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Igelmanu
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Mülheim

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Insgesamt 1033 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2016
Farjeon, J. Jefferson

Geheimnis in Weiß


gut

»Eine schlimme Sache. Und sie wird uns unangenehm berühren. Aber die Tragödie im Zug ist nicht die einzige. O nein.« Er wandte den Blick auf das Bild überm Kamin. Die Gestalt aus Farbe schien der aus Fleisch und Blut zuzuhören. »Es gibt noch eine weitere Tragödie, und es könnte sein, dass diese uns noch unangenehmer berühren wird. Sehen Sie, das Grauen im Zug, wie groß es sich auch erweisen mag – bislang weiß ich nur wenig darüber -, wird gewiss nicht an das heranreichen, das hier existiert in diesem Haus.«

Am Heiligen Abend des Jahres 1937 bleibt der 11:37 Uhr ab Euston wegen starken Schneefalls auf freier Strecke liegen. Einige Fahrgäste beschließen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und verlassen den Zug, um sich zum nächsten Bahnhof durchzuschlagen. Aber der Schnee lässt auch ihnen keine Chance und mit letzter Kraft strandet die Gruppe an einem einsamen Landhaus. Obwohl die Tür offen steht, ein Feuer im Kamin brennt und das Teewasser kocht, ist niemand anwesend. Während die unfreiwillige Weihnachtsgesellschaft noch versucht, dieses Rätsel zu lösen, geschieht der erste Mord…

Dieses Buch, erschienen 1937 und nun erstmals auf Deutsch erhältlich, hatte mich gleich neugierig gemacht. Tatsächlich ist es eine interessante und geheimnisvolle Handlung, die hier aufgebaut wird. Das völlig eingeschneite, verlassene Landhaus bietet eine perfekte Kulisse, um zusammen mit diversen mysteriösen Vorkommnissen eine unheimliche Atmosphäre entstehen zu lassen. Reizvoll ist auch die Zusammensetzung der Gruppe, einige ihrer Zwangsteilnehmer sind charakterlich so grundverschieden, dass man sie normalerweise nie im gleichen Raum antreffen würde. Trotz gemeinsamen Schicksals sind Konflikte so unausweichlich!

Ein schöner Rahmen, sollte man meinen. Trotzdem war ich mit dem Buch nicht immer glücklich. Am Stil lag es nicht, der wirkt zwar – aus heutiger Sicht – ein wenig pompös, passt aber in die damalige Zeit. Nein, es war mehr die manchmal etwas unstrukturierte Handlung und vor allem einer der Hauptcharaktere, der hier auch noch die Rolle des „Chefermittlers“ übernommen hatte und mit dessen Art zu reden und sich auszudrücken ich überhaupt nicht klarkam. Der Mann schaffte es, dass ich eine (eigentlich spannende) Ausführung zur Frage „woher wussten Sie, dass…“ ermüdend fand.
Der Kriminalfall selbst war ganz ok, hat mich aber vom Einfallsreichtum her nicht vom Hocker gerissen.

Fazit: Tolle Atmosphäre und interessanter Ansatz. Die Umsetzung konnte mich aber nicht immer überzeugen. Ich denke, ich gebe dem Buch zu einem späteren Zeitpunkt noch mal eine 2. Chance.

»Na, jedenfalls gingen wir durch die Hölle, und es war Weihnachten, wenn also der eine oder andere ein bisschen komisch war, na, wer konnte ihm das verdenken?«

Bewertung vom 03.12.2016
Büchle, Elisabeth

Unter dem Sternenhimmel


sehr gut

»Fast ehrfürchtig trat Noa in die Mitte des Salons. Sie sah vor ihrem inneren Auge Auslagentische, Vitrinen und verschiedenartigste Aufbewahrungsbehältnisse, gefüllt mit Tischdecken und Kissen, Bilderrahmen, Vasen und Statuen, Büchern, Schreibutensilien und schmucken Kästchen, dazu eine Theke mit üppig blühenden Grünpflanzen und Schnittblumen, daneben eine Bar mit Kuchen und Snacks. Im Wintergarten stellte sie sich Cafétische und Stühle vor, dazwischen weitere Regale mit Wohnungsdekoration und nützlichen Accessoires. Im Sommer könnte man auch im Garten Tische aufstellen…«

Die 22jährige Noa erhält die Chance, ihren großen Traum zu verwirklichen: Ein eigener Laden voller schöner Dinge samt angeschlossenem Café. Voller Elan stürzt sie sich in die Arbeit, unterstützt von dem Schreiner Jonas, der ihr hilft, ihre Vorstellungen in die Realität umzusetzen. Und der dabei auch noch andere Zukunftsträume entstehen lässt. Doch Noa wird von einem dunklen Geheimnis aus ihrer Vergangenheit verfolgt, das droht, alles, was sie sich mühsam aufgebaut hat, wieder zu zerstören…

Diese romantische Geschichte spielt nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern sie passt auch von der Stimmung und der Thematik her gut in diese Zeit. Denn es geht um mehr als nur die Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, es geht um Vergebung, um 2. Chancen und um den Glauben an andere, an sich selbst und an Gott. All das kann man natürlich auch zu anderen Zeiten lesen, vor Weihnachten wirkt es aber besonders schön – bei mir hat jedenfalls so manche Textstelle jetzt gerade im Advent ein besonders warmes Gefühl im Bauch hervorgerufen. Der Stil ist angenehm und lädt dazu ein, das Buch in einem Rutsch zu lesen.

Die Charaktere wirken sehr authentisch, haben gute und schlechte Eigenschaften und wirken (mit Ausnahme einiger weniger Fieslinge, die wirklich nur mies sind ;-) sympathisch. Überraschungen konnten sie mir allerdings nicht bieten, dazu war ihr Tun, genau wie die Handlung allgemein, zu vorhersehbar.

Fazit: Etwas Schönes und Leichtes für Zwischendurch. Besonders geeignet als Wohlfühlbuch für fieskalte Wintertage.

»Als Kind habe ich manchmal darüber nachgedacht, ob die Sterne nicht auch Kerzen sein könnten, die Gott angesteckt hat. Für jeden Menschen eine, um uns zu zeigen, dass er an uns denkt und sich um uns kümmert. Dann hätte jeder ein Licht, das zu ihm gehört. Wie ein Versprechen, dass es trotz dunkler Tage doch noch Helligkeit gibt.«

Bewertung vom 01.12.2016
Hasler, Eveline

Engel im zweiten Lehrjahr


gut

»Du heilige Einfalt«, murmelte Petrus noch einmal. »Und du, Eleusi?«
Eleusius richtete seinen engelischen, schon leicht vergoldeten Zeigefinger hinunter Richtung Erdkugel. »Ich möchte in eine der großen, modernen Städte, in denen Wolkenkratzer stehen.«
Petrus kratzte sich hinter dem Ohr. »Du meinst also Manhattan … oder reicht dir auch Frankfurt?«
»Mit Verlaub, es müssen Wolkenkratzer sein mit mindestens fünfzig Stockwerken«, sagte Eleusius leicht geniert und schüttelte seine blonden Locken.
»Aha. Hmm, und wozu, wenn man fragen darf?«
»Liftfahren«, hauchte Eleusius. Er errötete sanft bis in die Flügelspitzen, denn Engel sind durchsichtig, und Gedanken und Gemütsregungen sind ihnen immer gleich anzusehen.

Am 24. Dezember dürfen die Engel des ersten und zweiten Lehrjahrs einen Ausflug zur Erde machen. Die „noch nicht sehr geläuterten Engel“ sollen dabei natürlich nicht nur ihren Spaß haben, sondern auch die Weihnachtsbotschaft vermitteln. In beiden Disziplinen ist Engel Eleusius eifrig bei der Sache…

In dieser netten, kleinen Weihnachtsgeschichte bemüht sich also Engel Eleusius Frieden auf Erden zu verkünden und gleichzeitig Spaß zu haben. Das Ergebnis ist streckenweise recht unterhaltsam und witzig, konnte mich aber nicht immer überzeugen.
Manchmal lag es einfach am Stil, der mir nicht so zusagte, manchmal aber auch an kleinen (in meinen Augen) Unstimmigkeiten, wie beispielsweise Reaktionen von Menschen, die ich einfach nicht nachvollziehen konnte.
Sympathisch ist aber auf jeden Fall der Ansatz, wonach „Anfängerengel“ noch weit davon entfernt sind, ohne Fehler und fern von allen menschlichen Empfindungen zu sein. Wenn Eleusius beispielsweise wie ein Kind mit dem Fahrstuhl immer rauf und runter fährt, dann muss man beim Lesen einfach schmunzeln.

Fazit: Nette Weihnachtsgeschichte für Zwischendurch. Auf meiner Weihnachtsbuch-Hitliste wird sie aber nicht erscheinen.

Bewertung vom 01.12.2016
Rahlens, Holly-Jane

Federflüstern / Zeitreise Bd.2


ausgezeichnet

»Hallo?«, sagte Rosa und riss die Augen auf. »Ist dir klar, dass man das Diebstahl nennt?«
»Diebstahl?« Lucia stemmte die Hände in die Hüften. »Ebenfalls hallo? Das nennt man Überleben! Ihr müsst etwas essen, oder etwa nicht? Hast du vielleicht eine bessere Idee?«
»Warum können wir nicht einfach nach Hause gehen und dort etwas essen?«
»Weil wir nicht mehr zu Hause sind. Wir sind nicht einmal mehr in der Nähe von zu Hause.«

Gerade noch befanden sich die Freunde Oliver, Rosa und Iris im heutigen Berlin, doch im nächsten Moment katapultiert sie ein rätselhaftes Ereignis 125 Jahre in der Zeit zurück. Nur die ebenfalls unfreiwillig mitgereiste Lucia, die eigentlich im Jahr 2281 lebt und eine Schülerin der „Hawking School of Time Travel“ ist, erkennt, was geschehen ist. Und dass eine Rückkehr ins 21. bzw. 23. Jahrhundert nicht leicht werden wird.
Im Berlin des Jahres 1891 sind Telefone noch eine rare Neuheit, auf der Straße fahren Pferdekutschen und zudem ist es bitterkalt, was das Überleben noch mehr erschwert. Hilfe erhoffen sich die Kinder von dem Schriftsteller Mark Twain, der zu dieser Zeit in Berlin lebt. Wird es ihnen gelingen, wieder in ihre Zeit zurückzukehren oder müssen sie für immer im 19. Jahrhundert bleiben?

Das hat Spaß gemacht! Dieses Jugendbuch ist wirklich toll geschrieben und bietet einen sehr unterhaltsamen Mix aus Zeitreisestory, Spannung, Humor und „klassischen“ Jugendthemen wie Stress mit den Eltern oder erste Liebe. Mark Twain kann man gewissermaßen als Sahnehäubchen bezeichnen, er fügt sich wunderbar in die Handlung ein und wirkt dabei richtig „echt“. Dazu tragen zum Beispiel diverse Sätze bei, die ich aus seinem Buch „Die schreckliche deutsche Sprache“ kenne und die er hier äußert. Mit großem Einfallsreichtum gelingt der Autorin eine phantasievolle Geschichte, die trotzdem in sich schlüssig wirkt.

Den Vorgängerband „Blätterrauschen“ kenne ich noch nicht. Verständnisprobleme gab es trotzdem keine, denn zum einen gibt es genug Erklärungen im Text und zum anderen weist die Autorin schon im Vorwort darauf hin, dass es im Anhang eine Inhaltsangabe zu „Blätterrauschen“ gibt. Apropos Vorwort: Dieses wird sie (laut Datumsangabe) im August 2040 geschrieben haben ;-) Ich liebe solch kleine witzige Einfälle!

Fazit: Hier stimmt alles. Tolle Zeitreisestory, die richtig Spaß macht!

»Wow! Wo hast du gelernt, ein Schloss zu knacken?«, wollte Rosa wissen.
»In der Schule. Zeitreise-Überlebenstraining für Anfänger, Übung 7.«

Bewertung vom 24.11.2016
Pieper, Tim

Kalte Havel


ausgezeichnet

»Es ist sehr ernst. Sein bester Freund Hendrik hat ihn gestern Abend abgeholt. Anscheinend sind sie zur Sacrower Heilandskirche gefahren. Dort wurde Hendrik heute Morgen aufgefunden. Erschossen! Und Alexander ist verschwunden und meldet sich nicht. Sein Handy ist ausgestellt. Ich mache mir solche Sorgen.«

Eigentlich ist Hauptkommissar Toni Sanftleben von der Kriminalpolizei Potsdam seit rund 1,5 Jahren aus privaten Gründen beurlaubt, aber als Staatsanwältin Caren Winter ihn bittet, seinen Dienst wieder aufzunehmen, um den Mord und das damit verbundene Verschwinden ihres 16jährigen Sohnes zu untersuchen, zögert er nicht lange. Doch der Fall wird Toni alles abfordern und zu einem Wettlauf gegen die Zeit werden…

Endlich wieder ein neuer Fall für Toni Sanftleben! Ich hatte mich sehr darauf gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Erneut kombiniert Tim Pieper einen spannenden Kriminalfall mit einer interessanten Rahmenhandlung rund um Tonis Privatleben und platziert all dies in eine Gegend, die nicht nur landschaftlich, sondern auch aus historischer Sicht reizvoll erscheint. Dabei werden die Örtlichkeiten so deutlich beschrieben, dass ich sie regelrecht vor mir sah und ohne Schwierigkeiten in die Atmosphäre eintauchen konnte. Speziell das Szenario rund um die Beelitzer Heilstätten war schon für die ein oder andere Gänsehaut gut.

Die Krimihandlung blieb durchgehend spannend und lud zum Mitermitteln ein. Eingestreute Rückblicke unterstützten dies, ließen mich glauben, dass ich auf dem Weg zur Lösung einen weiteren Schritt zurückgelegt hätte – um mich schließlich doch mit der Auflösung zu überraschen. An Verdächtigen mangelt es nicht und sowohl der Leser als auch Toni geraten bei den Ermittlungen schon mal auf die falsche Fährte. Letztlich sind sowohl die Ermittlungsarbeiten als auch die Auflösung logisch und schlüssig – für mich stets ein wichtiger Punkt, gerade bei einem Krimi.

Toni ist ein Mann mit Schwächen und ein Mann mit einer besonderen Geschichte. Wer den Vorgängerband nicht gelesen hat, muss aber keine Verständnisprobleme fürchten, die wichtigsten Infos werden genannt. Ganz eindeutig ist Toni ein Sympathieträger, mit dem man gerne mitfiebert. Auch unter den übrigen Charakteren sind einige sehr interessante dabei, sowohl solche, die man mag als auch solche, denen man beinahe alles zutrauen würde.

Fazit: Rundum gelungenes Krimivergnügen, spannend und vor toller Kulisse.

Bewertung vom 19.11.2016
Briag, Elaine

Mein Sommer mit Mémé


ausgezeichnet

»Sie wünschte, sie könnte das Licht einfangen, das durch die Zweige und Blätter der Kastanie drückte, den betörenden Duft der Gräser in ein Fläschchen füllen. Es zu besonderen Anlässen öffnen.«

Eigentlich wollte Paula sich mit ihrem Verlobten Jakob in Paris treffen. Doch Mémé, eine Matriarchin, wie sie im Buche steht, beordert die gesamte Familie ins Burgund zu ihrem Château, das dringend renoviert werden muss. Auch einige der anderen Familienmitglieder reisen nicht gerade freiwillig an – Konflikte sind somit vorprogrammiert. Ohnehin kriselt es in der ein oder anderen Beziehung, die 14jährige Urenkelin rebelliert und eine unerwartete Bedrohung kommt auf Mémés geliebtes Château zu…

Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise in ein traumhaft schönes Stück Frankreich. Dort, inmitten einer Landschaft, deren Beschreibung von der Liebe der Autorin zu ihr geprägt ist, nimmt man Teil an einer Familiengeschichte, die im Laufe des Sommers eine intensive Entwicklung erfährt.
In diesem besonderen Sommer werden alte Familiengeheimnisse ans Licht gebracht, es werden aktuelle Probleme angegangen, es wird sich gestritten und geliebt und zwischendurch immer ausgezeichnet gegessen ;-) Langeweile gibt es nicht, weder für die Protagonisten, noch für den Leser.

Die Charaktere gestalten sich vielschichtig und sind für Überraschungen gut. Ich merkte, dass mir manche Eigenarten gewaltig auf die Nerven gingen, ich andere hingegen liebenswert fand. In der Summe ergibt das ganz normale Menschen, denn wer hat schon einen nur guten oder nur schlechten Charakter?
Auch die angesprochenen Probleme sind keine exotischen sondern solche, wie sie sehr vielen Menschen bekannt vorkommen werden. Auch mir ging das so, weshalb ich das Lesen manchmal als sehr aufwühlend empfand, gleichzeitig aber durch den leichten und angenehmen Stil getröstet wurde.

Am Ende steht für die Protagonisten ein gemeinsam erlebter Sommer, in dem sie nicht nur über die anderen, sondern auch über sich selbst neue Dinge erfahren konnten. Mir als Leserin brachte das Buch einige unterhaltsame Stunden und den ein oder anderen Denkanstoß.

Fazit: Charmante Familiengeschichte vor wunderschöner Kulisse. Leicht, aber trotzdem mit Tiefgang.

»Ich glaube daran, dass wir zulassen, wozu wir bereit sind, und dass uns etwas zur richtigen Zeit erreicht, wenn wir mit offenen Augen durch die Welt gehen.«

Bewertung vom 11.11.2016
Thorne, Jack;Rowling, J. K.;Tiffany, John

Harry Potter: Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script)


sehr gut

»In Hogwarts werden sie was aus dir machen, Albus. Dort gibt es nichts, wovor man Angst haben müsste, das verspreche ich dir.«

19 Jahre sind vergangen, seit Harry Potter und seine Freunde die Dunkelheit aus der Welt vertrieben haben. Er ist nun ein Mann von 37 Jahren, verheiratet mit Ginny und Vater von James, Albus Severus und Lily.
Albus ist nun 11 Jahre alt und das bedeutet, dass sein erstes Jahr in Hogwarts beginnt. Aber das Leben als Sohn einer lebenden Legende ist nicht immer einfach und Albus hadert mit dem gewaltigen Schatten, in dem er steht.
Harry Potter, der sich ohnehin auf seinem Posten im Zaubereiministerium nicht über mangelnde Arbeit beklagen kann, muss sich regelmäßigen Vater-Sohn-Konflikten stellen. Und darüber hinaus feststellen, dass sein Kampf gegen dunkle Mächte scheinbar nie zu Ende geht…

Endlich ein neuer Harry Potter! Ich hatte mich sehr auf die Rückkehr nach Hogwarts gefreut, und ich wurde nicht enttäuscht. Bekannte Schauplätze, bekannte Charaktere – ich war sofort wieder in der Geschichte, freute mich über die typischen Verhaltensweisen der Personen, sah sie gleich wieder vor meinem inneren Auge. Gut, sie waren ein paar Jahre älter geworden, aber das war ja nun nichts Neues, machten sie doch auch schon während der sieben vorausgehenden Geschichten eine Entwicklung vom Kind zum jungen Erwachsenen durch.
Auch die neuen Charaktere, in erster Linie die Nachfolgegeneration, wuchsen mir gleich ans Herz und gerne verfolgte ich, wie sich um sie herum die Handlung entwickelte.
Die war nun nicht soo überraschend. Generationenkonflikte sind etwas völlig Normales und machen auch vor magischen Familien nicht halt. Und wo Harry Potter ist, ist die Dunkelheit nicht weit. Als erfahrener Harry-Potter-Leser merkt man schnell, von welcher Seite Böses droht, aber das minderte mein Lesevergnügen nicht. Und auf bewährte Art und Weise steigerte sich die Spannung, so dass ich speziell zum Ende hin das Buch nicht mehr aus der Hand legen mochte.

Der Stil ist natürlich anders als bei den Vorgängerbänden, schließlich handelt es sich hier um ein Theaterstück. Aber anders bedeutet nicht schlechter, ich hab mich jedenfalls mit dem Buch sehr wohl gefühlt. Für Theater-Fans gibt es im Anhang übrigens die komplette Besetzungsliste und auch das gesamte Kreativ- und Produktionsteam wird namentlich aufgeführt.

Fazit: Harry Potter mag älter geworden sein, aber ich hab mich beim Lesen wieder jünger gefühlt ;-)

Ginny: Es wird ihnen doch gut gehen, nicht wahr?
Hermine: Hogwarts ist groß.
Ron: Groß. Wunderbar. Und es gibt dort jede Menge zu essen. Ich würd alles dafür geben, wenn ich noch einmal zurückkönnte.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.