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Renas Wortwelt

Bewertungen

Insgesamt 214 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2025
Bolton, Sharon

Winternacht - Der Schnee begräbt alles. Nur die Lügen nicht


ausgezeichnet

Auch wenn ich diesen wirklich spannenden Roman nicht unbedingt einen Thriller nennen würde – dazu fehlt es ein wenig an Suspense – so ist er doch ebenso genial konstruiert wie der Roman "Beste Freunde", den ich von dieser Autorin gelesen und sehr genossen habe.
Diesmal stehen im Mittelpunkt vor allem Frauen. Da ist Olive, zweite Ehefrau des Abgeordneten Michael Anderson. Da ist Gwen, Mutter der verstorbenen ersten Frau Michaels Eloise und da sind die halbwüchsigen Töchter, alle drei lehnen die neue Frau vehement und folgenreich ab.
Aber da ist auch die Fremde, die sich eines Tages an den Tisch im Hotelrestaurant setzt, den Olive für sich belegt hat. Sie verwickelt Olive in ein Gespräch, schließlich landen die beiden zusammen im Bett. Doch am folgenden Morgen wird Olive von dieser fremden Frau, die ihren Namen nicht nennt, entführt, mit Gewalt und ohne Mitgefühl.
Michael meldet seine Frau schließlich als vermisst und die Polizei beginnt, wenn auch zuerst eher zaghaft, zu ermitteln. Federführend soll hier eine noch junge Beamtin sein, Lexy Thomas. Aufgrund der winterlichen Wetterbedingungen – es ist eiskalt und heftiger Schneefall legt fast den gesamten Verkehr lahm – braucht sie die Hilfe des besten Autofahrers der Polizei, des Verkehrspolizisten Garry Mizon.
Garry ist ein ungemein sympathischer junger Mann, ein wenig scheu und auch ein bisschen unglücklich in seinem Beruf, den er nur der Familientradition wegen gewählt hat. Er ist bisher durch alle Prüfungen gefallen, weshalb er "nur" Verkehrspolizist ist. Doch zusammen mit Lexy und dank seines ungemein gut ausgeprägten Spürsinns, seiner Kombinationsgabe und seines elefantösen Gedächtnisses kann er die vielen Fäden des Verbrechens entwirren.
Das geschieht über einige Tage, in denen weiterhin von Olive jede Spur fehlt. Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil geht es um Olives Verschwinden und die Frage, was mit ihr geschieht. Dieser Teil endet mit einem ganz besonders gemeinen Cliffhanger, bevor es im zweiten Teil um den Tod von Eloise Anderson geht, der ersten Frau von Michael.
Hier wechseln dann die Szenen, in denen die aktuellen Ereignisse aus Sicht von Garry geschildert werden, mit Rückblicken auf die letzten Lebenstage von Eloise im Krankenhaus, wo Olive ihre betreuende Krankenschwester war. Es geht um die Frage, ob Eloise einen normalen, durch ihren Krebs bedingten Tod starb, oder ob jemand nachgeholfen hat.
Im dritten Teil schließlich geht es um eine weitere Frau und was sie mit der ganzen Geschichte zu tun hat. Hier möchte ich nichts mehr weiter davon zusammenfassen, um nicht zu spoilern und die Spannung zu zerstören.
Gerade die Spannung prägt diesen Roman, den man verschlingt, weil man immer neue Details erfährt, andere sich als Irrweg herausstellen, wieder andere Dinge ganz anders waren als gedacht. Es gibt ständig wechselnde Verdächtige, ständig andere Richtungen, in welche die Ermittlungen laufen. Diese wiederum werden erschwert dadurch, dass Garry eigentlich gar nicht ermitteln darf und ohnehin im Kollegenkreis eher unterschätzt und meist verhöhnt wird.
Schließlich läuft natürlich alles auf einen Showdown hinaus, der die Spannung nochmal auf einen Höhepunkt treibt. Auch wenn man manches ahnt, was die Protagonistinnen erst fast zu spät bemerken. Hier beim Showdown gibt es dann ein paar Dinge, die nicht ganz plausibel sind, wie die Frage, woher zwei schwerverletzte Frauen die Kraft für das nehmen, was sie hier tun und leisten. Aber das wird nebensächlich dank des ansonsten wirklich gut konstruierten, perfekt verschlungenen und voller geschickt dosierter Dramatik steckenden Plots.
Ein paar Wermutstropfen bekommt das Ganze durch die leider zu häufigen Fehler und Druckfehler, die zum Ende des Buchs immer mehr zunehmen. So gibt es immer mal wieder falsche Sprechernennungen in den Dialogen oder es fehlen ganze Wörter.
Trotzdem bleibt dieser Roman ein Highlight an Spannung. Und auch die Emotionen kommen keineswegs zu kurz. Uneingeschränkte Leseempfehlung.
Sharon Bolton – Winternacht
aus dem Englischen von Marie-Luise Bezzenberger
Goldmann, Januar 2025
Taschenbuch, 480 Seiten, 13,00 €

Bewertung vom 07.02.2025
Maly, Beate

Mord im Böhmischen Prater


sehr gut

Wenn man erst im neunten Band in eine Krimireihe einsteigt, muss man die Protagonisten erstmal kennenlernen. Das fällt hier nicht schwer, sind doch Ernestine Kirsch und Anton Böck ungemein sympathische Figuren.
Die Beate Maly mit bekanntem Geschick und spitzen Stift zeichnet. Es gelingt ihr der Spagat zwischen der Vermeidung von Wiederholungen für bisherige treue Leserinnen und ausreichend Erklärung für neue. Auch vermeidet sie einigermaßen gekonnt die Gefahr von zu viel Privatleben der beiden, selbst wenn man immer wieder dabei zuschauen muss, wie Anton Mehlspeis um Mehlspeis verspeist.
Dabei hätte er genug zu tun. Seine Freundin Ernestine, pensionierte Lateinlehrerin, fühlt sich berufen, in einem Mordfall zu recherchieren. Beider Hund Minna fand nämlich im Böhmischen Prater – sozusagen der Prater für die einfachen Leute – einen Menschenknochen. Es stellt sich heraus, dass die Tote ermordet wurde. Und nicht nur das, kurz darauf geschieht ein weiterer Mord sowie mehrere Mordversuche.
Schnell wird klar, um wen es sich bei der Leiche handelt und auch der Tat Verdächtige finden sich zügig. Doch Ernestine wittert, dass mehr dahintersteckt, vermisst bei allen das Motiv für eine solche Tat. Sie lässt sich auch nicht wirklich von Antons Schwiegersohn Erich, der in diesem Mordfällen der offiziell ermittelnde Kommissar ist, davon abhalten, immer wieder zum Böhmischen Prater zu fahren. Und auch zu einer Fabrikantenfamilie, die offenkundig in die Vorfälle verwickelt ist.
Erich hat derweil nicht nur diesen Fall zu lösen, sondern auch erhebliche Probleme mit seinen Untergebenen im Kommissariat, die ihn, den Juden, nicht akzeptieren und stattdessen verhöhnen. Wir befinden uns im Wien des Jahres 1925.
Auch durch diesen Dreh schafft die Autorin wunderbar plastisches Zeitkolorit, neben einem ohnehin perfekt gelungenen Lokalkolorit. Dazu tragen vor allem die Dialoge bei, die fast durchgängig im passenden Dialekt gehalten sind. Hier wäre allerdings für uns "Piefkes" ein Glossar der verwendeten Begriffe hilfreich gewesen, die wir doch wenig mit Ausdrücken wie "Hutschenschleuderer" oder "Langosch" anzufangen wissen.
Dass man ziemlich früh ahnt, wer hinter den Morden steckt, tut dem Lesevergnügen wenig Abbruch, dennoch hätte man die Hinweise vielleicht etwas weniger auffällig streuen können.
Insgesamt ein anheimelnder, gemütlicher historischer Krimi, bei dessen Lektüre man wegen der vielen Mehlspeisen, die Anton entweder selbst zubereitet oder verspeist, gefühlt selbst an Gewicht zulegt.
Beate Maly - Mord im Böhmischen Prater
emons, November 2024
Taschenbuch, 254 Seiten, 15,00 €

Bewertung vom 05.02.2025
Glattauer, Daniel

In einem Zug


ausgezeichnet

Spätestens seit der Einführung des Deutschlandtickets haben auch hierzulande etwas mehr Menschen das Angenehme am Zugfahren entdeckt. Eines davon ist die Gelegenheit zu neuen Bekanntschaften oder doch zumindest zu interessanten Gesprächen.
Ein solches schildert der wunderbare Daniel Glattauer in seinem neuen Roman. Darin fährt der bekannte Autor von Liebesromanen, Eduard Brünhofer, von Wien nach München. Dort ist er mit seinem Verleger verabredet, der dringend auf ein neues Buch seines Erfolgsautors wartet. Doch dessen letzter Liebesroman erschien vor vielen Jahren und ein neuer will ihm einfach nicht gelingen. Seine Gegenvorschläge für einmal etwas anderes, das er schreiben wollen würde, stoßen im Verlag auf wenig Gegenliebe.
Solcherart in die Gedanken versunken, wie er sich auf dieses Gespräch, das auch erhebliche finanzielle Konsequenzen für ihn und seine Familie haben kann, vorbereiten soll, verstrickt ihn die Frau auf dem Sitz gegenüber unverhofft in einen Dialog. Einen ausführlichen Dialog, der sie während der gesamten vierstündigen Zugfahrt beschäftigen wird.
Die Frau, die ihn offensichtlich – zu seinem Verdruss – nicht erkennt und auch seine Bücher nicht gelesen hat, stellt ihm immer mehr Fragen, Fragen, die nach und nach immer indiskreter werden. Die sich mit der Liebe im Allgemeinen und der zu seiner Ehefrau Gina im Besonderen beschäftigen. Fragen, die ihn dazu veranlassen, mehr aus sich herauszugehen und mehr von sich preiszugeben, als er gemeinhin tut.
Zwischendurch versinkt er in teils absurde Gedanken, meist veranlasst durch die jeweilige Haltestelle, die Bahnhöfe, die sie passieren. Eduard und Catrin Meyr, so der Name der neugierigen Frau, gehen gemeinsam in den Speisewagen, setzen unverdrossen ihr Gespräch fort. Wobei das Gespräch immer mehr zu einer Art Verhör wird, so dass man sich ab einem gewissen Punkt wundert, dass der Schriftsteller all die teils ziemlich penetranten Fragen toleriert und beantwortet.
Am Ende, kurz bevor der Zug den Hauptbahnhof München erreicht, klärt sich auf, wer die Frau ist und was ihre Absicht. Auch wenn man während der Lektüre stets grübelt, was es sich mit all dem auf sich hat und auch obwohl man, je näher man den Ende kommt, ein wenig ahnt, was die Auflösung sein könnte, ist diese schließlich doch eine Überraschung. Allerdings konnte sie mich nicht so recht überzeugen, schien sie mir arg konstruiert, etwas sehr an den Haaren herbeigezogen. Ebenso wie die Reaktion Eduards auf die Beichte Catrins mir doch wenig nachvollziehbar vorkam.
Dennoch ist der Roman natürlich wieder ein typischer Glattauer: präzise Wortwahl, perfekte Metaphern, herrlich erzeugte Bilder. Dabei immer ein unterschwelliger Humor, ein wenig sarkastisch (auch wenn Eduard Brünhofer Sarkasmus nicht mag), ein wenig ironisch, aber nie endgültig ab- oder verurteilend. Dazu diese Dialoge, bei denen die Sätze, die Pointen wie Pingpongbälle hin und her fliegen, temporeich und temperamentvoll.
Man hat viel Spaß beim Lesen, amüsiert sich über die Naivität des Schriftstellers, ist ein wenig irritiert von der Penetranz der Fragestellerin. Und bekommt viel zum Nachdenken, dank der vielen alltäglichen Kleinigkeiten, die der Roman aufgreift und bloßlegt.
Eine amüsante und unterhaltsame Zugreise, bei der man gerne dabei war.
Daniel Glattauer - In einem Zug
DuMont, Januar 2025
Gebundene Ausgabe, 205 Seiten, 23,00 €

Bewertung vom 03.02.2025
Haas, Wolf

Wackelkontakt


ausgezeichnet

Bei der Lektüre dieses Romans muss man wirklich vollkommen konzentriert sein. Sonst lässt sich den Windungen und Wendungen schwerlich folgen.
Denn im Grunde handelt es sich um einen Roman im Roman im Roman im …
Weil nämlich der eine Protagonist, der Trauerredner Franz Escher, einen Roman liest über einen Ex-Mafioso, der einen Roman liest über einen Trauerredner, der ….
Aber der Reihe nach: Franz Eschers Steckdose hat einen Wackelkontakt, weshalb er einen Elektriker bestellt. Während er auf diesen wartet, beginnt er ein Buch zu lesen. Dieses Buch handelt von Elio Russo, der als Kronzeuge gegen diverse Mafia-Bosse ausgesagt hat und deswegen im Zeugenschutzprogramm ist. Elio, oder besser jetzt Marko, ist inzwischen verheiratet und Vater einer Tochter. Und er liest ein Buch über einen Mann namens Franz Escher.
Dieser, nicht nur ein begnadeter Trauerredner, sondern auch besessener Puzzleliebhaber, liest also die Geschichte von Marko, während dieser die Geschichte von Franz liest. Als ein Unglück geschieht, für das sich Franz die Schuld gibt, liest Markos Tochter Ala weiter in dem Buch. Franz‘ Schuldgefühle sorgen schließlich für immer mehr Verwirrung, Verwicklung und Verwunderung auf allen Seiten.
Mehr über den Inhalt lässt sich nicht zusammenfassen. Zum einen, weil man sonst die Pointen vorwegnehmen würde und zum anderen, weil das Ganze eben so verzwickt verwoben, so geschickt konstruiert ist, dass man es nicht in wenigen Sätzen erzählen könnte.
Dabei ist das eigentlich Geniale, wie Wolf Haas die Übergänge schafft zwischen dem einen und dem anderen Roman beziehungsweise der einen und der anderen Geschichte. Denn diese Übergänge erfolgen stets fließend, ganz unauffällig, wenn Franz, um sich die Wartezeit zu vertreiben, wieder weiterliest, oder wenn Marko oder Ala aus dem gleichen Grund wieder zum Buch greifen. Das ist der Grund, warum man hochkonzentriert sein sollte beim Lesen, denn sonst verliert man schnell den Überblick.
Dazu kommen die herrlich beschriebenen Figuren, die Charaktere mit ihren Marotten, wie insbesondere Franz mit seiner Manie für Kunstpuzzle. Die dort gezeigten Gemälde haben auch immer wieder eine Bedeutung für ihn. Wie auch die Trauerredner-Kollegin Nellie Wieselburger.
Ein sehr unkonventioneller Roman, mit durchaus kritischen Untertönen zwischen den Zeilen, gut verpackt in Humor und Ironie. Ein Roman, der Spaß macht, der unterhält und den man ganz sicher nicht so schnell wieder vergisst.
Wolf Haas – Wackelkontakt
Hanser, Januar 2025
Gebundene Ausgabe, 239 Seiten, 25,00 €

Bewertung vom 29.01.2025
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


gut

All diese Themen möchte dieser Roman abdecken, den Anika Decker in gewohnt witzig-unterhaltsamer Weise verfasst hat. Dennoch hat mich das neue Buch von ihr nicht so abgeholt wie der wirklich sehr berührende und doch humorvolle Roman „Wir von der anderen Seite“, den sie 2019 veröffentlichte.
Diesmal geht es um Nina, die kurz vor ihrem 50. Geburtstag steht. Sie ist geschieden, ihr Mann hat eine neue Frau und mit dieser gerade Zwillinge bekommen, während ihre eigenen Kinder längst erwachsen sind. Es geht auch um Lena, Ninas jüngere Schwester, die stets dazugehören will und sich doch ausgeschlossen, die sich immer minderwertig fühlt. Lenas Ehemann Flori wiederum arbeitet für dieselbe Firma, zu der auch Ninas Arbeitsgeber gehört, eine Produktionsfirma.
Dort geht es vor allem um drastische sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, insbesondere von besonders übergriffigen Schauspielern, und es geht um den Umgang innerhalb der Organisation mit den Vorwürfen, die, wen wundert es, vor allem vertuscht werden sollen.
Und zusätzlich geht es auch noch um die Mutter von Nina und Lena, die in jungen Jahren eine untypische Mutter war, auch schon mal ihre Töchter für Wochen allein ließ, um mit ihrer Freundin im Campingbus zu reisen. Etwas, das vor allem Nina ihr bis heute nie verzieh.
Der Haupthandlungsstrang aber dreht sich um Ninas Verliebtheit in den 20 Jahre jüngeren David, der in einem Laden Sandwichs zubereitet. Natürlich hadert sie mit dem Altersunterschied, gibt auch sich selbst gegenüber lange ihre Gefühle für den jüngeren Mann nicht zu. Und natürlich stößt sie in ihrem Umfeld auf keinerlei Verständnis, abgesehen von ihrer Freundin und Arbeitskollegin Zeynep. So weit, so Klischee.
Leider aber bleibt alles ein wenig klischeehaft, dazu die in meinen Augen ein bisschen zu große Themenbreite, durch die der Roman einigermaßen überladen ist. So gut der Roman geschrieben ist, mit viel Wortwitz, mit Ironie und voller Verständnis für Nina und für die belästigten und damit allein gelassenen Frauen, so wenig überraschendes, so wenig neues bringt er auch. Das Hin und Her mit David, die späte Versöhnung mit der freiheitsliebenden Mutter, das Verhalten der Männer in der Firma von Nina, all das ist vorhersehbar.
Dabei ist das Ganze wie gesagt temporeich, voller Pointen, die Dialoge sind spritzig, dazwischen reichlich Stoff zum Nachdenken. Nicht alles wird auf die leichte, seichte Weise abgehandelt, die Autorin geht durchaus in die Tiefe, lässt ihre Protagonisten – in mehreren wechselnden Perspektiven – über all diese Fragen nachdenken. Dennoch hat mich die gesamte Geschichte nicht richtig fesseln können, fehlte es ihr an Spannung, an Dynamik.
Trotzdem durchaus empfehlenswert für Freund:innen leichter Unterhaltung mit Blick auf kontroverse Themen. Dabei wird der witzige und ungewöhnliche Titel sicher einiges zum Verkaufserfolg beitragen.
Anika Decker - Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
dtv, Januar 2025
Gebundene Ausgabe, 463 Seiten, 23,00 €

Bewertung vom 27.01.2025
Harvey, Samantha

Umlaufbahnen


sehr gut

Dass dieses Buch den Booker-Preis erhielt und sicher weitere Preise erhalten wird verwundert nicht, denn es ist durchaus etwas Besonderes. Ein Raumschiff mit sechs Astronaut:innen umkreist die Erde und wir Leserinnen dürfen ihren dabei entstehenden Gedanken folgen.
Einmal um die Erde in 90 Minuten und das sechzehnmal binnen 24 Stunden – das ist die gesamte Handlung dieses Romans. Der eigentlich eher eine Art Essay ist, ein philosophischer Essay über die Erde und ihre Bewohner und was wir Menschen mit diesem uns geschenkten Planeten anstellen.
Die vier Astronauten und zwei Astronautinnen, aus verschiedenen Ländern von verschiedenen Kontinenten, haben die Aufgabe, diverse Versuche und Beobachtungen zu machen. Das betrifft Tierversuche, Untersuchungen zu Klimaveränderungen und auch Versuche an sich selbst, wie reagieren ihre Körper auf die Schwerelosigkeit und vieles mehr.
Doch ihnen bleibt auch sehr viel Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen, nachzudenken, aus den Fenstern zu blicken. Dabei haben sie einen unvergleichlichen Blick auf die Erde, können Länder und Kontinente, Meere, Inseln, Gebirge erkennen und Wetterphänomene. Vor allem einen gewaltigen Taifun beobachten sie, der wächst, sich ausbreitet und dem sie tatenlos zusehen müssen während seines Zerstörungswerks.
Ansonsten geschieht wenig in diesem Roman, es sind eben vor allem diese Gedanken, Erinnerungen an ihre jeweilige Kindheit, an ihre Familien, Überlegungen, wie es den Menschen, die sie lieben, gerade geht, die dieses Buch füllen.
Dabei gelingen der Autorin Hunderte Sätze, die man sich an die Wand pinnen möchte, ins Poesiealbum schreiben oder per Beamer an den Nachthimmel schreiben möchte: „Die Milchstraße ist die qualmende Schmauchspur einer in den seidenglänzenden Himmel geschossenen Ladung Schießpulver.“ (S. 8); „Aber es gibt keine neuen Gedanken. Nur alte, die in neue Momente hineingeboren werden – und in diesen Momenten lautet der Gedanke: Ohne die Erde sind wir alle erledigt.“ (S. 19); „Von der Raumstation ist die Menschheit ein Wesen, das sich nur bei Nacht blicken lässt. Die Menschheit ist das Licht der Städte und die beleuchteten Glühfäden der Straßen.“ (S. 26).
Doch dann wird es manchmal auch etwas viel, wird man diesen so eloquent formulierten, so blumigen und wortreichen Sätzen etwas müde, wünscht sich doch ein wenig Handlung, ein wenig Tempo in dieser Geschichte, die hier erzählt werden soll. Sind doch die Gedanken auch schon mal etwas weitschweifig und auch abschweifend, verlieren den Faden, sofern es den in diesem Buch überhaupt gibt.
So bietet das Buch viel, sehr viel zum Nachdenken, doch leider ist es eben auch an vielen Stellen langatmig, um nicht zu sagen langweilig. Damit dann doch ein eher typisches „preiswürdiges“ Buch. Das dennoch ganz sicher etwas Besonderes, Interessantes ist, das in Erinnerung bleibt, nachhallt.
Samantha Harvey – Umlaufbahnen
aus dem Englischen von Julia Wolf
dtv, November 2024
Gebundene Ausgabe, 223 Seiten, 22,00 €

Bewertung vom 24.01.2025
Slupetzky, Stefan

Lemmings Blues


ausgezeichnet

Dieser Mops heißt Herkules, wird aber vom Lemming, der unverhofft zu seinem Beschützer avanciert, Kuli genannt. Lemming heißt aber natürlich auch nicht Lemming, sondern Leopold Wallisch und ist Detektiv.
Zu ihm kommt eines Tages ein Engel (der sich später jedoch als schlichte Frau entpuppt) und übergibt ihm ebendiesen Mops mit der Bitte, auf ihn aufzupassen. Kurz darauf wird genau diese Frau tot aufgefunden und jemand hat es offensichtlich auf besagten Hund abgesehen. Lemming, der, um sich das Rauchen abzugewöhnen, immer mal wieder ein Stück vermeintlichen Kautabak konsumiert, beginnt zu ermitteln, zuerst versucht er, den Besitzer des Hundes ausfindig zu machen. Bevor er ihn findet, wird er immer wieder von einem mysteriösen Motorrad verfolgt, muss sich mit Hilfe eines winzigen Bootes über die Donau retten und sucht dann Hilfe im Zoo, wo er früher als Nachtwächter arbeitete.
Eine Begegnung mit dem Hundebesitzer schließlich hat für Lemming böse Folgen, denen er sich nur durch eine Flucht entziehen kann, unter Hinterlassung eines ziemlichen Schlachtfeldes. Inzwischen hat er aber herausgefunden, was beziehungsweise wer hinter all dem steckt und was es schnellstens zu retten gilt.
Mehr darf hier in der Zusammenfassung des Inhalts nicht verraten werden, um sowohl die Spannung wie auch die Unterhaltung nicht zu verderben. Nur so viel sei erwähnt, dass es in diesem Roman um Verschwörungstheorien und deren Anhänger oder vielmehr deren Verbreiter geht.
Das Ganze ist derart verrückt, voller Absurdität, herrlich witzig, dabei immer hochspannend, so dass man durch die Seiten jagt. Zwischendurch ergeht sich Lemming in philosophischen Betrachtungen über mehr oder weniger aktuelle Ereignisse, wie die Pandemie und den Umgang damit und etliche andere meist kontrovers diskutierte Themen.
Gerade diese Abschweifungen, Lemmings Nachdenklichkeit und gleichzeitig seine Abgeklärtheit, aufgeschrieben mit dem typisch österreichischen schwarzen Humor, machen einen Heidenspaß. Seine Abrechnung mit all dem, was uns heute so beschäftigt, voller Lebensweisheiten im Vorübergehen. Da nimmt man es gern in Kauf, dass dafür die Handlung quasi kurz innehält und so die Spannung einen winzigen Dämpfer bekommt.
Dafür sind die Figuren herrlich gezeichnet, verschroben, mit ihre Marotten, ihren abstrusen Ansichten, den wunderbar kuriosen Dialogen voller Wortwitz und Tempo. Dazu die ständigen Twists, oft absurd, aber dennoch gut konstruiert und immer irgendwie plausibel. Und schließlich die Pointen, wie die wahre Natur des Kautabaks und wie dieser später noch erfolgreich zum Einsatz kommt.
Einfach genial, dieser Krimi, bitterböse, satirisch, demaskierend. Und der dabei so herrlich viel Spaß macht. Was mich wirklich bedauern lässt, dass dies der erste Roman ist, den ich von diesem Autor und mit diesem Protagonisten gelesen habe. Ganz sicher wird es aber nicht der letzte sein.
Eine klare und uneingeschränkte Leseempfehlung, besonders für alle, die schwarzen Humor mögen.
Stefan Slupetzky - Lemmings Blues
Haymon, Mai 2023
Klappenbroschur, 199 Seiten, 16,90 €

Bewertung vom 22.01.2025
Prammer, Theresa

Falsche Masken


ausgezeichnet

Dieser Krimi macht Spaß, ist genauso, wie ich mir spannende Kriminalgeschichten wünsche. Von (fast) allem stimmt die Dosis, die Figuren sind durchweg sympathisch und lebensecht, die Finten und falschen Spuren enorm geschickt gelegt und nie hat man als Leserin einen Wissensvorsprung vor dem ermittelnden Detektiv. So muss für mich ein Krimi sein, der gut unterhält und bis zur letzten Seite fesselt.
Dabei ist dies bereits der dritte Band, in dessen Mittelpunkt der ungemein liebenswerte, weil so normale Privatdetektiv Edgar Brehm steht, leider kenne ich die beiden Vorgängerbände nicht. Unterstützt wird Edgar bei seinen Ermittlungen von der Schauspielschülerin Toni Lorenz, die mühsam versucht, ihre Ausbildung und diesen Nebenjob unter einen Hut zu bekommen.
Das wird besonders erschwert durch die Tatsache, dass ihre Ausbilderin diese Nebentätigkeit streng verboten hat, so dass Toni permanent zwischen den Stühlen sitzt. Dazu kommt noch ihre sich anbahnende Beziehung zum erfolgreichen Schauspieler Tim, die sie in Gefühlskonflikte bringt.
Währenddessen soll Edgar, nachdem er zuerst einen anderen Fall nicht ganz erfolgreich abschließen musste, klären, wer bei einem Psychotherapeuten eingebrochen hat und diesen nun erpresst. Schnell stellt sich heraus, dass dieser Fall eine Verbindung hat zum Tod des Ehemannes der berühmten Schauspielerin Julia Didier. Diese hatte gestanden, ihren Mann getötet zu haben und erlitt sofort danach einen Unfall, der sie ins Koma warf.
Edgar und Toni beginnen zu recherchieren, erkennen neue Verbindungen, verirren sich in zahlreichen Fährten, folgen falschen Spuren. Dabei wirken alle, die auf die eine oder andere Weise involviert sind, glaubwürdig. Und doch haben alle etwas zu verbergen, so dass die Beiden nur mühsam das Netz aufdröseln.
Zusätzliche Aufregung bringt die On-Off-Beziehung Edgars zu Ralph, dem Priester, der sein Amt nicht für ihn aufgeben möchte, sowie ein Mann, der offensichtlich Edgar ständig verfolgt und beobachtet. Inzwischen hat Toni permanent Probleme am Theater und streitet mit ihrer Lehrerin.
Das Ganze ist voller Tempo, voller Wendungen und Twists, nie weiß ich als Leserin mehr als die beiden Detektive. Einzige Hinweise könnten die Chatprotokolle liefern, die immer mal zwischen die Szenen eingefügt sind und in welchen es offensichtlich um eine große, aber geheime Liebe geht. Doch auch darin findet die Leserin keinen Hinweis, der ihr einen Vorsprung an Wissen geben könnte.
So macht der Roman viel Spaß, man will immer mehr erfahren, will endlich wissen, was die Hintergründe, die Motive und wer der oder die Täter:in ist. Alle Figuren sind mit großer Raffinesse gestaltet, mit Profil und Schärfe, dabei lebensecht, sympathisch und in ihren Handlungen weitgehend plausibel. Einzig der Part rund um Edgars Liebeskummer wegen Ralph ist mir zu viel, nimmt mir zu viel Raum ein. Dabei kommt er überhaupt nicht voran, die Gespräche zwischen den Beiden wiederholen sich ständig, ohne zu einer Lösung zu kommen. Dieser Teil des Plots war mir etwas zu mühsam, zu künstlich.
Davon abgesehen aber ist dieser Krimi ein reines Lesevergnügen, weshalb ich bedaure, die Vorgängerbände verpasst zu haben. Desto mehr hoffe ich auf weitere Fortsetzungen mit den liebenswerten Ermittlern Edgar und Toni.
Theresa Prammer – Falsche Masken
Haymon, September 2024
Klappenbroschur, 407 Seiten, 17,90 €

Bewertung vom 20.01.2025
Blake, Katherine

Not your Darling


sehr gut

Erst nach und nach entfaltet dieser Roman um eine junge Frau, die als Maskenbildnerin im Filmbusiness Karriere machen will, einen gewissen Sog, eine gewisse Spannung.
Loretta, die eigentlich Margret heißt, kommt aus England nach Amerika, ohne Geld, aber mit hohen Ambitionen. Schon auf dem Schiff lernt sie einen Mann kennen, den sie dafür benutzt, einreisen zu können, indem sie den Ausweis seiner Frau entwendet. So kommt sie nicht nur ins Land, sondern auch zu ihrem angenommenen Namen.
Der nächste Mann, mit dem sie sogar zusammenzieht, verhilft ihr schließlich dazu, im Land bleiben zu können, denn sie heiraten. Doch er erweist sich als übler Egoist, der nur seine eigene Schauspielerkarriere im Sinn hat. Was dazu führt, dass er Loretta zu einer Orgie bringt, wo sie nur knapp einer Vergewaltigung entgeht.
Das, aber nicht nur das, öffnet ihr die Augen für das immer wieder übergriffige Verhalten der Männer. Aber Loretta schleppt auch aus ihrer Vergangenheit beziehungsweise der ihrer Familie ähnlichen Ballast mit. Dabei geht es um ihren Vater und sein Verhalten gegenüber Lorettas Mutter und ihrer Schwester.
Von all dem lässt sie sich aber nicht von ihrem Plan abbringen. Sie will bei dem berühmtesten Visagisten und Maskenbildner lernen und das gelingt ihr dank ihrer wirklich ausgeprägten Chuzpe. Loretta lässt sich von nichts schnell ins Bockhorn jagen, das merken vor allem die Männer, die ihr übelwollen oder ihr Übles antun. Dabei sind es auch durchaus Frauen, Kolleginnen, mit denen sie aneinandergerät. Eine besondere Beziehung hingegen entwickelt sie mit der im Nachbarhaus ein Bordell betreibenden Primrose, die zu ihrer besten Freundin wird.
Die Dinge laufen auf eine Eskalation zu, als Loretta mitfährt zum Filmdreh am Rand der Wüste, wo auch der Mann dabei ist, der sie seinerzeit zu vergewaltigen versuchte, ein berühmter und sehr zickiger Schauspieler. Als Freund an ihrer Seite ist dabei stets der Drehbuchautor Eliot, für den Loretta nach und nach tiefe Gefühle entwickelt.
Während all das geschieht, verliert Loretta jedoch nie ihr Ziel aus den Augen, zu dem auch die Kreation einer eigenen Lippenstiftmarke gehört.
Zu Beginn hatte es der Roman schwer, mich zu erreichen, war mir doch die Protagonistin erstmal wenig sympathisch. Sie erschien mir zu ichbezogen, zu sehr über Leichen gehend um ihr Ziel zu erreichen. Doch nach und nach beginnt man, für sie Verständnis zu entwickeln, wenn man beobachten kann, welches Frauenbild die Männer damals hatten ( und welches viele leider auch heute noch haben). Man beginnt mit ihr zu fühlen, mit ihr zu bangen und ihre Taten gutzuheißen.
Dazu ist das Ganze sehr erfrischend geschrieben, temporeich, mit witzigen Dialogen und einem recht tiefen Blick auf die Vorgänge in Hollywood, in den Filmstudios. Die Figuren sind lebensecht, wenn auch nicht ganz frei von Klischee (wie z.B. die Prostituierte mit dem großen Herzen oder die neidischen Kolleginnen). Nach den ersten Seiten wird auch die Protagonistin zu einem einprägsamen Charakter, eine Figur, die tapfer gegen die Männer und für ihre Karriere kämpft.
Insgesamt ein unterhaltsamer und dabei auch nachdenklicher Roman um eine Frau, die ihren Weg geht.
Katherine Blake - Not your Darling
aus dem Englischen von Astrid Finke
Knaur, Dezember 2024
Taschenbuch, 398 Seiten, 16,99 €

Bewertung vom 13.01.2025
Moyes, Jojo

Zwischen Ende und Anfang


sehr gut

Jojo Moyes ist eigentlich eine Garantin für gute Unterhaltung, ihre Romane sind zwar meist ein bisschen seicht, aber fast immer voller Gefühl, mit ein wenig Spannung und oft auch einem besonderen Hintergrundthema.
So ist auch der neue Roman nicht wirklich enttäuschend, doch eben auch von vornherein absehbar, durchsetzt mit altbekannten Zutaten, dazu aber auch voller liebenswerter und sehr menschlicher Figuren.
Lila, 42 Jahre alt, Mutter der 16-jährigen Celie und der 8-jährigen Violet sowie Hüterin des ständig bellenden Hundes Truant, muss ihr Ehe-Aus verarbeiten. Ihr Mann Dan hat eine neue Frau, natürlich jünger und attraktiver, und diese ist nun auch noch schwanger. Zusätzliche Herausforderung ist ihr Stiefvater, der, obwohl Besitzer eines eigenen Hauses, nach dem Tod ihrer Mutter nun mehr oder weniger permanent bei Lila im Haus wohnt.
Das Haus, in welchem sie leben, ist altersschwach, der Garten quasi im Urzustand, für alles fehlt Lila jedoch das Geld. Das verdient sie sich mit Schreiben. Ihr erstes Buch, eine ausführliche Beschreibung ihres eigenen damals noch glücklichen Ehelebens war ein Bestseller und ihre Agentin verlangt immer dringender eine Fortsetzung des Erfolgs. Doch Lila hat eine waschechte Schreibblockade, ihre Ehe- und alle sonstigen Probleme hemmen den Schreibfluss.
Mit all dem noch nicht genug, taucht plötzlich auch noch ihr leiblicher Vater auf, der seit Jahren nichts hatte von sich hören lassen. Nach und nach stellt sich heraus, dass der Schauspieler ziemlich pleite und dringend auf der Suche nach neuen Engagements ist. Selbstverständlich sind Gene, der leibliche, und Bill, der Stiefvater, alles andere als Freunde und so fliegen erstmal die Fetzen.
Und weil all das noch nicht reicht, hat Celie auch noch mit Mobbing in ihrer Schule zu kämpfen. Wie gut, dass Lila nun den attraktiven Gabriel kennenlernt, mit dem sie unbedingt anbandeln möchte. Dabei übersieht sie den netten Jensen aus der Nachbarschaft, der während all dieser Ereignisse im Auftrag von Bill den Garten gestaltet.
Schon diese Zusammenfassung zeigt, dass der Roman im Grunde ein Konglomerat aus Klischees und alten und abgedroschenen Versatzstücken solcher Genreromane ist. Man ahnt sozusagen schon auf Seite zwei, wie es ausgehen wird, denn natürlich landet Lila bei Gabriel, natürlich ist der Kerl (Achtung Spoiler!!!) nicht das, wonach es aussieht und natürlich vergrault sie den viel sympathischeren Jensen erstmal kräftig, bevor sich am Ende alle beseelt in die Arme sinken.
Trotz dieser Kritik hat sich der Roman durchaus schnell, leicht und flüssig lesen lassen. Was selbstredend an dem wie immer gelungenen Stil der Autorin, ihrer Fähigkeit, den Figuren Leben einzuhauchen, sie wahrhaft, authentisch und real wirken zu lassen, liegt. Wer also leichte Unterhaltung ohne zu viel Tiefgang, eine amüsante und gefühlvolle Geschichte mag, für diejenige ist der Roman auf jeden Fall zu empfehlen.
Jojo Moyes - Zwischen Ende und Anfang
aus dem Englischen von Karolina Fell
Wunderlich, Dezember 2024
Gebundene Ausgabe, 527 Seiten, 26,00 €