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jester

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Insgesamt 104 Bewertungen
Bewertung vom 21.10.2022
Roth, Charlotte

Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1


sehr gut

Wunder sind machbar. Träume sind wirklich
Da dies mein erster Roman von Charlotte Roth ist, war ich auf ihren Schreibstil gespannt und ich habe das Buch ganz gerne gelesen. Zu Beginn des Buches fühlte ich mich als Zuschauer einer Variéte Aufführung und auch die Struktur des Buches erinnerte mich daran, was ich sehr originell und gut fand. So ist es in Auftakt (am Tag des Programmwechsels im Jahr 1917), Erste Nummer (in der einer Jongleuse zwar sämtliche Bälle herunterfallen, jedoch keineswegs die Felle davonschwimmen; Jahr 2021) bis Dritte Nummer (Und Pippa tanzt (aber nicht nur die); Jahr 1922) eingeteilt und diese außergewöhnliche Beschreibungen der einzelnen Teile hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Die Haupt-Protagonistinnen Nina, Jenny und Sonia (mit ihren Geheimnissen) sind authentisch und sympathisch. Die Autorin erzählt sehr anschaulich den Überlebenskampf der in Berlin lebenden Personen während der Jahre 1921 bis 1923. Das Glossar mit vielen Erläuterungen am Ende des Buches rundet die Geschichte ab.
Fazit:
Es gibt von mir eine Kauf- und Leseempfehlung und ich freue mich schon auf die Fortsetzung dieser Trilogie.

Bewertung vom 12.10.2022
Ryan, Jennifer

Die Köchinnen von Fenley


ausgezeichnet

Kochwettbewerb in Großbritanien während der Nazizeit
Das schöne Buchcover, der interessante Buchtitel und der Klappentext haben mich auf das Buch neugierig gemacht. Da ich bisher noch keinen Roman von Jennifer Ryan gelesen habe, war ich auf ihren Schreibstil gespannt und ich war total begeistert. Die Geschichte beginnt gleich mit der sehr sympathischen Witwe und Mutter von drei Söhnen Audrey Landon, die ihren Lebensunterhalt mit Backen verdienen muss und nebenher die Radiosendung Kitchen Front von Ambrose Hart zuhört und der Spannungsbogen wird bis zum Ende des Romans gehalten. Die schüchterne Küchenmagd Nell ist ebenfalls sehr sympathisch. Lady Gwendoline und Zelda wirken am Anfang eher sehr unsympathisch und verändern sich letztendlich zum Positiven als sich ihre persönlichen Notlagen zuspitz.
Im Nachwort erfährt der Leser, dass diese Geschichte zwar fiktiv aber an historische Begebenheiten angelehnt ist und als Grundlage für diesen Roman diente.
Fazit:
Kauf- und Leseempfehlung für historisch interessierte Leser sowie für Leser, die gerne mal neue Rezepte ausprobieren möchten und nebenbei durch diese Geschichte sehr gut unterhalten werden.

Bewertung vom 05.10.2022
Weinberg, Juliana

Margaretas Traum / Gut Erlensee Bd.1


sehr gut

Liebesroman statt historischer Roman
Das schöne Buchcover, der interessante Buchtitel und vor allem der Klappentext haben mich auf das Buch neugierig gemacht. Dies ist mein erstes Buch Juliana Weinberg und mir hat ihr Schreibstil gut gefallen. Margareta hat einige Ideen, wie sie die väterliche inzolvenzbedrohte Druckerei vor dem Ruin retten kann. Dieser nimmt sie jedoch nicht ernst: „Das Ziel Deines Lebens ist nun mal die Ehe. Was sollte es auch anders sein?“ und er hat auch schon einen passenden Heiratskandidaten im Auge. Die Unternehmenstöchter und Großmutter Ilsegard sind sympathische Personen, die sich in der Not auch zu helfen wissen. Die Eltern Adelheid und Hermann sind vom „alten Schlag“ und wirken unsympathisch und teilweise sehr unbeholfen.
Meine Erwartungen an das Buch haben sich trotz tollem Schreibstil der Autorin nicht ganz erfüllt, da ich einen historischen Roman mit mehr Tiefgang erwartet hatte.
Fazit:
Kauf- und Leseempfehlung für Leser, die sehr gerne Liebesgeschichten lesen.

Bewertung vom 01.10.2022
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Ergreifender Roman über das geteilte Berlin nach dem Mauerbau
Die Autorin Julie Heiland versetzt den Leser in die Zeit kurz nach dem Mauerbau bis zu deren Fall aus der Sicht der Leute, die im geteilten Berlin lebten. Anhand der drei Freundinnen Clara, Betty und Martha wird der unterschiedliche Alltag dargestellt.
Die hochintelligente Clara schafft es, in den Westen zu fliehen. Bei ihrer Flucht lernt sie ihre neue mütterliche Freundin Lilli kennen und ihr in allen Lebenslagen hilft. Die blonde schöne Betty hat den Propaganda-Regisseur Kurt Weiler geheiratet, da sie von ihm schwanger wurde. Als diese Ehe scheitert, scheint auch ihre Schauspiel-Karriere am Ende zu sein. Die naive Martha hat sich zu einer begabten Journalistin entwickelt, die Kontakt zu ihrer leiblichen Mutter und ihrer Adoptiv-Mutter hat. Ihr Adoptiv-Vater, der bei der Stasi arbeitet, sorgt dafür, dass sie diesen Beruf nicht ausüben darf. Sie weiß sich jedoch zu helfen und wird Mitbegründerin der Zeitschrift „Panther“. Auch Betty und Clara lassen sich nicht unterkriegen. Die damaligen Müggelseefreunde bleiben die ganzen Jahre über (mehr oder weniger) miteinander verbunden.
Die Fortsetzung dieser Geschichte hat mich wieder von Anfang an gepackt. Dies lag einerseits an der Handlung und andererseits an dem herrlichen Schreibstil der Autorin Julie Heiland. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen.
Fazit:
Mir hat der Zweiteiler sehr gut gefallen und spreche auch für dieses Buch eine Kaufempfehlung aus.

Bewertung vom 23.09.2022
Capus, Alex

Susanna


gut

Von Basel nach Brooklyn und zum Grand River
Dies ist mein erstes Buch von Alex Capus und sein Schreibstil war mir jetzt zu nüchtern. Alle Protagonisten werden emotionslos – aus einer gewissen Distanz – beschrieben. Der Buchtitel suggeriert, dass in diesem Buch die Lebensgeschichte der Hauptprotagonistin Susanna ausführlich erzählt wird. Dem ist aber leider nicht so. So wird zu Beginn des Buches aus Sicht des Opfers Anton Morgenthaler das Ausstechen seines linken Auges durch die fünfjährige Susanna und die Begleitumstände, wie das Unheil begann, ausführlich beschrieben.
Das Buch hat knapp 300 Seiten, davon sind schätzungsweise die Hälfte der Seiten mit Erzählsträngen der Nebenhandlungen gefüllt, was mir persönlich zu viel war. Ich hätte gerne viel mehr über diese interessante Persönlichkeit erfahren. Das im Klappentext erwähnte Treffen mit Sitting Bull erfolgte leider erst sehr spät.
Fazit:
Es ist ein unterhaltsames Buch, das man lesen kann, aber nicht unbedingt muss.

Bewertung vom 16.09.2022
Bernard, Caroline

Die Wagemutige


sehr gut

Aufgeben gilt nicht, Lisa !
Die historische Romanbiographie von Caroline Bernard erzählt die faszinierende Geschichte der Jüdin Lisa Fittko, die ab 1933 im Widerstand lebte und vielen Menschen das Leben gerettet hat.
Die Liebesgeschichte mit dem fiktive Louis, in den sich Lisa Hals über Kopf verliebte, fand ich jedoch nicht so realistisch.
Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil von Caroline Bernard ist prinzipiell flüssig zu lesen und hat mir gut gefallen. An einigen Stellen stockte allerdings mein Lesefluss, weil ich inhaltliche Widersprüche entdeckt habe, wie zum Beispiel beim Eierdiebstahl von Paulette; auf Seite 102 hatte Paulette und auf Seite 103 hatte auf einmal Lisa die Idee, für die gestohlen Eier, der Bäuerin als Ausgleich bei der Gartenarbeit zu helfen. Mir kam es so vor, als müsste man auf Teufel komm raus, auch in dieser Situation, Lisa perfekt darstellen. Ich habe auch einige Schreibfehler und grammatikalische Fehler gefunden. Daher habe ich einen Punkt abgezogen.

Bewertung vom 19.08.2022
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


ausgezeichnet

Neuer Zweiteiler über die Auswandererhallen der HAPAG
Der historische Roman von Miriam Georg erzählt auf sehr unterhaltsame Weise das beschwerliche Leben im Alten Land (südlich von Hamburg) anhand der sympathischen Protagonistin Ava, deren Lebenstraum ist, ihre Eltern nach Amerika zu folgen. Anhand der Protagonistin Claire wird das Leben der reichen Hamburger Familien beschrieben. Sie war mir teilweise sehr sympathisch und teilweise sehr egoistisch („ sie hat viele Fehler“). Das gleiche gilt für den undurchsichtige Quint und sein „Bruder“ Will sowie Dr. Schwab, der mir immer unsympathischer wurde. Ich denke, dass der Leser in der Fortsetzung noch einige spannungsgeladene Situationen lesen wird.
Miriam Georg versteht es den Leser mit ihrem flüssigen Schreibstil zu fesseln und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen.
Die Autorin schafft es geschickt berühmte Persönlichkeiten, die ebenfalls in Hamburg lebten, in die fiktive Geschichte mit einzubeziehen. Super finde ich auch, dass man im Nachwort die Quellen der verwendeten Literatur findet und auch ein paar Fotos über die Auswandererhallen abgebildet sind.
Ich bin mir sicher, dass ihr damit ein Bestseller gelungen ist und ich bin schon auf Teil 2 gespannt.

Bewertung vom 10.08.2022
Martin, Stefanie H.

Virginia und die neue Zeit / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.1


ausgezeichnet

Wunderbarer historischer Roman über die Bloomsbury-Gruppe
Dies ist mein erstes Buch von Stefanie H. Martin (Pseudonym) und ihr Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist, hat mir sehr gut gefallen. Die Trilogie um die Bloomsbury-Gruppe beginnt mit dem Untertitel „Virginia und die neue Zeit“ und die Geschichte wird zu einem großen Teil einerseits aus der Sicht von Virginia Stephen, die von Kindesbeinen an, eine berühmte Schrifstellerin werden möchte und andererseit aus der Sicht ihrer großen Schwester Vanessa, die später Clive Bell heiratet, erzählt. Die ständigen Sichtwechsel machen die Geschichte sehr lebendig und ich war bis zum Schluss davon gefesselt. Das Buch beginnt Ende 1903 als der Tod ihres krebskranken Vaters absehbar ist und endet im Februar 1909. Vanessa sucht eine geeignete bezahlbare Unterkunft, in das sie zusammen mit Virginia (und ihre beiden Brüder Thoby und Adrian) sofort nach dem Tod ihres Vaters einziehen wollen, um endlich ihre Freiheit genießen zu können und Abstand zu den Halbbrüdern George und Gerald zu bekommen. Dank Thoby und seinen Freunden entsteht die Bloomsbury-Gruppe mit den Stephens-Schwestern als Herz der Gruppe.
Fazit:
Meiner Meinung nach ist der Autorin Stefanie H. Martin mit dieser Romanbiographie über die Bloomsbury Gruppe ein Bestseller gelungen. Ich freue mich auf den zweiten Teil mit Vanessa als Hauptprotagonistin.

Bewertung vom 04.08.2022
Blum, Charlotte

Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1


sehr gut

Hier Amt, was beliebt?
Das Buchcover ist ein Hingucker. Man sieht das Fräulein vom Amt bei der Arbeitsstelle. Der Buchtitel und vor allem der Klappentext macht auf das Buch neugierig. Schon während den ersten Seiten hat mich der Schreibstil der Autorin Charlotte Blum gepackt und ich habe den historischen Kriminalroman in einem Rutsch gelesen.
Die Geschichte beginnt mit der Ermordung einer Frau bei den Kolonnaden am Kurpark. Am nächsten Tag hört die Telefonistin Alma zufällig, wie der Mörder seinem Auftraggeber über seine vollbrachte Tat informiert. Da Alma die Stimme des Mörders kennt, möchte sie bei der Aufklärung helfen. Der Kriminalkommissaranwärter Ludwig hält viel von Almas Meinung und Beobachtungsgabe und lässt sich gerne von ihr unterstützen. Hilfe erhält sie hierbei von ihrer Freundin und Mitbewohnerin Emmi und ihrem Cousin Walter. Ich fand nicht alle beschriebenen Szenen realistisch, aber die Geschichte an sich war in sich stimmig.
Von mir gibt es eine Kauf- und Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.07.2022
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Ergreifender Roman über das Leben in der DDR kurz vor dem Mauerbau
Die Autorin Julie Heiland versetzt den Leser in die Zeit kurz vor dem Mauerbau aus der Sicht der Leute, die in der DDR lebten. Anhand der drei Freundinnen Betty, Clara und Martha wird der unterschiedliche Alltag dargestellt. Die blonde schöne Betty, will unbedingt Schauspielerin werden und freut sich, als sie den Propaganda-Regisseur Kurt Weiler näher kennenlernt, der ihr Nebenrollen verspricht und auch gibt. Die hochintelligente Pfarrerstochter Clara will Kosmonautin werden, wird jedoch schikaniert, weil ihre Familie nicht in der Partei ist. Um ihr Ziel zu erreichen, ist sie sogar bereit in die FDJ einzutreten. Die naive Martha, eine fleißige Musterschülerin, aktiv bei der FDJ, wird von ihrem Vater angehalten, alles aufzuschreiben, was sie beobachtet und ihm diese Mitschrift abends vorzulegen, damit er ihren Schreibstil verbessern kann. Als Martha die FDJ-Gruppe Müggelseefreunde leiten soll, die nur aus rebellischen Jungs besteht, entsteht daraus eine echte Freundschaft zwischen den drei Freundinnen und diesen Jungs. Hierbei spielt auch der verbotene Radiosender 'Freigeist' eine wichtige Rolle.
Die Clique um die Müggelseefreunde sind mutig, sympathisch und gefallen mir sehr gut. Die parteitreuen Protagonisten sind intrigant und unsympathisch.
Diese Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Dies lag einerseits an der Handlung und andererseits an dem herrlichen Schreibstil der Autorin Julie Heiland. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen.
Fazit:
Ich bin mir sicher, dass Julie Heiland mit dem ersten Band ein Bestseller gelungen ist und ich bin schon auf Band 2 gespannt.