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Chattys Bücherblog
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Bretten

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Insgesamt 698 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2016
Springorum, Björn

Der Ruf des Henkers


ausgezeichnet

Als begeisterte Leserin historischer Roman war ich vom Titel sofort begeistert. Geschichten über Henker und Scharfrichters finde ich sehr interessant, auch wenn man selten etwas neues darüber liest.


Das vorliegende Buch ist jedoch etwas anders. Nicht nur, dass es ein Jugendbuch ist, nein... auch der Henker ist etwas anders.... oder sagen wir lieber.... besonders. Ja, William Calcraft ist wirklich besonders.

Aber beginnen wir mal von vorn. [Achtung Spoiler] Es beginnt in England in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der oberste Henker im Vereinigten Königreich wird in ein kleines Städtchen gebeten, um eine Hinrichtung durchzuführen. Als die Delinquenten zum Galgen geführt werden, durchbricht ein Junge die Menschenmenge und bittet den Henker um Gnade für Liz. Calcraft, der Henker spürt, dass irgendetwas nicht stimmt und vertagt kurzerhand die Hinrichtung, um den jungen Richard Winters anzuhören. Was jedoch niemand ahnt, der Henker ist nicht nur Henker. Und Liz ist nicht nur ein einfaches Mädchen. Und auch Richards Leben ändert sich komplett. Aber mehr möchte ich darüber nicht erzählen.

Der Autor hat es durch seine einfache und leicht verständliche Schreibweise geschafft, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und wollte. Ich habe sogar meine kostbare Nachtruhe für dieses Buch geopfert, nur um zu erfahren, wie alles weiter geht bzw. endet. Und das Ende....oh mein Gott.... ich sag nur... spektakulär!!!

Sehr gut hat mir auch die Darstellung der einzelnen Charakteren gefallen. Auch die Beschreibungen von London waren sehr detailliert, so dass ich mir die einzelnen Szenen sehr gut vorstellen konnte.

Als Entree für jedes Kapitel, wurde ein Torbogen gewählt, was den Leser immer wieder in die mittelalterliche Szene zurückführt.

- Fazit -

Anfangs war ich etwas skeptisch, da die Geschichte das Historiengenre leicht verlassen hatte. Ich habe jedoch schnell gemerkt, dass es der Spannung keinen Abbruch bringt, eher im Gegenteil. Der Spannungsbogen reicht von der ersten bis zur letzten Seite. Sehr gut fand ich das Nachwort, in dem auf die historische Persönlichkeit des Henkers eingegangen wird. Es handelt sich also um keine fiktive Person, sondern wohl nur um eine fiktive Geschichte. Aber eine Geschichte, die es in sich hat.

Es ist zwar ein Jugendbuch, aber durchaus auch für die erwachsenen Leser geeignet.

Ich hoffe, dass der Autor eine Fortsetzung schreibt, da ich unbedingt wissen möchte, wie es mit Richard und Rose weiter geht.

Bewertung vom 25.03.2016
Winter, Claudia

Aprikosenküsse


ausgezeichnet

Süss! Süß wie Aprikosenküsse! Ja, so könnte man diese Geschichte wirklich umschreiben.

Bereits beim Anblick des Covers, ist mir förmlich die Spucke im Mund zusammen gelaufen, so süß und saftig erscheinen die leckeren Früchte.

Doch nun mal zur eigentlichen Geschichte. Wie die Autorin selbst sagt, sind ihre Romane Herzensangelegenheiten. Diesem Ausspruch kann ich beim vorliegenden Buch voll und ganz zustimmen. Nehmen wir nur mal dieses kleine, fiktive Örtchen Montesimo in Italien. Es ist so herzlich beschrieben, dass ich den Eindruck hatte, ich könnte die kleinen Kinder durch die Gassen rennen sehen und nach ihrer Mama rufen. Wir erinnern uns hier an den Werbespot eine italienischen Spaghett-Sossen-Hersteller, bei dem der Name des Produktes immerzu aus dem Fenster gerufen wird.

Aber auch die Einwohner des Örtchen, [Achtung Spoiler] speziell Guiseppe, die nach einer nahezu vernichtenden Restaurantkritik einen Herzinfarkt erleidet, ist sehr herzlich aber trotzdem bestimmend dargestellt. Nicht zu vergessen natürlich auch Fabrizio, dem am Flughafen die Urne gestohlen wird.

Natürlich gibt es bei dieser Herzensgeschichte auch eine Frau. Nämlich die toughe, karrierebezogene Hanna, die für eine deutsche Gourmetzeitschrift Restaurants testet und nicht immer ein gutes Haar an ihnen lässt. Aber auch sie hat einen Tick. Denn nichts und niemand ist vor ihrer Handtasche sicher. Mehr möchte ich jedoch nicht darüber berichten.

Alles kommt wie es kommen muss und Hanna muss sich Fabrizio bzw. einer typischen italienischen Familie (dem Klischee sei dank

Bewertung vom 20.03.2016
Weiss, Claudia

Rattenfängerin


sehr gut

Wie bereits bei den Vorgängerbänden, bin ich auch hier wieder von der Geschichte und den darin verwobenen historischen Ereignissen stark beeindruckt.

Geschickt versteht es die Autorin, dem Leser noch ein bisschen Geschichtsunterricht unterzujubeln, was mitunter auch ganz schön anstrengend sein kann. Kaum hat man sich mit dem Hauptstrang beschäftigt und die Protagonisten zugeordnet, erwartet den Leser Seitenlänge historische Ereignisse und Details, die jedoch nie langweilig wirken, nur den Lesefluss beim Hauptstrang etwas einbremsen.

Da ich Wrangel und Gattin bereits aus den Vorgängerbänden kenne, waren sie mir vertraut und ich konnte mich sofort wieder in deren Handlungen einfinden. Die Örtlichkeiten waren so detailliert beschrieben, so dass ich mir alles genau vorstellen konnte, ja teilweise fast schon selbst den Brandgeruch wahrgenommen habe.

- Fazit -

Das Buch ist zwar eigenständig zu lesen, um aber die Handlungen der Protagonisten noch besser verstehen zu können, empfehle ich, die Vorgängerbänden zu lesen. Historisch interessierte Leser und Hamburg Kenner werden bei diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen.

Allein wegen der vielen eingeworfenen historischen Details und Ereignisse, ziehe ich einen Punkt ab und vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 20.03.2016
Amreich, Conny

Belle - Der Fluch von Balmoral Castle


ausgezeichnet

Oh....ein tolles Buch ....seufz....doch leider schon zuende.. Schon das Cover fand ich zauberhaft, interessant, aber auch etwas mystisch. Bedingt wohl durch die beiden Augen.

Aber beginnen wir von vorn: [Spoiler] Alles beginnt in Indien im Jahr 1857. Dort tobt der Krieg zwischen den Indern und den Briten. Obwohl sie mit ungleichen Waffen kämpfen (Schwert und Elefant, Gewehr und Pferd) gibt es ein ständiges Aufbäumen der beiden Fronten. Grausam werden die Inder gefangen genommen und getötet. Aber auf den Anführer der Inder wartet eine besonders brutale und grausame Strafe. Er wird in blutige Kuhhäute eingenäht (die Kuh gilt im Übrigen als Heilig in Indien), und vor eine Kanone gebunden. Mit seinen letzten Worten spricht er einen Fluch aus. Den Flüche gegen Arthur of Cumberwall. Auf das alle Menschen erkennen, welches Monster er ist.

Die Geschichte fängt nach einem Zeitsprung und Ortswechsel aber erst richtig an. Nämlich als 1877 in Schottland ein Tierarzt die Nachricht erhält. dass er das kranke Pferd der Königin heilen soll. Seine Tochter Belle, die ebenfalls gerne Tierärztin werden möchte, begleitet ihn und das Abenteuer bzw. das Märchen nimmt seinen Lauf.

Die Autorin, Conny Amreich, hat es geschafft, mich auf den ca. 220 Seiten komplett in eine Märchenwelt abtauchen zu lassen. Gänzlich vergessen waren Zeit und Raum, ich wollte einfach nur lesen.

Märchen mit kriminalistische Handlung, so würde ich dieses Buch einordnen. Viele schöne Seufz-Momente, sehr interessante und spannende Szenen, und Protagonisten, die einfach liebenswert sind.

- Fazit -

Ein tolles und kurzweiliges Buch, für zwischendurch. Märchen gespickt mit ein bisschen Krimi.... aber ganz viel Unterhaltung.

Ich habe es sehr genossen und vergebe deshalb 5 Sterne.

Bewertung vom 06.03.2016
Thurner, Michael M.

König in Ketten


gut

Der aufmerksame Leser meiner Rezensionen wird inzwischen wissen, dass ich ein absoluter Cover-Käufer bin. Genau aus diesem Grund wollte ich auch das vorliegende Buch haben. Ein Langschwert mit Ketten.... das hatte mich schon sehr neugierig gemacht.

Der Rückentext klang ebenso interessant, und auch der Prolog machte mich neugierig. Was genau war das Lederland? Und was hatte es mit dem Fetten Mann auf sich.

Schnell hatte ich mich dann auch in die Geschichte eingelesen. Aber schon nach einigen Seiten habe ich festgestellt, dass die Charakteren mir irgendwie zu farblos sind. Klar, einige Großmäuler sind dabei, die auch gerne mal etwas derber auftreten, aber ansonsten konnte mich niemand so richtig fesseln.

Auch die Geschichte selbst plätschert so ein bisschen vor sich hin. Zwar nicht langweilig, aber auch nicht wirklich rasant und spannend. Ich würde eher sagen, dass man einfach nur liest.

Sehr gut fand ich zu Beginn das Personarium. So war gleich klar, mit wem man es zu tun hatte.

- Fazit -

Es ist ein Fantasyroman, der einfach nett zu lesen ist. Sprachlich sehr modern, jedoch eine wenig mitreißende Geschichte.

Bewertung vom 05.03.2016
Faber, Dietrich

Toter geht's nicht / Henning Bröhmann Bd.1


ausgezeichnet

Als "alte" Krimi-Tante wollte ich unbedingt diesen Krimi lesen. Lange hatte ich ihn auf meiner Wunschliste und plötzlich hatte sich die Gelegenheit geboten, dieses Buch zu erhalten. Schon das Cover hatte es mir seiner Zeit angetan. Was wohl dieser Fuchs damit zu tun hatte? Sehr gespannt habe ich mich an das Debüt des Autors, Dietrich Faber, gemacht. Und ... ich wurde nicht enttäuscht.

In Kriminalhauptkommissar Bröhmanns erstem Fall lernt der Leser den leicht chaotischen und etwas verteilten Henning Bröhmann kennen, der plötzlich alleinerziehender Vater von zwei Kindern wird. Aber nicht, dass man denkt, die Frau wäre gestorben oder so..... nein.... ganz anders. Aber hierzu möchte ich nicht mehr verraten.

Obwohl die kriminalistische Handlung in diesem Buch etwas zu kurz kommt, erlebt man die Familie Bröhmann, wie sie leibt und lebt. Durch die sehr moderne Sprache mit viel Wortwitz erscheint der Krimi jedoch gar nicht zweitrangig. Geschickt versteht der Autor es, immer wieder zum Mord zurückzukehren, dann aber auch wieder an er Familiengeschichte weiter zu arbeiten, bis dann zum Schluss.... nee, das Ende verrate ich nicht. Eines sei jedoch gesagt, es ist ein unerwarteter Ausgang, aber mit viel Spannung zum Nachfolgeband.

- Fazit -

Krimi oder Familiendrama....das ist hier die Frage. Ich würde sagen, es ist beides, jedoch sehr geschickt miteinander verwoben. Nie langweilig, vielmehr ein wahrhaft heiterer und beschwingter Lesegenuss.

Band 2.... ich koooomme

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Bewertung vom 02.03.2016
Knoblich, Heidi

Winteräpfel


ausgezeichnet

Das tolle Cover vermittelt direktes Winterfeeling. Man kann förmlich das Geräusch des fallenden Schnees vernehmen. Das Knirschen des Schnees unter den Kufen des Schlittens.... absolutes Winterfeeling. Sofort verspürte ich den Drang in diesem Buch zu lesen, die Fotos zu betrachten und mich von der Autorin in eine Zeit versetzen zu lassen, in der zwar die erste Elektrische Eisenbahn gebaut, die erste Tollwut-Schutzimpfung entwickelt wurden und die Frauen um ihr Wahlrecht gekämpft haben, aber auch jene Zeit, in der es Menschen wie Fanny Mayer gab. Fanny, die völlig selbstlos ihr bisheriges Leben aufgegeben hatte, weil ihr Bruder plötzlich mit einem Neugeborenen alle da stand. Gerade war seine Frau gestorben, da zieht seine Schwester bei ihm ein. Eigentlich nur vorübergehend, so war zumindest der Plan. Aber man ahnt es schon. Das Leben geht manchmal seltsame Wege.

Durch Heidi Knoblichs einfühlsamen Schreibstil, erlebt der Leser, wie sich Fannys Welt langsam aber sicher verändert. Bedingt auch durch Armand Truffaut. Mehr möchte ich jedoch nicht über Armand verraten. Fanny, die sehr geradlinig, aufrichtig und abergläubisch ist, erfährt auf dem Feldberger Hof, die andere Seite des Lebens. Aber durchaus ein Leben, in dem sie sich sehr wohl fühlt.

Neben der Geschichte, haben mir auch die Karten zu Beginn und zum Ende des Buches gefallen. Sie ermöglichen einen schönen Ausblick auf den Feldberg nebst den umliegenden Dörfern und Städten.

Auch das Portrait von Fanny Mayer finde ich sehr gut, da es mir sehr geholfen hat, mir die Protagonistin noch besser vorstellen zu können, obwohl die Autorin Fanny perfekt charakterisiert hat.

Die Worterklärungen im Glossar helfen wirklich, die Sprache besser zu verstehen. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich Begriffen mehrmals laut ausgesprochen habe um deren Bedeutung herauszufinden und die Sprache bzw. den Dialekt etwas nachzuahmen. (Hierzu verweise ich auf das Wort "Stierenaugen", dessen Bedeutung ich nur erahnen konnte.)

Da mir das Buch als Jubiläumsausgabe "125 Jahre Skilauf im Schwarzwald" vorliegt, möchte ich auch unbedingt noch auf die tollen Fotos im Anhang verweisen. Wunderschöne Fotos wurden hier zur Verfügung gestellt.

- Fazit -

Ich habe wirklich jede Seite dieses Buches genossen. Die Worte waren sehr gefühlvoll gewählt, die Protagonisten beeindruckend charakterisiert, die Umgebung detailliert beschrieben. Die ganze Geschichte wirkte so realistisch, das man fast schon den Duft der Äpfel riechen konnte.

Vielen Dank für die tollen Lesestunden