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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2020
Meyer, Deon

Beute / Bennie Griessel Bd.7


ausgezeichnet

Das war mein erster Deon Meyer Thriller, aber ganz bestimmt nicht mein letzter.

Anfangs habe ich etwas gebraucht, bis ich in das Buch hineingekommen bin. Zwei scheinbar erst mal zusammenhanglose Erzählebenen, einmal ein Mord in Südafrika und einmal das Leben eines einsamen Möbelrestaurators in Frankreich, mit vielen (süd-)afrikanischen und französischen Namen und Begriffen und mir unbekannten Charakteren waren doch erst einmal anspruchsvoll für den Einstieg.
Der Spannungsbogen baut sich erst allmählich auf - insgesamt eher kein Thriller der Art, die einem atemlos durch das Buch hetzten lässt.

Begeistert hat mich hier die für mich perfekte Balance aus Thriller und Hintergrundinfos, das Buch bewegt sich in der politischen Landschaft Südafrikas und man bekommt einen Einblick in Korruption und State capture (hilfreich ist hier das Glossar am Buchende, das ich leider erst nach Beendigung des Buches entdeckt habe). Ich habe sehr viel für mich Neues erfahren und während des Lesens auch viel gegoogelt, weil es so interessant war.

Auch die beiden Ermittler samt ihrem Privatleben haben mir sehr gut gefallen, vermutlich wäre es noch schöner, die Entwicklung über mehrere Bände zu verfolgen, aber auch ein Spontaneinstieg mit diesem Band war problemlos. Es ist kein witziges Buch, aber manchmal kommen schon auch Sprüche wie auf die Frage eines Professors ob sie einen bestimmten Krimischriftsteller nicht kennen: "Wir lesen keine Krimis, Prof. Die sind uns ein bisschen zu ...larifari" Köstlich!

Spannend, informativ, aktuell: ein Thriller mit Anspruch, absolut lesenswert.

Bewertung vom 26.03.2020
Oppel, Kenneth

Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1


ausgezeichnet

Vorneweg: das Buch hat insbesondere eingangs erschreckend viele Bezüge zu unserer aktuellen Lebenssituation, ob es gerade im Moment die richtige Lektüre ist, das sei mal dahingestellt. Menschen mit Atemschutzmasken, schweren Hustenanfällen und Lungenkrankheiten, Menschen, die nicht mehr aus dem Haus gehen, Einkäufe, bevor der Notstand ausgerufen wird, all das gibt es auch im Buch. Eine unbeschwerte Ablenkung in Corona-Zeiten ist die Lektüre nicht!

Zum Buch selbst: drei Teenies, zwei davon eher Außenseiter und zwei von schweren Allergien geplagt, erfahren nach einem heftigen Regen massive Linderung ihrer Beschwerden. Allerdings wächst zeitgleich ein seltsames schwarzes Gras, das alles zu überwuchern droht und nicht ausrottbar ist.

Das Buch hat mich tatsächlich ab Seite 1 gepackt, der Spannungsbogen baut sich Stufe um Stufe auf und die Ursache für die merkwürdigen Geschehnisse hat mich total überrascht. Etwas spooky, aber in der Handlung verpackt erscheint es gar nicht so abgefahren.
Die drei Teenies wurden gut beschrieben, man konnte sich in alle drei einfühlen und zwischendrin gab es auch etwas banalen Teenie-Alltag zum Durchschnaufen.
Der Schreibstil gefällt mir sehr, unkompliziert und er lässt sofort die Bilder zur Handlung vor dem geistigen Auge entstehen.

Das Buch wird ab 12 Jahren empfohlen - es beinhaltet allerdings schon ganz schön brutale Szenen, die zwar nicht in aller Breite geschildert werden, aber Potential für Albträume ist ausreichend vorhanden. Ich würde das Buch nicht unter 14 Jahren verschenken.

Was ich nicht wusste: Bloom ist Band 1 einer Trilogie und endet mit einem Cliffhanger. Das kann ich so gar nicht leiden, hier war es aber o.k., da die Handlung trotzdem in sich weitestgehend einen Abschluss gefunden hat.

Ein starkes Buch, ich bin auf jeden Fall bei Band 2 wieder dabei.

Bewertung vom 24.03.2020
Schröder, Sven

Max und Mux und der Riesenwunschpilz


ausgezeichnet

Max und Mux kommen eher schlicht daher, das Cover des schön großformatigen Buches ist zwar hübsch, aber es verheimlicht etwas, was für ein Schatz sich dann hinter dem dicken Coverdeckel verbirgt.

Innen dann: wow! Die Illustrationen sind der Hammer, es gibt so viel zu entdecken. Ein klein wenig wie die Petterson und Findus Bücher.
Es ist wie ein Wimmelbuch, nur dass es dazu noch ganz viel Text gibt. Und zwar so viel Text, dass man viele Vorlesestunden damit verbringen kann, total schön. Auch für ältere Kinder, die schon alleine lesen, noch wunderbar geeignet.

Neben den hinreißenden Zeichnungen ist auch die Handlung an sich voller Witz und Überraschungen. Auch ich als Erwachsene war verblüfft, welche Wendung die Geschichte genommen hat.

Ein Bilderbuch für die ganze Familien, Mädchen und Jungs, Jung und alt, ein echter Schatz im Bücherschrank. Große Buchliebe hier bei uns.

Bewertung vom 21.03.2020
Gehm, Franziska

Oh Schreck, ich bin weg! / Carla Chamäleon Bd.1


ausgezeichnet

Carla weiß es jetzt schon, das neue Schuljahr wird eine volle Katastrophe. Ihre beste und einzige Freundin ist weggezogen und neben ihr sitzt jetzt Jole, der ständig unwitzige Witze erzählt und auch sonst nervt. Dann geschieht etwas wirklich Unheimliches: Carla verschmilzt in unangenehmen Situationen mit ihrer Umwelt, wird fast unsichtbar. Echt spooky!

Die Grundidee gefällt mir sehr gut und das Buch hat auch viele witzige Szenen und eine gewisse Grundspannung. Allerdings zieht es sich anfangs ganz schön und neben der Grundhandlung fand ich den Rahmen so gar nicht verknüpft mit der Geschichte. Carlas Eltern sind völlig abgedreht, der Vater als Möchte-Gern-Musiker und die Mutter bringt als Tierpflegerin ständig Tiere mit nach Hause und verkleidet sich dazu passend, die große Schwester führt ein Leben in ihrem Zimmer - es gibt überhaupt kein Familienleben, niemand interessiert sich für Carla und die Szenen über die Restfamilie stehen seltsam isoliert neben der Handlung.


Was mich dann aber wirklich verärgert hat, war das plötzliche Ende des Buches. Es wird dann nämlich tatsächlich interessant und dann...hört das Buch einfach auf und man kann ein wenig in die Leseprobe für Band 2 hineinlesen. Es wird bis auf einen Strang nichts aufgelöst. Argh! Neugierig machen auf einen Folgeband schön und gut, aber das war mir zu viel.

Insofern ein unentschiedenes Jein zu Carla Chamäleon.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2020
Sternberg, Mila

Emily Pferdeflüsterin


ausgezeichnet

Emiliy ist anders als die anderen Kinder, sie kann nicht so gut mit Menschen umgehen, sagt immer die Wahrheit (auch wenn sie vielleicht mal nicht so angebracht ist) und nimmt alles sehr wörtlich. Zu Toaster, Mixern und vor allem zu Tieren hat sie jedoch ein besonders inniges Verhältnis und endlich hat sie auch ein eigenes Pferd, hurra. Aber Runa, so heißt das Pferd, ist schrecklich traurig. Ob Emiliy da helfen kann?

Nicht nur Emiliy ist anders, auch das Buch über ein Pferd ist anders als die typischen Pferdebücher. Es geht hier gar nicht ums Reiten und die typischen Pferdemädchen, tatsächlich reitet die supertolle Hauptdarstellerin kein einziges Mal auf ihrem Pferd.
Im Mittelpunkt steht vielmehr die besondere Freundschaft zwischen Mensch und Pferd, aber auch die langsam wachsende Freundschaft zwischen zwei Mädchen.

Das Buch hat uns sehr berührt, ich kann gar nicht richtig in Worte fassen, was den besonderen Schreibstil ausmacht. Es geht zu Herzen, hallt nach und nach dem Lesen sieht die Welt fast ein klein wenig besser aus.
Puh, das klingt jetzt pathetisch, so ist das Buch gar nicht, es ist einfach herzerwärmend, ohne kitschig oder übertrieben oder gewollt zu sein.
Und lustig ist es auch!

Mir hat auch sehr gut gefallen, dass gar nicht genau benannt wurde, dass Emily vermutlich Asperger hat: Es wird einfach geschildert, wie es Emiliy so ergeht und wie wichtig es ist, mit seinen Mitmenschen achtsam umzugehen.

Die Tochter, der das Buch ja gehört, war genauso begeistert und sagt:
"Mir hat besonders gut gefallen, dass Emiliy anders ist als andere Mädchen. Wenn alle gleich sind, ist das so langweilig. Außerdem dass Emiliy Mathe mag, sonst mögen Mädchen in Büchern nie Mathe. Und dass ein Esel vorkommt."

Weiterempfehlen würde sie das Buch an "Mädchen und Jungen, die Pferde und Esel mögen".

Bewertung vom 18.03.2020
Simmons, Jo

Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht!


ausgezeichnet

Jede*r mit Geschwistern wird die Idee genial finden, eine Internet-Tauschbörse für supernervige Geschwister.
Auch Jonny ist begeistert, denn sein großer Bruder Ted ist f ü r c h t e r l i c h.
Man kann sogar einen Fragebogen mit eigenen Interesse ausfüllen, damit auch wirklich der perfekte Tauschbruder gefunden wird.

Anfangs ist Jonny begeistert, doch nachdem er Bekanntschaft mit doch sehr merkwürdigen Tauschbrüdern gemacht hat (u. a. ein Meerjunge, ein Bruder, der sich wie ein Erdmännchen verhält und sogar ein echter Geist) kommen ihm langsam Zweifel...

Ja nun, was soll ich sagen, ich fand das Buch wie die Tauschbrüder: sehr merkwürdig. Mein Fall war es so gar nicht. Aber nachdem ich nicht Zielgruppe bin, ist das nebensächlich, denn das Kind war hin & weg.
"Das Buch ist super, es ist so richtig schön abgefahren, das mag ich. Und lustig und ungewöhnlich und unerwartet."

Na gut (-:

Bewertung vom 16.03.2020
Greve, Julia

Kann mein Herz nicht mal die Klappe halten?


sehr gut

Ich lese nicht so oft Liebesromane, hier hat mich gereizt, dass eben nicht das romantische Kennenlernen und der Beginn der großen Liebe das Thema sind, sondern die Zeit danach. Familie und Alltag statt Leidenschaft und Sonnenuntergänge.

Was soll ich sagen: besser kann man Familienleben nicht beschreiben. Die Buchfamilie besteht aus den Eltern (Nina und Steffen) und zwei Kindern und ich habe mich bei der superwitzigen Alltagsbeschreibung manchmal gefragt, ob die Autorin sich bei uns eingeschlichen hat. Das war so realistisch und dann noch so unterhaltsam geschrieben.

Mit dem Grundthema des Buches hatte ich dann ein klein wenig mein Problem, Ninas Mann hat einen ungewöhnlichen Vorschlag gemacht und Ninas Reaktionen waren für mich teilweise so gar nicht nachvollziehbar.
Nachdem ich aber die Charaktere als so real wahrgenommen habe, habe ich auch rationaleres Handeln erwartet (blöd, ich weiß, zum einen beim Thema Liebe wohl nicht das Adjektiv, das einem sofort einfällt, zum anderen ist es ja ein Roman).

Insgesamt aber bin ich sehr vom Schreibstil der Autorin begeistert und hoffe, sie bleibt dem Genre treu, ihr Erstlingswerk wartet schon hier schon auf mich.

Bewertung vom 14.03.2020
Filipenko, Sasha

Rote Kreuze


sehr gut

Sasha Filipenko erzählt uns die Geschichte Tatjanas:
Inzwischen ist sie 90 Jahre alt und sie hat Krieg und Stalin-Terror miterlebt und überlebt und will nun unbedingt ihre Lebensgeschichte erzählen. Da trifft es sich vorzüglich, dass gerade ein neuer Nachbar einzieht und ob er will oder nicht (er will nicht...), er muss sie sich anhören.

Tatjanas Geschichte ist schrecklich - ein Mann in Kriegsgefangenschaft, von der Tochter getrennt, "Umerziehungsstraflager" und dann noch fast lebenslang Gewissensbisse. Aber auch der junge Nachbar, Alexander, hat eine Geschichte zu erzählen.

Obwohl die Schicksale betroffen machen, sehr sogar, hat das Buch insbesondere anfangs eine eigenartige Distanz oder Emotionslosigkeit in der Erzählart. Das empfand ich die ersten Abschnitte sehr irritierend, aber rückblickend gar nicht negativ. Das Buch hätte ich sogar in den öffentlichen Verkehrsmitteln lesen können, ohne Mitfahrende wegen feuchter Augen zu irritieren.
Mit zunehmenden Buchfortschritt wurde jedoch auch meine Verbundenheit insbesondere mit Tatjana enger und mich hat ihre Geschichte dann auch immer mehr berührt.

Alexander blieb für mich jedoch eine eher blasse Figur, der Fokus der Geschichte liegt aber auch eindeutig auf Tatjana.
Von der unerwarteten Freundschaft, die die beiden laut Buchbeschreibung schließen, habe ich mir allerdings mehr erwartet, einen Pakt gegen das Vergessen, ja den haben sie letztendlich aber tatsächlich geschlossen.

Ich habe festgestellt, dass ich nicht besonders viel über den Stalin-Terror weiß und fand das Buch, das mit Originaldokumenten aufwartet, auch dahingehend sehr interessant.

Insgesamt ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

Bewertung vom 07.03.2020
Abidi, Heike

Hilfe, ein Spiegelbill


ausgezeichnet

Silas verbringt die Ferien bei seiner Oma, da seine Eltern beruflich unterwegs sind. Oma hat ihn in einem Ferienprogramm angemeldet, davor gruselt sich Silas nun ziemlich, schließlich kennt er da kein einziges Kind.
Und dann erwacht sein Spiegelbild plötzlich zum Leben und ein großes und viele kleine Abenteuer beginnen...

An dem Buch mochte ich sehr, dass einmal ein zurückhaltender Junge die Hauptrolle spielt, man kann sich so wunderbar in Silas hineinversetzten, wenn man selbst etwas introvertierter ist. All das, was ihm so durch den Kopf geht, konnten wir so gut nachvollziehen.

Dann gibt es das Spiegelbild und das ist das Gegenteil - ein kleiner Draufgänger. Und eine tolle Oma, neue und alte Freunde, gefährliche Situationen, Missverständnisse - und ganz viel Spaß!

Neben Silas mochte ich Oma und den fiesen Oskar ja als Figuren auch sehr gerne, die Tochter den gewitzten Spiegelbild-Salis.

Auf die Frage, was ihr am besten gefallen hat, sagte die Tochter:
" Ich mag es total, dass es aus Silas Sicht erzählt wird (es wird aus der Ich-Perspektive geschildert, tatsächlich kann damit die Tochter immer am meisten anfangen) und dass es so lustig ist. Fünf Sterne!"

Dem ist nichts hinzuzufügen...