Benutzer
Benutzername: 
Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 728 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2021
Carr, Amelia

Die Pilotin


gut

Spannende Ausflüge in die Geschichte der Pilotinnen im 2. Weltkrieg und eine leider sehr schnulzige Liebesgeschichte

Worum geht’s?
Nancy erhält von der berühmten Fliegerin Jacqueline Cochrane ein Telegramm, das sie als Pilotin nach England führt. Sie ist so gut wie verlobt mit Joe, lernt jedoch am Stützpunkt in England Mac kennen, der ihr leben auf den Kopf stellt. Dennoch heiratet sie am Ende des Krieges Joe und bringt damit ein Geheimnis in die Familie, welches noch Jahrzehnte später zum Zerwürfnis führt.

Meine Meinung:
„Die Pilotin“ von Amelia Carr ist ein Buch, in dem die Autorin die Geschichte von Nancy und ihrem Geheimnis aus unterschiedlichen Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeiten erzählt. Das Buch liest sich flüssig, ist teilweise sehr bildhaft geschrieben und die Erzählung aus Sicher der verschiedenen Protagonisten helfen den LeserInnen, sich in diese besser hineinzuversetzen und sie somit auch besser zu verstehen, was mir sehr gut gefallen hat.

Das Buch selbst besteht in meinen Augen aus zwei Erzählsträngen. Zum einen ist da die Geschichte von Nancy als Pilotin im zweiten Weltkrieg. Der Teil hat mich ungemein gefesselt. Wie die Autorin ihre Erlebnisse beschreibt, die Flüge, die Abstürze, die Geschehnisse. Auch die geschichtlichen Ereignisse, die so bzw. ähnlich ja tatsächlich stattgefunden haben, sind unheimlich spannend in die Geschichte mit eingeflossen. Nancy als starke Frau, die für die Menschen und für ihr Land kämpfen will und sich durchsetzt. Eine sympathische und starke Frau, mit der man sich verbunden fühlt und die sich von nichts unterkriegen lässt. Dann gibt es in diesem Erzählstrang noch Mac, ein englischer Pilot, der Nancys Weg kreuzt. Auch seine Bruchlandung in Frankreich, seine Flucht nach der Landung durch die deutschen Truppen bis in die neutrale Schweiz – das hat mich sehr berührt.

Auf der anderen Seite ist dann die Liebesgeschichte von Nancy und Mac. Hier wirkt es fast, als würde jemand anders schreiben. Was mich an dem einen Erzählstrang fesselt und begeistert hat, hat sich hier leider nicht fortgesetzt. Zu kitschig und schnulzig waren mir die Begegnungen der beiden und auch die sich daraus ergebenden Fortsetzungen – insbesondere später für Nancys Enkelin Sarah. Auch der Hintergrund zum Tod von Nancys ältestem Sohn John – einerseits verständlich, andererseits war es mir hier dann doch mit seinem homosexuellen Hintergrund dann etwas zu dick aufgetragen… sehr schade eigentlich. Und was Nancy in dem einen Teil für mich zu einer starken und beeindruckenden Frau gemacht hat, zu einem Vorbild, ist hier komplett weg. Hier stellt sie sich für mich eher als eine schwache Frau dar, die sich den einfachsten, den angenehmsten Weg sucht.

Ich bin wie gesagt sehr hin- und hergerissen von dem Buch. Der geschichtlich geprägte Teil, die Erlebnisse aus dem Krieg sind für mich ein 5-Sterne-Buch, die Liebesgeschichte selbst wirkt in meinen Augen so, wie sie erzählt ist, kitschig und daher etwas störend… Leider…

Fazit:
In ihrem Buch „Die Pilotin“ erzählt Amelia Carr anhand von zwei Erzählsträngen das Leben von Nancy und Mac. Der geschichtliche Teil hat mich absolut überzeugt und gefesselt. Die Darstellung der Flüge im zweiten Weltkrieg, die Rolle der Frauen, die Flucht von Mac. Der Hammer. Der andere Teil – die Liebesgeschichte zwischen Mac und Nancy und das daraus folgende Geheimnis – waren für mich etwas übertrieben und teils sehr schnulzig; was ich sehr schade finde, da dieser Teil die Qualität eins guten Buches in meinen Augen leider deutlich minimiert hat.

Von mir daher leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 30.01.2021
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


sehr gut

Spannung, unvorhergesehene Wendungen und ein sehr emotionales Ende

Worum geht’s?
Nikolas Nölting betritt eine Bäckerei. Ohne Vorankündigung schießt der unscheinbare Beamte um sich und hinterlässt einen Toten und mehrere Verletzte. Strafverteidiger Rocco Eberhard steht vor einem Rätsel. Was hat seinen Mandanten dazu veranlasst? Was steckt hinter dem Ganzen? Und warum sagt sein Mandant kein Wort?

Meine Meinung:
„Die 7. Zeugin“ von Michael Tsokos und Florian Schwiecker ist der erste Fall für Eberhardt & Jarmer. Ich kannte Tsokos bisher als Autor von Büchern, die eher Psycho sind. Blutig. Brutal. Dieses hier ist ganz anders. Und dennoch genauso spannend! Die Autoren führen und in die Welt der Justiz. In Verhandlungsstrategien. Jedoch nicht nur das, nebenbei werden die LeserInnen in die Berliner Unterwelt geführt. Die Clans dort. In Intrigen und Verschwörungen. Und bis zum Cliffhanger am Ende schafft es das Autorenduo gekonnt, die LeserInnen zu bannen und zu fesseln.

Der Halbitaliener Rocco Eberhardt, einer der Hauptprotagonisten in dem Buch, kommt eher durch Zufall an den Fall Nölting. Rocco ist ein eigener, empathischer, durchsetzungsstarker Mensch, der mir auf Anhieb sympathisch ist. Auch schön finde ich, dass ein bisschen aus seiner Familiengeschichte und seiner persönlichen Probleme mit einfließen, was ihn nahbarer und menschlicher macht. Gemeinsam mit seinem besten Freund Tobias Baumann, einem ehemaligen Polizisten und jetzt Privatdetektiv, gelingt es ihm nach und nach, hinter Nöltings Geheimnis zu kommen.

Dr. Justus Jarmer, dem zweiten Part in dieser Justiz-Krimi-Serie, kommt leider nur ein sehr kleiner Part zu – er wirkt eher, als hätte er einen Gastauftritt. Hätte ich nicht auf dem Klappentext gelesen, dass es der erste Fall für Eberhardt & Jarmer ist, hätte ich eher gedacht, es ist der erste Fall für Eberhardt & Baumann. Das finde ich fast ein bisschen schade, da ich mir zwischen dein beiden ein bisschen mehr Interaktion gewünscht hätte. Wobei es andererseits der erste Teil ist und die beiden sich angenähert haben und gegenseiteigen Respekt füreinander gefunden haben, es kann also hier in den weiteren Teilen durchaus spannender werden.

Auch die Nebengeschichte, das Angelman-Syndrom, der Umgang damit. Sehr interessant – hiervon hatte ich noch nie gehört und es hat der Geschichte einen ganz anderen, sympathischen Anstrich gegeben. Die Clans in Berlin – es gibt sie ja wirklich und vielleicht ist auch dieses Buch auf einen realen Fall hin entstanden… Die Handlung, der Aufbau des Strafverfahrens, der unsympathische Staatsanwalt – Verzeihung – OBERStaatsanwalt Bäumler. Einfach genial. Und das Plädoyer zum Schluss – emotional und ergreifend. Besonders gefallen hat mir auch der Cliffhanger und ich kann den nächsten Teil kaum erwarten. Was passiert? Was steckt hinter dem Anruf von Roccos Bekannten und wie wird sich das auf sein Verhältnis zu seinem Vater, das sich eben erst verbessert hat, auswirken?

Fazit:
„Die 7. Zeugin“ von Schwiecker und Tsokos ist der erste Teil der Justiz-Krimi-Reihe um Eberhardt & Jarmer, wobei mir Jarmer hierbei etwas zu kurz kommt. Das Buch ist anders, als wir das von Tsokos anderen Büchern kennen. Aber dennoch schaffen es die Autoren ohne viel Blut und Gewalt dennoch genauso viel Spannung aufzubauen, dass es mich bis zum Ende des Buches gefesselt hat und ich mit offenen Augen vor dem Cliffhanger saß und die Gedanken verrückt gespielt haben, wie es jetzt wohl weitergeht! Ein absolut genialer Einstieg in eine neue Reihe, bei der ich sicher das nächste Buch direkt mit Erscheinen verschlingen werde! Einziger Punkt für mich, wegen dem ich nicht die volle Sternzahl vergebe, ist, dass für mich der rechtsmedizinische Teil etwas unterging und der zweite Hauptprotagonist Dr. Jarmer eher eine unbedeutende Nebenrolle innehatte. Ich denke, hier ist noch etwas Luft nach oben, daher:

4 Sterne von mir und ich kann es nicht erwarten, den zweiten Teil der Reihe in den Händen zu halten!!!

Bewertung vom 26.01.2021
Geschke, Linus

Engelsgrund / Born-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Ein Netz aus Verwirrungen, Intrigen und jede Menge rasante Spannung

Wenn ich einen Ritter in glänzender Rüstung brauche, lese ich ein Märchenbuch (S. 181)

Worum geht’s?
Ein grausamer Mord führt Born nach Engelsgrund und zu einer Sekte namens Cernunnos. Hier befindet sich Malin, die Tochter von Carla. Kurz darauf wird ein zweites Mitglied der Sekte grausam ermordet aufgefunden. Schwebt auch Malin in Gefahr?

Meine Meinung:
„Engelsgrund“ von Linus Geschke ist der dritte (und damit leider letzte) Teil der Born-Trilogie. Und ich muss sagen: Dieser Teil übertrifft seine Vorgänger nochmal, ist noch spannender, noch rasanter, noch detailreicher und noch erfinderischer. Ich war sofort drin und obwohl die Spannungskurve nicht die ganze Zeit hoch war, war dennoch immer eine unterschwellige Spannung da. Man saß beim Lesen wie auf Kohlen in Erwartung auf das, was gleich vielleicht passieren wird.

Bei der Story selbst hat der Autor gekonnt unterschiedliche Sparten miteinander vermischt. Die Clans in Berlin, die russische Mafia, eine Sekte. Alles Dinge, die man auf den ersten Blick nicht in einem Buch bzw. zusammenhängend erwarten würde, die aber passend und zusammengehörig und logisch miteinander verknüpft sind.

Auch alten Bekannten begegnen wir wieder. Natürlich Born, der auf Abwege geratene Ex-Polizist. Carla, seine Kollegin und deren Tochter. Auf der anderen Seite auf Andrej Wolkow und seinen „Wölfen“. Und endlich kommt es auch zum finalen Showdown zwischen Born und Andrej. Und auch Andrejs Freund Nikita ist dabei – und verblüfft die LeserInnen total!

Ich habe das Buch wirklich verschlungen. Die plastische Darstellung der Orte – egal ob das bunte, lebhafte Berlin oder die finsteren Wälder. Selten habe ich so eindrucksvolle Darstellungen gelesen – ich konnte die Orte direkt vor meinen Augen sehen, was die Spannung nochmals gesteigert hat. Und bis zum Ende habe ich mitgefiebert und gehofft und geraten – und wurde mehrmals auf Irrwege geführt. Und selbst ganz am Ende…

…aber nein, ich will nicht spoilern, das müsst ihr schon selbst lesen. Nur so viel: Es ist ein Ende, wie es zu Born passt!

Fazit:
„Engelsgrund“, der letzte Teil der Born-Trilogie von Linus Geschke hat mich bis zuletzt gefesselt mit den bildhaften Darstellungen, der ständigen unterschwelligen Spannung, die am Ende in einem perfekten aber auch unerwarteten Showdown gipfelte und (für mich) Born-typisch geendet hat. Das Buch hat in meinen Augen sogar seine Vorgänger noch übertroffen und ich kann es nicht fassen, dass es der letzte Teil von Born war, den ich sicher in meiner Bücherwelt vermissen werde!

5 Sterne von mir und lasst euch Born nicht entgehen!!!

Bewertung vom 24.01.2021
Geschke, Linus

Finsterthal / Born-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Ein dunkles Geheimnis, die Mafia, ein Ex-Polizist und Spannung, die keine Grenzen kennt!

Worum geht’s?
Mehrere Mädchen werden entführt und brutal vergewaltigt und ermordet aufgefunden. Dahinter steht ein Mann, den sie den Dunklen nennen. Doch ist wirklich er der Täter? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Geschäften der Väter der ermordeten Mädchen? Und zu wem führt die Spur, die nach Russland weist? Für Born ergeben sich viele offene Fragen – aber findet er die Antworten hierzu?

Meine Meinung:
„Finsterthal“ von Linus Geschke ist der zweite Teil der Born-Trilogie. Und obwohl es im ersten Band für mich zu Anfang noch Längen gab, hat mich dieses Buch komplett gefesselt! Der Autor bannt die LeserInnen mit einem rasanten Tempo, einer Vermischung aus Lügen, Verwirrungen und undurchsichtigen Machenschaften. Auch die Einbindung der Mafia, die Ausführungen über die Mafia und wie die Strukturen dieses Verbundes funktionieren – spannend und interessant!

Darüber hinaus geizt der Autor nicht mit spannenden Actionszenen, finsteren Orten und besonders der Showdown am Schluss in Finsterthal hat mir sehr gut gefallen! Born, der Hauptprotagonist, ist – wie wir ihn schon aus dem ersten Teil kennen – der perfekte Ermittler. Immer an den Grenzen zur Legalität, skrupellos aber dennoch empathisch. Unterstützt wird er diesmal von Carla, einer ehemaligen Kollegen, die irgendwie ein bisschen an Norah aus dem ersten Teil erinnert, aber dennoch total anders ist. Aber eine Frau, auf die er sich verlassen kann und die ihren Teil zur Lösung des verzwickten Falles beiträgt.

Auch Andrej Wolkow treffen wir wieder. Ein Mafia-Boss, nicht wie er im Buche steht. Trotz der Skrupellosigkeit, die von ihm erwartet wird, ist er anders. Seine Einstellung, seine Gefühle mit den Opfern, sein Handeln, das immer überlegt wirkt. Ich bin schon sehr gespannt auf den dritten Teil, da ich vermute, dass es dann zum finalen Showdown zwischen ihm und Born kommt. Wobei auch Andrej mir auf seine Art sympathisch ist. Er ist ein guter Böser, weil er ganz tief im Inneren, unter seiner harten Schale, doch irgendwo ein gutes Herz versteckt hat.

Die Seiten flogen daher nur so dahin. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Habe mitgerätselt, wollte wissen, was als Nächstes kommt und wie es weitergeht! Aber selbst der Schluss war für mich nicht wirklich ein Schluss. Es ist noch offen, wie alles zusammenhängt. Und wer wirklich dahintersteckt. War es wirklich Steiner oder war es doch etwas anderes? Ich kann es nicht erwarten, direkt mit dem nächsten Teil zu beginnen – der ja leider der letzte Teil der Trilogie sein wird! Aber wer weiß, vielleicht haben wir Glück und treffen Born irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft doch wieder? Es wäre schade, einem solchen Protagonisten nur eine Trilogie zu widmen…

Fazit:
„Finsterthal“ von Linus Geschke hat mich von Anfang an mit seinem rasanten Tempo, den Actionszenen, den Darstellungen der Ermittlungen, der finsteren Orte und schließlich mit dem finalen Showdown gefesselt. Ich wollte während dem Lesen nicht blinzeln müssen, um ja nichts zu verpassen! Ein geniales Buch mit Born als genialem Ermittler und dem Dunklen und Andrej Wolkow als mehr als genialen bösen Buben!

5 Sterne von mir und eine absolute Leseempfehlung, wenn ihr Spannung, Tempo und verzwickte Intrigen mögt.

Bewertung vom 21.01.2021
Geschke, Linus

Tannenstein / Born-Trilogie Bd.1


sehr gut

Eine spannende Hetzjagd – wer jagt wen? Wer ist gut? Wer ist böse? Spannend bis zum Schluss!

Der Tod ist wie ein dunkles Tor. Wir gehen hindurch – und sind daheim (S. 322)

Worum geht’s?
11 Tote nahe der tschechischen Grenze. Eine ermordete Polizistin in Berlin. Ein Wanderer, der keine Spuren hinterlässt. Ein Ex-Polizist, der auf Rache sinnt. Ein Menschenhändlerring und die Mafia. Zwischen alledem gibt es eine Verbindung – und dennoch ist nichts, wie es scheint.

Meine Meinung:
„Tannenstein“ von Linus Geschke ist der erste Teil der Thriller-Trilogie um Alexander Born. Es fängt verwirrend an, dann geht es Schlag auf Schlag und der Autor lässt seine LeserInnen keine Atempause. Bis auf wenige Längen am Anfang ist die Spannungskurve hoch, das Tempo rasant und auch mit grausamen Details wird nicht gegeizt.

Born, der Hauptprotagonist, ist mir von Anfang an sympathisch gewesen. Kriminell gewordener Ex-Polizist, der seine Lebensgefährtin rächen möchte. Ein Alleingänger, auch ein bisschen ein Übermensch. Ein Ermittler, wie man ihn sich vorstellt und wie er besonders spannend ist – immer an der Grenze zur Illegalität oder darüber hinaus. An seiner Seite ist die Polizistin Norah, eine Polizistin, die ihn unterstützt und dabei mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat und selbst die Regeln ab und an etwas zu verbiegen lernt. Und Peter, sein ehemaliger Partner und der Vorgesetzte von Norah – auch wenn man an seiner Einstellung ab und an zweifeln kann.

Auch die Figur des Wanderers finde ich sehr gelungen. Unscheinbar bis zum Ende, aber dennoch irgendwie auch sympathisch. Auch die Stellen über die Mafia und ihre Tätigkeit haben mir sehr gefallen – teilweise die Szenen haben an die alten Mafia-Filme erinnert, wenn der Mafia-Boss mit rauchiger Stimme „Ich möchte dir nicht weh tun, aber du zwingst mich dazu“ gesagt hat. Genial und perfekt umgesetzt – man hat es richtig vor sich gesehen!

Obwohl mir einige Stellen am Anfang etwas lang waren, kam dann ein unglaubliches Tempo in die Story und der Autor hat mich bis zum Ende gefesselt, ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Bis zum Ende wusste man nicht, wer auf welcher Seite steht und wurde selbst am Schluss beim finalen Showdown nochmals überrascht! Es ist der erste Teil einer Trilogie - und ich kann es nicht erwarten, die nächsten beiden Teile zu lesen!

Fazit:
„Tannenstein“ von Linus Geschke ist ein Buch, das mit der Fantasie der LeserInnen spielt. Das Spannung, Menschenhandel, Mafia, Rache, Empathie und Emotionen in eine unglaublich spannende Verbindung zueinander bringt und – bis auf einige Längen am Anfang – den Leser nicht zu Atem kommen lässt. Ich habe das Buch verschlungen und freue mich jetzt schon auf die weiteren Teile der Trilogie um Born!

4 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 17.01.2021
Seeck, Max

Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1


sehr gut

Ein Thriller, der die LeserInnen kaum zum Atemholen kommen lässt mit einem unerwarteten Ende

Worum geht’s?
Mehrere Morde werden basieren auf einer Bestseller-Trilogie ausgeführt. Jessica Niemi und ihr Team ermitteln, doch der Täter scheint immer einen Schritt voraus. Unerwartet wird Jessica, die den Opfern verblüffend ähnlich sieht, in die Nachahmungstagen mit einbezogen. Kann sie rechtzeitig entkommen?

Meine Meinung:
„Hexenjäger“ von Max Seeck ist das erste Buch, das ich von dem finnischen Autor gelesen habe – aber sicher nicht das letzte! Max Seeck bringt die LeserInnen direkt in die Geschichte hinein. In bildhaftem und rasantem Tempo führt er die LeserInnen durch und in das Geschehen und die Handlung nimmt immer mehr an Fahrt auf, bis zum unerwarteten Showdown am Schluss – den ich so wirklich nie hätte kommen sehen!

Jessica, Kriminalhauptmeisterin und Hauptprotagonistin, ermittelt in dem Fall. Sie ist mir von Anfang an sympathisch. Eine Frau mit Vergangenheit und einem Geheimnis, das sie sich persönlich immer etwas von den KollegenInnen distanzieren lässt, die aber dennoch ein liebenswerter, manchmal verletzlicher aber auch starker Mensch ist. Obwohl sie manchmal etwas einsam wirkt – was sie wohl auch zu den diversen Männergeschichten verleitet.

Auch ihr Team gefällt mir gut. Erne, der für Jessica eine Art Vaterersatz und Mentor ist. Jusuf, Nina, Micke und die anderen, jeder mit kleinen Eigenarten und jeder auf seine Weise eine ganz eigene Persönlichkeit, die sich in ihrem Team perfekt ergänzen.

Die Geschichte selbst hat auch etwas. Morde basieren auf einer Thriller-Trilogie, das ist mal was anderes. Etwas irritiert haben mich die Rückblicke in Jessicas Vergangenheit. Die in Bezug auf ihre Familie sind Teil der Handlung und notwendig, aber die Rückblicke nach Italien und zu Colombano erschließen sich mir bis zum Ende nicht wirklich. Hier wird nur im letzten Satz erwähnt, dass sie dadurch Erne kennengelernt hat, für die Handlung selbst hat das jedoch keine Bedeutung in meinen Augen.

Dennoch konnte ich das Buch bis zum Schluss nicht aus der Hand legen. Der Autor legt von Anfang an ein rasantes Tempo vor und nimmt am Ende – obwohl man glaubt, es könne nicht spannender werden – nochmal richtig Fahrt auf und dieses Finale hätte ich so nie erwartet! Auch wenn es mit einem Cliffhanger endet der mich hoffen lässt, dass es vielleicht noch weitere Bücher um Jessica und das Ermittlerteam geben wird – mich würde es sehr freuen, wenn das nicht ein Einzelband bleiben würde!

Fazit:
„Hexenjäger“ von Max Seeck ist ein Thriller, der von Anfang bis Ende atemraubend rasant ist und den ich nicht aus der Hand legen konnte! Der Autor hat mich mehrmals auf die falsche Fährte geführt und bis zum Ende wusste man nicht, wer und wie und warum und wurde dadurch umso mehr überrascht! Bis auf die Nebengeschichte in Venedig, die m.E. nicht ganz stimmig mit dem Rest war, ein geniales Buch und ich weiß nicht, warum ich nicht schon früher etwas von dem Autor gelesen habe!?!

Ein rasanter Thriller, der einen wirklich bis zum Ende gefesselt hält! 4 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 16.01.2021
Saunter, Mick

Tief im Keller (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein mitreißendes Buch mit vielen unvorhersehbaren Wendungen

Worum geht’s?
Sein erster Fall führt Major Konstantin Manner in den Sonnenhof, eine Wohneinrichtung für geistig Behinderte. Zwei von ihnen sind verschwunden. Auf der Suche nach ihnen stößt er auf ein SM-Video, das ihn in ein abgelegenes Haus an einem See in Tirol führt. Was er dort entdeckt, hätte er sich in seinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen können.

Meine Meinung:
„Tief im Keller“ von Mick Saunter ist der erste Fall um Major Konstantin Manner und sein Ermittlerteam. Das Buch fängt langsam und auch an einigen Stellen etwas verwirrend an – wodurch sich leider im ersten Viertel einige Längen ergeben, aber dann steigt die Spannungskurve stetig an und obwohl mir am Anfang das Lesen teilweise etwas schwergefallen ist, konnte ich dann irgendwann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil die weitere Geschichte sich so rasant entwickelte und immer etwas Neues, teils völlig Unerwartetes hinzukam, dass ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht!

Besonders gut gefallen hat mir die Beschreibung des Sonnenhofs und seiner Bewohner. Der Autor selbst hat laut Kurzbiografie mit geistig und psychisch behinderten Menschen gearbeitet und man merkt in seiner Erzählung, wie sehr ihm diese Menschen ans Herz gewachsen sind. Die Wärme, mit der er von ihnen schreibt, ihrer offenen, empathischen und ehrlichen Art, mit der sie auf Menschen zugehen. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Auch das Ermittlerteam, Manner, Eva und Christian, haben mir gut gefallen. Manner, der etwas eigene Typ, der aber im Grunde herzensgut ist. Eva und Christian, die sich im Laufe der Ermittlungen finden. Die drei ergeben ein gutes Team, das alle möglichen Facetten abdeckt. Manner, der eher untypisch als älterer Ermittler mit viel Erfahrung aufwarten kann und die Dinge auch mal selbst in die Hand nimmt. Eva mit dem auch psychologischen Hintergrund und Christian, der sportliche Typ der Truppe. Die drei ergänzen sich gut, halten sich den Rücken frei und es hat Spaß gemacht, sie als Ermittlerteam zu erleben und hoffentlich in Zukunft wieder erleben zu dürfen!

Die Handlung selbst fand ich auch sehr gekonnt, nur am Anfang war das Buch etwas langatmig. Was der Autor aber dann durchaus wieder wettgemacht hat. Sehr gut haben mir auch die Hintergründe mit den medizinisch-radikalen Ansichten und der rechtsextremen, ins Dritte Reich zurückgehenden Gruppe und der Organhandel „gefallen“. Dazu die SM-Szene, die sich gut darin eingefügt hat – das war mal in der Kombination etwas anderes.

Die Eröffnung von Manners Eltern ganz am Ende kam irgendwie erwartet und doch unerwartet. Aber so konnte Manner dann ein unbewusst offenes Kapitel in seinem Leben abschließen und zu sich finden. Ich möchte nicht Spoilern daher nur so viel: Von solchen Dingen habe ich schon mehrfach gehört, dass Menschen nach so einer Eröffnung zu sich selbst finden konnten. Und das offene Ende zum Schluss lässt auf einen weiteren Band hoffen!

Fazit:
„Tief im Keller“ von Mick Saunter ist ein sehr gelungenes und mitreißendes Buch um Konstantin Manner und sein Ermittlerteam, das – trotz einiger Längen am Anfang – den Leser ergreift und mitnimmt und bis zum rasanten Finale am Schluss gefangen hält! Die Entwicklungen und das Ende hätte ich so nie vorausgesehen. Es war anders aber genial anders und ich hoffe, wir werden noch mehr von Konstantin, Eva und Christian hören!

4 Sterne von mir und eine Leseempfehlung für alle, die spannende Überraschungen mögen!

Bewertung vom 11.01.2021
Preston, Douglas

Dark Zero


gut

Gut geschrieben, aber leider etwas langatmig und deutlich schwächer als die Vorgänger der Reihe

Worum geht’s?
Die NASA entwickelt eine künstliche Intelligenz namens „Dorothy“. Bei einer Explosion wird Dorothy freigesetzt und verschwindet im Internet, versteckt sich dort und entwickelt sich stetig weiter, bis sie immer größer und mächtiger wird – und unberechenbarer.

Meine Meinung:
„Dark Zero“ von Douglas Preston ist der 5. Teil einer Science-Thriller-Reihe um Wyman Ford. Das Buch ist spannend und gut geschrieben. Douglas Preston versteht es einfach mit der Fantasie seiner LeserInnen zu spielen. Auch die Spannung ist ständig hoch bis zum rasanten Showdown am Ende.

Dennoch konnte mich dieser Teil nicht ganz überzeugen. Der Science-Fiction-Teil in den Teilen davor kam lebensecht und real rüber. Hat sich perfekt eingefügt und man hat keine Sekunde hinterfragt, ob es sein kann oder nicht. „Dorothy“ hingegen ist zwar eine gute Idee und auch gut umgesetzt, aber wirkt manchmal nicht ganz durchdacht und entwickelt daher beim Leser keine „Realität“. Die Idee an sich hat mir gut gefallen, war in meinen Augen jedoch unzureichend und daher nicht ganz so gekonnt umgesetzt; daher hat sich das Buch für mich an einigen Stellen leider etwas schleppend gelesen.

Wyman Ford tritt in diesem Teil auch nicht ganz so im Vordergrund auf, wie in den Teilen davor. Dafür gefällt mir der Charakter von Melissa, der Entwicklerin von Dorothy, ganz gut. Eine etwas verpeilte Frau, ein bisschen ein Nerd, die sich aber – wenn es darauf ankommt – mehr als gut durchzusetzen weiß. Auch der Junge Jacob ist in meinen Augen gut dargestellt.

Ebenso die Charaktere von Moro und Lansing. Obwohl sie teils ein bisschen surreal wirkten – aber es ist ja auch ein Science-Thriller.

Der rasante Showdown hat mir gut gefallen, auch das „Happy End“, dennoch konnte mich das Buch in seiner Gesamtheit nicht überzeugen.

Fazit:
„Dark Zero“ von Douglas Preston ist der 5. Teil der Serie um Wyman Ford und leider – obwohl ich die Vorgängerbücher verschlungen habe – hat mich dieser Teil nicht überzeugt. Es war teilweise doch etwas weit hergeholt und surreal und hat dadurch einige Längen aufgewiesen, die auch durch den mitreißenden Schreibstil und den gekonnten Showdown am Schluss nicht wettgemacht werden konnten.

Daher leider nur 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 09.01.2021
Preston, Douglas

Der Krater


ausgezeichnet

Nur Douglas Preston kann Science Fiction so real wirken lassen!

Worum geht’s?
Ein neuer Fall für Wyman Ford: Ein Krater wird entdeckt, in dem Krater befinden sich radioaktive Edelsteine. Auf der gegenüberliegenden Seite der Erde befindet sich ein Loch mit „seltsamer Materie“. Gleichzeitig tauchen geheime Bilder vom Mars und seinem Mond Deimos auf. Was steckt hinter dem Ganzen?

Meine Meinung:
„Der Krater“ von Douglas Preston ist der 4. Teil der Serie um den ehemaligen CIA-Agenten Wyman Ford. Das Buch ist nicht nur ein Thriller, sondern der Autor bring auch noch eine gute Portion Science Fiction mit hinein. Es beginnt mit einer Explosion, die Spannungskurve ist hoch, sinkt zwischen drin nur kurz ab um dann bis zum Ende hoch zu bleiben und noch höher zu gehen.

Dabei schafft es Preston gekonnt, den „unwirklichen“ Teil so real erscheinen zu lassen, dass man während dem Lesen kein einziges Mal daran denkt, dass das ja eine unwirkliche Realität ist, so echt kommt einem das Ganze vor.

Wyman Ford hat dabei wieder alle Fäden in der Hand. Egal, ob in Kambodscha, beim Präsidenten oder in Maine – er jagt und wird gejagt und ist dabei sympathisch und effizient wie schon in den Teilen davor. Ein etwas anderer aber sehr sympathischer Hauptprotagonist. Diesmal steht ihm die Studentin Abbey zur Seite, die neben ihrem eigentlichen Studium viel über Physik und Astrologie gelesen hat und die dadurch mit ihrem Wissen der Handlung einen ganz neuen Aspekt und so auch dem Showdown am Schluss eine ganz andere Wendung geben konnte. Ohne sie wäre alles nicht halb so glimpflich ausgegangen.

Besonders gut gefallen haben mir die Szenen im Sturm und auf dem Wasser – absolut eindrucksvoll und bildhaft beschrieben. Man konnte die Gischt spüren, die Wellen vor sich sehen, das Knirschen der Planken hören… unglaublich!

Beim Showdown am Schluss selbst wird es nochmal richtig rasant und man kann das Buch nicht aus der Hand legen! Und neben der eigentlichen Geschichte treibt auch noch ein Auftragskiller sein Unwesen, den man nicht aus den Augen lassen sollte.


Fazit:
Obwohl dem Buch „Der Krater“ von Douglas Preston ein Teil Science Fiction beigefügt ist, wirkt der Thriller so real und rasant, dass man dieses unwirkliche „Detail“ nicht hinterfragt sondern als gegeben hinnimmt. Das Buch selbst hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und im rasanten Showdown zum Schluss zieht das Lesetempo nochmal an und man fiebert mit und kann erst beruhigt durchatmen, wenn das Happy end kommt.

Ein absolut geniales Buch! 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 06.01.2021
Becker, Lothar

Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen


ausgezeichnet

Ein Fahrrad, eine Bombe, Weltfrieden, Philosophie und ganz viel Humor

„Die Welt kann man nur durch Liebe besser machen“ (Seite 250)

Worum geht’s?
Großvater will die Welt verbessern – mit einem Verbot der Dummheit. Sein Kumpel Herbert weiß es besser und ihm zuliebe tritt er in die kommunistische Partei ein. Ohne es zu wollen steckt Großvater plötzlich mitten drin in der Weltrevolution und soll für die Partei verschiedene Attentate verüben. Dabei wollte er es doch nur Herbert recht machen, die Welt friedlicher gestalten – und ein Fahrrad.

Meine Meinung:
„Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen“ von Lothar Becker ist ein geniales Buch! Obwohl die Sprache einfach ist – fast, als würde der Autor schreiben, was den Protagonisten gerade so durch den Kopf geht -, ist es gerade dieser Stil, der das Buch so einzigartig macht. Neben den teils einfachen, teils komplexen philosophischen Gedankengängen des Großvaters und den trockenen, ironischen Dialogen der Protagonisten beschreibt Lothar Becker auch die Menschen und die Umgebung als wäre man mitten drin. Er macht die Geschehnisse in dem Buch lebendig und man ist nicht nur LeserIn, sondern es fühlt sich an, als wäre man mit dabei.

Auch die Protagonisten sind einfach einzigartig, lebensecht und genial. Großvater, der erst 20 ist und auf eine kindlich naive Art es allen Recht machen möchte, die Welt verbessern möchte. Und dadurch immer tiefer in die Bredouille gerät. Sein Kumpel Herbert, der unbedingt ein Fahrrad möchte, deshalb in die Partei eintritt und auch Großvater dazu bringt, in die Partei einzutreten – was der Auslöser für alles Weitere war. Der am Ende aber zu ihm gehalten hat und für ihn da war. Else, die Großvater bei seinem ersten Attentat kennengelernt hat und die ihn dann wie ein gutes Gewissen auf seiner „Reise“ begleitet hat. Alles sympathische Charaktere, die auf ihre einfache Art mehr als genial sind.

Dann die Genossin Olga – ich hatte immer eine Mischung aus strenger, russischer Vorstandsdame und Domina im Kopf. Sie verkörpert den Gedanken des Kommunismus perfekt. Ihr Auftreten, ihre Art – unglaublich gut beschrieben. Madame Blavatsky, die übergewichtige, große Hellseherin – eine ganz eigene Person, die aber ebenfalls so charakteristisch und lebensecht beschrieben wird, wie man sich eine Hellseherin vorstellt; es haben nur noch die großen Creolen gefehlt.

Auch die Geschichte selbst. Die Mischung aus der Darstellung der Landschaften, der Personen; das Tempo der Geschichte selbst. Mal musste ich schmunzeln, mal habe ich mitgefiebert. Es war spannend, was war lustig – und dann war das Buch leider schon zu Ende…

Fazit:
„Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen“ von Lothar Becker ist einfach ein geniales Buch. Man fühlt sich mitten hineinversetzt in das Geschehen. Erlebt gemeinsam mit den Protagonisten ein kleines Abenteuer und kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Komisch, ironisch und philosophisch wurde ich mehr als gut unterhalten und ich werde auf jeden Fall noch mehr von dem Autor lesen!

Von mir 5 Sterne für ein gelungenes Buch über den Großvater, der eigentlich nur ein bisschen Frieden und ein Fahrrad für seinen Kumpel Herbert wollte.