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SiWel
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Mönchengladbach

Bewertungen

Insgesamt 977 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2020
Habeck, Robert;Paluch, Andrea

Flug der Falken (Band 2)


sehr gut

Bei dem Buch müssen wir zunächst das tolle Cover erwähnen. Darauf findet sich bereits fast alles wieder, was in der Geschichte vorkommt. Die Farbgestaltung ist wunderschön und die Darstellung perfekt. Die Idee, die hinter der Geschichte steht, der Schutz der Wanderfalken, hat uns sehr gut gefallen, besonders da es zum Schluss noch einen sehr informativen Sachteil gibt. Die Charaktere, Jan und Clara sind typische Kinder der Altersstufe ab 10 Jahren und so gestaltete sich das Lesen bei uns ziemlich unproblematisch. Die Kapitel sind kurz, das Schriftbild ist sehr großzügig angelegt, so dass auch ein nicht so geübter Leser hier gerne zu greift. Der Schreibstil ist in meinen Augen oft etwas holprig und nicht so ganz altersgerecht. Die Geschichte ist allerdings von Anfang an spannend aufgebaut und meine Mitleser waren total mit den Erlebnissen beschäftigt. Sehr gut sind die vermittelten Werte, die hier nebenbei mit auf den Weg gegeben werden, z.B. wird darauf hin gewiesen, dass ein echtes Abenteuer besser sein kann als ein virtueller Kampf, Freundschaft, Zusammenhalt und Umwelt werden ebenso beachtet.

Ein Buch, das mit ziemlicher Sicherheit noch öfters zur Hand genommen wird und nicht nur die Kinder nachdenklich zurück lässt.

Bewertung vom 17.11.2020
Knospe, Bernd Richard

Urlaub, bis der Arzt kommt


ausgezeichnet

Urlaub auf Korfu. Das Ehepaar Bluhm will seinen diesjährigen Urlaub in Griechenland verbringen. Die aufgeschlossene Frau Bluhm hat sich für Korfu entschieden. Herr Bluhm reagiert da eher zurückhaltend, lässt sich am Ende aber doch auf das Erlebnis Korfu ein.

Der Schreibstil ist angenehm. Der Autor Bernd Richard Knospe schildert mit amüsanten Worten die Geschehnisse. Das Ehepaar Bluhm sind Leute wie du und ich. Man kann sich sofort mit ihnen und ihrerm Erlebten anfreunden, in vielen Dingen erkennt man sich selbst wieder und meint das auch so oder so ähnlich bereits erlebt zu haben.

Anfangs lernt man die Gedankengänge des Ehepaares kennen, fliegt mit ihnen nach Korfu, erlebt die neue Umgebung, begibt sich auf Irrwege in der Landschaft und lernt so etwas Land und Leute kennen. Im Laufe der Geschichte wird einem dann aber schnell klar, da passiert noch was. Ab da wird es humorvoll. Herr Bluhm erzählt von seinen Erlebnissen, die mit der Erkrankung seiner Frau zu tun haben. Sarkastisch schön wird uns skurriles eines Urlaubs anderer Art präsentiert. Der passende Lesestoff für diese Jahreszeit. Herrlich amüsant.

Bewertung vom 16.11.2020
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Für mich war es der erste Fall mit Tom Babylon, auch das erste Buch von Marc Raabe. Die Vorgänger wollte ich immer schonmal lesen, hat sich aber irgendwie nie ergeben. Hier hat mich bereits das Cover total angesprochen. Der Prolog hat dann sofort dafür gesorgt weiter zu lesen. Was passiert auf der Waldbühne in Berlin? Wer hat dem Rockstar Brad Galloway so etwas angetan? LKA Ermittler Tom Babylon war mir sofort sympathisch. Er ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, nicht fehlerfrei. Dieser Fall führt ihn 30 Jahre zurück und verlangt ihm und seiner Familie viel ab. Es geht um Leben und Tod.

Erzählt wird in zwei Strängen, einmal im Hier und Jetzt sowie in der Vergangenheit. Für mich stellte das kein Problem dar, da die Abschnitte deutlich durch Überschriften und unterschiedliche Schriftbilder gekennzeichnet sind. So sind die Geschehnisse noch spannender und interessanter gewesen. Obwohl das Buch aus 541 Seiten besteht habe ich es zügig durchlesen können. Das Ende schreit nach einer Fortsetzung.

Bewertung vom 13.11.2020
Winkler, Thomas

Die Zahnlücke des Grauens / Luis und Lena Bd.1


ausgezeichnet

Luis und Lena, zwei Welten prallen aufeinander. Thomas Winkler hat mit den beiden zwei wirklich tolle Charaktere erschaffen. Wir hatten sie ziemlich schnell ins Herz geschlossen.

Luis, der Nerd, zieht mit seiner Mutter von Berlin nach Bayern und muss sich nun notgedrungen komplett neu orientieren. Neue Umgebung, neue Schule, keine Freunde. In der Schule kommt es dann auch schon direkt zu einer Vollkatastrophe. Lena, die verrückte ständig vor sich hinsummende und zeichnende Schülerin wird seine Sitznachbarin. Schlimmer geht aber immer. Und so war es dann auch. Luis tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Der Schreibstil ist herrlich. Kindgerecht, humorvoll und auf angenehme Art und Weise werden viele Werte vermittelt. Die 22 Kapitel sind teilweise recht kurz gehalten und durch die genialen zahlreichen von Daniel Stieglitz schwarz weiß Illustrationen im Comic Stil recht locker zu lesen. Wir haben uns z.B.mit den vielen kleinen Zeichnungen der dicken Fee auf S.55 köstlich amüsiert. Die sind echt Spitze. Ich finde das Buch perfekt für Kinder ab 8 Jahren die nicht so gerne lesen.

Uns hat Die Zahnlücke des Grauens einiges an lustigen und gemeinsamen Stunden gebracht.

Bewertung vom 11.11.2020
Husy, Arnold

Geklebt im Jahre 1990


ausgezeichnet

Der Autor Thedy van Goy widmet dieses Buch dem 30jährigen Jubiläum einer 1990 zur Tatsache werdenden Wiedervereinigung von Deutschen mit Deutschen. Er hat Zeitgeschichte in Szene gesetzt durch die Charaktere Michael und Uli, die östlich der Mauer zu Freunden werden, aber auch immer wieder ihre Wege auf die westliche Seite finden. Zwei Stasi Agenten, durch die das harte Gesicht der damalgen Realität gut dargestellt wird. Schonungslos authentisch und gut recherchiert. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, Thedy van Goy nennt es unkonventionell und mit eigenem Stil. Im Laufe der Kapitel gewöhnt man sich aber daran, denn es spielt in einem spannenden politischen Umfeld. Manches davon war mir bereits aus Erzählungen bekannt und einige der Ortschaften durfte ich bereits als Jugendliche bzw. auch in späteren Jahren selbst kennen lernen. So war dieser Tatsachenroman nicht nur spannend sondern auch noch äusserst interessant. Besonders gut gefallen hat mir, dass vieles noch mit Originalaufnahmen belegt ist. Das macht es alles noch lebendiger und glaubhafter.

Mir persönlich hat es Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und es wird einen schönen dauerhaften Platz in meinem Bücherregal finden.

Bewertung vom 06.11.2020
Meier, Lotti

Pfoten im Schnee


ausgezeichnet

"Unter den Polarlichtern wartet das Glück". Dieser Satz fiel mir bei der Betrachtung des wunderschönen Covers sofort ins Auge. Sogar die Coverinnenseiten bieten noch Illustrationen, bei denen sich sofort ein Gefühl des Wohlbefindens einstellt. Ein Sehnsuchtsbuch, dass einem die Stille und Abgeschiedenheit des hohen Nordens fühlen lässt.

Lotti Meier berichtet von ihrem Traum, von einem Neustart, für den sie ihr glamouröses Leben als erfolgreiche Modedesignerin hinter sich lässt. Nach einer Hundeschlittentour in Lappland hat sie ihr Herz verloren, leider nicht nur an die wunderschöne Umgebung. Dadurch gestaltet sich der Neustart wesentlich steiniger als gedacht.

Der Schreibstil von Lotti Meier ist sehr angenehm. Die 12 Kapitel decken einen längeren Lebenszeitlauf ab, was hier allerdings absolut nicht stört. Man merkt in jeder Zeile die Liebe zur Landschaft und zu den Hunden. Es ist sogar sehr atmosphärisch und authentisch beschrieben. Ich habe mich in dem Buch von Anfang bis Ende sehr wohlgefühlt und hatte alles stets vor Augen, besonders die herrlichen Polarlichter, das Glitzern und Knirschen des Schnees, die Stille, die Weite, die Natur, die Freiheit. Richtig schön.

Ein Buch zum Abschalten und Auftanken. Kann ich jedem empfehlen.

Bewertung vom 05.11.2020
Schorlau, Wolfgang

Kreuzberg Blues / Georg Dengler Bd.10


sehr gut

Die Dengler Krimis und somit auch sein Autor Wolfgang Schorlau sind bis jetzt an mir vorbei gegangen. Sehr wahrscheinlich liegt das an der Covergestaltung der 9 vorangegangenen Bücher, denn die spricht mich absolut nicht an. Bei Kreuzberg Blues hat mich das Cover dieses Mal aber angesprochen und der Inhalt des Klappentextes hat einiges versprochen. Es handelt von der Finanzindustrie und der Immobilienwirtschaft. Ein momentan sehr ansprechendes und aktuelles Thema. Schorlau öffnet dem Leser durch seine gut geschaffenen Charaktere die Augen. Er bietet gut recherchiertes und informatives Hintergrundwissen, einfach und leicht verständlich für jeden. Für mich war es an manchen Stellen sogar zu langatmig. Als dann noch die Corona Krise mit hinzu kam, war ich total enttäuscht. Es gehört zwar momentan zum Alltag dazu, hat aber für mich in dem ansonsten wirklich tollen Krimi echt gestört.

Bewertung vom 04.11.2020
Sabrowski, Sylvia

Zechenkiller


sehr gut

Auch der 2te Band Zechenkiller von Sylvia Sabrowsky konnte mich wieder begeistern.In dem Buch geht es um Nachbergbau im Ruhrgebiet und den damit verbundenen Ewigkeitsaufgaben. Der Bergbau geht dem Ende entgegen. Zurück bleiben tote Zechengelände, Menschen ohne Arbeit und Regionen ohne Perspektiven. Sylvia Sabrowski verbindet reale mit fiktiven Handlungen und formt so einen interessanten Krimi mit viel Lokalkolorit. Unblutig ist er zudem, auch wenn sich manche Kapitel echt rasant und gefährlich gestalten.

Die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und Computernerd Tim Goretzka ermitteln in diesem Band erneut, auch hier wieder inmitten von ehemaligen Bergleuten. Dieses Mal in Bottrop in der Zeche Prosper - Haniel.

Die Bergbautradition ist ein interessantes Thema, welches mir hier anschaulich nähr gebracht wird durch einen angenehmen Schreibstil und liebenswerten Charakteren.

Bewertung vom 03.11.2020
Shepherd, Catherine

Artiges Mädchen: Thriller


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für Julia Schwarz und Florian Kessler. Die sympathische Rechtsmedizinerin mit Ecken und Kanten sowie der ebenfalls sympathische Kommissar, die nicht nur bei den Ermittlungen ein Paar bilden. Artiges Mädchen heißt der neue Thriller von Catherine Shepherd. Erneut wird der Leser in eine düstere, brutale Welt entführt, die ich persönlich lieber nur im Buch erleben möchte. Dieses Mal ermittelt das Team Schwarz / Kessler an einem besonders perfiden Fall. Der Täter legt seine Opfer auf Spielplätzen ab und verkleidet sie vorher als braves Schulmädchen. Gruselig und unheimlich.

Wieder einmal hat Catherine mich mit ihrem Schreibstil, der flüssig und leicht lesbar ist, einen Tag an ihr Buch gefesselt. Rasant geht es wie immer von einem Kapitel zum nächsten, jede Menge Spuren werden gelegt, es gibt einiges an Verwicklungen, ich hege jede Menge Vermutungen und trotzdem erfahre ich wie immer die schlüssige Auflösung erst fast zum Schluss. Es ist die pure Spannung.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der nicht zu schwache Nerven hat.