Benutzer
Benutzername: 
Nele33

Bewertungen

Insgesamt 778 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2020
Etzold, Veit

Blutgott / Clara Vidalis Bd.7


sehr gut

Der Blutgott von Veit Etzold ist der mittlerweile siebte Fall für Clara Vidalis und ihr Team.

Nachdem ich nun eine Pause von Etzold gemacht habe und eigentlich ob der Brutalität keinen seiner Thriller mehr lesen wollte, hat es mich nun doch gereizt und ich konnte nicht widerstehen.

Eine junge Frau wird in einem IC der deutschen Bahn bestialisch abgeschlachtet, die Täter sind schnell ausgemacht: Es handelt sich um eine Gruppe Jungen, die alle unter 14 Jahren, also nicht strafmündig sind. Ein Schlag ins Gesicht für Clara Vidalis und ihr Team. Zudem bleiben die JUngen auch noch total kaltblütig und cool bei ihren Vernehmungen. Dahinter steckt der Blutgott, ein Serienkiller im Darknet, die die Jugendlichen instrumentalisiert und sie zu immer grausameren Taten anstiftet.
Das Morden geht in ganz Deutschland munter weiter und die Ermittler können nur zuschauen und versuchen schlimmeres zunverhindern.

Wie auch in den Vorgängerbänden ist auch dieser Thriller aus der Feder des Autoren nichts für zartbesaitete. Die Morde werden bis ins Detail grausam beschrieben und ließen mich teils angeekelt wie auch fasziniert zurück.
Der Schreibstil ist spannend und ausführlich, dem Leser wird einiges zugemutet, was bei Etzold aber quasi dazu gehört. Die Thematik ist leider aktuell, die Recherche zu den Serienkillern und dem Darknet war umfangreich, auch die medizinischen Aspekte haben meine Erwartungen voll erfüllt.
Das Ende kam ziemlich aprubt und ich kann auf eine Fortsetzung hoffen.

Bewertung vom 02.05.2020
Fontaine, Liliane

Die Richterin und der Kreis der Toten / Mathilde de Boncourt Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Richterin und der Kreis der Toeten von Liliane Fontaine hat mich durch die Thematik und dem Klappentext angesprochen.

Die Geschichte spielt in Südfrankreich, genauer gesagt in Languedoc. Ein investigativer Journalist kommt bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben. Schnell kommt der Verdacht auf, dies war kein Unfall. Doch wer hat Interesse daran ihn zu beseitigen, an welcher Story war er zum Schluss dran?
Mathilde de Boncourt und ihr Team stehen vor einem Rätsel. Was haben die zwei älteren verstorbenen Damen, eine Frau, die Selbstmord begang und der erschlagene Apotheker mit dem Fall zu tun.
Der Ort Ordre du Temple de la Lumiere, die Stätte der Lichttempler hat auf dem ersten Blick nichts mit diesen Menschen gemeinsam, doch auf dem zweiten Blick sieht dies schon ganz anders aus. DIe Zusammenhänge bleiben für Mathilde und ihr Team jedoch nicht sicht-oder greifbar.

Die Autorin wählt für die Story zwei Erzählperspektiven, einmal die aus der Sicht des Teams und dann mit den Tagebucheintägen von Luc Maille dem toten Journalisten. Dabei bleibt die Spannung von der ersten Seite an bestehen und baut eine wirklich interessante Geschichte um den Fall auf. Auch die Beschreibungen der Orte und der Umgebung sind treffen und entführen den Leser besonders in die Gebäude des Ordens.
Mich hat das BUch mit dieser aussergewühnlichen Geschichte und dem sympathischen Team mit tollen Charakteren sehr gut unterhalten und ich empfehle es darum gerne weiter.

Bewertung vom 27.04.2020
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter


gut

Die Geheimnisse meiner Mutter löst bei mir ein Wechselbad der Gefühle aus und ich weiß bis jetzt nicht, wie ich das Buch gefunden habe.

Rose wird als Baby von ihrer Mutter verlassen und wächst bei ihrem Vater auf-so weit - so gut. Ihr Vater kann und will ihr bis sie selbst schon erwachsen ist nichts über ihre Mutter erzählen. Als Rose mittlerweile 35 Jahre alt ist, schenkt ihr Vater ihr zwei Bücher mit dem Hinweis, die Autorin sei eine bekannte Schriftstellerin gewesen und hätte ihre Mutter gekannt. Für Rose geht ein Traum-oder auch Albtraum in Erüllung. SIe macht sich auf den Weg zu Constanze und verschafft sich als Haushaltshilfe zugang zu ihr. Schnell merkt sie die Frau ist nicht einfach.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt, einmal aus dem Leben von Elise, Roses Mutter und dann im Heute von Rose. Die Autorin hat eine interessante Geschichte geschrieben, die für mich jedoch einige Längen hatte. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und auch die Wortwahl und die Wahrheit über das Frauenbild hat mir gefallen. Alleine die Umsetzung hat nicht so ganz meinen Geschmack getroffen. Ich denke entweder liebt man dieses Buch, oder man kann so gar nichts damit anfangen.

Bewertung vom 25.04.2020
Dimaline, Cherie

Die Traumdiebe (eBook, ePUB)


gut

Die Traumdiebe aus der Feder Cherie Dimaline versprach nach dem Klappentext eine Dystopie, welche ich wirklich sehr gerne lese.

Kanada in nicht weit entfernter Zukunft. Die Klimakatastrophe hat die Welt verändert, aber auch den Menschen etwas ureigenes gestohlen: Sie können nicht mehr träumen. Nur die kleine Gruppe der Ureinwohner Kanadas sind dazu noch in der Lage und werden dadurch zu einen gejagten Spezis-die Menschen wollen ihr Knochenmark. So ist auch Frenchie auf der Flucht mit seiner neuen Familie, auf der Flucht vor Anwerbern aus dem Ministerium für Träume um sie in eine spezielle Schule zu bringen.

Vorweg, Dystopien lese ich wirklich gerne und habe mich nach dem Klappentext auf eine wirklich spannende und interessante Story gefreut. Die Preise die Cherie Dimaline für das Buch bekommen hat taten ihr übriges.
Nach einem wirklich gelungenen und auch spannenden Einstieg, fehlte es mir bei den Informationen an Umfang und mehr Erklärungen zu der vergangenen Welt und den Katastrophen.
Obwohl der Schreibtsil der Autorin angenehm und äußerst flüssig zu lesen ist, gelang es nicht die Anfangsspannung aufrecht zu erhalten, so dass ich mich durch so manche Seite quälen musste, da es nicht so richtig voran ging und nur gelaufen wurde.
Viele Themen wurden in der Geschichte angerissen jedoch leider nicht vertieft, das Buch hätte in meinen Augen einiges mehr an Potential gehabt.
Ich kann das Buch leider nur eingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 20.04.2020
Reumann, Friederike

Ich hör' auf mein Bauchgefühl


sehr gut

"Ich hör auf mein Bauchgefühl"von Friederike Reuman beschäftigt sich mit dem achtsamen Umgang mit den eigenen Bauchorganen. Wie kann ich besser auf meine Organe Magen, Leber, Milz, Darm und Nieren achten, den gesunden Ablauf zwischen ihnen mit achtsamen Übungen unterstützen und so ein besseres Wohlbefinden erreichen.
Mit diesen Fragen wird sich sowohl aus schulmedizinischer als auch alternativer Sicht auseinander gesetzt.
Die alternativen Behandlungsansätze gehen vermehrt auch von der emotionalen Seite auf die Organe ein.

Das Buch ist in einfache und verständliche Kapitel zu den einzelnen Organen und deren Verhältnis zueinander gegliedert. Sehr anschaulich beschreibt die Autorin die Aufgabe der Organe und es gibt wunderbar einfache Übungen um diese zu unterstützen.

Vieles aus dem Buch war bekannt, da ich selber schon jahrelang osteopathische Behandlungen bekomme. Mit diesem Buch habe ich wunderbare Übungen zur Hand meinen Organen nun auch zwischendurch zu Hause immer mal was gutes zu tun. Frau Reumann hat die Übungen nicht neu erfunden, viele sind in leicht abgewandelter Form schon im Sport vorhanden, für einen Einstieg und ein tieferes Verständnis zu den eigenen Organen ist es wunderbar geeignet.

Bewertung vom 13.04.2020
Schreiber, Jasmin

Marianengraben


gut

Jasmin Schreiber ist mit Marianengraben ein leichter Einstieg in das Thema Trauer gelungen.

Paula trauert, sie trauert seit mittlerwile zwei Jahren um Tim. Tim ihren kleinen Bruder, der mit 10 Jahren im Urlaub ertrunken ist. Ertrunken, als sie nicht mit in den Urlaub gefahren ist. Seitdem plagen sie unerträgliche Schuldgefühle, eine Depression stellte sich ein und ein normales Leben mit Uni und Freunden waren ihr nicht mehr möglich. Auf den Friedhof kann sie nicht, zuviele Menschen. Ihr Therapeut rät ihr, dann nachts Abschied von Tim auf dem Friedhof zu nehmen. Dort trifft sie den schrulligen 83-jährigen Helmut, der in einer Nacht und Nebelaktion die Asche seiner Freundin und Ex-Frau Helga ausbudelt.
Es kommt wie es kommen muss, die beiden machen sich gemeinsam auf Weg um Helgas Asche an dem Wunschort zu verstreuen. Dabei kommen sie sich näher und erzählen sich ihre Lebensgeschichten, erleben Dinge, die auf den Leser durchaus skuril wirken könnten.

Mich hat das Buch sehr gereizt, da ich in einem Alter bin, in dem ich in den letzten Jahren häufig mit dem Tod von mir nahestehenden Menschen konfrontiert worden bin und auch schon einiges in Richtung Trauer gelesen habe. Ausserdem wurde das Buch sehr gelobt. So richtig erreichen konnte mich das Buch leider wegen des so leicht voraussehenden Weitergang der Geschichte nicht. Einige Gedankenganänge konnte ich sehr gut nachvollziehen, diese blieben jedoch häufig sehr oberflächlich und wurden schon zu oft thematisiert. Für mich hatte es nicht den erwarteten WOW Effekt, so dass ich dem Buch leider nur 3 Sterne geben kann.

Bewertung vom 13.04.2020
Mas, Victoria

Die Tanzenden


ausgezeichnet

Die Tanzenden ist das herausragende Debut der Autorin Victoria Mas, welches zu Racht als Überraschung gefeiert wurde.

Eugenie, eine lebensfrohe, intelligente Tochter gehobenen Hauses, entspricht mit ihren Fähigkeiten nicht mehr dem Ansehen der Familie und wird quasi in die Salpêtrière, der größten Nervenheilanstalt in Paris, eingewiesen. Eingewiesen hieß damals, es reicht, wenn die Familie dich für etwas "verrückt" hielt. Die unterschiedlichsten Frauen fristen dort ein unmenschliches Dasein. Depressive, Psychotische, aber auch und dies vermehrt, Frauen die nicht ins gesellschafltliche Bild passten.Allesamt werden sie unter dem Obergriff Hysterikerinnen geführt, was im heutigen Verständnis nicht passend ist. Geleitet wird die Salpêtrière von Dr. Charcot , der wohl für damalige Verhältnisse eine Koryphäe darstellte, allerdings beschränkten sich seine Behandlungen auf das Vorführen der meist schwer traumatisierten Frauen, der wissenschaftlichen Fachwelt. Höhepunkt ist der Ball, an dem die hochgestellten Mitglieder der Pariser Gesellschaft auf Tuchfühlung mit den Geisteskranken gehen darf. Louise, ein junges Mädchen fühlt sich als der Star von Dr. Charcots Aufführungen und fiebert diesem Ball entgegen. Ein Ball der das Leben von ihnen verändern wird.

Victoria Mas, ist es gelungen ein trauriges Kapitel der psychiatrischen Geschichte in eine aufklärende, aber auch bedrückende Umgebung einzuarbeiten. Der Schreibstil ist einfach gehalten, aber nicht als anspruchslos zu bezeichnen. DIe Protagonistinnen sind sehr gut gezeichnet und die Eigenheiten der Einzelheiten, ließen mich teilhaben an den Gedanken und Gefühlen der lebenslang eingesperrten. Dieses Buch war eine Überraschung und bekommt von mir die vollen 5 Sterne.

Bewertung vom 10.04.2020
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen


sehr gut

Camilla Sten, die Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten hat mit "Das Dorf der toten Seelen" einen spannenden und überraschenden Debut-Roman geschrieben.

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?

Die atmosphärische Dichte die ab der ersten Seite vorhanden ist, war wie ein Sog, der mich ins Buch gezogen hat.
Die Geschichte von Silvertjärn wird auf zwei Zeitebenen erzählt:
Das Heute um Alice und ihrem Team läuft über 5 Tage, die Vergangenheit um die damaligen Geschehnisse erstreckt sich über einen Zeitraum von einigen Monaten. Die Vergangenheit wird aus der Perspektive Elsas, Alices Urgroßmutter erzählt. Ds Leben in Silvertjärn war zu dieser Zeit geprägt von hoher Arbeitslosigkeit durch die Schließung der Grube, in der die Großzahl der Männer des Dorfes arbeiteten. Die Menschen im Dorf verändern sich, Männer trinken weitaus mehr als sonst und was sie vertragen. Pflichtbewusst kümmert sich Elsa um Birgitta, eine behinderte Frau im Dorf, die geduldet, aber nicht respektiert wird. Eines Tages ändert sich die Haltung der Bewohner zu Birgitta und diese wird Träger allen Übels im Dorf. Eine Hesxenjagd beginnt.
Im Heute kommen Alice und ihr Team schnell an ihre Grenzen. Wer beobachtet sie? Wer trachtet nach ihrem Leben? Bilden sie sich alles gar nur ein?

Das Buch wird als Psychothriller angepriesen-da würde ich ihn nicht einordnen wollen. Für mich hat es doch viele Horror und Mystery-Elemente gehabt. Für einen Thriller fehlten mir ehrlich gesagt auch Ermittler.
Die Geschichte um Silvertjärn und seine Einwohner hat mich dennoch in ihren Bann gezogen und ich kann es allen die auch das Dunkle mögen nur empfehlen. Ich bin schon auf weitere Werke der Autorin gespannt.

Bewertung vom 10.04.2020
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


ausgezeichnet

Bei dem Roman "Je tiefer das Wasser" handelt es sich um das Debut der Autorin Katya Apekina.

Edie und Mae, zwei Schwestern, haben es mit ihrer Kernfamilie nicht gut getroffen. Sie wachsen bei ihrer Mutter, die eine bipolare Störung hat, in einem Dorf in Louisanna auf. Nachdem die Mutter wiederholt einen Selbstmordversuch begeht und in die Psychiatrie eingewiesen wird, werden die Schwestern nach New York zu ihrem Vater, einem berühmten Schriftsteller geschickt. Einen Vater, der ihnen gänzlich fremd ist, den sie nicht kennen und was ihr Leben völlig aus der Bahn wirft.

Die Autorin lässt die Geschichte aus vielen, vielen Perspektiven erzählen, was mir den Einstieg nicht ganz so einfach machte. Der Schreibstil von Apekina ist genial und lässt trotz einiger Sachlichkeit die Emotionen auf den Leser einprasseln die Dichte der Atmosphäre die transportiert wird findet sich selten in einem Buch. Die Thematik ist nicht einfach und kann den Leser an die Grenze des erträglichen bringen. Schonungslos werden die verirrten Gefühle und Gedanken der Schwestern ans Licht gebracht und ließen bei mir so manches Mal den Atem stocken.
Diese Schriftstellerin werde ich auf jeden Fall im Auge halten und freue mich auf die nächsten Werke.

Bewertung vom 05.04.2020
Kara, Lesley

Das Gerücht


ausgezeichnet

Das Gerücht von Lesley Kara war für mich ein überraschendes und gutes Debüt.

Joanna zieht ihrem Sohn Alfie zuliebe zurück aus London in ihren Heimatort Flinstead. Alfie wurde in der alten Schule aufgrund seiner Hautfarbe von den Klassenkameraden gemobbt und einerseits baut Joanna auf ihre Mutter, die in dem Ort wohnt und bei der Betreuung mithelfen kann, als auch auf die Bewohner des Ortes. Dieser kleine Ort ist so ganz anders als London, Joanna die so gar nicht der Typ Mutter ist, der mit den anderen Müttern Kaffeeklatsch hält, versucht alles um dazu zu gehören und Alfie Freunde zu verschaffen. Nachdem sich die Situaion für Alfie wieder schwierig gestaltet, erzählt sie von einem Gerücht, welches ungeahnte Ausmasse für sie selbst, ihre Familie, aber auch für andere Bewohner der Dorfes hat.

Der Autorin ist es gelungen, ein spannendes Buch über eine Kleinstadt, der Angst und sich verselbstständigende Gerüchte zu schreiben. Die Story ist druchweg glaubwürdig und hält einige Überraschungen bereit. Lesley Kara spielt gekonnt mit den Ängsten der Menschen, die nicht immer das Beste in ihnen zum Vorschein bringen.
Mich hat "Das Gerücht" äußerst gut unterhalten und die Wendungen zum Ende hin fand ich äußerst genial umgesetzt. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.