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bolie
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Langscheid

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Insgesamt 939 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2020
Johannsen, Anna

Der Tote auf Amrum


sehr gut

Es kommt nicht nur hin und wieder vor, dass sogenannte Thriller oder Kriminalromane langweilig sind. Warum? Schon nach wenigen Seiten ist für mich klar, wer der Täter ist. Nicht so bei dem Buch #DerToteaufAmrum. Ich lese viel und leider gibt es immer häufiger Bücher, die ich nach wenigen Seiten abbreche. Warum das bei diesem Buch nicht der Fall ist, erfahren Sie jetzt.

#DerToteaufAmrum fängt wie gewohnt mit einem Mord an. Marten Hilmer verdient sein Geld mit Immobilien und hat damit bereits ein Vermögen angehäuft. Eines Tages ruft er selbst den Rettungsdienst an und als dieser wenig später in der Wohnung eintrifft, kann er lediglich den Tod des Mannes feststellen. Was zunächst wie ein ganz normaler Tod durch Herzinfarkt aussah, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Mord. Lena Lorenzen ist Hauptkommissarin und kennt die Insel Amrum viel besser als jeder andere. Sie wuchs hier auf und wird in diesem Buch mit der Vergangenheit konfrontiert.

Die Inselkommissarin kannte ich nicht und auch Bücher von Anna Johannsen las ich noch nie. Dennoch war ich bereits nach wenigen Seiten informiert und konnte dem Geschehen ohne Vorkenntnis ohne Probleme folgen. Ja, es gibt einige private Vorkommnisse, die auch in diesem Band kurz erwähnt werden. Sie haben allerdings nichts mit dem aktuellen Fall zu tun. Es gibt etliche Verdächtige und bis zum Finale wusste ich nicht, wer das Verbrechen verursachte. Ein munteres Hin und Her hält die Spannung aufrecht. Die Sprache ist schlicht und das Buch lässt sich selbst ohne intensive Konzentration sehr gut lesen. Vier Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber leichter Literatur gebe ich daher sehr gerne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2020
Gregg, Stefanie

Nebelkinder (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf meiner Suche nach einer Erklärung für den Begriff Nebelkind, war mir keine so richtig schlüssig. Bin ich ein Nebelkind, da meine Eltern den 2. Weltkrieg als Jugendliche erlebten? Ich weiß es nicht. Aber jetzt zum Buch Nebelkinder.

Lilith ist 39 Jahre alt und lebt in München. Sie ist nicht verheiratet und hat keine Kinder. Eines Tages erfährt sie, dass ihre beste Freundin im fernen Land tödlich verunglückte. Sie hinterließ einen Sohn, für den Lilith jetzt sorgen soll. Sie zweifelt jedoch an ihrer Fähigkeit als Mutter und das nicht ohne Grund. Zum einen hat sie keine Kinder und ferner litt sie stets an der Gefühlskälte ihrer Mutter.

Der zweite Strang von Nebelkinder handelt von der Flucht aus Schlesien. Die Großmutter Liliths, die bereits verstorbene Käthe, floh mit ihren beiden Kindern. Die Flucht und das Grauen des Krieges wird sehr intensiv erzählt. Der Vater ist an der Front und Käthe zu schwach, um für die Kinder zu sorgen. Ana muss einschreiten und das prägt sie ihr ganzes Leben.

Traumata reichen bis weit in nachfolgende Generationen und das wird in dem Buch #Nebelkinder deutlich. Wie schlimm mag es gewesen sein, mit zwei Kindern vor dem Feind zu fliehen? Aus dem Land, wo man jahrzehntelang lebte und in einen Staat zu flüchten, der einem nur fremd ist. Und dann gab es ja auch noch die dort lebenden Menschen. Nein, sie hießen die Flüchtlinge nicht willkommen. Es hat sich also nichts geändert im Staate Deutschland.

Nebelkinder wurde von einer Autorin geschrieben, deren Großmutter tatsächlich fliehen musste. Am Ende des Buches schreibt sie davon und erklärt, wie Fakt und Fiktion in dem Roman einflossen. Wie die Menschen sich fühlten und was sie an Schmerz und Qual erlebten, das weiß ich nicht ansatzweise zu verstehen. Das Buch ist flüssig und sehr bildhaft geschrieben. Die Grausamkeiten hätten meiner Meinung nach nicht so detailliert beleuchtet sein müssen. Ein dennoch lohnenswerter Roman, der zum Nachdenken anregt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.06.2020
Khan-Cullors, Patrisse; Bandele, Asha

#BlackLivesMatter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

#BlackLivesMatter ist ein Buch, welches meine ganze Aufmerksamkeit forderte. Die Autorin schreibt in erschreckender Weise, wie sich ihr Leben als „Schwarze“ gestaltete. Und nicht nur ihr Leben sondern das ihrer Freunde und Familie. Dabei berichtet sie nicht stets chronologisch sondern springt immer mal wieder in die Vergangenheit. Und trotzdem, #BlackLivesMatter berührte mich nicht nur. Aber dazu später.

Patrisse Khan-Cullors wuchs in einem Wohngebiet auf, welches vornehmlich der dunklen Bevölkerung vorbehalten war. Sie lernte früh die Polizeigewalt kennen. Da war es zunächst ihr großer Bruder, der im Gefängnis misshandelt wurde. Und das völlig grundlos. Später stellte sich dann heraus, dass er schwer krank ist und auch das kümmerte niemanden. Sie schreibt von der Ungerechtigkeit, die glasklar und täglich neu zu sehen ist. Wer als „Schwarzer“ oder „Brauner“ in Amerika leben muss, der hat es schwer. Wird schnell als Terrorist abgestempelt und Polizisten, die mal eben einen Menschen anderer Hautfarbe töten, nicht zur Rechenschaft gezogen. Und dass der blonde Präsident daran nichts ändert, dass ist wohl jedem Beobachter bewusst.

Es kommt nicht oft vor, dass mir beim Lesen eines Buches die Tränen kommen. Hier war es der Fall. Besonders das Schicksal des Bruders von Patrisse nahm mich mit. Aber auch die vielen hier aufgeführten Morde, die unter der Herrschaft von etlichen Präsidenten straffrei blieben. Die Angst der Menschen und ihr Sorge um die Kinder konnte ich auch förmlich fühlen. Warum stehen so viele Polizisten über dem Gesetz und bekommen für Mord lediglich, und wenn überhaupt, eine Abmahnung? Warum gibt es immer noch die „Weißen“, die denken, sie seinen besser als ihre Brüder und Schwestern mit anderer Hautfarbe. Reicht es nicht, dass sie die Indianer vertrieben und selbst heute noch unmenschlich behandeln? Wann lernen die endlich, was es heißt, Mensch zu sein?

#BlackLivesMatter sollte auch von vielen Jugendlichen gelesen werden und von Leuten, die die Organisation tatkräftig unterstützen können. Meine Bewertung: fünf Sterne mit etlichen +Zeichen. Lesen!

Bewertung vom 22.06.2020
Singer, Randy

Die Präsidentin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Präsidentin war für mich ein Höhepunkt meines Lesejahres 2020. So außergewöhnlich und dabei spannend und informativ zugleich. Der junge Patrick Quillen hat endlich die Frau fürs Leben gefunden. Bevor die beiden heiraten, muss er noch einmal zu einem Einsatz in den Jemen. Er gehört zur Spezialeinheit SEAL, zu der noch viele andere Männer gehören. Im Jemen sollen Patrick und seine Kameraden zwei Männer aus einem Gefängnis befreien. Der Einsatz eskaliert und 20 Soldaten der amerikanischen Sondereinheit sterben. Zurück bleiben Ehefrauen, Kinder und auch die junge Freundin Patricks. Sie ist Anwältin und ihr Name Paige Chambers. Da sich Gerüchte mehren, dass der Einsatz von Anfang an zum Scheitern verurteilt war und die Verantwortlichen das auch wussten, entschließt sie sich zu handeln. Sie forscht nach und erfährt dabei Dinge, welche CIA und SEAL nicht immer gut dastehen lassen.

Das Buch hielt mich ab der ersten Seite in Atem. Der Autor versteht es so gut, die Spannung gleich bleibend zu erhalten und dabei nie Sätze als „Lückenfüller“ nutzte. Nein, die Story wurde nicht in künstlich verlängert. Alle Ereignisse waren wichtig und die Situation im Jemen sowie in den USA plastisch geschildert. Welche Macht hat der Präsident, oder wie hier die Präsidentin? Welche Macht haben die Verantwortlichen der Army und der Geheimdienste? Können Drohnen tatsächlich verhindern, dass unschuldige Zivilisten getötet werden? Diese und noch viele weitere Fragen werden in Die Präsidentin ausführlich geklärt. Ja, und es gibt auch Glaubenserlebnisse und einige Menschen, die im Gebet Halt finden. Das gefiel mir ebenfalls, da es zu keiner Zeit den Rahmen des Üblichen sprengte.

Der Autor schrieb auf die erste Seite folgenden Satz:

„Dieses Buch sollte ja letztendlich ein Roman sein, obwohl es bisweilen schwer ist, den Unterhaltungswert der realen Welt zu toppen.“ Wie recht er doch hat.

Bewertung vom 21.06.2020
Cors, Benjamin

Sturmwand / Nicolas Guerlain Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nicolas ist Personenschützer und seine Aufgabe besteht darin, den französischen Präsidenten vor Tod und Verletzungen zu bewahren. Das gelingt nicht immer und in Sturmwand wird die ganze Mannschaft vorübergehend vom Dienst befreit. Gleichzeitig wird auf einer fernen Insel eine Flaschenpost gefunden. In ihr befindet sich ein kleiner Zettel mit fünf Namen. Schnell stellt sich heraus, dass es eine Todesliste ist und auch Nicolas steht drauf. Sein schwerster Fall beginnt und es ich nicht klar, ob er ihn überlebt.

Es ist zwar Band 5 mit Nicolas Guerlain, für mich war es aber der erste. Trotzdem konnte ich dem Geschehen gut folgen. Wichtige Dinge aus den vorherigen Büchern erwähnte der Autor immer mal wieder. Der Autor legt uns Lesern nicht nur eine spannende Geschichte vor. Zudem beschreibt er die Insel in der Normandie sehr bildhaft und ausführlich. Das gefiel mir sehr gut, da ich die Gegend gut kenne. Die Story selbst war für mich zu langatmig und teilweise auch konstruiert. Dem stetigen Hin und Her zwischen Zeiten und Orten war anstrengend zu folgen. Trotzdem war die Spannung eigentlich immer da und auch nicht klar oder logisch, wer der Täter ist. Also vier Sterne und eine Leseempfehlung. Vor allen Dingen Menschen, die Frankreich mögen, werden sich mit dem Buch wohl fühlen.

Bewertung vom 20.06.2020
Ribeiro, Gil

Schwarzer August / Leander Lost Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Leopold Lost lebt und arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Was zunächst nur eine vorübergehende Lösung sein sollte, hat sich zu seinem Vorteil entwickelt. Er bleibt in Portugal und zwar genau in Faro, bei der dortigen Polizei. Das ist ein kleiner Fischerort, direkt an der Algarve.

Herr Lost ist ein brillanter Ermittler, obwohl er immer mal wieder für Erstaunen sorgt. Das liegt an seiner Andersartigkeit, die durch seine Behinderung hervorgerufen wird. Die nennt sich Asperger Syndrom und wer ihn nicht kennt, ist erstaunt über seine Art zu kommunizieren. In dem Buch Schwarzer August bekommen die Ermittler es mit mehreren Bomben zu tun. Zum Glück wurde kein Opfer tödlich verletzt, bis jetzt. Es tauchen Bekennerbriefe auf und trotzdem bleibt alles im Nebel verdeckt. Wer ist der Unbekannte? Was will er und was hat ein Journalist mit ihm zu tun?

Ich kann nicht beurteilen, ob die Darstellung über Menschen mit Asperger stimmt. Die Beschreibung der Landschaft und den Leuten vor Ort fand ich abwechslungsreich und so gut, dass ich die Orangen förmlich riechen konnte. Die Story ist sehr lang gezogen und hätte meiner Meinung nach ein Zusammenstreichen etlicher Seiten vertragen. Obwohl es der vierte Band einer Reihe ist, hatte ich keine Schwierigkeiten, dem Geschehen zu folgen. Auch die privaten Geschichten der Ermittler hielten sich in überschaubaren Grenzen. Das Buch lädt zu einer Reise nach Portugal ein. Es ist ein leichter Krimi für Strand und Gartenliege.

Bewertung vom 20.06.2020
Long, Aljoscha;Schweppe, Ronald

Der Kaufmann und der Rinpoche


ausgezeichnet

Das Leben der Hauptpersonen in dem Buch „Der Kaufmann und der Rinpoche“ kann gegensätzlicher nicht sein. Sie kennen sich seit Kindertagen und waren Freunde. Der Lebensinhalt des Kaufmanns Dorjee Wangchuck war geprägt vom Streben nach Geld und Unabhängigkeit, während sein Freund Sonam Tsering allem irdischem Mammon entsagte und in ein Kloster ging.

Es spielt keine Rolle, wie das Leben eines Menschen verlief. Sobald er dem Tod ins Auge schaut, wird jeder demütig und hofft auf die Gnade des Schöpfers. So geht es auch dem Kaufmann. Aus dem Grund ruft er auch seinen alten Freund an sein Sterbelager. Aber nicht nur das. Er möchte, dass dieser ihm das „Tibetische Totenbuch“ vorliest. Warum dies sein letzter Wunsch ist? Das wird der Leser erfahren, wenn er das Buch liest.

Dieses Buch zog mich tatsächlich in seinen Bann. Tibet, das ist ein Land, welches weit weg liegt. Ich wusste wenig von der Geschichte und nichts von den Schwierigkeiten der Einwohner. Das änderte sich beim Lesen dieses Buches. Was mussten die Menschen dort durchleben und wie grausam waren ihre Eroberer. Dass sie trotzdem an ihrem Glauben festhielten zeugt in meinen Augen von Größe. Ganz im Gegensatz zu dem Kaufmann, dessen Leben von Unglauben geprägt war. Kann sein bester Freund ihn dazu bringen, dass er diesen überwindet und kurz vor seinem Tod die Seiten wechselt?

Neben dem beeindruckenden Cover stellt auch der Inhalt von „Der Kaufmann und der Rinpoche“ für mich ein imponierendes Werk dar, dessen Autor ich bisher nicht kannte. Die Sprache ist gehoben und besonders die Historie Tibets wird hier beeindruckend beschrieben.

Bewertung vom 13.06.2020
O'Donnell, Svenja

Inges Krieg (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Es gibt keine Vergangenheit ohne Erzählen und keine Zukunft ohne Erinnerung.“

Es dauerte 10 Jahre bis die Autorin Svenja O´Donnell genug Recherchematerial für #IngesKrieg zusammen hatte. Sie wollte das Leben ihrer Großmutter Inge nicht nur erforschen, sondern auch darüber berichten. Alles begann in Königsberg im Jahr 1939. Inge lebte dort mit ihren Eltern als einziges Kind. Der Familie ging es finanziell gut, das Geschäft des Vaters florierte und die kleine Inge wurde verwöhnt. Sie wurde im Jahr 1924 in Königsberg geboren und musste schon in jungen Jahren erfahren, was Not und Entbehrung bedeuten.

Nach den unbeschwerten Jahren in Königsberg musst Inge die Verantwortung für ihre Eltern übernehmen. Nach der Flucht kamen weitere einschneidende Erlebnisse dazu und es war für Frau O´Donnell nicht mehr verwunderlich, dass ihre Großmutter so verschlossen war. Das lag nicht nur an der Flucht sondern wohl auch an dem Geheimnis, welches sie einige Jahrzehnte mit sich herumschleppte. Karten über das damalige Königsberg und die Grenzen Ostpreußens aus dem Jahr 1939, stehen am Anfang des Buches. Ferner gibt es Originalfotos aus vergangener Zeit, wozu auch das Bild auf dem Cover gehört. Kopien von erwähnten Briefen und anderen Schriftstücken belegen zusätzlich das, was Frau O´Donnell niederschrieb. Zum Schluss gibt sie an, welche Buchquellen sie nutzte und wo es Artikel und Aufsätze zum Thema nachzulesen gibt.

Ein berührendes Buch, welches mir viele Dinge offenbarte, die ich nicht wusste. Besonders das Leid der Menschen aus Ostpreußen ging mir nahe. Was mussten sie erdulden und wie oft wurden sie für Untaten Hitlers und seiner Vasallen bestraft. Frau O´Donnell schrieb in der Ich-Form und das sehr anschaulich und lebendig. Es ist zwar die Rede von ihrer Großmutter, aber das gilt stellvertretend für viele Kinder und Frauen, die damals in ähnlichen Situationen lebten. Fünf Sterne und mehr hat dieses Werk in meinen Augen verdient. Meine Empfehlung zum Lesen gebe ich daher sehr gerne.

Bewertung vom 12.06.2020
Gilbert, Elizabeth

City of Girls (eBook, ePUB)


sehr gut

Pure Lebensfreude vermitteln die beiden Frauen, welche das Cover von City of Girls zieren. Sie schaukeln übermütig und für sie gibt es keinerlei Grenzen. Ja, so empfand ich als ich zum ersten Mal einen Blick auf das Titelblatt warf. Aber, ist New York auch tatsächlich die Stadt der Mädchen oder unterliegen sie einem Trugschluss?

Vivian Morris ist 19 Jahre alt und entspricht absolut nicht den Vorstellungen ihrer Eltern. Die möchten sich nicht weiter mit ihr befassen und schicken sie kurzerhand nach New York. Dort lebt die Schwerster des Vaters und die wiederum freut sich auf ihre selbstbewusste Nichte. Vivian erlebt einen Kulturschock, mit dem sie aber sehr gut klar kommt. Das zügellose Leben in dieser Stadt nimmt sie gefangen und sie kostet es aus. Bis, ja bis sie recht schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen geführt wird.

Wie wichtig ist es, den Schein zu wahren in einer Welt, die vor Scheinheiligkeit strotzt? Vivian kommt nicht klar damit und flüchtet nach einem Skandal zurück in das kleine Dorf, in dem ihre Eltern leben. Die wiederum bestehen auf dem Schein und nehmen ihr Kind nur recht widerwillig auf. Wie gut, dass die Tante sich nach einiger Zeit wieder an die Nichte erinnert und sie zurück in das heiß geliebte New York bringt.

Sind es wirklich die Freuden des Lebens, die in #CityofGirls vermittelt werden? Ja, das Buch ist lebendig geschrieben und die junge Vivian genießt die durchtanzten Nächte genau so wie die erotischen Abenteuer mit häufig wechselnden Partnern. Für mich war es dann aber auch mit der Erotik ein wenig zu viel des Guten. Traurig fand ich, dass sie bei all ihren Partnern nicht die Erfüllung fand, die sie so sehr suchte. Vier Sterne gebe ich diesem Buch und denke dabei, dass besonders die erotischen Szenen dazu beitragen, dass es junge Frauen lesen.

Bewertung vom 12.06.2020
Nocun, Katharina; Lamberty, Pia

Fake Facts (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es gibt sie tatsächlich. Die Kreuzfahrt für Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben. Bevor Sie aber jetzt lächeln, sollten Sie den Test machen, der am Anfang des Buches Fake Facts steht. Er trägt die Überschrift: „Wie ist es um Ihre eigene Verschwörungsmentalität bestellt?“

Das Buch hat mich völlig in seinen Bann gezogen. So viele Fakten kommen hier zur Sprache, die ich noch nicht kannte. Und das, obwohl ich mich bei FB immer wieder mit Menschen auseinandersetzte, die an Verschwörungen glauben. Hätten Sie etwa gedacht, dass es einen Markt für „Chemtrails-Urteilchen-Transmitter“ gibt? Nein, keine Aluhüte, das ist doch alt. Ja, die Ängste der Menschen werden von findigen Geschäftemachern dazu benutzt, eine Menge Geld zu verdienen. Und das Schlimmste daran, so sehe ich das, sie sind es meistens erst, die Ängste schüren.

So geht es zum Beispiel um das uralte Thema, dass die „bösen Juden“ Schuld an allem Elend der Welt sind und die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Das Feindbild Nummer eins und zwei sind Rothschild und Soros. Hach, und dass Corona eine Strafe für Sterbehilfe und Abreibungen ist, wussten Sie das? Nein, die Verfasser des Buches schauen nicht von oben herab auf die Betroffenen. Sie wollen ergründen, wie es dazu kommt, dass so viele Menschen an Verschwörungen glauben.

Am Schluss schreiben die Autorinnen, was sie dazu brachte, das Buch zu schreiben. Wie intensiv die Recherche war und ein umfangreiches Verzeichnis von Quellen gehört selbstverständlich auch dazu. Spannend fand ich zudem die Tipps von ihnen, wie ich erkennen kann, ob Nachrichten als Fake News zu bezeichnen sind. Und wie ich in der Lage bin, mich mit auseinander zu setzen, die an Verschwörungen glauben. Fünf Sterne plus plus und allen Interessierten sei dieses wertvolle Werk ans Herz gelegt.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.