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Baerbel82

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Insgesamt 981 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2018
Carter, Chris

Blutrausch - Er muss töten / Detective Robert Hunter Bd.9 (eBook, ePUB)


sehr gut

Von Jägern und Sammlern

„Blutrausch“ ist bereits der 9. Fall für die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD. Die Vorgänger haben mal mehr, mal weniger überzeugt. Worum geht es?
Wir sind quasi live dabei, als Linda Parker ermordet wird. Wer ist dieser Mann, der den Ermittlern eine mysteriöse Botschaft hinterlässt: „Schönheit umgibt sie“? Schnell ist klar, dass Linda nicht sein erstes Opfer ist. Denn das FBI ist seit zwei Monaten an ihm dran.
Chris Carter hat für seinen neuen Serienkiller-Thriller wieder fantasievolle Szenarien entwickelt und mit ausreichendem Ekelfaktor versehen. Wie so oft passt der Originaltitel, „The Gallery of The Dead“ viel besser, finde ich. Denn die Botschaften sagen uns, dass der Killer ein Sammler ist, der sich zudem gut mit IT auskennt.
Erneut lässt uns der Autor in die tiefen menschlichen Abgründe eines Psychopathen blicken, ein Kontrollfreak, der mit seinen inneren Dämonen kämpft. Die beiden Detectives vom LAPD arbeiten hier zum ersten Mal zusammen mit zwei Special Agents vom FBI, Williams und Fisher. Damit sind Konflikte vorprogrammiert.
„Blutrausch“ ist ein Thriller mit einigen Längen und Wiederholungen. Dies geht zu Lasten der Spannung. Die Figuren, insbesondere die Opfer, blieben blass. Last but not least hat Lucien Folter aus „Die stille Bestie“ einen Cameo-Auftritt und das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger.

Fazit: Der 9. Fall für Hunter und Garcia. Eher grausig als blutig und brutal.

Bewertung vom 20.08.2018
Knox, Joseph

Dreckiger Schnee / Aidan Waits ermittelt Bd.1


gut

Sex und Drogen und Gewalt

Der Einstieg ist etwas verwirrend. Danach ein Rückblick in die Vergangenheit. Detective Aidan Waits arbeitet undercover im Drogenmilieu. Außerdem soll er die verschwundene Tochter eines Abgeordneten wiederfinden. Isabelle war zuletzt als Geldeintreiberin für einen Drogenboss im Einsatz.
Joseph Knox zeigt in seinem Debütroman ein gewalttätiges Manchester. Mit dreckigem Schnee ist dreckiges oder schmutziges Heroin gemeint. Also Heroin von schlechter Qualität. Heroin verschnitten mit einer toxischen Mixtur. „Dreckiger Schnee“ ist ein dreckiger Krimi. Es geht um ein tödliches Netz aus Bestechung und Korruption, in das auch Politiker und Polizei verstrickt zu sein scheinen.
Aidan Waits tappt im Dunkeln, wird überfallen und bedroht. Doch er überlebt. Dabei lässt es der Autor richtig krachen. Waits ist ein interessanter Charakter. Kein Superheld. Aber er verbeißt sich in den Fall. Und so fiebert und leidet man mit ihm mit. Nebenbei klärt er auch noch einen alten Fall.
Eigentlich hat „Dreckiger Schnee“ alles, was einen guten Thriller ausmacht - und das in einer kraftvollen Sprache. Aber es liest sich auch ein bisschen wie eine Gebrauchsanleitung für Drogen. Interessant fand ich, dass in manchen Bars UV-Licht verwendet wird, damit Süchtige, die spritzen wollen, ihre Venen nicht finden können. Nichtdestotrotz lässt mich das Ende etwas zwiespältig zurück.

Fazit: Drogen. Drogen. Drogen. Sex und Gewalt. Ein Detective auf Speed. Nee, nee, nee. Das war mir ein bisschen "too much".

Bewertung vom 14.08.2018
Lehane, Dennis

Der Abgrund in dir


ausgezeichnet

Bis der Tod uns scheidet

Seit „Shutter Island“ bin ich ein großer Fan von Dennis Lehane und habe fast alle seine Bücher mit Begeisterung verschlungen. Auch „Der Abgrund in dir“ hat mich überzeugt. Der erste Satz des Buches schockiert: „An einem Dienstag im Mai, im Alter von sechsunddreißig Jahren, erschoss Rachel ihren Mann.“ Wie konnte es dazu kommen?
Rachel Childs ist ohne Vater aufgewachsen. Angeblich hatte er die Familie verlassen, als Rachel noch ganz klein war. Mit siebzehn Jahren verliert Rachel auch noch ihre Mutter, eine berühmte Autorin, bei einem Autounfall - und damit die Chance zu erfahren, wer ihr Vater ist. Erst in einem Tagebuch findet sie Hinweise auf seine Identität.
Auf ihrer zwanghaften Suche nach Antworten lernt Rachel den Privatdetektiv Brian Delacroix kennen. Er ist fortan immer zur Stelle, wenn sie eine Enttäuschung zu verkraften hat. Zufall? Eines Tages werden beide ein Paar, scheinbar füreinander gemacht. Doch nichts ist, wie es scheint, niemand ist, wer er zu sein scheint. Denn Brian hütet ein dunkles Geheimnis. Und wie das so ist, bleibt es nicht bei einer Lüge. Auf die erste folgt die zweite, und so weiter.
„Der Abgrund in dir“ ist ein Slow Burner. Die Geschichte nimmt nur langsam Fahrt auf, kommt dann aber umso gewaltiger. Dennis Lehane ist ein psychologisch raffinierter Thriller gelungen. Die Geschichte wird auf mehreren Zeitebenen erzählt und punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen der Autor die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Rachel ist ein komplexer Charakter. Sie ist Fernsehjournalistin, bis ein Einsatz auf Haiti zu einem Nervenzusammenbruch führt. Seitdem leidet sie unter Agoraphobie, verlässt kaum noch das Haus. Aber als sie unvermittelt an den Rand des Abgrunds getrieben wird, wächst sie über sich hinaus.

Fazit: Fesselnd, abgründig, raffiniert - einfach meisterhaft.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.08.2018
Georgi, André

Die letzte Terroristin


sehr gut

Generation RAF

„Tribunal“ von André Georgi hatte mich überzeugt und so stand „Die letzte Terroristin“ schon lange auf meiner Wunschliste. Worum geht es?
Basierend auf den Morden an Deutsche Bank-Chef Alfred Herrhausen und dem Vorsitzenden der Treuhandanstalt Detlev Karsten Rohwedder, die hier Wegner und Dahlmann heißen, erzählt der Autor eine spannende Geschichte über die dritte RAF-Generation. Von den Morden, die, wie wir wissen, am 27. Juni 1993 auf dem Bahnhof von Bad Kleinen, hier Bad Gronau, ein Ende fanden.
Auch die Terroristen haben reale Vorbilder. André Georgis Protagonisten heißen Bettina Polheim und Matthias Geifert. Unterstützt werden sie von Sandra Wellmann, die als Assistentin bei Dahlmann eingeschleust wurde. Das hat mich an Susanne Albrecht erinnert, die in real life als Türöffner bei der Ermordung von Dresdner Bank-Chef Ponto fungierte.
Das Schicksal von Sandras Sohn hat mich berührt. Denn, wie schon Baader, Meinhof und Ensslin, hat sie Markus zurückgelassen, als sie in den Untergrund ging.
Der Autor erzählt seine bestens recherchierte Geschichte in klaren, staccato-mäßigen Sätzen. Schnelle Schnitte und wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Das treibt die Leser voran und verhindert im vorliegenden Fall das Aufkommen jeglicher Form von Langeweile.
Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, die auf Tatsachen beruht, aber auch Verschwörungstheorien enthält. André Georgi gelingt es hierbei ausgezeichnet, die Atmosphäre der frühen 90er Jahre, kurz nach der Wende, einzufangen. Ein Stück Zeitgeschichte.

Fazit: Spannender Mix aus Fakten und Fiktion. Gut, aber nicht so gut wie „Tribunal“.

Bewertung vom 08.08.2018
Tell, Anna

Vier Tage in Kabul / Amanda Lund Bd.1


ausgezeichnet

Zwischen Stockholm und Kabul

Was für ein heftiger Einstieg: ein Feuergefecht in Kabul und die schwedische Kriminalkommissarin und Unterhändlerin Amanda Lund ist mittendrin. Doch dann wird sie zu einem Sondereinsatz abkommandiert: Zwei schwedische Diplomaten werden vermisst, vermutlich wurden sie entführt.
In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir Bill Ekman kennen. Er arbeitet bei der Reichskriminalpolizei in Stockholm und ermittelt im Fall eines Mannes, der erstochen wurde. Schnell ist klar, es handelt sich um einen Regierungsmitarbeiter, der in Kabul stationiert war. Wo ist die Verbindung?
Amanda befindet sich unmittelbar in einem unheilvollen Netz aus Sex, Drogen und Mord wieder, in das auch der schwedische Botschafter in Kabul verstrickt zu sein scheint. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Anna Tell hat eine packende Mischung aus Krimi und Politthriller geschrieben. Wer sich mit dem Thema Afghanistan beschäftigen möchte, der liegt hier richtig. Kaum zu glauben, dass es sich um einen Debütroman handelt.
„Vier Tage in Kabul“ hat letztendlich alles, was einen guten Thriller ausmacht: Eigenwillige, originelle Charaktere (an vorderster Front natürlich Amanda), einen nachvollziehbaren wie spannenden Plot, eine gute Schreibe und mit Afghanistan ein Setting, das nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern für die Handlung sogar zwingend erforderlich ist.
Kurze Kapitel und zumeist auch ebensolche Sätze. Das treibt die Leser voran und verhindert im vorliegenden Fall das Aufkommen jeglicher Form von Langeweile. Bleibt abschließend festzustellen, dass man auf den nächsten Einsatz für Amanda Lund gespannt sein darf.

Fazit: Ein unglaubliches Debüt! Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.

Bewertung vom 05.08.2018
Haller, Elias

Der Todesschöpfer / Klara Frost Bd.2


ausgezeichnet

Von Hagens 2.0

„Der Todesschöpfer“ von Elias Haller ist bereits der zweite Fall für die Leipziger Hauptkommissarin Klara Frost. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. „Der Augenmacher“ hatte mich überzeugt und auch hier wurde ich nicht enttäuscht.
Die Autor geht gleich in medias res: Klara in einer prekären Lage. Ein nackter Mann, der gepfählt werden soll. Wie kam es dazu?
Vier Tage zuvor:
In einem geklauten Audi findet die Polizei eine Glasfigur mit einem Schädel. Zugelassen ist der Wagen auf den ehemaligen Rockstar. Lenny Ketzer. Klara und Kriminalobermeisterin Fanny Kowalczyk befinden sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele.
In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir Privatdetektivin Mengel kennen. Sie hat nur noch einen Fall: Die Suche nach David Schlotter. Der Sohn eines Glasfabrikanten ist vor zwei Jahren spurlos verschwunden. Danach begegnen wir Lothar Lambert und seinem Sohn Paul, ebenfalls Glasfabrikanten. Pauls schwangere Frau Annabel wird auch vermisst. Wo ist die Verbindung?
Ab und zu sind Gesprächsprotokolle aus einem Chatroom im Darknet eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Schnell ist klar, es geht um das morbide Handwerk eines Psychopathen, der sich für einen Künstler hält. So wie sein großes Vorbild, ein Arzt, der sich selbst als Todesschöpfer bezeichnete. Eine Art Gunther von Hagens, Version 2.0.
Elias Haller hat seinen neuen Serienkiller-Thriller wieder spannend in Szene gesetzt und mit ausreichendem Ekelfaktor versehen. Die Idee ist originell. Blutig und brutal. Denn schon bald gibt sich der Todesschöpfer nicht mehr nur mit den Knochen seiner Opfer zufrieden.
Über das Wiedersehen mit Klara habe ich mich sehr gefreut. Sie ist sehr speziell. Auch Fanny ist mir ans Herz gewachsen. Eine skurrile Figur. Last but not least hat BKA-Mann Gabriel Rammler aus der Erik Donner-Reihe „Blut und böser Mann“ hier einen Cameo-Auftritt.
„Der Todesschöpfer“ ist definitiv nichts für sanfte Gemüter oder Leute mit einem schwachen Magen. Ihr seid also gewarnt.

Fazit: Hart, härter, Haller.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2018
Kelly, Erin

Vier.Zwei.Eins.


ausgezeichnet

Die Vergangenheit holt einen immer ein

Um es gleich vorwegzunehmen, „Vier.Zwei.Eins“ ist mein erstes Buch der englischen Autorin Erin Kelly und hat mich begeistert. Doch worum geht es?
Im Sommer 1999 reisen Kit und Laura zu einem Festival nach Cornwall, um eine totale Sonnenfinsternis zu erleben. Kit hat seit 1991, da war er gerade mal 12 Jahre alt, schon viele Sonnenfinsternisse erlebt. Laura dagegen hat noch nie zuvor eine gesehen.
Kit und Laura sind jung und verliebt, scheinbar füreinander gemacht. Aber im fahlen Licht danach, stolpert Laura über einen Mann und eine Frau. Jamie und Beth. Schlagartig ist ihr klar, dass sie etwas Schreckliches gesehen hat. Jamie wird wegen Vergewaltigung angeklagt - und verurteilt. Eines Tages steht Beth vor Kit und Lauras Tür.
15 Jahre später leben Kit und Laura in ständiger Angst, verbergen ihre Identität und sind auch nicht in den sozialen Medien aktiv. Was war damals geschehen? Als Laura schwanger ist, reist Kit alleine zu einer Sonnenfinsternis auf die Färöer Inseln…
„Vier.Zwei.Eins“ gliedert sich in fünf Teile. So wie eine totale Sonnenfinsternis aus fünf Phasen besteht. Wobei die dritte Phase, die Totalität, die dramatischste und unheimlichste ist. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen mit wechselnden Perspektiven aus Sicht von Kit und Laura erzählt. Zudem punktet die Geschichte mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen die Autorin die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Laura ist eher der emotionale Typ, Kit rational und logisch. Allerdings hüten beide ein dunkles Geheimnis. Und wie das so ist, bleibt es nicht bei einer Lüge. Auf die erste folgt die zweite, und so weiter.
Eine Sonnenfinsternis als Metapher für Wahrheit und Lüge. Licht und Dunkel. Doch es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, sondern Vielschichtigkeit. Der Leser kann nie sicher sein, wer im Recht ist und wer im Unrecht, bis zur allerletzten Seite.

Fazit: Atmosphärisch, soghaft und von höchster Spannung. Ein Psychothriller, der einen am Ende sprachlos zurücklässt. Hammer!

Bewertung vom 23.07.2018
Silber, Eva-Maria

Forgotten Girl (Thriller, Psychothriller)


sehr gut

Was war damals geschehen?

„Forgotten Girl“ ist mein erster Roman von Eva-Maria Silber und hat mich überzeugt. Worum geht es?
Pfarrerstochter Katharina wird von zwei Freundinnen zum Zelten an einen See in der Eifel eingeladen - als Alibi. Denn eigentlich sind Anette und Britta mit zwei Jungs verabredet, Marc und Sebastian. In der Nacht werden drei von ihnen brutal ermordet, nur Katharina und Sebastian überleben. Ein Täter kann nicht überführt werden. 30 Jahre später versucht die damalige Ermittlerin Janna Habena den Cold Case doch noch zu lösen.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, 1984 und 2014, mit wechselnden Perspektiven. Obwohl der Leser der Polizei oft einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Je näher man der Wahrheit zu kommen scheint, desto undurchsichtiger wird sie - bis sie mit voller Wucht zuschlägt. Die Auflösung ist überraschend, aber absolut stimmig. Nur mit Katharina und Sebastian bin ich bis zum Schluss nicht warm geworden.

Fazit: Vielschichtiger psychologischer Thriller. Abgründig!

Bewertung vom 23.07.2018
Slaughter, Karin

Ein Teil von ihr (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mutter und Heldin oder Tötungsmaschine?

Um es gleich zu sagen, „Ein Teil von ihr“ ist das Beste was ich je von Karin Slaughter gelesen habe. Worum geht es?
Hier und Jetzt. Laura lebt mit ihrer erwachsenen Tochter Andrea in Belle Isle, einer kleinen Stadt in Georgia, USA. Sie ist geschieden und mit ihrem Ex Gordon noch immer freundschaftlich verbunden. Aber sie hat auch eine dunkle Seite.
Am Geburtstag ihrer Tochter geraten beide in einen Amoklauf. Laura tötet den Schützen. Doch wie das heute so ist, wird die Schießerei gefilmt und das Video anschließend ins Internet gestellt. Damit gerät Laura ins Visier von Menschen, die sie eigentlich vergessen wollte. Was folgt, ist ein Trip in die Vergangenheit, kreuz und quer durch Amerika.
Ein weiterer Handlungsstrang, mehr als 30 Jahre davor, schildert, wie sich eine Gruppe von jungen Leuten unter Führung des charismatischen Nick radikalisiert. Jane ist diesem Mann rückhaltlos verfallen, ja geradezu hörig.
Karin Slaughter hat ihren neuen Thriller wieder packend in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, 1986 und 2018, mit wechselnden Perspektiven. Wie immer gelingt es der Autorin Spannung aufzubauen - und zu halten.
Es geht um eine unglückliche, schmerzhafte Liebe, Erpressung und Gewalt. Nichts ist, wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Je näher man der Wahrheit zu kommen scheint, desto undurchsichtiger wird sie - bis sie mit voller Wucht zuschlägt.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Andrea ist nicht die hellste Kerze auf der Torte. Naiv und phlegmatisch. Eine Amöbe (Zitat). Aber als sie unvermittelt an den Rand des Abgrunds getrieben wird, wächst sie über sich hinaus.

Fazit: Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Erschütternd und mitreißend zugleich.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.