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Eva Fl.
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Franken

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Insgesamt 1152 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2020
Meier, Mia L.;Hayers, Johannes

Ab ins Bett, sonst stirbt ein Einhorn!


sehr gut

Einfach mal die Computersachen verkaufen, wenn sich der jugendliche Sohn nicht meldet...

Manchmal benötigt man für Kinder wohl Erziehungstricks, die nicht so ganz legal sind… so beispielsweise wenn es darum geht, dass man auch mit dem Rad zum Fußballtraining oder Musikunterricht fahren kann. Dass dies im Vergleich ein Jahresurlaub ist, den man hier verfährt, da die Mutter während dieser Zeit ja nicht freiberuflich arbeiten kann. Manchmal brauch es scheinbar solche drastischen Beispiele, damit die Bequemlichkeit mal endet. In diesem Hörbuch sind die verschiedensten solcher eben nicht ganz legalen Erziehungstricks zusammengetragen und werden von Tetje Mierendorf vorgelesen.

Nachdem ich vor einiger Zeit ja schon die nicht ganz legalen Beziehungstricks angehört hatte, war ich nun auf die nicht ganz legalen Erziehungstricks gespannt. Vorgetragen werden diese sehr gekonnt von Tetje Mierendorf, der dies mit einer angenehmen, ruhigen Stimme – und doch immer wieder wunderbar betont tut. Auch kurze Gesangseinlagen fand ich sehr unterhaltsam und gut von ihm umgesetzt, ebenso wenn er die Stimme verstellt. Für mich war er hier eine tolle Wahl als Sprecher.

Inhaltlich werden hier die verschiedensten Probleme geschildert und im nächsten Zug dann die Lösung vorgestellt. Von Kindern, denen das Essen im Fast Food-Lokal nicht schmackhaft vorgestellt werden soll (Chicken-Nuggets werden als so etwas wie kleines Hähnchen mit Hähnchen-Pampf deklariert) bis hin zu älteren Kindern, die die ersten Versuche mit Alkohol eingehen. (Und dann merken, dass es doch zuviel war, denn der Schlüssel zuhause passt ja gar nicht mehr… - den hatte der Vater zuvor ausgetauscht bzw. das Schloß ausgetauscht.)

Die Tricks sind durchaus nachvollziehbar und auch amüsant. Natürlich ist es manchmal fraglich, ob alles wirklich so gut funktioniert und irgendwann steigen Kinder dann durch, dass dem eben nicht so ist. Spätestens, wenn sie älter werden bzw. sich mit anderen darüber austauschen. (Was aber nicht bei jedem Trick so sein muss.) Nicht jeden Trick habe ich als gut empfunden, manche sind schon auch ein wenig fies und auch ein bißchen fraglich. Hier muss sich dann jeder eben selber fragen, ob er dies so dem Kind verkaufen kann, mit einem schlechten Gewissen leben kann…

Für mich war es ein amüsantes Hörbuch, mit dem ich auf die ein oder andere Idee gebracht wurde. Ich wurde definitiv gut und lustig unterhalten, manchmal liegt aber der Fehler womöglich auch bei Eltern, die es den Kindern bisher sehr bequem gemacht haben. Nicht alle Tricks finde ich so ganz gut und machbar, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Vorgelesen wurden die Probleme samt der Lösung vom genialen Tetje Mierendorf – er trägt maßgeblich dazu bei, dass dies alles so gut und unterhaltsam rüberkommt, wie es das tut. Für mich eine tolle Wahl als Sprecher.

Alles in allem war es ein lustiges und unterhaltsames Hörbuch (Laufzeit 2 Std. 17 Min.), bei dem ich doch immer wieder gelacht habe. Da manche Tricks schon echt ein bißchen grenzwertig sind, vergebe ich hier 4 von 5 Sternen, spreche aber eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 03.05.2020
Eberlen, Kate

Only you - Alles beginnt in Rom


weniger gut

Alle Wege führen nach Rom…

Durch Zufall begegnen sich Letty und Alf in Rom, wohin beide mehr oder weniger aus dem beschaulichen England hin geflüchtet sind. Beim Sprachkurs treffen sie sich, denn die Engländer möchten gerne italienisch lernen. Mit der Zeit lernen sie dann allerdings, dass Tanz ihre ganz eigene, gemeinsame Sprache ist… Vorher jedoch braucht es viel Zeit, bis sie die richtigen Worte finden.

Die Geschichte des Buches klang für mich sehr interessant und lesenswert, von daher war ich drauf gespannt, wie man dies auf 495 Seiten umsetzt. Der Schreibstil war für mich in Ordnung, teilweise fand ich die Erzählweisen aber interessant, denn es wurde nicht aus der Ich-Perspektive der jeweiligen Person erzählt, sondern über die Person. Die Kapitel wechseln immer ab, so dass mal Alf, mal Letty „berichtet“, man hat also gute und verschiedene Einblicke in das Leben der zwei Protagonisten.

Grundsätzlich war die Sprache gut verständlich, keine schwierigen Fachbegriffe, dafür aber öfter mal italienische Sätze bzw. Begriffe, die nicht immer übersetzt wurden. So etwas finde ich bei einem Buch schade, denn nicht jeder spricht diese Sprache… Natürlich kann man kleine Aussagen erwarten, dass man in dieser Sprache kennt, für mich war das aber manchmal ein bisschen viel. (Hätte man sonst ja auch einfach hinten im Buch übersetzt abdrucken können…)

Die Geschichte hat mich zu Beginn leider nicht direkt gepackt, sondern erst etwas später. Sie ist durchaus emotional und unterhaltsam geschrieben, für mich war aber oftmals ein bißchen zu viel Drumherum dabei, was ich als eher unnötig empfunden habe. Auch dauert es, bis man mal ein wenig hinter die Fassade von Letty blicken darf, die für mich als ein wenig naive, leichtsinnige Frau daherkommt. Von Rom wird im Buch natürlich immer wieder berichtet, die verschiedensten Sehenswürdigkeiten werden genannt, eben weil die Autorin großer Italien-Fan ist. Mir war das manchmal eine Spur zuviel, leider.

Alles in allem war das Buch zwar so, dass ich es relativ am Stück lesen konnte, aber es war nicht so, dass es mich absolut gepackt hat. Grundüberlegungen haben mir gut gefallen, es war schön zu lesen, wie Menschen beim Tanz harmonieren. Auch war es mir hinsichtlich der Einbindung der sozialen Medien manchmal zu dick aufgetragen, die Oma, die auf Instagram postet ist für mich nicht unbedingt vorstellbar, ebenso fand ich es interessant, wie zu Beginn der Begriff der „BDE“ (Big Dick Energy – nie gehört, anders als vermutet, dennoch hab ich nichts verpasst) fällt. Da hatte ich teilweise schon den Eindruck, dass man auf „jung“ macht mit dem Buch.

Mich hat das Buch nicht so erreicht, wie ich mir das gewünscht hätte. Eine interessante und unterhaltsame Lektüre, die durchaus emotional ist, für mich aber immer wieder Längen hatte und leider einen Schreibstil, den ich als etwas komisch empfunden habe. Von mir gibt es hier 2 von 5 Sternen und hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen.

Bewertung vom 30.04.2020
Busch, Wilhelm; Erhardt, Heinz; Ringelnatz, Joachim; Thoma, Ludwig; Tucholsky, Kurt; Twain, Mark

Ich bin so knallvergnügt erwacht


ausgezeichnet

Umwege erweitern die Ortskenntnis.

Dieses Hörbuch enthält wunderbare Gedichte und Geschichten rund ums Thema Reisen aber auch die Tierwelt betreffend. Die Stücke sind von bekannten Dichtern wie Heinz Erhardt, Ludwig Thoma oder auch Wilhelm Busch und werden von namhaften und bekannten Schauspielern gesprochen.

Hörbücher mag ich ja immer wieder gerne – und mag dabei auch die Abwechslung. Da ich vor einiger Zeit schon „Ich bin so knallvergnügt erwacht“, angehört habe, habe ich mich echt über einen zweiten Teil gefreut.

Was man sich vielleicht vorab bewusst machen sollte: Die Gedichte sollte man mit Genuss anhören, die zwei CDs nicht einfach so nebenbei laufen lassen. Denn die Verse und Geschichten sind wirklich toll, manche sprechen natürlich von einer ganz anderen Zeit als heute, aber auf sowas lässt man sich doch auch gerne mal ein.

Gesprochen werden die Gedichte von namhaften und durchaus bekannten Schauspielern und Künstlern (männlich wie weiblich), welche mir dafür wirklich gut gefallen haben. Für mich waren die vorgetragenen Texte gut verständlich, angenehm betont und gekonnt vorgetragen. All das führt natürlich zu einem gelungenen Hörspass.

Die Gedichte sind sehr unterschiedlich, kennt man beispielsweise Gedichte wie „Die Made“ von Heinz Erhardt sehr wahrscheinlich (zumindest ich, da ich seine Gedichte sehr mag), so war mir doch die Geschichte der Versicherung von Roda Roda absolut neu – und trotzdem sehr lustig und unterhaltsam. Auch war es interessant mit „Der Vergnügungsreisende“ von Karl Ettlinger einen Blick in längst vergangene (Reise)Zeiten zu werfen und so in Gedanken in die Vergangenheit zu reisen.

Mir hat die Auswahl dieser Geschichten und Gedichte richtig gut gefallen, eine tolle Zusammenstellung unterhaltsamer Texte, vorgetragen von Menschen mit wirklich angenehmen Stimmen, denen man eben echt gerne zuhört.

Für mich verging die Zeit beim Hören (Gesamtlaufzeit der zwei CDs liegt bei ca. 2 Std. und 25 Min.) wie im Flug – und noch dazu habe ich mich quasi weitergebildet, denn manche Texte wie Künstler kannte ich noch nicht (so gut). Entsprechend habe ich es als wirklich großen Hörgenuss empfunden, wurde wunderbar unterhalten, habe mich gewundert, gelacht und amüsiert. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 29.04.2020
Schwarz, Marcus

Wenn Insekten über Leichen gehen


sehr gut

Warum Insekten helfen können Tötungsdelikte aufzuklären.

Um Todesfälle genauer aufklären zu können, benötigt es nicht nur die Polizei, den Arzt am Leichenfundort und Beamte der Spurensicherung. Immer wieder ist es auch sehr hilfreich, wenn forensische Entomologen wie Marcus Schwarz mit hinzugeholt werden, denn er kann anhand verschiedenster Insekten bzw. deren Entwicklungsstadien helfen, den Todeszeitpunkt besser zu bestimmen, ja gar einzugrenzen. In diesem Buch gibt er Einblicke in seine Arbeit, stellt aber auch verschiedenste Insekten genauer vor.

Mit dem Thema der forensischen Entomologie habe ich mich schon öfter und auch schon länger beschäftigt, vor allem bisher Bücher von Dr. Mark Benecke gelesen bzw. auch schon mal Vorträge von ihm besucht. Umso gespannter war ich nun auf die Schilderungen von Marcus Schwarz.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, ein angenehmer und gut zu lesender Stil, der natürlich gelegentlich fachliche Begriffe mit sich bringt, die aber auch erläutert werden. Insofern lässt sich das Buch gut lesen.

Relativ zu Beginn schildert Schwarz auch direkt einen Fall, in dem seine Hilfe benötigt wurde. Entsprechend hatte ich damit gerechnet, dass sich dies so durch das Buch zieht, dass viel von seiner Arbeit im Einsatz berichtet wird. Dem war aber leider nicht immer so, denn dazwischen erfährt man auch viel über die unterschiedlichsten Insekten, von Fliegen und Käfern. Unterbrochen wird dies durch Fallschilderungen, wohingegen ich den fachlichen Teil über Insekten dennoch als sehr ausführlich empfunden habe.

Interessant war es, die verschiedenen Insekten mit ihrem lateinischen Namen auch immer mal wieder abgebildet zu sehen. Das hat die Beschreibungen noch gut veranschaulicht.

Für mich war es ein interessantes Buch, das fachlich recht in die Tiefe geht, zumindest habe ich das so empfunden. Gerne lese ich auch über die genaueren Hintergründe, warum etwas genau wie ist, hier war es mir aber ab und an einfach ein Ticken zuviel an Informationen – für mich als Laien. (die mit diesem Thema selbst beruflich so überhaupt nichts am Hut hat…) Die geschilderten Fälle, mit denen man einen tollen und informativen Einblick in die Arbeit des forensischen Entomologen Marcus Schwarz bekommt, haben mir gut gefallen, wenngleich der Hintergrund dafür natürlich nie wirklich schön ist (Tod in Vereinsamung, Mord, etc.).

Alles in allem eine unterhaltsame, interessante und spannende Lektüre, die fachlich sehr in die Tiefe geht. Hier muss man am Thema schon ziemlich interessiert sein und auch für die naturwissenschaftliche Seite viel Interesse mitbringen. Von mir gibt es hier 3,5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 28.04.2020
Fernandez, Miguel

Frohe Ostern!


ausgezeichnet

Verzieren solltest du die Eier! Nicht verzehren!

Mit diesem Buch bringt Miguel Fernandez die lustigsten Cartoons und auch ein paar Gedichte rund um das Thema Ostern zusammen. Gute Unterhaltung garantiert, hier werden die Lachmuskeln trainiert!

Ab und an darf es ja auch mal eine Lektüre der anderen Art sein – so war das bei mir dieses wunderbare Buch mit Cartoons. Cartoons „lese“ ich selten am Stück, ich freue mich immer wieder darüber, wenn sie mir unverhofft über den Weg laufen. Hier muss ich aber sagen, dass ich das Buch fast am Stück verschlungen habe. Dennoch wird es garantiert nicht langweilig.

In den unterschiedlichen Cartoons nimmt Fernandez die verschiedensten Osterbräuche aufs Korn, bezieht sich aber auch auf das christliche Osterfest. Hier gibt es den ein oder anderen Cartoon, der schon ein bißchen „böse“ ist, aber Satire darf das. Generell findet man auch immer mal wieder Gedichte im Buch, beginnend bei Joachim Ringelnatz und dem Frühling, endend beim Eierlikör von Klara Fusel.

Die Cartoons kommen – wie üblich – mit wenig bis gar keinem Text aus, da sich die Zeichnungen quasi selbst erklären. Meiner Ansicht nach sind diese Cartoons eher für ältere Kinder (ab ca. 12 Jahren) bzw. generell halt Erwachsene gemacht, ich denke, dass hier jeder drüber schmunzeln kann. Praktischerweise kann man dieses Buch jedes Jahr an Ostern wieder aus der Osterkiste (äh, -nest natürlich) holen, da es zu dieser Zeit ja immer wieder aktuell ist. (Und vom Vorjahr der Witz meist vergessen ist.) Die Zeichnungen sind meist recht bunt und absolut verständlich gezeichnet, ich kann mir nicht vorstellen, dass man hier Schwierigkeiten hat zu erkennen, worum es geht.

Für mich war es eine sehr unterhaltsame, lustige Lektüre, die ich ziemlich schnell gelesen habe, keineswegs als langweilig empfunden habe. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung.

Bewertung vom 25.04.2020
Niedlich, _Sebastian

Dicker Teufel umständehalber in liebevolle Hände abzugeben


ausgezeichnet

Der Teufel hat eben auch Gefühle…

Der Teufel ist unglücklich, denn er merkt, dass es doch noch etwas anderes geben muss, als das ordnungsgemäße Quälen der verdammten Seelen, wozu er von Gott verdonnert wurde. Bei ihm fiel er in Ungnade, als er versuchte einen himmlischen Betriebsrat zu gründen. Nun bekommt Mephy (wie der Teufel sich gerne nennen lässt, von Mephisto) Sonderurlaub um in irdischen Gefilden eine schöne Sterbliche zu finden…

Da ich schon mindestens ein weiteres Buch von Sebastian Niedlich gelesen hatte, wusste ich was mich hier hinsichtlich des Schreibstils erwartet. Dieser hat mir wieder gut gefallen, eine locker-lustige und doch sehr durchdachte und gewitzte Art und Weise ist es, wie der Autor hier schreibt. Mir hat das sehr gut gefallen, auch die vielen amüsanten Be- und Umschreibungen für die Hölle und den Teufel.

Die Geschichte ist wirklich sehr unterhaltsam, lustig und kurios. Mephy ist auf einer turbulenten Reise, die natürlich nicht unbedingt einfach für ihn ist, denn er ist ja der Teufel. Und so bedient sich der Autor natürlich an verschiedensten Klischees und „Wahrheiten“, die man so über den Teufel kennt. Dies so zu lesen hat mir sehr gut gefallen und mich gut unterhalten.

Auch wurde die Geschichte nie langweilig, denn es passieren immer wieder neue lustige Begebenheiten, Spannung ist absolut garantiert. Zusätzlich fand ich die gewieften Umschreibungen des Autors immer wieder echt gut, außerdem auch verschiedenste Überlegungen in der Geschichte. Hier möchte ich aber gar nicht zuviel vorwegnehmen. Lustig sind auch die immer wieder zu Kapitelbeginn auftauchenden kleinen gemalten Teufel.

Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, ich wurde sehr gut unterhalten, es war eine sehr lustige wie spannende und absolut kuriose Geschichte. Entsprechend kann ich „Dicker Teufel umständehalber in liebevolle Hände abzugeben“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.04.2020
Barreau, Nicolas

Die Liebesbriefe von Montmartre


gut

Friedhöfe sind Orte voller Sehnsucht.

Der Schriftsteller Julien Azoulay hat seine Frau Hélène verloren, sie starb mit gerade einmal 33 Jahren. So muss er sich nun allein um seinen kleinen Sohn Artur kümmern. Seine Frau hat ihm allerdings einen letzten Wunsch mit auf den Weg gegeben, sie möchte 33 Briefe von ihm erhalten. Diesem Wunsch kommt er nach und so deponiert er diese nach und nach in einem Geheimfach in ihrem Grab auf dem Friedhof von Montmartre. Doch dann sind diese Briefe auf einmal verschwunden und es liegen andere Sachen im Geheimfach…

Lustigerweise hatte ich vor kurzem mal ein Hörbuch angehört, das auch von Nicolas Barreau war. Dabei handelte es sich um „Menu d’amour“, was mir leider nicht so ganz gefallen hat, ich dann auch abgebrochen habe. Umso gespannter war ich aber auf seinen Schreibstil bzw. die Umsetzung der Geschichte, zumal ich vor einiger Zeit auch auf dem Friedhof war. (Da hatte ich das mit dem Buch gar nicht auf dem Schirm.)

Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, grundsätzlich alles soweit gut verständlich, manchmal ein bißchen umständlich, ein bisschen zu langatmig, wie ich finde. Inhaltlich ist es eine traurige Liebesgeschichte, die auch doch einen Hoffnungsschimmer noch vermitteln soll. Teilweise ging mir das aber ein bisschen zu sehr unter. Grundsätzlich zerfließt der Schriftsteller im Buch immer wieder im Selbstmitleid, gleichzeitig ist das Buch aber auch sehr schnulzig-schmalzig geschrieben.

Die Idee hinter den 33 Briefen, die an die Verstorbene zu schreiben sind, habe ich grundsätzlich als gute Idee für eine Geschichte empfunden. Auch die Schilderungen des Friedhofs von Montmartre waren meiner Ansicht nach passend und treffend, ein interessanter Ort, an dem u.a. Heinrich Heine begraben liegt. Für mich war es aber leider so, dass mich dies nicht gänzlich überzeugt hat. Auch haben mich die immer wiederkehrenden Ankündigungen im Buch a la „Doch es kam alles anders“ (mal grob zusammengefasst) etwas gestört – denn die Dinge kommen im Leben so oft anders als geplant… dass dies dann immer noch so angekündigt wurde, hat mich mit der Zeit etwas genervt.

Für mich war es eine nette Lektüre, ein kleiner Ausflug nach Paris, eine grundsätzlich interessante Geschichte, die mir aber ein bisschen zu schmalzig umgesetzt wurde. Spannenderweise gibt es für das Buch des französischen Autors (?) keinen Titel in französischer Sprache, was für mich zusätzlich Fragen aufwirft. Das aber nur am Rande.

Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen.