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Elaine
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Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 854 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2020
Gaige, Amity

Unter uns das Meer


sehr gut

Unterwegs

Das Leben geht manchmal so seinen Gang, es stellen sich Routinen ein und die Lebendigkeit geht Stück für Stück verloren: Arbeit, Kinder, Beziehung. Kommt da noch mehr?
In diesem Dilemma befinden sich auch Michael und Juliet, die beiden Hauptcharaktere dieses Buches, bis sie sich entscheiden aus der alltäglichen Routine auszubrechen und neue Wege einzuschlagen: Das Ziel ist ein Jahr mit einer Yacht über die Ozeane der Welt zu shippern. Was wird ihnen dabei passieren, werden sie sich neu finden können und wieder lernen, den eigenen Träumen und Sehnsüchten zu folgen? Oder werden am Ende nur Scherben und zerplätze Illussionen zurückbleiben?
Der Autorin Amity Gage gelingt es auf schöne Art und Weise die Stimmung zwischen den Charakteren einzufangen und die Sehnsucht aufs Segeln und Welterkunden entstehen zu lasseb.
Als Leser_in kann mensch sich fragen, worin die eigenen Träume und Wünsche bestehen, was aus ihnen geworden ist und wie sie vielleicht neu belebt werden können.
Dazu braucht es Mut und den vermittelt dieses Buch.

Bewertung vom 22.12.2020
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald


sehr gut

Ich will überleben

Was passiert mit Kindern, die entführt werden, unmengen Qualen erdulden müssen und Wege zu finden versuchen zu überleben. Werden sie zerbrechen, in ihrer Entwicklung stehenbleiben, sich mit den Täter_innen identifizieren oder gelingt es ihnen ihre Persönlichkeit zu behalten und irgendwie psychisch heil zu bleiben?
Genau mit dieser Frage beschäftigt sich dieser Thriller von Sam Lloyd, der die Geschehnisse aus Sicht der entführten dreizehnjährigen Elissa, ihres "Besuchers" Elijah und der mit der Lösung des Falls beauftragten Komissarin erzählt.
Normalerweise bin ich nicht unbedingt eine Thriller Liebhaberin, dieses Buch konnte mich dann aber doch gut erreichen und auch fesseln.
Als Leser_in wird mensch fast schon automatisch mit Elissa hoffen, sich Fragen zu Elijah stellen und der Komissarin alle Däumchen drücken. Dabei verschwinden nach und nach aber auch die scheinbar klaren Schwarz - Weiß Abgrenzungen und eine differenzierte Sicht wird möglich, die ich auf jeden Fall für gelungen halte.

Bewertung vom 22.12.2020
Kast, Bas

Das Buch eines Sommers


ausgezeichnet

Folge deinem Herzen

Dieses Buch beschäftigt sich mit dxer zentralen Frage, was wirklich zählt im Leben: Karriere, Geld, materieller Erfolg, den Ansprüchen anderer genügen? Oder aber den eigenen Träumen folgen, authentisch zu bleiben und auf die Stimme des Herzens zu hören?
Vor genau diesen Weichenstellungen steht Nicolas, der Hauptcharakter dieses Buches, als er bei der Beerdigung seines Onkels Valentin erkennen muss, wie sehr er sich von seinen eigenen Träumen entfernt und den Kontakt zu seinen Sohn und seiner Frau verloren hat. Welche Richtung wird er einschlagen?
Das Buch ist zwar locker geschrieben, kann aber trotzdem die Leser_innen in eine Tiefe führen, die auf den ersten Blick nicht erwartbar scheint. Es ist eine Einladung an jede_n, das eigene Leben darauf zu überprüfen, wo es noch der Stimme des eigenen Herzens folgt und wo eventuell nicht mehr. Und es kann dazu motivieren Veränderungen zu beginnen, wenn es nicht mehr komplett stimmig ist.
Deswegen kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen und hoffe, das viele ihr Leben damit positiv verändern können.

Bewertung vom 17.12.2020
Niemeier, Heike

Essen gut, alles gut


sehr gut

Essen und Wohlfühlen

Es gibt viele Bücher die sich mit Ernährung beschäftigen und wie sich diese auf die eigene Gesundheit und das eigene Wohlgefühl auswirkt.
Ein weiteres aus dieser langen Reihe findet sich hier von der Autorin Heike Niemeier, die das Thema aus der Sicht einer Ökothrophologin angeht.
Ausgehend von der Betrachtung ob wir nur essen, oder uns durch Nahrung im wahrsten Sinne des Wortes ernähren geht die Autorin zu der Frage über, warum es sich lohnt über Essen nachzudenken. Ist dies nicht eigentlich etwas natürliches, was keiner weiteren Erklärung bedarf? Auch der Frage was wir essen und wie wir Lebensmittel als Mittel zum Leben nutzen können geht sie z.B. anhand von Eiweißen, Kohlenhydraten oder den Stoffwechsel nach.
Auch wenn es sich um ein Sachbuch handelt ist es doch so gestaltet, das es mensch beim Lesen nicht langweilig wird und die Motivation erhalten bleibt weiter lesen zu wollen.
Es ist bestimmt für jede_n was neues und spannendes dabei, so dass ich das Buch all denen empfehlen kann, die sich für das Thema interessieren.

Bewertung vom 17.12.2020
Klingenberg, Malin

Elchtage


ausgezeichnet

Johanna und Wildstern

Dieses Buch über eine Freundschaft zwischen einen Mädchen und einer Elchin hat mit ausnehmend gut gefallen und konnte das Herz definitiv berühren.
Als Leser_innen lernen wir die junge Johanna kennen, welche an der Schwelle von Kindheit zur Pubertät steht. Während ihre Mitschüler_innen sich immer weiter verändern, sich schick machen und auf das jeweils andere Geschlecht schauen, ist Johanna immer noch tief mit der Natur und den dort lebenden Tieren verbunden. Sie verliert den Kontakt zu ihrer früheren besten Freundin, darf dafür aber neue Kontakte knüpfen, und diese sind nicht nur menschlicher Art.
Die Geschichte wird sehr lebendig, spannend, berührend und kindgerecht erzählt, so dass mensch sich gerne beim Lesen voll auf die Geschehnisse einlassen kann. Es lohnt sich dabei zu bleiben und etwas die Zeit aus den Blick zu verlieren. Die dafür geschenkten wunderschönen Momente durch das Buch bilden auf jeden Fall einen lohnenswerten Ersatz.
Dieses Buch ist nicht nur was für junge Leser_innen. Nein, es kann auch ältere Semester in seinen Bann ziehen.

Bewertung vom 17.12.2020
Cavallo, Francesca

Das Wunder von R.


ausgezeichnet

Weihnachten in R

Weihnachtsgeschichten gibt es viele, aber nur wenige davon verlassen durch ihre Charaktere die heteronormative Matrix. Eine der positiven Ausnahmen ist dieses wunderschön gestaltete Buch von Francesca Cavallo.
In diesem lernen die Leser_innen die beiden Mamas Isabella und Dominique und ihre drei Kinder Manuel, Camila und Shonda kennen. Die fünf mussten aus ihren Heimatland fliehen, da Homosexualität dort kriminalisiert wurde und Verfolgung drohte.
Ein neues Zuhause findet die Familie kurz vor Weihnachten in der Stadt R und es geschehen viele sonderbare Dinge wie der Kontakt mit Elfen und den Weihnachtsmann, bis sie dort Anschluss finden.
Das Buch überzeugt vor allem durch die liebevoll gestaltete Geschichte und Charaktere, die mensch als Leser_in einfach ins Herz schließen muss.
Auch die Selbstverständlichkeit, mit der die queere Familie eingeführt und das Thema Diversität behandelt wurde hat mir richtig gut gefallen und weist den richtigen Weg: Liebe ist Liebe, Familie ist Familie, egal welches Geschlecht oder welche Hautfarbe die jeweiligen Charaktere haben.

Bewertung vom 03.12.2020
Montague, James

Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt.


sehr gut

Fussballverrückt

Normalerweise gehört Fussball nicht zu den Sachen, die mich stark elektrisieren und ich darf auch gestehen, dass ich mich in Gegenwart grölender und besoffener "Fans" nicht wirklich wohl fühle. Trotzdem hat mich dieses Buch aber angesprochen. Ich war zu Beginn neugierig darauf erfahren zu wollen, was Fussballfans und vor allem Ultras antreibt und wie dies mit bestimmten politischen Entwicklungen wie z.B. "Hogesa" zusammenhängen kann.
Und ich wurde von diesem Buch definitiv nicht enttäuscht. Detaillert beschreibt der Autor James Montague die Ultra Traditionen in verschiedenen Ländern und welche Faktoren neben den Fussball die "Fans" antreibt. Ob nun Brasilien, Italien, Serbien, die Türkei, die Ukraine oder Deutschland: Als Leser_in können wir viel über die verschiedenen Szenen erfahren und nehmen beim Lesen die Beobachtungsposition ein.
Ich konnte hier viel neues und spannendes erfahren, war aber auch etwas verwundert, warum z.B. Länder wie Großbritannien nicht auftauchen.
Die Sprache des Buches ist eher beobachtend gehalten, was mich aber nicht gestört hat.

Bewertung vom 14.11.2020
Goscinny, René;Uderzo, Albert

Asterix - Der Goldene Hinkelstein


ausgezeichnet

Ein ungewöhnliches Experiment

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als Kind die Comics rund um Asterix und Obelix geradezu verschlungen habe. Da ist es dann natürlich ein Muss sich auch neue Bände zur Genüge zu führen.
Dieser Band rund um den goldenen Hinkelstein basiert auf einen Hörbuch, das 1967 veröffentlicht wurde und das damals nicht als Comic erschien. Die Bilder wurden in Kleinarbeit rekonstruiert und das Experiment gewagt, statt der üblichen Sprechblasen die ganzen Sätze daneben zu schreiben.
Dies ist ungewöhnlich und wird Comicliebhaber_innen mit Sicherheit zu Beginn irritieren und auch ich war erst einmal skeptisch.
Nach dem Lesen des Buches bin ich dann aber doch von diesem Experiment überzeugt. Es gelang mir gut, mich in die Geschichte rund um Troubadix und seinw Gesangskünste einzuleben und mit ihn und den anderen Galliern mitzufiebern.
Spannend finde ich auch, das im Buch der Link zum Hörbuch zu finden ist, so dass mensch auch dieses auf sich wirken lassen kann.
Dieser Band ist ungewöhnlich, fällt aus den bekannten Rastern raus, lohnt sich aber trotzdem richtig.