere flotte Nummer aufs Küchenparkett.

Im Register sind vegetarische Gerichte durch ein v vor dem Titel gekennzeichnet, das Kochbuch ist entgegen dem derzeitigen Trend jedoch sehr fleisch- und fischlastig, dass ich es keinem reinen Vegetarierhaushalt empfehle.

Die vorgestellten Rezepte sind in folgende Rubriken unterteilt:
* Huhn
* Rind
* Schwein
* Lamm
* Fisch
* Pasta
* Suppen und Sandwichs
* Gemüse
* Frühstück
Unsere Favoriten sind die Kapitel "Huhn", da wir sehr gerne Geflügel essen und Jamie abwechslungsreiche Varianten bzgl. Gewürzen und Gemüsebeilagen vorstellt, und die Rubrik "Frühstück", da dieses bei Berufstätigen ja häufig die Mahlzeit ist, die zu kurz kommt und hier wirklich einige flotte Nummern präsentiert werden, die man sogar zubereiten kann, bevor man morgens aus dem Haus geht.

Die nachgekochten Rezepte sind allesamt gut gelungen und waren einigermaßen in der vorgegebenen Zeit umzusetzen. Dabei sollte man die 15 Minuten jedoch auf die reine Zubereitungs- und Garzeit beziehen, natürlich kommt darauf noch die Beschaffungszeit der Zutaten und das spätere Aufräumen der Küche.
Die von Jamie Oliver als notwendig erachtete Küchenausstattung und die zeitlichen Vorgaben richten sich eindeutig an ambitionierte (Hobby-)Köche. So hält er Küchenmaschine, Mixer, Pürierstab und Wasserkocher als absolut unverzichtbar, aber ich bin sicher, nicht jeder Haushalt besitzt alle diese Küchengeräte.
Auch erklärt er Grundlagen in der Zubereitungsfolge nicht immer bis ins kleinste Detail, sondern hält die Ausführungen teils knapp.
Wer sich jedoch von Jamie Olivers hochgesteckten zeitlichen Zielen nicht abschrecken lässt und bereits etwas Kocherfahrung hat, den erwarten hier sehr leckere kulinarische Genüsse. Geschmacklich hängt dabei viel von den eingesetzten Gewürzen und frischen Kräutern ab. Die Zutatenliste einzelner Gerichte ist recht umfangreich und optimiert für den deutschen Markt wäre es von Vorteil gewesen, einige der nicht so bekannten Komponenten in einem Glossar zu erklären, ggfs. mit Alternativen und Bezugsquellen aus dem Internet.
Im Anhang finden sich noch einige Tipps zur gesunden Ernährung und die Nährwertangaben zu sämtlichen Rezepten. Hier sind die Fotos der Gerichte in klein abgebildet inkl. Seitenzahl im Buch mit Kalorienanzahl und Anteil von Fett und Zucker. Die Nährwertangaben hätten problemlos auch direkt an jedes Rezept geschrieben werden können, das würde unnötiges Blättern im Buch ersparen.

Wie man es bereits von anderen Jamie Oliver Büchern aus dem Hause Dorling Kindersley kennt, ist auch dieses wieder sehr hochwertig mit bedrucktem Hardcover und zusätzlichem Schutzumschlag und einem Lesebändchen ausgestattet. Das Papier ist von einer angenehm schweren Qualität.
Auch hier bewährt sich wieder einmal die Zusammenarbeit von Jamie Oliver und seinem Lieblingsfotograf David Loftus: die abgebildeten Gerichte sind ein wahrer Augenschmaus und die Fotografien verströmen einen Touch des angesagten Einrichtungstrends Shabby Chic.

Die "15-Minuten-Küche" sagen mit vom Konzept her mehr zu als die "30 Minuten Menüs". Bei den schnellen Menüs war immer mal wieder eine Komponente dabei, die meiner Familie nicht zusagte, so dass man die Zubereitungsfolge mühsam auseinanderklabustern musste, da die Erklärungsschritte nicht nacheinander, sondern parallel ablaufen, um die kurze Zubereitungszeit zu gewährleisten.
In Jamies aktuellem Kochbuch werden zwar komplette Gerichte vorgestellt, so dass man sich keine Gedanken um Beilagen machen muss, aber es sind eben alleinstehende Gerichte ohne Vorspeise und/oder Nachtisch, so dass man besser nach seinem individuellen Geschmack auswählen kann.

50 von 75 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2013
Deges, Pia

Mädchenglück


ausgezeichnet

Nach "Knallbunte Weihnachten" hat der Frech Verlag ein weiteres quietschbuntes Selbermacherbuch von Pia Deges veröffentlicht.

Das Layout des Buches orientiert sich an seinem weihnachtlichen Vorgänger: wiederum ist jede Projektrubrik mit einer anderen Farbe hinterlegt, so dass man beim Blättern im Buch direkt weiß, unter welcher Bastelkategorie man gerade stöbert.

Bevor die einzelnen Ideen präsentiert werden, bietet ein Inhaltsverzeichnis einen ersten Überblick über die vorgestellten Projekte und unter der Rubrik "Tipps und Tricks fürs Mädchenglück" gibt die Autorin Anregungen zum Sammeln von Material, insbesondere zum Thema Upcycling. Desweiteren spricht sie Fertigungsschritte an, bei denen sich die Kinder Hilfe von Erwachsenen holen sollten und sie erklärt Schritt für Schritt wie man Schablonen mit Hilfe der im Buch enthaltenen Vorlagen herstellt.

Die vorgestellten Projekte sind untergliedert in die Schwerpunkte:
* Spielbude (7)
* Puppenstube (8)
* Dekoglück (9)
* Schmuckstücke (8)
* Naschkatze (7)
* Geschenkchen (8)

Jede Projektrubrik wird von einer schön gestalteten Doppelseite eingeleitet, bei der man anhand Collage sehen kann, welche Ideen im Einzelnen vorgestellt werden, auf der rechten Seite steht groß der Name der Rubrik und drumherum sind sämtliche Projekte namentlich aufgeführt.

Jede Idee - egal ob groß oder klein von Umfang - wird sehr genau auf einer Doppelseite in Bild und Text präsentiert, so dass sie je nach Bastelart (Schneiden, Kleben, Nähen, Malen, Backen usw.) bereits von Kindern und Jugendlichen alleine ausgeführt werden können.
Auf der linken Seite stehen unter dem Projektnamen eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie eine Materialliste. Unter der Materialliste befindet sich ggfs. ein Hinweis, auf welcher Seite im Buch man die benötigte Vorlage findet. Einige Ideen enthalten einen Tipp "Extra-Glück", worin beschrieben wird, wie man die vorgestellten Projekte variieren kann in Größe und Aussehen.
Dem Projektteil schließen sich mehrere Seiten mit Vorlagen zum Herauskopieren an. Einige Vorlagen müssen zum Basteln zunächst vergrößert werden auf 200% bzw. 250%.

Wie schon in "Knallbunte Weihnachten" in etlichen Ideen vorgestellt und angelehnt an die Sammeltipps im Vorwort, ist Upcycling auch in "Mädchenglück" zu meiner Freude wieder ein Topthema. Viele der benötigten Materialien muss man nicht teuer kaufen, sondern sind "Müll", wie Waschmittelflaschen, Pappkartons, Klopapierrollen und Plastikbecher. Die Materiallisten sind überschaubar, man braucht keine tausend verschiedenen Dinge, um mit dem Nacharbeiten loslegen zu können. Neben Spieleklassikern wie selbstgemachter Kreide und Puppenhäusern und -zubehör aus Papier und Karton, findet man in dem Buch beispielsweise Kleiderhaken im angesagten Matroschkadesign und einige Sachen für Eulenfans. Altbacken wirkt hier jedoch gar nichts: selbst die altbewährte Straßenmalkreide kommt hier in einem neuem und frischen Design daher.

Ob "Knallbunte Weihnachten" oder "Mädchenglück", Pia Deges' Bücher verbreiten Spaß und gute Laune und bieten durchweg abwechslungsreiche Ideen, die sich günstig und vor allem von dem angesprochenen Zielpublikum ohne große Hilfe durch Erwachsene umsetzen lassen. Ich hoffe sehr auf weitere Bücher der Autorin, vielleicht gibt es ja irgendwann auch knallbunte Ostern?!

Unter topp-kreativ.de gibt es noch viele weitere Empfehlungen zum Selbermachen!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.01.2013

Landküche neu entdeckt


ausgezeichnet

Der Callwey Verlag hat in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift "Mein schönes Land" für dieses Buch 90 traditionelle Gerichte ausgewählt.

Die Rezepte sind in folgende Rubriken unterteilt:
* Frische Salate
* Heiße Suppen
* Vegetarische Küche
* Herzhafte Fleischgerichte
* Köstliche Beilagen
* Süße Nachspeisen
* Leckeres Backwerk
* Geschenke aus der Küche

Die Rezepte werden begleitet von einer vorangestellten Warenkunde verschiedener Obst- und Gemüsesorten (Aprikosen, Bärlauch, Bohnen, Erbsen, Esskastanien, Feldsalat, Frühkartoffeln, Heidelbeeren, Kräuter, Kürbis, Pfirsiche, Pilze, Pfifferlinge, Rhabarber, Schwarzwurzel, Spargel, Spinat, Tomaten, Topinambur, Zwiebeln). Hier ist schon abzusehen, dass in dem Buch nicht nur Rezepte mit den gängigen Gemüsesorten abgedruckt sind, sondern auch vergessene Gemüsegenüsse aus Mutters und Großmutters Küche.

Dem Rezeptteil schließt sich ein Anhang mit Register (von A-Z), Bildnachweis und Impressum an.

Wie ich es bereits von anderen Büchern aus dem Callwey Verlag kenne, ist auch "Landküche neu entdeckt" mit wunderschönen Fotos bestückt und von qualitativ sehr hochwertiger Ausstattung, die den höheren Anschaffungspreis dieses Buches rechtfertigen. Ein Lesebändchen dient zum Markieren ausgewählter Rezepte. Der Einband ist aus Leinen und erinnert ebenso wie die gewählte Schriftart im Inneren des Buches an Kochbücher älteren Semesters. Zum Glück wirken die Produktfotos, die jedes Rezept begleiten, gar nicht altbacken, sondern sehr schön arrangiert und appetitanregend. Hier wäre allein ein größeres Fotoformat in dem großzügigen Buchformat wünschenswert gewesen. Denn trotz Foto und großem Schriftbild sind die Seiten oftmals zu einem Drittel bis zur Hälfte unbedruckt. Glücklicherweise ist das nicht durchgängig der Fall, viele Rezepte werden von einem formatfüllenden Foto begleitet, so dass die Rezeptpräsentiation zwei Seiten einnimmt. Eine Seite mit dem Bild des fertigen Gerichts, auf der anderen Seite wird das Rezept sehr genau und anfängerfreundlich präsentiert in einer übersichtlichen Zutatenliste mit Personenangabe und einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Zubereitungsfolge. Außerdem kann man am unteren Rand jeder Seite erkennen, in welcher Rezeptrubrik man sich aktuell befindet.

Die Gemüsegerichte und Desserts mit Früchten konzentrieren sich auf das Angebot der heimischen Wirtschaft. Mit ein Grund, warum beim Durchstöbern der Leckereien Kindheitserinnerungen wach werden. Die Zutatenlisten sind in der Regel überschaubar und die Komponenten in den Geschäften vor Ort erhältlich. Das Buch enthält viele - auch regionale - Klassiker wie Grüne Soße, Kartoffelpuffer oder Sauerkraut. Nur die "Geschenke aus der Küche"-Rubrik wäre für mich persönlich verzichtbar gewesen, dafür gibt es spezielle Bücher mit einer schöneren und größeren Rezeptauswahl, die man sich in der Regel gezielt für kulinarische Geschenke anschafft, und stattdessen mehr Rezepte in den anderen Rubriken.

Großformatige Landschaftsaufnahmen zu Beginn der einzelnen Rubriken und auf der vorderen und hinteren Vorsatzseite runden das schöne Gesamtbild passend zur Thematik gelungen ab. Insgesamt bietet "Landküche neu entdeckt" eine gelungene Rezeptauswahl und macht Appetit auf weitere gemeinsame Bücher von Callwey und "Mein schönes Land".

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2013
Vikbladh, Cecilia

Samtkuchen & Safranschnecken


sehr gut

"Samtkuchen und Safranschnecken" ist zwar untertitelt mit "Köstliches aus der Weihnachtsbäckerei", aber beim Durchblättern findet man in dem Buch allerlei Kleingebäcke und Kuchen, die das ganze Jahr über eine gute Figur an der Kaffeetafel oder zum Tee machen. Typisch Weihnachtliches wie ein Pfefferkuchenhaus stellt nur einen Bruchteil der vorgestellten Rezepte dar.

Das Register mit allen vorgestellten Rezepten von A-Z findet man hier am Ende des Buches. Die Rezepte sind unterteilt in folgende Kapitel:
* Klassisches Weihnachtsgebäck
* Kekse
* Winterpies, Käsekuchen und Torten
* Saftige Kuchen und Muffins
* Hefegebäck und Scones

Das Buch besitzt ein sehr charmantes Layout, welches das Durchstöbern zum wahren Augenschmaus macht. Die Illustrationen von Helena Åkesson Liedberg erinnern an Backbücher der 50er und 60er Jahre. Die meisten Rezepte werden von einem Foto des fertigen Produktes ergänzt, welches ebenfalls einen etwas altmodischen Charme verströmt durch die Wahl des Geschirrs und der Präsentation.

Leider kann der erläuternde Teil nicht ganz mit dem Layout des Buches mithalten. Hier verstecken sich nach genauem Studium der Rezepte leider einige Mängel. Zum einen kommen bei vielen Rezepten sehr spezielle Zutaten zum Einsatz, die leider weder im Rezept, noch in einem Glossar näher erläutert werden, auch fehlen Bezugsquellen oder mögliche Ausweichzutaten, um die "exotischen" Bestandteile eines Rezeptes gegebenenfalls zu ersetzen. Zudem werden Zutaten aufgeführt, die ihrerseits zuerst zubereitet werden müssen, ohne dass diese Schritte im Buch erläutert werden. So wird im Rezept "Hefezopf mit Pistazienfüllung" beispielsweise die Pistazienmasse mit Einzelbestandteilen aufgeführt und ihre Zubereitung erklärt, im Rezept "Safranschnecken mit Mandeln und Orangen" ist allerdings die Zutat Mandelmasse aufgeführt, ohne dass diese in Einzelbestandteile und Zubereitung aufgeschlüsselt ist. Hier musste ich online nach einem Rezept für Mandelmasse suchen, damit ich das Rezept umsetzen konnte. Im Rezept selbst sucht man erfolglos nach einem Hinweis, ob es die Mandelmasse in Schweden eventuell als fertiges Produkt gibt, hier hätte das deutsche Lektorat genauer hinsehen müssen und die Rezepte unter Umständen für den deutschen Markt entsprechend ergänzen oder umschreiben.

Insgesamt beinhaltet "Samtkuchen und Safranschnecken" eine schöne und abwechslungsreiche Rezeptauswahl, die durch das schöne Layout - das vor allen Dingen Fans von Vintage gefallen dürfte - passend in Szene gesetzt sind und regelrecht zum Durchschmökern und Nachbacken einladen. Für eine Neuauflage des Buches sollte jedoch gezielt die Nachvollziehbarkeit der Rezepte nochmals überprüft werden und der Anhang um ein Glossar über spezielle Zutaten ergänzt werden, denn in der momentanen Ausstattung wird dieses Buch unter Umständen gerade Backanfängern die Lust am Nachmachen verderben.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.12.2012

Moses 106319 - Black Stories Christmas


sehr gut

Die black stories kennt manch einer vielleicht unter dem Namen "Rätselgeschichten" oder "Mysteries". Eine Lösung ist vorgegeben und durch geschicktes Fragen innerhalb einer kleineren oder größeren Runde müssen Schritt für Schritt die fehlenden Teile des Geschehens rekonstruiert werden.

Die black stories Editionen im moses Verlag werden in einer stabilen Klappbox geliefert, in der die Karten platzsparend untergebracht sind.
Die black stories Christmas Edition beinhaltet 50 Rätsel rund um Weihnachten, eine stabile Klappkarte mit Erklärung, um was es sich bei black stories handelt, der Spielanleitung und einer kurzen Vita der Autoren und des Illustrators. Außerdem liegt der Box ein Faltblatt bei, indem weitere erhältliche black stories Editionen vorgestellt werden.
Die Karten selbst sind aus einem weißen, dünnen Karton, auf der Vorderseite ist die Lösung abgedruckt, auf der Rückseite die Vorgeschichte dazu, die nur vom Spielleiter eingesehen werden darf. Jede Geschichte ist kurz übertitelt und beidseitig mit Illustrationen in Schwarz und Rot von Bernhard Skopik ausgestattet.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Editionen der black stories, beruhen die Geschichten der Christmas Edition auf keinen wahren Begebenheiten, sondern sind von den Autoren Corinna Harder und Jens Schumacher basierend auf weihnachtlichen Anekdoten und Traditionen entwickelt worden.

Das Spiel läuft so ab, dass ein Spielleiter die Geschichte vorliest, wie sie auf der Vorderseite der Karte abgedruckt ist. Dabei können der Titel und die Illustrationen in manchen Fällen ein Fingerzeig auf die gesuchte Lösung sein. Nun muss sich der Rest der Spielrunde durch Fragen, auf die der Spielleiter mit JA oder NEIN antworten kann, die Lösung der Geschichte erarbeiten. Je mehr Spieler sich an den black stories beteiligen, desto mehr Spaß macht die Raterunde, da mit großer Teilnehmerzahl die Ideen und der Input größer und vielfältiger werden und der Fragesteller gegebenenfalls überhaupt keine Tipps geben muss, damit einer auf die Lösung kommt. In kleiner Runde kann sich so eine Frage nämlich schnell festfahren, wenn man in die falsche Richtung denkt und keine weiteren Ideen für eine mögliche Lösung hat.

Mit kleinen Geschenken und Give-aways "angereichert" bieten die black stories eine witzige Spielidee für Geburtstags- oder (besonders im Fall der Christmas Edition) Weihnachts- und/oder Jahresabschlussfeiern eines Vereins oder einer Firma.

Das einzige Manko jeder black stories Edition ist, dass einmal durchgespielt die Teilnehmer die Lösungen der Geschichten kennen und für weitere Spielrunden nur noch als Spielleiter, jedoch nicht mehr als Mitratende in Frage kommen. Dennoch sind die black stories eine günstige und witzige Spiel- oder Geschenkidee und wer die Christmas Edition einmal kennt, hat zum Glück eine riesige Auswahl an weiteren Versionen dieses morbiden Spielspaßes, so dass das blutige Rätselraten so schnell kein Ende nehmen muss!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2012
Bauer, Yvonne

Die wunderbare Welt von Fräulein Klein


ausgezeichnet

"Die wunderbare Welt von Fräulein Klein" ist das erste Buch der Bloggerin Yvonne Klein, die seit einigen Jahren im Internet auf ihren Blog unter anderem "Backzauber und Dekolust" präsentiert, zwei Themen, die ausschlaggebend für die Geburtstunde ihres Blogs und die Namensgeber für ihr Buch waren.

In einer kurzen Einleitung erzählt Yvonne Bauer davon, wie sie dazu kam ihren Blog ins Leben zu rufen und vom Weg vom Blog zum Buch.
Anschließend präsentiert sie ihre Rezepte und Dekotipps unterteilt nach Jahreszeiten, abschließend findet man in der Rubrik "Lieblingsadressen" und "Lieblingscafés und -läden vor Ort", ihre favorisierten Anbieter im Internet von Dekoartikeln, Geschirr, Bastel- und Backbedarf, sowie einige Café- und Ladenempfehlungen in München und Berlin.

Das Buch ist so entzückend gestaltet, dass es mir eigentlich schon genügt stundenlang darin zu blättern. Es macht viel Spaß darin herumzustöbern, die wunderbaren Fotos zu entdecken, die liebevollen Dekotipps zu bewundern und die vielfältigen Rezepte nachzuschlagen.

Das Design ist sehr verspielt. Die Seiten sind mit vielen verschiedenen zarten Farben und Mustern hinterlegt. Überschriften und Unterteilungen wie "Material" oder "Tipp" sehen aus wie mit Masking Tape in das Buch geklebt oder wie kleine Toppers zum Verschönern von Gebäck und Kuchen. Ein silberfarbenes Lesebändchen rundet die gelungene Gesamtgestaltung ab.

Passend zu den Jahreszeiten gibt es im Frühling Osterdeko und Rezepte mit Rhabarber und Erdbeeren zu entdecken. Im Sommer kredenzt Fräulein Klein ihrem Besuch frische Beeren, gestaltet ein Gartenpicknick, gibt Ideen für die Gestaltung eines Kindergeburtstags und natürlich darf auch ein selbstgemachtes Eis nicht fehlen. Der Herbst wird dominiert von Herbstfrüchten wie Äpfeln, Birnen und Pflaumen, während der Winter mit Gebäck und wunderschönen Advents- und Weihnachtsdekorationstipps aufwartet.

Was mir besonders gut gefällt, ist, dass die Backwaren zwar schön anzugucken sind, aber nicht so perfekt aussehen wie die Ware im Schaufenster einer Konditorei. Die Creme ist nicht immer exakt glattgestrichen und der Guss bedeckt nicht den kompletten Guglhupf. Es gibt beispielsweise Rezepte für Cakepops und Cupcakes im Buch, aber die Anleitungen sind immer sehr detailliert ausgeführt und teilweise zusätzlich bebildert und es werden keine Modelle vorgestellt, für die man eine spezielle Ausbildung absolviert haben muss, es sind Rezepte einer (sehr sehr sehr guten und begeisterten) Hobbybäckerin für Hobbybäcker. Zudem bietet sich die gewählte Größe der Backwerke nahezu an, wieder öfter selbst zu backen: neben Kleingebäck enthält das Buch zwar viele Kuchen und Torten, aber diese werden meist nur in einer 20er Springform gebacken. Gerade, wenn man nur für die Familie bäckt und keinen Besuch erwartet, finde ich diese Größe absolut ausreichend. So macht man sich auch ohne Anlass öfter mal selbst die Freude süße Leckereien zuzubereiten.
Die Dekorationen sind oftmals schlicht, aber gerade deshalb besonders wirklungsvoll und laden dazu ein nachgebastelt zu werden, da man dafür weder großen Material- noch Zeitaufwand benötigt. Viele Materialien wiederholen sich, etliches findet man gratis in der Natur. Auch Zutaten finden sich des öfteren als Dekomaterial auf dem Tisch des Fräulein Klein.

"Die wunderbare Welt von Fräulein Klein" ist genau das: wunderbar - und zum Verlieben schön!

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.