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ReadingFoxy
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 726 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2025
Hughes, Siân

Perlen


ausgezeichnet

Sag mir, wo meine Mutter liegt

Als ich das Buch begonnen habe, wusste ich noch nicht so richtig, wohin diese Reise gehen wird. Ich wusste auch nicht so richtig, ob ich es mit einem guten Gefühl lesen kann. Denn auch wenn ich mit meiner Mama aufgewachsen bin und auch heute noch ein gutes Gefühl habe, bin ich auch selbst Mutter und der Gedanke, dass mein Kind ohne mich aufwachsen könnte, ist immer voller verschiedenster Gefühle.

Aber es war eine wirklich schöne, aber dennoch emotionale Leseerfahrung.
Wir begleiten Marianne. Ihre Mutter ist verschwunden, als sie gerade einmal acht Jahre alt war. Zurück blieben sie, ihr Bruder und ihr Vater.

Das Buch hat mich bewegt und mich noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Schon zu Beginn merkt man, dass dieses Buch keine einfache Geschichte erzählt. Es ist eine Geschichte rund um Verlust, Erinnerung und die Suche nach Wahrheit.
Marianne lässt uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Ihre Erinnerungen an die Kindheit und an das Verschwinden der Mutter.

Der Schreibstil, die Atmosphäre, die das Buch schafft, sind etwas ganz besonderes. Es ist ein Buch, das einen dazu bringt, selbst über die eigene Kindheit und Vergangenheit nachzudenken. Was einen damals bewegt hat und was das mit einem heute macht

Wenn das Thema Verlust der Eltern keine negativen Emotionen auslöst, dem möchte ich das Buch sehr ans Herz legen. Es lässt einen Fragen stellen und über das Gelesene nachdenken.

ISBN: 978-3755800088
Umfang: 272 Seiten
Autorin: Sian Hughes
Verlag: Dumont
Erscheinungsdatum: 13.05.25

Bewertung vom 13.06.2025
Autumn, Emilie

Die Anstalt für ungehorsame viktorianische Mädchen


ausgezeichnet

Frauen ohne Rechte

Es war mein erstes Buch aus dem Festa Verlag, aber mit Sicherheit nicht mein letztes. Der Inhalt ist ungeschönt und an manchen Stellen sicher nicht für jeden Leser gedacht. Man muss sich bewusst sein, dass es hier um Missbrauch und (Selbst-)verletzungen geht.

Wir begleiten Emilie. Diese weist sich selbst ein, da sie sterben wollte und es noch will. Da wo sie nun glaubte Hilfe zu finden, findet sie alles andere - nur nicht diese. Denn abgeschoben in eine Zelle wartet sie. Bis eines Tages kleine Briefe von Emily mit y sie erreichen und aus einer Zeit erzählen, als Frauen keine Rechte hatten und man sie handeln konnte.

Emilie Autumn entführt uns in eine düstere und viktorianisch angehauchte Welt, die stark von ihren eigenen Erfahrungen mit psychischer Krankheit und gesellschaftlicher Ausgrenzung geprägt ist. Das macht es für mich tatsächlich noch einmal berührender. Denn wenn man daran denkt, dass es wohl wirklich so läuft, kann man nur hoffen, nie in solch eine Situation zu gelangen. Denn ich wurde hineingezogen in die albtraumhafte Realität einer psychiatrischen Anstalt, in der Frauen eingesperrt werden, weil sie nicht den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen. Weil sie zu laut, zu kreativ oder einfach "zu viel" sind.

Was ich toll fand, war, dass wir abwechselnd von Emilie und Emily lesen konnten. Emily haben wir fast 10 Jahre über ihre Briefe begleitet. Zudem wurden zwischendurch Berichte, Songtexte und Zeichnungen gezeigt, die das Gelesene noch einmal optisch unterstützt haben.

Sie schreibt poetisch und schmerzhaft direkt. Das Buch ist eine klare Kritik an patriarchalen Strukturen, damals wie heute. Und obwohl es an vielen Stellen sehr düster ist, zeigt es einen tiefen Zusammenhalt der Mädchen und Frauen in der Anstalt.

Für mich war es ein faszinierendes Buch und ich kann es empfehlen, sofern man eben mit diesem speziellen Inhalt zurechtkommt.

ISBN: 978-3986760441
Umfang: 448 Seiten
Autor: Emilie Autumn
Verlag: Festa
Erscheinungsdatum: 23.02.23

Bewertung vom 13.06.2025
Rubin, Gareth

Holmes & Moriarty (eBook, ePUB)


weniger gut

Zu verworren

Ich war von der Idee, ein Theaterstück mit immer den gleichen Zuschauern als Grundlage zu nehmen begeistert. immer anders verkleidet, doch warum? Dem geht Sherlock bzw. hier hauptsächlich Watson auf den Grund. Denn wir lesen hier die Perspektive von Watson und auch von Moriarty.

Doch das war es am Ende auch schon fast. Aus der Idee wurde - für mich - fast nichts gemacht und die Handlunge selbst war zu voll, verworren und auch irgendwie unlogisch. Es wurde versucht an den Schreibstil von Doyle anzuknüpfen, doch das ist nicht gelungen. Sherlocks Assoziationen und Auflösungen waren recht durchschaubar und mit etwas Krimiwissen vermutlich auch von den Lesern lösbar.

Von daher von mir leider keine Empfehlung für das Buch. Dann lieber die alten Bücher erneut lesen oder etwas, dass offensichtlich neu aufgelegt ist und nicht zu sehr versucht zu sein, wie das Original.

Bewertung vom 13.06.2025
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


sehr gut

Berührend

Christopher Kloeble erzählt in "Durch das Raue zu den Sternen" die Geschichte der 13-jährigen Arkadia Fink. Sie will gegen alle Konventionen in einem Knabenchor singen. Aus Liebe zur Musik und der Hoffnung, ihre verschwundene Mutter zurückzuholen. Was sich zuerst ziemlich wild anhört, wird zu einer sehr berührenden Geschichte.

Die Geschichte wird uns mehr oder weniger direkt von Arkadia erzählt. In der Ich-Form begleiten wir sie durch ihre Entscheidungen. Doch läuft die Geschichte nicht gradlinig. Wir erleben Rückblenden und die Realität und Träume vermischen sich. Man muss dran bleiben um nicht selbst abzutriften. denn der Autor schafft es recht detailreich und bildhaft zu schreiben. Was an sich gut ist, manchmal jedoch auch den Kern der Geschichte vermissen lässt.

Dennoch ist es ein berührender und schöner Roman über Außenseitertum, familiäre Bindung und die Kraft der Musik. Recht ungewöhnlich, poetisch und mal etwas ganz anderes.

Bewertung vom 08.06.2025
Vetemaa, Enn;Menschik, Kat

Die Nixen von Estland


ausgezeichnet

Was wir über Nixen wissen sollten

Es wirkt wie ein Buch, das man in einer besonderen Ecke eines Antiquariats gefunden hat. Etwas, das eigentlich gar nicht stehen sollte und doch haben wir es gefunden und nun erzählt es uns all die Geheimnisse der Nixen. Erschienen ist es erstmals 1985 und ich finde es Klasse, dass es noch einmal neu aufgelegt wurde. So ein Schatz darf nicht verschwinden.

16 Kapitel plus ein Resumee beschreiben uns deren Eigenarten.

Illustriert von der mehr als begabten Kat Menschik tauchen wir ein in eine Welt, die wir nie sehen sollten. Uns werden die Nixen von Estland vorgestellt. Das Thema ist also relativ schnell klar und wir wissen um was es geht.

Doch wenn man das Buch dann aufschlägt, wird man in eine Welt entführt, die man sich nicht hätte vorstellen können. Es ist kein Sachbuch, wie wir es kennen. Es ist ein Buch, das dazu einlädt, sich vollkommen mit den Nixen und ihrer Welt auseinanderzusetzen. Darin einzutauchen und sich wegzuräumen.

Es ist ein Buch, das man genießen sollte. Immer mal zur Hand nehmen, etwas lesen und sich dann seine eigene Geschichte dazu ausdenken.

Die Schrift sieht aus, als wäre sie noch mit einer alten Setzmaschine bearbeitet worden. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, ein wirklich altes Buch in der Hand zu halten. Das mag für den ein oder anderen vielleicht zu “altmodisch” sein, doch ich empfand es als sehr passend für die ganze Stimmung des Buches.

Ich kann nur sagen - los lernt etwas über Nixen!

ISBN: 978-3847720638
Umfang: 352 Seiten
Autorin: Enn Vetemaa
Verlag: Die Andere Bibliothek
Erscheinungsdatum: 16.04.25

Bewertung vom 08.06.2025
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine super Fortsetzung

Nachdem ich den ersten Teil verschlungen habe, habe ich mich sehr auf den Nachfolger gefreut.

Einige Geheimnisse wurden schon gelüftet und neue tauchen auf. Erneut wird die Geschichte auf mehreren Zeitebenen erzählt, sodass man als Leser wieder verschiedene Perspektiven erleben kann.

Im 15. Jahrhundert kämpfen Vlad Dracul, seine Kinder und Barbara von Cilli gegen die Strigoi, doch ein überlebender Feind und wachsende Zwietracht zwischen den Brüdern Radu und Draculea bringen alles ins Wanken. Bis Vlad ermordet wird und Draculea als grausamer „Pfähler“ zurückkehrt. In der Gegenwart entdecken Len und Klara, dass Klara das Erbe der schwarzen Königin in sich trägt, was sie ins Visier gefährlicher Mächte bringt. Das wieder aufgetauchte Buch ihrer Ahnin entfaltet seine unheimliche Kraft und zwingt sie zu einem riskanten Bündnis mit Vampiren.

Wie auch schon im ersten Buch vermittelt und der Autor spannende historische Fakten so, dass man es eigentlich nicht mal mitbekommt, da sie in eine wirklich tolle und spannende Geschichte eingebettet sind.
Der Schreibstil hat auch hier wieder meinen Geschmack getroffen. Zwischen ruhigen Passagen kommt Action und die Abschnitte haben jeweils eine angenehme Länge.

Manche Geschichten gingen zum Ende hin etwas zu schnell, aber vielleicht wollte ich auch einfach nur länger die Geschichte genießen.

Wer auf gute Fantasy, Vampire und historische Einblicke steht, dem kann ich die Reihe sehr ans Herz legen.

ISBN: 978-3426228197
Umfang: 528 Seiten
Autorin: Markus Heitz
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 03.03.25

Bewertung vom 08.06.2025
Sampson, Freya

Ms Darling und ihre Nachbarn


ausgezeichnet

Wie wichtig ist eine gute Gemeinschaft?

Was, wenn man mit einer Person zusammenarbeiten muss, die man eigentlich nicht leiden kann? Weil sie anders aussieht und nicht den eigenen Vorstellungen entspricht? Was, wenn plötzlich das eigene Leben aus den Fugen gerät und man vor einer ungewissen Zukunft steht?

Das finden wir raus, denn wir begleiten Dorothy Darling, eine 77-jährige Einzelgängerin, die seit Jahrzehnten im ruhigen Shelley House lebt und ihre Nachbarn streng überwacht. Bzw. in ihren Worten nur dafür sorgen möchte, dass alles gut läuft. Wenn man da aus Versehen einen Streit der Nachbarn hört, kann sie da ja nichts dafür. Als die junge, unkonventionelle Kat bei ihrem Nachbarn einzieht und dann auch noch ein Abriss des Hauses droht, geraten die Dinge außer Kontrolle. Widerwillig raufen sich Dorothy und Kat zusammen, um das Haus zu retten.

Besonders gefallen hat mir die Beschreibung und das Miteinander der Nachbarschaft gefallen. Alle sind komplett anders und doch leben sie unter diesem Dach, das bald nicht mehr stehen soll. Ein buntes Miteinander voller Ecken, Kanten und Überraschungen. Sie sind alle sehr liebevoll ausgearbeitet, denn jeder bringt seine eigene Geschichte mit und trotzdem wirkt nichts überladen. Zudem bekommen wir verschiedene Sichten zu lesen und können uns damit noch mehr in die verschiedenen Personen hineinversetzen und ihre Handlungen verstehen.

Es ist eines dieser Bücher, das man aufschlägt und sofort in eine kleine, liebevoll gestaltete Welt eintaucht. Die Geschichte hat mich von Anfang an berührt und einen als Leser daran erinnert, wie wichtig eine gute Gemeinschaft und ein bisschen Mut sein können.
Für mich war es ein kurzweiliges und wirklich schönes Buch, das mich in diese kleine Welt eintauchen lassen konnte. Auch das Ende fand ich gut und hat einen schönen Abschluss gegeben.

ISBN: 978-3832168513
Umfang: 368 Seiten
Autorin: Freya Sampson
Verlag: Dumont
Erscheinungsdatum: 15.04.25

Bewertung vom 08.06.2025
Bauer, Jasna Fritzi;Zorn, Katharina

Else


sehr gut

Wenn eine Frau ihren eigenen Weg geht.

Ich finde Jasna Fritzi Bauer schon lange als Schauspielerin toll und als ich herausgefunden habe, dass sie zusammen mit ihrer Frau ein Buch geschrieben hat, wollte ich es gern lesen.

Es geht um Else. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern zusammen. Als ihr Mann für einen längeren Aufenthalt in Indien weg muss, beschließt Else, etwas nur für sich zu machen. Sie macht ihren Taxischein - und erzählt es niemandem.

Das Buch nimmt uns mit auf eine Reise, die zeigt, dass Frauen nie allein Mutter und Hausfrau sein wollen. Sie wollten schon immer mehr. Doch wurde das unterdrückt. Von der Gesellschaft, den Männern und den Umständen. Und selbst als sie es geschafft hat und ihren Schein hat, behält sie dieses Geheimnis für sich. Weil es nur für sie selbst ist. Niemand soll es ihr wegnehmen können. Sie allein möchte bestimmen.
Da habe ich mich gefragt, was wir wohl alle nicht von unseren Vorfahren wissen. Was haben sie gemacht, um glücklich zu sein? Was sind ihre Geheimnisse gewesen? Sollte und will man sie vielleicht auch gar nicht wissen? Was macht den Menschen zudem, was er ist? Was passiert, wenn wir eine Person ein Leben lang kennen und dann etwas erfahren, was uns alles ganz anders sehen lässt?

Else von Jasna Fritzi Bauer ist kein Buch, das man einfach so wegliest. Denn auch wenn es zwischendurch mit dem Urlaub ihrer Enkelin recht erfrischend und witzig ist, schlägt das Buch auch andere Töne an. Es fordert, es berührt und lässt einen nicht so schnell los. Bei manchen Entscheidungen musste ich doch schlucken und konnte sie aus meiner heutigen Sicht definitiv nicht nachvollziehen.

Ich wusste im Vorfeld nicht genau, was mich erwartet, aber was ich bekommen habe, war ein intensives, ungewöhnliches und literarisch beeindruckendes Leseerlebnis.

Was mir zudem noch gut gefallen hat, sind die kleinen unterstützenden Videos, die man mittels QR Code passend zum Kapitel ansehen kann.

ISBN: 978-3462005301
Umfang: 272 Seiten
Autorin: Jasna Fritzi Bauer, Katharina Zorn
Verlag: Kiwi
Erscheinungsdatum: 08.05.25

Bewertung vom 01.06.2025
Ebert, Michael

Die Regenwahrscheinlichkeit beträgt null Prozent (MP3-Download)


sehr gut

Wie das Leben läuft.

Wie viele falsche Entscheidungen im Leben kann man treffen, bevor man den Verstand verliert? Was passiert, wenn man das Gefühl hat, nichts läuft mehr richtig?

An diesem Punkt ist Hannes angekommen. Er hat ganz genau vier Katastrophen in letzter Zeit durchlebt und jetzt ist Schluss. Das glaubt er zumindest. Er sieht keinen Ausweg mehr und flüchtet. Weg von dem Prozess, der auf ihn wartet. Wohin? Das weiß er selbst nicht so genau. Ab ins Auto und los. Auf diesem Weg erinnert er sich dann an das, warum er hierher geraten ist. Ein Nobelpreis, der nicht seiner ist. Falsche Entscheidungen bei Jauch und vielleicht gibt es einen Grund, warum Menschen Scheine für bestimmte Dinge besitzen.

Es ist eine Geschichte, die leise daherkommt, aber lange nachhallen. Man kann nicht glauben, dass einem einzelnen Menschen all das passieren kann. Es geht um die großen und kleinen Fragen des Lebens und wie wir am Ende mit allem umgehen.

Ich bin durch ein Liveinterview auf das Buch aufmerksam geworden und habe beschlossen, dass ich es lesen möchte. Der Autor hat viel von der Entstehung und den Hintergründen erzählt und das fand ich spannend. Zum Beispiel, dass Herr Jauch kein Problem damit hatte, im Buch vorzukommen.
Was mir zudem gut gefallen hat, ist der feine Humor, der sich durch das ganze Buch zieht. Obwohl es um doch recht ernste Themen geht, gibt es eben auch diese Abschnitte. Und auch die Figuren mochte ich. Ja, manche waren sicher etwas überzeichnet, aber dennoch so im Rahmen, dass alles glaubwürdig erschien.

Es geht um unsere Entscheidungen, um vermeintliche Zufälle. Um die Dinge, die wir kontrollieren können – und vor allem um das, was wir nicht kontrollieren können.
Und das Ende… Ja, manchmal scheint das Schicksal doch noch einen Abzweig zu finden.

Der Sprecher hat die Geschichte ganz toll rüber gebracht.

Bewertung vom 01.06.2025
Howarth, Chloe Michelle

Sunburn


gut

Wie kann ich mich selbst finden?

Wie kann man in einer Kleinstadt, in der jeder jeden kennt, selbst sein? Als Teenager, der eigentlich noch gar nicht so richtig weiß wer er ist? Was man mag und was nicht?

So geht es Lucy. Lucy wächst in Crossmore auf, einem kleinen Ort, in dem die Zukunft der Mädchen scheinbar vorgezeichnet ist: Heirat, Kinder, ein ruhiges Leben. Ihr bester Freund ist Martin und so ziemlich jeder geht davon aus, dass da mehr ist. Nur Lucy nicht. Denn sie sieht eigentlich nur Susannah. Doch können die beiden das nicht öffentlich machen. Denn diese Geschichte spielt im ländlichen Irland der frühen 1990er Jahre und begleitet Lucy, ein Mädchen, das zwischen den Erwartungen ihrer konservativen Umgebung und ihren eigenen Gefühlen hin- und hergerissen ist.
Es ist schon fast schmerzhaft, sie zu begleiten und zu lesen, wie vor allem ihre Mutter damit umgeht, als sie es herausfindet. Wie kann man sich selbst finden, wenn keiner für einen da ist? Keiner hat dich unterstützt?

Das Thema selbst fand ich unglaublich spannend. Doch die Umsetzung war für mich persönlich leider nicht so gelungen. Wir sind hauptsächlich im Kopf von Lucy. In ihren Gedanken und Gefühlen. Doch gern hätte ich mehr Interaktion gehabt. Etwas mehr Dialoge, mehr von ihren Freunden gelesen. Ja, es geht um Lucy und ihren Weg. Aber da gehören dann eben doch auch die Menschen in ihrem Umfeld dazu.

Es ist an sich ein wirklich tolles Buch, das sich mit einem wichtigen Thema beschäftigt. Denn es geht nicht nur um die junge Liebe zwischen zwei jungen Frauen, sondern auch um Themen wie Selbstfindung, gesellschaftliche Erwartungen und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Doch hat für mich persönlich etwas gefehlt.

ISBN: 978-3759600196
Umfang: 336 Seiten
Autor: Chloe Michelle Howarth
Verlag: Pola
Erscheinungsdatum: 30.05.25