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Azyria Sun

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Insgesamt 700 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2021
Preston, Douglas

Der Krater


ausgezeichnet

Nur Douglas Preston kann Science Fiction so real wirken lassen!

Worum geht’s?
Ein neuer Fall für Wyman Ford: Ein Krater wird entdeckt, in dem Krater befinden sich radioaktive Edelsteine. Auf der gegenüberliegenden Seite der Erde befindet sich ein Loch mit „seltsamer Materie“. Gleichzeitig tauchen geheime Bilder vom Mars und seinem Mond Deimos auf. Was steckt hinter dem Ganzen?

Meine Meinung:
„Der Krater“ von Douglas Preston ist der 4. Teil der Serie um den ehemaligen CIA-Agenten Wyman Ford. Das Buch ist nicht nur ein Thriller, sondern der Autor bring auch noch eine gute Portion Science Fiction mit hinein. Es beginnt mit einer Explosion, die Spannungskurve ist hoch, sinkt zwischen drin nur kurz ab um dann bis zum Ende hoch zu bleiben und noch höher zu gehen.

Dabei schafft es Preston gekonnt, den „unwirklichen“ Teil so real erscheinen zu lassen, dass man während dem Lesen kein einziges Mal daran denkt, dass das ja eine unwirkliche Realität ist, so echt kommt einem das Ganze vor.

Wyman Ford hat dabei wieder alle Fäden in der Hand. Egal, ob in Kambodscha, beim Präsidenten oder in Maine – er jagt und wird gejagt und ist dabei sympathisch und effizient wie schon in den Teilen davor. Ein etwas anderer aber sehr sympathischer Hauptprotagonist. Diesmal steht ihm die Studentin Abbey zur Seite, die neben ihrem eigentlichen Studium viel über Physik und Astrologie gelesen hat und die dadurch mit ihrem Wissen der Handlung einen ganz neuen Aspekt und so auch dem Showdown am Schluss eine ganz andere Wendung geben konnte. Ohne sie wäre alles nicht halb so glimpflich ausgegangen.

Besonders gut gefallen haben mir die Szenen im Sturm und auf dem Wasser – absolut eindrucksvoll und bildhaft beschrieben. Man konnte die Gischt spüren, die Wellen vor sich sehen, das Knirschen der Planken hören… unglaublich!

Beim Showdown am Schluss selbst wird es nochmal richtig rasant und man kann das Buch nicht aus der Hand legen! Und neben der eigentlichen Geschichte treibt auch noch ein Auftragskiller sein Unwesen, den man nicht aus den Augen lassen sollte.


Fazit:
Obwohl dem Buch „Der Krater“ von Douglas Preston ein Teil Science Fiction beigefügt ist, wirkt der Thriller so real und rasant, dass man dieses unwirkliche „Detail“ nicht hinterfragt sondern als gegeben hinnimmt. Das Buch selbst hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und im rasanten Showdown zum Schluss zieht das Lesetempo nochmal an und man fiebert mit und kann erst beruhigt durchatmen, wenn das Happy end kommt.

Ein absolut geniales Buch! 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 06.01.2021
Becker, Lothar

Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen


ausgezeichnet

Ein Fahrrad, eine Bombe, Weltfrieden, Philosophie und ganz viel Humor

„Die Welt kann man nur durch Liebe besser machen“ (Seite 250)

Worum geht’s?
Großvater will die Welt verbessern – mit einem Verbot der Dummheit. Sein Kumpel Herbert weiß es besser und ihm zuliebe tritt er in die kommunistische Partei ein. Ohne es zu wollen steckt Großvater plötzlich mitten drin in der Weltrevolution und soll für die Partei verschiedene Attentate verüben. Dabei wollte er es doch nur Herbert recht machen, die Welt friedlicher gestalten – und ein Fahrrad.

Meine Meinung:
„Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen“ von Lothar Becker ist ein geniales Buch! Obwohl die Sprache einfach ist – fast, als würde der Autor schreiben, was den Protagonisten gerade so durch den Kopf geht -, ist es gerade dieser Stil, der das Buch so einzigartig macht. Neben den teils einfachen, teils komplexen philosophischen Gedankengängen des Großvaters und den trockenen, ironischen Dialogen der Protagonisten beschreibt Lothar Becker auch die Menschen und die Umgebung als wäre man mitten drin. Er macht die Geschehnisse in dem Buch lebendig und man ist nicht nur LeserIn, sondern es fühlt sich an, als wäre man mit dabei.

Auch die Protagonisten sind einfach einzigartig, lebensecht und genial. Großvater, der erst 20 ist und auf eine kindlich naive Art es allen Recht machen möchte, die Welt verbessern möchte. Und dadurch immer tiefer in die Bredouille gerät. Sein Kumpel Herbert, der unbedingt ein Fahrrad möchte, deshalb in die Partei eintritt und auch Großvater dazu bringt, in die Partei einzutreten – was der Auslöser für alles Weitere war. Der am Ende aber zu ihm gehalten hat und für ihn da war. Else, die Großvater bei seinem ersten Attentat kennengelernt hat und die ihn dann wie ein gutes Gewissen auf seiner „Reise“ begleitet hat. Alles sympathische Charaktere, die auf ihre einfache Art mehr als genial sind.

Dann die Genossin Olga – ich hatte immer eine Mischung aus strenger, russischer Vorstandsdame und Domina im Kopf. Sie verkörpert den Gedanken des Kommunismus perfekt. Ihr Auftreten, ihre Art – unglaublich gut beschrieben. Madame Blavatsky, die übergewichtige, große Hellseherin – eine ganz eigene Person, die aber ebenfalls so charakteristisch und lebensecht beschrieben wird, wie man sich eine Hellseherin vorstellt; es haben nur noch die großen Creolen gefehlt.

Auch die Geschichte selbst. Die Mischung aus der Darstellung der Landschaften, der Personen; das Tempo der Geschichte selbst. Mal musste ich schmunzeln, mal habe ich mitgefiebert. Es war spannend, was war lustig – und dann war das Buch leider schon zu Ende…

Fazit:
„Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen“ von Lothar Becker ist einfach ein geniales Buch. Man fühlt sich mitten hineinversetzt in das Geschehen. Erlebt gemeinsam mit den Protagonisten ein kleines Abenteuer und kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Komisch, ironisch und philosophisch wurde ich mehr als gut unterhalten und ich werde auf jeden Fall noch mehr von dem Autor lesen!

Von mir 5 Sterne für ein gelungenes Buch über den Großvater, der eigentlich nur ein bisschen Frieden und ein Fahrrad für seinen Kumpel Herbert wollte.

Bewertung vom 05.01.2021
Preston, Douglas

Credo


ausgezeichnet

Ein flammendes Inferno, Glaube vs. Wissenschaft und Spannung pur

Worum geht’s?
In einem geheimen Labor in der Red Mesa haben Wissenschaftler einen Teilchenbeschleuniger namens Isabella gebaut. Als sie ihn laufen lassen, geschieht das Unfassbare – Gott spricht zu ihnen. Doch ist das tatsächlich möglich? Gleichzeitig hetzt ein verrückter Prediger die Massen gegen das Projekt auf und das Ganze zieht Kreise bis hoch zum Präsidenten. Ein wütender Mob macht sich auf, Isabella zu zerstören, angeführt von dem Prediger. Wird es ihnen gelingen?

Meine Meinung:
„Credo“ von Douglas Preston ist der dritte Teil aus der Serie um Wyman Ford. In seinem Buch bringt der Autor Wissenschaft, Politik und Glaube zusammen und schafft daraus ein mehr als bildhaftes Spektakel, bei dem am Ende alles in die Luft zu fliegen scheint – wirklich wörtlich genommen. Auf den ersten Seiten führt er die LeserInnen langsam in die Geschichte hinein, doch schon kurz nach dem Beginn kommt eins auf andere und ich war gefesselt und konnte das Buch nicht zur Seite legen.

Wyman Ford, sympathischer Hauptprotagonist, ist ein ehemaliger CIA-Agent, der in die Red Mesa zu „Isabella“ eingeschleust wird, um ein mögliches Problem herauszufinden, das die Wissenschaftler vielleicht verheimlichen. Gleichzeitig dient es als Ethnologe als Vermittler zwischen den Wissenschaftlern und den Navajo vor Ort.

Doch nicht nur von diesen droht Gefahr. Eddy, ein Prediger bei den Navajo, der eher unerkannt und unscheinbar ist, nutzt das Ganze und hetzt eine riesige Masse Menschen auf, erlangt dadurch Selbstbewusstsein und wird am Ende sogar Größenwahnsinnig.

Diese wissenschaftlichen Elemente gemischt mit religiösem Eifer und einem Einblick in die Verhandlungstricks von Agenten zusammen mit ein bisschen Politik verbindet der Autor dabei zu einem einzigartigen, komplexen aber fesselnden Werk. Obwohl auch ein Teil Fiktion dabei ist, kommt einem alles so real vor, als wäre man vor Ort und mit dabei. Als gäbe es Isabella wirklich. Und dabei kommen auch Spannung und Nervenkitzel nicht zu kurz; beim genialen Showdown am Ende geht es dann nochmal – im wahrsten Sinne des Wortes – heiß her und das Tempo zieht nochmal an, bis dann alles vorbei ist… leider…

Fazit:
„Credo“ von Douglas Preston ist ein Buch, das trotz Fiktion real wirkt, das mich gefesselt hat bis zum Ende, das ein Tempo vorlegt, hält und am Ende sogar nochmal anzieht und das ich allen empfehle, die rasante Thriller mögen, bei denen alles möglich ist.

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 21.12.2020
Seligmann, Rafael

Hannah und Ludwig


sehr gut

Ein berührender Familienroman über den Kampf um eine sichere Zukunft

Worum geht’s?
Ludwig flüchtet aus dem Deutschland der 1930er Jahre nach Tel Aviv, wo er versucht, sich eine Existenz aufzubauen. Er arbeitet sich vom Orangenpflücker zum Prokuristen hoch, holt seine Familie zu sich und lernt seine große Liebe Hannah kennen. Doch dann scheint er alles zu verlieren. Ist eine Rückkehr nach Deutschland wirklich der einzige Ausweg?

Meine Meinung:
„Hannah und Ludwig“ von Rafael Seligmann ist der zweite Teil einer Trilogie um seine Familiengeschichte. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, aber bin dennoch gut in die Geschichte hineingekommen. Man braucht keine Vorkenntnisse, um sich von der Geschichte fesseln zu lassen, in der der Autor vom Schicksal seiner Eltern erzählt. Hierbei bringt er das persönliche Schicksal von Eltern, Tante/Onkel und Großeltern gekonnt zusammen mit geschichtlichen Fakten, sodass für den Leser ein sehr schönes, emotionales Bild entsteht. Seine Worte malen die Bilder des neugegründeten Tel Aviv, des Hauses, das Ludwig für seine Eltern kauft, aber auch die Emotionen, welche die Protagonisten fühlen. Ich war sofort mitten drin in der Geschichte. Im Tel Aviv der 1930er und 40er Jahre. Habe mit Ludwig mitgefiebert, für seinen Vater gehofft, als dieser krank wurde.

Man merkt, dass der Roman dem Herzen des Autors entspringt und er seinen Vorfahren damit ein Denkmal setzen möchte – und das hat er perfekt umgesetzt!

Auch die Protagonisten – hinter welchen ja reale Persönlichkeiten stehen – gefallen mir gut. Ludwig, der etwas unscheinbare Vater von Rafael, der nie aufgibt, mit nichts in Israel ankommt und sich durchsetzt und kämpft und trotz vieler Rückschläge dennoch immer wieder aufsteht. Sein etwas eigener Bruder Heinrich, der am Ende jedoch doch zu ihm hält. Hannah, Ludwigs große Liebe und die Mutter des Autors. Alles Persönlichkeiten, die einem Rafael Seligmann näherbringt, sodass man sich ihnen beim Lesen verbunden fühlt, als wäre man ein Teil der Familie.

Lediglich im zweite Drittel, als der Autor, welcher aus der Ich-Perspektive schreibt, oft sehr schnell zwischen den Ich-Erzählern hin- und herspringt, war es manchmal für mich etwas verwirrend. Am Ende hatte ich mich jedoch daran gewöhnt. Das ist aber auch wirklich der einzige kleine „Kritikpunkt“, den ich habe.

Ansonsten hat mich das Buch gefesselt und ich habe die Seiten verschlungen und war fast schon traurig, als das Buch dann unvermittelt zu Ende war. Zum Glück gibt es ja – hoffentlich bald – noch den dritten Teil!

Fazit:
In „Hannah und Ludwig“, dem zweite Teil seiner Trilogie, erzählt Rafael Seligmann die Geschichte seiner Eltern. Er erzählt sie hauptsächlich aus der Perspektive seines Vaters, was es für mich noch lebendiger gemacht hat. Auf einzigartige Weise bringt er die Protagonisten des Buches zum Leben, erschafft auf dem Papier die Persönlichkeiten, die sie auch im wahren Leben waren, und nimmt den Leser mit auf die schwierige Reise von Ludwig und seiner Familie. Lediglich die raschen Wechsel des Ich-Erzählers von Ludwig zu Hannah und manchmal zu Rafael waren kurzzeitig etwas verwirrend. Ansonsten habe ich mit den Protagonisten mitgefiebert, mich als Teil der Familie gefühlt und war fast schon traurig, als das Buch so „unvermittelt“ zu Ende war.

Für mich ist das Buch ein großartiger Roman über wahre Persönlichkeiten und ganz viel gelebte Geschichte, den ich allen ans Herz legen möchte. Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 19.12.2020
Paulson, Gerrit C.

Notizen eines Gewinners


ausgezeichnet

Ein Buch zum Nachdenken, Mitdenken und Weiterdenken

Wenn du dem Irrsinn des Lebens ins Auge blickst, dann – in diesem Moment – wirst du Antwort finden (S. 168)

Worum geht’s?
Paulo McComen gewinnt den Jackpot und damit ändert sich alles. Er gibt seinen Job auf, beginnt ein neues Leben und fällt in eine tiefe Sinnkrise. Sind Geld und Wohlstand wirklich alles oder worin bestehen die wahren Werte im Leben? Was will Paulo wirklich?

Meine Meinung:
„Notizen eines Gewinners“ von Gerrit C. Paulson ist für mich ein Buch, das mich sehr nachdenklich gestimmt hat. Auch nach dem Beenden des Buches kreisen die Gedanken um das Leben, die Vergangenheit, die Zukunft noch weiter. Mal hektisch und ruhelos, mal fast schon meditativ erzählt der Autor die Geschichte von Paulo. Dabei verwendet er viele bildhafte Darstellungen und man sieht die Umgebung, Paulo, die Menschen um ihn herum direkt vor sich. Auch schafft der Autor es gekonnt, einen mit auf die Gefühlsreise zu nehmen, auf die sich Paulo begibt. Von seinem Glück, über seine Zweifel bis hin zu seiner Verzweiflung.

Paulo McComen selbst ist zunächst ein sympathischer Mensch. Ein Mensch mit Werten, Freunden, einem Job und seiner Mutter, die er liebt und der er dankbar ist. Diese positiven Eigenschaften von ihm kommen auch in seiner Entwicklung, die er in dem Buch erlebt, immer wieder hervor. Familie, Freundschaft, Loyalität und Vertrauen sind Werte, die auch in seinem Wandel immer bei ihm sind und die sein Tun beeinflussen.

Durch den Gewinn des Jackpots ändert sich jedoch sein Leben komplett und damit auch die Werte. Paulo sieht sich mit vielen Fragen konfrontiert, die ihn beschäftigen und am Ende auffressen: Wer meint es ehrlich mit ihm? Wer sind seine wirklichen Freunde? Wer hält zu ihm, wer zu seinem Geld?

Und dann immer wieder seine Treffen mit dem Mönch, der vielleicht Gott ist, vielleicht nicht. Diese stellen haben mir sehr gut gefallen. Sie waren nicht nur für das Leben von Paulo sondern auch für den Leser fast schon entschleunigend und meditativ. Das waren Momente im Buch, die Paulos Gedanken und auch die eigenen Gedanken, die wie ein Karussell kreisten, eingefangen und teilweise in eine neue Richtung gelenkt haben.

Ein wirklich sehr gelungenes Buch, das einen philosophieren und auch träumen lassen hat. Die Reise von Paul hat alles vom plötzlichen Aufstieg bis zum tiefen Fall und seine Notizen, die er sich während seines Lebens macht, zeigen seine Zerrissenheit, seine Wünsche und seine Ängste nochmals auf und haben ein bisschen etwas von einem Glückskeks gemischt mit tiefgründigen Lebensweisheiten. Die Zusammenstellung aller Zitate auf zwei Seiten fast am Schluss lassen seine Lebensreise nochmals Revue passieren.

Fazit:
Das Buch „Notizen eines Gewinners“ von Gerrit C. Paulson nimmt den Leser mit auf die Lebensreise von Paulo. Auf das Auf und Ab seines Lebensweges. Das Leben von Paulo selbst wirkt oft hektisch und ziellos, aber seine Treffen mit dem Mönch haben einen so entschleunigenden und meditativen Charakter, dass auch der Leser hier tief durchatmen kann.

Das Buch hat mich nachhaltig beeindruckt und zum Nachdenken, Mitdenken und Weiterdenken angeregt und ist eine absolute Leseempfehlung für alle, die gerne über das Leben, den Sinn des Lebens und die Werte im Leben philosophieren.

Bewertung vom 15.12.2020
Gebert, Anke

Wo du nicht bist


ausgezeichnet

Die schönsten und auch schlimmsten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst!


Worum geht’s?
Als Martha ungewollt schwanger wird, bringt ihre Schwester Irma sie zu Dr. Erich Bragenheim, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt. Doch Erich ist Jude und die Gesetze des zweiten Weltkriegs erlauben ihre Liebe nicht. Dennoch treffen die beiden sich heimlich weiter, bis Erich deportiert wird und Irma ihn aus den Augen verliert. Wird es ihr dennoch möglich sein, ihren Erich zu heiraten?

Meine Meinung:
Das Buch „Wo du nicht bist“ von Anke Gebert erzählt die wahre Geschichte der Liebe zwischen Erich und Irma in den Wirren des 2. Weltkriegs. Die Autorin hat von den Eheleuten Schimmel, deren Tante Irma war, die Geschichte erzählt bekommen und von diesen Einsicht in die ganzen noch vorhandenen Unterlagen erhalten, auf Basis derer dann das Buch entstand.

Auf absolut beeindruckende Weise schildert Anke Gebert die Liebe zwischen Erich und Irma vom Ende der 20er Jahre bis zu Irmas Suche nach Erich nach dem Krieg und ihrem Kampf darum, ihn heiraten zu dürfen bis in die 1950er Jahre hinein. Dabei bringt sie dem Leser das Schicksal, das jüdische Mitbürger zu tragen hatten, überaus bildhaft Nahe. Das Leid der Menschen, wie sich der Hass gegen bestimmte Gruppen entwickelt hat. Wie die Menschen teilweise füreinander eingestanden sind oder auf der anderen Seite, wie angeblich gute Freunde einen haben fallen lassen. Besonders erschreckend war für mich auch, dass sich die Frau von Martin – Erichs Bruder – von diesem hat scheiden lassen nur, weil er ein Jude war.

Auch die Suche nach Erich am Anfang, der Kampf, mit dem richtigen Anwalt die Hochzeit durchzubekommen. Das Buch hat mich beim Lesen sofort gefangengenommen und in ein anderes Zeitalter versetzt. Irma war mir besonders sympathisch. Eine junge, starke Frau, die absolut beeindruckend ist und immer zu ihrer großen Liebe gehalten hat – sogar über den Tod hinaus und gegen den Willen ihrer Schwester Martha, die mir eher unsympathisch war.

Sehr schön auch die Schilderung, wie sich Erich und Irma nahegekommen sind, wie sich die Liebe zwischen den beiden entwickelt hat – eine Liebe, wie sie sich jedes wünscht. Stark und einmalig. Eine Liebe sogar über den Tod hinaus!

Fazit:
Das Buch „Wo du nicht bist“ von Anke Gebert hat mich nachhaltig beeindruckt. Die lebendige Darstellung der wahren Geschichte von Erich und Irma, die mit den Schwierigkeiten des Dritten Reichs zu kämpfen hatten. Die Liebe der beiden, die allem getrotzt hat und weiterhin stark blieb – sogar über den Tod hinaus. Und auch die Darstellung der Entwicklungen anhand von persönlichen Schicksalen und Personen. Ich habe selten ein so ergreifendes, tiefgründiges Buch gelesen, wie dieses.

Von mir eine absolute Leseempfehlung und ich hoffe, noch mehr solche zu Herzen gehenden Geschichten nach wahren Begebenheiten lesen zu dürfen!

Bewertung vom 14.12.2020
Rehn, Heidi

Das doppelte Gesicht / Ein Fall für Emil Graf Bd.1


ausgezeichnet

Ermittlungen im Nachkriegsdeutschland – eine perfekte Mischung aus Spannung und Geschichte

Worum geht’s?
München zur Stunde 0. Der Krieg ist vorbei, die Besatzer sind noch in der Stadt und alles versinkt im Chaos. Und mitten in diesem Chaos treibt ein Mörder sein Unwesen. Die Reporterin Billa und der Kommisaranwärter Emil ermitteln. Können sie trotz den Wirren im wiederauflebenden München den Fall lösen?

Meine Meinung:
„Das doppelte Gesicht“ von Heidi Rehn ist ein Kriminalroman und der erste Teil einer Serie um den Ermittler Emil Graf. Die Autorin beschreibt bildhaft und sehr gut recherchiert die Situation in München im Jahr 1945. Die Menschen, die versuchen zum „normalen“ Leben zurückzukehren, die amerikanischen Besatzer, die noch dort sind. Die Stadt selbst, die Trümmer, die Stimmung in der Zeit. Die „Displaced People“ – von denen ich zuvor noch nichts gehört hatte. Heide Rehn verknüpft damit perfekt wahre historische Hintergründe mit den spannenden Ermittlungen und hält den Leser bis zum Ende gefesselt.

Auch die Ermittlungsmethoden damals – ganz anders als heute. Noch mit Fingerabdruckpulver. Berichte auf Schreibmaschine. Wenn man Glück hatte, gab es ein funktionierendes Telefon. Probleme, die man so heute gar nicht mehr kennt! Und im Showdown am Ende, wenn die Spannungskurve nochmal richtig ansteigt, kommt es zu einem Täter, den ich so nicht erwartet hätte. Und es bleibt bei mir zudem noch die Frage: Gibt es nur ein doppeltes Gesicht?

Auch die Protagonisten gefallen mir sehr gut. Emil, der etwas schusselige Ermittler, der von dem GI Joe – der ihn fast als eine Art Sohn adoptiert hat – gefördert wird und von dem er das Ermitteln lernt. Billa, die Reporterin, die in München aufgewachsen ist und als Jüdin nach ihrer Flucht nach Amerika nun ins Nachkriegsdeutschland zurückkehrt. Sie hat mir besonders gut gefallen und auch, wie ihre Gedanken und Gefühle dargestellt wurden. Dann Sam, ihr Chauffeur, der gleichzeitig wie ein Schutzengel über Billa wacht. Alles sehr sympathische Figuren, die einem von Anfang an ans Herz wachsen.

Die Annäherung von Emil und Billa, die immer wieder von Missverständnissen zwischen den beiden gestört wird, finde ich auch gut dargestellt. Und besonders schön, als die beiden am Ende im Haus der Kunst gemeinsam Tanzen.

Das Ende ist verspricht dann mittels eines Cliffhangers mehr. Und man will auch mehr lesen. Mehr Hintergründe aus der Zeit, aber ebenso mehr spannende Fälle mit Emil und hoffentlich Billa!


Fazit:
„Das doppelte Gesicht“ von Heidi Rehn ist nicht nur ein Kriminalroman, sondern auch ein perfekt recherchierter Einblick in das München im Jahr 1945. Er vereint Geschichte mit Spannung und die bildhafte Darstellung der Orte, Situationen, Menschen und Emotionen hält einen bis zum unerwarteten Ende in seinem Bann! Die Protagonisten sind einem sofort sympathisch und der Cliffhanger am Ende lässt einen schon Teil 2 entgegenfiebern – hoffentlich wieder mit dem Ermittlerteam Emil und Billa!

Wer historische Romane liebt und gerne bei Krimis miträt, für den ist dieses Buch einfach perfekt! Ein sehr gelungener Einstieg in eine Krimiserie, bei der ich auf jeden Fall den nächsten Teil lesen werde der – wie die Autorin verrät – bereits fertig ist und den 2. von insgesamt geplanten 5 Teilen sein wird. Ich freue mich schon darauf!!!

Bewertung vom 12.12.2020
Maher, Kerri

Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen


sehr gut

Das Leben einer starken Frau, bei dem nicht alles Gold ist, was glänzt

Nicht jedes Märchen hat ein Happy End

Worum geht’s?
Bereits als Jugendliche muss sich Grace Kelly gegen ihre Eltern behaupten und auch in ihrem Leben als Filmstar, mit dem sie so viele Menschen bezaubert hat, muss sie immer wieder gegen die Zwänge der Filmindustrie ankämpfen. Dabei ist alles was sie will, glücklich sein. Als sie nach vielen fehlgeschlagenen Beziehungen den Fürsten Rainier von Monaco heiratet, schein ein Märchen wahr zu werden.

Meine Meinung:
In ihrem Roman „Grace – das Mädchen mit den weißen Handschuhen“ schreibt Kerri Maher über das Leben von Grace Kelly, angefangen vom Auszug aus ihrem Elternhaus, über ihren Werdegang als Filmstar bis hin zu ihrer Hochzeit, ihrem Leben mit dem Fürsten Rainier und ihrem Tod 1982. Wobei die Autorin klar betont, dass es sich nicht um eine Biografie handelt und dementsprechend auch einige Teile des Buches was Zeit und Begebenheiten betrifft, deutlich angepasst bzw. geändert wurden.

Ich muss zugeben, das erste Drittel des Buches hat sich etwas hingezogen, da hier viele Zeitsprünge waren, die es mir schwer gemacht haben, mich in das Buch und in Grace, die Hauptprotagonistin, hineinzuversetzen. Ab dem zweiten Drittel jedoch hat mich der Roman dann gepackt. Die Autorin hat emotional und schillernd über das Leben von Grace als Filmsternchen geschrieben. Über ihre Beziehungen, die Wichtigkeit ihrer Freundschaften und die Bindung zu ihrer Familie. Ich war absolut drin in der Geschichte und habe mir Grace mitgefiebert, ob sie diese Filmrolle bekommt, sich gegen ihre Eltern behaupten kann oder erkennt, dass dieser oder jener Mann nicht gut für sie ist.

Dann die Erzählung über ihr Leben als Fürstin, die Einschränkungen, die sie hatte und die Entbehrungen, die sie auf sich nehmen musste. Dennoch war und blieb sie trotz allem immer eine starke Frau, die für alle nur das Beste wollte und sich am Ende des Buches als Mensch selbst gefunden hatte. Schade, dass es zu Ende war, bevor sie ihr Leben wieder so richtig beginnen konnte. Am Ende war ich von dem Buch so gepackt, dass ich mir nicht mehr gewünscht hätte, als noch ein paar Jahre mehr, in denen Grace endlich wieder sie selbst hätte sein können, ohne die Zwänge. Und sich noch einmal selbst vor der Kamera hätte verwirklichen können um noch ein paar schöne Jahre gehabt zu haben.

Besonders gut hat mir der Briefwechsel gefallen, den sie mit Rainier geführt hat. Und die Stelle, als er an ihrem 25. Hochzeitstag die Rede mit dem Gedicht gehalten hat. Obwohl er unnahbar und teilweise gefühllos dargestellt wurde, gab es doch auch immer wieder Stellen, an denen seine Menschlichkeit und Liebe hervorkamen und ich bin mir sicher, dass im wahren Leben Rainier und Grace trotz allem eine schöne Ehe mit vielen Gefühlen hatten.

Fazit:
„Grace – Das Mädchen mit den weißen Handschuhen“ von Kerri Maher ist keine Biografie über das Leben von Grace Kelly, dessen muss man sich beim Lesen bewusst sein. Aber ein Roman über ihr Leben, das perfekt wahre Begebenheiten mit fiktiven Erzählungen mischt und emotionale, schillernde, freudige und zu Herzen gehende Momente schafft. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es am Anfang durch die schnellen Zeitsprünge einige Längen hatte, bis ich in der Geschichte drin war. Aber dann konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und das emotionale Ende von Grace war sehr berührend.

Ich habe das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen und alle, die historische Bücher und Bücher über die Ikonen unserer Zeit mögen, sind hier bestens aufgehoben!

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Bewertung vom 30.11.2020
Popp, Susanne

Madame Clicquot und das Glück der Champagne


ausgezeichnet

Die unglaubliche, spannende und berührende Geschichte einer fast vergessenen Ikone

Worum geht’s?
Nach dem Tod ihres Mannes übernimmt Barbe Clicquot gegen den Widerstand ihrer Familie den Weinhandel. Sie experimentiert mit verschiedenen Herstellungsformen, bis ihr der perfekte Champagner gelingt - doch bevor sie damit auf den Markt kann, fällt Reims in die Hände von Belagerern. Und als wäre das noch nicht genug, ist sie hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Selbstständigkeit und der Liebe zu gleich zwei Männern.

Meine Meinung:
„Madame Clicquot“ von Susanne Popp ist eine perfekte Mischung aus Fiktion und Realität. In ihrem Buch erzählt uns die Autorin aus dem Leben von Barbe, der Veuve Clicquot. Dabei schafft sie es meisterhaft, die geschichtlichen Begebenheiten in ihre Erzählung mit einfließen zu lassen, ohne dass es auch nur eine Sekunde trocken oder langweilig ist. Im Gegenteil: Susanne Popp bringt ihre LeserInnen direkt in das Frankreich zu Beginn der 1800er Jahre. Dabei beschreibt sie nicht nur das Leben von Barbe, sondern lässt auch gezielt kleine Details in die Beschreibung von Landschaft, Häuser und Menschen einfließen, dass man das Land vor sich sieht, den Geruch fast wahrnimmt, das Interieur in den Häusern bildhaft vor sich hat und den Champagner fast schon auf der Zunge prickeln spürt!

Man begleitet Barbe auf Ihrer Lebensreise. Und ich muss sagen: Ich kannte zwar Veuve Clicquot, aber über die Geschichte dahinter habe ich nichts gewusst. Barbe ist eine so starke Frau, absolut bewundernswert, wie sie sich auch gegen die Zwänge, denen Frauen in diesem Jahrhundert unterlagen, behaupten konnte und das Unternehmen zu dem gemacht hat, was es heute noch ist: Einem der bekanntesten und berühmtesten Champagner-Produzenten überhaupt!

Für mich zählt sie zu einen der großen Ikonen der Zeit! Neben z.B. Coco Chanel und Audrey Hepburn ist Barbe Clicquot eine weitere starke Frau, die trotz schwerer Zeiten und schwerer Schicksalsschläge das Leben stolz und aufrecht gemeistert hat.

Auch ihre Entscheidung für das Unternehmen und für ihre Freiheit hat sie letztendlich zu der starken Frau gemacht, die sie ist. Hätte sie sich den gesellschaftlichen Zwängen und ihren Gefühlen ergeben, wer weiß, was aus dem Unternehmen geworden wäre.

Diese Geschichte gemischt mit den historischen Begebenheiten um Napoleon Bonaparte haben das Buch zu einem einzigartigen historischen Roman gemacht, der mich von Anfang bis zum Ende gefesselt hat! Die Ausführungen zu dem Herstellungsverfahren von Champagner und die Entwicklungen hierzu waren absolut beeindruckend! Auch die Geschichte von Barbe hat mich mehr als begeistert und ich kann nicht verstehen, dass ich zuvor noch nie von Ihrem Leben gehört habe – ohne dieses Buch hätte ich wirklich eine außergewöhnliche Frau „verpasst“.

Fazit:
„Madame Clicquot“ von Susanne Popp ist ein historischer Roman, der gekonnt die bekannten historischen Fakten aus der Zeit Bonapartes und aus dem Leben von Barbe Clicquot in eine Geschichte einbinden, die einem zu Herzen geht. Eine Geschichte über eine bemerkenswerte Frau, meisterhaft erzählt in einem Sprachstil, der den Leser nicht nur Leser sein lässt, sondern ihn mitnimmt auf die Reise ins Leben dieser außergewöhnlich mutigen Frau, die hinter der Champagnermarke Veuve Clicquot steht.

Für mich ist Barbe definitiv eine Ikone (nicht nur) der damaligen Zeit und ich freue mich, als Leserin dieses Buches an ihrem Leben ein Stückweit habe teilnehmen dürfen. Ein wirklich großartiges Buch, das mich von Anfang bis Ende gefesselt hat und eine definitive Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 30.11.2020
Kepler, Lars

Der Spiegelmann / Kommissar Linna Bd.8


ausgezeichnet

Der wohl grausamste Kepler, der bislang erschien!

Worum geht’s?
Mehrere Mädchen verschwinden und werden – teils Jahre später – ermordet und zerstückelt aufgefunden. Ein anderes Mädchen wird an einem Klettergerüst erhängt gefunden. Ist es eine Hinrichtung? Eine Machtdemonstration? Wer steckt dahinter? Wie viele Mädchen wurden insgesamt verschleppt und wie viele sind noch am Leben? Ein neuer Fall für Joona Linna, der gemeinsam mit Erik Maria Bark den Wettlauf mit der Zeit aufnimmt.

Meine Meinung:
„Der Spiegelmann“ des Autorenduos Lars Kepler ist der neueste Thriller aus der Reihe um Joona Linna. Wir haben lange warten müssen, bis nach dem offenen Ende aus „Hasenjagd“ die Fortsetzung kam – und leider bekamen wir nicht auf alle Fragen eine Antwort. Dennoch hat sich das Autorenduo auch diesmal wieder selbst übertroffen. Das neue Buch ist bildhafter, grausamer, detailreicher und rasanter, als alle Teile davor! Man wird von der ersten bis zur letzten Seite von dem Tempo der Geschichte mitgerissen – und das Ende: Das hätte ich nicht erwartet! Dennoch ist dieser Kepler auch anders als die Teile davor. Es wird viel aus der Sicht der Opfer bzw. ihrer Angehörigen erzählt, was sonst eher weniger der Fall war, mir aber sehr gut gefallen hat.

Auch die Geschichte selbst hat mich direkt in ihren Bann gezogen. Joona Linn war wieder einmal der perfekte Ermittler und Retter am Ende, wie wir das von ihm gewohnt sind. Und auch Erik Maria Bark und die Auszüge, in welchen er Martin in Hypnose versetzt, haben mir wieder sehr gut gefallen. Man spürt beim Lesen die Ruhe, die sich von Erik auf den Hypnotisierten überträgt.

Die anderen Protagonisten haben mir ebenfalls gut gefallen. Der psychisch kranke Martin und die Art, wie er denkt und agiert – einfach perfekt beschrieben! Und auch die Beschreibung der Orte, das „Vogelhaus“ von Ulrike, die Szenen im „Adlernest“, die Ereignisse auf der Nerzfarm – selten wurde etwas so bildhaft und grauenhaft beschrieben, wie in diesem Buch. Da haben die Autoren sich selbst nochmal übertroffen – mir hat das ganz gut gefallen, aber die detaillierten Darstellungen und Beschreibungen sind auf keinen Fall etwas für schwache Nerven. Selbst hartgesottene Thrillerleser erleben hier nochmal ein ganz anderes Level des Grauens!

Das Ende war wie gesagt überraschend – ich hätte das so nie erwartet!!! Und beim Showdown ging es auch nochmal richtig heiß her und man hat mitgefiebert und mitgezittert. Für mich ein mehr als gelungenes Ende! Und im Epilog kündigt sich anhand eines Anagramms schon der nächste Teil an…

Fazit:
„Der Spiegelmann“ ist der neue Teil der Reihe um Joona Linna aus der Feder des Autorenduos hinter Lars Kepler. Und dieser Teil setzt die Messlatte im Vergleich zu den bislang erschienenen Büchern aus dieser Reihe nochmal ein ganzes Stück höher, was Grausamkeit, Details, bildhafte Darstellungen, rasantes Tempo und Spannung bis zum Ende angeht! Ungewohnt aber sehr gelungen ist die Darstellung oftmals aus der Sicht der Opfer/Bekannten der Opfer, die einen großen Teil einnimmt und mir sehr gut gefallen hat.

Ich wurde von Anfang an mitgerissen bis hin zum absolut überraschenden Ende mit einem nochmals fulminanten Showdown! Das Buch ist wirklich Spannung pur, aber Achtung: Nichts für schwache Nerven! Die bildhafte Beschreibung der Grausamkeiten und der Schauplätze haben es ganz schön in sich und sind härter als alles, was man bislang von den Autoren gewohnt ist.

Für mich ein absolut gelungenes Buch mit einem Epilog, der mich schon dem nächsten Teil aus der Reihe entgegenfiebern lässt. Von mir eine definitive Leseempfehlung nicht nur für Fans von Joona Linna sondern für alle, die Psychothriller lieben!