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vielleser18
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Hessen
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Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2014
Margil, Irene;Schlüter, Andreas

Zwillingschaos hoch zwei - Happy Birthday


ausgezeichnet

rene Margil und Andreas Schlüter schreiben gemeinsam. Aber auch wieder getrennt. Es geht um eine Geschichte und zwei Sichtweisen:

Die Zwillinge Malte und Julie werden bald 13. Ihren Geburtstag würden sie am liebsten getrennt feiern. Zu gegensätzlich sind doch ihre Wünsche und Vorstellungen von einer gelungenen Feier. Doch sie kommen nicht gegen ihre Eltern an, oder ? Die möchten nämlich, dass die beiden wie jedes Jahr gemeinsam feiern.

Dem Autorenduo ist es mal wieder gelungen ein ungewöhnliches Buch zu schreiben. Ein Buch, dass man von zwei Seiten lesen muss. Die eine Seite gehört zu Malte, die andere zu Julie. Jeder der beiden erzählt für sich durch alle möglichen Stilmittel (Tagebucheinträge, SMS, Mails) die Eindrücke des Tages. Es gibt keinen Erzähler - es gibt die Sichtweisen des Zwillingspaares.
Dazu ist das ganze aufgelockert gestaltet, mit Zeichnungen, mit Kästchen....mit verschiedenen Schriftarten und vielem mehr.

Wie man das Buch liest, das ist jedem selbst überlassen. Erst Julie ? Erst Malte ? Abwechselnd ? Ich habe es abwechselnd gelesen und mich hineintreiben lassen in die Gedanken und Gefühle, die Meinungen und Aktivitäten der beiden. Die Geschichte ist abwechsungsreich und überraschend, lustig und auch etwas spannend.

Bewertung vom 02.12.2014
Corbi, Inez

Weit wie der Himmel


ausgezeichnet

Die 15jährige Kat gehört zu den "Voortrekkern", burischen Bewohner der Kapregion, die in einem großen Treck auswandern, um nach der Besetzung ihrer bisherigen Region durch die Engländer, eine neue Bleibe zu finden. Doch unterwegs stößt sie auf den verletzten Simon. Sie hilft ihm, ohne zu wissen, wer er ist. Als Simon den Treck begleitet, bahnt sich zwischen den beiden eine verbotene Liebe an. Doch das sind nicht die einzigen Hindernisse. Denn nicht nur der Weg ins neue Land ist gefahrvoll, weitaus schlimmeres wartet auf sie......

Inez Corbi hat mit "Weit wie der Himmel" einen spannenden Jugendroman geschrieben, der aber auch alle anderen Altersklassen anspricht. Sie vermittelt authentische Geschichtsabläufe, doch durch die von ihr geschaffenen Protagonisten wird dem ganzen Leben eingehaucht. Dabei verzichtet sie nicht auf historische Persönlichkeiten, die wirklich gelebt haben.
Es ist das Jahr 1837, Rassenkonflikte, Konflikte zwischen Buren und Engländern, territoriale Gebietsansprüche und ein Leben nach Normen bestimmen das Leben der damaligen Bevölkerung im heutigen Südafrika.
Nun treffen die verschiedenen Bevölkerungsgruppen aufeinander. Die Konfklikte werden meist nicht friedlich gelöst.
Durch diesen Roman bekommt man ein ziemlich gutes Bild der damaligen Zeit. Der Autorin gelingt es, die Geschichte spannend, aber auch romantisch zu erzählen. Man fliegt geradezu durch dieses Buch und fiebert mit.

Zum Schluß - im Nachwort - erläutert die Inez Corbi noch die geschichtlichen Fakten, die sie in diesem Buch verarbeitet hat.

Fazit:
Kurzweilig, informativ und dabei auch noch spannend erzählt !

Bewertung vom 27.11.2014
Dahlke, Ruediger

Peace Food - Vegano Italiano


sehr gut

Vegan ist ein neuer Trend. Wir haben dieses Buch ausprobiert, nicht unbedingt, weil wir vegan leben, sondern weil ich neue Rezepte gerne nachkoche und weil eines meiner Kinder eine Milchallergie hat. Weniger Fleisch - da sind sich wohl die meisten einig, wird uns allen gut tun.

Ruediger Dahlke hat am Anfang einen 30 Seiten lange Einführung geschrieben, über vegane Ernährung und ein Hoch auf die italienische Küche. Meiner Ansicht ist diese Einleitung viel zu lang geworden, so ausführlich brauche ich das nicht, und ich möchte mich auch nicht durch irgendwelche Studien "bekehren lassen". In der Kürze liegt die Würze - so hätte ich mir das Vorwort gewünscht.

Die Rezepte sind aufgeteilt in die Bereiche

1. Antipasti (Vorspeisen)
2. Prima Piatti (Der erste Gang)
3. Seconi Piatti & Contorni (Der zweite Gang und Beilagen)
4. Dolci (Dessert & Gebäck)

Noch habe ich nicht alle Speisen nachgekocht, sondern nur die, die uns auf Anhieb zusagten. Viele von denen sind nun auf unserem regelmäßigen Speiseplan gelandet.
Besonders davon hervorheben möchte ich die

Spaghetti mit Sizilianische Mandelsauce
Foccacio mit Tomaten
Panna Cocco mit Himbeeren
Dinkel LEinsamen Cracker
Kichererbsencreme

Bei manchen Gerichten war ich erst einmal neugierig, weil ich viele Zutaten noch nie verwendet hatte (Kichererbsenmehl z.B., oder Dinkel für die Suppe), bei manchen musste ich daher erst einmal in den Geschäften suchen. Die meisten Sachen waren aber problemlos zu besorgen. Gerichte bei denen mir die Zutaten zu ausgefallen waren, habe ich einfach ausgelassen oder abgeändert.
Auch das Kochen nach Anleitung war nicht allzu schwierig. Man sollte sich das Rezept allerdings früh genug durchlesen (manchmal mussten Zutaten quellen) und vor allem vor dem Zubereiten nochmal die Arbeitsschritte genau durchlesen.

Ich werde noch viele Gerichte aus diesem Buch zubereiten. Dies war mein erstes veganes Kochbuch und ich kann es daher nicht mit anderen vergleichen. Aber da wir viele neue und leckere Gerichte entdeckt haben, uns nicht immer alles aus einem Kochbuch schmecken muss (dafür gibt es ja verschiedene Geschmäcker), bin ich doch sehr zufrieden mit der angebotenen Auswahl.

Bewertung vom 25.11.2014
Schweikert, Ulrike

Hinter den Spiegeln


ausgezeichnet

Wien 1892; Komtess Luise, Tochter des Grafen von Waldenberg, erwacht aus ihrem Koma, dass sie infolge eines Reitunfalles erlitten hat. Doch sie leidet unter Gedächtnisverlust. Nicht nur, dass sie sich an den Unfall nicht erinnern kann, sondern auch ihre Umwelt ist ihr fremd, wenn auch irgendwie vertraut. Mit Hilfe ihrer Zofe Dana und dem Haushofmeister Milan gelingt es ihr, ihre Unsicherheiten zu überspielen und nach außen hin sich nichts anmerken zu lassen.
Doch Luise hat sich gewandelt. Sie beobachtet mehr und nimmt ihre Umwelt stärker war. Auch der Zuckerbäcker Stephan Brucker, der schon lange heimlich die schöne Komtess liebt, wir von ihr nun beachtet. In seiner Backstube duftet es nicht nur nach Mandeln und Schokolade, sondern die warme Atmosphäre in Stephan´s Familie lockt Luise an. Gerade weil unter dem Dach der Waldenbergs eine eher eisige und angespannte Atmosphäre herrscht, da Onkel Philipp. Tante Irma, Cousin Max und Cousine Gabriele mit im Haushalt der Waldenbergs leben. Als geduldeter Anhang.....

Ulrike Schweikert hat auf knapp 460 Seiten eine alte Welt wieder aufleben lassen. Nicht nur, dass sie hier eine Adelsfamilie und eine Handwerksfamilie gekonnt porträtiert hat, sondern auch die Angestellten im Hause Waldenberg bekommen Leben eingehaucht.
Wechselnde Sichtweisen lassen uns hinter die Kulissen der verschiedenen Protagonisten blicken, Abgründe tauchen genauso auf, wie Liebe und das Verhalten bei Hofe im Wien Ende des 19. Jahrhunderts.
Fast bildhaft gelingt ihr die Darstellung der Geschichte. Gerade bei den Schilderungen in der Backstube, möchte man am liebsten in die Pralines und Torten beißen ! Aber auch die Szenen am Hof oder im Alltag von Luise werden detaillgetreu erzählt und man lässt sich fast mit auf das Tanzparkett führen.

"Hinter den Spiegeln" ist eine gekonnte Mischung aus Spannung, Liebe, Konflikten und Milieustudie, dass sich angenehm und abwechslungsreich lesen lies.
Das Ende, obwohl abgeschlossen, lässt noch Hoffnung, dass es evtl. noch eine Fortsetzung geben könnte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2014
Abidi, Heike

Und immer wieder Weihnachten . . .


ausgezeichnet

Wieder einmal steht Weihnachten vor der Tür. Aber zum leidwesend er zehnjährigen Noelle herrscht im Hause Engel nur Stress. Keine Zeit für gemütliche Adventsstimmung, keine Zeit zum Plätzchen backen. Als dann Heiligabend anbricht, ist Chaos pur. Alles geht schief, doch Noelle hat von einem Obdachlosen eine Weihnachtswunschkugel geschenkt bekommen, und so wünscht sie sich ganz schnell einen perfekten Heiligabend. Doch als am nächsten Tag Heiligabend von vorne beginnt und alles perfekt ist, wünscht sich Noelle, sie hätte sich etwas ganz anderes gewünscht. Und dann bricht nach der Nacht zum dritten Mal der Heiligabend an.

Doch was alles genau passiert und wie Niclas und Noelle wieder aus dieser Zeitschleife herausfinden, dass müsst ihr selber lesen, denn "Und immer wieder Weihnachten " ist ein ganz bezauberndes Buch, bei dem sich auch die Erwachsenen manchmal einen Spiegel vorhalten können.

Wie sieht ein perfekter Heiligaend eigentlich aus ? Was, wenn Wünche wahr werden könnten ?

Heike Abidi gelingt es mit diesem Buch wunderbar auf Weihnachten einzustimmen und dem Buch und der Geschichte Leben einzuhauchen. Aus Sicht von Noelle erleben wir Leser was so alles doch schief laufen kann und was - und das ist besonders wichtig - auch Kinder denken und fühlen und wie wichtig gerade dieses Fest für die Familie ist. Streß gehört auf keinen Fall dazu.

Die Geschichte eignet sich wunderbar zum Vorlesen, denn auch Erwachsene (Vorleser) werden sich doch vielleicht in der ein oder anderen Szene wieder erkennen.
Dabei wird nicht mit erhobenen Zeigefinger erzählt, sondern an vielen Stellen lustig und an vielen anderen so richtig schön. Wundervoll gestaltete Bilder runden das Lesevergnügen ab.

Hervorzuheben ist auch das passende Cover, bei dem man die Schneeflocken sogar richtig fühlen kann !

Eine wunderbare Zugabe der Autorin ist, dass alle Protagonisten weihnachtliche Namen bekommen haben. Nicht nur Noelle und Niclas kommen in dieser Geschichte vor, sondern u.a. auch Felicitas (von Feliz Navidad), Caspar, Familie Engel, Familie Schäfer, Chris, Stella und Balthasar.


Ich habe dieses Buch meinem sechsjährigen Sohn vorgelesen. Ihm hat es richtig gut gefallen.
Es kann aber von den Kindern (ca. ab 8 Jahren) auch selber gelesen werden.
Bei kleineren Kindern muss man evtl. ab und an einen kleinen Satz weglassen, da Noelle anfangs nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt. Wenn man das aber einfach "überliest", fällt es auch nicht auf.

Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte für die Advents- und Weihnachtszeit !

Bewertung vom 11.11.2014
Hülsmann, Petra

Hummeln im Herzen


ausgezeichnet

Geht es noch schlimmer ? Alles läuft schief bei den Hochzeitsvorbereitungen - doch dann, eine Woche vor der Hochzeit und Lena´s 30. Geburtstag lässt Simon sie sitzen. Verzweifelt flüchtet Lena in die WG ihres Bruders - dort leben auch Juli, seine Freundin und der chaotische Womenizer Ben. Und um noch eines darauf zu setzen, verliert sie auch noch ihren Job. Lena ist verzweifelt, wünscht sie sich doch nur eines: Karriere zu machen und endlich so zu sein, wie Ben´s häufig wechselnde Freundinnen: selbstbewußt und strahlend schön.

"Hummeln im Herzen " ist der Debütroman der Hamburgerin Petra Hülsmann. Und in Hamburg spielt auch dieser herzerwärmende Roman. Und dieser Roman hat mir von der ersten Seite an gefallen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so witzig und spritzig, so voller toller Dialoge und Wendungen. Auch wenn manches vorhersehbar war, hat das nichts daran geändert, dass ich mit Vollgas durch das Buch gerauscht bin und am Ende gedacht habe: schade, schon vorbei.

Das Buch wird aus der Sicht von Lena erzählt, der Hauptprotagonistin. Durch den Ich-Erzählstil bekommt man auch die Gedanken und vor allem die wechselnden Gefühle der Akteurin mit, was unheimlich authentisch, manchmal witzig und oft sehr herzerwärmend war.

Klasse fand ich die Umschlaggestaltung, mit einer fühlbaren Hummel und am Ende vom Buch kann man sich sogar die Häkelanleitung für diese Hummel herunterladen.

Fazit:
Ein sonniges Buch voller gut ausgearbeiteter Ideen und eine tolle Liebeskomödie! Petra Hülsmann braucht sich vor Kerstin Gier und Anne Hertz nicht zu verstecken !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2014
Freund, René

Mein Vater, der Deserteur


ausgezeichnet

Gerard Freund hat seinem Sohn nicht nur ein Kriegstagebuch hinterlassen, sondern mit ihm auch eine Geschichte. Der österreichische Autor René Freund ist dieser Geschichte auf den Grund gegangen und hat während seiner Recherche Schauplätze gesucht und besucht, hat Verwandte befragt und Zeitzeugen um Mithilfe gebeten.

Gerhard Freund (1925 - 1979), wurde als 18jähriger zur Wehrmacht eingezogen und dersertierte 1944 in Paris. Er kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung wurde er Schauspieler, der erste österreichische Fernsehdirektor und 1978 und 1979 der Intendant der Wiener Festpielwochen.

Sein Sohn René hat mit seinem Buch " Mein Vater, der Deserteur" ein Sachbuch geschrieben, bei dem er nicht nur das Kriegstagebuch seines Vaters veröffentlichte, sondern auch seine Recherche beschrieb und seine Gedanken und Meinungen offenlegt. Das Buch ist dadurch nicht nur sehr persönlich geworden, sondern nimmt den Leser dadurch auch mit auf diese Reise in die Vergangenheit.

Häufige Wechsel - Ausschnitte aus dem Kriegstagebuch und Spurensuche in den 2000er Jahren wechseln einander ab. Auch die Erinnerungen eines Amerikaners (des Schwiegervaters von René Freunds Schwester), der als amerikanischer Soldat am D-Day in der Normandie landete, hat Freund mit eingebaut.

Die geschilderten Erlebnisse auf beiden Seiten des Krieges personifizieren den Krieg - in all seinen schrecklichen Auswirkungen und bilden einen Teil des Buches. Doch es gibt auch noch den anderen Teil.

René Freunds Spurensuche, seine Aufarbeitung der Familiengeschichte, die Auseinandersetzung mit verschiedenen Meinungen, Meinungsänderungen, seine Recherchen, all das fliesst hier eng verwoben mit in diese Geschichte. Seine persönliche Reise in die Vergangenheit hat er mit diesem Buch festgehalten. Offen und nachdenklich.

"Wir sind so wahnsinnig gut darin, das Verhalten der Menschen "damals" mit unseren moralischen Kriterien von heute zu beurteilen. Und natürlich aus der Sicherheit von heute. Mutig ist das nicht gerade. Es bringt auch nicht viel, weil das moralische Urteil dem Versuch zu verstehen im Wege steht. " (S. 199)

Mir hat diese Suche, diese Auseinandersetzung und diese Aufarbeitung gefallen. Es macht nachdenklich, es personifiziert den Krieg, man schaut hinter die Kulissen und es stößt an es irgendwie auch zu versuchen - bevor es zu spät ist.

Bewertung vom 05.11.2014
Fitzek, Sebastian

Passagier 23


ausgezeichnet

mmer wieder verschwinden Menschen auf Kreuzfahrtschiffen. Jedes Jahr. Auch auf der "Sultan of the Seas". Vor fünf Jahren verschwanden dort Martin Schwartz´Frau und Sohn. Die offizielle Todesursache lautet "erweiteter Suizid". Doch Martin Schwartz hadert immer noch mit dieser Feststellung. Als ihn ein ungewöhnlicher Anruf von einer sogenannten Krimiautorin erreicht, die ihm berichtet, dass ein verschwundenes Mädchen auf der "Sultan" wieder aufgetaucht ist, zusammen mit dem Teddy seines Sohnes, bucht er Hals über Kopf eine Passage auf dem Schiff......

Ich kenne (leider) noch nicht alle Thriller von Sebastian Fitzek, aber alle, die ich gelesen habe, konnten mich fesseln, waren super spannend und haben eines vollbracht: am Ende haben sie mich immer wieder überrascht.
Auch sein neuester Thriller hatte es wieder mal in sich. Mehrere Handlungsstränge, vermisste Personen, Action und Spannung. Dabei ein Schreibstil, bei dem man automatisch ein inneres Kino vor Augen hat und alles sich fast bildhaft vorstellen kann. Mit dem Hauptprotagonisten Martin bin ich durch das Schiff gelaufen, habe mit ihm gelitten, habe mit ihm versucht das Rätsel zu lösen.....doch Sebastian Fitzek hatte immer wieder etwas nachzulegen, hatte mich immer wieder auf falsche Spuren gelockt und mich am Ende überrascht. Ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte und daher innerhalb von zwei Tagen durchgelesen hatte.

Dazu ein ungewöhnlicher Aufbau am Ende, die Danksagung wurde noch vor dem Schlußakkord mit eingebaut - mal etwas ganz anderes.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2014
Bonner, Stefan;Weiss, Anne

Betamännchen


sehr gut

Stefan Bonner und Anne Weiss haben hier abwechselend berichtet, wie es einem als Mann bzw. Frau mit Beziehungen so ergehen kann. Stefan, vaterlos in einem reinem Drei-Frauen-Generationenhaus aufgewachsen, fragt sich schon lange, was ist eigentlich der "typische Mann" ? Nun wird er bald Vater werden, was für neue Herausforderungen.
Anne ist Single. Gibt es keinen Mann, der zu ihr passt ? Was ist los mit der heutigen Männerwelt ? Mehr Schein als Sein ?

Um ehrlich zu sein, hätte mich der Titel und das Cover nicht unbedingt zum Lesen animiert. Betamännchen - mit dem Namen konnte ich anfangs nichts anfangen. Doch schnell wurde klar, dass es sich auf das "Alphatier" bezog.
Nun habe ich das Buch geschenkt bekommen und ich muss sagen, dass ich es innerhalb von wenigen Tagen gelesen habe. Es hat mich amüsiert, es hat mir gefallen.

Vor allem hat mir die abwechselnde weibliche- männliche Erzählweise gefallen. Die Probleme, die heutzutage so typisch sind, wurden hier in eine tolle Geschichte verpackt. Und die Autoren beschwören am Ende, dass alles auch der Wahrheit entspricht und ihnen so widerfahren ist (abgesehen von kleinen Änderungen um Personenrechte zu wahren).

Ist eine Frau nur lebensfähig mit einem Mann an ihrer Seite ? Wie ist die Rollenaufteilung ? Was macht einen Mann aus ? Wenn er Nägel in die Wand schlagen kann, Fußball spielen kann ? Sich handwerklich betätigen kann ? Muss er kochen können, Windeln wechseln ? Ist ein Mann erst ein Mann, wenn er ein Haus gebaut hat, ein Baum gepflanzt und ein Kind gezeugt hat ? Fragen über Fragen und auch die Autoren gehen in diesem Buch diesen Fragen auf den Grund.


Gefallen haben mir auch die vielen eingefügten Zitate und Sprüche, die den passenden Kontext zur Geschichte liefern.
Dazu das Nachwort, das nochmal deutlich macht, dass es keine Märchenerzählung ist, sondern einen realen Hintergrund hat. Daraus will ich das Schlußwort besonders hervorheben:

"Wir sind alle Individuen. Durch unsere Unterschiede werden wir erst interessant - und unsere Gesellschaft vielfältig und überlebensfähig. Echte Gleichstellung und Gerechtigkeit fängt damit an, den unterschiedlichsten Lebensentwürfen Wertschätung entgegenzubringen. Dabei ist ds Geschlecht wahrlich Nebensache" (S. 395)



Amüsant, witzig, doch auch im Kern tierisch ernst, die Darstellung des modernen Mannes. Dabei darf ich noch die Widmung des Autors in meinem Buch zitieren:

"Ich wünsche viel Freude beim Lesen und viele Erkenntnisse über den Mann"

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.