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Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 318 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2024
Hinter den Dünen - Weihnachtszauber auf dem Künstlerhof
Jantzen, Nele

Hinter den Dünen - Weihnachtszauber auf dem Künstlerhof


ausgezeichnet

Schneechaos auf dem Darß- Familie Sommer verbringt die Weihnachtsvorbereitungen in Familie auf dem Künstlerhof, einzig Tochter Greta fehlt. Doch das Weihnachtsfest versinkt fast im Schnee und mit ihm nicht nur die Landschaft. Als sich ein junges Pärchen den Künstlerhof aufsucht, beginnt ein turbulentes Weihnachtsfest, mit dem keiner gerechnet hätte.

Weihnachten, Liebe, Familie und vor allem Ruhe - All das wünscht sich die Künstlerfamilie Sommer, wie Nele Jantzen im fünften Band, „Weihnachtszauber auf dem Künsterlerhof“, der „Hinter den Dünen“-Reihe vermittelt.
Mit ihrem beeindruckend leichten Schreibstil schaffte es die Autorin, mich von der ersten Seite an mitzunehmen. 
Viele Szenen, die sie beschreibt, erinnern mich an eigene Erlebnisse mit Schnee- und Familienchaos, was diesem Band eine beeindruckende Authentizität vermittelt und gleichzeitig für eine Wohlfühlatmosphäre sorgt.
Ebenso schafft Nele Jantzen es, die sanfte Seite der sonst so turbulenten Familie Sommer aufzuzeigen.
Gleichzeitig spricht die Autorin mit der Familie Michel-Mai ein wichtiges gesellschaftliches Thema an, vor dem man nicht die Augen verschließen sollte.

Fazit: Dieser letzte Band zeigte mir eine geerdete Familie Sommer auf, die sich von Buch zu Buch immer weiter entwickelt hat und nun, trotz einiger Streitszenen, die aber in Familien normal sind, eine Eintracht bildet. Wer also die Sommers bereits kennt, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Wer jedoch bisher keines der Bücher gelesen hat, sollte gerade jetzt, in der bevorstehenden Vorweihnachtszeit einen Blick in dieses Buch werfen, wenn man sich nach Entspannung und Fröhlichkeit sehnt. Vielleicht liest man zwischen den Zeilen auch eine historisch bekannte Geschichte in modern. ;-)

Bewertung vom 01.11.2024
Das Kurhotel auf Norderney - Gezeiten des Schicksals (eBook, ePUB)
Schirdewan, Claudia

Das Kurhotel auf Norderney - Gezeiten des Schicksals (eBook, ePUB)


sehr gut

Die nächste Generation

Claras großer Traum ist der Ausbau der elterlichen Pension zu einem Kurhotel. Dafür schuftet sie hart als Stranddienerin. Allerdings halten ihre Eltern Elisa und Julius Berlund wenig von dieser Idee. Als Clara schließlich Arthur kennenlernt, kommt ihr ihr Traum zum Greifen nah.

„Das Kurhotel auf Norderney - Gezeiten des Schicksals“ ist Band 2 der großen „Kurhotel - Saga“ von Claudia Schirdewan. 
Das Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts auf Norderney und bildet mit Clara die zweite Generation dieser Saga.
Claudia Schirdewan beginnt den zweiten Band etliche Jahr nach dem ersten. Es dauerte daher für mich kurze Zeit bis ich mich wieder entsinnen konnte, wie die einzelnen Zusammenhänge dieser Vorgeschichte waren. Für Personen, die den ersten Band nicht kennen, ist das jedoch kein Problem und liest sich vielleicht sogar einfacher.
Nach wie vor kann der Titel des Buches etwas irritierend wirken, da ein Kurhotel bisher nur in der Fantasie eine Rolle spielt.
Die Charaktere Elisa, Julius und Jella aus dem ersten Band begegnen den Lesenden auch hier wieder. Jella kommt für mich dabei leider ein bisschen zu kurz, umso mehr hab ich mich über die nähere Beschreibung von Elisas und Julius’ Leben gefreut.
Protagonistin dieses Bandes ist jedoch deren Tochter Clara. Sie ist eine überaus ehrgeizige, junge Frau, die ein enges Band zu ihrer Familie pflegt.
Die Familie Berlund wirkt nach wie vor sehr modern, was nicht in das typische Bild der damaligen passt, aber die Geschichte dafür umso interessanter macht.
Man merkt diesem Buch die ausführliche und fundierte Recherche der Autorin an. Speziell die Arbeit der Badedienerinnen, aber auch die Kurabläufe sind authentisch beschrieben.Interessant dabei wird die Rolle der Diakonissen und der Gemeindeschwester Helene beschrieben.
Der Verlauf der Geschichte ähnelt auch absolut dem ersten Band, was ich ein bisschen zwiespältig empfunden habe. Einerseits war es sehr harmonisch, andererseits nimmt das ein bisschen die Spannung.

Fazit: Trotz der o.g. Kritik hat mir der zweite Band deutlich besser gefallen und die Autorin hat mich mit ihrer guten Recherchearbeit in Verbindung mit dem flüssigen Schreibstil mitgenommen, sodass ich mich bereits auf den abschließenden dritten Band im nächsten Jahr freue. 
Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die Band 1 kennen, aber auch denen, die historische Romane mögen und kann auch denen die Scheu nehmen, die Band 1 noch nicht kennen. Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Von mir gibt es daher 4,5 Sterne.

Bewertung vom 28.10.2024
Friesenmeermagie (eBook, ePUB)
Janz, Tanja

Friesenmeermagie (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Gutschein, der Leben verändert

Bei einer Auktion für Fundsachen ersteigert Malin aus Jux einen kleinen roten Koffer. Was sie jedoch nicht ahnt ist, dass der Inhalt ihr Leben und das von Irma Witt verändern wird.

„Friesenmeermagie“ von Tanja Janz gehört in die Kategorie ihrer berühmten St. Peter-Ording-Romane und wird als winterliche Wohlfühlgeschichte für die kalte Zeit des Jahres beworben.
Für mich sind diese Romane der Autorin immer wieder eine traumhafte Rückkehr in eine liebevolle, familiäre Umgebung vor einer Traumkulisse.
Tanja Janz’ Schreibstil schafft es auch bei diesem Roman wieder, mich von der ersten Seite an, mitzunehmen. Malin mit ihrer aufgeschlossenen, aber auch pragmatischen Art ist mir direkt ans Herz gewachsen.
Das Schöne an diesen Romanen ist, dass sie zumeist mit bekannten Charakteren aus Vorgängerromanen beginnen. Für mich bilden diese Charaktere eine Art Familie, denn sie vermitteln eine gewisse Stabilität und Vertrautheit für diese Romanreihe. So begegnen eingefleischten Fans auch hier wieder die bekannten St. Peteraner Seniorinnen, aber auch weitere Bekannte, die jederzeit zusammenhalten.
Malin selbst auferlegte Aufgabe, Franzi und die rüstigen Seniorinnen bilden dabei den roten Faden der Geschichte. Spannend bleibt es dabei bis zum Schluss, ob sie erfolgreich sein werden.
Die Geschichte an sich ist für mich nicht wirklich authentisch, da ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand auf solch eine Idee kommen würde. Dennoch passt es in diese Reihe und ist vernachlässigbar. Gleiches gilt für das Ende, denn wer den Anfang oder auch das Gespräch mit Brit verfolgt, kann dabei seine eigenen Schlüsse ziehen.

Fazit: Für mich ist dieser Roman wieder ein Highlight des Lesegenusses gewesen, das viel zu schnell vorbei war! Ich kann den Roman nur allen empfehlen, die Weihnachten und St. Peter-Ording mögen!

Bewertung vom 27.10.2024
Dem Sturm entgegen
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


gut

Enya ist verheiratet, führt mit ihrem Ehemann eine Hausarztpraxis, hat einen Sohn im Teenageralter und wohnt mit beiden in einer Villa.
Als sie eines Nachts bei Unwetter über eine verlassene Landstraße fährt, kommt sie an einer Unfallstelle vorbei, an der ein Junge im Alter ihres Sohnes angefahren wurde. Enya hilft dem Jungen und von nun an verändert sich ihr Leben schlagartig.

Cecelia Aherns „Dem Sturm entgegen“ war für mich das erste Buch der Autorin.
Die ersten Seiten des Buches weckten in mir den Anschein einer (Familien)Story, die auf einem Ereignis beruht, das zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führt. Die Geschichte entwickelte sich jedoch anders.
Das Buch wird geprägt durch die alte irische Kultur. Grundlage ist der Jahreskreislauf, der das Buch in Abschnitte einteilt. Begleitet wird dies durch Kolumnen, die Enyas Mutter einst schrieb und die sich auf diese alten irischen Werte berufen. Dies fand ich sehr interessant, da den Jahreshighlights hier wieder ihr Ursprung zugrunde gelegt wurde und nicht der Kommerz im Vordergrund steht. Auch einige der Bräuche wie der des Rag Trees waren interessant beschrieben.
Dennoch muss ich sagen, ich habe mich nach dem ersten Drittel nur noch durch das Buch gequält. Je mehr ich über Enya lernte, um so weiter entfernte ich mich von ihr und der Geschichte. Ich konnte sie am Ende gar nicht mehr greifen, was vor allem an ihrer unbehandelten Psyche und einem Trauma aus Kindheitstagen liegt. Ähnliches galt für die Charaktere, die in das Unfallgeschehen involviert waren.
In großen Teilen konnte ich Enyas Handlungen und ihr Verhalten nicht nachvollziehen, was kein bisschen authentisch wirkte. 
Das Ende kam für mich auf jeden Fall ganz überraschend, konnte mich aber auch nicht mehr überzeugen.
Der ganze Verlauf wirkte auf mich wirr, nicht nachvollziehbar und langatmig.

Alles in allem konnte mich die Autorin mit diesem Roman leider nicht überzeugen. 
Zu empfehlen ist es jedoch für alle, die sich für die Bräuche Irlands interessieren.

Bewertung vom 27.10.2024
Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder / Der Weihnachtshund Bd.9
Schier, Petra

Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder / Der Weihnachtshund Bd.9


ausgezeichnet

Martin und Maria sind neu in der Stadt und in der Sicherheitsfirma Securifant. 
Während Martin sich mit der Tochter des Chefs ein Büro teilen muss und auch noch mit Lena arbeiten muss, stellt Maria die gute Seele am Empfang der Firma dar.
Martin und Lena zoffen sich ständig, raufen sich aber nach dem Fund des kleinen Buddy zusammen. Maria wiederum versucht vor Firmenchef und Vermieter Arndt zu fliehen.
Alles Parteien hadern dabei mit sich und ihren jeweiligen Lebenserfahrungen, ohne zu wissen, dass der Weihnachtsmann dabei auch eine entscheidende Rolle spielt.

„Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder“ von Petra Schier ist Band 9 der „Weihnachtshund“-Reihe. 
Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich muss sagen, es hat mich absolut begeistert. Schon das niedliche Cover mit dem Foto des vermeintlichen Buddies und der gemütlichen Atmosphäre laden zum Lesen ein.
Im Buch begegnet der Leser nicht den klassischen Bilderbuchfamilien, die man oftmals erwartet, sondern die Modelle sind abweichend, aber absolut liebevoll in ihrer Zusammensetzung und damit vermutlich sehr authentisch, da das klassische Familienbild oftmals längst überholt ist. Das kam vor allem durch den sanften, aber realen Schreibstil der Autorin rüber. Sie schafft es, die Charaktere detailreich zu beschreiben und ihre Stärken und auch ihre Schwächen genauestens zu beschreiben, sodass man sich den Charakteren näherfühlt.
Das Highlight dieses Buches ist aber Havaneser Buddy. Seine Sequenzen sind in kursiver Schrift dargestellt und Petra Schier beschreibt dabei, was Buddy wohl in diesem Moment denkt. Sie gibt ihm dabei eine eigene Stimme und das macht dieses Buch für mich zu etwas ganz besonderem.
Niedlich ist auch der Handlungsstrang um den Weihnachtsmann. Gerade dieser führt zur Vorfreude auf Weihnachten. Sicher ist hier eine wundervolle Fantasie dargestellt, aber wer weiß, was sich wirklich am Nordpol abspielt und was mit unseren Wünschen so wirklich passiert. ;-)
Die Benennung der Elfen wirkt dabei etwas unkreativ, aber gerade das war für mich das gewisse Etwas und brachte mich zum Schmunzeln. Aber auch im Weihnachtsmann stellte die Autorin die Realität genauestens dar, denn ohne Frauen sind die Männer wahrlich aufgeschmissen, da ihnen die Intuition und der Weitblick ihrer Frauen fehlen würde.

Fazit: Ein absolut gelungenes Buch über Familie, Weihnachten, Vergangenes und Zukünftiges und ein ganz wichtiges Element: Liebe! Das Tüpfelchen auf dem i ist dabei ein treuer Vierbeiner, sodass ich das Buch allen Romantikern und Tierliebhabern unter den Lesern empfehle!

Bewertung vom 25.10.2024
Die Pädagogin der glücklichen Kinder / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.23
Baldini, Laura

Die Pädagogin der glücklichen Kinder / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.23


ausgezeichnet

Als Jüdin kann Emmi in Ungarn nicht Medizin studieren, weshalb es sie nach Wien verschlägt. Dort findet sie in ihren Praxissemestern so viel Anregung zum Thema Kindermedizin und Pädagogik durch Beobachtung, dass sie sich immer weiter in die Thematik einarbeitet und einzigartige Forschungen anstellt.

Laura Baldinis „Die Pädagogin der glücklichen Kinder“ ist Band 23 der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“, in der die Autorin auch schon über weitere wichtige Frauen, wie Maria Montessori schrieb.
Das Cover schmiegt sich in die Reihe ein und spiegelt Emmis Bestrebungen wider. 
Laura Baldini leitet die Kapitel immer mit Ort und Zeit ein, sodass ich als Leserin zu jeder Zeit wusste, wo ich mich historisch befinde.
Emmi als Protagonistin ist sehr gut greifbar und der flüssige Schreibstil der Autorin macht es möglich, das Buch in kürzester Zeit regelrecht zu verschlingen. Zu etwas besonderem machen den Verlauf des Buches auch die Beziehungen zwischen Emmi und ihrer Tante Poldi und Emmi und ihrer besten Freundin Eva.
Emmi selbst ist als aufgeschlossene, junge Frau beschrieben, die jedoch durch ihre Erfahrungen stark geprägt und verändert wird.
Der Roman orientiert sich dabei am realen Leben Emmi Piklers. Einige kleine Einzelheiten bzw. auch Personen sind jedoch fiktiv. 
Das Buch hält sich vor allem an die historische Entwicklung und so wird man als Leser Zeuge des wachsenden Judenhasses und der Machtübernahme der Nazis.
Die Autorin erzählt, wie Emmi Pikler zu ihren Handlungsweisen kam und dem Ein oder anderen werden Dinge auffallen, die noch bis heute Bedeutung haben.

Emmi Pikler war mir vorher nicht bekannt. Laura Baldini hat es jedoch wieder geschafft, mir eine bedeutende Frau näherzubringen. Mit dem Buch wird die Reihe gewinnbringend ergänzt. Dieses Buch ist für alle historisch Interessierte, Personen mit pädagogischem Hintergrund und Leser, die gerne die Geschichte historisch bedeutender Frauen lesen.

Bewertung vom 21.10.2024
Ein neuer Anfang / Palais Heiligendamm Bd.1
Grünig, Michaela

Ein neuer Anfang / Palais Heiligendamm Bd.1


sehr gut

Heinrich Kuhlmanns großer Traum ist ein Luxushotel Doberan, welches dem örtlichen Grand Hotel die Stirn bieten kann. Unterstützt wird er dabei von seinem Sohn Paul und auch Tochter Elisabeth will sich gewinnbringend in den Hotelbetrieb einbringen. Das wird jedoch von ihren Eltern nicht gern gesehen, bis das Hotel Hilfe braucht und der erste Weltkrieg ausbricht.

„Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang“ von Michaela Grünig ist der erste Band um die „Heiligendamm-Saga“.
Es handelt sich bei diesem Buch um einen historischen Roman, der drei Bände umfasst. Im Mittelpunkt steht dabei die Hoteliersfamilie Kuhlmann, speziell die mittlere Tochter, Elisabeth. Die Kuhlmanns spiegeln die typische erfolgreiche Bürgersfamilie der damaligen Zeit wider. Dies bringt Michaela Grünig mit ihren Beschreibungen der einzelnen Charaktere gut rüber. Doch gerade bei Elisabeth steht oftmals ihr etwas aufmüpfiges und stures Verhalten im Vordergrund, das dem Lesefluss manchmal im Wege stand, sodass ich davon teilweise genervt war.
Dennoch macht sie mit ihrer Art das Buch zu dem was es ist, eine Geschichte um ein aufstrebendes Familienunternehmen, das geprägt wird durch eine junge, moderne und aufgeschlossene Generation.
Die Unternehmensspitze macht Julius komplett. Mit seiner jungen und selbstbewussten Art ist er dennoch verständnisvoll und aufgeschlossen. Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass er seinem Gegenüber in den Gesprächen Grenzen setzt, seine Kompetenten dabei nicht überschreitet, aber auch seine Stellung klar hervorhebt.
Als roter Faden zieht sich nicht nur die Geschichte um das Palais durchs Buch sondern auch die jeweilige Geschichte der Kuhlmann-Kinder. In Bezug auf Paul fand ich die Entwicklung jedoch sehr vorhersehbar und auch Pauls unsicherer Charakter, der mir aber auch manchmal leid tat, machte den Handlungsstrang um ihn nicht viel interessanter.
Eine gewisse Grundspannung in Bezug auf die Entwicklung des Hotels, aber auch von Elisabeths Entwicklung ist gegeben.
Was ich sehr auflockernd fand, war die Entwicklung um das Hausmädchen Minna, da hier die Standesunterschiede keine Rolle spielten.
Wer mich beim Lesen auf jeden Fall zur Verzweiflung gebracht hat, sind Mutter und Großmutter Kuhlmann. Sie verleihen dem Ganzen eine konservative Note.

Alles in allem ein toller Beginn einer interessanten Familiensaga mit Ecken und Kanten, aber einer Menge Potential. Ich werde die Saga auf jeden Fall weiter verfolgen und kann sie allen Lesern, die historische Romane lieben, nur empfehlen!

Bewertung vom 19.10.2024
Die Amato-Schwestern: Die Fäden des Schicksals (eBook, ePUB)
Kommer, Jo

Die Amato-Schwestern: Die Fäden des Schicksals (eBook, ePUB)


sehr gut

Amelia wächst in einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie auf. Vater Guiseppe ist dem faschistischen Regimes Italiens entflohen und hat eine Strumpffabrik in Santiago aufgebaut. 
Amelia studiert in Chile, arbeitet anschließend für das Agrarministerium und setzt sich für die Rechte der Bauern ein, nichtsahnend dass ihr dies einmal im Chile der 1970er Jahre zum Verhängnis werden könnte.

„Die Amato-Schwestern: Die Fäden des Schicksals“ von Jo Kommer ist Band 1 der dreiteiligen Reihe.
Ich gebe zu, ich hatte andere Erwartungen, was den Inhalt des Buches angeht. Dies fußte sowohl auf dem Namen des Buches als auch aufgrund des Daseins einer Fabrikantenfamilie. Ich erwartete also eine Geschichte über die Frauen der Familie Amato in Verbindung mit der Strumpffabrik.
Im Fokus dieses Bandes steht Amelia, die für das kämpft, was sie für richtig hält und auch genau weiß, was sie will. Das machte sie für mich sympathisch, aber dennoch fand ich sie etwas unnahbar und bin bis zum Schluss nicht so ganz warm mit ihr geworden. Die Handlung um Amelia finde ich in Teilen unglaubwürdig, weil trotz der Niederlagen dennoch alles sehr reibungslos für sie lief. Auch wirkt sie vielleicht auf den ersten Blick etwas egoistisch, was man aber aus dem ihrem Blickpunkt betrachtet etwas differenziert bewertet muss - Angst um ihr Leben und das Dasein als Mutter.
Mich hätte auch die Geschichte um Guiseppe interessiert, um einordnen zu können, wie alles im Leben der Amatos so gekommen ist, wie es dargestellt wird. Vermutlich erfährt man das in den Nachfolgebänden, was ich schade finde. Ich finde, es hätte als roter Faden in den ersten Teil gehört.
Ignacio ist ein Charakter, der einem sehr schnell ans Herz wächst, aber dennoch fand ich ihn etwas farblos und unscheinbar, auch leicht gebrochen. Ich finde seine Haltung zu Sofia schwierig zu verstehen und damit auch seine Handlungen in Bezug auf sie.
Was ich sehr interessant fand, war die Darstellung des Militärputsches. Jo Kommer beschrieb diesen wirklich mit all seinen Grausamkeiten und damit äußerst realistisch.

Trotz allem hat mir der Roman wirklich gut gefallen. Vermutlich hätte ich mich mit einem anderen Titel nicht so schwer getan, da ich hier doch eine ganz andere inhaltliche Vorstellung hatte.
Ein Roman, der während einer historisch bedeutsamen Phase Chiles spielt und diese damit dem Leser näher bringt. Aus diesem Grund kann ich diesen Roman allen geschichtsinteressierten ans Herz legen!

Bewertung vom 17.10.2024
Beat Girls - Die Bühne gehört uns (eBook, ePUB)
Schwarz, Anika

Beat Girls - Die Bühne gehört uns (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Moni, Rita, Peggy Sue und Inge leben im München der 1960er Jahre. Durch Zufall treffen die vier Mädels aufeinander und entdecken eine gemeinsame Leidenschaft - die Musik. Sie beschließen eine Band, die „Monaco Birds“ zu gründen, die regelmäßig in der Bar von Ritas Mutter übt.
Als ein Musikwettbewerb um einen Plattenvertrag ansteht, ist der Ehrgeiz der Mädels geweckt, doch nicht nur ihrer.

„Beat Girls - Die Bühne gehört uns“ ist Band 1 um die „Monaco Birds“ von Anika Schwarz, auch bekannt unter dem Pseudonym Ella Janek oder ihrem realen Namen Angelika Schwarzhuber.
Anika Schwarz hat mich von der ersten Seite an begeistert. Allein die Aufmachung im ebook fand ich sehr auflockernd. An jedem Kapitelbeginn findet sich der Name der jeweiligen Protagonistin, um die sich das folgende Kapitel dreht und ist weiterhin gestaltet mit einer Note, passend zum Buchthema.
Auch die Aufmachung das Covers vermittelt die Impulsivität der vier Frauen und den frischen Wind der 1960er Jahre.
Der Autorin ist es gelungen, vier Damen zu vereinigen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, aber dennoch gleich sind. Ihre Begeisterung für die Musik ist an jeder Stelle des Buchs greifbar, ebenso wie ihr gemeinsamer Ehrgeiz für das Projekt Sieg des Plattenvertrags.
Was mir einzig als etwas negativ aufgestoßen ist, die vier Freundinnen sind gemeinsam unschlagbar, gehen durch dick und dünn in recht kurzer Zeit, aber kennen sich doch sehr wenig und öffnen sich auch in diesem Band noch nicht sehr tiefgreifend gegenüber den jeweils anderen, dabei hat jede der vier ihr Päckchen zu tragen.
Der Roman endet mit einem offenen Ausgang, weshalb ich mich (in positivem Sinne) gezwungen fühle, den zweiten Band auf jeden Fall lesen zu wollen!!

Fazit: Ein Roman voller Musikbegeisterung, voller Schwung und Elan, aber auch voller Freundschaft und Hingabe und damit eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.10.2024
Süße Tage, bittere Stunden / Die Köchin Bd.3
Durst-Benning, Petra

Süße Tage, bittere Stunden / Die Köchin Bd.3


sehr gut

Fabienne schafft es endlich, sich ihren Traum vom eigenen Restaurant zu eröffnen. Als dann eines Tages auch noch ihr Sohn vor der Tür steht, könnte ihr Glück perfekt sein, doch im Hintergrund agiert immer noch Stephanie. Die ist jedoch davon überzeugt, ihrem Umfeld nur Gutes zu tun.
Für Fabie beginnt eine dunkle Zeit.

„Süße Tage, bittere Stunden“ ist Band drei der „Die Köchinnen-Reihe“ von Petra Durst-Benning.
Der Band schließt nahtlos an den vorherigen an und alle Leser, die die beiden vorhergehenden Romane bereits kennen, sind wieder schnell im Geschehen drin.
Fabienne ist nun Mitte 30 und der Leser konnte damit erleben, wie sie älter und reifer geworden ist. Gerade die Reife merkt man ihr in diesem Band umso mehr. Fabienne ist gezeichnet von Lebenserfahrung. Ihre Denk- und Handlungsprozesse werden fundierter, aber auch belastender, was ihr gerade im letzten Dritte eine gewisse Melancholie verleiht, an die man sich als Leser gewöhnen muss, was sie aber rückblickend zu einem überlegt handelnden Menschen macht.
Womit ich jedoch bis zum Schluss nicht klargekommen bin, ist der Charakter der Stephanie. Sie hat in mir beim Lesen eine regelrechte Wut und Unverständnis hervorgerufen.
Als erdender Charakter wiederum stellte sich auch in diesem Teil Yves heraus. Auch er ist gezeichnet durch die gemeinsamen Jahre mit Fabienne, aber auch durch den Umgang mit Violaine. Er war und ist mir bis zum Schluss von Grund auf sympathisch gewesen und sorgte beim Lesen auch für den Ein oder Anderen Moment des Durchatmens.
Überrascht war ich auch über die Entwicklung der Familie Sarda. Das Verhalten der einzelnen Mitglieder hat mich durchaus überrascht.
Was auf jeden Fall immer wieder auffällt, ist Petra Durst-Bennings flüssiger Schreibstil, der sich bekanntermaßen durch all ihre Romane zieht. Was ebenso charakteristisch für die Erfolgsautorin ist, dass einige ihrer Figuren aus anderen Romanreihen auch gerne in weiteren Romanen vorkommt und so bleibt sie sich damit auch in diesem Buch treu. Genau das mag ich sehr.

Alles in allem ein gelungener Abschluss der Köchinnen-Reihe, der alle Petra Durst-Benning Fans überzeugen wird. Ich empfehle jedoch, die Vorgängerromane zu lesen, um der Geschichte bedingungslos folgen zu können, denn der Spannungsbogen zieht sich durch alle drei Bücher bis er in diesem seinen Abschluss findet!


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