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Jasika

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Insgesamt 694 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2020
Martaler, Sophie

Die Erben von Seydell - Das Gestüt / Die Gestüt-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt (übernommen):
1947: Als Elisabeth Clarkwell erfährt, dass sie ein Gestüt geerbt hat, fällt die junge Witwe aus allen Wolken. Ein Onkel hat ihr das Anwesen in der Lüneburger Heide vermacht – für Elisabeth, die nach dem Tod ihres Mannes hochverschuldet ist, ein Geschenk des Himmels. Doch um den Besitz verkaufen zu können, muss sie sich mit dem zweiten Erben einigen, Javier Castillo y Olivarez. Elisabeth reist nach Navarra, um ihn zu treffen. Doch Javier weigert sich, sie zu empfangen. Elisabeth ist überzeugt, dass Javiers Haltung mit dem Geheimnis ihrer Herkunft zusammenhängt – einer Geschichte, die 1889 mit zwei ungleichen Brüdern begann, die dieselbe Frau liebten …


Meine Meinung:
Es handelt sich im den ersten Band einer Trilogie. Die Handlung beginnt 1947, Elisabeth ist verzweifelt. Kurz hintereinander hat sie ihren Onkel und ihren Ehemann verloren, sie ist hoch verschuldet und weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Bis sie erfährt, dass sie zusammen mit einem gewissen Javier ein Gestüt geerbt hat....

Der Großteil des Buches umfasst die Zeit von 1889 bis 1906 und damit die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die nach dem plötzlichen Tod des Vaters zunächst alleine auf dem Gestüt Seydell zurück bleiben. Beide scheinen die gleiche Frau zu begehren, Luise, eine sehr selbstbewusste und temperamentvolle Reiterin. Aber sie ist auch eiskalt berechnend und möchte Ludwig heiraten, da dieser das prächtige Gestüt erben wird, sie hat aber zugleich eine heimliche Affäre mit dessen jüngeren Bruder Alexander...

Der Roman ist unglaublich packend erzählt, die Charaktere sind authentisch mit allen Facetten gezeichnet und die wechselnden Perspektiven schaffen eine wahre Sogwirkung! Es gibt einige dunkle Verstrickungen und ein dichtes Geflecht aus Lügen, denen besonders einer nicht mehr entrinnen kann....

Die Leidenschaft für Pferde und die Zucht kam wunderbar zum Ausdruck, die Landschaften werden bildhaft beschrieben, so dass ein tolles Kopfkino entstehen kann!

Der erste Teil endet spannend mit einigen losen Fäden und hat mich sehr neugierig auf die Fortsetzung gemacht, die zum Glück nicht allzu lange auf sich warten lässt!

Fazit:
Fessender Start der Trilogie! Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 04.11.2020
Stern, Anne

Scheunenkinder / Fräulein Gold Bd.2


ausgezeichnet

Es handelt sich um den zweiten Teil der Hebammen-Saga, den man aber auch ohne jegliche Vorkenntnisse lesen kann. Die Autorin lässt die 20iger Jahre in Berlin wieder buchstäblich wieder aufleben. Hulda Gold ist eine ehrgeizige und moderne junge Hebamme ihrer Zeit, die ihre spitze Zunge oftmals nicht verbergen kann.

Der Krieg ist zwar vorbei, aber die Inflation ist enorm, die Preise steigen und steigen. Im Scheunenviertel Berlins ist das Elend besonders greifbar, eng an eng in modrigen Behausungen wohnen die Menschen.

Fräulein Gold wird zu einer Geburt im Scheunenviertel gerufen. Als sie zwei Tage später nach Mutter und Kind schauen will, ist der kleine Säugling verschwunden und sie stößt auf eine Mauer der Angst (wovor?) und des Schweigens. Das Schicksal des kleinen Babys lässt ihr keine Ruhe. Währenddessen ist ihr Freund, der Kriminalkommissar Karl North Kinderhändlern auf der Spur. Gibt es einen Zusammenhang?

Die Saga ist eine Mischung aus Frauenroman, historischen Roman und Krimi. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Protagonisten liebenswert und authentisch. Quasi hautnah ist der Leser bei den Geburten dabei. Hulda wird immer mehr klar, dass sie auch die Arbeit in einer Geburtsklinik reizen könnte, eine Geburtszange zB darf sie nicht benutzen. Hulda steht zwischen dem Recht der Frauen auf eine natürliche Geburt und den Mitteln der modernen Medizin.

Der Hass auf die Juden zeigt sich bereits jetzt nur allzu deutlich und die Autorin, Anne Stern, geht in ihrem Nachwort nochmals darauf ein. Die Hebamme Hula Gold ist selbst Jüdin, es war für sie bislang jedoch kein großes Thema.

"Ich sehe mich nicht als Jüdin...Ich glaube an Taten, an Entscheidungen, die wir in jeder Sekunde treffen. Nicht an angeborene Fesseln." (S. 102)

Die Handlung des zweiten Bandes ist in sich abgeschlossen, es bleiben jedoch Fragen offen, die die Vorfreude auf Band 3 "Fräulein Gold - Der Himmel über der Stadt" bei mir nur gesteigert haben.

Bewertung vom 01.11.2020
Caspers, Ralph

99 harmlose Fragen für überraschende Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern


ausgezeichnet

Mit diesem Hörbuch von Ralph Caspers, bekannt zB aus der Kindersendung "Wissen macht Ah!" vergeht jede Autofahrt im Nu! Es regt die ganze Familie zum Nachdenken und Grübeln an. Manche Fragen sind geradezu philosophisch, zB "Wenn du Gott wärst, was würdest du tun?" (Frage 13), was war zuerst da, die Henne oder das Ei? (Frage 71) andere Fragen sind witzig und spannend! Wir haben uns beim Zuhören unsere eigene Antwort überlegt und uns ausgetauscht. Und natürlich die verblüffenden Antworten genossen!


Fazit:
Ein tolles Hörerlebnis für die ganze Familie!

Bewertung vom 01.11.2020
Riordan, Kate

Das verborgene Zimmer


ausgezeichnet

Der Roman, zugleich Familiengeschichte und Psychothriller, ist unglaublich spannend geschrieben. Erzählt wird anhand zweier Zeitebenen, die sich kapitelweise abwechseln, die Vergangenheit und die Gegenwart. Der Strang der Gegenwart wird in einer Art Tagebuchform an Silvies jüngste Tochter Emma gerichtet, welche ich zunächst gewöhnungsbedürftig fand.

Es gibt ein dunkles Geheimnis um Silvies erstgeborene Tochter, Élodie, welches nach und nach aufgedeckt wird.

Die Autorin schreibt flüssig, die Atmosphäre ist zugleich wunderschön mit der französischen Landschaft des alten Hauses "La Rêverie" mit Pool und zugleich bedrückend, dunkel mit einem Hauch von Schauerelementen. Ich habe mich auf jeder Seite gefragt, was mit Élodie geschehen sein mag, die Spannung baut sich immer weiter auf und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen!

Der Titel, in Original "Heatwave", wurde meiner Meinung nicht passend für die deutsche Übersetzung gewählt. Ein "verborgenes" Zimmer gibt es im Haus nicht, der Titel ist irreführend.

Fazit:
Sehr fesselnde düstere Familiengeschichte/Psychothriller!

Bewertung vom 25.10.2020
Schier, Petra

Körbchen unterm Mistelzweig / Der Weihnachtshund Bd.5


gut

Viola, 28 Jahre alt, eine erfolgreiche Physiotherapeutin und Fitnesstrainerin, ist schon länger in Lukas, den Bruder ihrer Schwägerin verliebt, jedoch ist sie sehr schüchtern gegenüber dem männlichen Geschlecht. Lukas wiederum hat in der Vergangenheit eine sehr schlechte Erfahrung gemacht und versucht seitdem Frauen von seinem Herzen fernzuhalten.
Doch eine kleine süße Fellnase sorgt dafür, dass die beiden sich nicht wirklich aus dem Weg gehen können....

Petra Schier schreibt flüssig und schafft eine wundervolle vorweihnachtliche Atmosphäre, ihre beiden Protagonisten sind authentisch und sympathisch. Die Handlung wird sowohl aus Violas Sicht als auch aus der Perspektive von Lukas erzählt, sodass ich mich sehr gut in beide hineinversetzen konnte.
Natürlich teilt auch die kleine Hundedame, genannt Miss Daisy, so manches Mal ihre Gedanken mit ;-)

Ich mag die Liebesromane der Autorin sehr, doch dieses Mal habe ich einige Kritikpunkte:
Viola nagt bzw. beißt ständig an ihrer Unterlippe und Lippen verschiedener Personen werden stets "gekräuselt".

Die Einschübe des Weihnachtsmannes und seiner Elfen fand ich überflüssig, weiterhin waren mir zu viele verschiedene Familienmitglieder und Freunde/Bekannte im Spiel, die sich ständig eingemischt haben. Ich habe diese Passagen oft nur überflogen, da sie für mich wenig zur Geschichte beigetragen haben.

Mir hätte es besser gefallen, wenn der Fokus der Handlung klar auf Lukas, Viola und Miss Daisy gelegen hätte. Das Knistern zwischen den beiden Protagonisten war stets spürbar und es war klar, dass die beiden letztlich zusammen gehören.
Gerne hätte ich noch mehr von den beiden gelesen.

Ganz nebenbei hat die Autorin wieder Lust auf romantische Filme bei mir geweckt (z. B. "Sinn und Sinnlichkeit", der Klassiker schlechthin!) und einen Ohrwurm des Songs von Bryan Adams habe ich auch, "Everything I Do, I Do It for You".


Fazit:
Trotz der Kritikpunkte eine schöne romantische Liebesgeschichte mit dem Zauber der Vorweihnachtszeit.

Bewertung vom 24.10.2020
Winterberg, Linda

Schicksalhafte Zeiten / Hebammen-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Es handelt sich um den dritten Band der Hebammen-Saga. Deutschland befindet sich mitten im zweiten Weltkrieg. Edith musste fliehen und lebt nun mit ihrer Familie in der Schweiz. In der Klinik werden nun Zwangsabtreibungen und-sterilisationen an vermeintlich "Irren" durchgeführt, den Ostarbeiterinnen nimmt man nach der Geburt ihre Kinder weg. Margot, Luise und Christa versuchen ihr Bestes um zu helfen und begeben sich selbst in Gefahr. Viele der beschriebenen Schicksale berühren zutiefst und schockieren.
Der dritte Teil der Hebammen-Saga ist sehr emotional und ich freue mich auf den vierten Teil, der im Frühjahr 2021 erscheinen soll.

Fazit:
Gelungene und spannende erzählte Fortsetzung!

Bewertung vom 23.10.2020
Rosenfellner, Monika

Brot von daheim


ausgezeichnet

Diese Brotbackbuch ist vor allem für Einsteiger geeignet. Buch aufschlagen und los backen! Die Rezepte sind größtenteils einfach, es finden sich jedoch genauso "etwas schwierige" und welche mit dem Hinweis "sei mutig". Es handelt sich um die Lieblingsrezepte der Autorin, die Müllerin ist.

Die Rubrik "Von Körnern, Mehlen und Mühlengeheimnissen" stellt die verschiedenen Arten von Körnern vor und erläutert den Weg vom Korn zum Mehl. Die Autorin gibt jede Menge Tipps, z. B. zum Teigkneten, Utensilien, benötigte Zutaten usw.

Für die Rezepte gibt es zunächst etwas wichtiges zu beachten. Die Mehlsorten haben in Deutschland, Österreich und der Schweiz jeweils unterschiedliche Typbezeichnungen. Das Buch stammt aus einem österreichischen Verlag, d. h. die im Buch angegebenen Typbezeichnungen beziehen sich auf Österreich. Auf Seite 35 ist eine entsprechende Tabelle dazu abgedruckt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Tabelle direkt am Anfang des Buches zu finden ist und klar darauf hingewiesen wird, dass im Buch die österreichischen Mehltypen aufgeführt sind. So ist es doch etwas verwirrend.

Bei den meisten Rezepten ist es nicht nötig, vorab einen Sauerteig anzusetzen (ein solcher Ansatz dauert mehrere Tage). Die meisten Rezepte kommen mit Trockensauerteig und (Trocken-)Hefe aus. Natürlich wird das Brot noch schmackhafter und vor allem auch bekömmlicher, wenn man frischen Sauerteig verwendet und den Teig dann noch lange gehen lässt. Gut Ding braucht eben Weile. Es lohnt sich das einmal auszuprobieren. Monika Rosenfellners "Bestes Sauerteigbrot" z. B. ist wirklich köstlich und trotzdem einfach in der Zubereitung. Das Brot war sehr lecker, hatte eine tolle Kruste und hielt lange frisch. Auch das "Knusprige Krustenbrot" war ein Gedicht! Diese Brote wird es jetzt regelmäßig bei uns geben!

Man kann auch die Mehlsorten etwas tauschen und experimentieren. Dazu ist eine Tabelle "Mix & Match" im Buch zu finden, welche Mehle man mischen kann und bei welchen Sorten nicht mehr als 30 % bzw. 10 % verwendet werden sollten.

Natürlich kann man bei jedem Rezept statt Trockensauerteig frischen verwenden (dann die Wassermenge und Hefe reduzieren und den Teig länger ruhen lassen).

Ich habe mit diesem Buch viel Freude beim Brot und Brötchen backen und genieße den köstlichen Duft und Geschmack!

Fazit:

Toller Einstieg für alle, die einmal selber Brot bzw. Brötchen backen wollen!

Bewertung vom 23.10.2020
Ilies, Angelika

Das Notfallkochbuch


sehr gut

Nicht erst seit der Corona-Krise wird eine Bevorratung von Lebensmitteln (einschließlich Wasser) empfohlen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz (BBK) hat eine entsprechende Liste dazu veröffentlicht.

Das vorliegende Kochbuch zeigt auf, welche Vorräte man zu Hause haben sollte und wie man daraus abwechslungsreiche Gerichte auf den Tisch bringt. Die Rezepte stehen also im Fokus.
Zu Beginn des Buches wird ausgeführt, was man in in welchen Mengen zu Hause haben sollte (je nach Anzahl der Personen) und was davon besonders gut lagerfähig ist. Damit man eben nicht kopf- und ziellos große Mengen einkauft, sondern mit Bedacht. Wenn man zB gerade selbst nicht einkaufen kann, weil man unter Quarantäne gestellt ist.

Danach folgen, jeweils für den Zeitraum von 14 Tagen, die Rubriken "Aus dem Vorrat kochen" sowie "Aus dem Vorrat kochen, wenn Strom und Wasser streiken".
Die Rezepte reichen von Frühstück bis zum Mittag- bzw. Abendessen und auch der "Worst Case", d. h. wie Mahlzeiten zubereiten, wenn der Strom über mehrere Tage ausfällt. Auch auf das Thema selbst Brot backen (ohne frische Hefe) wird kurz eingegangen und es findet sich passend dazu ein Rezept "Topfbrot ohne Kneten".

Die vorgestellten Rezepte sind abwechslungsreich, aber natürlich kocht man grundsätzlich lieber mit frischen Zutaten für die Familie. Es finden sich zB. Ideen für die verschiedene Zubereitung von Tortillas, Couscous, Nudeln usw. Meinen persönlichen Geschmack haben die Rezepte nicht unbedingt getroffen, aber wie gesagt, es ist bewusst ein "Notfallkochbuch" und kein Kochbuch für den normalen Alltag, bei dem man jederzeit frische Zutaten zB vom Markt holen kann.

Die Autorin hat im Teil "Aus dem Vorrat kochen - wenn Strom und Wasser streiken" die jeweiligen Gerichte so ausgewählt, dass man mit wenig Wasser (Wasserflaschen aus dem Vorrat) zum Kochen auskommt und auch nur mit einem Topf, um einen kleinen Campingkocher oder Grill benutzen zu können.

Am Ende befindet sich noch eine Liste mit Links, Adressen und Telefonnummern.

Fazit:
Interessanter Einblick in die "Notfallküche", welche Vorräte sollte man wirklich in welchen Mengen zu Hause haben und wie kocht man damit abwechslungsreich.

Bewertung vom 23.10.2020
Harrison, Joel;Ridley, Neil

Gin Atlas


ausgezeichnet

Gin, ein mit Wacholder aromatisierter Schnaps, erlebt gerade einen wahren Boom! Zunächst vor allem in England populär, machte er schnell die Runde durch die ganze Welt. Über 50 Länder stellen mittlerweile ihren eigenen Gin her und er ist aus einem guten Mixgetränk bzw. Cocktail (z. B. Martini, French 75) nicht mehr wegzudenken.
"Einen guten Gin mit ausgewogener Botanicals-Komposition zu schaffen, ist eine Kunstform (,...)"
Klassische pflanzliche Zusätze wie zB Zimt, Schalen von Zitrusfrüchten bis hin zu Mandeln, Nelken etc. führen zu einer Vielzahl von Geschmacksaromen.
Dieses Buch befasst sich zum einen mit Gin allgemein,z. B. Geschichte des Gins, wie wird er genau hergestellt und wie wirkt sich die Art der Herstellung auf den Geschmack aus bis hin zur Welt des Gins von Europa über Amerika, Naher Osten, Afrika, Australien und Neuseeland, Asien.

Der "Gin Atlas ist hochwertig gestaltet und überzeugt mit vielen Fotos und Grafiken und natürlich ganz viel Hintergrundwissen.

Die beiden Autoren Joel Harrison und Neil Ridley stellen die Destillerien der Welt vor und geben Tipps für die verschiedenen Sorten. Auf einer Karte sind die Brennereien grob eingezeichnet und auch die jeweiligen Internetauftritte sind aufgeführt. So kann man viele interessante Gins, selbst mit ungewöhnlichen und exotischen Aromen für sich entdecken.

Fazit:
DAS Geschenk für jeden Gin-Liebhaber!