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Insgesamt 1450 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2025
Hill, Melissa C.

Evermind. Sie kennt dich


sehr gut

Sehr starke Dystopie

Dystopien gehören für mich zu meinen liebsten Genres, weil sie auch immer viel aktuelle Stimmungen und Situationen widerspiegeln. So auch hier. Das die Handlung umgreifende Thema rund um KI und einen computerkontrollierten Staat fand ich aktuell und brisant. Das trifft den Nerv der Zeit und gibt der Geschichte einen spannenden Rahmen, der im Bereich des realistisch möglichen liegt.
Ich fand das Setting der Geschichte ziemlich cool gewählt. Ein unterirdisches New York, direkt unter dem tatsächlichen, dessen Reste noch vorhanden sind und die Frage danach aufwirft, was noch besteht, was hinter den Grenzen existiert.

Das Klassensystem war anfangs etwas vage und undurchsichtig, aber man bekommt km Verlauf ein gutes Gespür dafür, ohne dass es explizit erklärt wird. Livia wirkt anfangs fast schon wir ein naives Schaf, aber zum Glück ändert sich das. Das Umdenken ist ein schleichender Prozess der sehr stimmig eingeleitet wird. Unter Cassians Anleitung beginnt die das bestehende System zu hinterfragen.

Und was dann geschieht passiert und welche Reaktion in Gang gesetzt wird, das war einfach der Wahnsinn. Was Gemeinschaft bewirken kann, was Worte bewegen können und dass Mut ansteckend sein kann. Eine Idee, ein Gedanke, eine Wahrheit, die sich wie ein Lauffeuer verbreiten und Mauern zum Einstürzen bringen können. Wow. Genau solche Bücher braucht es aktuell.

Mir hats gut gefallen, einiges hätte sogar gerne noch überspitzter dargestellt und vertieft werden können. Regt schon auch zum Nachdenken an und ist auf brisante Art unheimlich.

Bewertung vom 02.11.2025
Durst, Sarah Beth

The Enchanted Greenhouse


sehr gut

Einfach schön

Die Geschichte ist einfach richtig schön cosy mit der verlassenen Insel und den verzauberten Gewächshäusern, in denen es so einiges zu entdecken gibt. Es ist eine ruhige, gradlinige Geschichte.

Die einzelnen Gewächshäuser und Pflanzen sind unfassbar fantasievoll beschrieben und die sprechenden Pflanzen wachsen einem schnell ans Herz, vor allem die, die ihre kleinen Eigenheiten und Persönlichkeiten offenbaren. Das füllt die Geschichte mit Wärme,

Terlus übersprudelnde Art und Yarrows Knurrigkeit sind einfach ganz wunderbar zu verfolgen und ein Quell stetiger Erheiterung. Ihre Beziehung entwickelt sich super natürlich, was mir richtig gut gefällt. Nichts ist überstürzt, sondern alles nimmt einen sehr angenehmen Verlauf bei dem aus Fremden Vertraute und Partner werden.

Generell zeigt diese Geschichte ganz wunderbar, was Menschen gemeinsam schaffen und bewirken können und dass jeder Topf seinen Deckel findet. Es ist ein heimeliges, herziges Buch mit charmanten Figuren, die einem ein Gefühl des Ankommens und Staunen vermitteln. Mochte ich super gerne. Ein perfektes Herbst-Buch.

Bewertung vom 02.11.2025
Dorne, Juli

Twist of Hearts / The Hearts Duet Bd.2


sehr gut

Zwischen Liebe und Illusion

Ich fand Band 1 ja richtig stark und wollte unbedingt wissen, wie es nach der Enthüllung am Ende von Band 1 weitergeht. Dafür, dass die Suche nach Arthur ja sehr im Fokus stand, fand ich seine Figur in diesem Band fast schon unnötig nervig und hätte gut auf ihn verzichten können.

Das Love Triangle nimmt in diesem Band viel Raum ein und teilweise fand ich das Platzhirschgehabe zwischen Arthur und Remi ein bisschen anstrengend. Vor allem weil die Handlung dadurch so ein bisschen stagniert.

Aber alles rund um die Widerwelt, den Illusionisten und die Geheimnisse der Familien war wieder super interessant und spannend angelegt. Das Setting ist dieses Mal gefühlt düsterer als im Zirkus, aber nicht weniger magisch. Und die Gefahren und Hindernisse, denen sich die Gruppe stellen muss, haben mich dann wieder völlig in ihren Bann geschlagen.

Das Buch hat sich wieder toll lesen lassen und ich bin geradezu durch die Seiten geflogen. Besonders im zweiten Teil fand ich die Geschichte wieder sehr einnehmend.
Hat mir gut gefallen.

Bewertung vom 24.10.2025
Milán, Greta

The Penguin Paradox


sehr gut

Das Paarungsverhalten von Pinguinen und anderen Spezies

Wie cute und cool will eine winterliche Romcom eigentlich sein? Und dann auch noch mit Pinguinen, ich werd verrückt. Ich liebe den wissenschaftlichen Background der Geschichte, der gibt so Ali Hazelwood Vibes. Für mich ist allein das schon ne klare 10/10. Und ich muss sagen,. dass allein das Setting und dieser Background schon einfach für eine richtig tolle Grundstimmung sorgen und die Handlung interessant machen.

Die Crew und die Stimmung auf der Station sind einfach so Zucker. Ich mochte die lockere, kollegial freundschaftliche Atmosphäre total gerne. Und das Gekabbel zwischen den Protas? Auch ne 10/10. Liebs wie frech und schlagfertig Emerie ist und dass sie aber genauso gut fürsorglich und empathisch sein kann. Hab sehr oft schmunzeln müssen. Und Beckett ist einfach so ein Goldstück. Darf man als Mann so knuffig sein? Bitte mehr davon.

Generell gibt die gesamte Geschichte Green Flag Vibes. Es gibt gegen Ende ein kleines bisschen Drama, was aber sehr stimmig ausgelöst wird und nicht direkt die gesamte Geschichte über Bord wirft, sondern dem ganzen einfach nochmal so einen kleinen Umweg zum Happy End und Emerie und Beckett die Chance ihre Gefühle zu reflektieren gibt. Fand ich eigentlich ganz passend.

Pinguine sind einfach die hinreißendsten Statisten, die eine Geschichte haben kann. Allein die Namen- ich schieß mich weg. Die Story war einfach cool, witzig und auch herzig. Habs super gern gelesen und hatte einfach ne richtig gute Zeit mit dem Buch. Das ist wirklich eher Romcom als Liebesdrama mit Tiefgang und dadurch aber super passend, um sich einzukuscheln und in die Geschichte fallen zu lassen.

Bewertung vom 24.10.2025
Novak, Genevieve

Crushing


sehr gut

Fühl ich sehr

Das Buch beschreibt die ungeschönte Wahrheit sein Leben mit Ende 20 nach einer Langzeitbeziehung erneut zu resetten. Während andere sesshaft werden und neue Beziehungs-Level freischalten, geht man selbst wieder zurück auf Start. Allein thematisch kann ich da schon total relaten.

Ich mochte den Vibe der Geschichte sehr gern, diese Mischung als Girlhood, Selbstfindung und vibrierender Verheißen der Möglichkeiten. Auch dieser vielleicht nicht ganz so platonische befreundet sein mit einem Mann aus einer Bar erzeugt eine gute Stimmung für die Geschichte.

Es ist einfach nahbar und in seinem Chaos sehr authentisch. Marnie und Claud lassen es cool erscheinen auch mal eine Durststrecke zu haben, sich mit peinlichen Pseudo-Hobbys über Wasser zu halten und dann eben doch euphorisch aufzukreischen, wenn wieder ein Kerl in Sicht ist, der kein absoluter Totalausfall ist. Ich hab schon irgendwie mitgefiebert, ob die beiden es wohl schaffen, wobei unklar ist, was dieses „es“ eigentlich ist. Denn auch die monogame, Vorstadt-Kind-Eigenheim-Ehe von Marnies Schwester kommt nicht unbedingt gut weg.

Das Buch liest sich, als würde man sich mit einer Freundin über das Leben austauschen. Ich habs quasi inhaliert und abwechselnd gekichert, gecringed und die Augen verdreht. Sehr cool.

Bewertung vom 24.10.2025
Hazelwood, Ali

Mate - Die unzumutbare Unmöglichkeit von Liebe


sehr gut

Würdiger Nachfolgeband

Ich bin ja eigentlich vor allem Fan der akademischen Romcoms der Autorin. Aber durch die wissenschaftlichen Komponenten, die innerhalb der Geschichte verbaut sind und sich in diesem Band um Serenas Herkunft drehen, catcht mich auch diese Fantasyreihe sehr. Ich fand ja schon Band 1 wirklich stark, aber auch dieses Buch steht dem in nichts nach und macht einfach tierisch Spaß.

Ich liebe Serenas abgebrühte, zynische Art und dass sie immer in der Lage ist Koen Paroli zu bieten. Ihre Unterhaltungen mit Misery, aber auch die Schlagabtausche mit Koen sind einfach zum Schießen und ich habe mehr als einmal auflachen müssen.
Ich mag ja diese Alpha-Vibes und Gefährtensache super gern, das hat mir schon im letzten Band gut gefallen. Und noch besser gefällt mir, dass es hier trotz allem um Konsens geht, dass Koen Serenas Interessen wahrt, sie beschützt und respektiert. Toxische Männlichkeit ist hier einfach null angesagt, was ich sehr erfrischend finde.

Alles rund um Serenas Lebensgeschichte fand ich super interessant. Das gibt dem Plot eine angenehme Dimension fernab der Liebesgeschichte. Ich mochte die Mischung aus Spannung/ temporeichen Episoden und zarten Momenten. Auch alles rund um das Rudel, die Hierarchie und Lebensweise, sowie ihre Tradition war super eingebaut und man hat als Leser das Gefühl gemeinsam mit Serena ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie das Rudel funktioniert. Es gibt da auch wieder ein paar tolle Nebencharaktere, die einem ans Herz wachsen.

Gegen Ende wird's nochmal ordentlich spicy, auch das kennen wir ja von der Autorin. Braucht es das? Für mich nicht. Das Buch hat so viel bieten. Aber so ein bisschen hat sich das ja zum Markenzeichen der Autorin avanciert. Von daher hab ich damit gerechnet und fands ok.

Ali Hazelwood ist für mich einfach ein Garant für Lovestories, die mich wirklich interessieren und berühren. Habs wieder sehr gefeiert. Würde 4,5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 24.10.2025
Drews, CG

Don't Let The Forest In


sehr gut

Bisschen unheimlich

Mich hat hier einfach total das Cover gecatcht. Das hat einfach direkt nen tollen, stimmungsvollen Vibe, der richtig neugierig auf die Geschichte dahinter macht. Es dauert ein bisschen, bis die Geschichte ihren Vibe entfacht und die angeteaserte Düsternis zum Tragen kommt. Also ich fand, man musste erst ein bisschen hin Geduld reininvestieren um zu erfahren, wohin die Reise mit dieser Geschichte gehen soll. Dranbleiben lohnt sich aber total. Andrews Geschichten fand ich grandios und Thomas Zeichnungen waren die Sahnekirsche, diese kleinen Einschübe und Add Ons geben der Geschichte richtig viel von ihrer Stimmung

Ich mag die Entgleisung, das Abschweifen von der Rationalität und sich Verlieren in Trug und Düsternis. Die Magie rund um Andrews Geschichten und Thomas Bilder war zwar abstrakt, aber auch ästhestisch, fast schon betörend auf ihre verstörende Art. Die Bilder, die hier geschaffen werden sind sehr plastisch, was sehr zur Atmosphäre innerhalb der Geschichte beiträgt und für mich den gesamten Gruselfaktor ausmachte. Es ist aber nicht gruslig im klassischen Sinne und es gibt eigentlich auch keine Schreck- oder Schocker-Momente. Das läuft alles unterschwelliger ab.

Was ich sehr nahbar erzählt fand, das waren die zarten Gefühle, die sich zwischen den beiden Protagonisten entfalten. Die Unsicherheit, die Aufregung und der Drang mutig zu sein. Das fand ich dem Alter angemessen und sehr authentisch. Man wünscht sich direkt, dass es in dieser verqueren Situation ein Happy End geben kann. Gleichzeitig nimmt es der Geschichte nicht den Raum, sondern fügt sich da flüssig ein.

Die Enthüllung zum Ende war für mich ein absoluter Mindblow, da hatte die Geschichte mich dann so richtig. Hab die letzten Seiten auch tatsächlich zweimal lesen müssen, weil ich mir nicht sicher war, wie das Ende zu verstehen ist. Aber da kam der Gothic Novel Vibe auf jeden Fall voll rüber. Ob das Buch jetzt wirklich süchtig macht, weiß ich nicht. Bei mir ist der finale Funke nicht übergesprungen. Aber ich fands cool gemacht und habs gern gelesen,

Bewertung vom 19.10.2025
Hilderbrand, Elin;Cunningham, Shelby

The Academy


ausgezeichnet

Hinter der Fassade

Dieses Buch ist einfach alles, was ein mitreißender Roman, der den Fokus auf die Figurenentwicklung legt, sein muss. Es ist die perfekte Mischung aus Coming-of-Age und Außenseiter-Roman mit dem Vibe von Schulkomödien aus den 80ern. Es geht um Freundschaft, Liebe, Kameradschaft, Geheimnisse und den ganz normalen Schul-Wahnsinn.

Die Themen sind unglaublich nahbar und die Handlung umfasst ein komplettes Schuljahr. Dabei gibt es keinen konkreten Plot, viel geht es um die Schüler, Lehrer, Eltern und Angestellten, die mit der Schule als System und miteinander interagieren. Es geht um Beziehungen, um Machtgefüge, darum dazuzugehören und seinen eigenen Platz zu finden und zu festigen.

Das New Yorker Eliteinternatsetting ist sehr gelungen und die feinen Klassenunterschiede werden gut rausgearbeitet. und Charly war die perfekte Protagonistin vor dieser Kulisse aus schönem Schein, Korruption und Drama. Ich fands absolut mitreißend und genial erzählt.

Das Buch hat einen leichten Suspense-Touch, ist aber kein Krimi. Züge von gesellschaftskritischen Anwandlungen sind auch vorhanden, aber so verpackt, dass sie dem Unterhaltungsaspekt nicht im Weg stehen. Das Buch hat was voyeuristisches an sich und ich war wie im Sog gefangen. Wirklich stark

Bewertung vom 19.10.2025
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


sehr gut

Fands so großartig geplottet

Ich mag die Reihe rund um die Are-Morde generell richtig gern weil die Fälle super unterschiedlich, aber immer spannend geplottet und vor allem atmosphärisch packend sind. Ich hab das Gefühl, dass die Reihe mit jedem Buch ein kleines bisschen besser und ausgewogener wird, denn dieser band ist bisher mein liebster. Der Fall was unfassbar catchy, das Setting und die Kulisse allein schon richtig stimmungsvoll und das Gesamtbild einfach super rund.

Die Prämisse der Freundesgruppe und des Partywochenendes war fast schon klischeehaft, aber es passieren an allen Ecken und Enden kleine Entgleisungen, Momente, die das fragile Gefüge zu zersprengen drohen und die Dynamik ins Schwanken bringen. Das war einfach richtig gut gemacht, sodass ich vor allem mit Olivia absolut mitgefiebert habe. Generell bleibt die Zeichnung der Figuren eher oberflächlich, es braucht hier aber auch keine Tiefe um die Ereignisse zu beleuchten. Tiefe kommt hier durch das Ermittlerteam rund um Hanna rein, was für mich auch der Grund ist, warum man die Bücher, obwohl die Fälle in sich geschlossen sind, in der richtigen Reihenfolge lesen sollte. Denn hier hat sich seit Band 1 super viel getan und das Team wird immer nahbarer, immer plastischer.

Ich bin super lange im Dunkeln getappt wer der Täter sein könnte, weil sich jeder auf irgendeine Art verdächtig macht. Die Auflösung fand ich deshalb sehr gelungen und für mein Empfinden auch sehr passend. Dieses Buch hatte für mich echtes Pageturner-Potential, weil einfach stetig etwas passiert und es neue Erkenntnisse gibt. das macht auch die Ermittlung irgendwie authentischer- der Täter fällt nicht einfach vom Himmel.

Ich hatte einfach ne richtig gute Zeit mit dem Buch.

Bewertung vom 19.10.2025
Mustard, Jenny

Beste Zeiten


sehr gut

ein Buch voller Reibung

Coming-of-Age ist seit jeher eines meiner liebsten Roman-Themen und dieses Studentenleben mit dem Ausziehen und sich selbst finden ist ein nahbares, nachvollziehbares Thema, mit dem man sich gut identifizieren kann. Jenny Mustard hat hier wieder eine sehr eigenwillige Protagonistin geschaffen, kein 0815 Charakter, in vielen Punkten fast schon ins extreme überspitzt in dem was sie tut.

Ich glaube genau dadurch ist es mir so schwer gefallen Zugang zu Sickan zu finden und mit ihr mitzufühlen: vieles fühlt sich gewollt und gestellt an- Sickan die eine Rolle verkörpert und Punkte auf der To-Do-Liste des Lebens abhakt. Gleichzeitig kommen dadurch die Erlebnisse und Episoden sehr kraftvoll rüber

Die Freundschaft zwischen Sickan und Hanna ist schwierig, fast schon anstrengend zu verfolgen. Ich weiß gar nicht genau, was mich daran eigentlich gestört hat, aber für mich hat sich das stellenweise unnatürlich und geradezu negativ nuanciert angefühlt.

Dies ist kein bequemes Buch, aber eins, das irgendwie hängen bleibt. Das Leseerlebnis war teilweise fast schon fordernd, aber gleichzeitig auch wirklich interessant zu verfolgen. Bin unschlüssig, ob ich das Buch auf die klassische Weise mochte, aber es hatte was.