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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2013
Reichel, Dagmar

Kochen für die Kleinen


ausgezeichnet

Dieses Buch ist eher zufällig in meinem Regal und meiner Küche gelandet: meine Tochter ist nicht mehr klein, sondern schon mittelgroß und nach dem Titel und insbesondere Untertitel "Gesund und ideenreich durch's 2. und 3. Lebensjahr" hätte ich dieses Buch im Laden vielleicht nicht mal durchgeblättert. Von daher kann ich von Glück reden, dass ich zwar nicht dieses Buch, aber das Buch mich gefunden hat und es sich als wahre Fundgrube für leckere und einfache Rezepte entpuppt hat, die nicht nur die Kleinen, sondern auch die Mittelgroßen und Großen begeistern.

Der Inhalt zollt dem Untertitel insofern Tribut, als das dem Rezeptteil eine Einführung über gesunde Ernährung vorangestellt ist, in dem zwar Spezielles über Ernährung im Kinderalter zu lesen ist, aber auch viele allgemeine Sachen zur gesunden Ernährungsweise wie "5 Mahlzeiten am Tag" und " Eine bunte Pyramide für die Lebensmittel".

Der anschließende Rezeptteil ist untergliedert in die Rubriken:
* Frühstück
* Mittagessen
* Snacks
* Abendessen

Zwischen den Rezeptrubriken werden weitere Punkte bezüglich Ernährung und Nahrungsmitteln angesprochen, wie beispielsweise "Fertigprodukte", "Schlechte Esser" oder "Allergien bei Kindern".

Wie auch andere Titel aus der "Wir lieben kochen"-Reihe von Kosmos finden sich immer wieder Tipps und Tricks bei den Rezepten "Das ist wirklich wichtig", wo alles, was zum Gelingen eines Rezeptes wichtig ist, erläutert wird. Bei Bedarf mit Bild, ansonsten in reiner Textform.

Nicht nur die Fotos der fertigen Gerichte selbst, sondern insbesondere witzige und kindgerechte Bildkompositionen in Form einer Tellerraupe, Schrift aus Buchstabennudeln oder lustig dekorierte Brote machen "Kochen für die Kleinen" zu einem Augenschmaus.

Gerade bei Kindern ist neben dem Geschmack auch die Präsentation des Essens wichtig, und nicht nur diesem Umstand wird die Autorin gerecht, sie geht auch ausgiebig auf Varianten und Alternativen bei den Zutaten der einzelnen Rezepte ein, da Kinder ja manchmal recht wählerisch sind oder bei Rezepten mit frischem Obst benennt sie saisonale Ausweichmöglichkeiten.

Außerdem zeigt dieses Buch, dass das Zubereiten von Mahlzeiten mit frischen Zutaten nicht zwangsläufig zeitaufwendig sein muss. Hier finden sich viele Inspirationen für schnelle und abwechslungsreiche Snacks oder Frühstücksideen, die teilweise sogar auf Vorrat hergestellt werden können (Cranberry-Aufstrich, Vorratsmüsli, Knabberbrote).

Der Punkt, der es fast verhindert hätte, dass ich dieses Buch kennengelernt hätte, ist mein einziger Kritikpunkt an dieser leckeren Rezeptsammlung und dem Ernährungsratgeber, der vieles anspricht, was nicht für die Ernährung der Kleinen, sondern für gesunde Ernährung im allgemeinen wichtig ist. Aber gerade dieses "Allroundtalent" macht dieses Buch so gut! Denn wo man als Elternteil viele Kleinkindkochbücher nach wenigen Jahren wieder aus der Küche verbannt, wird "Kochen für die Kleinen" sicher ein Lieblingskochbuch für viele, viele Jahre werden! Nur den Titel sollte der Verlag überdenken, da die Umsetzung und die Rezeptauswahl viel mehr Leute ansprechen als durch den Namen des Buches suggeriert wird.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2013
Nickerson, Jane

So wie Kupfer und Gold


ausgezeichnet

"So wie Kupfer und Gold" ist eine Adaption des Blaubart-Märchens, das unter anderem durch die Gebrüder Grimm als auch durch Charles Perrault bekannt ist. Jane Nickerson hat dieses Märchen als Kind häufig gelesen und war jedes Mal verstört. Kein Wunder also, das ihre Version des Blaubart-Themas ebenso düster und beklemmend daherkommt wie die klassischen Vorbilder.

Jane Nickersons Schreibstil ist ausschweifend und detailverliebt, ihre Adaption klassisch. Die Geschichte ist atmosphärisch dicht und verströmt einen düsteren Charme. In ihrer Blaubart-Version kommt das junge Mündel Sophia zu ihrem reichen Patenonkel Bernard de Cressac in eine alte Abtei, die er Stein für Stein in England hat abbauen und in den Südstaaten Amerikas wieder hat aufbauen lassen. Dieser Spleen ist nur einer von vielen Hinweisen, dass es sich bei Bernard de Cressac nicht um den fürsorglichen und spendablen Patenonkel handelt, wie ihn Sophia in ihrer Kindheit kennengelernt hat. Hinter der charismatischen Fassade versteckt sich ein düsterer und verstörter Charakter, der eine Vorliebe für Frauen mit rotem Haar hat. Zu Beginn fühlt sich Sophia noch umgarnt von dem Charme ihres Patenonkels und ist begeistert und geblendet von den schönen und kostspieligen Geschenken, die er ihr macht, so dass sie sich zunächst in ihn verliebt. Sophia scheint naiv und kommt nicht immer sympathisch beim Leser an, da der Leser viel früher den Schein hinter der Fassade Bernard de Cressac erkennt und nur ungläubig den Kopf darüber schütteln kann, wie sich ein Mädchen von so viel Geschmeide nur dermaßen blenden lassen kann. Doch nach und nach blickt auch Sophia hinter die Maske ihres Patenonkels, und das nicht nur dank ihres eigenen Gespürs, auch vier Geister helfen ihr die Fassade ihres Onkels Stück für Stück freizulegen…

Die Geschichte spielt Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in den Südstaaten, zur Zeit der Sklaverei. Neben dem Blaubart-Thema ist deshalb auch die Sklaverei - und die Frage, ob ein Mensch über andere Menschen bestimmen darf - in Jane Nickersons Roman ein großes Thema. Bernard de Cressac vertritt hier den klassischen Befürworter der Sklaverei und Sophia entwickelt unter anderem deswegen nach und nach eine Abneigung gegen ihn, weil sie durch seine impulsive und ungerechte Art verstärkt auf die unmenschliche Behandlung der Schwarzen aufmerksam wird. Sie stammt ursprünglich aus Boston und hatte vor ihrem Leben bei ihrem Patenonkel keinerlei Berührungspunkte zur Sklaverei.

Der Verlag empfiehlt „So wie Kupfer und Gold“ ab 13 Jahren, auf Grund der sehr düsteren Stimmung, die selbst mir als Erwachsenen eine große Beklemmung verursacht hat (und dazu geführt hat, das ich in der Hälfte des Buches tatsächlich ans Ende linsen musste, weil ich die Anspannung nicht mehr ertragen habe) und der sexuellen Note, die sich im Laufe der Handlung zwischen Bernard de Cressac und Sophia entwickelt, würde ich das Buch mit einer Altersempfehlung ab 15-16 Jahren ansetzen. Insbesondere, da die sexuelle Note nicht romantisch-schön, sondern auf Grund der Situation und des Charakters eher abstoßend-widerlich daherkommt.

Fazit:
Das Buch nimmt gefangen und fesselt, denn die detaillierten Beschreibungen lassen das düstere Ambiente so klar vor dem inneren Auge erscheinen, dass man aus dem Schaudern gar nicht mehr herauskommt. Für Freunde von düsteren Märchen in klassischer Adaption ein absolutes Muss!

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2013
Schmidt, Karina; Postel, Anna

Likör und Sirup zum Verschenken


sehr gut

Unter dem Label "Kreative Manufaktur" sind mittlerweile einige Titel erschienen, sowohl im kreativen als auch im kulinarischen Bereich, wobei die Bücher unter diesem Label häufig beides vereinen. So findet man auch in "Likör und Sirup zum Verschenken" beides: Rezepte für Liköre und Sirups, sowie Vorschläge und Vorlagen für Labels und Etiketten zum Selbermachen.
Die Titel, die ich bisher aus der Reihe "Kreative Manufaktur" kannte, waren großformatige, quadratische Bücher mit einem relativ umfangreichen Inhalt, "Likör und Sirup zum Verschenken" ist das erste Geschenkbüchlein aus dieser Reihe für mich.
Im Gegensatz zu den großen "Brüdern" dieses Labels, sind die kleinen Büchlein weniger umfangreich, dafür aber recht günstig für eine Hardcoverausgabe und eignen sich nicht zuletzt wegen des kleinen Formats hervorragend als kleines Präsent zusätzlich zu einem nachgemachten Rezept aus dem jeweiligen Buch. So sehe ich die kleinen "Kreativen Manufakturen" auch weniger als Anschaffung fürs eigene Bücherregal, sondern mehr als Präsent für kreative und/oder kochbegeisterte Köpfe.

Der Inhalt des kleinen Bandes umfasst 12 Rezepte, 10 Ideen für Labels und Etiketten (die Vorlagen befinden sich im Anhang des Buches) und eine Doppelseite mit Wissenswertem zu Likören und Sirups.
Die Anordnung finde ich etwas unglücklich gewählt: statt mitten im Buch wäre es sinnvoller gewesen die allgemeine Info zu den Getränken an den Anfang zu stellen. Die beiden Rezepte "Heiße Minz-Schokolade" und "Limetten-Limonen-Granita" statt unter ihrem Rezeptnamen als Extrakapitel "Beschwipste Rezepte" zu führen ist verwirrend und mach das eigentlich überschaubare Inhaltsverzeichnis unübersichtlich.

Im Anhang finden sich hinter den Vorlagen noch eine Übersicht über weitere Titel aus der Reihe "Kreative Manufaktur" und eine kurze Vita der beiden Autorinnen.

Insgesamt bietet das kleine Büchlein für versierte Sirup- und Likörspezialisten nicht viel neues an Rezepten, aber die Ideen für eigene Etiketten und Labels sind sehr schön und vielfältig und die "kleinen Kreativen" sind einfach eine hübsche Geschenkidee für gute Freunde und Bekannte.

Unter topp-kreativ.de gibt es noch viele weitere Empfehlungen zum Selbermachen!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2013
Stich, Nicole

Sweets


ausgezeichnet

"Sweets" besticht vor allem durch seine Vielfalt von Rezeptideen, die tatsächlich für jede Zeit des Tages himmlische Verführungen bieten:

* Frühstück
* Snacks
* Mittagessen
* Teatime
* Gartenfest
* Desserts
* Betthupferl

Beim ersten Durchblättern fallen direkt die schnellen und einfachen Rezeptideen auf, die man mit wenigen Zutaten und in kürzester Zeit umsetzen kann: so befinden sich in dem Buch neben Klassikern wie Früchtemichel, Scones, Rosinenbrötchen, Crème brulée oder Apfelstrudel sehr viele "Ruck-Zuck"-Verführungen wie schnelle Brotaufstriche, Shakes mit frischen Früchten, sommerliche Limonadenideen, Eis am Stil und selbstgemachte Müslis, die man auf Vorrat herstellen kann.

Jedes Rezept wird sehr ausführlich und mit Foto auf einer Doppelseite vorgestellt.
Unter einem einleitenden Text, in dem Nicole Stich erzählt, wie das Rezept entstanden ist, befinden sich unter dem Rezeptnamen die Menge, die die angegebenen Zutaten ergeben (z.B. 15 Stück), die Zubereitungszeit plus eventueller Back- oder Kochzeit, zu welcher Saison das Rezept passt und welchen Schwierigkeitsgrad es besitzt (von 1 bis 3 Sterne).
Darunter sind die Zutaten aufgelistet und eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Zubereitungsfolge, die häufig durch Tipps und Ideen für Variationen ergänzt wird.
Vor dem Rezeptteil sind die einzelnen Rubriken mit einer kurzer Beschreibung aufgeführt, welche Art Rezepte die jeweilige Rubrik enthält. Eine Übersicht aller Rezepte nach Alphabet und den Hauptzutaten befindet sich am Ende des Buches.
Die Navigation durch das Buch ist schnell und einfach, da man sowohl nach Tageszeit, als auch nach besonderen Zutaten filtern kann. Zudem ist der Schwierigkeitsgrad schnell zu erfassen und auch die benötigte Zeit sowie der Einsatz an Zutaten kann mit einem Blick gecheckt werden, so dass man auch nach diesen Gesichtspunkten schnell die richtige Leckerei zum Nachmachen heraussuchen kann.
Zudem ist "Sweets" für ein durchgehend süßes Koch- und Backbuch so gesund, wie Süßes eben sein kann: Nicole Stich legt sehr viel Wert auf den Einsatz von frischen Obst, diesem Zustand zollt sie Tribut mit der Zuordnung der Rezepte nach Saison.

Sehr sympathisch ist die Einleitung der Autorin, in der sie schreibt, dass "Sweets" das richtige Buch für alle ist, die Pfannkuchen einem Leberwurstbrot vorziehen und wissen, dass Omas Grießbrei der beste Seelentröster sein kann, aber kein Buch für Kalorienzähler oder Personen, die nach jedem süßen Leckerbissen das schlechte Gewissen zwickt. So ist es nicht verwunderlich, dass die sonst so ausführlich präsentierten Rezepte KEINE Angaben über Nährwerte und Kalorien beinhalten.

Ich zähle mich zur Kategorie der Naschkatzen und werde mich in Zukunft sicher noch häufig und mit viel Genuss und Vergnügen von Nicole Stichs "Sweets" verführen lassen!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2013
Lestrade, Agnès de;Bravo, Constanza

Danas Uhrwerk


ausgezeichnet

Fast gespenstisch beginnt dieses philosophische Kinderbuch, dass seinem Leser den Begriff ZEIT und ihren Wert näher bringen will:
Danas Herz ist eine Uhr. Es macht TICK TACK TICK TACK. Immer im selben Rhythmus. Die Bäume in der verschneiten Winterlandschaft, durch die Dana geht, sehen aus als strecken sie Finger in den Himmel, als wollten sie nach etwas greifen.

Dana hat eine besondere Gabe. In einer kleinen Werkstatt bastelt sie aus alten Pendeln, Weckern und Uhren ganz besondere Zeit-Geschenke für ihre Familie:
* Ihre Mutter bekommt ganz viel Zeit, damit sie Dana in den Arm nimmt und ihr abends länger vorlesen kann.
* Ihrem Vater schenkt die einen Wecker mit einem Hasen. Wie schon das weiße Kaninchen aus dem Klassiker "Alice im Wunderland" hat auch Danas Vater nie genug Zeit, so dass Dana ihm Extra-Zeit geschenkt hat, um die verlorenen Stunden einzuholen.
* Ihrer Großmutter versüßt sie die Stunden, damit die Erinnerungen an den verstorbenen Großvater schön sind und nicht schmerzen.
* Ihrem kleinen Bruder schenkt sie Trödel-Zeit, denn Trödeln ist schön. Ein Geschenk zum Träumen.

Danas Herz ist eine Uhr. Es macht TICK TACK TICK TACK. Doch eines Tageslegt sie ihr Ohr an das Herz ihres Freundes Anton und hört einen ganz anderen Klang: Bumm bumm bumm bumm...

Agnès de Lestrade hat mit "Danas Uhrwerk" wiederum ein sehr poetisches Bilderbuch verfasst, im Gegensatz zu ihrer von Valeria Docampo illustrierten Geschichte "Die große Wörterfabrik" sind Constanza Bravos Illustrationen weniger niedlich, aber farbenfroher und verspielt. Wer gerne mit Papier, Stempeln und/oder Klebebändern bastelt, wird in Bravos Bildern diese Techniken entdecken können: Danas Kleid wirkt wie mit Masking Tape aufgeklebt, ihre Zeitgeschenke sind in wunderschön bestempeltes Papier eingeschlagen. Einige Szenen wirken recht natürlich, andere verträumt und surreal wie Gemälden des Surrealismus angelehnt.

In vielerlei Hinsicht wirkt dieses Buch für mich auf zwei Ebenen, sowohl was die unterschiedlichen Illustrationen angeht, als auch die Botschaft(en), die es vermittelt. Kinder werden vor allem den Wert von Zeit erkennen und den Begriff besser verstehen können, da die Autorin den eigentlich nicht fassbaren Begriff durch den Vergleich mit Geräuschen und die Darstellung in Farben und Formen greifbar und körperlich macht. Erwachsene lesen zwischen den Zeilen die Vergänglichkeit heraus und Erinnerungen an verlorene Dinge. Kinder werden die unterschiedlichen Botschaften je nach Altersstufe erfassen können oder dadurch, dass sie das Buch nicht nur vorgelesen bekommen, sondern der vorlesende Erwachsene ihnen einige Sachen erläutert. Hier handelt es sich um eine Geschichte, die Kindern und Erwachsenen gleichermaßen ans Herz zu legen ist, da gemeinsam verbrachte Zeit sowohl im Kinder- als auch im Erwachsenenalter von unschätzbarem Wert ist und diese Botschaft hier wunderschön und tiefsinnig vermittelt wird!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2013
Sussman, Eli;Sussman, Max

Kochhelden


ausgezeichnet

"Kochhelden" ist ein Kochbuch von Männern für Männer: hier wird gekocht für das wahre Leben, ohne großes Chichi werden sich die meisten Rezepte zwar anhand geschmackvoller Fotos visualisiert, aber das Geschirr ist alltäglich und besitzt Gebrauchsspuren, Szenen am Grill, in der Küche oder beim Essen wirken natürlich und ungekünstelt und die meisten der verwendeten Zutaten sind bodenständig und "was für echte Kerle", sprich: wer Rezepte für die schlanke Linie sucht, ist hier fehl am Platz, Max und Eli kochen was schmeckt und dazu gehört viel Fleisch, Fett und Süßes. Man kann auch sagen: die "Kochhelden" sind sündhaft gut (und kalorienreich), auch wenn mir beim ersten Durchblättern manche Zutatenkombinationen nicht das Wasser im Mund haben zusammen laufen lassen. So stößt man auf direkt zu Beginn auf herzhaft belegte und überbackene Frühstücksmuffins, die laut den beiden Kochhelden nach Fertigstellung "sofort mit der Lieblingsmarmelade, Ahornsirup und/oder Puderzucker" am Tisch serviert werden sollen. Wer's mag... ich habe dieses Rezept sowie die außergewöhnliche Kombination von frittierten Hähnchenteilen mit Waffeln links liegen lassen, da man mich bereits mit Toast Hawaii oder Schnitzel Melba erfolgreich aus der Küche treiben kann. Das war aber auch schon mein einziger Kritikpunkt, aber beinhaltet nicht jedes Kochbuch das eine oder andere Rezept, das einen nicht hinter dem Herd hervorlocken kann? Also weitergeblättert und etwas weniger exotische Vorschläge ausprobiert, die zwar mit alltäglichen Zutaten zubereitet werden, aber alles andere als alltäglich schmecken.

Das Kochbuch in schwarz-türkisen Design wirkt einerseits stylisch-modern, andererseits mit seinem dunklen Einband und ohne Schutzumschlag robust und schlicht.
Im Inneren spiegelt sich der erste Eindruck wider und wird zudem ergänzt durch verspielte Illustrationen, denn nicht alle Rezepte sind durch ein Foto repräsentiert. Doch ausführliche Zubereitungsschritte und/oder einfach umzusetzende Rezepte machen Fotos zu einem "nice-to-have" und sind nicht zwingend erforderlich, um erfolgreich den beiden Brüdern Max und Eli nachzukochen.

Vor dem eigentlichen Rezeptteil werden sechs Rubriken mit einem einleitenden, witzigen Text der beiden Brüder vorgestellt, das alphabetische Register aller Rezepte befindet sich am Ende des Buches, jedoch ist jeder Rubrik noch eine Seite vorangestellt, auf der sich eine Übersicht der Rezepte nach Abdruckfolge im Buch befindet.
Pizzen oder Popcorn werden in verschiedenen Varianten und Geschmacksrichtungen präsentiert, das Kapitel Grill-Futter bietet einen ausführlichen Beitrag zum Thema Einlegen und dank einer mehrseitigen Abhandlung rund um Pasta bekommt man direkt Lust Nudeln selbst zu machen, zudem auch die Anleitung zur Bedienung einer Nudelmaschine und persönliche Tipps von Max für den perfekten Nudelgenuss nicht fehlen.
Überhaupt ist einer der größten Plus- und Sympathiepunkte die Ergänzung der Rezepte durch persönliche Tipps der Sussmanbrüder, die nicht nur immer hilfreich, sondern auch sehr kurzweilig zu lesen sind. Viel Spaß zum kompletten Durchstöbern des Buches bieten auch die einleitenden Texte zu jedem Rezept, in denen Max und Eli erzählen, wo der Ursprung für das jeweilige Gericht liegt oder wie sie selbst auf bestimmte Kombinationen gekommen sind oder woher die einzelnen Zutaten stammen.

"Kochhelden" sind männlich, verspielt, sympathisch, vielfältig und sicherlich nicht immer jedermanns Geschmack - sagte der Koch und biss in das Schinkenmuffin mit Marmelade - aber es lohnt in jedem Fall die teils außergewöhnlichen Rezepte auszuprobieren und im Zweifelsfall hält man es so, wie Max und Eli empfehlen: "Geben Sie dazu, was Sie mögen, und lassen Sie anderes weg." Die Sussmanbrüder bieten viel Anregung die ausgetretenen Küchenpfade zu verlassen und auf außergewöhnliche Genusstour zu gehen!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.05.2013
Grant, Amanda

Komm essen, Mama!


ausgezeichnet

Mit "Komm essen, Mama!" legt Amanda Grant eine Kochschule für Kinder vor, die sich an "junges Gemüse" zwischen 3 und 11 Jahren richtet.

Die Rezepte sind nicht nach Mahlzeiten oder Zutaten sortiert, sondern nach den Fähigkeiten der kleinen Köche. Der Inhalt ist untergliedert in drei Stufen:
Stufe 1: 3-5 Jahre
Stufe 2: 5-7 Jahre
Stufe 3: 7-11 Jahre

In einer mehrseitigen Einführung erläutert die Autorin das Konzept des Buches. Sie richtet sich dabei direkt an das Kind, dem dieses Buch gehört, und nicht an die Eltern, denn hier ist das Kind der Küchenchef! Wenn Amanda Grant die einzelnen Stufen erklärt richtet sie sich zwar auch an die erwachsenen Sous-Chefs, aber selbst an diesen Stellen ist immer herauszulesen, dass dieses Buch für Kinder konzipiert wurde:
'Erwachsene: Diese Seite ist für Sie.
Kinder: Diesen Teil könnt ihr überspringen.'

Man merkt, dass die Kinder der Autorin und deren Freunde - wie in der Einführung erwähnt - bei der Zusammenstellung der Rezepte geholfen haben. In dem Buch finden sich durchweg Sachen, die Kinder mögen und bei denen sie viel selbst machen können. Dazu ist der Rezeptteil sehr vielfältig und ausgewogen. Es gibt vegetarische Hauptgerichte, Speisen mit Fisch oder Fleisch, Getränke, Desserts und Gebäcke. In der Regel mit Zutaten die man entweder auf Vorrat hat oder problemlos im nächstgelegenen Supermarkt besorgen kann.
Da es durch die Stufen-Einteilung etwas schwierig ist beim Durchblättern gezielt nach einem Rezept zu suchen, bietet das Rezeptregister im Anhang nicht nur eine Suchmöglichkeit nach Rezeptnamen, sondern zusätzlich nach den verwendeten Zutaten. So ist es möglich gezielt nach Lieblingszutaten eines Kindes zu suchen bzw. ungeliebte Speisen oder Sachen, die auf Grund von Allergien nicht vertragen werden, auszusparen.
Die Einführung in die drei Stufen enthält nicht nur eine Einweisung für die erwachsenen Helfer, sondern auch eine Übersicht über die Fähigkeiten von Kindern in der jeweiligen Altersstufe und einen Überblick über die benötigten Küchenutensilien, sowie eine Erklärung, wie man mit den Geräten umzugehen hat und wozu sie im Detail dienen.
Jedes Rezepte wird sehr ausführlich auf einer Doppelseite erklärt. Dank einer bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitung können schon die ganz Kleinen "herauslesen" wie eine Speise zubereitet wird und das Ganze wird zusätzlich als Begleittext zu jedem einzelnen Foto beschrieben. Neben der Bild- und Wort-Zubereitungsanweisung steht bei jedem Rezept dabei, wieviele Stück/Portionen die angegebenen Zutaten ergeben, was benötigt wird an Zutaten und Utensilien und welche Fähigkeiten für das Nachkochen des Rezepts vorhanden sein müssen.
Das Kochbuch kommt sehr authentisch beim Zielpublikum an und vermittelt beim bloßen Anschauen schon Spaß am Kochen (und Essen), da die Fotos sehr natürlich wirken und die Kinder bei der Zubereitung oder beim Essen zeigen, die der Autorin auch beim Zusammenstellen der Rezepte unterstützt haben.
Die Einteilung nach Altersstufen ist sehr hilfreich, muss aber nicht allzu streng befolgt werden: wenn eine 5jährige sich ein Rezept aus Stufe 3 aussucht, dann greift man als Elternteil einfach etwas stärker unter die Arme und schaut sich im Vorfeld das Rezept genau an, bevor es an die Verteilung der Aufgaben geht.
"Komm essen, Mama!" führt Kinder mit viel Spaß an die Zubereitung von Nahrungsmitteln heran und ist mit wachsender Begeisterung und steigenden Fähigkeiten sicher eine Entlastung in der Küche für alle Mamas.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2013

Brief-Set: Sitzgruppe im Garten


ausgezeichnet

Das Briefset "Sitzgruppe im Garten" enthält 16 Doppelkarten mit vier unterschiedlichen Motiven aus dem Buch "Verführerische Rezepte aus dem Garten", welches ebenso wie das Briefset im Callwey Verlag erschienen ist.
Das Briefset wird in einer stabilen und hübschen Pappbox geliefert, die auch nachdem die Doppelkarten aufgebraucht sind, weiterhin zur Aufbewahrung von Umschlägen und Postkarten oder anderen Kleinigkeiten genutzt werden kann. Den Deckel der Box ziert eins der vier Postkartenmotive des Sets, alle vier Motive sind in einer verkleinerten Abbildung auf der Rückseite der Box zu sehen. Die Motive stammen von Bernd Böhm (gedeckter und mit Blumen und Beeren verzierter Tisch), Stock Food/F. Strauss (Äpfel unter Glashauben), Sonja Bannick (Covermotiv der Briefset-Box) und Angelika Dietzmann (Covermotiv des Buches "Verführerische Rezepte aus dem Garten"). Die Motivauswahl eignet sich sowohl, um einfach ein paar liebe Worte an besondere Menschen zu versenden als auch zur Verwendung als Einladungskarten für sommerliche Feste und andere Feierlichkeiten.
Neben den hochwertigen und stabilen Motivkarten beinhaltet das Set 16 farblich gut auf die Fotos abgestimmte Umschläge in einem frischen Grün.
Der Callwey Verlag führt in seinem Programm noch weitere Briefsets sowie vom Covermotiv dazu passende Notizbücher.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.