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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2019
Duschek, Markus

Im Bann der Angst (MP3-Download)


sehr gut

Auguste Dupin wird von der Comtesse de Ville gebeten, ihren Sohn Gerhard aus den Fängen einer Sekte zu befreien. Die Sektierer rekrutieren ihre Mitglieder allesamt aus den besten Kreisen und vermitteln ihnen eine vermeintliche Abkehr von materiellen Werten und gesellschaftlichen Zwängen, doch gab es schon seltsame Todesfälle. Dupin will sich nun in die Sekte einschleusen, doch das charismatische Oberhaupt hat Dupins Scharade längst durchschaut.

Nachdem der Serienauftakt mit Folge 01 „Insel der tödlichen Rätsel“ doch ein wenig zäh und langatmig geraten war, kann „Im Bann der Angst“ mit einer durchaus unterhaltsamen und kurzweiligen Geschichte aufwarten, die einen soliden Spannungsbogen hat und mit einigen überraschenden Wendungen punkten kann. Das Ende hat dann sogar einige Überraschungen parat, die man so nicht erwartet hätte.
Die Sprecherriege kann ebenfalls überzeugen! Manfred Lehmann als Auguste Dupin und Uve Teschner als Edgar Allan Poe sind ja mit ihren Figuren bereits durch die Serie „Sherlock Holmes & Co.“ Bestens vertraut und machen ihre Sache auch hier sehr gut. Als Erzähler führt Douglas Welbat auf ruhige und doch souveräne Weise durch die Folge. Weitere Sprecher sind Torsten Michaelis, Helmut Krauss und Annika Braunmiller-Jest, auch sie allesamt versierte Hörspielsprecher, denen es gelingt in ihren Rollen zu überzeugen. Auch akustisch kann die Folge sich sehen lassen, sowohl die stimmungsvolle Musik, als auch die dichte Geräuschkulisse sorgen für eine adäquate Klanguntermalung, die viel zur stimmigen Atmosphäre beiträgt.

FaziT: Im Gegensatz zu Folge 1 gibt es hier eine deutliche Steigerung, sowohl im inhaltlichen Bereich, als auch bei der Spannung. Insgesamt eine kurzweilige Krimistory, die gute Unterhaltung bietet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2019
McGraup, Per

Heimgekehrt (MP3-Download)


sehr gut

Colin und Alwyne Hargreaves ein Ermittlerpaar, das sich mit Spukphänomenen befaßt, werden über Colins Tante zum Ehepaar Carmichael gebeten. Sean und Julia haben mit ihren gesamten Ersparnissen das alte White Horse Hotel gekauft und saniert, doch nun scheint dort ein Geist umzugehen und der bisher einzige Gast hat fluchtartig das Weite gesucht.

In "Heimgekehrt" trifft der Hörer auf das Ermittlerduo Colin und Alwyne Hargreaves, das man aus Folge 83 des Gruselkabinetts "Heimgesucht" kennt. Zunächst lernt der Hörer aber das Ehepaar Carmichael kennen und wird in die Situation im Hotel eingeführt. Mit dem Einsatz eines Ouija-Boards wird die Handlung auch deutlich unheimlicher und mysteriöser. Später ist es vor allem Alwyne Hargreaves, die Kontakt zu dem Geist aufnimmt und die unheilvolle Geschichte des Hotels ans Licht bringt, das ist recht kurzweilig, unterhaltsam und auch sehr berührend inszeniert worden und hat auch einige spannende Momente. Sicher gab es schon spannendere und atmosphärisch dichtere Folgen, aber durch das sympathische Ermittlerpaar erhält die Folge einen besonderen Charme.
Stephanie Kirchberger und Benedikt Weber als Ehepaar Hargreaves können ebenso überzeugen wie Reinhilt Schneider als Julia und Christoph Jablonka als ihr Mann Sean. Musik und Geräuschkulisse erzeugen wie gewohnt eine stimmige Atmosphäre, die mit einem gekonnten Klangteppich die Geschichte untermalt.

FaziT: gewohnt hochwertig produziert vermittelt auch diese Folge eine tolle Atmosphäre! Inhaltlich ist "Heimgekehrt" allerdings eine breit bekannte Thematik, die ohne neue Ideen doch recht vorhersehbar ist.

Bewertung vom 20.03.2019
Jacobs, W.W.

Die Affenpfote (MP3-Download)


ausgezeichnet

Das Ehepaar White sitzt in einer sturmgepeitschten Nacht mit Sohn Herbert am Kaminfeuer und wartet auf einen Gast. Sergeant Major Morris, ein alter Freund des Familienvaters James hat nach langer Abwesenheit in Indien seinen Besuch angekündigt. Als er endlich eintrifft, möchte die Familie White natürlich von seinen Erlebnissen in dem fernen Land hören. Der Major berichtet unter anderem von einer geheimnisvollen Affenpfote, die angeblich 3 Wünsche erfüllt, seinem Besitzer aber kein Glück bringt. Der Major selbst ist der augenblickliche Besitzer, als er die Affenpfote im Kamin verbrennen will, rette James sie aus dem Feuer und benutzt sie entgegen aller Warnungen.

Mit knapp etwas über 45 Minuten Laufzeit ist die 88. Folge recht kurz, doch trotz der Kürze kann die Geschichte durchaus ihre eigene Dynamik entfalten . Zunächst beginnt es ganz behaglich in trauter Familienatmosphäre am Kamin, der Sturm jault ums Haus und auch wenn die Familie nicht reich ist, so ist man doch glücklich und zufrieden. Das ändert sich mit der Ankunft des Gastes, der recht unheimliche Erlebnisse und Geschichten aus dem fernen Indien zu erzählen weiß. Die Legende von der magischen Affenpfote fasziniert die Familie White und weckt Begehrlichkeiten, die ihr Leben drastisch verändern werden.
Nur 6 Sprecher kommen in dieser Folge vor, davon tragen 4 die Hauptlast. Harald Dietl spricht Familienvater James, sein Sohn Herbert wird von Max Felder gesprochen, Mutter Maggie von Regina Lemnitz und Erich Ludwig übernimmt den Part des Sergeant-Major Morris. Alle 4 sind für ihre Rollen gelungen besetzt und verleihen ihren jeweiligen Charakteren individuelle Züge. Die Handlung spielt sich ausschließlich im Haus der Familie White ab, so dass man hier fast von einem Kammerspiel sprechen könnte.
Die Atmosphäre ist durchweg gelungen, von der zunächst gemütlichen Behaglichkeit ändert sich die Stimmung zu Angst und Schrecken und endet schließlich in Trostlosigkeit und Unglück. Ein wenig abrupt ist das Ende, das zwar keine Fragen offen läßt, aber doch ein wenig plötzlich ist.

FaziT: kurz und prägnant erzählt kann auch diese Folge mit einer dichten Atmosphäre und hervorragenden Sprechern überzeugen.

Bewertung vom 20.03.2019
Ewers, Hanns Heinz

Alraune (MP3-Download)


ausgezeichnet

Bei einer Zusammenkunft im Haus des Justizrates Gontram fällt eine an der Wand befestigte Alraune herunter und zerschlägt eine Bowle. Die Alraune, eine Wurzel der man magische Kräfte nachsagt, wächst der Sage nach unter Bäumen unter denen sich der Samen Erhängter ergoß. Dieses ehr harmlose Ereignis führt dazu, dass Professor ten Brinken, einer der Gäste, versucht selbst ein Alraunenwesen zu erschaffen. Gemeinsam mit den anderen Gästen wird ein Plan ausgeheckt, wie das zu bewerkstelligen ist. Mit dem Samen eines gehenkten Vergewaltigers und Mörders wird eine schamlose Prostituierte befruchtet und 9 Monate später wird Alraune geboren, die zwar wunderschön, aber voller Bosheit ist.

Die Geschichte von Hanns Heinz Ewers schildert die Erschaffung der Alraune und ihren Lebensweg, bis zu ihrem Ende. Titania ist mit dieser Folge wieder mal eine ganz herausragende Geschichte gelungen, die von Anfang an fasziniert und die Spannung bis zum Ende hoch hält. Von der ersten Minute an, wird der Hörer von der dichten, intensiven und eindringlichen Atmosphäre gefangen genommen und schon die Eingangsszene, in der man mitverfolgen kann, wie es zu dem verhängnisvollen Plan kommt, ist hochspannend. Die Skrupellosigkeit, mit der sich die Gruppe um Professor ten Brinken hauptsächlich aus Profitgier ans Werk macht, ist schon etwas schockierend, doch im Verlauf der Geschichte kann man miterleben, dass sich Alraunes Macht gegen ihre Erschaffer wendet. Obwohl wunderschön und eher zerbrechlich wirkend, hat Alraune schon als Kind auf ihr Umfeld einen unheilvollen Einfluß, wer auch immer ihren Weg kreuzt, nimmt Schaden. Obwohl man als Hörer weiß, dass Alraune dafür verantwortlich ist, sind natürlich die wahren Schuldigen ihre Erschaffer, die dann auch ihrem verdienten Schicksal zugeführt werden, das Mitleid hält sich hier in Grenzen. Alraune versteht es eher instinktiv, die Triebe und Begehrlichkeiten ihres Umfeldes gegen diese selbst einzusetzen und für ihren Vorteil zu nutzen.
18 ganz unterschiedliche Sprecher machen hier ihre Sache ganz hervorragend und erfüllen die einzelnen Charaktere mit Leben. Wunderbar agieren sie zusammen und verleihen den einzelnen Figuren individuelle Züge und lassen in menschliche Abgründe blicken. Besonders Sabine Bohlmann als Alraune kann hier überzeugen. Geräusche und dezente Musikuntermalung runden auch dieser Folge wieder stimmig ab und liefern einen passenden Klangteppich.


Fazit: eine unheimlich fesselnde Folge, die dem Hörer eine düstere Atmosphäre, geprägt von Erotik, Sex, Tod und Intrige bietet und die ihren Schauer mehr aus der Kaltblütigkeit der handelnden Figuren zieht als aus gruseligen Geschehnissen. Wirklich gelungen diese Folge, die beste Unterhaltung mit Gänsehauteffekt bietet.

Bewertung vom 20.03.2019
Howard, Robert E.

Die Kreatur (MP3-Download)


sehr gut

Eine Kleinstadt in den Südstaaten der USA, Anfang der 30ger Jahre: Während der Suche nach dem Kater Bozo seiner Freundin Majory gelangt der junge Michael Strang zu einem abseits gelegenen Haus mit verwildertem Grundstück, das erst seit kurzem wieder bewohnt ist. Der neue Besitzer, John Stark ist stark gehbehindert und freundet sich mit dem jungen Michael an. Zunächst genießt Michael die Besuche bei John Stark, doch immer öfter hört er seltsame Geräusche im Haus, als würde etwas großes in den oberen Etagen herum laufe. Stark allerdings dementiert das vehement. Als aber immer mehr Tiere und schließlich auch Kinder verschwinden, beginnt in Michael ein böser Verdacht zu keimen.

Sicher ist "Die Kreatur" nicht die unheimlichste Folge der Serie, da gab es schon deutlich gruseligere Folgen, aber trotzdem ist die Atmosphäre hier wieder wunderbar gelungen. Zunächst startet die Folge recht ruhig und beschaulich, natürlich ahnt der Hörer, dass hinter dem Verschwinden von Bozo mehr steckt als das einfache weglaufen eines Haustieres und als immer mehr Tiere verschwinden, wird auch die Stimmung etwas düsterer. Auch Michaels Treffen mit John Stark werden zunehmend unheimlicher und es wird deutlich, dass der Mann Geheimnisse hat, zumal er zwar von Michael alles wissen will, über sich aber kaum etwas preis gibt. So bleibt er lange Zeit über undurchsichtig und mysteriös. Als dann auch Kinder verschwinden, spitzt sich die Lage im Ort immer weiter zu und gipfelt in einem dramatischen Finale, das im Bezug zur restlichen Folge ein wenig überzogen wirkt.
Die Sprecher sind wie nicht anders gewohnt wieder herausragend und machen auch diese Folge zu einem Hörgenuß! Manfred Lehmann, den man als Synchronstimmer von Bruce Willis kennt ist hier als John Stark zu hören und kann diesen undurchsichtigen Charakter wirklich gelungen verkörpern. Jannik Endemann ist in der Rolle von Michael Strang zu hören und fungiert auch in der Rolle des Erzählers, er ist nicht nur ein guter Part zu Manfred Lehmann, sondern kann auch seine Rolle sehr gekonnt darstellen. Maximiliane Häckel als Marjory Ash ist eigentlich nur schmückendes Beiwerk, da sie eher am Rande agiert und nur in den letzten Szenen eine größere Passage hat.
Gewohnt atmosphärisch dicht ist wie immer die Musik- und Geräuschkulisse, die die einzelnen Szenen gekonnt untermalt und so die jeweilige Stimmung verstärkt.

Fazit: nicht die gruseligste Folge der Reihe, aber auf gewohnt hohem Niveau produziert bekommt man solide Unterhaltung mit einer unterschwellig bedrohlichen Atmosphäre, die sich langsam aber stetig aufbaut.

Bewertung vom 19.03.2019
Weng, Joan

Feine Leute


weniger gut

Ich lese sehr gerne historische Krimis und mag besonders die Zeit der vorletzten Jahrhundertwende und der 20ger Jahre, von daher versprach der Klappentext ja ein spannendes Lesevergnügen. Zudem bot die Idee mit einem homosexuellen Kommissar in Anbetracht der Zeit doch einiges Potential. Leider wurde ich sehr enttäuscht, denn das Buch kann in keinster Weise halten, was der Klappentext verspricht. Statt Krimi bekommt der Leser hier viel eifersüchtiges Gezänk, seitenweise Selbstmitleidsbekundungen und die beiden Hauptfiguren benehmen sich eher wie 14 jährige Pennäler statt wie Erwachsene. Vor allem rückt der Krimifall vor all dem Drama um Paul und Carl völlig in den Hintergrund, es fehlt ein roter Faden, dem man beim Lesen folgen kann, statt dessen gibt es zwischen den epischen Eifersüchteleien zerfaserte Berichte aus diversen unterschiedlichen Blickwinkeln, die völlig zusammenhanglos erscheinen, zwar wird hier am Ende vieles zusammengeführt und insgesamt auch durchaus schlüssig aufgelöst, trotzdem sollte bei einem Buch, das als historischer Krimi ausgewiesen ist, auch der Fokus auf dem Krimi liegen. Wirklich überraschend war die Auflösung für mich allerdings nicht, denn ich habe eigentlich von Anfang an geahnt, wer der eigentliche Mörder ist, das mag daran liegen, dass ich viele Krimis lese und inzwischen ein Gespür dafür habe. Die eigentliche Ausführung der Tat war aber wirklich originell, das muß man zugestehen!
Ein wenig nervig ist auch, dass auf jeder gefühlt 3. Seite erwähnt wird, dass Carl der schönste Mann der Ufa sei und Paul Berlins mutigster Kommissar, nun ja, ich hatte es schon nach dem 1. Mal begriffen! Statt dem ewigen Drama zwischen dem Liebespaar hätte ich mir hier einfach mal ein wenig Tiefgang gewünscht, eine homosexuelle Liebesbeziehung, vor allem zwischen 2 so recht bekannten Personen, die teilweise auch zusammen leben, wäre sicher nicht ewig geheim geblieben und da solche Beziehungen nun mal unter den Unzuchtsparagraphen fielen und strafbar waren, hätte hier durchaus das Potenzial für einige Komplikationen und Schwierigkeiten gelegen, leider erfolgt in dieser Richtung gar nichts, außer der gelegentlichen Erwähnung des bewußten Paragraphen.
Gut ich will nicht nur nörgeln, die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der zwar nicht immer ganz zur Zeit der 20ger paßt, sich aber sehr flüssig lesen läßt, auch die Figurenzeichnung ist ganz gut gelungen und die Autorin hat eindeutig ein Händchen für launige Szenen. Trotz des nervigen Liebesgeplänkels mußte ich öfter mal Schmunzeln, was die doch etwas fade Handlung auflockerte.

FaziT: wer wie ich gern atmosphärische historische Krimis mit Spannung und Lokalkolorit mag, der ist hier leider völlig falsch! Wer sich für seichtes Liebesgeplänkel erwärmen kann, der kann getrost zugreifen. Mir fehlte einfach die Krimikomponente und das ausufernde Drama um Carl und Paul war mir einfach zu belanglos, auch wenn es durchaus unterhaltsame Momente gibt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2019
Robotham, Michael

Der Insider / Joe O'Loughlin & Vincent Ruiz Bd.6


sehr gut

Vincent Ruiz wird in einer Bar Zeuge, wie eine junge Frau brutal von ihrem Freund geschlagen wird. Spontan bietet er Hilfe an und läßt die junge Frau, die plötzlich ohne Geld und Bleibe dasteht, bei sich übernachten. Nur um am nächsten Morgen festzustellen, dass er Opfer eines geschickt ausgeklügelten Raubzuges wurde. Das meiste von dem was gestohlen wurde, kann er leicht ersetzen, doch unter dem Diebesgut befindet sich auch alter Schmucke seiner verstorbenen Frau, den seine Tochter zur Hochzeit bekommen sollte und die ist in wenigen Tagen! Bei seinem Versuch die junge Frau aufzuspüren gerät er in eine große Verschwörung mit politischen Dimensionen und Beteiligten aus Politik, organisiertem Verbrechen, der Finanzwelt und der Geheimdienste.

Mit "Der Insider" greift der Autor zwei politische brisante Themen auf, die Bankenkrise und den Irakkrieg und legt somit ein gänzlich anderes Buch vor als man es aus den bisherigen Joe O`Loughlin Büchern kennt, denn der Professor agiert hier nur am Rande, als Ruiz Freund. Somit wird auch weniger Augenmerk auf die psychologischen Aspekte gelegt und es geht viel actiongeladener zu als sonst, was mir aber trotzdem sehr gut gefallen hat. Denn typisch für Ruiz, verbeißt sich der pensionierte Polizist mit der Hartnäckigkeit eines Pitbulls in den Fall und läßt auch nach reichlich Drohungen und Einschüchterungen nicht locker.
Während Vincent Ruiz für einen pensionierten Polizisten vielleicht ein wenig naiv in die Falle des Gaunerpärchens tappt, ermittelt Journalist Luca Terracini in einer Reihe von Banküberfällen im Irak und zeitgleich verschwindet der Londoner Banker Richard North. Diese 3 unabhängigen Handlungsstränge scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben, doch schon bald zeigen sich erste Verbindungen und während Ruiz als erfahrener Polizist sehr schnell auf die Spur der jungen Diebin gelangt, zeigen sich bald weitere Parallelen und am Ende werden alle Handlungsstränge auf stimmige Weise zusammen geführt und ergeben ein sehr erschreckendes Bild, das vermutlich sehr realistisch ist.
Auf Grund der vielen Schauplätze und der unterschiedlichen Handlungsebenen fehlt dem Buch allerdings die Intensität der anderen Bände, in denen die detaillierte Charakterdarstellung seiner Figuren eigentlich immer das Highlight ist und so ist der Insider zwar durchaus spannend und bietet eine hochkomplexe Story, die gelungen konstruiert ist, aber der letzten Endes das gewisse Etwas fehlt, das die "richtigen" O'Loughlin Bücher aber bisher immer hatten.

FaziT: spannend konstruiert, bietet der "Insider" eine sehr komplexe Story, die am Ende die verschiedenen Handlungsstränge sehr gelungen zusammen führt, allerdings fehlt dem Buch die charakterliche Intensität, die die anderen Bücher bisher auszeichnete. Das ist wohl der Komplexität der Story und den schnellen Szenenwechseln geschuldet, aber so kann "Der Insider" eben nicht ganz mit den anderen Büchern mithalten.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.