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gaby2707

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Insgesamt 2029 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2022
Sandberg, Ellen

Das Unrecht


ausgezeichnet

Absolut lesenswert!
Wismar, 1988: Annett Frey und Mischa George sind unzertrennlich und wolen aus der Enge der DDR ausbrechen. Sie planen die gemeinsame Flucht über die Ostsee. Jeder in seinem Boot. Aber es geht schief. Jemand hat sie verraten. Annett kommt ins Gefängnis und erfährt erst später von Mischas Schicksal.
Bamberg 2016: Annett hat Volker geheiratet, den sie schon aus ihrer Clique in Wismar kennt und führt ein gut bürgerliches Leben. Aber eines lässt sie nicht los: Wer hat sie damals verraten?

Ich habe die Geschichte jetzt erstmal ein paar Tage sacken lassen und bin immer noch total aufgewühlt, berührt und schockiert, wenn ich an das Schicksal von Annett und Mischa aus Wismar denke. Ich versuche mich in die Protagonisten hinein zu versetzen und mir vorzustellen, wie es ist, Jahrzehnte lang mit einer solchen Lüge wie hier zu leben. Ich bin mir sicher – ich würde das nicht durchhalten.
Der Roman ist in zwei Zeitzonen unterteilt. Zum einen lerne ich Annett und Mischa in ihrem Umfeld 1988 in Wismar kennen. Ich begleite Annett durch die Zeit ihrer Fluchtplanung und ihrer grauenvollen Zeit im Gefängnis. Und anschließend durch die Zeit mit ihrem Mann Volker. Bei ihm habe ich immer mal wieder gedacht: was für ein A..., wie kann er nur so etwas machen. Mehr wird aber auch nicht verraten. Ihr solltet ihn selbst kennenlernen.
Der Spannungsbogen ist hier extrem hoch und hält sich bis zum Schluss ganz weit oben. Ellen Sandberg hat es auch diesmal geschafft mich mit ihrer Lektüre zu fesseln. Sie hat mich zum Nachdenken gebracht. Vor allem hat sie mich am Schluss nochmal überraschen können und insgesamt sehr gut unterhalten.
Sie zeichnet ihre Figuren so detailliert, dass sie direkt vor meinen Augen erscheinen und in meinem Kopfkino mitspielen können. Sie schafft es sogar, dass ich verstehe, warum manche Menschen hier so handeln wie sie es tun. Was absolut nicht heißt, dass ich es gutheiße. Gerade Annett, die mir richtig ans Herz gewachsen ist, obwohl ich sie manchmal wegen ihrer Naivität hätte schütteln wollen, macht in ihrem Leben so viel mit, dass sie mir einfach nur leid tut. Trotzdem bewahrt sie sich eine bewundernswerte Stärke und lässt sich nicht unterkriegen.
Die Geschichte einer unvorstellbaren Lebenslüge. Ein Buch, das zeigt, dass es nicht immer gut ist, wenn man die ganze Wahrheit kennt. Eine Geschichte, die unter die Haut geht und schockiert. Absolut lesenswert!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2022
Schreiber, Chantal

Zwei und der Pingu-Gei / Doppelgaloppel Bd.3


ausgezeichnet

Opa Valdis Geschichten

Die Geschwister Fanndis und Jon können es gar nicht erwarten, bis sie Opa Valdi und Oma Bryndis auf Island wieder besuchen dürfen. Denn diesmal werden sie auch die kleinen Islandponys Kappi und Skoppa kennenlernen von denen Opa ihnen bisher so viel erzählt hat. Bis es soweit ist, erzählt ihnen Opa Valdi wieder eine seiner phantasievollen Geschichten.
Diesmal hilft den beiden kleinen Fohlen ein Papageitaucher aus der Patsche, den die Kinder wegen seines Aussehens einfach Pingu-Gei nennen. Der Lundi, wie er in Island heißt, und seine vielen Artgenossen versuchen nun, gemeinsam mit Kappi und Skoppa das Müllproblem der Zweibeiner zu lösen. Aber ob die sich über den Plan freuen???

Da wir schon die ersten beiden Geschichten von Fanndis und Jon bzw. Kappi und Skoppa kennen, haben wir uns sehr auf dieses 3. Abenteuer gefreut.
Hier geht es um die Verschmutzung der Umwelt und der Meere. Auf spielerische Weise bringt Chantal Schreiber dieses Problem unseren jüngsten Leser*innen oder Zuhörer*innen in dieser Geschichte durch die Augen von Kappi und Skoppa und dem Pingu-Gei nahe.

Auch zu dieser Geschichte hat Iris Hardt wunderschöne bunte Bilder erschaffen, auf denen es so viel zu entdecken gibt. Gleich auf der ersten Doppelseite sitzen die Papageitaucher auf verschiedenen Felsen am Meer. Das hat mir gleich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Wieder ein so liebevoll verfasstes Kinderbuch über zwei Pferdefohlen, die den beiden Menschenkindern so ähnlich sind. Das gekonnt das Thema Umweltschutz für unsere Jüngsten aufbereitet. Absolut lesens- und empfehlenswert. Leider ist dies, wie ich gelesen habe, wohl die letzte Geschichte von Opa Valdis aus Island, was ich sehr bedauere.

Bewertung vom 02.11.2022
Hens, Pascal;Scharmacher-Schreiber, Kristina

Ein Ball für Piet - Handball verbindet


ausgezeichnet

Eine tolle Abenteuergeschichte

Piet ist traurig. Er ist mit seinen Eltern umgezogen und vermisst seine Freunde. Da erinnert er sich an einen Satz seiner Oma: „Mit einem Ball wirst du niemals allein sein“. Da schnappt er sich den kleinen blauen Ball, mit dem schon seine Oma gespielt hat und sein Abenteuer beginnt…

Das Buch hat eine ansprechende Größe und liegt gut in der Hand. Es hat etwas dickeren Seiten mit einen tollen Glanzeffekt, die man gerne anschaut. Die auf den ersten und letzten Seiten Ball spielende Katze hat mich sofort an Garfield erinnert.

Die Geschichte um den kleinen Piet, die sich Ex-Handballer Pascal Hens da zusammen mit Kristina Scharmacher-Schreiber ausgedacht hat, entwickelt sich dank des Balles sehr abenteuerlich und spannend. Einige der Bilder erscheinen auf den ersten Blick etwas gruselig und erschreckend. Da aber immer alles gut ausgeht, ist das auch für 4-jährige, denke ich, kein Problem.

Die meist ganzseitigen Illustrationen von Verena Schulz geben der Geschichte den letzten Schliff. Es macht solchen Spaß die Bilder immer wieder anzuschauen, da es immer noch etwas Neues zu entdecken gibt.
Ein tolles Vorlesebuch für alle Ball-Fans über Freundschaft und Mut und wie ein Ball Kinder zusammenbringen kann. Auch Erstleser können sich gerne an dieses Buch heran wagen.

Bewertung vom 29.10.2022
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


ausgezeichnet

Auf den Punkt gebracht

Ich bin ein großer Fan von Torsten Sträter bzw. von seinem Blick auf die Dinge um sich und um uns herum. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass ich sein Buch "Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen" hier im Forum gewonnen habe.

9 Kapiteln, bei deren Überschrift wie "Kleine Geschichten", "Die Pandemie-Papiere", "Akte Wichs: Das Beste vom Schlechten", "Weitere gute Texte", "7 Tage, 7 Köpfe: die Texte", "Spielzeug", "Ansprachen ans Volk", "Extra 3: Die Texte" und "Kammanommakucken" ich schon sehr gespannt war, was er mir damit mitteilen will. Auch Gedanken zu seiner Depression spart er nicht aus.

Seine kleinen Geschichten, die er genau so auf der Bühne vorträgt, treffen bei ihm immer ins Schwarze. Ich habe seine Stimme im Ohr und meine, er sitzt mir gegenüber und sabbelt mich voll. Immer wieder habe ich laut lachen müssen über seine genau auf den Punkt gebrachten Anekdoten. In meiner Lieblingsrubrik "Kammaommakucken" nimmt der Comedian die Kultfilme der 1980er Jahre z.B. Karate Kid, Shining oder Stirb langsam auf die Schippe. Einfach genial. Torsten Sträter kann es einfach. Ihm könnte ich stundenlang zuhören bzw. seine Texte lesen.

Ein tolles Buch, das man nicht hintereinander weg lesen muss. Ich habe mir immer wieder kleine Schnipsel ausgesucht, die gerade zu meiner Stimmung passen. So hellt er mit jeder seiner Geschichten den manchmal tristen Alltag wieder auf.

Bewertung vom 27.10.2022
Föhr, Andreas

Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10


ausgezeichnet

Der 10. Fall für die Kripo Miesbach

Seit ich Andreas Föhr mit seinem ersten Krimi "Der Prinzessinnenmörder" bei einer Lesung zusammen mit Inge Löhnig kennenlernen durfte, habe ich keinen Fall für Wallner & Kreuthner verpasst. Daher hat es mich mich riesig gefeut, dass ich "Herzschuss" bei @vorablesen gewonnen habe. Vielen Dank dafür.

In Miesbach in bayerischen Voralpenland wird in einem Hotelrohbau im Wald die Leiche des Landtagsabgeordneten Philipp Gansel gefunden. Schnell stellt sich heraus – es ist Mord – er wurde erschossen. Natürlich übernimmt Kriminalhauptkommissar Clemens Wallner mit seinem Team die Ermittlungen.
Polizeihauptmeister Leonhardt Kreuthner gerät schnell ins Visier der Fahnder. Er war vor 30 Jahren mit der Der 10. Fall für Wallner & KreuthnerEhefrau des Toten, Philomena Gansel, eng befreundet. Hat er wirklich ihren Mann auf dem Gewissen?

"Herzschuss" ist nun schon der 10. Fall, den ich mit KHK Wallner und seinen Mitarbeitern löse. Locker, leicht und mit ganz viel Humor fühle ich mich schnell in Miesbach angekommen und wie bei Freunden zuhause.
Durch die teils in bayerischem Dialekt geführten Dialoge kommt der regionale Flair sehr gut zum Ausdruck.
Die Spannung steigt kontinuierlich an und hält sich sehr hoch bis kurz vor Festnahme des Täters. Ich konnte wieder sehr gut mit ermitteln, habe aber schnell festgestellt, dass meine Theorien nicht zielführend waren.

Die Menschen, die ich neben den mir schon bekannten hier kennenlerne, sind alle sehr detailliert beschrieben, teils etwas überzeichnet, kommen alle sehr menschlich und glaubwürdig rüber. Durch Rückblicke in die Vergagenheit lerne ich den ein oder anderen noch näher kennen. Was für den Fall auch von großer Bedeutung ist.

Für ein Dauergrinsen in meinem Gesicht sorgt auch diesmal wieder Clemens´ Opa Manfred. Der alte Herr ist einfach eine Schau. Ihn solltet ihr wirklich kennenlernen.
Aber auch mit Leonhardt Kreuthner, dessen persönlichster Fall dies für mich ist, hat man immer wieder seinen Spaß. Er und seine Freunde haben nun mal einen ganz eigenen Humor und nehmen es auch mit dem Gesetz nicht immer so genau.

Andreas Föhr ist es auch diesmal wieder gelungen, Spannung und Humor in einer gekonnten Mischung zu vereinen. "Herzschuss" hat die vollen 5 Sterne mehr als verdient.

Bewertung vom 25.10.2022
Schreiber, Stefanie

Trügerische Stille in St. Peter-Ording


ausgezeichnet

Trifft genau meinen Geschmack

Der achte Fall dieser St. Peter-Ording-Krimireihe ist für mich der erste, den ich von Stefanie Schreiber lese. Und sie hat mich mit ihrem Schreib- und Erzählstil begeistert. Vor allem auch, weil es hier ohne viel Blutvergießen und trotzdem sehr spannend zur Sache geht.
Ja, worum geht es in diesem Fall:
Am 1. April findet ein Spaziergänger mit Hund am Fuße der Aussichtsplattform der Düne Marleens Knoll in St. Peter-Bad einen Toten. Hatte der ortsbekannte Spediteur Torsten Ruhländer einen Unfall oder hat er Selbstmord begangen? Bei ihren Recherchen treffen die Kommissare der Polizeidienststelle St. Peter-Ording Knut Petersen, Charlotte Wiesinger und Lilly Morgenroth auf einige Motive, die auf Mord schließen lassen.
Dann wird auch noch der 18-jährige Jonas Hofer tot in seinem Zimmer aufgefunden. Hängen die beiden Fälle vielleicht sogar zusammen?

Mir liegt der angenehm leichte und flüssig zu lesende Schreibstil der Autorin sehr. Auch die Unterteilung in verschiedene Kapitel, denen jedes mal ein kleines Bild mit z.B. Nordseemotiven voran steht und wo aus Sicht der Kommissare oder auch der Frau des Opfers erzählt wird, gefällt mir sehr gut. Die immer wieder eingefügten norddeutschen Worte oder Sätze geben den lokalen Anstrich sehr gut weiter. Dazu findet sich sowohl in den Buchklappen als auch hinten im Buch ein „Kleines Lexikon norddeutscher Begriffe“.

Die Menschen, denen ich hier begegne, angefangen bei den Kommissare, sind alle sehr detailreich und anschaulich beschrieben, so dass ich mein Kopfkino damit füttern konnte. Vor allem die kompetente, zuverlässige und loyale Charlotte Wiesinger und ihren Gegenspieler Knut Petersen habe ich schnell ins Herz geschlossen.

Der Krimi besticht durch seine Unaufgeregtheit, seine wachsende Spannung, ein den ersten Fall betreffendes wichtiges Thema, über das im wahren Leben viel zu wenig gesprochen wird, und vor allem durch seine gut nachvollziehbare Auflösung. Die angesprochenen privaten Verhältnisse der Kommissare passen sich gut in die Geschichte ein.

Ein interessanter, spannender Krimi aus der Feder einer Autorin, die ich bisher nicht kannte. Stefanie Schreiber ist direkt auf meine Lister der lesenswerten Autorinnen gewandert.

Bewertung vom 24.10.2022
Stevens, Hannah

Business Ladys - Geile Karrierefrauen Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Hier geht es wieder sehr erotisch zur Sache

Ob Anwältin Charlotte, die sich erst mit Björn, Nils und Malte vergnügt und am nächsten Tag mit Brenda, Terry und Stan weitermacht; Bundesagentin Christine, die sich von Michael nicht nur massieren lässt und auch die Gastfreundschaft von Angelina in Anspruch nimmt; Joanna, die alle ihre männlichen Kollegen und auch ihren Chef dran lässt; Lucy, die sich ihres Pflegebruders Connor annimmt oder Daryll, der die zu besetzende Stelle an Diejenige vergibt, die es ihm am besten besorgt.

In 11 sehr erotischen Geschichten mit einer jedes mal total anderen Rahmenhandlung an den verschiedensten Örtlichkeiten und mit den unterschiedlichsten Menschen komme ich mit einer der schönsten Sachen in unserem Leben in Berührung. Es knistert ab der ersten Seite, was sich durch die sehr offene und detaillierte Erzählweise der Autorin noch verstärkt.

Da die kurzen Geschichten sehr unterschiedlich sind, ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Mir haben diesmal wirklich alle Geschichten sehr gut gefallen. Aber das ist ja bekanntlich reine Geschmackssache.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Hannah Stevens als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.
Ich hatte einige sehr angenehme, anregende Lesestunden und freue mich schon jetzt auf weitere Geschichten von Hanna Stevens.

Bewertung vom 22.10.2022
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles


ausgezeichnet

Nur nicht alles glauben

Der Regenbogenfisch wird in seinem Nickerchen von einem Fisch gestört, der sich Humbrecht nennt. Der erzählt ihm, dass es irgendwo am Meeresgrund einen Stöpsel gibt, mit dem das gesamte Wasser abgelassen werden kann. Am nächsten Tag will er davon nichts mehr wissen, erzählt statt dessen, dass hinter dem Riff ein paar Schwärme sie bedrohen. Aber auch davon will er am nächsten Tag nichts mehr wissen. Nun soll es einen Wal geben, der ihnen ihre ganze Nahrung wegfressen wird. Aber die Fische glauben ihm nicht. Als Rotflosse und Regenbogenfisch Humbrecht eines Tages treffen, unterbreiten sie ihm ein Angebot...

Ich kannte die Geschichten vom Regenbogenfisch des Schweizer Autors und Illustrators Marcus Pfister bis heute nicht. Hier lernt der Regenbogenfisch mit den wunderbar glitzernden Schuppen was es bedeutet, wenn jemand wie hier Humbrecht Lügengeschichten erzählt um sich wichtig zu machen. Aber er hat auch einen Ausweg für den Flunkerer.

Eine tolle Geschichte in kindgerechter Sprache, die leicht zu verstehen ist. Die zum Nachdenken anregt und eine wichtige Botschaft enthält.

Bewertung vom 22.10.2022

ministeps: Wie klingt deine Welt?


ausgezeichnet

Geräusche selbst machen, macht richtig Spaß

Obwohl unsere beiden Enkel mit ihren 1,5 und 4 Jahren dem Kleinkindalter schon entwachsen sind, lieben sie Geräusche-Bücher immer noch über alles. Und da schon einge ministeps-Bücher aus dem Ravensburger Verlag in unserem Kinderbücherregal stehen, darf auch "Wie klingt die Welt" nicht fehlen.
Für Kinder ab 9 Monaten ist dieses Buch mit den 24 großen, dicken und bunt gestalteten Seiten von Martina Kohl richtig super aufgemacht. Mir persönlich gefällt es sehr gut, dass man hier keine Batterien oder Knöpfe findet, die gedrückt werden müssen. Die Geräusche macht jeder selbst. So erleben die Kinder auch, dass z.B. die Katze bei der Mama anders klingt als bei z.B. der Oma oder einem anderen Vorleser. Hier wird spielerisch die Sprachentwicklung gefördert und wir erfinden sogar kleine Geschichten zu den verschiedenen Situationen.

Unsere beiden Jungs werden bestimmt noch lange ihren Spaß mit den ministeps-Büchern haben und wild drauflos miauen und hupen.

Bewertung vom 22.10.2022
Shepherd, Catherine

Düsteres Wasser: Thriller


ausgezeichnet

Sehr interessant, grausam und irre spannend

Hat die Frau, die die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz auf ihrem Seziertisch liegen hat, wirklich Selbstmord begangen als sie ins eiskalte Wasser des Rheins gesprungen ist? Ein Abschiedsbrief deutet darauf hin. Aber Julia entdeckt einige Anzeichen, die eindeutig auf Folter und Mord hindeuten. Richtig interessant wird es, als Julia einen ihrer Mitarbeiter dabei überrascht, wie er die Tote aus ihrem Kühlfach holt und sich etwas später ihre Habseligkeiten nicht nur anschaut.
Kriminalkommissar Florian Kessler und sein Kollege Martin Saathoff suchen den Mörder im Umfeld der Frau. Die leider nicht die einzige bleibt, die man aus dem Rhein zieht. Treibt hier ein Serienkiller sein perfides Spiel mit den Frauen und der Polizei?

Catherine Shepherd hat einen so packenden und fesselnden Schreibstil, der mich einfach immer wieder begeistert. Ich mag die Sichtweisen, wo sie sowohl Kommissar Florian Kessler und seinem Team, als auch seiner Partnerin im Privaten Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und sogar dem Täter eine Stimme gibt. Gerade da ich dem Täter immer wieder nahe komme, kann ich sehr gut mit ermitteln und meine Schlüsse ziehen. Diesmal war es mit meinen Ermittlungen aber nicht weit her und ich habe bis kurz vor Auflösung gebraucht um den wahren Täter zu identifizieren. Die Autorin hat einfach die Gabe, mir verschiedene Motive und verschiedene Tatverdächtige so nahe zu bringen, dass es sein könnte – oder auch nicht.
Das heizt auch die Spannung ab den ersten Seiten extrem an. Ich habe mich zwingen müssen, das Buch ab und zu mal aus der Hand zu legen.

Ich mag es auch sehr, wenn ich von den Ermittlern etwas Privates erfahre. Es hat zwar etwas gedauert, aber nun ist es raus: Es freut mich ganz besonders, dass sich bei Julia und Florian ein süßes Ereignis anbahnt. Diese positiven Ereignisse machen für mich die Grausamkeit des Falles bzw. wie hier der Fälle etwas erträglicher.

Wieder ein brillant konstruierter Thriller, den ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe und der die vollen 5 Sterne absolut verdient hat.