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angeliques.leseecke
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Nübbel

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Insgesamt 763 Bewertungen
Bewertung vom 20.12.2014
Herrmann, Elisabeth

Schattengrund


ausgezeichnet

Kurz vor ihrem 18. Geburtstag erfährt Nicola genannt Nico vom Tod ihrer Großtante Kiana. Mit ihren Eltern geht sie zur Testamentseröffnung. Dort erfährt sie, dass sie das Haus "Schattengrund" erbt, wenn sie zuvor drei Aufgaben mit Hilfe der ungewöhnlichen Gegenstände: einer halben Postkarte, einem Besen und einem Stein löst.
Schattengrund ist ein Haus in dem kleinen abgelegenen Dorf Siebenlehen im Harz, als Kind war sie dort oft zu Gast. Dann brachen die Besuche abrupt ab, aber Nico hat keine Erinnerungen, warum.
Da Nico noch keine 18 Jahre alt ist, können ihre Eltern das Erbe ablehnen, was sie auch tun.
Irgendetwas ist damals vorgefallen und keiner redet drüber.
Nico rebelliert gegen ihre Eltern, reißt heimlich aus und macht sich auf den Weg zur ihrem Erbe. Dort wird sie vom Winter überrascht, ein Schneesturm verhindert, dass der Bus bis nach Siebenlehen fahren kann. Sie wird von einem Jungen Mann namens Leon mitgenommen.
Das Abendteuer kann beginnen…
Bald tauchen schon die ersten Fragen auf… was ist damals auf Schattengrund geschehen? Warum kann Nico nicht an ihre beste Freundin Fili erinnern? Und warum sind im Dorf alle so abweisend, bis auf Leon?

Elisabeth Herrmann hat mit "Schattengrund" einen spannenden Jugendthriller geschrieben, den auch Erwachsene lesen können, ohne sich zu langweilen.
Gleich mit den ersten Worten hat die Autorin mich in den Bann gezogen. Sie beschreibt die Geschehnisse fesselnd und sehr anschaulich, ich konnte die düstere Stimmung richtig spüren

Die Protagonisten sind liebevoll und authentisch gezeichnet, aus der schüchternen aber mutigen Nicola wird im Laufe des Buches eine junge selbstbewusste Frau, die mir gleich ans Herz gewachsen ist. Mit Leon hat sie einen guten Weggefährten gefunden, der ihr beim Lösen des Geheimnisses helfen will. Sein Humor und seine Hilfsbereitschaft gefallen mir sehr gut und gut aussehen tut er dann auch noch. Die beiden geben ein sehr schönes Paar ab.

Durch die gut dargestellte, düstere und geheimnisvolle Atmosphäre ist die Spannung auf einem hohen Niveau und wird bis zum Schluss gehalten.
Dieses Buch hat mir eine spannende und gruselige Lesezeit beschert und es wird auch nicht mein letztes Buch der Autorin sein.
Dieser Jugendthriller hat seine 5 Sterne wirklich verdient und bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2014
Florin, Elisabeth

Commissario Pavarotti küsst im Schlaf


ausgezeichnet

Commissario Pavarotti wird zu einem Mordfall gerufen. Ein Patient einer privaten psychiatrischen Einrichtung wird in einem Rollstuhl erstochen aufgefunden. Warum sitzt der Tote im Rollstuhl, obwohl er keinen braucht? In seinem Schoß liegt ein Feldstecher, was oder wen hat er damit beobachtet? Der Tote ist der ehemalige Chefingenieur eines Kreuzfahrtsschiff Michael Cabruni, der durch einen Fehler den beinahen Untergang des Schiffes verursacht hätte. Da er seelisch am Ende war, hat er sich freiwillig in die Klinik einweisen lassen.
Commissario Pavarotti ermittelt mit Hilfe der Deutschen Lissie von Spiegel, die ihm auch schon bei seinem ersten Fall geholfen hat.
In einen zweiten Erzählstrang erfahren wir als Leser etwas über die Psychologie des Täters in Form von Gesprächsprotokollen. Dies steigert die Spannung der Geschichte nochmals.

Der Prolog ist ziemlich geheimnisvoll, spannend und spielt in der Vergangenheit... Sofort bin ich von der Geschichte gefangen.
"Commissario Pavarotti küsst im Schlaf" von Elisabeth Florin ist bereits der zweite Fall des charismatischen Ermittler Commissario Luciano Pavarotti. Obwohl ich den ersten Fall nicht kenne, hatte ich keine Probleme in diesen Krimi einzutauchen.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, die Mischung aus kurzen knappen Sätzen und langen erklärenden ist einfach wunderbar. Ihre anschaulichen Beschreibungen lassen mein Kopfkino starten und es entstehen wunderbare Bilder.
Commissario Pavarotti ist mir von Anfang an sympathisch, ich mag Kommissare, die Ecken und Kanten haben. Seine schnodderigen Art kommt bestimmt nicht bei jedem gut an und auch dass er seine Mitarbeiter bevormundet, aber das macht er nur, weil er mit Nähe und Gefühlen nicht umgehen kann.
Lissie dagegen ist ganz anders, ihre unkompliziert Art lässt auch einen Pavarotti weich werden.
Auch die anderen Figuren sind mit viel Liebe entwickelt worden, wie z.B. der pubertierende Justus, Pavarottis griesgrämige und trinkende Schwester Editha, der Dobermann Spock...
Zum Ende verbindet die Autorin gekonnt, plausibel und überraschend die einzelnen Handlungsstränge.

Die Autorin hat ein tolles Ermittler-Duo erschaffen und ich hoffe, noch weitere Fälle von ihnen lesen zu können.
Dies ist ein rundum gelungener Krimi und bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 24.11.2014
Scheurer, Thilo

Neckarteufel


ausgezeichnet

An einem heißen Sommertag im Juni wird am Neckar eine bis zur Unkenntlichkeit verweste Leiche gefunden. Bei der Obduktion wird festgestellt, dass die Unbekannte mit Cumarin, ein modernes Rattengift vergiftet wurde, dass sie erdrosselt wurde und zu guter Letzt gibt es noch Anzeichen, dass sie ertrunken ist. Es liegt keine Vermisstenanzeige vor, die auf diese Leiche passen würde. Das Ermittlerteam um Hauptkommissar Wolfgang Treidler und seiner Partnerin Carina Melchior steht vor einem Rätsel.
Zur gleichen Zeit erhält die Polizei eine historische Postkarte mit Motiven aus Rottweil, geschrieben mit einem kindlichen Schriftbild und Auszügen aus der Neckarsage. Es ist bereits die dritte dieser Art. Dies bringt die Ermittler auf die Idee, nach weiteren Mordopfern zu fahnden und sie werden fündig.
Ist in Rottweil ein Serienmörder unterwegs?

Dies ist bereits der dritte Fall des Ermittlerteam Treidler und Melchior, aber mein erstes Buch von dem Autor Thilo Scheurer, aber ich hatte keine Schwierigkeiten mich auf das Buch einzulassen.
Und es wird nicht mein letztes Buch von dem Autor sein.

Der Schreibstil ist locker und humorvoll, spannend und fesselnd, ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen. Dies und die kurzen Kapitel sorgen für ein vergnügliches und schnelles Lesen.

Hauptkommissar Wolfgang Treidler ist ein echt witziger Kerl. Im diesem heißen Sommer erscheint er mit knielange Jeanshosen und Barfuß-Sandalen am Tatort, echt lustig. Er fährt einen alten Mercedes, dessen Radio noch mit Kassette läuft, hat ein altes Handy und spart wo er nur kann, ein echter Schwabe halt. Das alles zusammen macht ihn mir sehr sympathisch.
Dann ist er etwas eigenbrötlerisch und hat Schwierigkeiten mit Autoritätspersonen, auf der Dienststelle eckt er schon mal bei seinem Vorgesetzten an. Seine Partnerin Carina Melchior ergänzt ihn perfekt. Sie weiß ihn gut zunehmen und hat immer eine Antwort parat. Zusammen sind sie ein perfektes Team.

Besonders gut hat mir auch das Auslegen falscher Fährten gefallen, der Autor hat mich als Leser hin und wieder in die falsche Richtung gelenkt. Es hat echt Spaß gemacht, bei diesem Fall dabei gewesen zu sein.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2014
Herrmann, Jutta Maria

Hotline


ausgezeichnet

Was tun, wenn bei einer Beichthotline ein Anrufer ein Verbrechen angekündigt? Diese Frage stellen sich gerade die Gründer einer Berliner Hotline Chris, Rick, Konrad und Paula. Chris hat die Devise, never-ever die Polizei anzurufen. Doch eines Abends erklärt eine unbekannte Frau, sie werde nun ein neugeborenes Baby lebendig auf einem Friedhof vergraben. Rick entscheidet sich gegen Chris' Maxime und ruft die Polizei an, doch diese tut dies als einen Scherz ab. Rick lässt der Anruf keine Ruhe und er durchforstet mit Paula die Friedhöfe. Sie entdecken ein frisches Grab, hat die unbekannte Frau Ernst gemacht? Nein, es ist nur eine Puppe, was für ein makabrer Scherz, oder ist es erst der Anfang?

Gleich mit den ersten Worten hat mich die Autorin Jutta Maria Herrmann mit ihrem Debüt-Thriller "Hotline" in den Bann gezogen.
Der Spannungsbogen wird die ganze Zeit über hoch gehalten und zum Schluss nochmals gesteigert. Die Szene auf dem Friedhof z.B. fand ich richtig gruselig. Die Autorin hat ein gutes Gespür für Worte, gerade bei diesem Abschnitt war die Atmosphäre beim Lesen für mich spürbar, die Spannung war unglaublich, ich habe immer schneller gelesen, habe Gänsehaut bekommen und auch den Atem angehalten.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd, die Kapitel sind kurz gehalten, so war ich immer in der Versuchung noch ein Kapitel zu lesen, was ich dann auch getan habe. Die wechselnde Erzählperspektive (Ich - Du - Er/Sie) macht die Story sehr spannend und fesselnd. Der Leser hat somit gute Einblicke in die verschiedenen Charaktere und deren Gefühlsleben, was die Spannung noch zusätzlich steigert.

Die Protagonisten sind gut dargestellt, sie haben verschiedene Charaktere und sind alle sehr authentisch beschrieben worden.
Die Kombination Chris, Rick, Paula und Konrad gefällt mir gut und mir sind alle vier auf ihre eigene Art und Weise sympathisch. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und man weiß am Anfang gar nicht so genau, wer denn von den Vieren Schuld auf sich geladen hat und im Fokus der unbekannten Anruferin steht. Die Auflösung zum Ende ist schlüssig, alle verschlungenen Fäden werden entwirrt, aber sie ist auch sehr schockierend.

Hier geht es um keinen blutrünstigen, sondern um einen psychologisch tiefgründigen und unter die Haut gehenden Thriller. Der Leser schaut in die Abgründe der menschlichen Seele.

Dieses Buch hat die Bezeichnung Psychothriller echt verdient und ich kann ihn nur jeden Thriller-Fan ans Herz legen. Volle 5 Sterne!!!

Bewertung vom 06.11.2014
Wagner, Fanny;Birk, Carolin

Überwiegend fabelhaft


ausgezeichnet

Nina ist endlich richtig angekommen, das Label "Zwiebellook" läuft bestens und auch mit Tochter Marie und Schreiner Christian ist alles okay. Um sich ein bisschen zu entlasten stellt sie einen Assistenten ein, Baddrick. Er gewöhnt sich schnell ein, hat gute Idee, arbeitet schnell und zuverlässig.
Dann tauchen aber Wolken am Horizont auf... von etlichen Boutiquen werden Bestellungen storniert und keiner sagt warum. Durch ihre Hartnäckigkeit erfährt Nina, dass die gleiche Kollektion im Netz wesentlich günstiger von dem Konkurrenzunternehmen "Lagenlook" angeboten wird. Es sind genau die gleichen raffinierten Schnitte, Betriebsspionage? Wer gibt die Entwürfe weiter?
Auch am Liebeshimmel tauchen diese dunklen Wolken auf, wegen eines Unfalls verbringt Christian sehr viel Zeit mit seiner Exfrau und seinem Sohn. Nina wird eifersüchtig…

Mit "Überwiegend fabelhaft" hat das Autorenduo Fanny Wagner und Carolin Birk einen weiteren wunderbaren Roman um Nina und ihr Leben in der fränggischen Schweiz geschrieben.
Der herrliche Wortwitz und der "fränggische" Dialekt haben mich schnell ins Buch eintauchen und die Welt um mich herum vergessen lassen.
Worte wie zum Beispiel Kombjuder, Juu Djuub, Dorddnbladden, Etzt geh mer anderkoffer und vechatarisches Middagessen musste ich als Nordlicht laut aussprechen und habe dabei noch lauter gelacht. Dieses Buch ist wieder Gute-Laune-Pur und tut zu dieser dunklen Jahreszeit sehr gut.

Der Schreibstil ist leicht und locker, lustig und spannend, aber auch etwas nachdenklich. Die Geschehnisse werden sehr bildlich und detailliert beschrieben, man kann sich sofort in sie hineinversetzen. Einer meiner Lieblingsstellen ist der "Nicht-Heiratsantrag" von Walter an Gundi, den finde ich soooooo süß.

Die Protagonisten sind einfach nur herrlich, alle haben liebenswürdige Seiten aber auch ihre Marotten. Sie entwickeln sich im Laufe des Buches. Nina ist eine subbersymbathische Powerfrau, die mir ans Herz gewachsen ist und ich habe so mit ihr gelitten.

Das wunderschöne und farbenfrohe Cover ist liebevoll gestalten und mach Lust auf dieses Buch.
Die kleinen Frösche und die Wettervorhersagen, die die Stimmung im Kapitel wiedergeben finde ich sehr passend und sie zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht.
Die meisten gestickten Sprüche von Onkel Hubert sind lt. Carolin Birk von den beiden Blödelköniginnen Fanny und Carolin selbst gedichtet worden. Sie haben mir sehr gut gefallen…

Das einzige, was mir nicht gefallen hat, ist, dass mit diesem Buch die Geschichte von Nina und ihren Schnepfen endet. Dann freue ich mich halt auf neue Geschichten von Fanny Wagner und Carolin Birk.

Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der gerne gute Laune hat!!!

Bewertung vom 26.10.2014
Böhm, Jörg

Und die Schuld trägt deinen Namen


ausgezeichnet

Jörg Böhms zweiter Krimi "Und die Schuld trägt deinen Namen" lockt uns in die Pfalz in das vermeintlich beschauliche Dorf Burrweiler. In dieser Idylle umringt von wunderschönen Weinbergen wird ein Mutter-Kind-Heim neu eröffnet, es ist an die St.-Anna-Klinik, einem Altenheim angeschlossen.
Bei der Eröffnungsveranstaltung verkündet Pfarrer Clemens Bauer stolz, dass der Winzer Alois Straubenhardt einen Großteil seines Weinberges kostenlos für einen Neubau zur Verfügung stellt.
Damit zieht der Pfarrer nicht nur den Unmut von Straubenhardt auf sich, sondern auch von dessen Sohn. Am nächsten Tag wird Straubenhardt tot in seinem Weinberg, dem sogenannten Teufelsberg gefunden, er ist von seinem eigenen Trecker überrollt worden. War das ein Unfall? Oder wollte jemand seinen Tod?

Die Ludwigshafener Kriminalhauptkommissarin Emma Hansen bekommt einen neuen Kollegen, Matthias Roth und wie der Zufall es will, kennt Emma ihn schon. Es ist ihr neuer Tanzlehrer, den sie als arroganten aber gutaussehenden Kerl am Abend vorher kennengelernt hat.
Die beiden müssen lernen zusammenzuarbeiten, das können sie auch gleich in Burrweiler unter Beweis stellen.
Als der nächste Dorfbewohner unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, wird klar das hinter den beiden Todesfällen mehr steckt. Immer tiefer dringen Emma und Matthias in das Geflecht aus Lügen, dunklen Geheimnissen und großer Schuld aus längst vergangenen Tagen, welches anscheinend das ganze Dorf betrifft.

Mit "Und die Schuld trägt deinen Namen" hat der Autor Jörg Böhm seinen zweiten Krimi mit der sympathischen Kriminalhauptkommissarin Emma Hansen geschrieben und wieder ist es ein absoluter PAGETUNER!!!!
Gleich mit den ersten Worten hat der Autor mich mit seinem fesselnden und gefühlvollen Schreibstil wieder in den Bann gezogen. Dies, die kurzen Kapitel und die verschiedenen Sichtweisen ließen mich nur so durch das ganze Buch fliegen. Ein hohes Suchtpotential!!!
Die Spannung ist gleich von Anfang an sehr hoch und steigert sich bis zum Schluss kontinuierlich. Jörg Böhm führt den Leser gekonnt auf falsche Fährten und bis zum Ende ist man immer wieder überrascht, was nun noch alles ans Tageslicht kommt. Alle losen Fäden werden meisterhaft und logisch zusammengeführt.

Die wunderschönen Beschreibungen der Landschaft mit den Weinbergen sind sehr detailliert und bildlich, mein Kopfkino hatte während des Lesens keine Pause. Der Autor beschreibt die Atmosphäre, die im Dorf herrscht, sehr anschaulich, ich kann sie direkt spüren.

Die Protagonisten sind authentisch und mit sehr viel Liebe in Szene gesetzt worden, sowohl die sympathischen als auch die unsympathischen Charaktere.
Von Emma bin ich gleich wieder sehr angetan, sie hat in ihrem Leben schon viel mitgemacht und lässt sich einfach nicht unterkriegen, eine echt starke Frau. Mit Matthias hat der Autor ihr einen attraktiven und charismatischen Mann an die Seite gestellt. Aber er trägt ein Geheimnis mit sich, warum macht er jeden Tag superpünktlich Feierabend? Wachsen die beiden zu einem Team zusammen?

Abschließend muss ich noch das wunderschöne Cover erwähnen…
Die Farbgestaltung ist einfach genial, der Bezug zur Geschichte ist gegeben und die roten Blutstropfen… tragen dazu bei, das dies ein echter Hingucker ist.

Dieser spannungsgeladene Krimi ist ein MUSS für alle Krimi- und Thriller-Fans, der zweite Pagetuner vom Autor Jörg Böhm.

Nun warte ich sehnsüchtig auf den dritten Band!!!!

Bewertung vom 22.10.2014
Birk, Carolin;Wagner, Fanny

Garantiert wechselhaft


ausgezeichnet

Die 48-jährige Grafikerin Nina Lindner erbt von ihrem Onkel Hubert in der fränkischen Schweiz ein altes Gasthaus. Da ihre Situation in Berlin gerade sehr kompliziert ist, ihr Ex-Mann ist ein Choleriker und nervt einfach nur und ihr Freund Stefan hat sich in ihr Leben und auch Wohnung eingeschlichen und ist nicht mehr raus zu kriegen, zieht sie kurzerhand mit ihrer 16jährigen Tochter Marie ins Frankenland.
Aber auch da ist nicht alles eitler Sonnenschein, der Gasthof muss geputzt und renoviert werden, vier Frauen, das Schnepfen-Quartett, machen den beiden das Eingewöhnen in Wiestal sehr schwer und zu allem Überfluss hat Nina zu den unpassenden Augenblicken Hitzewallungen.
Aber es gibt auch Dorfbewohner, die Nina und Marie gut gesonnen sind, die Nachbarin Gundi Hopf zum Beispiel, sie ist ein echtes Goldstück, ich finde sie sehr "symbadisch". Der hilfsbereite Nachbar Gustl Beck hat anscheinend ein Auge auf Nina geworfen, aber leider ist er nicht wirklich Ninas Traummann. Bei dem einzigen Handwerker, der Nina bei der Renovierung hilft, sieht es ganz anders aus. Der attraktive Schreiner Christian Lodes löst bei Nina Hitzewallungen aus, die nichts mit den Wechseljahren zu tun haben.  Doch dieser hat nur Augen für die marode Treppe.
Auch Marie hat es nicht einfach, als Vegetarierin und Gothic-Fan wird sie von einigen Dorfbewohnern schräg angesehen.
Aber die beiden lassen sich nicht unterkriegen und starten mit den Aufräumarbeiten auf dem Hof.

Mit "Garantiert wechselhaft" hat das Autorenduo Fanny Wagner und Carolin Birk eine wunderbar lustige Geschichte geschrieben, mit liebevoll gestalteten Charakteren, der fränkischen Mundart und ganz herrlicher Situationskomik. Da ich aus dem hohen Norden komme, hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten mit dem "fränggischen". Trotzdem ließ mich das Buch nicht mehr los und ich habe es in einer Nacht durchgelesen.

Der Schreibstil ist flüssig, rasant und sehr lustig, die Passagen mit dem " fränggischen" habe ich laut gelesen und auch genauso laut gelacht, da gibt es Wörter wie "Männhädden oder Dubberbadhie".
Mit den Protagonisten haben die beiden Autorinnen besonders viel Mühe gegeben, sie sind sehr liebevoll und ziemlich realistisch gestaltet. Nina und Marie habe ich gleich ins Herz geschlossen. Solch ein inniges Verhältnis wünscht sich doch jede Mutter, oder?
Nina ist eine Frau, die ihrem Leben eine Wendung gibt und im Frankenland neu anfängt, was ich sehr bewundernswert finde. Die beiden Autorinnen haben ihre Ängste und Nöte gut in Szene gesetzt, aber auch gezeigt, dass man bzw. Frau die Hoffnung nicht aufgeben soll.

Gut gefallen hat mir auch die Gestaltung des Buches mit dem farbenfrohen Cover, mit den kleinen Fröschen und den Stimmungs-Vorhersagen am Anfang eines jeden Kapitels. Das ist eine superschöne Ergänzung zu diesem Buch.

Dieses wunderbare Gute-Laune-Buch kann ich nur jedem empfehlen, der gerne Geschichte mit viel Wortwitz und schrägen Charakteren mag.