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Ellaliest

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Insgesamt 100 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2023
Lo, Malinda

Last Night at the Telegraph Club


ausgezeichnet

Ich liebe historische Romane. Für mich fühlt es sich immer ein bisschen an wie Zeitreisen und besonders, wenn Städte oder Orte besonders detailliert beschrieben werden, entstehen richtige Filme vor meinen Augen. Insgesamt ist mir in den letzten Jahren aber immer wieder aufgefallen, dass teilweise immer noch Repräsentation von verschiedenen Sexualitäten oder Ethnien, gerade in Bücher für Jugendliche oder junge Erwachsene fehlt. Umso mehr habe ich mich also auf "Last Night at the Telegraph Club" gefreut.

Lily kommt aus Chinatown, interessiert sich vor allem für Mathematik und Raumfahrt und bemüht sich in der Schule um Bestleistungen, damit sie sich einen Platz am College ermöglichen kann. Mit ihren Hobbys und Träumen fällt sie immer wieder auf und eckt an - bis sie Kath trifft. Von ihr fühlt sie sich verstanden und schon bald entwickelt sich zwischen den Mädchen eine Freundschaft. Oder doch mehr? Denn mit Kath betritt Lily auch zum ersten Mal den "Telegraph Club", einen Ort, wo sich homosexuelle Frauen versammeln. Was, wenn sie sich nun endlich zugehörig fühlt, wo chinesisch und homosexuell zu sein, doch in den 50ern in den USA eine gefährliche Kombination ist?

Schon von der ersten Seite an habe ich gemerkt, dass dieses Buch etwas ganz Besonderes ist. Die Autorin hat einen wunderschönen Schreibstil und erzählt lebhaft und mit vielen liebevollen Details von San Francisco, aber vor allem von Lilys Gefühlen, ihre Selbstfindungszeit und den historischen, politischen Konflikten. Dabei malt sie intensive Bilder vor dem inneren Auge und man spürt bei jedem Laden, jedem Ereignis, wie ordentlich und tiefgreifend Malindo Lo für diesen Roman recherchiert hat. So habe ich schon bald bewusst langsam gelesen um wirklich alles mitzubekommen.

Im Fokus der Geschichte steht natürlich Lily. In einem authentischen Tempo begleiten wir sie dabei, wie sie anfängt sich zu fragen "Bin ich anders?", "Bin ich so, wie die Frauen im Telegraph Club?" und spüren regelrecht wie immer stärke Gefühle und gleichzeitig auch ein unglaublicher Wille für diese zu kämpfen in ihr wachsen. Die Autorin beschreibt nicht nur das innerliche Gefühlschaos einer 17-Jährigen mit viel Feingefühl, sondern beleuchtet auch die verschiedenen Nebencharaktere, die Beziehungen und die unterschwelligen Konflikte genau. Es war faszinierend zu sehen, wie sich die Geschichte immer weiter entfaltet hat, besonders weil man mit der Zeit auch andere Zeitstränge zu Lilys Mutter und ihrer Tante Judy, sowie generell aktuellen politischen Ereignissen der damaligen Zeit bekommt. So bekommt man als Leser mit der Zeit ein tieferes und sehr ehrliches Verständnis dafür, was es damals hieß zu der Chinesisch-amerikanischen Community zu gehören - zusätzlich natürlich zu dem Aspekt der Queerness.

Die Beziehung der beiden Mädchen, war in meinen Augen so sanft, so liebevoll, so berührend dargestellt - ich glaube, ich habe schon lange nicht mehr so sehr für zwei Charaktere die Daumen gedrückt. Für mich war es auch sehr spannend mehr darüber zu erfahren, wie Homosexuelle sich damals gegenseitig getroffen, sich trotz offiziellen Verboten gefunden und Schutz/Schlupfräume entdeckt haben. Auch das Nachwort der Autorin, in welchem sie nochmals genauer auf historische Gegebenheiten und Ereignisse eingeht und diese zu einem großen Gesamtbild verbindet, war in meinen Augen sehr interessant.

Fazit:
Schon lange hat mich kein Buch mehr so nachträglich gemacht und mich gleichzeitig so schnell in eine ganz andere Welt und Zeit versetzt. Mir sind die Charaktere unglaublich ans Herz gewachsen, ich bin dankbar, dass ich Lily und Kath in einer so intensiven, schwierigen und wunderschönen Zeit ihres Lebens begleiten durfte. Eine ganz große Leseempfehlung!
5 von 5 Sternen

Bewertung vom 04.05.2023
Kennedy, Elle

Ever Since I Needed You / Avalon Bay Bd.2


sehr gut

Nachdem „Der Deal“ von Elle Kennedy mir wirklich sehr gut gefallen hat, hoffe ich bei jedem neuen Buch der Autorin wieder, dass es irgendwie an Hannah und Garrett drankommt. Ob das „Ever since I needed you“ bzw. auf Englisch „Bad-girl-reputation“ dieses Mal geschafft hat?

Genevieve kehrt überstürzt nach Avalon Bay zurück, als ihre Mutter überrascht verstirbt. Schon auf der Beerdigung trifft sie auf Evan Hartley – ihren Exfreund. Obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, dass es für sie beide besser ist, wenn sie sich von einander fernhalten, können sie die Anziehung zwischen ihnen einfach nicht leugnen. Aber die Vergangenheit voller Partys, Flucht vor den Polizisten und Streit hat doch gezeigt, dass sie sich gegenseitig in den Abgrund reißen, oder?

Der Einstieg ist mir wie gewohnt sehr leichtgefallen. Elle Kennedys Schreibstil ist eher einfach gehalten, was es aber sehr leicht macht, nur so durch die Seiten zu fliegen und in der Geschichte zu versinken. Es ist sofort offensichtlich, was für eine starke Anziehung zwischen den Protagonisten besteht – hauptsächlich dadurch, dass sie nicht die Finger voneinander lassen können. Am Anfang habe ich mich etwas schwer getan mit ihren Charakteren, ihrer Beziehung und ihrer Einstellung zu vielen Dingen. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass ich genau das Gegenteil von Party, Absturz, Alkoholexzesse und Jugendsünden bin, es ist einfach so gar nicht meine Welt.

Schnell merkt man jedoch, wie unwohl sich auch Genevieve mit ihrem Ruf und irgendwie auch ihrer Vergangenheit fühlt. Sie möchte erwachsen werden, seriöser auftreten und spürt, wie Evan diesen Plan durch alte Angewohnheiten ins Wanken bringen könnte. Generell konnte man im Laufe des Buches also vor allem beobachten, wie beide sich weiterentwickelt haben und dabei versucht haben, sich selbst im Prozess nicht zu verlieren. Gen war mir dabei leider oft nicht sehr sympathisch, besonders am Anfang hätte ich mir gewünscht, dass sie Evan gegenüber klarer kommuniziert, warum sie ihn immer wieder von sich stößt.

Insgesamt war „Ever since I needed you“ aber wieder einmal sehr kurzweilig und hat für mich auch mit Elle Kennedys Humor bestochen. Besonders süß war für mich zu sehen, wie Evan im Laufe seines Prozesses eine Art großer Bruder für einen anderen Jungen wird und mit ihm scherzt. Ich weiß, dass diese Reihe generell relativ viel schlechte Kritik bekommen hat, welcher ich nicht ganz zustimmen kann. Ja, natürlich spielt die Autorin mit sehr vielen Klischees und ihr bekommt definitiv keine hoch anspruchsvolle und ganz neue Liebesgeschichte, aber das ist für mich auch irgendwie nicht der Punkt. Das Buch ist perfekt um abzuschalten, es an einem Nachmittag in einem Stück zu inhalieren und einfach eine gute Zeit zu haben. Auch über die Toxizität von Gens und Evans Beziehung (zu Beginn des Buches) wird in meinen Augen genügend reflektiert.

FAZIT:
„Ever since I needed you“ ist eine sehr kurzweilige, amüsante Liebesgeschichte, die sich gut in einem Nachmittag verschlingen lässt. Die Dynamik zwischen den Charakteren ist teils etwas anstrengend, was sich jedoch im Laufe des Buches stark verbessert. Insgesamt ist es keine Neuerfindung, aber eine gute Sommerlektüre.
3,75 von 5 Sternen

Bewertung vom 25.04.2023
Cherry, Brittainy

Bis zum hellsten Morgen / Compass Bd.4


ausgezeichnet

Brittany C. Cherry wird von so vielen Leser*innen für ihre berührenden, herzzerreißenden Liebesgeschichten gefeiert und während ich von ihrem letzten Buch nicht komplett überzeugt war, bin ich sehr froh, dass ich der Autorin noch eine Chance gegeben habe. Denn das war eines der süßesten, „most wholesome“ und kurzweiligsten Büchern seit Langem.

Hailee und Aiden sind beste Freunde, schon immer. Sie sind „Tom und Jerry“, wohnen im Haus direkt nebeneinander und zählen zusammen Sterne. Doch als sie älter werden, entwickelt sich mehr als freundschaftliche Gefühle…Es ist Jahre später, Aiden ist ein bekannter Hollywood Star, hat nicht nur einen Emmy, sondern jetzt auch einen Oscar gewonnen und ich meilenweit von Hailee entfernt. Doch trotzdem sind ihre Gefühle noch genauso stark, als sie ihm nach 5 Jahren schließlich wieder gegenübersteht.

Dieses Buch, ohh Mann, dieses Buch. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, als ich angefangen habe zu lesen, aber sicherlich nicht diese wunderschöne, berührende absolute Wohlfühlgeschichte, die mich fast jeden Satz markieren hat lassen. Brittany C. Cherry hat einen schlichten Schreibstil, der zwischendrin mit den berührendsten Sätzen ein Bauchkribbeln in einem auslöst. Von Anfang an war da eine Mischung aus Ankommen, sicher Fühlen und gleichzeitig Beten, dass die Charaktere, die gerade so perfekt sind, dann auch ihr verdientes Happy End bekommen.

Der erste Teil des Buches beschreibt Hailees und Aidens Kindheit und war tatsächlich mein Lieblingspart des Buches. Die Autorin schafft es die perfekte Mischung zwischen Humor, diversen Charakteren, wirklich schlimmen Mobbingerfahrungen und einer zuckersüßen Liebesgeschichte zu finden. Während ich mir auf der einen Seite schockiert Beleidigungen über Hailees Körper angestrichen habe (und für diese Parts wirklich eine große Triggerwarnung bezüglich Bodyshaming, Fatphobia und auch Esssstörungen), bin ich auf der anderen Seite fast geschmolzen, weil Aiden wirklich wahnsinnig süß ist. Er ist schon sehr jung sehr emotional intelligent, findet wirklich wunderschöne Worte für Hailee und ist sehr aufmerksam. Auch die Beziehung der Beiden zu ihren Eltern war in meinen Augen sehr interessant, auch hier eine Mischung aus Schmerz und Liebe.

Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und schon war ich ihm zweiten Teil. Wir treffen Hailee und Aiden erneut, allerdings sind die Beiden in den fünf Jahren logischerweise erwachsenen geworden und haben sich verändert. Auch hier machen die Szenen definitiv süchtig, man kann das Buch nicht aus der Hand legen und fiebert für die Beiden mit, aber ich war etwas weniger berührt, als im ersten Part. Besonders bei Aiden habe ich einen Moment gebraucht um all die Eigenschaften, die ich an ihm liebe, wiederzufinden und auch wenn das realistisch war, ist der Funken anfangs nicht ganz übergesprungen. Das hat sich dann jedoch relativ schnell geändert, ich habe den Rest des Buches nur so verschlungen und habe die Geschichte insgesamt als sehr stimmig empfunden. Denn auch jetzt bekommen wir wieder interessante Eltern, eine Wendung, süße Pärchen Momente und generell Familien Wohlfühlstimmung.

FAZIT:
Für mich war „Bis zum hellsten Morgen“ die perfekte Mischung aus Schmerz und sensiblen Themen, aber eben auch ganz viel Wohlfühlen, Bauchkribbeln und Lieblingsmenschen. In meinen Augen ist dieses Buch zudem das Beste, was ich von Brittany C. Cherry bisher gelesen habe, vielleicht probiert ihr es nochmal hiermit, falls ihr ein anderes von ihr nicht mochtet.

4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 12.04.2023
Kopka, Franzi

Der Preis der Gier / Gameshow Bd.1


gut

Als ich gerade in der Mittelstufe kam, begann die große Zeit der Jungendliteratur-Dystopien – „Tribute von Panem“, „Maze-runner“ „Die Bestimmung“ und ja neustens auch wieder im Trend „Shatter Me“. Gerade erscheinen wieder mehr Dystopien und da ich allein beim Anblick nostalgisch werde, wollte ich auch „Gameshow“ von Franzi Kopka unbedingt lesen.

Cass gehört zu den oberen Schichten der Gesellschaft. Sie ist zwar noch nicht an dem Punkt angekommen, an welchen sie nicht einmal mehr Wetten muss um genügend „Coins“ zu haben, aber sie gehört auch nicht zu den sogenannten Gamern – den Menschen, die Ausgestoßenen, die in grausamen Spielen versuchen müssen zu überleben, während die Reichen auf sie Wetten. Doch dann betrügt Cass ihr Vater und sie ist plötzlich genau das: eine hilflose, unerfahrene Gamerin, die in tödlichen Spielen um ihr Leben kämpft. Doch was, wenn sie doch Hilfe bekommt? Was, wenn ihre verstorbene Mutter mehr Geheimnisse hatte, als gedacht?

Der Einstieg in „Gameshow“ war wirklich fesselnd und interessant. Man wird in die Welt der Gambler und Gamer geschmissen, in ein Land, wo sich die Schichten durch die Farbe eines Chips in ihrer Hand unterscheiden. Cass war mir nicht unsympathisch, die ersten Eindrücke der Spiele waren in meinen Augen wirklich sehr vielversprechend und spannend.
Das Konzept ist natürlich keine Neuerfindung, an vielen Stellen gibt es wirklich sehr starke Ähnlichkeiten zu „Die Bestimung“ oder „Tribute von Panem“, aber grundsätzlich denke ich: Man muss das Rad nicht neu erfinden, aber es muss eben interessant umgesetzt sein und vielleicht mit besonders tollen Charakteren, einem vielschichtigem Wordbuilding oder überraschenden Wendungen hervorstechen. Und ich glaube, dass dies Franzi Kopka in einigen Punkten gelungen ist. Ich mochte die verschiedenen Spiele, ich mochte Cass seltsame Erinnerungen und die „große Wendung“ am Ende.

Gleichzeitig gab es für mich auch einige Punkte, die mich beim Lesen sehr gestört haben und mir etwas die Lesefreude verdorben haben. Zum einen mochte ich Cass im Laufe des Buches immer und immer weniger. In meinen Augen war sie eine seltsame Mischung aus Überheblichkeit, Naivität und Selbstüberschätzung. Besonders negativ aufgefallen ist mir, wie schnell sie über andere Charaktere geurteilt hat und sich dabei gleichzeitig über sie gestellt hat. Es hat sie so extrem unsympathisch gemacht. Ein paar meiner „Lieblingssätze“ waren:
„Dieser schmierige Kotzbrocken hat über Stockkämpfe geschrieben?“
„Sie hätte mir wahrscheinlich den Arm abgehakt…“ (Übertreiben wir mal wieder unnötig, Cass?)
„Nicht einmal die Gamemaster können sich so grausame Kombinationen ausdenken, wie eine eifersüchtige Frau.“ (Musst du immer auf anderen Frauen rumhacken?)

Insgesamt haben alle Charaktere für mich sehr kindisch gewirkt. Sie kämpfen um ihr Leben, aber verhalten sich die ganze Zeit wie 13-Jährige, die stolz mit Wörtern wie „absolut dreckige Scheiße“ und „Süße“ um sich schmeißen. (Ab hier ein paar SPOILER) Cass´ Insta-Lovegeschichte mit Jax hat mich zusätzlich gestört. Ich mochte ihn sogar, versteht mich nicht falsch, aber ich habe nicht so richtig verstanden, was ihn und Cass jetzt genau verbindet. Sie hat sofort auch die Erwartung an ihn, dass er sie über eine langzeitige Bekannte/Freundin stellt und sie vor allen möglichen Unannehmlichkeiten schützt.
Am Ende gab es dann auch noch den klassischen 3-act-breakup, der dann zum Glück noch von einer guten Wendung überdeckt wurde, aber ziemlich genervt war ich trotzdem.

FAZIT:
Der Anfang von „Gameshow“ hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen: Die Spiele erschienen spannend, die Protagonistin okay und ich habe mich auf eine neue Dystopie gefreut. Doch leider haben mich im Verlauf des Buches immer mehr die schnelle Liebesgeschichte, die kindlichen Charaktere und Cass selbst gestört. Am Ende hatte ich zwar großteils eine gute Zeit und habe einige Wendungen auch als interessant empfunden, aber es ist aktuell eher unwahrscheinlich, dass ich den nächsten Band lesen werde.
Vielleicht gefällt das Buch jüngeren Lesern und Fans von Dystopien, die Ähnlichkeiten zu anderen Lieblingsbüchern nicht stören.
Knappe 3 von 5 Sternen

Bewertung vom 11.04.2023
Moncomble, Morgane

Count On You / On You Bd.2


sehr gut

Inzwischen ist Morgane Moncomble für mich echt eine „autobuy“-Autorin geworden. Wann immer ich ein neues Buch von ihr sehe, möchte ich es unbedingt lesen. Doch konnte mich „Count on You“ wirklich so sehr überzeugen, wie ihre vorherigen Bücher?

Wir begleiten Daisy, die sich als Schauspielerin und nun vor allem auch als Sängerin einen Namen gemacht hat. Lange Zeit kam sie gut mit ihrem Bodyguard Finn alleine klar, doch als die Nachrichten von einem übergriffigen Fan immer unheimlicher und gefährlicher werden, wird ihr Sicherheits-Team um Thomas erweitert. Sie kennt ihn von früher: Er war der beste Freund ihres großen Bruders und sie mehr als verknallt in ihn. Zwischen Professionalität, Weiterentwicklung, alten Erinnerungen und Wünschen, erwachen bald schon neue Gefühle…

Der Einstieg in das Buch ist mir wieder sehr leichtgefallen. Morgane Moncomble hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der es einem - vor allem durch seinen Humor und einige Popreferenzen – leicht macht sich die Szenerie vorzustellen und nur so durch die Seiten zu fliegen.
Daisy selbst ist eine sehr interessante, lebhafte, meist fröhliche und schlagfertige Person, die sich nachdem sie schon sehr früh in der Branche angefangen hat, nun neu erfinden bzw. erstmal selbst finden möchte. Ich mochte ihre Schlagabtausche mit ihrer Freundesgruppe, ihre Konter gegenüber ihrer Managerin und ihre Art für sich selbst einzustehen. Im Laufe des Buches wird dann auch deutlich, dass auch sie einige Mentale Probleme hat und die Autorin thematisiert feinfühlig, die Konsequenzen davon schon als Kind im Rampenlicht zu stehen, als Erwachsene bei allem beobachtet und auf Social Media bewertet zu werden.

Mit Thomas hatte ich am Anfang so meine Probleme. Er wirkt sehr kühl und emotionslos, was sich jedoch schon bald mit einer Diagnose erklärt, welche er als kleines Kind erhalten hat. Durch seine Geschichte habe ich ihn immer mehr in mein Herz geschlossen, er ist sehr aufmerksam, freundlich, kontrolliert, ruhig, aber nicht schüchtern und hat definitiv einen „softspot“ für Daisy. Insgesamt ist mir seine Vergangenheit sehr nahe gegangen, in einem Buch habe ich tatsächlich noch nie über dieses Thema gelesen. Ich mag es sehr gerne, dass die Autorin in praktisch jedem ihrer Bücher psychische Krankheiten thematisiert und so unterschwellig aufklärt und entstigmatisiert.

Das Buch liest sich wahnsinnig schnell und sehr abwechslungsreich, es ist eine Mischung aus den vielfältigen Charakteren, der Liebesgeschichte, die Bedrohung des unheimlichen und gefährlichen Fans „Frank“ und den psychischen Problemen der Protagonisten. Somit hat „Count on You“ für mich wirklich Suchtpotential gehabt und ich habe das Buch wirklich gerne gelesen. Der Plottwist am Ende kam nicht komplett unerwartet, aber die Umsetzung war in meinen Augen wirklich sehr eindrücklich und fesselnd gestaltet. Zudem muss ich noch kurz sagen: Die „spicy“ Szenen waren in meinen Augen eine der besten, die ich seit langem gelesen habe. Ich hatte das Gefühl, die Autorin möchte nicht einfach eine intime Szene schreiben, sondern diese haben tatsächlich immer eine Bedeutung für den Verlauf der Handlung, passen zu den Protagonisten und drücken die Entwicklung zwischen Daisy und Thomas aus.
Insgesamt mochte ich „Count on You“ also sehr gerne, auch wenn es am Ende für mich ein wenig hinter „Bet on You“, dem ersten Band der Reihe zurückbleibt. Bei diesem wurde für mein Empfinden noch mehr auf die Probleme der Protagonisten ein- und mehr ins Detail gegangen. Zusätzlich ist „Count on You“ etwas schneller erzählt.

FAZIT:
„Count on You“ ist ein fesselndes New-Adult-Buch mit absolutem Suchtcharakter, welches vor allem mit vielfältigen und interessanten Charakteren, sowie einem abwechslungsreichen Plot überzeugt. Trotzdem hat mir der erste Band der Reihe noch etwas besser gefallen und ich hätte mir gewünscht, dass Morgane Moncomble noch etwas mehr auf die psychischen Probleme der Protagonisten eingegangen wäre.
4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 01.04.2023
Kiefer, Lena

Hot & Cold / Westwell Bd.3


sehr gut

Endlich ist der dritte Band der Reihe da! Ich konnte es kaum erwarten, endlich zurück nach New York zu Helena und Jess zu kommen und zu erfahren, wer denn nun an dem schrecklichen Verbrechen Schuld ist...Konnte mich der letzte Band überzeugen oder wurde ich doch auf den letzten Metern aka. Seiten noch enttäuscht?

Helena ist an Weihnachten endlich bei ihren Eltern ausgezogen, doch Jess liegt immer noch schwer verletzt im Krankenhaus und statt einer neuen Zukunftsperspektive, tauchen weiterhin scheinbar unlösbare Fragen und Rätsel auf. Wer hatte es auf Jess abgesehen und warum? Waren es die gleichen Leute, wie bei Adam und Valerie? Warum wollen diese die Westons und die Coldwells unbedingt trennen? Hat Helenas und Jess´ Beziehung angesichts all dieser Gefahren überhaupt eine Chance?

Ich habe es sehr genossen zurück nach New York zu kommen, zurück in die Welt von Helena und Jess. Die Reihe begleitet mich jetzt schließlich schon eine ganze Weile, die Charaktere sind mir inzwischen wirklich ans Herz gewachsen. Das Buch beginnt in meinen Augen dann auch spannend, es gibt immer noch sehr viele Fragen und man möchte als Leser endlich mal eine richtige Spur haben. Zunächst bekommen wir jedoch einige wirklich schöne familiäre Stellen zwischen Helena und ihrem Bruder Lincoln (deren Bindung ich in diesem Band sowieso sehr genossen habe) und nach einigem Hin- und Her einen Einblick in Jess ´ehemaliges Leben in Australien. Während ich es wirklich schön fand, Helena und ihn auf diesen Trip zu begleiten und ihnen ihre kleine Auszeit wahnsinnig gegönnt habe, so langsam und fast schon langweilig war die Handlung in meinen Augen leider sonst teilweise. Schon im ersten Band ist mir aufgefallen, dass der Fokus des Plots teilweise wirklich sehr stark auf dem romantischen Teil liegt, was mich an sich nicht stört, aber gleichzeitig hatte ich im Hinterkopf: Vielleicht hätte man das Ganze auf zwei Bücher aufteilen können?

Gerade Helenas und Jess’ Beziehung ist wirklich ein ständiges Hin-und-Her, allerdings immer wieder von den exakt gleichen Gefahren bedroht, sodass es in meinen Augen ab einem gewissen Punkt etwas anstrengend wurde. Ähnlich leider auch bei den Ermittlungen: Ja, es ist sehr realistisch, dass sich so ein Fall über Jahre hinweg zieht oder vielleicht sogar nie gelöst wird, aber als Leser war es frustrierend ewig keinerlei tatsächliche Spur zu haben, um dann am Ende ganz plötzlich eine Lösung präsentiert zu bekommen. Diese kam für mich nicht wirklich überraschend, hat sich aber trotzdem leider nicht ganz stimmig angefühlt. Als hätte es zu wenig Hinweise in diese Richtung gegeben.

Jetzt habe ich wirklich viele negative Dinge gesagt, dabei möchte ich nochmal betonen, wie sehr ich die Reihe trotz ihrer Macken und einigen Längen genossen habe. Besonders Jess mag ich mit seiner ehrlichen, klugen, sympathischen Art wirklich wahnsinnig gerne und auch Helena mit ihrem aufmerksamen, zielstrebigen und willensstarken Wesen hat einen Platz in meinem Herzen gefunden. Besonders sind es aber wohl auch die Nebencharaktere, die ich dieses Mal geliebt habe. Eli ist einfach so ein lieber, sanfter und intelligenter junger Mann, ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich schon auf sein Buch freue. Und auch Lincoln und Paige, sowie Paul und Mia haben andere Nuancen und einen Hauch von Wärme und Freundschaft in das Buch gebracht, was es wirklich zu einem besonderen Leseerlebnis gemacht hat.

FAZIT:
Leider konnte mich der letzte Band der Reihe wegen einigen Längen und einer in meinen Augen nicht ganz stimmigen Auflösung nicht ganz überzeugen. Trotzdem habe ich es sehr genossen wieder in der „Westwell-Welt“ zu sein, habe einige Charaktere wirklich sehr in mein Herz geschlossen und kann es kaum erwarten für Elis Geschichte zurück zu kehren.
3,75 von 5 Sternen

Bewertung vom 19.03.2023
Céspedes, Alba de

Aus ihrer Sicht


sehr gut

Ich liebe historische Romane, besonders, wenn in ihrem Zentrum Geschichten von Frauen stehen. Es ist sehr inspirierend für mich ihre Lebensgeschichte mitzuverfolgen, aus ihren Fehlern lernen zu dürfen und ich fühle mich immer inspiriert etwas mehr zu mir selbst zu stehen.

Alessandra wächst in der Nähe von Rom, in einem kleinen, dunklen Mehrfamilienhaus auf. Die Männer sind die meiste Zeit auf der Arbeit, weshalb sie hauptsächlich von Frauen umgeben ist: den Nonnen im Hof, der Hausdame Sista, den anderen Mädchen im Haus, ihrer Mutter...
Als Leser steigt man genau an dieser Stelle ein. Man begleitet Alessandras eher tristen und doch sehr eindringlich geschilderten Alltag, lernt mit ihr langsam die Welt der Erwachsenen kennen und die Rolle, in welche die Frau von der Gesellschaft täglich gepresst wird. Gleichzeitig erlebt man durch ihre Augen, das doch sehr tragische Schicksal ihrer Mutter mit und darf die feine, liebevolle Bindung der Beiden miterleben.
Trotzdem fiel es mir am Anfang fiel es mir etwas schwer in das Buch zu finden. Der Schreibstil ist wunderschön, poetisch, auf den Punkt und sehr ehrlich. Ich habe das Buch oft kurz zur Seite gelegt um über kleine Impulse zum Nachdenken zu reflektieren.

Es dauert eine ganze Weile, bis Alessandra älter wird, bis sie beginnt ihren eigenen Weg zu gehen, der für mich auf der einen Seite natürlich sehr feministisch war, auf der anderen Seite aber auch von sehr traumatischen Erlebnissen und vielen inneren Kämpfen geprägt war. Insgesamt hat es mir sehr große Freude gemacht Alessandra zu begleiten und schon bald habe ich auch die kleinsten Detaills in mich aufgesogen. In meinen Augen muss man das Buch langsam lesen, Alessandra wirklich begleiten und nicht erwarten, dass jeder Tag ihres Lebens der prägenste und abwechlungsreichenste ist. Auch die Spaziergänge und generell Szenen aus Rom habe ich als großer Fan der Stadt sehr geliebt und gleichzeitig ziemlich viel Fernweh gehabt.

FAZIT:
Ein sehr interessantes, mit überraschendem Feingefühl, roher Ehrlichkeit und viel Feminismus geschriebenes Buch, dass auch vor dem Erscheinungsjahr 1949 spannend zu lesen ist. Ich habe mich jedoch etwas schwer getan in die Geschichte zu finden und es gab einige Längen. Trotzdem eine große Empfehlung!

4 von 5 Sternen

Bewertung vom 09.03.2023
Savas, Anna

Hold Me / New England School of Ballet Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nachdem ich für einige Monate fast nur Fantasy gelesen habe, liebe ich es gerade sehr in Liebesgeschichten zu versinken und bin immer aus der Suche nach einem New Adult Buch, welches mein Herz aufgehen lässt, mit Charakteren, die in Erinnerung bleiben und mir ein bisschen Sonnenschein in die grauen Wintertage bringen. Dabei bin ich auf den ersten Band der „New England School of Ballet“ gestoßen und was soll ich sagen: Ich habe dieses Buch sehr geliebt.

Zoe kann sich endlich ihren größten Traum erfüllen: Sie wurde in Boston bei ihrer Wunsch Tanz -Universität angenommen und verbringt nun die Tage damit ihr Leben wirklich komplett dem Ballett zu widmen. Doch schon am ersten Tag trifft sie auf Jase, welcher nicht nur in dem Zimmer neben ihr wohnt, sondern zu allem Überfluss auch noch ihr Tanzpartner wird. Er ist der Junge, dem sie all ihre Geheimnisse verraten hat, in den sie sich verliebt hatte – vor allem. In einem Jahr hat sich alles verändert, sodass sie jetzt meilenweit voneinander entfernt sind. Aber so wohl sie, als auch Jase befinden sich in schwierigen, herausfordernden Phasen ihres Lebens und sind am Ende doch auf einander angewiesen…

Dieses Buch hat sich so wahnsinnig schnell Lesen lassen, hat einen komplett eingenommen, mich einerseits zum Weinen gebracht, aber gleichzeitig auch ganz viele Träume und ein warmes Kribbeln in mir ausgelöst. Die Kapitel sind relativ kurz, der Schreibstil sehr angenehm, sodass man nur so durch die Seiten fliegt und sich ständig denkt „Oh, ich lese nur noch das nächste Kapitel“, am Ende dann aber eher eine Stunde mindestens weiterliest.
Zoe ist mir sehr sympathisch gewesen. Das muss nicht sein, damit ich ein Buch gut finde, aber besonders in Romance Büchern finde ich es schön, wenn man sich mit der Protagonistin identifizieren kann, sie leicht ins Herz schließt und vor allem ihre Entscheidungen nachvollziehen kann. Ich habe mich in vielen Punkten in Zoe gesehen, beispielsweise in ihrer Ordnungsliebe, meinem Bullet Journal, dem Perfektionismus, der enge Beziehung zu meinem Bruder … Sie hat etwas absolut Furchtbares, sehr traumatisierendes in ihrer Vergangenheit erleben müssen und ich konnte sie einfach nur dafür bewundern, wie sie trotzdem mutig, mit großem Herz, Freundlichkeit und Offenheit für ihren Traum, gegen alle Zweifel kämpft. Sie ist so ein liebevoller, selbstbewusster Mensch, am liebsten würde ich mich mit ihr anfreunden :) (oder sie mal ganz, ganz fest drücken).

Jase würde ich dann auch gleich mal umarmen – wobei ich bezweifle, dass er davor so begeistert wäre. Ich mochte ihn sofort. Er wirkt vielleicht durch die Klischeebrille, wie der reiche Junge, der nicht das machen will, was sein Vater von ihm möchte, aber das könnte nicht ungenauer sein. Jase ist so voller Träume, voller Sehnsucht, voller Verzweiflung, Einsamkeit, Hilflosigkeit und Wut, dass ich manchmal fast geweint habe. Er ist so eine unglaublich liebe, aufmerksame, loyale und intelligente Person, die sehr schlimme Schicksalsschläge erleiden musste – genau wie Zoe.

Ihre Beziehung ist von Anfang an etwas Besonderes. Am Anfang von jedem Kapitel erfährt man Geheimnisse, die sie sich gegenseitig verraten haben und auch Rückblenden geben Einblicke in die Vergangenheit der Beiden. Aber all das bräuchte man nicht um zu merken, was für eine Bindung und was für eine Anziehung es zwischen ihnen gibt. Man merkt sofort, wie wichtig sie einander sind, auch wenn sie mit aller Kraft versuchen, Distanz zu wahren. Mit am besten hat mir, glaube ich, das Tempo der Geschichte gefallen. Ja, Jase und Zoe sehen sich regelmäßig, es gibt viele Szenen mit ihnen zusammen, aber die Autorin gibt ihnen Zeit sich langsam wieder anzunähern, sodass sich alles sehr realistisch angefühlt hat. Sie haben kommuniziert, Probleme aufgearbeitet und sich Verziehen – aber das alles hat Zeit gebraucht und lief auch nicht immer flüssig. Und das war wirklich wahnsinnig echt und damit perfekt :)

Insgesamt habe ich mich einfach in die Geschichte, die Universität und die Charaktere verliebt. Am liebsten würde ich Zoe und Jase noch viel länger begleiten, was nicht nur an ihnen, sondern auch an den Nebencharakteren, wie Caleb, generell die Familie Young und auch an Mae lag. Das Buch behandelt viele schwere und sehr traurige Themen sehr echt und berührend, da hat es manchmal gutgetan, dass Zoe und Jase nicht allein waren. Sie alle haben so viel Wärme und Sonnenschein in den Roman gebracht. Es ist selten, dass ich das sage, aber: Ich hätte hier gerne einen zweiten Band. Und ja, ich weiß, die Reihe geht weiter und nimmt andere Paare in den Fokus, aber ich hätte wirklich gerne mehr von Zoes Familie und Freunden. Und natürlich auch von Zoe und Jase!

FAZIT:
„Hold Me“ hat mich irgendwo ganz tief in mir berührt und gleichzeitig Tränen, Bauchkribbeln, Herzschmerz und Wärme hervorgebracht. Ich mochte beide Protagonisten wahnsinnig gerne, genauso wie die Nebencharaktere und das Erzähltempo. Eine große Empfehlung für alle New-Adult Fans!

5 von 5 Sternen

Bewertung vom 01.03.2023
Fritzsche, Doris;Kittler, Martina

Gesundmacher Hafer


ausgezeichnet

Kochen und Essen verbinde ich mit Familie, Zuhause, Wohlfühlen, aber auch mit Druck, Selbstablehnung und einer lauten kritischen Stimme in meinem Kopf. Ich bin immer auf der Suche nach Kochbüchern mit neuen, leckeren, aber auch gesunden Rezepten, die mir helfen mit meinem Körper in Balance zu leben, denn er verdient ganz sicher nur das Beste.

"Gesundmacher Hafer" ist ein informierendes Kochbuch von Doris Fritzsche und Martina Kittler, welches dazu einlädt Hafer nicht nur in der gewohnten Form des Porrigdes, sondern auch in deftigen Mahlzeiten und ganz neuen Gerichten zu verwenden.
Die ersten 60 Seiten stellen einen Informationsteil dar, der wirklich alles rund um das Superfood Hafer abdeckt. Dabei wird auf die verschiedenen Verarbeitungsformen der Körner, die verschiedenen Nährstoffe und Benefits, aber auch genauer darum den Fettstoffwechsel zu entlasten und sehr hohen Blutdruck zu senken. Zudem wird darauf eingegangen, wie Mahlzeiten optimal aufzubauen sind und die Haferkur wird erklärt.
Da mich viele dieser Aspekte nicht persönlich betroffen haben, habe ich einige der zuletzt genannten Aspekte nur überflogen. Meine Mutter - eine Allgemeinmedizinerin - war jedoch beispielsweise sehr begeistert von der Beschreibung der Haferkur - genauso empfiehle sie diese regelmäßig ihren Patienten.

Die Rezepte lassen wirklich keine Wünsche offen. Aufgeteilt in die Kategorien Frühstück, warme Gerichte, kalte Gerichte und Basics&Extras bekommen wir über 60 süße, deftige und kreative Rezepte. Jedes schmückt ein farbenfrohes, appetitanregendes Bild, hat eine ordentliche Auflistung der Zutaten (welche zumeist gewöhnlich sind, sodass jeder sie zuhause haben sollte), genaue Nährwertangaben und dann eine leicht verständiche, gut erklärte Zubereitung, sodass das Kochen, aber auch das immer wieder durch "Schmökern" und Inspieren lassen sehr viel Freude macht.
Besonders gut geschmeckt haben mir die Hafer-Falafel mit Tomaten-Auberginen-Sugo, das Haferflocken-Granola mit Knusperkernen und der Porridge mit Spinat und Feta.

FAZIT:
Ein übersichtlich und ansprechend gestaltetes Kochbuch mit einem detaillierten Informationsteil und vielen einfach zuzubereitenden, leckeren und kreativen Rezepten, die einen immer wieder zu dem "Gesundmacher Hafer" zurückkommen lassen.
5 von 5 Sternen

Bewertung vom 27.02.2023
Burgard-Arp, Nora

Flauschig mauschig


ausgezeichnet

Schon mit 13 Jahren habe ich eine Essstörung entwickelt, aus ganz unterschiedlichen Gründen, aber auch, weil ich permanent das Gefühl hatte, dass mein Körper so wie er ist nicht schön ist, dass ich nicht genug bin. Auch wenn sich in den letzten Jahren immer mehr ändert, leben wir leider immer noch in einer sehr oberflächlichen Gesellschaft, die uns permanent suggeriert ein gewisses Schönheitsideal erfüllen, anders sein zu müssen.

Wenn ich meine Nichte über ihren eigenen Körper reden höre, erschrecke ich und deshalb finde ich es so wahnsinnig wichtig, dass wir schon mit den Kleinsten darüber sprechen, dass unsere Körper unser zuhause ist, uns durchs Leben trägt und sich mit verschiedenen Lebensabschnitten immer verändern darf.

Nora Burgard-Arp und Franziska Zobel haben ein wunderschönes, berührendes Buch geschaffen, welches den Leser*innen spielerisch die Spiegelexposition, eine Therapiemethode die bei Betroffenen von Magersucht eingesetzt wird, näher bringt. Natürlich hat das Buch so einen leicht informierenden, erklärenden Unterton, aber der Text und die Bilder sind auf so eine herzerwärmende Art gestaltet, dass man Lou und seine Eltern einfach nur ins Herz schließen kann. Einerseits wird dazu angeregt den eigenen Körper mit mehr Neutralität zu betrachten, während gleichzeitig der Fokus darauf gelegt wird, zu verstehen, dass man mehr ist als der Körper.

FAZIT:
Eine informierendes, berührendes Kinderbuch, welches schon Kindern den "Zaubertrick" bei bringen kann, den eigenen Körper neutraler zu sehen und sich stattdessen auf Interessen, Fähigkeiten und kleine Eigenheiten zu fokussieren. Ich würde es wahrscheinlich der Altersgruppe 6 bis 8 Jahre empfehlen.

5 von 5 Sternen