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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1203 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2017
O'Neill, Anthony

Dark Side


sehr gut

Damien Justus wird als Polizeilieutenant auf der dunklen Seite des Mond eingesetzt, um dort in der Kolonie Purgatory für Recht und Ordnung zu sorgen. Kaum hat er mit der Arbeit angefangen, erwartet ihn auch schon ein kniffliger Fall. Ein Mord nach dem anderen wird ausgeübt und irgendwie stehen alle mit dem Gründer der Kolonie, Fletcher Brass in Verbindung.
Auf der anderen Seite des Mondes macht sich ein wahnsinniger Androide auf den Weg in die Kolonie und hinterlässt dabei ebenfalls eine Spur aus Leichen.
Doch wie steht dies alles miteinander in Verbindung? Justus Recherche lässt ihn immer weiter in die dunkelsten Geheimnisse von Purgatory eindringen.

Nach dem ersten Lesen des Klappentextes war ich nicht so recht überzeugt, ob dieses Buch etwas für mich ist. Aber bekanntlich soll man ja allem eine Chance geben.

"Dark Side" hat definitiv eine Chance verdient, denn der abgedrehte Schreibstil, die düstere Atmosphäre aufgrund des Settings (dunkle Seite des Mondes) und die herrlich durchgeknallten Charaktere ergeben eine Mischung der besonderen Art.

Purgatory ist eine Kolonie auf der dunklen Seite des Mondes, die von dem eigensinnigen Milliardär Flechter Brass gegründet wurde. In Purgatory und deren Hauptstadt Sin finden sich jegliche Kriminelle, die es auf der Erde nicht mehr ausgehalten haben und dort ein neues Leben anfangen wollen.

Natürlich gibt es Polizei, doch Korruption ist Alltag und die Polizisten drücken eher ein Auge zu oder handeln unverantwortlich. Bis der unbestechliche Lieutenant Damien Justus auftaucht und anfängt für Recht und Ordnung zu sorgen...

Die Geschichte beginnt damit, dass einem erst mal der Mond an sich vorgestellt wird. Man wird direkt vom Erzähler angesprochen und bekommt eine Führung der besonderen Art. Dieses "Ansprechen" gibt es nochmals in einigen Kapiteln und macht mir ehrlich gesagt den Mond nicht gerade schmackhaft. Aber gut, dass dort oben ja keiner lebt. Oder doch?

Ansonsten spielt die Handlung abwechselnd aus Sicht von Justus oder einem Opfer des Androiden.

Auf der Rückseite im Klappentext steht, dass das Wallstreet Journal folgendes zu dem Buch sagt: "Hochinspirierter Wahnsinn...". Meiner Meinung nach trifft dies den Nagel auf den Kopf.

Der Schreibstil des Autors hat etwas fesselndes. Nicht nur sein Erzählstil ist ungewöhnlich, auch die Story, die sich langsam abzeichnet, ist so dermaßen anders als man gewohnt ist.

Und doch gab es Momente, in denen ich dachte: Stop. Das ist jetzt aber wirklich zu viel. Doch diese hielten sich in Grenzen.

Die Vorstellung des Lebens auf dem Mond hat der Autor hier sehr gut gelöst. Es gibt so einiges, über das er sich Gedanken gemacht hat und das auch vernünftig erklärt wird. Dass sich in der Kolonie Purgatory, die ja auf der dunklen Seite des Mondes liegt, der Abschaum der menschlichen Rasse angesiedelt hat, passt auch sehr gut.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut getroffen. Der Lieutenant Justus kam mir allerdings manchmal etwas zu "cool" vor. Seine Gefühle hat er sehr gut verstecken können und es bringt ihn auch fast nichts aus der Fassung. Vor allem, wenn er von seinen "Kollegen" verspottet wird. Hier hätte er als Chef schon mal eingreifen müssen. Der respektlose Umgang mit ihm hat viel von seiner Sympathie einbüßen lassen.

Dass sich neben den Ereignissen in der Hauptstadt Sin dann auch noch ein wahnsinniger Androide von der anderen Seite des Mondes auf den Weg nach Purgatory macht und dabei ein Blutbad hinter sich her zieht, hat dann noch einmal einen gewissen Kick in die Geschichte gebracht. Man rätselt, was der denn eigentlich will. Nach und nach zeichnet sich jedoch ein Bild ab, welches dann aber doch noch gegen Ende der Geschichte total über den Haufen geworden wird.

Fazit:
Ungewöhnliches Setting, ungewöhnlicher Plot, ungewöhnliche Umsetzung. Mir hat es Spaß gemacht, mich mal auf die dunkle Seite zu begeben.

Bewertung vom 23.05.2017
Armentrout, Jennifer L.

Morgen lieb ich dich für immer


gut

Ich dachte eigentlich, ich komme so langsam auf den Geschmack von Liebesromanen, merke aber auch nach Lesen dieser Geschichte, dass mir dieses "Liebesding" einfach zu schnulzig ist. Es gibt Ausnahmen, wenn die Liebe sich nicht zu arg in den Vordergrund drängt oder zu schmalzig ist. Dies war hier leider nicht der Fall.
Und doch habe ich das Buch fertig gelesen, weil ich einfach wissen musste, wie sich Mallory und Rider aus ihrem Elend mit der schlimmen Kindheit befreien.

Jennifer L. Armentrout ist ja bekannt, dass sie gut "Drama" schreiben kann. Und hier konnte sie sich so richtig austoben.

Mallory und Rider hatten keine schöne Kindheit. Die leiblichen Eltern tot oder ohne Interesse an ihnen, wachsen beide in einer Pflegefamilie auf. Sie erfahren keine Liebe, nur Schmerz und Hass. Dabei haben Rider und Mallory nur sich. Rider ist der Beschützertyp und steckt auch mal Schläge ein, die Mallory galten. Und Mallory ist eine kleine graue Maus, die sich gerne versteckt und keinen Mucks von sich gibt. Beide werden erst nach langer Zeit mit 13 Jahren aus der Familie geholt und kommen unterschiedlich unter.

Vier Jahre später hat sich einiges geändert und sie sehen sich durch Zufall auf der Highschool wieder. Beide haben aber auch immer noch ihr Päckchen zu tragen, obwohl ihr Leben sich grundlegend geändert hat.

Die Geschichte wird aus Mallorys Sicht geschildert. So bekommt man hautnah auch ihre Gefühle und Ängste mit. Und das ist teilweise schwer verkraftbar.

Ich muss zugeben, dass mich beim Lesen dann nur noch gereizt hat, mitzubekommen, wie Mallory denn ihr Leben auf die Reihe kriegt, nachdem sie mit solch schweren Angstzuständen zu kämpfen hat. Die Liebesgeschichte habe ich dabei etwas ausgeblendet, obwohl ich sagen muss, dass bis zum Ende hin doch eine gewisse Neugier vorhanden war.

Mallorys Panikattacken werden durch simple Dinge ausgelöst. In erster Linie Lärm und viele Menschen. Auf einer Highschool ja nicht wegzudenken. In zweiter Linie, überhaupt zu sprechen und dann noch vor vielen Leuten.
Eine Therapie konnte ihr helfen, doch muss sie raus, sie muss praktisch verarbeiten, was sie theoretisch vom Therapeuten erzählt bekommen hat.

Also wechselt sie vom Privatlehrer an die öffentliche Highschool und trifft dort prompt auf ihre Vergangenheit in Form von Rider.

Und dass dies nicht einfach wird, ist ja wohl vorprogrammiert. Doch nicht nur Mallory hat Probleme damit, auch Rider. Als sich die beiden dann auch noch verlieben, wird es richtig schwer. Denn Rider hat so einiges in den vier Jahren gemacht, dass Mallory sich gar nicht vorzustellen wagte.

Hinzu kommt der sehr gefühlvolle Schreibstil der Autorin. Dadurch kann man sich wunderbar in Mallory hineinversetzen und auch teilweise ihre Panik spüren.
Rider bekommt man nur aus ihrer Sicht vorgestellt. Er scheint der perfekte Junge, immer bemüht, es Mallory recht zu machen. Doch das machte ihn in meinen Augen zu perfekt, bis zu dem Zeitpunkt, als die Stimmung im Buch umschlägt und es zu einer Tat kommt, die ich unheimlich traurig fand. Was genau passiert, kann ich nicht schreiben. Ich kann nur sagen, dass sich ab diesem Zeitpunkt so einiges ändert.

Mallorys Entwicklung ist sehr interessant. Die Reaktionen in ihrem Umfeld aber auch. Gerade das Verständnis der Mitschüler fand ich ein bisschen unglaubwürdig, da Kinder bzw. Jugendliche doch sehr viel verletzender sein können.

Ab der zweiten Hälfte des Buches hatte ich jedoch Probleme, dies wegzulegen, da die Dramatik einfach so sehr anstiegt, dass ich unbedingt wissen wollte, wie nun alles endet.

Fazit:
Eine Geschichte, die unter die Haut geht. Die Liebesgeschichte war mir jedoch etwas "too much".

Bewertung vom 23.05.2017
Ahdieh, Renée

Rache und Rosenblüte / Tausend und eine Nacht Bd.2


gut

Shahrzad ist aus Raj geflüchtet und steht nun - nachdem sie ihren Vater halb tot in der Wüste gefunden hat - in einer Wüstenstadt unter einer Art Arrest. Sie wird beobachtet, kann sich jedoch frei bewegen. Dort halten sich auch ihre Schwester Irsa und ihre ehemalige Jugendliebe Tarik auf. Tarik ist es, der sie dazu überreden will, in ihre altes Leben zurückzukehren und ihn zum Mann zu nehmen. Doch Shahrzads Gedanken sind ständig bei dem Kalifen Chalid und dem Fluch, den es zu brechen gilt.
Durch Zufall erhält sie Kenntnis darüber, wie Chalid zu helfen ist, doch dazu braucht sie seine Hilfe. Sie muss zu ihm, findet auch einen Weg und schmiedet mit ihm neue Pläne, ohne zu wissen, dass es in den eigenen Reihen einen Spion gibt, der nur auf die Gelegenheit wartet, das Shahrzad und Chalid sich einen Fehler erlauben.

Nach dem für mich grandiosen ersten Teil "Zorn und Morgenröte" war ich gespannt auf den zweiten und damit letzten Teil der Dilogie rund um Shahrzad und Chalid. Doch konnte mich die Geschichte nicht mehr so faszinieren, was wohl daran liegt, dass sich 3/4 des Buches nur damit beschäftigen, wie Shahrzad und Chalid sich nach einander verzehren und Shahrzad nach einer Möglichkeit sucht, den Fluch zu brechen.
Es wird viel geredet und philosophiert, abgesehen von den Streitereien mit Tarik und nächtlichen Ausflügen, die aber wiederum dazu führen, dass viel geredet wird.

Ich habe lange für die erste Hälfte des Buches gebraucht und zwischendurch auch immer wieder andere Bücher gelesen, weil ich einfach nicht richtig in die Geschichte hineinkam. Dies lag aber keinesfalls am Schreibstil der Autorin, sondern daran, dass eben einfach nichts passierte.

Die zweite Hälfte hatte es dann dafür so richtig in sich. Nachdem zwar wieder viel gerätselt wurde, wie denn der Fluch zu brechen sei, kam nun endlich Fahrt auf. Es tat sich etwas, es wurde gehandelt.

Shahrzad und Chalid müssen sich einigen Prüfungen unterziehen, nicht in wörtlichem Sinne. Sie müssen sich entscheiden, ob sie für eine gemeinsame Zukunft kämpfen wollen und dafür aber auch einiges aufgeben müssen. Hier ist es vor allem Shahrzad, die viel Überzeugungskraft anstreben muss, denn Chalid ist wahrlich kein einfacher Mann.

Wäre der Schreibstil der Autorin nicht gewesen, dann hätte ich sicherlich aufgegeben. Durch ihre flüssige Art war ich gerade im letzten Teil sehr gebannt.

Die fantastischen Elemente waren diesmal viel ausgeprägter, als im ersten Teil. Diese Szenen erinnerten dann wieder an die Geschichten aus 1001 Nacht.

Meine zwei Lieblingsfiguren Despina und Jalal hatten leider nicht so große Auftritte wie erhofft, wobei Despina schon für eine große Überraschung sorgt. Sowohl zu Anfang, als auch am Ende. Trotzdem hatte ich mir mit den beiden mehr Zeit gewünscht. Meine Hoffnung liegt nun auf dem Wunsch, dass die Autorin den beiden vielleicht ein eigenes Buch widmet. Eine Kurzgeschichte gab es für die beiden ja schon (siehe: Motte und Licht). Ich denke, dass die Geschichte von Despina und Jalal noch nicht fertig erzählt ist.

Letztendlich war ich nicht so begeistert, wie bei Band 1. Erst die zweite Hälfte konnte mich fesseln, obwohl auch hier Längen vorhanden waren.

Fazit:
Ein nicht so gelungener Dilogie-Abschluss mit einigen Längen.

Bewertung vom 22.05.2017

Drei Tropfen Dunkelheit


ausgezeichnet

Bei der Frage der Autorin, ob ich einen weiteren Teil mit der Vollstreckerin Caitlynn lesen würde, musste ich nicht lange überlegen, um mit "Ja" zu antworten. Denn der erste Teil "Der Baeldin-Mord" hat mir schon sehr gut gefallen. Auch die Kurzgeschichten in "Das grüne Tuch" haben mir Caitlynn näher gebracht.
Und so stellte ich mich wieder auf einen interessanten und spannenden Fantasy-Krimi ein.

Diesmal muss Caitlynn einen besonders verzwickten Fall lösen. Die Lehrerin Szarah wurde brutal erschlagen und es liegt nun an Caitlynn und dem Vollstrecker Belard, den Mord aufzuklären.
Mit ihrer behutsamen Art tastet sich Caitlynn Stück für Stück an die Auflösung heran, doch immer wieder werden ihr Steine in den Weg gelegt, auch von Personen, die eigentlich ebenfalls ein Interesse daran hegen sollten, dass der Fall schnellstens geklärt wird.

Sollte man die Reihe um die Vollstreckerin noch nicht kennen, rate ich jedoch dringend an, den ersten Teil "Der Baeldin-Mord" zu lesen, da im zweiten Teil doch sehr viel Bezug auf diesen genommen wird bzw. vorausgesetzt wird, dass man Caitlynn und deren besonderen Fähigkeiten vor allem im Bereich der Handhabung ihrer Gabe kennt. Vorkenntnisse sind also nötig, um der Handlung zu folgen. Doch kann ich sagen, dass es sich lohnt, mit der Reihe von vorne zu beginnen und sich natürlich auch die Kurzgeschichten anzusehen.

Der sehr flüssige Schreibstil der Autorin macht es einem leicht, sich ganz der Geschichte zu widmen und mit Caitlynn mitzurätseln. Die Szenen sind logisch und teilweise so aufgebaut, dass man mit seinen Vermutungen so richtig falsch liegt und auch ganz schön in die Irre geführt wird.

Der Fantasyanteil ist sehr hoch, werden Kämpfe (meist) nicht körperlich, sondern mit dem "Willen" ausgeführt. Dabei spielt das Charisma eine hohe Rolle. Je größer der Anteil, umso geschickter kann man den Gegenüber erspüren.
So erkennt man auf interessante Weise, welche Möglichkeiten sich ergeben. Man kann jemand seinen Willen aufzwingen und ihn dann veranlassen, Dinge zu tun, die er gar nicht tun möchte. Man kann herausfinden, ob jemand die Wahrheit spricht oder glaubt, die Wahrheit zu sprechen. Man kann aber auch heilen oder seine Gabe in Spiegel und Steine fließen lassen.

Caitlynn hat mir diesmal viel besser gefallen, da sie endlich Gefühle zeigt und mit ihrem scharfen Verstand und vor allem ihrem Mut so manche Probleme lösen kann. Sie geht ihren eigenen Weg, versucht aber dennoch es allen Recht zu machen und so ergeben sich für sie natürlich auch neue Möglichkeiten, die sie geschickt nutzt und ausspielt.
Vollstrecker Belard hat mir auch sehr gut gefallen. Er ist zwar keine sympathische Person, aber durch sein herrisches und herablassendes Verhalten hat er Caitlynns Augen öffnen können und ihr dadurch auch Spielraum gegeben, ihre Logik geschickt einzusetzen. So ergeben die beiden eigentlich ein tolles Gespann.

Das Ende hat mich sehr überrascht, weil ich mit dem "Mörder" so gar nicht gerechnet habe. Ich tappte in einer völlig falschen Richtung und muss mich letztendlich auch fragen, warum ich eine bestimmte Person verdächtigt habe, obwohl doch gar nichts für bzw. gegen sie spricht.

Doch diese "Irreführung" ist gut gemeistert, da es zeigt, dass die Autorin ebenfalls mit scharfem Verstand und einer gelungenen Plotplanung eben dafür sorgt, dass man in die falsche Richtung geleitet wird.

Bewertung vom 22.05.2017
Gablé, Rebecca

Die fremde Königin / Otto der Große Bd.2


ausgezeichnet

Wir befinden uns im Jahre 941 am deutschen Königshof unter der Regentschaft König Ottos. Das Reich steht jedoch unter ständiger Bedrohung von außen. Die Ungarn sind im Moment das größte Problem. Ebenso die Gefangenschaft der Königin von Italien.
Und genau dort fängt die Geschichte an. Wir lernen die sympathische Adelheid kennen, die sich zusammen mit ihrer Tochter Emma, ihrer Zofe Anna und einem Geistlichen in Gefangenschaft befindet. Auf einen Tipp von Gaidemar hin, fängt sie in ihrer Zelle an zu graben und merkt, dass sich der Boden leicht abtragen lässt. Endlich aus dem Gefängnis draußen, beginnt die schwere Flucht nach Deutschland an den Hofe König Ottos.

Und dort sind sich Adelheid und Otto sehr schnell einig, zu heiraten. Sehr zum Missfallen Gaidemars. Er hat nämlich Gefühle für Adelheid entwickelt, weiß er aber auch genau, dass diese nicht erwidert werden und auch eine Beziehung zu einer Königin nicht möglich ist.

Diese Infos bekommen wir gleich auf den ersten Seiten vermittelt und dann ist man auch schon mitten in der Geschichte drin. Es geht Schlag auf Schlag. Auf 763 Seiten erleben wir dann den (Leidens)Weg den Gaidemar, Adelheid, Otto und all die anderen Charaktere durchleben müssen.

Die Autorin schafft es mal wieder, auf unvergleichliche Weise die Geschichte so lebendig wirken zu lassen, als wäre man mittendrin. Alles ist genauso geschehen, wie sie es erzählt (auch wenn es nicht so war, da sich natürlich künstlerischer Freiheit bedient wurde). Trotzdem fühlt es sich einfach richtig an.

Viele historisch belegte Personen fließen in die Erzählung mit ein. Doch sind es gerade die Erfundenen, die alles noch besser, noch spannender und noch interessanter machen. Fast könnte man meinen, sämtliche Dialoge hätten sich auch tatsächlich so zugetragen, sämtliche Schlachten hätten bis ins kleinste Detail so stattgefunden, sämtliche Personen hätten genau so reagiert, wie die Autorin es uns aufzeigt.

Die Protagonisten wirken durchweg sympathisch, allen voran Gaidemar, der zwar kein großer Redner ist, aber durch sein Handeln viele Pluspunkte verdient. Manchmal kommt sein hitziges Gemüt zum Vorschein und dann kann es sein, dass er Fehler macht. Dies macht ihn jedoch nur noch menschlicher, obwohl er zwar mundfaul ist, aber dennoch von seinen Emotionen geleitet wird.
Aber auch die anderen Figuren schließt man ins Herz und fühlt vor allem mit ihnen.

Da man alle eine lange Zeit begleitet, fragt man sich manchmal schon, warum denn jetzt gerade von manchen so gehandelt wird. Man kennt sie ja alle bzw. meint sie zu kennen. Aber die Autorin hat in ihrer Recherche herausgefunden, dass die historisch belegten Personen wirklich so gehandelt haben. Dies musste dann natürlich in den Roman auch so einfließen und macht doch alles noch ein Stück spannender.

Interessant fand ich mal wieder, dass das Thema Politik viel Raum eingenommen hat. Hier nehme ich mal die Heirat aus politischen Gründen heraus. Viele Hochzeiten wurden geschlossen, damit ein gewisser Machtanspruch geregelt war. So z. B. bei Otto und Adelheid. Durch die Hochzeit der beiden ist auch gleichzeitig für Otto Italien interessant geworden, da Adelheid ja Königin von Italien war. Damit vergrößerte sich aber auch die Problematik, denn das Reich ist dadurch größer und unübersichtlicher. Aber es bieten sich auch jede Menge neue Möglichkeiten, wie Handel, Heer und Land.

Dass dann aus einer politisch geschlossenen Ehe auch Liebe wird, ist dabei recht selten. Bei Adelheid und Otto hat es jedoch funktioniert, was sich dann auch dadurch zeigt, dass Otto auf Anregungen Adelheids gehört hat und auch manche Vorschläge umsetzte. Letztendlich hat er sie sogar als Mitregentin eingesetzt, was natürlich auch eine hohe Ehre ist.

Bewertung vom 17.05.2017
Daugherty, C. J.;Rozenfeld, Carina

Die Entfesselten / Secret Fire Bd.2


weniger gut

Taylor und Sacha lernen auf dem St. Wilfreds College, was es mit dem Fluch auf sich hat, der auf Sasha lastet. Während Taylor ihre Kräfte trainiert, wühlt sich Sacha durch endlose Aufzeichnungen in der Bibliothek. Und sein 18. Geburtstag rückt immer näher, ohne dass sie herausfinden, wie man den Fluch brechen kann. Bis sie auf ein Buch stoßen, welches endlich Hoffnung aufzeigt. Zusammen mit Alistair und Louisa brechen sie auf nach Carcassonne, dem Ort, wo angeblich alles begann - und treffen auf einen Gegner, der nicht besiegt werden kann.

Es ist meistens so: Vom ersten Teil total geflasht, vom zweiten total enttäuscht.
Dies trifft auch in vollem Maße auf "Die Entfesselten" zu. War es am Anfang noch spannend mit der Suche Sachas und dem Training Taylor und sich ein Gegner zeigt, der mit dem Ende von allem droht, plätschert es ab da nur noch so hin. Ein Streifzug durch Frankreich, etliche unnütz verstrichene Stunden des Wartens, nur durchbrochen von Gedankengängen und dem Planen weiterer Pläne. Bis es am Ende zum Showdown kommt, der jedoch auch nicht das hält, was man sich erhofft.

Es wird unheimlich viel spekuliert, gerätselt und drumherum geredet. Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass alle zwischendrin sogar mal irgendwie vergessen haben, wie dringend die Angelegenheit eigentlich ist. Man kauft gemütlich in einer Bäckerei ein, verbringt die Nacht unter dem Sternenhimmel... aber dass der 18. Geburtstag von Sacha immer näher rückt und damit auch sein Tod, scheint in den Hintergrund zu geraten. Die Zeit drängt sehr und doch wird sie mit Nichtstun verschwendet.

So kam ich nicht richtig in die Stimmung rein, die im ersten Teil "Die Entflammten" so vorherrschte. Nach der Hälfte des Buches war für mich die Luft raus. Die rasante Spannung aus Band eins hätte in den zweiten mit hineingezogen werden müssen.

Auch kam es mir vor, als würden die Protagonisten lieber jeder für sich arbeiten, als gemeinsam zu einer Lösung zu kommen. So musste eine eigentlich völlig unbekannte und - in meinen Augen - auch unwichtige Person den Stein ins Rollen bringen. Dies nahm dann noch mehr den Wind aus den Segeln, weil nicht die Protagonisten dazu fähig waren, sich die richtigen Gedanken zu machen.

Dabei ist es noch nicht mal der Schreibstil der Autorin, der einem ins Stocken geraten lässt. Dieser ist gewohnt flüssig und lässt einem auch voran kommen. Doch dann gibt es wieder aussaglose Szenen und man ist versucht, das Buch zur Seite zu legen. Wüsste man nicht, dass die Autorin es besser kann, würde man dies auch sicherlich tun. Und doch wollte ich nicht aufgeben, gerade weil die Idee, die hinter dem Ganzen steckt, doch unheimlich spannend und interessant ist.

Erst gegen Ende kommt dann wieder Spannung ins Spiel. Doch so schnell wie es kommt, ist es auch schon wieder vorbei. Hätte ich mir am Anfang weniger Seiten gewünscht, so waren es mir am Ende dann doch zu wenig. Der Showdown hätte etwas mehr ausgebaut werden können. Das Potenzial ist wirklich da, doch fehlte einfach das gewisse Etwas.

Mehr Action, weniger Grübeleien - so hätte sich alles in der Waage gehalten. Der böse Part war irgendwie nicht vorherrschend, obwohl er ständig präsent war. Und doch wirkte es so, als wäre alles gar nicht so schlimm.

Den Protagonisten fehlte es an Tiefe. Ihr Handeln konnte ich teilweise nicht nachvollziehen. Dazu kam, dass vieles einfach zu lösen war. Ein bisschen mehr "Verzwicktes" wäre schön gewesen.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Taylor und Sacha war "nicht so prickelnd". Sollte man doch denken, frisch Verliebte kleben die ganze Zeit aneinander, so war es hier genau das Gegenteil. Es war sogar etwas zu kühl, zu rational zwischen den beiden.

Fazit:
Ein enttäuschender zweiter Teil.

Bewertung vom 17.05.2017
Leonard, M. G.

Käfer-Queen / Käferabenteuer Bd.2


ausgezeichnet

Darkus, Bertolt und Virginia sind froh, dass sie Darkus´ Vater aus den Klauen der grausamen Lucretia Cutter befreien konnten. Doch Darkus Vater ist wenig davon begeistert, dass sein Sohn nun weiß, was bei Lucretia abläuft und dass er und Darkus` Mutter da irgendwie mit drin hängen, wenn auch unfreiwillig. Als er dann noch von den Käfern erfährt, die sich im Keller des Nachbarhauses befinden, verbietet er Darkus den Umgang mit diesen.
Unterdessen macht sich Lucretia nach Amerika auf, um dort an der Filmpreisverleihung teilzunehmen. Sie hat für die nominierten Schauspielerinnen Kleider entworfen, verfolgt jedoch einen perfiden Plan.
Als Darkus davon erfährt, will er natürlich sofort eingreifen und setzt alles daran, um zu verhindern, dass Lucretia ihre Pläne weiterverfolgen kann. Doch dafür würde er auch den Zorn seines Vaters auf sich ziehen. Doch aus diesem wird Darkus nicht schlau und weiß plötzlich nicht mehr, auf wessen Seite er überhaupt steht.

Nach dem tollen ersten Teil der Käfer-Saga, liegt nun der zweite Band "Käferqueen" vor und vorab kann ich sagen, dass es mit dem rasanten Abenteuer genau so weitergeht, wie ich es auch erwartet habe.

Diesmal fällt das Cover noch mehr auf, denn es grinst einem Lucretia Cutter entgegen, die Frau, die den bösen Part in der Geschichte übernimmt. Hier wieder ein großes Lob an Chicken House, die es einfach schaffen, wunderschöne Cover zu entwerfen, die auch genau zu den Geschichten passen, die einem innerhalb des Buches erwarten.

In der ersten Hälfte des Buches erwartet uns eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes. Ich verspreche Euch, es werden Tränen fließen. Hier hat mich vor allem Virginia überrascht, die ja eigentlich eher diejenige ist, die ausspricht, was sie denkt und damit gerne in Fettnäpfchen tritt. Aber Virginia hat auch eine rührselige Seite und diese hat dazu geführt, dass ich Taschentücher gebraucht und Virginia noch mehr ins Herz geschlossen habe.
Ihre vorwitzige Art hilft bei manchen Problemen weiter. Den eher besorgten Part übernimmt Bertolt, der mit seiner korrekten Art dazu beiträgt, dass man auch ein zweites Mal über seine Handlungen nachdenkt und damit vielleicht auch mal nicht gleich ins Unglück rennt.

Der zweite Teil wirkt im Gegensatz zum ersten brutaler, da Lucretia Cutter einen Weg verfolgt, der sehr grausam ist. Sie schreckt vor nichts zurück, um auch ja das zu erreichen, was sie sich vorgenommen hat. Alle Mittel sind ihr recht und sie greift auch nach allem, was sich ihr bietet.
Ihre Tochter Novak wird von ihr ebenso einbezogen, wenn auch gegen ihren Willen.

Darkus, Virginia und Bertolt haben jede Menge zu tun, lernen kuriose Personen kennen und müssen immer wieder umdenken, bekommen aber auch Hilfe, so z. B. von Darkus Onkel Max, der gegen Ende des Buches eine immer größere Rolle einnimmt.

An den richtigen Stellen wird Spannung erzeugt, Witz und Charme sind ebenfalls vorhanden sowie das hoch auf die Freundschaft und die Familie (nicht nur unter Menschen).

Der Lernfaktor kommt diesmal etwas zu kurz. Man lernt nicht so viel über Käfer, wie im ersten Teil.
Und doch lernt man die Käfer lieben und teilweise kann sich sogar vorstellen, dass Käfer teilweise wirklich so reagieren, als wären sie menschlich.

Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig, man fliegt förmlich durch die Geschichte und es kommt keine Langeweile auf.

Das Ende bleibt offen und weist definitiv auf einen dritten Teil hin. Ich bin gespannt, wie es mit Darkus, Virginia, Bertolt und ihren Käfern weitergeht.

Fazit:
Die Käferqueen will die Welt beherrschen.

Bewertung vom 23.04.2017
Lorne, Mac P.

Der Herr der Bogenschützen


ausgezeichnet

Diesmal begeben wir uns in die Zeit des 100jährigen Krieges. Wir lernen John Holland im Alter von 5 Jahren kennen, als sein Vater als Verschwörer entlarvt und seine Mutter mit einem anderen Mann verheiratet wird. John selbst kommt in eine Pflegefamilie, die ihm jedoch viel Liebe entgegenbringt und ihn in seinem Bestreben Bogenschütze zu werden, unterstützt. John hat dafür sehr viel Talent und schwingt sich dadurch bis zum Herrn der Bogenschützen auf, in dem er unter König Henry V. als Kommandant der Langbogenschützen seine Pflicht antritt.

Der Autor hat einen sehr lebhaften Schreibstil und so fühlt man sich fast, als wäre man mitten in der Geschichte und würde neben John Holland stehen und alles hautnah mitbekommen. Dabei hat der Autor eine sehr interessante Weise gewählt, um seine Geschichte zu erzählen. Da es sich bei John Holland um eine historisch bekannte Persönlichkeit handelt, hat der Autor Szenen gewählt, in denen wir John persönlich näher kennenlernen. Zwischendurch gibt es immer wieder Absätze, die sich jedoch nur der Erzählung der historisch belegten geschichtlichen Fakten widmen. Wichtige historische Begebenheiten werden jedoch so anschaulich und interessant erzählt, dass nichts trocken wirkt und auch keinerlei Langeweile aufkommt.

Gerade wenn es um John Holland geht, der zwar oft in historischen Überlieferungen erwähnt wird, aber trotzdem irgendwie in der Geschichte untergeht. Diese Persönlichkeit faszinierte den Autor so sehr, dass er ihm einen Roman widmen wollte. Und so spann er eine Lebensgeschichte, die sich so tatsächlich ereignet haben könnte. Wichtige Momente, wie Johns Taten und Verdienste im Krieg oder das Treffen auf eine weitere historische Prominente namens Jeanne d'Art sind belegt, doch viele Lücken mussten geschlossen werden. Der Autor hat dies mit einer sehr lebhaften Fantasie getan und doch könnte es sich wirklich so zugetragen haben.

Nachdem ich das Buch "Johanna von Orleans" von Pamela Marcantel gelesen habe, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass Jeanne d'Arc eine arme, verwirrte junge Frau war, die aufgrund einer damals nicht bekannten Krankheit (wahrscheinlich Wahnvorstellungen oder Schizophrenie) eine sehr berühmte Rolle einnahm, um so den Franzosen zum Sieg und vor allem dem nicht legitimen Charles zur Königswürde zu verhelfen. Ich hatte Mitleid mit ihr. Doch die Darstellung der Jeanne d'Arc von Mac P. Lorne ließ mich meine Meinung etwas ändern. Die Jungfrau von Orleans wirkt hart und verhärmt. Ihre Krankheit lässt sie zu Mitteln greifen, die sie zwar als Gottgegeben abtut, jedoch in der heutigen Zeit sektenhaft wirken. Ihre Art zu reden und andere für sich einzunehmen, haben vieles bewirken können.

Jeanne d'Arc nimmt jedoch nicht die Hauptrolle des Buches ein. In am Anfang seltenen Szenen wird ihre Kindheit geschildert, bis sie am Ende des Buches eine größere Rolle einnimmt. Besonders im Gedächtnis wird mir wohl die Szene bleiben, als Jeanne auf John trifft und sie ein längeres Gespräch führen.

Ich muss aber zugeben, dass ich auch zu John Holland keine wirkliche Beziehung aufbauen konnte. Er blieb mir teilweise etwas zu distanziert und kühl. Erst am Ende bekommt man etwas Emotion von ihm zu spüren.

Und doch geht von allem eine gewisse Faszination aus. Der 100jährige Krieg war sinnlos und brutal. Es mussten zu viele Menschen sterben, die sich eigentlich ein ruhiges Leben verdient hatten. Doch so ist es mit jedem Krieg, der auf dieser Welt herrschte oder immer noch herrscht.
Machtansprüche werden geregelt, an die Verträge wird sich nicht gehalten und so kommt es zu einer Schlacht, die tausende Opfer fordert.

Der Autor schildert den Wahnsinn der damaligen Zeit in einer Art und Weise, die es einem fast unmöglich macht, das Buch wegzulegen und doch gibt es Szenen, da nimmt man sich freiwillig eine Auszeit von der Geschichte. Denn manche - ebenfalls historisch belegten - Persönlichkeiten legten eine Brutalität an den Tag, dass es einem sehr schlecht wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.04.2017
Cheng, Jack

Hallo Leben, hörst du mich?


ausgezeichnet

Das Ungewöhnliche an dem Buch ist nicht die Erzählweise aus Sicht eines 11jährigen Kindes, der eigentlich viel älter wirkt, sondern die einzelnen Kapitel. Diese sind nämlich nicht wie "normale" Kapitel aufgebaut, sondern geben die Aufnahmen wieder, die Alex auf seinem iPod macht. D. h. man liest, was Alex und die anderen Charaktere erzählen oder miteinander besprechen. In eckigen Klammern kommen dann auch mal Geräusche dazu, wie [Hundegebell] oder [Geräusch quietschender Reifen].

Alex ist für seine 11 Jahre schon ziemlich verantwortungsbewusst, was wohl auch daran liegt, dass er einen großen Helferdrang besitzt. Und dies muss er auch, denn seine Mutter wirkt sehr teilnahmslos und scheint sich auch nicht um Alex kümmern zu können. So macht Alex eigentlich alles alleine. Er sorgt dafür, dass er in die Schule geht, ordentlich angezogen ist oder immer etwas zum Essen im Haus ist. Er putzt, kocht, hat einen kleinen Job an der Tankstelle und immer wieder Zeit, an seiner Rakete zu bauen, um diese dann am SHAFT-Festival steigen zu lassen.

Auf seinem iPod nimmt er Passagen auf, die er zusammen mit der Rakete ins Weltall schicken möchte, damit Außerirdische ihn finden und wissen, wie es denn auf der Erde eigentlich so ist.

Die Aufnahmen sind teilweise sehr emotional und mehr als einmal musste ich schwer schlucken. Da sie auch noch von einem Kind gesprochen werden bzw. der Schreibstil eher kindlich wirkt, ist es doppelt so schwer, über manche Dinge hinwegzusehen.
Wir lernen nämlich die Welt aus Alex Sicht kennen. Er versteht nichts von dem Erwachsenen, manche Dinge kann er auch noch nicht verstehen, aber er versucht immer wieder, sich in die Gedankenwelt eines Erwachsenen hineinzuversetzen. So denkt man auch manchmal: Mensch, Alex, das brauchst Du doch gar nicht zu verstehen. Und doch weiß er teilweise ganz genau, was denn so vor sich geht.

Alex musste ein Stück weit erwachsen werden, weil seine Mutter eben so ist, wie sie ist. Und so übernimmt Alex ihre Aufgaben. Dies führt dazu, dass er sehr selbstständig ist und sich eben keine Gedanken darum macht, dass er jetzt mit 11 Jahren alleine mit dem Zug durchs Land reist, um dann auf einem Raketenfestival zu übernachten.

Er hat zwar einen Bruder namens Ronnie, doch dieser wohnt in Los Angeles und hat aufgrund seines Berufes nur spärlich Zeit für seine Familie. So kommt es, dass Alex mit ihm telefoniert, Ronnie jedoch nicht richtig zuhört und so irrtümlicherweise die Erlaubnis dafür erteilt, dass sich Alex auf den Weg macht.

Alex Blick auf die Welt ist eine Mischung aus kindlicher Energie und den wissenschaftlichen Fakten, die er aus Büchern kennt. Und so ergeben sich Schlussfolgerungen, die einem manchmal den Mund offen stehen lassen.

Alex ist eben ein ungewöhnlicher Junge, der auch die Gabe hat, an ungewöhnliche Leute zu geraten.

Die Geschichte lebt von den kindlichen Momenten Alex', den Begegnungen mit netten und chaotischen Menschen, den seltsamen Verknüpfungen und vor allem dem zwischenmenschlichen Zusammenspiel.

Gepaart mit dem flüssigen Schreibstil des Autors ist man völlig gefesselt von der Story und verliebt sich immer mehr - in Alex, in Zed, in Steve und eben in alles, was passiert.

Es ist tiefgründig, melancholisch, spassig und lebensfroh zugleich.

Fragt man sich zu Anfang, wie es denn sein kann, dass eine Mutter sich nicht um ihr Kind kümmert oder zumindest ein anderer Erwachsener ein Auge auf Alex hat, kommt erst im Laufe der Geschichte heraus, was eigentlich wirklich los ist.

Nach und nach rückt die Wahrheit ins Licht und mit jeder gelesenen Seite will man Alex mehr an sich drücken und ihm helfen.
Man kann wirklich froh sein, dass er Leute trifft, die es gut mit ihm meinen.

Es gibt wenige Bücher, die mit einer eigentlich traurigen Story so dermaßen Frohsinn und Lebensmut verbreiten können. Dieses Buch gehört definitiv dazu.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.