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Anne Lay

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2019
Jensen, Stina

Sterne, Zimt und Winterträume (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Johanna hat einiges zu Verkraften. Gleich im ersten Kapitel werde ich als Leserin mitgerissen und kann kaum fassen, was ihr widerfährt.

Acht Monate später geht die Handlung weiter: Johanna will zurück in ihren Beruf und zieht dazu auch zurück in ihre alte Wohnung nach Frankfurt. Zu ihrem Glück wird sie dort von ihren Freundinnen Sina und Mila erwartet, die sich auch um die Umgestaltung ihrer Wohnung gekümmert haben und sie bei ihrem Neustart unterstützen. Natürlich ist nichts einfach, weder der Kitastart des Söhnchens Oskar, noch der alte/ neue Chef, die neue Nachbarin ... Es kommt einiges zusammen und Johanna zweifelt mehr als einmal, ob sie dem allen gewachsen ist.

Aber dann ist da noch der Astrophysiker Nick, den Johanna beim ersten Sonntagsfrühstück in Milas Café kennenlernt. Beide mögen sie die gleiche Serie und nach und nach finden sich noch mehr Gemeinsamkeiten, die allerdings den Umgang miteinander nicht immer vereinfachen.

Mir gefällt diese Geschichte noch besser als die Vorgängerbände, vielleicht, weil ich mich mit Johanna noch mehr identifizieren kann. Die kleinen alltäglichen Katastrophen mit Kleinkind, der Spagat zwischen Beruf und Kind, daran kann ich ohne Weiteres anknüpfen und leide mit Johanna, fiebere mit und freue mich. An einer Stelle hat mich der Roman zu Tränen gerührt, so nah waren mir die Figuren.

Daher empfehle ich diesen Weihnachtsroman gern weiter.

Bewertung vom 25.10.2019
Schier, Petra

Das Gold des Lombarden / Aleydis de Bruinker Bd.1


ausgezeichnet

Aleydis Golatti ist glücklich in ihrer Ehe. Zwar ist ihr Gatte so alt, dass dessen Tochter Cathrein älter ist als die Ehefrau, aber sie ist ihrem Gatten zugetan und auch er schätzt sie sehr und mehr als das.

Die Idylle zerbricht jäh, als der Geldwechsler Nicolai Golatti erhängt aufgefunden wird. Aleydis will nicht glauben, dass es Selbstmord gewesen sein könnte. Sie drängt im Rat der Stadt.Köln nachdrücklich darauf, dass der Tod untersucht wird.

Ausgerechnet Vinzenz van Cleve ist der zuständige Gewaltrichter. Dessen Vater und auch er selbst sind erbitterte Konkurrenten zum Lombarden, wie Nicolai auch genannt wird. Außerdem ist der Mann wie ein wandelndes Gewitter, dunkel und polternd zieht er seine Bahnen und auch durch das Leben von Aleydis.

Wie schon in der Reihe um die Apothekerin Adelina gelingt es der Autorin auch in diesem Roman, falsche Fährten auszulegen, Beobachtungen anderer Personen mit dem Empfinden der Protagonisten zu verweben und so auch nach und nach den Mord aufzuklären. Die Fäden für den nächsten Band sind ausgelegt und verknüpft, so dass ich mich darauf freue, dass er im Februar 2020 erscheinen wird.

Bewertung vom 13.10.2019
Schier, Petra

Stille Nacht, flauschige Nacht / Der Weihnachtshund Bd.4


sehr gut

Angelique und Patrick sind sich beim Umzug ihrer Freundin Laura vor einem Jahr bereits begegnet. Daher ist er nicht besonders gut auf sie zu sprechen, als sie plötzlich in der Kleinstadt auftaucht, für eine Auszeit nach ihrem stressigen Job als persönliche Assistentin der Geschäftsleitung eines internationalen Konzerns.

Sie wirkt auf mich wie ein ICE, der in das Leben der kleinen Familie hineinrauscht. Gerade zu Beginn überfordert mich ihr Tempo, ihre Perfektion. Patrick stellt sie gegen seine anfängliche Überzeugung ein, weil ihm mitten im größten Stress zwei Mitarbeiter gekündigt haben.

Den Auftakt zu dieser Weihnachtsgeschichte bildet ein Brief, den Patricks Sohn an den Weihnachtsmann geschrieben hat. Er wünscht sich mehr Zeit mit seinem Vater. Die Zwillinge sind noch nicht lange bei ihm, aber er hat sein Leben komplett umgekrempelt, um für sie da zu sein. Der Kampf um die Kinder, der Nachweis, dass sie zu Patrick gehören, durchzieht den Roman und bringt immer wieder Spannung in die Geschichte. Auch die Annäherung von Angelique und Patrick gewinnt an Tempo und ist lesenswert. In vielen Details wird die gegenseitige Faszination beschrieben.

Für mich ist es das erste Buch der Reihe, und so musste ich mich erst an die Kommentare des Hundes gewöhnen und die wiederkehrenden Szenen mit Santa haben mich zum Teil irritiert. Da ich auch Angelique zunächst vor allem als anstrengend empfunden habe, ziehe ich einen Stern ab. Das Buch ist toll geschrieben und sicher lieben viele genau diese Details, die mir das Lesen anfänglich schwer gemacht haben.

Wer also keine Angst vor Powerfrauen hat und den fantastischen Santa-Erzählstrang mag, wird hier einen lebendig und gefühlvoll erzählten Roman finden, den ich gern weiterempfehle, obwohl ich kleine Schwierigkeiten damit hatte.

Bewertung vom 08.09.2019
Engel, Kathinka

Finde mich. Jetzt / Finde mich Bd.1


sehr gut

Tamsin bekommt durch ein kleines Erbe die Chance, aus ihrem zu engen Elternhaus auszubrechen. Sie zieht von Maine nach Kalifornien, um dort zu studieren. In ihren Koffer kommen nur die Dinge und Kleidungsstücke, die sie selbst mag. Den Ballast, den ihre Eltern ihr aufgedrückt haben (Kind dieses Kleide ...) lässt sie zurück. Sie freut sich auf ihr Literaturstudium, waren Bücher seit sie denken kann, spätestens seit ihr Opa sie das Lesen gelehrt hatte, ihre größten Verbündeten.

Rhys wird bei seinem ersten "Auftritt" im Buch aus der Haftanstalt entlassen. Was ihn dorthin gebracht hat, was er dort hinter sich lässt, erfahre ich nach und nach in den Kapiteln, die aus seiner Perspektive erzählt werden.
Dieses Buch wird abwechselnd aus den Sichtweisen der beiden so ungleichen Menschen erzählt. Tamsin, der flippige Sonnenschein und Rhys, der Ex-Knacki, der glaubt, nie wieder lächeln zu können, weil es sich einfach falsch anfühlt.
Die Annäherung, die Missverständnisse und auch die unerwarteten Hilfen weiterer Figuren im Buch habe ich sehr gern gelesen.
Dann aber kam ein Punkt, an dem ich das Buch erst einmal beiseitegelegt habe. Nach diesem Bruch war der Sog, der mich anfänglich in seinen Bann gezogen hatte, durchbrochen und auch wenn ich bis zum Ende gelesen habe, flachte die Geschichte aus meiner Sicht leider ab.
Die beiden Charaktere sind zu beginn sehr glaubhaft und lebendig gezeichnet, ihre Annäherung geschieht langsam und faszinierend. Dann bekommt die Handlung für mich etwas klischeehaftes, gleitet bisweilen an den Rand einer Mädchenfantasie (so habe ich es empfunden) und die Dichte, die den Anfang auszeichnet, geht verloren. Schade.
Da mich der Anfang und der Grundplot überzeugt haben, ziehe ich nur einen Stern für den flacheren zweiten Teil ab.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2019
Jensen, Stina

Serra de Tramuntana. Blutrot


ausgezeichnet

Levke Sönkamp ist auf Mallorca, um ihre Vergangenheit zu verarbeiten. Obwohl inzwischen viel Zeit verstrichen ist, geht es ihr noch immer nicht gut und sie sucht Hilfe in einem Workshop in den Bergen. Ruhe, Abgeschiedenheit, Yoga und Gruppengespräche sollen ihr und den anderen Gruppenteilnehmern helfen.

Auch Jordi Barceló ist wieder dabei, um den vermeintlichen Selbstmord eines Architekten zu den Akten zu legen, aber dann verschwindet eine der Teilnehmerinnen in den Bergen.

Aus wechselnden Sichtweisen wird dieser Kriminalfall erzählt. Levke, die junge Deutsche, Jordi, der Kommissar und Inmaculada, Levkes Vermieterin erleben die Tage rund um das Verschwinden der Frau.
Auch das Umfeld, die persönlichen Verhältnisse, Gedanken und Gefühle der drei fließen in die jeweiligen Perspektiven ein und runden so die Geschichte ab.
Immer wieder folge ich beim Lesen den angedeuteten Pfaden, lasse mich irreführen und überraschen.
Für mich ist dieses Buch eine gelungene Mischung aus Krimi, der bis zum Schluss spannend bleibt, und dem persönlichen Umfeld der Beteiligten. War im ersten Band eine Sympathie zwischen Levke und Jordi zu spüren, so freuen sie sich über ihr erneutes Treffen. Wollte der Kommissar Levke im ersten Fall strikt aus seinen Ermittlungen heraushalten, so bezieht er sie dieses Mal mit ein ...

Auch der zweite Band hat mich überzeugt und ich hoffe, demnächst einen weiteren Kriminalfall auf Mallorca lesen zu können.

Bewertung vom 18.08.2019
Litschel, Tanja

Blutroter Sand


ausgezeichnet

Lisa bekommt ein besonderes Geschenk zum Geburtstag. Schon lange verbindet sie eine große Leidenschaft mit dem Leuchtturm Roter Sand in der deutschen Bucht. Nun verbringt sie ein ganzes Wochenende mit ihrer Schwägerin, deren Mann und dem neunjährigen Sohn der beiden.

Schon das Anlegemanöver ist ein Abenteuer und erfordert das ganze Geschick des Bootsführers und der Deckmannschaft. Nachdem die Gäste und deren Gepäck zum Leuchtturm hochgeschafft sind, legt das Schiff wieder ab und die Vier sind auf sich alleingestellt.

Schon im Prolog wird deutlich, dass Lisa schon einmal auf dem Leuchtturm war und dort zufällig jemanden getroffen hat, dem sie über die Jahre nicht aus dem Sinn gegangen ist. Anton Hayen ist inzwischen Hauptkommissar bei der Wasserschutzpolizei und der Heimathafen seines Schiffes, der Rungholt, ist Cuxhaven.

Was als harmonischer Familienausflug beginnt, verwandelt sich nach und nach in einen Alptraum. Zum einen lässt sich die Vergangenheit nicht einfach so zurücklassen und holt die Beteiligten ein, dann geschehen unerklärliche Dinge. Dafür verantwortlich zu sein, werfen sich die Eingeschlossenen bald gegenseitig vor. Die Stimmung sinkt unter den Nullpunkt.



Das Buch hat während des Lesens einen starken Sog entwickelt. Was harmonisch-abenteuerlich beginnt, steuert schnell auf eine Katastrophe zu. Hinzu kommt ein weiterer Handlungsstrang, in dem Hauptkommissar Hayen ermittelt. Immer wieder stellt sich heraus, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint, und nicht nur Lisa hat ihre Vergangenheit.



Während des Lesens hangle ich mich von Vermutung zu Vermutung, manch ein Verdacht stellt sich als falsch heraus, und auch der Showdown am Ende hält noch Überraschungen für mich bereit.



Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2019
Ryan, P. B.

Nell Sweeney und die Spur des Todes (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nell Sweeney bekommt bei nach einem drastischen Krankenbesuch ein besonderes Angebot. Gemeinsam mit dem Dr. Greaves wird sie zu einer problematischen Geburt gerufen. Die Hausherrin, Viola Hewitt, überrascht Nell in der Folge mit der Frage, ob sie in ihren Dienst treten möchte, als Gouvernante des gerade geborenen Mädchens Grace.

Für Nell ist dies die einmalige Chance, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Aufgewachsen in einfachsten Verhältnissen hat sie viele Tiefschläge einstecken müssen, bis sie bei Dr. Greaves gelandet war. Nun ergreift sie die Möglichkeit, in eines der vornehmen Häuser Bostons zu ziehen und ein respektables Leben zu führen.
In die Idylle trifft die Nachricht, dass der totgeglaubte Sohn der Hewitts, Will, eines Mordes beschuldigt wird.
Während August Hewitt dies als folgerichtiges Ende einer problematischen "Karriere" ansieht, die nach umfassenden Ausschweifungen und Ärger in der Jugendzeit zunächst in den Militärdienst und nun ins Gefängnis führte, will Viola Hewitt nichts unversucht lassen, um ihrem Sohn zu helfen. Selbst an den Rollstuhl gefesselt, schickt sie Nell auf diese Mission, die sie gefährlich nah an ihr altes Leben heranführt.

Für mich ist es das zweite Buch aus der Reihe, da ich mit Band 2 gestartet war. Insofern erfahre ich nun die Vorgeschichte dessen, was mich begeistert hat.
Einerseits bekomme ich einen Einblick in die gehobene amerikanische Gesellschaft des 19. Jahrhundert, ihre Normen und ihre Lebensweise, die sich scheinbar wenig von den Geschichten der englischen Gesellschaft abhebt. Dann ist da aber der Kriminalfall und dazu Andeutungen zu Nells Geschichte, die eben aus der Unterschicht stammt. Ihrem Geschick und ihrer Klugheit ist es zu verdanken, dass die Umstände des Mordes nach und nach ans Licht kommen - und doch ist vieles anders, als zunächst vermutet.
Das Spiel aus Spuren, falschen Vermutungen und dem "Mitlösen" des Falles, eingebettet in den historischen Kontext und das Setting um die faszinierende Figur Nell, hat mich einmal mehr mitgerissen.

Bewertung vom 23.07.2019
Seemayer, Karin

Sterne über der Toskana / Toskana-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Gianna, die Nichte von Michele und Antonella aus den ersten beiden Bänden der Toskana-Reihe, verlässt in der ersten Szene der Romans die Schule für höhere Töchter in Florenz. Durch ihre Lehrerin werden ihre Fähigkeiten und auch ihre Mängel deutlich beschrieben, wodurch sie mir gleich sympathisch wird. Die Familie besucht noch die Oper in Florenz, bevor sie gemeinsam zum Weingut zurückkehren, wo bald auch ein Brief von Michele eintrifft.

Schon nach wenigen Seiten bin ich wieder mitten im Geschehen, erinnere mich an die Figuren der bisherigen Romane und lerne die nachfolgende Generation kennen.

Was mir ausnehmend gut gefällt, ist die enge Verflechtung von historischem Background und den fiktiven Protagonisten.
Gianna entwickelt sich vom romantischen jungen Mädchen zur jungen Frau, steckt Rückschläge ein und gewinnt Menschen für sich, erlebt Abenteuer und Katastrophen. Gern folge ich ihr durch die unruhigen Zeiten.
Die Mischung aus Informationen und Persönlichem, gewürzt mit etwas Romantik entspricht genau dem Typus von historischen Romanen, die ich bevorzuge.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.