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vielleser18
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Hessen
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Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2014
Blondel, Jean-Philippe

Zweiundzwanzig


ausgezeichnet

22. Jean-Philippe ist zweiundzwanzig als sein Vater stirbt, vier Jahre nach seiner Mutter und seinem Bruder. Alle drei starben durch Autounfälle. Kann man das aushalten ? Ist das zum aushalten ? Mit seinem Erbe versucht Jean-Philippe das Leben zu begreifen, loszukommen von Erinnerungen und das erlebte zu verarbeiten. Zusammen mit seiner Ex-Freundin Laure und seinem Freund Samuel macht er sich auf um in Amerika den Ort seiner Träume zu besuchen.

Eine Geschichte, die biografisch ist und eines der persönlichsten Bücher des Autors Jean-Philippe Blondel. Nach 25 Jahren findet er die Kraft es zu schreiben. Erinnerungen an eine schwere Zeit, seine schwerste Zeit. Er verarbeitet hier kraftvoll, berührend und poetisch die Zeit nach dem Verlust seiner Familie.

"Totale Freiheit .
Ist selten.
Und teuer erkauft.
Furchtbar teuer" (S. 40)

Blondel beschreibt wie er die Zeit nach dem Tod des Vaters erlebt. Schon die vier Jahre vorher, nachdem seine Mutter und sein Bruder gestorben waren - durch die Schuld des Vaters - hat er nur überlebt, nicht gelebt. Doch nun hält ihn nichts mehr. Nichts mehr in dem Ort, wo er bisher lebte, er hat nur ein Ziel: Morro Bay. Ein Ort aus einem Lied von Lloyd Cole, das Lied, dass ihn wie ein Mantra über Wasser hielt. Blondel erzählt wie er und seine Freunde durch die USA und Mexiko touren, wie leblos er anfangs war und wie ihn das Leben wieder gefunden hat. Eingeflochten sind Erinnerungsfetzen, kurze Rückblenden, ausgelöst durch Dinge und Personen, die ihm auf seiner Reise begegnen.

Trotz aller Schwere ist dieser Roman nicht düster oder dunkel, ein feiner Humor, ein Lebenswille durchzieht die Geschichte und nimmt einen gefangen. Ein Roman, der trotz seiner "nur" 159 Seiten so viel enthält und so viel Aussagekraft besitzt. Blondel gelingt es mit teilweise wenigen Worten viel zu erzählen. Das liebe ich.

Bewertung vom 14.10.2014
Eschbach, Andreas

Das Jesus-Video / Jesus Video Bd.1


ausgezeichnet

Andreas Eschbach hat mit dem "Jesus-Deal" eine Fortsetzung vom "Jesus-Video" geschrieben. Eine Fortsetzung, die aber eigentlich eine Vorgeschichte ist. Verwirrend ? Jedenfalls kann man beide Bände in beliebiger Reihenfolge lesen, denn beide greifen ineinander über. Daher kann man von einem ersten oder zweiten Band gar nicht sprechen. Aber erst einmal zum Inhalt:

Simon Barron, zigfacher Milliardär, hat nur eines im Sinn: die Spuren des Jesus-Videos zu löschen. Kopien zu vernichten. Er selber ist tief gläubig, hat sich das Video nur in einem Standbild angesehen und ist überzeugt, dass das Ende der Welt bevor steht. Aber er verfolgt einen ehrgeizigen und wahnwitzigen Plan, einen Plan, den man sich in den kühnsten Träumen nicht auszudenken mag, und dazu gehört nicht nur die Zeitreise zurück in die Zeit von Jesus Christus.

John Kaun, den man schon aus dem ersten Band, wenn man ihn denn so nennen kann (immerhin ist dieser früher erschienen) , kennt, spielt auch in diesem Roman eine große Rolle. Der vormals exzentrische, reiche Lebemann hat sich gewandelt. Gewandelt hat ihn damals das Jesus-Video. Nun lebt er mit seiner zweiten Frau Bethany und seiner Tochter Kathleen zurück gezogen in einer kleinen Stadt. Doch das Schicksal wird sich für ihn drehen. Ein persönlicher Nackenschlag wird dafür sorgen, dass er seinem alten Leben wieder mehr Aufmerksamkeit schenken muss, mehr als ihm eigentlich lieb ist.

Auch Stephen Foxx und Judith, mittlerweile ein Ehepaar, spielen in diesem Roman wieder eine große Rolle, auch wenn erst ab der zweiten Hälfte des Buches.


MEINUNG

Andreas Eschbach ist es - wieder einmal - gelungen, mich zu fesseln. Langsam baut sich dieser Roman auf. Viele Details, viele verblüffende Zufälle, auch viele Personen müssen eingebaut werden um ein fulminantes Finale zu schaffen. Ich habe das Jesus-Video kurz zuvor noch einmal gelesen, aber man braucht dieses Vorwissen gar nicht.
Wie ein Flugzeugt, das erst in seine Position rollen muss um dann richtig durchstarten und abheben zu können, so liest sich auch dieses Buch. Es hat mich am Ende nicht nur nicht mehr losgelassen, sondern es hat mir mit seiner Dynamik gefallen, es hat mich mit seinen Wendungen überrascht und mitgerissen.
Ein Buch, dass Sci-Fi, und Thriller in einem ist, dass dennoch alles logisch und glaubwürdig erzählt, so dass man am Ende sich fragen muss, was ist alles wahr, was kann wahr werden ?

Was will man mehr ?

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2014
Heuser, Andrea

Augustas Garten


ausgezeichnet

Augusta ist fünf jahre alt, als ihre Mutter Barbara sich von ihrem Vater trennt und mit ihr zu einem anderen Mann zieht. Doch Barbara erklärt Augusta diesen Umzug nicht, im Gegenteil, sie vertröstet Augusta immer wieder. Auf ihre Fragen : " Wann gehen wir wieder nach Hause ?", antwortet sie nur ausweichend mit "Bald". Als Augusta klar wird, was das bedeutet, bricht sie aus. An ihrem sechstem Geburtstag macht sie sich alleine auf um nach Hause zu kommen.....

Andrea Heuser hat in ihrem Debütroman eine ergreifende, zu Herzen gehende Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die 1975 spielt, aber mit vielen Windungen zurück. Die Geschichte zeigt eines deutlich: Wie gehen wir mit Kindern um ? Um Barbara zu verstehen werden auch viele Sequenzen aus ihrer Kindheit mit eingebaut. Und auch von Andreas, Augustas Vater, und Eduard, Barbaras neuem Lebensgefährten. Die drei wurden in den 40er und 50er Jahren des 20. Jahrhunderts groß. Diese Rückblenden zeigen, wie anders als heute doch die Erziehung damals war.

Doch Augustas Geschichte ist trotz allem auch heute noch aktuell. Genauso kann es auch anderen Kindern ergehen. Geht es auch anderen Kindern so. Sie werden nicht ernst genommen, nur als "halbe Personen" betrachtet.

Daher haben mir besonders die Passagen gefallen, die aus Augustas kindlicher Sicht geschrieben worden sind. Passagen, die zeigen, wie viele - vielleicht auch gut gemeinte - Aktionen, bei Kindern ankommen, wenn man nicht offen oder ehrlich ist. Wie Versprechungen oder Vertröstungen irgendwann ins Gegenteil umschlagen, wenn man sie nicht einhält. So auch in diesem Fall. Denn Barbaras "Bald" wird für Augusta schlimme Folgen haben.

Andrea Heuser hat es geschafft mich einzufangen. Trotz aller Schwere habe ich das Lesen das Buches genossen. Ihr poetischer Schreibstil hat mich bezaubert. Ein Roman, der unter die Haut geht und der bewirkt, dass man die Welt wieder mehr aus kindlicher Sicht sieht ! Man fühlt beim Lesen mit, man leidet mit und man schließt die Buchdeckel, doch die Geschichte beschäftigt einen noch lange weiter.

Bewertung vom 08.10.2014
Blum, Hila

Der Besuch


sehr gut

Eigentlich fing alles in Paris an. Sie sind erst kurze Zeit zusammen, Nili und Nati, als sie Paris besuchen. Als sie durch ein Mißgeschick Duclos, den reichen Franzosen kennen lernen, dessen Worte am Ende Nili nicht nur beunruhigt, sondern rebellisch macht. Neun Jahre später kommen alle Erinnerungen bei Nili wieder hoch, als Duclos sich für einen Besuch in Jerusalem, dem Wohnort von Nili und ihrer Familie, ankündigt.

Worte - sind ein zentrales Thema in diesem Roman. Gesprochene Worte, aber viel mehr die, die nicht ausgesprochen werden.
Die Autorin Hila Blum lässt uns in Nilis Vergangenheit blicken, in verschiedenen Rückblenden, die immer wieder und nicht chronologisch aufblitzen. Die uns klar machen, was für einen Ballast ein einzelner Mensch zu dem werden lässt, was er nun ist. Was ist die Wahrheit ? Was kam vor der Wahrheit ? Was verändert die Wahrheit ?
Die Sprache, die Sätze, die Hila Blum verwendet, die nichts banal klingen lässt, sondern eine Tiefe ausstrahlt, eine Weisheit, haben mir besonders gefallen. Die Vielschichtigkeit ihrer Protagonisten, bei denen keine einzige einfach gestrickt ist, überzeugen. Machen sie lebendig.

Eine moderne Patchworkfamilie, Nati, ein zweites mal verheiratet, mit einem Kind( Dida) aus erster Ehe, das zusammen mit der Halbschwester bei Nati und Nili aufwächst. Dazu noch eine demente Großmutter im Altersheim, Didas Mutter, die in Amsterdam lebt, und Uma, die Schwester von Nili, sind die Hauptfiguren in diesem Roman. Und natürlich das Ehepaar Duclos aus Paris, die die ganze Geschichte erst auslösen.
Hila Blum gelingt es diese zwischenmenschlichen Spannungen gekonnt einzufangen und vor allem auszudrücken.

Das einzige, was mich gestört hat, ist die an manchen (nicht vielen) Stellen eher vulgärere Sprachwahl, die für mich nicht so hinein gepasst hat. Ob beabsichtigt oder nicht, es hat mich eher gestört. Daher einen Punkt abzug.

Am Ende kann man das Buch nicht einfach zuklappen und weglegen, da das Ende halboffen gestaltet wurde, aber auch das zeigt das Leben. Nicht alles kann man erklären, verstehen. Manchmal gibt es auch verschiedene Wahrheiten. Und manchmal muß man für sich selbst die richtitge Wahrheit suchen.

Bewertung vom 06.10.2014
Mohamed, Nadifa

Der Garten der verlorenen Seelen


ausgezeichnet

Somalia Ende der 80er Jahre: Drei Frauen, die in Hargeisa, einer Stadt im Norden Somalias leben und arbeiten. Drei Frauen, deren Schicksal miteinander verbunden ist.. Drei Frauen, deren Lebensweg sich mehrmals kreuzen - mit Folgen. Keine kennt die Geschichte der anderen und doch haben diese Berührungen in ihren Lebenslinien große Auswirkungen. Bewegend und berührend geschrieben


Kwasar, die Witwe, die für ihren Einsatz für ein Kind während einer erzwungen Massenversammlung teuer bezahlen muss.
Deqo, ein junges Waisenmädchen, deren Leben sich am Tag der Versammlung drastisch ändert.

Und Fislan, Soldatin, deren Handlungen das Leben der beiden anderen für immer verändern wird.



Nadifa Mohamed gelingt es, mir das Somalia der späten 80er Jahre, kurz vor dem Bürgerkrieg eindrucksvoll und nachhaltig nahe zu bringen. Ihre Worte erzeugen Empathie, Mitleid, Entsetzen, aber auch Wärme für die Protagonisten. Ihre Protagonisten sind mit viel Tiefe ausgestattet worden, alle drei sind sehr unterschiedlich, dennoch gelingt es der Autorin, sie alle gekonnt mit ihrer Vergangenheit und Gegenwart zum Leben zu erwecken. Drei Leben, drei Frauen, ein Land. Schuld und Sühne, Krieg und Leid, Freundschaft und Nächstenliebe, Mut und Einsatz, Verzeihen und Vergeben, alles das hat die Autorin wunderbar in dieses Buch gepackt.
Ein Buch, das sich aufgrund der Tiefe und der Tragik nicht einfach liest, das aber nachhallt

Bewertung vom 06.10.2014
Hoffmann, Andrea

Verliebt in Grevenbroich


sehr gut

nja ist fast sechszehn als sie anfängt Tagebuch zu schreiben. Darin hält sie alle ihre Erlebnisse fest, ihre Gefühle, aber auch das, was um sie herum in der Welt so wichtiges passiert. Dieses Tagebuch ist viele Jahre später ein Geschenk an ihre beste Freundin, mit der sie durch dick und dünn gegangen ist. Ab und an hat Anja ihre damaligen Notizen durch Kommentare ergänzt.

Der Leser erlebt daher hautnah mit, was Anja damals mit ihren Freundinnen Milla, Anna und Sophia alles erlebt hat. Die erste Liebe, die Feten, die Freundschaften, der Schullalltag mit all seinen Problemen, aber auch die Unternehmungen der vier Freundinnen sind zentrale Themen des Tagebuchs.

Und immer mit dabei die Lieder, die damals am Ende der 80er, Anfang der 90er so in den Charts waren. Gerade diese Lieder, haben mich selbst in diese Zeit zurückkatapultiert. Ich, die ich zwar etwas älter als die Anja aus dem Roman bin, habe dadurch viele eigene Erlebnisse wieder aus verstaubten Ecken meines Gehirns wieder ausgegraben und mich erinnert.

Anja´s Tagebuch handelt zu dem von einer aufregenden Zeit, nicht nur für Deutschland, sondern auch in ihrem Leben. Wir als Leser können diese Zeit mitverfolgen. Wer kennt es nicht, die erste Verliebtheit, die oft einseitig war, die Zeit des erwachsen werdens, aber auch die Schulzeit und die Zeit mit tollen Freundinnen, die mit einem durch dick und dünn gehen.

Auch wenn man diese (größtenteils) fiktive Geschichte der Autorin Andrea Hoffmann nicht in einem Rutsch lesen kann, greift man dennoch gerne zu diesem Buch und lässt sich durch dieses Tagebuch wieder in die eigene Zeit der Jugend zurück versetzen !

Vielen Dank, Andrea, du hast mir wunderbare Erinnerungen zurück gebracht!

Bewertung vom 24.09.2014
Theiss, Christine

Ich mach dich fit!


ausgezeichnet

Christine Theiss war mir bisher nur aus dem Fernseh bekannt, als Kickboxerin und als Coach bei THE BIGGEST LOSER. Nun habe ich ihr Buch für mich entdeckt.

Das Buch ist in mehrere Kapitel aufgeteilt. Im ersten schildert Christine Theiss von ihrem Werdegang und Erfolg, danach kommt ein ausführlicher Teil, bei dem sie uns die Wichtigkeit von Muskeln und deren Aufbau beschreibt. Alles ist übersichtlich gestaltet und leicht verständlich geschrieben und mit Fotos und Darstellungen bildlich begleitend dargestellt.

Nach einer Einführung über Strategie und metales Training ein kleiner Fitnesstest, der einfach durchzuführen ist. Denn Christine Theiss legt Wert auf Übungen, die ganz ohne Hilfsmittel umgesetzt werden können.

Der ausführlichste Teil ist das Trainingsprogramm mit Übungen für Arme, Bauch, Beine, Rücken, Po. Dazu Dehnübungen.
Jede Übung wird kurz erklärt und mit Bild begleitet.

Gefallen hat mir auch der Exkurs über das richtige Ernährungsprogramm und die aufmunternden Worte am Schluß, damit man das Übungsprogramm auch in seinen Alltag mit einbaut.

Fazit:

Verständlich geschrieben, praxistauglich und Fitnessübungen ohne großes Tam-Tam rundherum, die gut erklärt und dargestellt worden sind.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2014
Klassen, Lena

Herzblut - Eisblau ist die Liebe


ausgezeichnet

una gehört nicht zu den "Angesagten" in der Schule. Daher ist sie überrascht als eines Tages David, der Freund von Alisa, zu ihr kommt und um einen Kuss bittet. Der Kuss ist Teil einer Wette, die David mit seinem Freund Jakob geschlossen hat. Luna willigt ein, nichtsahnend dass dieser Kuss schon am Abend bei youtube die Runde macht und Davids Verschwinden auslöst. Hat er wirklich Selbstmord begangen ? Ist er wirklich im Eis eingebrochen mit der Absicht zu sterben ? Genau jetzt, wo dieser Kuss doch so viele Gefühle in beiden aufgewirbelt hat ? Luna glaubt der offiziellen Version nicht und begibt sich auf die Suche nach David, doch sie begibt sich dabei selbst in tödliche Gefahr.

Lena Klassen hat mir mit ihrem Jugendthriller viele spannende Stunden beschert, denn ich habe lange mit Luna mitgefiebert und war lange auf dem Holzweg.
"Eisblau ist die Liebe" besticht schon durch das schöne eisblaue Cover, und auf Vorder- und Hinderseite sind zwei Buchseiten durchscheinend mit aufgedruckt, was man nur bei genauem Hinsehen erkennt (und sogar lesen kann).

Im Roman wird die Geschichte aus Sicht von Luna, der Hauptprotaginistin erzählt. Ein Prolog, dann die Geschichte. Die Geschichte bahnt sich langsam an, kommt dann aber schnell in Fahrt und bleibt spannend.
Auch wenn ein paar Sachen für mich in der Realität nicht unbedingt soooo ablaufen würden, hat die Autorin es geschafft hinterher alle Enden aufzudröseln und zu erklären.

Vor allem die starke Protagonistin hat mir gefallen, die nie aufgibt, die auf ihr Bauchgefühl hört, die alles wagt und einiges verliert, sich deshalb aber nicht zurück pfeifen lässt, sondern im Gegenteil: Jetzt erst recht auf die Suche geht und am Ende noch die Hand reicht und verzeihen kann.

Ein toller Jugendthriller aus der HERZBLUT-REIHE des KOSMOS VERLAGES!!

Bewertung vom 05.09.2014
Spohr, Henrike

Heilbronn 37°


ausgezeichnet

Tamara ist inzwischen veheiratet und das Grauen in ihrer Vergangenheit, liegt schon 15 Jahre zurück. Doch Tamara, die damals erst 14 war, hat sich nie richtig davon erholt. Die Ängste holen sie immer wieder ein. Nun steht für die Künstlerin aber die erste eigene Vernissage bevor, sie versucht ihre Ängste durch ihre Kreativität zu übertönen. Aber warum folgt ihr in letzter Zeit öfters ein Mann ? Wer hat in ihr Atelier eingebrochen ? Und warum wird auch ihr Mann Paul von Geräuschen und Schatten verfolgt ?
Dann gibt es noch Anna, die bemerkt, dass ihr Mann Andreas etwas vor ihr verbirgt. Anna fängt an ihn heimlich hinterher zu spionieren.

Zwei Handlungsstränge werden hier von der Autorin Henrike Spohr gekonnt verwebt. Die Erzählweise wechselt zwischen den vier Hauptprotagonisten und so erhält der Leser vielfältige Einsichten, Gefühle und Aktionen der Beteiligten. Dennoch tappt man lange im Dunkeln.
Die Vergangenheit offenbart sich erst nach und nach und auch die aktuellen Ereignisse sind lange unklar. Dabe gelingt es Henrike Spohr eine mystische Grundstimmung zu erzeugen, die einen in den Bann zieht und die wie ein roter Faden durch das Buch läuft. Man kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen, obwohl es hier gar nicht so viele Taten gibt, sondern mehr unruhige, drückende und unheilvolle Spannungen.

Am Ende ist man überrascht, dennoch setzt dann ein aha-Effekt ein und man versteht. Gelungene Überraschung!

Ein Buch, dass mehr mystischer Thriller als Krimi ist und mir viele schöne spannende und fesselnde Stunden beschert hat!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.