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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1258 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2019
Niemann, Harry

Pioniere und Meilensteine


ausgezeichnet

Nur auf den ersten Blick eine dicke Werbebroschüre für Mercedes-Benz

Klar, der Untertitel bringt es ja deutlich genug zum Ausdruck: es geht primär um die ersten Ideen und der sich daran anschliessenden Entwicklungsarbeit, wie PKWs für die Insassen sicherer gemacht werden können. Durch heutzutage selbstverständliche technische Einrichtungen. Sicherheitslenkrad, Sicherheitsgurte, Knautschzone, Sitze samt deren unfallsichereren Befestigung, Keilzapfentürschloss bis hin zu Airbags und den heutzutage aus der Oberklasse in die Mittelklasse und sogar in die so genannten Kleinwagen übernommenen Einrichtungen.

Zwar war es nicht Mercedes-Benz, die als erster Autohersteller Sicherheitsgurte serienmässig verbaut hat. Das war bekanntlich Volvo. Aber Mercedes-Benz hat sich der Thematik intensiv angenommen und zahlreiche Testcrashes inklusive Selbstversuch eines Mitarbeiters bei einem der Testcrashes. Auch die Geschichte, die Weiterentwicklung der Testverfahren kann nachverfolgt werden. Einschliesslich Korkenzieherüberschlag eines 220er 'Heckflosse' (W111).

Manche heute kurios wirkende Versuchsanordnung ist ebenfalls zu finden. Beispielsweise wurden bei verschiedenen Tests seinerzeit neuer Entwicklungen die aus der Gastronomie bekannten 5- oder 10 Liter fassenden grossen Gurkendosen als Bremselemente für den Schlitten eingesetzt...

Zahlreiche Skizzen der grundlegenden Ideen, Fotos der Ergebnisse von Crashversuchen, auch von deren 'Nachbearbeitung'. Welche Kräfte müssen aufgebracht werden, um nach einem Unfall Autotüren, die per von dem oben erwähnten Keilzapfentürschloss gesichert sind, zu öffnen? Eine von vielen Fragen.

Im Anhang werden die Pioniere der Sicherheitstechnik mit ihren Biographien vorgestellt.

Was in absehbarer Zukunft noch zu erwarten ist, ist auch Thema des Buches. Nur eine Kleinigkeit: ein Warndreieckroboter, der nach einer Panne oder einem Unfall automatisch aus seinem 'Fach' im Heck ausfährt, das Warndreieck hochklappt, die integrierte Beleuchtung anschaltet und sich selbsttätig in die vorgeschriebene Distanz zum Pannen oder Unfall-Fahrzeug bewegt. Gleichzeitig wir ein grosses 'Warndreieck' in die Heckscheibe des Fahrzeuges projiziert.

Bewertung vom 04.08.2019
Aubel, Henning

Secret Citys Europa


ausgezeichnet

Paris, London, Amsterdam, Hamburg, Rom etc. - alles tolle Städte. Weswegen aber stets 'nur' die?

In ganz Europa gelegen werden in diesem Text-/Bildband 70 schöne, teils historische oder historisch restaurierte, teils eher stille, teils hektische Städte in sehr schönen Farbaufnahmen vorgestellt.

Sei es Basel. Die Gebiete, die von der dortigen Pharma-Industrie in Beschlag genommen werden, werden logischerweise ausgespart. Aber die alte Innenstadt von Basel ist auch in der Realität so schön wie auf den Fotos dargestellt.
Sei es Lyon, die Stadt, an der auf dem Weg Richtung Süden an die Côte d'Azur oder nach Spanien meist auf der Autobahn vorbei gebrettert wird.
Sei es Liverpool. Die Stadt, die gedanklich meist nur mit Fussball, Industrie, dreckiger Luft in Verbindung gebracht wird. Und - natürlich! - den Beatles!
Von den Städten Österreichs kennt fast jeder Salzburg. Und Wien. Aber wie schaut es mit dem UNESCO-Weltkulturerbe Graz oder Linz aus?

Dass Dänemark nicht nur Strände an der Nord- und Ostsee und natürlich Kopenhagen zu bieten hat, erkennt man auf den Seiten zu Aarhus und Odense.
Siebenbürgen, besser gesagt Sibiu, das ehemalige Hermannstadt, ist ebenso vertreten wie Sofia oder Posen oder Gruyères oder oder oder...

Das Buch trägt den Zusatz 'Secret' zu Recht. Und das bleibt bei den aufgeführten Städten hoffentlich noch längere Zeit so. Nicht dass diese Schätze das gleiche Schicksal wie Venedig oder Dubrovnik erleiden müssen.
Obwohl, dass ein 3.000-Betten-Plattenbau samt integriertem Vergnügungspark, Kreuzfahrtschiff genannt, in den Grachten von Gent die Luft verpestet, ist eher unwahrscheinlich.

Trotzdem sollte man sich mit dem Besuch dieser Städte nicht allzu viel Zeit lassen. Zur Einstimmung für und Vorfreude auf sie hilft das Buch ungemein.

Bewertung vom 04.08.2019
Rendgen, Sandra

History of Information Graphics


ausgezeichnet

Flanieren mit den Augen... (Die sind stets online mit dem Hirn!)

Am 30. und 31. August starteten die Radiosender Antenne Bayern und SWR3 eine Umfrage gerichtet an ihre Hörerschaft, ob in den Schulranzen der kommenden Erstklässler ein Smartphone gehören sollte oder nicht…

Diese gerade die neueste Idee. Glauben doch die Befürworter, dass nur mit dieser elektronischen Krücke die ABC-Schützen frühzeitig und verantwortungsbewusst den gefahrenlosen Umgang mit dem Medium lernen könnten.

Aber: leben wir nicht schon in einer massiv reizüberfluteten Welt? Die uns mit Bildern von Allem und Jedem, mit Videoclips von jedem Ereignis vollballert? Noch früher, noch schneller, noch mehr zum grössten Teil völlig unnötige Fotos von Celebrities jeglichen Genres, Promis und Möchtegern-Promis, noch mehr Reize, noch mehr Internetshops als mögliche Neukunden existieren. Anschauen, downloaden, liken, teilen, auf dem Display rumzeigen…

Haben Informationsgrafiken – wie gut auch immer gestaltet – überhaupt noch eine Chance gegen die eh schon vorhandenen überbordenden Reize?

Ist dies gerade der Grund, warum sich Sandra Rendgen und ihr Team derart intensiv mit der Geschichte der Informationsgrafik beschäftigten und schlussendlich dieses super schön und super gut gemachte Werk schufen? Es ist sicherlich nicht für jederfrau und jedermann. Wer aber Augen hat, die sehen wollen, denen die Zeit gegönnt wird, sich länger mit einer Grafik zu beschäftigen, findet in diesem meisterlich zusammengestellten Werk ein Füllhorn an ‘händisch‘ geschaffenen Karten, Diagrammen und Zeichnungen – eine Zeitspanne vom Mittelalter bis jetzt abdeckend – , wird mit dieser Sammlung von über 400 ausgewählten Beispielen belohnt.

Dann kann Wissensdurst bei dem ersten neugierigen Durchblättern zu einem gebannt und gefesselt-Sein führen. Wird sogar noch eine Lupe zur Hand genommen, um alles lesen zu können, was den Urhebern der Inforationsgrafiken wichtig war festzuhalten, was diese mitzuteilen sollen, dann ist die Verblüffung über die Aussagen und Ziele der Info-Grafiken noch grösser. Der Druck ist so hochwertig, dass auch die kleinsten Details zu erkennen sind. Manches aber eben nur mit Lupe. Der Griff nach ihr, der Lupe, ist es wert.

Meisterwerke bekannter Künstler wechseln sich ab mit meisterlichen Werken unbekannter Zeichner, anatomische Präzisionszeichnungen (z.B. von Albrecht Dürer auf Seite 140f.), mit frechen Bordüren als Nebenprodukt zur Unterhaltung oder als weiter-erzählende Bereicherung, akribisch gezeichnete und beschriebene Naturstudien mit
geografischem Spaß (Seite 7 oder 307) und Spielereien. Aber die ausgesuchten Grafiken teilen auch humorvoll und teilweise satirisch politische Seitenhiebe (Seite 26f.) aus. Sie faszinieren mit überschießender Kreativität und Microgeschichten, sie erstaunen mit bis heute nicht entschlüsselten Codes.

Einige Karten wären bei der heutigen seriösen Berichterstattung nicht mehr ‚politisch korrekt‘ – so z.B. Seite 451 „Das Ranking der Verteidigungswaffen von Frauen“, Seite 375 „Kill that Eagle“ (Politische Grosswetterlage anno 1914) oder der diplomatische, besser undiplomatische Atlas Europas und Asiens auf Seite 371. Wobei sich der heute lebende Leser zu Recht die Frage stellen darf, wo ‚political correctness‘ bei Äußerungen aktuell populistisch agierender und regierender Politikern verdammt noch mal geblieben ist.

Die ausgewählten Werke reichen der Gegenwart die Hand, wenn die Arbeit der Englischen Heilsarmee im Jahr 1890 (S. 35) visualisiert wird. Auf der zu erkennen ist, wie die Salvation Army im Zuge ihrer Sozialarbeit Flüchtlinge aus dem Meer rettet und ihnen eine Lebensperspektive in der neuen Heimat aufzeigt.

Das sind keine showmässig-telegenen Aussagen à la „Blühende Landschaften“ oder „Wir schaffen das“ – das war vor 130 Jahren!

Von der Linie über die – anfänglich nachkolorierte – Farbe und Fläche zum Symbol führt dieses Werk auch durch 1.200 Jahre Druck- und Vervielfältigungsgeschichte der westli

Bewertung vom 01.08.2019

Excel - Formeln und Funktionen


ausgezeichnet

Ein grandioses Buch zu einem grandiosen Programm!

Das Autorenteam hat sich alle Mühe gegeben, so gut, wie alles was das Tabellenkalkulations-, besser gesagt das Zauberprogramm Excel in den Versionen 2007 bis 2019 und auch 365 beherrscht, anschaulich und verständlich zu erklären. Anschaulich, weil sehr, sehr viel mittels deutlichen, wenn auch 'nur' schwarz/weissen Bildschirmabbildungen gezeigt wird. Anschaulich durch die Tatsache, dass die in Excel einzugebenden Formeln und/oder Funktionen samt Argumenten für die Beispiele in einer etwas grösseren Schrift und kursiv gesetzt sind. Die Beispieldaten selbst orientieren sich an der Praxis, sind gedanklich gut nachvollziehbar, Sinn und Zweck der ganzen Daten samt deren Auswertung mit Hilfe von Excel leuchtet sofort ein.

Das Buch strotzt nur so von Tipps und Hinweisen, manche für Kenner und Könner altbekannt. Aber auch dieser Anwenderkreis findet garantiert vieles, was noch unbekannt ist und den Umgang mit Excel erleichtert, die die Aufgabenlösungen, mittels Excel zu erarbeiten, deutlich beschleunigen.

Wo Unterschiede zwischen den genannten Versionen existieren, wird darauf hingewiesen. Im Anhang, welcher auch über ein umfangreiches Stichwortverzeichnis verfügt, ist eine Art Wörterbuch mit den Übersetzungen der ganzen Funktionsnamen von Deutsch in Englisch und umgekehrt zu finden. Die verwendeten Beispieldateien werden auf der Internetseite des Verlages als 5,31 MB umfassenden Download angeboten.

Anno 2015 hatte der Verlag Markt & Technik ein Buch mit dem Titel "Excel - Das Zauberbuch (Raffinierte Zaubereien für Excel-Kenner)" herausgegeben. Dieses Buch hätte diesen Titel ebenso verdient. Auch wenn es von einem anderen Autorenteam verfasst wurde.

Ein würdiger Nachfolger des Zauberbuches!

Bewertung vom 31.07.2019
Nenzel, Nana Claudia

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Oberitalien


ausgezeichnet

Zunächst ist der Eindruck, den das Buch weckt, zwiespältig, aber dann...

Ganz Oberitalien, von der Grenze zu Frankreich, der Schweiz, der Grenze zu Slowenien bis im Süden runter fast auf die Höhe von Elba - das Alles in einem Buch. Ob das gut geht?
Recht wenige Fotos, dafür umso mehr Text? Na ja, mal schauen.

Aber dann. Sobald man sich etwas eingelesen hat, strotzen die über 500 Seiten nur so von wissenswerten Informationen aus allen möglichen Themenbereichen. Geschichte, Architektur, Landschaft, Land und Leute, Bräuche und Feste, bekannte Persönlichkeiten, nette Vorschläge zu Aktivitäten von Wandern bis Radtouren. Ebenso sind mehr als genug Hinweise, Tipps für Hotels, Unterkünfte einschliesslich Adressen von B&B-Anbieter etc. zu finden. Somit also durchaus ein umfassendes Reise-Handbuch.

Die Beschreibungen zu den verschiedenen grossen und kleinen Städten von Mailand über Verona bis hin zum sehr schönen Marostica oder Bassano del Grappa fallen entsprechend mehr oder weniger umfassend aus. Mailand hat 9 Seiten abbekommen, Verona 6 Seiten und eine Spalte, Bassano del Grappa eine Seite und Marostica eine knappe Seite. Insofern dürfen also keine allumfassende Infos erwartet werden. Was schon bei der beschriebenen Größe der beschriebenen Fläche Italiens und der Vielzahl an schönen Städten und Städtchen eine überspannte Erwartung wäre. Bei den Beschreibungen der grösseren Städte, einiger Wanderungen etc. sind immerhin 33 Ausschnitte aus Karten oder Stadtpläne zu finden.

Die beigelegte Strassenkarte im Massstab 1:500.000 erlaubt hingegen keine allzu detaillierte Orientierung. Dazu ist der Massstab einfach zu gross. Immerhin ist auch das mit angegebenen 14.000 Einwohnern und sehr schöne Marostica auf der Karte zu finden. Die traumhaft schöne Strasse nach Asiago findet man dann mit der Lupe und die Kaiserjägerstrasse runter an den Lago di Caldonazzo gar nicht. Wer also solche Strecken liebt und sucht, kommt um die Ausgabe weiter rund 10,00 € für eine 1:50.000er Karte von freytag & berndt, einem österreichischen Kartenverlag, nicht herum. So detailliert wie diese Karten sind, lohnt sich die Investition lohnt auf jeden Fall!

Die von der Autorin vorgeschlagenen Touren per Auto nehmen zwischen fünf Tagen und etwas mehr als vier Wochen Zeit in Anspruch - je nachdem, was man sehen, erleben möchte.

Es bedarf keiner Frage, dass auch allgemeine Informationen von Anreise bis Telefonieren und Touristcards zu finden sind. Wer sich vor der Reise nach Oberitalien genauere und vielleicht auch aktuellere Informationen einholen möchte: fast überall sind Telefonnummern und soweit vorhanden die dazu gehörenden Internetadressen angegeben. Die hier beschriebene Ausgabe ist die aktualisierte 5te von 2019.

Zusammengefasst: für Rundreisen in Oberitalien ist das Reise-Handbuch bestens geeignet. Wer 'nur' eine ganz bestimmte Gegend bereisen will, das Aosta-Tal, die Lombardei, Süd-Tirol, Veneto oder Friaul und von diesem Reiseziel noch mehr wissen möchte, sollte sich zur Ergänzung einen räumlich enger begrenzten Reise-Führer zulegen, Auch das lohnt sich in dem Fall unbedingt. Was nicht bedeutet, dass 'Oberitalien' schlecht wäre. Nana Claudia Nenzel beschreibt auf den 500+ Seiten eben ein sehr grosses Gebiet mit sehr vielen unterschiedlichen Landschaften, interessanten Städten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2019
Dahle, Stefanie

Rosa Rosenherz. Zehn bunte Zauberschmetterlinge


ausgezeichnet

Für kleine Mädchen, besser gesagt 'Prinzessinnen' zauberhaft...

Das zumindest war die Meinung unserer (gerade noch) vierjährigen Enkeltochter.

Farbenfroh, mit den 'erhabenen' Schmetterlinge aus Kunststoff, jeweils durch eingestanzte Öffnungen auf den verschiedenen Seiten (zum Ende hin der insgesamt 18 Seiten wird es immer einer weniger) auch etwas für die Finger zum fühlen und betasten. Kein Wimmel-Buch, aber auf jeder Seite gibt es viel zu entdecken.

Die Geschichten, die sich über einen Tag erstrecken, sind sehr nett geschrieben.

Ob Buben ihren Spass an dem Buch haben, sei mal dahin gestellt. Mädchen (siehe oben, mitsamt ihrer Freundinnen) haben auf jeden Fall ihre Freude an dem Buch.

Bewertung vom 28.07.2019
Weiss, Walter M

DuMont Reise-Taschenbuch Wien


ausgezeichnet

OK, es existieren ganz sicher auch andere Gross- und Hauptstädte auf der Welt, die umwerfend schön, interessant, immer einen Besuch wert sind. Ob es sich um Rom, um London, Paris, Hamburg, Zürich, Amsterdam, San Francisco, New York, Buenos Aires, Bangkok, Hong Kong oder Rio de Janeiro, um nur einige zu nennen, handelt. Aber vom ganz besonderen Flair her ist keine mit Wien vergleichbar. Insofern hatte und hat Rudolf Sieczyński mit seinem 1912 komponierten Ohrwurm Recht.

Was Wien so besonders macht, seien es die Gebäude aus der KuK-Zeit, das Flair, der Wiener Schmäh, die Kaffeehäuser, die Lebensart der Wiener, die Geschichte der Stadt, es ist nicht genau zu definieren. In Wien passt einfach alles zusammen. Davon berichtet Walter M. Weiss in diesem mit vielen Farbfotos illustrierten Reise-Taschenbuch.

Der erste Teil der Wortkombination macht es deutlich: es handelt sich durchaus um einen Reiseführer mit vielen, sehr vielen Tipps und Hinweisen auf Hotels, Restaurants, Kaffeehäuser, Museen, Sehenswürdigkeiten, Tourenvorschläge (deren 18) oder auch auf einige der Lieblingsorte des Autors. Alles natürlich mit Anschrift, Rufnummer, gegebenenfalls Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und, soweit vorhanden, auch Internetadresse. Dazu an den passenden Textstellen kleine Übersichtskarten, die durch den beiliegenden Stadtplan samt Strassenverzeichnis und Karte der öffentlichen Verkehrsmittel ergänzt werden.

Der zweite Teil der Wortkombination "Reise-Taschenbuch" macht die 18,90 € Ausgabe für den wirklich interessierten Wien-Besucher, der nicht nur 'Locations' und 'Events' (die Hinweise sind auch zu finden, keine Frage) sucht, besonders lohnenswert. Viele Hintergrundinfos, sehr nett in Worte gefasst. Der Lesestoff für ein paar Abende im Hotelzimmer ist so gesichert.

Walter M. Weiss nimmt sich zum Glück auch nicht mit seiner charmant formulierten Negativ-Kritik zurück. Beispiel aus dem Abschnitt über den Prater, Seite 215f.: "... Heute dominieren im Prater die schrillen Erzeugnisse der Jahrmarktindustrie - Adrenalin treibende (und nicht selten die Peristaltik der Insassen strapazierende) Attraktionen mit entsprechend drastischen Namen... Doch dazwischen haben viele Relikte aus den zauberhaften frühen Jahren wie die Altwiener Grottenbahn und Tobogan-Rutschbahn ... überdauert. Vor der unsäglich verkitschten Architektur , die den Eingangsbereich des Volkspraters zu Füßen des Riesenrads prägt und all den aufgeklebten Pseudo-Biedermeier-Jugenstilkulissen, sollte man besser die Augen verschließen..."

Das Lokal mit den grössten Wiener Schnitzeln, Figlmüller in der Wollzeile wird vom Autoren zu Recht als das bezeichnet, was es ist: gute, sehr grosse Wiener Schnitzel, die deutlich über den Tellerrand herausragen, werden auf den Tisch getragen. Des Andrangs der Gäste und derer, die es werden wollen, ist es allerdings, Zitat Seite 99, "Massenspeisung". Wobei das Wiener Schnitzel, welches im Restaurant Zum Schwarzen Kameel [sic!] serviert wird, nochmals um Welten besser ist.

Was mir fehlt ist ein Hinweis bei den Erläuterungen zum berühmte Hundertwasserhaus. Einfach der, dass es sich leider um eine ziemlich runter gekommene Touristenattraktion handelt.

Ansonsten gilt meines Erachtens: Wien, Schloss Schönbrunn, das Umland ohne dieses Reise-Taschenbuch besuchen, erleben? Schlecht vorstellbar.