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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2013
Baumann, Franz-David; Flemming, Henk

Die Pecorinos, m. Audio-CD


ausgezeichnet

Die fünf Pecorinos sind: Dizzy: er zwitschert mit der Trompete wie ein Vogel und ist Chef der Pecorinos. Charly: er macht nicht viele Worte, dafür aber viele Töne mit seinem Saxophon. Danny: der perfekte Schlagzeuger - laut, ein bisschen chaotisch und immer im Takt. Paul: er zupft den Kontrabass und bleibt immer cool. Mick: der immer gut gelaunte Klaviervirtuose, der besonders glücklich ist, wenn er seine Finger über die Tasten fliegen lässt.

Weitere Darsteller des Mäusicals sind Billie, eine selbstbewusste und clevere Sängerin. Kommissar K., der sich niemals irrt und Wachtmeister Henry, der seinem Chef immer wieder sachdienliche Hinweise liefert.

Die fünf Pecorinos sind zu Unrecht wegen Käsediebstahls zu zwei Jahren Mauseloch verurteilt worden. Doch ihnen gelingt samt ihrer Instrumente die Flucht, die sie an Bord eines riesigen Schiffes führt, auf dem sie die Bekanntschaft der Sängerin Billie machen, von Hamburg nach Liverpool über London bis nach Paris. Immer Kommisar K. und seinen Wachtmeister Henry auf den Fersen, aber stets eine Mäusenasenspitze voraus!

Dem von Doris Eisenburger wunderbar illustrierten Buch liegt eine CD bei, die nicht nur die 12 Lieder des Mäusicals enthält, sondern auch die Erzähltexte der Geschichte, so dass man sich das Mäusical auch komplett anhören kann statt es zu lesen. Die Lieder im Buch enthalten den kompletten Text und die Noten, so dass man das Mäusical sogar nachsingen und nachspielen kann.
Die CD ist auf der vorderen Vorsatzseite eingeklebt, alle Angaben zur CD befinden sich im Buch auf der letzten Seite.
Erzähler der Geschichte ist Henk Flemming, der nicht nur einen der Gesangsparts inne hat, sondern auch die Songtexte und den Erzähltext geschrieben hat. Henk Flemming hat eine angenehme Erzählstimme, der man sehr gerne lauscht und zudem schafft er es mit seiner Intonation jeden Charakter zu beleben und individuell zu gestalten.
Die Kompositionen stammen von Franz-David Baumann, der ebenfalls einen der Gesangsparts übernommen hat, und die Trompete in bester Dizzy-Manier zwitschern lässt.

Die Story ist spannend, kindgerecht umgesetzt und erhält durch die Verkörperung der Charaktere durch Tiere einen ganz besonderen Pfiff.
Die Songs haben Wiedererkennungswert und wecken Spaß daran selbst zu musizieren und zu singen.
Das Buch ist durchgehend auf jeder Seite von Doris Eisenburger illustriert. Die Szenen sind in eher gedeckten Farben dargestellt, die aber sehr gut die Atmosphäre der Geschichte widerspiegeln und zudem noch viele kleine Details enthalten. So wird die Schilderung des Fluchtwegs aus dem Mauseloch von einer Skizze desselbigen untermalt, in Liverpool treten die Pecorinos mit Pilzkopf-Frisuren auf, die mitternächtliche Szenerie in London ist am Fuße des Big Ben angesiedelt und im Pariser Café stehen ein Glas Rotwein, ein Camembert und geschnittenes Baguette auf dem Tisch.

Die jazzigen Songs haben Ohrwurmqualität und packende Refrains, bei denen man einfach mitsingen muss. Die CD habe ich bereits unzählige Male rauf- und runtergehört und ich muss sagen: das Mäusical braucht sich hinter keiner großen Bühnenshow zu verstecken, weil es nämlich selbst ganz große Show ist!
Zum Glück ist "Die Pecorinos: Ein Krimi-Mäusical" der Auftakt zu einer neuen Buch-mit-CD-Reihe, so dass sich der Leser bzw. Hörer bereits auf weitere "Mäusicals" freuen kann!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2013
Auer, Peter

Saucen


ausgezeichnet

Mittlerweile habe ich einige Koch- und Backbücher aus der Reihe "Wir lieben Kochen" von Kosmos kennengelernt, und wenn mich mal eins nicht völlig überzeugen konnte, lag das nur an meinem persönlichen Geschmack, dass mich die Rezeptauswahl einfach nicht angesprochen hatte.
Bei "Saucen - samtig, schaumig, cremig" kann das kaum geschehen, denn die Auswahl an Rezepten ist dermaßen vielfältig und umfassend, dass hier für jeden Geschmack eine Vielzahl an Gaumenfreuden dabei sein sollte. Zudem umfasst der Begriff "Saucen" auch Pestos, Dips, Chutneys und Dessertsaucen, dass man sagen kann: hier findet sich für jede Mahlzeit des Tages und zu jedem Anlass das passende Rezept.

Der Inhalt ist in folgende Rubriken unterteilt:
* Die Basics (Saucenvielfalt, Küchenwerkzeug, Basis für Fonds, Gemüse & Kräuter, Saucen würzen, Saucentechnik, Saucen binden)
* Dunkle Saucen
* Helle Saucen
* Saucen für Fisch
* Buttersaucen
* Gemüse- und Fruchtsaucen
* Kalte Saucen
* Dessertsaucen
* Anhang (Welche Sauce passt wozu?, Kleine Pannenhilfe, Glossar Küchentechnik, Register - nicht nur nach Alphabet, sondern auch nach Hauptzutat geführt, Impressum)

Insbesondere die hilfreichen und kompakten Wegweiser rund um Saucen und ihre Zubereitung in der Rubrik "Die Basics", sowie im Anhang des Buches, als auch die ausführlichen Einführungen zu Beginn jeder Rubrik, machen das Buch zu einem sehr guten Grundlagenwerk und Anfängerkochbuch.

Nicht alle der 180 vorgestellten Rezepte sind bebildert, aber dabei handelt es sich in der Regel dann um einfache Rezepte (z.B. Dips und Kräuterbuttern), die ausreichend in Zutaten, Zubereitungsfolge und benötigtem Zeitaufwand erklärt sind, so dass ihre Umsetzung auch ohne begleitende Fotos von Erfolg gekrönt ist.

Das Buch ist ein stabiles, bedrucktes Hardcover, in einem schlichten, aber edlen grau-dunkelblauen Design. Ein dunkelblaues Lesebändchen rundet das Erscheinungsbild ab und ist hilfreich, um Rezepte im Buch zu markieren.
Bei der Vielfalt der vorgestellten Rezepte hätte ich mir u.U. noch ein zweites oder gar drittes Lesebändchen gewünscht, um mehrere Rezeptalternativen oder Saucen für Vorspeise, Hauptgang und Desserts markieren zu können. Leider findet man Kochbücher mit mehr als einem Lesebändchen eher selten.
Das Format beträgt etwa 27x23cm und ist damit etwas breiter als hoch, so dass das Buch sehr gut geöffnet liegen bleibt, ohne das man es unter Kraftaufwand platt drücken muss.
Die Fotos sind sehr geschmackvoll und zeigen in der Regel das fertig zubereitete Produkt. Tipps, Tricks und Vorschläge für Abwandlungen ergänzen die Rezeptvorstellungen um raffinierte Details und nützliches Allgemeinwissen.

"Saucen - samtig, schaumig, cremig" ist vielseitig, steckt voller guter Ideen und Tipps und ist mit ausführlichem Grundwissen rund um die Zubereitung von Saucen gespickt, dass mit seiner Anschaffung weitere Saucenkochbücher im Bücherregal abkömmlich sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2013
Bayard, Pierre

Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat


weniger gut

Pierre Bayards Buch "Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat" ist in drei Teile untergliedert:
- Arten des Nichtlesens
- Gesprächssituationen
- Empfohlene Haltungen

Außerdem unterscheidet der Autor vier Arten von Büchern:
- unbekannte Bücher
- quergelesene Bücher
- Bücher, die man vom Hörensagen kennt
- Bücher, deren Inhalt man wieder vergessen hat

Von der Grundidee fand ich das Buch eigentlich gut, und in den kurzen Erläuterungen des Autors, welche Arten von Büchern es gibt, habe ich mich und mein Leseverhalten sogar stellenweise wieder finden können. Doch leider war "Wie man über Bücher spricht..." in meinen Augen zu 90% einfach nur eine Aneinanderreihung von Zitaten aus anderen Büchern und dieser Stil hat mir leider gar nicht zugesagt. Daher vergebe ich an dieses Buch nur 2 von 5 Sternen, weil ich es ab "Gesprächssituationen" nur noch quergelesen habe, denn ich war einfach nur noch gelangweilt.

Vielleicht muss man für dieses Buch über einen ganz speziellen Sinn für Humor verfügen, der mir wohl leider fehlt. Schade! Der französische Literaturpapst Bernard Pivot wird hinten auf dem Buchrücken zitiert "Sein (Pierre Bayards) Buch ersetzt alle anderen, alte, neue, zukünftige." Für MICH ist es kein Ersatz für andere Bücher!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2013
Oppel, Kenneth

Ein dunkler Wille


ausgezeichnet

Das Elixier des Lebens hat sich als alchemistische Lüge entpuppt. Victor Frankensteins Bruder Konrad ist gestorben, die ganze Familie von Trauer überschattet und Victor fühlt sich schuldig und als Versager.
In seiner Wut und Verzweiflung verbrennt Victor alle Bücher der Dunklen Bibliothek, doch ein Buch widersteht dem Feuer und verspricht seinem Leser einen Zugang zu der Welt der Toten. Sollte nach den leeren Versprechungen der Alchemie tatsächlich in einem dunklen Okkultismus der Schlüssel liegen, Konrad in Welt der Lebenden zurückholen zu können?
Victor schafft es die trauernde Elizabeth und den vorsichtigen Henry zu überreden mit ihm die Welt der Toten zu betreten. Doch auf der anderen Seite wartet nicht nur Konrad. Victor und seine Freunde treffen auf alte Mächte, die scheinbar nur auf das Kommen der drei gewartet haben.

Kritik:
"Ein dunkler Wille" lässt sich unabhängig von "Düsteres Verlangen" lesen, da zwar die Hauptfiguren Victor, Elizabeth, Henry und auch Konrad die gleichen sind, aber das Setting - beziehungsweise der wissenschaftliche Zweig, der behandelt wird - und die Nebenfiguren völlig neu sind. Selbst die bereits bekannten Figuren, werden die Leser der Vorgängergeschichte mehrfach ins Erstaunen versetzen können. Natürlich erkennt man den Victor aus der Vorgeschichte wieder, der auch im Sequel häufig genug von Selbstzweifeln und Perfektionismus getrieben wird und durch seine Arroganz und Selbstverliebtheit wieder häufig unsympathisch beim Leser ankommt. Doch an Elizabeth und Henry gibt es neue Seiten und Charakterzüge zu entdecken, die in "Düsteres Verlangen" nicht zum Vorschein traten. Oppels Figuren entwickeln sich merklich weiter.
Neben den Hauptfiguren sind es in dieser Geschichte vor allem die menschlichen und tierischen Nebendarsteller, die noch mehr begeistern als die Statisten aus der Vorgeschichte: die Schmetterlinge beinhalten eine tiefe Symbolik, und ihr wahres Wesen offenbart sich wie das einiger anderer Mitspieler erst sehr spät im Laufe der Geschichte, so dass sich stetig ein Spannungsbogen aufbaut bevor die Handlung in einem regelrechten Showdown gipfelt.

Aufmachung:
Nach dem genialen Coverdesign des Vorgängerbandes schafft es Max Meinzold ein zweites Mal, den Inhalt auf mysteriöse und gelungene Weise zu interpretieren und setzt meiner Meinung nach im Vergleich zum Cover von "Düsteres Verlangen" noch einen drauf. Wiederum sieht man auf den ersten Blick einen Rohrschach-Test, der in diesem Fall wie ein Schmetterling aussieht. Unbekannte Augen - die die Flügel des Schmetterlings zieren - starren den Leser an, die linke Seite schmückt einen Schädel (Totenwelt), die rechte das Gesicht des jungen Victor Frankenstein. Die Schmetterlinge haben in der Geschichte eine wichtige Rolle inne und symbolisieren dabei wie die unterschiedlichen Konterfeis auf ihren Flügeln zwei verschiedene Wesensarten.

Fazit:
Nach Oppels dunklem und bizarren Werk "Düsteres Verlangen" setzt er mit "Ein dunkler Wille" in dieser Hinsicht noch einen drauf: die Geschichte ist noch düsterer und skurriler, genau, wie es dem Reich der Toten gebührt.
Wer "Düsteres Verlangen" verschlungen hat, kommt an "Ein dunkler Wille" nicht vorbei. Nach den zweifelhaften Lehren der Alchemie widmet sich der Leser hier Seite an Seite mit Victor Frankenstein den okkulten Dogmen des Reichs der Toten und wird ein ums andere Mal das Gruseln lernen. Die Verknüpfung klassischer Elemente, die zum einen Mary Shelleys Klassiker Tribut zollen, aber auch an den Golem von Prag erinnern, wird auch bei erwachsenen Lesern Anklang finden.
Das Ende von "Ein dunkler Wille" lässt einen begierig nach der "Fortsetzung" aus Mary Shelleys Feder greifen, insofern man diesen Klassiker noch nicht gelesen hat, denn Kenneth Oppel wird kein weiteres Abenteuer um den jungen Frankenstein spinnen. Wer nun wissen will, wie es weitergeht, findet die Antwort in "Frankenstein oder Der moderne Prometheus".

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2013
Oppel, Kenneth

Düsteres Verlangen


ausgezeichnet

Wie wurde Victor Frankenstein zu dem Mann, der das Geheimnis entdeckte, toten Stoffen Leben einzuhauchen und letztendlich beschloss einen künstlichen Menschen zu erschaffen?

Victor Frankenstein wächst gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Konrad auf. Als dieser an einem unheilbaren Fieber erkrankt, will Victor alles dafür tun, um seinem Bruder das Leben zu retten. In einer geheimen Bibliothek, die die Brüder gemeinsam mit ihrer entfernten Cousine und Ziehschwester Elizabeth entdeckt haben, und in der ihr Vorfahr Wilhelm Frankenstein Alchemie ausübte, stößt Victor auf ein Buch, das die Rezeptur zum legendären "Elixier des Lebens" verspricht. Victor hat nichts zu verlieren und macht sich auf eine gefährliche Suche nach den benötigten Zutaten. Dabei kämpft er nicht nur gegen den dunklen Schrecken von Konrads mysteriöser Krankheit an, der Alchemist Polidori - der Victor, Elizabeth und ihren gemeinsamen Freund Henry bei der Entschlüsselung der geheimen Rezeptur unterstützt - verfolgt scheinbar eigene Ziele und auch Victors Selbstverliebtheit und Arroganz droht die Mission ein ums andere Mal scheitern zu lassen. Ist Victor größtes Ziel wirklich seinen Bruder zu heilen? Oder will er sich nur selbst beweisen? Will er seinem Bruder tatsächlich im Leben halten, damit er mit seiner Liebe Elizabeth glücklich werden kann? Oder soll er ihre Liebe für sich selbst gewinnen? In Victor steckt ein dunkler Kern, der ihn immer mehr und mehr überschattet.

Wie bereits mit Oppels "eigenen Welten", konnte mich der Autor auch mit seiner adaptierten Vorgeschichte zu dem großen Klassiker "Frankenstein" begeistern.
Kenneth Oppel erschafft sich mit jedem seiner Werke neu. Statt Tierfantasy oder Steampunktwelten erwartet den Leser hier eine historisch angehauchte Geschichte, die trotzdem nicht Oppels Einfallsreichtum und Fantasie vermissen lässt. Die Queste, die Victor mit seinen Freunden Elizabeth und Henry bestreiten muss, um die drei Zutaten für das Elixier des Lebens zu erlangen, liest sich märchenhaft düster: der Weg führt sie himmelhoch, in die Tiefen der Erde und letztendlich zu einer Aufgabe, die einem vor Ekel und Angst das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich kenne Oppels düstere Fantasie und Schreibweise nur zu gut aus seiner Fledermaus-Tetralogie und bin um einige Jahre dem empfohlenen Lesealter entwachsen, und trotzdem schafft es Kenneth Oppel immer wieder mich zu erschrecken und zu gruseln.
Ein weiteres Phänomen ist seine Figurentiefe. Ihm gelingt es jedes Mal mich an seine Figuren zu binden, egal ob es sich um Tiere handelt (Fledermaus-Tetralogie), die "Guten" oder die "Bösen". Auch die Vielschichtigkeit im Charakter macht es so einfach mit seinen Figuren mitzufiebern und mitzuleiden, sie zu lieben oder zu hassen. So ist Victor kein "Böser" im eigentlichen Sinne, aber seine Arroganz und Selbstverliebtheit führen weiß Gott nicht dazu, dass man ihn ins Herz schließt. Und doch skizziert Kenneth Oppel immer wieder Szenen, in denen man Victor bemitleiden muss, nachdem man ihn nur einige Seiten zuvor verflucht hat ob seiner selbstzerstörerischen und ignoranten Art, mit der er Einwände von Freunden und Familie in den Wind schlägt. Teils hält einem der Autor damit einen Spiegel vor, denn sind wir nicht selbst manchmal zerfressen von innerer Unzufriedenheit, fühlen uns unzulänglich, versuchen alles perfekt zu machen, oder stehen zwischen den Stühlen, weil egal, wie wir eine Sache machen: wir uns damit entweder selbst verletzen oder einen geliebten Menschen?

Fazit:
Oppels Vorgeschichte zu "Frankenstein" ist düster und blutig, manchmal regelrecht brutal für ein Jugendbuch. Es ist nicht durchgehend spannend, sondern auch recht kopflastig. Einerseits hat er wieder einen echten "Kenneth Oppel" abgeliefert, andererseits erschafft er sich mit jedem Werk neu, und dafür liebe ich diesen Autor! Und ich bin mir fast sicher, wenn Mary Shelley noch leben würde, wäre sie ebenfalls begeistert von dieser Vorgeschichte zu ihrem berühmtesten Werk.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2013
Janosa, Felix; Christiansen, Pal H.

Fjodor und der große Knall / Fjodor und Palle Bd.3 mit Audio-CD


ausgezeichnet

Auch wenn es länger her ist, dass man die ersten zwei Geschichten von Palle und Fjodor gelesen hat, findet man wieder sehr gut hinein in die Welt der beiden, durch kleine Rückblicke in den Inhalt der vorangegangenen Abenteuer.

In Palles und Fjodors dritten Abenteuer lernt Palle endlich Fjodors Familie und Freunde kennen. Er wollte schon lange die Gummistiefel seines Papas ausprobieren, die er trägt, wenn er arbeitet und draußen im Meer seine Runden dreht, um Fische zu reparieren. Ehe er sich versieht, wird aus dem Waten am Ufer ein Abenteuer im Meer: er trifft auf Viktor Wal und Halvor Hai und stattet Fjodors Familie einen Besuch ab, wo er dessen Eltern und seine 43 kleinen Geschwister kennenlernt, die ihrem großen Bruder manchmal ganz schön auf den Nerven herumtanzen. Doch - nanu... so kennt Palle seinen frechen Freund gar nicht: Fjodor spielt mit seinen kleinen Geschwistern. Er schreit nicht und brüllt nicht und später feiern alle gemeinsam Fjodors Geburtstag.
Doch lange können Palle und Fjodor die Party nicht genießen, denn auf dem Weg zu Fjodors Familie haben die beiden einen großen Knall gehört, dessen Ursprung sie auf den Grund gehen wollen...

Nachdem man Fjodor aus den vorangegangenen Abenteuern hauptsächlich als ungezogen und frech kennengelernt hat - was er auch immer noch ist - stellt man nun überraschend fürsorgliche und heldenhafte Seiten an ihm fest. So erweist er sich in seinem aktuellen Abenteuer nicht nur als toller großer Bruder, sondern später auch als Retter in der Not.

Wie bereits in den vorangegangenen Geschichten überzeugt auch hier wieder Till Demtrøder mit seinen erzählerischen Fähigkeiten, mit denen er den skurrilen Figuren des Autors Leben einhaucht. Die Musik aus der Feder Felix Janosas bietet wieder etliche Ohrwürmer zum Mitsingen - dank der abgedruckten Texte und Noten im Buch ganz einfach nachzusingen oder -zuspielen - und ein tolles neues Geburtstagslied, für alle, die schon lange nach einem anderen Hochlebesong für verrücktlustige Kindergeburtstage gesucht haben. Sowie die Musik komplett in gedruckter Form im Buch zu finden ist, so sind auch alle Erzähltexte vollständig auf der beiliegenden CD enthalten. Man kann Palles und Fjodors Geschichte also entweder komplett lesen oder sich mit der passenden Musik auf der CD vorlesen lassen. Beim Vorlesen beziehungsweise Vorlesen lassen kommt ganz besonders die Verspieltheit des Textes zum Vorschein, die sich beispielsweise in den vielen Alliterationen niederschlägt, die der Autor für die Namen seiner Charaktere herausgesucht hat (Bobby Berg, Halvor Hai, Viktor Wal).

Auch in "Fjodor und der große Knall" liest man zwischen den Zeilen wieder viel über Freuden und Tücken des Familienlebens heraus, das geschieht jedoch immer mit einem Augenzwinkern und nie mit erhobenem Zeigefinger. Hier werden sowohl die anstrengenden kleinen Geschwister Fjodors auf den Arm genommen, sowie der gestresste große Bruder als auch Palles überfürsorgliche Mama. Es kriegt also jeder seinen Lebertran äääh... sein Fett weg.

Familien, die Ritter Rost lieben, werden auch Palle und Fjodor in ihr Herz schließen. Die Geschichten sind fantasievoll, die Musik voller Pep und animiert zum Mitsingen. Mit den Abenteuern dieser zwei ungleichen Freunde weht ein f(r)ischer Wind im Kinderbuchregal! Meine Tochter und ich möchten die beiden und ihre verrückten Freunde und Familienangehörigen auf keinen Fall mehr missen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.06.2013
Donhauser, Rose Marie

Früchte - süß, saftig, köstlich


ausgezeichnet

"Früchte" ist ein Koch- und Backbuch aus der Reihe "Wir lieben Kochen" des Kosmos Verlags. Wie bereits von anderen Büchern der Reihe bekannt ist "Früchte" ein Buch mit flexiblem und robustem Flexcovereinband und die Rezepte werden durch den Zusatz "Das ist wirklich wichtig" ergänzt, wo alles, was zum Gelingen eines Rezeptes wichtig ist, erläutert wird. Bei Bedarf mit Bild, ansonsten in reiner Textform.

Neben den Rezepten findet sich in diesem Buch ein Saisonkalender für regionale Früchte. Auf einer Seite sind in tabellarischer Form die bekanntesten heimischen Sorten aufgeführt und auf einen Blick ist schnell erkennbar, in welchen Monaten diese frisch zu bekommen sind. Dem Saisonkalender schließt sich ein Rezepteregister an, in dem die Rezepte untergliedert nach Alphabet und der Hauptzutat zu finden sind (z.B. Apfel - Apfelgelee mit Rosenblüten, Apfelkuchen mit Walnüssen...).

Die Rezepte sind in folgende Rubriken unterteilt:
* Ab ins Glas (Konfitüren, Gelees, Chutneys, Relish)
* Zum Vernaschen (fruchtige Desserts, Früchtedrinks)
* Zum Genießen (Desserts, Gebäcke und Kuchen)
* Zum Verwöhnen (Gebäcke und Kuchen, Früchte herzhaft kombiniert)

Zwischen den einzelnen Rezepten finden sich immer wieder Doppelseiten zu bestimmten Rezeptvariationen oder Themengebieten, beispielsweise "Früchte-Drinks - spritzige Sommererfrischung", "Tiramisu - immer eine Sünde wert", "Früchtevielfalt von A-Z" oder "Die Exoten unter den heimischen Früchten".
Alle Rezepte sind detailliert erklärt unter genauer Angabe der Zutaten, einer Schritt-für-Schritt-Zubereitungsfolge und dem dafür benötigten Zeitaufwand. Allerdings ist nicht zu jedem Rezept ein Foto des fertigen Gerichts vorhanden.
Bereits ein schnelles Überfliegen des Buches bietet einen guten Einblick in die verwendeten Früchte und aufgeführten Rezepte, da in der rechten oberen Ecke die Hauptzutat (z.B. Johannisbeeren und Süßkirschen, gemischte Beeren) oder die Rubrik (z.B. Salat und Dressings, mit Fleisch) aufgeführt ist. In der linken oberen Ecke ist zudem die übergeordnete Rubrik abgedruckt, unter der die Rezepte im Inhaltsverzeichnis zu finden sind (Ab ins Glas usw.).

"Früchte" ist das ideale Koch- und Backbuch, für alle Köche, die gerne heimische Früchte frisch während ihrer Saison verwenden , und dabei nicht nur an Kuchen oder Konfitüren denken, sondern gerne Dessertklassiker in neuen Varianten kennenlernen möchten oder süß auch gerne mal mit herzhaft kombinieren. Neben einer vielfältigen Rezeptauswahl wird das Buch um allerlei Wissenswertes rund um Früchte ergänzt, so dass sich dieses Buch nicht nur zum Nachkochen und -backen, sondern auch als Inspirations- und Wissensquelle anbietet.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2013
Thiemeyer, Thomas

Das Gesetz des Chronos / Chroniken der Weltensucher Bd.5


ausgezeichnet

Nach Luft, Wasser, Erde und Feuer widmet sich der letzte Band der Weltensucher dem Element Zeit. Und so führt die fünf Abenteurer ihre neuste Mission nicht in exotische Gegenden rund um dem Globus (oder unter Wasser), sondern sie verbleiben die komplette Geschichte über in Berlin. Allerdings führt sie ihr Weg nicht nur durch das gegenwärtige Berlin des Jahres 1895, sondern auch in das vergangene und zukünftige. Obwohl der Leser die Helden nur durch ihre Heimatstadt begleitet, erlebt er abenteuerliche Welten, denn die Reise durch die Zeit führt die Truppe um von Humboldt weit in die Zeit zurück und auch fern in die Zukunft, in Klimazonen oder zu Lebewesen, die man bislang nur aus anderen Büchern oder Filmen kannte.
Zugunsten des angezogenen Tempos der Geschichte kommen im Mittelteil die zwischenmenschlichen Beziehungen für meinen Geschmack etwas zu kurz, jedoch lässt Thomas Thiemeyer diesen kleinen Wermutstropfen gegen Ende der Geschichte fast vergessen, denn da hat er eine Wendung in die Handlung eingearbeitet, die mich emotional voll getroffen hat, so dass ich beinahe ein paar Tränchen verdrückt hätte. Und so schade es ist, dass man von einigen liebgewonnenen Helden in einer Geschichte nicht mehr zu lesen bekommt, so musste wohl irgendwo die Lektorenschere angesetzt werden, damit man als Leser so viele Zeitreisen in diesem Band miterleben durfte.
Der wahre Bösewicht in der Geschichte ist für mich kein menschliches Wesen, sondern vielmehr die Zeit selbst: nicht böse, aber auch nicht zu ändern, wenn sie es mal nicht so gut mit einem meint. Sehr gut hat mir gefallen, dass in diesem Abenteuer zwischen den Zeilen zur Sprache kam, das Wissenschaft zwar wichtig ist, aber deshalb nicht das Verantwortungsbewusstsein zurückstehen darf. Man darf für die Forschung nicht alle Prinzipien über Bord werfen und über Leichen gehen.
Bereits in den Vorgängerbänden konnte man Anspielungen und Hommagen an Filmklassiker oder Autoren des neunzehnten Jahrhunderts herauslesen. Auch in "Das Gesetz des Chronos" ist ein Schmankerl für Fans von alten Abenteuerfilmen und -büchern versteckt: Wem der Name Alexander George Hartdegen ein Begriff ist, der dürfte sich zusammenreimen können, wie die Geschichte nach dem Epilog weitergeht ;) Außerdem findet sich hier nicht nur eine Hommage an einen bekannten Schriftsteller und sein berühmtes Zeitreisewerk, Thomas Thiemeyer hat auch einige Querbezüge zu den vorangegangenen Geschichten rund um die Weltensucher eingearbeitet, so dass das Lesen von "Das Gesetz des Chronos" mit vielen Erinnerungen an die Vorgängerbände einhergeht und Lust darauf macht, diese irgendwann ein zweites oder drittes Mal zur Hand zu nehmen.

Fazit:
Das wahrscheinlich letzte Abenteuer der fünf Weltensucher beendet man als Fan der Reihe mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Thomas Thiemeyer knüpft nach dem etwas schwächelnden vierten Band der Reihe wieder an die Qualität der ersten drei Bände an, nur ist man beim Schließen des Deckels über der letzten Seite etwas wehmütig, da es wahrscheinlich keine weiteren Abenteuer rund um die Weltensucher geben wird.
Die Helden reisen diesesmal zwar nicht um die Welt, sondern durch die Zeit, können auf dieser Ebene aber genauso begeistern wie mit ihren Globetrotterabenteuern.
Im Gegensatz zu den ersten vier Bänden ist dieses Abenteuer weit kopflastiger, da es nicht immer einfach ist der verqueren Logik zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu folgen, deren Verlauf durch die Zeitreisen beeinflusst und verändert wird. Deswegen Hut ab vor Thomas Thiemeyer, der das Zeitreisen verständlich für Jugendliche ohne Logikfehler vermittelt hat, auch wenn die Gehirnwindungen beim Lesen durch das Hin- und Herreisen durch die Zeit einige Knoten schlagen ;)

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.