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vielleser18
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Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2015
Nagel, Daniela

Irgendwas ist doch immer!


sehr gut

Alice und Eve wohnen nicht nur in einem Haus, sie sind inzwischen auch dicke Freundinnen. Alice, Mutter der 1,5jährigen Clara, arbeitet von zu Hause stundenweise als Lektorin, möchte aber gerne wieder in ihren Beruf zurück. Doch ihr Mann Sebastian, Arzt, möchte nicht kürzer treten.
Eve hingegen war über sechs Jahre zu Hause, hat sich um die mittlerweile 6jährigen Drillinge gekümmert. Doch nun sind alle drei in der Schule und Eve will mehr. Hat sie nach langer Auszeit und mit mangelnder Berufspraxis überhaupt eine Chance auf dem Arbeitsmarkt ?

Das Cover: helle, frische Farben. Zwei Babyflaschen, die aneinanderstoßen. Gefällt mir nicht so, passt zu den mittlerweilen älteren Kindern von Eve und Alice auch nicht so ganz.

Dies ist der zweite Roman von Daniela Nagel, die selbst Mutter von fünf Kindern ist. Der erste Band "Das Leben ist kein Kindergeburtstag" handelt auch von Eve und Alice, beide Bücher sind aber in sich abgeschlossen und können auch unabhängig von einander gelesen werden.

Wie auch der erste Band, kommen hier beide Protagonistinnen abwechselnd zu "Wort". Die Abschnitte wechseln kontinuierlich, so dass man bei Alice und Eve mitbekommt, was sie denken, fühlen, leiden, erleben, was in ihnen vorgeht. Am Anfang braucht man als "neuer" Leser vielleicht etwas, um in diese wechselnden Perspektiven hinein zu kommen, wenn man es nicht weiß, denn die Abschnitte sind nicht übertitelt.

Daniela Nagels Schreibstil gefällt mir, haucht sie doch beiden Leben ein und ihr gelingt es, dies auch authentisch zu erzählen und vor allem abwechslungsreich und interessant.

Die große Frage in dem Roman ist : Kinder und Küche ? Oder Karriere ? Oder beides ? Eve und Alice stellen sich diesen Themen, wollen wieder arbeiten, doch ist es realisierbar ? Hat man noch Chancen als Mutter ?
Und könenn Mütter nur noch mit Müttern befreundet sein ? Was ist mit den alten Freundschaften - können die halten ?

Mal witzig, mal spannend, mal so richtig aus dem Leben gegriffen, mal klischeehaft überzogen. Ein witziger, aber auch nachdenklicher Frauenroman, von einer Mutter für Mütter geschrieben !
Das Ende ist mir - ohne spoilern zu wollen - etwas zu glatt / zu schön, aber da es ja "nur" eine Geschichte ist, in diesem Genre wohl (fast) natürlich.

Bewertung vom 06.02.2015
Weiand, Claudia

Neues aus dem ganzen halben Haus


ausgezeichnet

Josefine Herz -eigentlich Fiene- ist neun. Sie lebt mit ihren älteren Zwillingsbrüdern Noah und Sam und ihrem jüngeren Bruder Mo, der das Down-Syndrom hat, und ihren Eltern neuerdings im "ganzen halben Haus". Das Haus hat Oma Böhnchen vererbt. Aber leider nicht nur an ihre Familie, sondern auch an den granteligen Herrn Blühm, der Kinder überhaupt nicht ausstehen kann.
Nun besteht dieses Haus aber aus vielen Wohnungen. Und nicht nur Familie Herz zieht dort ein, sondern auch Familie Kröhn mit ihrer Enkelin und die junge Lena, die ein Kind erwartet. Allerhand Abwechslung und Turbolenzen stehen an!


Obwohl wir den ersten Band nicht kennen, sind wir (ich und mein 6jähriger Sohn, dem ich diese GEschichte vorgelesen habe) schnell in das Geschehen hinein gekommen. Claudia Weiand kannten wir schon von ihren Drachen-Büchern, die wir lieben.
Dieses Buch ist vielleicht eher an etwas ältere Kinder gerichtet, aber auch mein Sohn kam gut mit den Themen klar. Es ist eine kuntebunte Mischung aus verschiedenen Problemen die angesprochen werden. Auch der Tod, ungewollte Schwangerschaft, Down-Syndrom, dunkle Hautfarbe werden thematisiert, da war es schön, dass ich vorgelesen habe und erklären konnte. Aber das Buch besteht nicht nur aus Problemen. Auch ein lustiger Kindergeburtstag, Freundschaft, und vor allem viel Humor und Familienzusammenhalt sind zentrale Themen.

Das Buch ist wie aus dem Leben gegriffen: mal lustig, mal traurig, mal spannend.

Bewertung vom 06.02.2015
Büchle, Elisabeth

Skarabäus und Schmetterling


ausgezeichnet

Zwei Geschichten - ein Buch oder zwei Bücher - eine Geschichte ? Für "Skarabäus und Schmetterling " gilt eigentlich beides:

Der erste Teil spielt 1922. Sarah und ihre Ziehmutter Lady Alison reisen von England nach Ägypten und sind dabei als Howard Carter das Grab des Pharoas Tutanchamun entdeckt. Doch ihr Aufenthalt in Ägypten ist nicht ungefährlich. Denn die seltsamen, gefährlichen "Unfälle" oder "Vorfälle" die Sarah in Gefahr bringen, entpuppen sich schnell als gezielte Anschläge auf ihr Leben. Zum Glück hat sie die Unterstützung zweier Männer: Jacob und Andreas. Beide scheinen aber auch mehr als nur Freundschaft von ihr zu wollen.

Der zweite Teil spielt 2011. Rahel Höfling arbeitet als Praktikantin im Berliner Neuen Museum. Auf dem Heimweg wird sie überfallen, ihre Wohnung wird durchsucht. Ungeahnt ist sie nicht nur ins Blickfeld von Europol, sondern auch in das Visier von dubiosen Gestalten gerutscht, die bei ihr Artefakte aus dem Grab Tutanchamuns vermuten, die seit kurzem verstärkt auftauchen. Nicht nur ihr Leben gerät in Gefahr, auch das ihrer Freunde Daniel und Emma, sowie Falk, die ihr helfen wollen. Was für eine Rolle spielt der junge Engländer Duke, der so plötzlich an ihrer Seite aufgetaucht ist ?

Die beiden Geschichten werden nacheinander erzählt, nicht abwechselnd und so ist man immer mitten drin im Geschehen und wird nicht durch zwei Erzählstränge abgelenkt.

Das Buch ist ein echt dicker Wälzer, Hardcover, eng beschrieben und fast 600 Seiten stark. Dennoch habe ich es in kürzester Zeit regelrecht verschlungen, denn der Schreibstil von Elisabeht Büchle ist lebendig und spannend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Anfangs brauchte ich ein paar Seiten um in diese Geschichte hinein zu kommen, aber danach hatte es mich wirklich gepackt.
Der Roman bietet aus dem Bereichen Historisch, Krimi, Liebe und Humor für jeden etwas und Elisabeht Büchle gelingt es dieses auch sehr gut zu verknüpfen, so das alles stimmig wird. Ihre Protagonisten sind beim Lesen lebendig geworden und haben mich mit in dieses spannende Abenteuer entführt.

Gerne vergebe ich die volle Punktzahl für ein tolles und abwechslungsreiches Lesevergnügen !

Bewertung vom 20.01.2015
Kabus, Christine

Insel der blauen Gletscher


ausgezeichnet

Zwei Handlungsstränge:

1907: Emilie ist die einzige Tochter des Fabrikanten Berghoff. Was sie erwartet ist eigentlich klar: standesgemäß heiraten, einen Haushalt vorstehen, Kinder bekommen und sich die Zeit mit Handarbeiten zu vertreiben. Doch Emilie, ist im Gegensatz zu ihrem Bruder Max, nicht nur an Wissenschaft interessiert, sie ist auch abenteuerlustig und hat Unternehmensgeist. Als ihr Bruder Max zu einer Expedition nach Spitzbergen aufbrechen soll, überfordert dies ihn. Doch ganz unverhofft ergibt sich ganz plötzlich eine neue Chance, nicht nur für Max, sondern insbesondere für Emilie.......

2013: Hanna Keller ist glücklich. Verheiratet, zwei große Kinder, ein Haus....was will man mehr ? Doch unsanft wird sie aus ihrem Wolkenkuckucksheim gerissen, als ihr Mann sie, ohne dass sie vorher etwas ahnte, verlässt. Als Hanna eine Gelegenheit bekommt nach Spitzbergen zu fliegen, fackelt sie nicht lange. Diese Reise wird ihr Leben verändern !

Dies ist bereits der dritte Norwegenroman der Autorin Christine Kabus. Und ich liebe jeden ihrer Romane. Jedesmal gelingt es ihr, die Landschaft, das Land, die Menschen, so wunderbar zu beschreiben, dass man am liebsten gleich dort hin reisen möchte. Ihr Schreibstil ist spannend und informativ zugleich.
Durch die abwechselnde Erzählweise der beiden Handlungsstränge, wird die Spannung noch erhöht, denn immer wieder, wenn man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht, wird erst einmal wieder gewechselt. So kann man das Buch kaum aus der Hand legen.

"Insel der blauen Gletscher " spielt diesmal ganz im Norden von Norwegen, auf Spitzbergen. Beide Handlungsstränge beginnen aber erst einmal in Deutschland und es dauert einige Zeit, bis wir nach Norwegen kommen. Christine Kabus lässt einem ihre Protagonisten fast lebhaft vor Augen treten, sie haucht ihnen Leben ein und man meint fast, sie wären real.


An manchen Stellen gibt es zwar eventuell ein paar Szenen, bei der die Protagonisten etwas zu viel Courage entwickeln, aber es ist ein Buch, eine Geschichte, da kann es gerne einmal auch zu unwirklicherern Momenten kommen - dafür fühlen wir uns bestens unterhalten !

Alle drei Romane von Christine Kabus kann man unabhängig voneinander lesen, denn ihre Protagonisten sind zwar miteinander verwandt, tauchen aber in den einzelnen Romanen nicht zusammen auf (oder nur ganz am Rande).

Fazit:

Zwei Handlungsstränge, Spitzbergen, zwei Frauen und eine einzigartige, spannende und informative Erzählweise ! Gelungen ! Bitte mehr davon!

Bewertung vom 16.01.2015
Wekwerth, Tanja

Das Haus der Hebamme (eBook, ePUB)


sehr gut

Anne ist Innenarchitektin, doch nicht nur ihre Arbeit macht ihr in letzter Zeit keinen Spaß mehr, auch ihr Partner in Beruf und Liebe, Adam, ist nicht mehr ihr Traummann. Doch erst die Entdeckung eines alten Bauernhauses in einem kleinen Dorf lassen Anne umdenken. Schon auf den ersten Blick hat sich Anne in das Häuschen verliebt. Hals über Kopf stürzt sie sich in die Renovierung und ändert ihr Leben radikal.
Über 100 Jahre vorher wurde in diesem Haus ein Mädchen geboren, deren Mutter bei der Geburt starb. Lotta und ihre zwei älteren Geschwister wachsen mit Vater und Stiefmutter auf. Einfach haben sie es nicht, im Gegenteil. Ungeliebt von der Stiefmutter, bei einem Vater, der vor lauter Arbeit keine Zeit hat, entwickeln die Mädchen einen ungeheuren Zusammenhalt.

Tanja Wekwerth gelingt es diese beiden Erzählstränge erst abwechselnd zu erzählen, um sie hinterher miteinander zu verbinden. Dabei schafft sie es, die Gefühle, Emotionen und Leiden der Protagonisten aufleben zu lassen und den Leser in diese zwei Welten mitzunehmen. Gerade diese Wechsel von damals zu heute zeigen wieviel sich doch in diesen hundert Jahren verändert hat - und doch, das Haus ist dasselbe geblieben. Ein Ort, der vieles erlebt hat und erleben wird.
Ihr Erzählstil ist lyrisch, man versinkt in diese Welt und leidet und fühlt mit.

Eine kurze Geschichte, die das Kopfkino ansößt und bei der man nach dem Zuklappen noch weiterspinnen darf. Sie hat mir gefallen und hat mich neugierig auf Tanja Wekwerths weiteren Werke gemacht, denn auch diese klingen nach dem Klappentext her sehr ansprechend.

Bewertung vom 07.01.2015
Just, Nicole

La Veganista backt


ausgezeichnet

Eines vorweg: ich bin ein absoluter Neuling auf dem Gebiet der veganen Küche. Zwar habe ich im Vorfeld - bedingt durch eine Tochter mit Milchallergie - schon viele Rezpete versucht abzuwandeln, aber manchmal stößt man ja selber an seine Grenzen. Daher war ich froh, dieses Buch entdeckt zu haben.

Es ist schon einmal - das muss vorweg mal gesagt werden - optisch ein echter Hingucker. Die Aufmachung, die vielen Bilder, aber vor allem die Erklärungen am Anfang, haben mir richtig Lust gemacht, diese Rezepte auszurprobieren.

Unterteilt ist das Kochbuch in die Kapitel:

-Süsse kleine Sünden
- Endlich Kaffeepause!
- Besonders fein
- Herzlich gern herzhaft.

Anfangs sind es Rezepte wie Muffins, Waffeln oder trockene Kuchen, dann aber auch Torten, manche ausgefallen, manche wie Apfelstrudel, durchaus bekannt.
Der letzte Teil hat mir am allerbesten gefallen, denn die Brot- oder Brötchenvariationen und die Rezpete für Pizza und Flammkuchen werden wir definitiv regelmäßig verwenden.
Aber auch die anderen Rezpete, die ich bisher schon ausprobiert habe, sind fast überwiegend gut bei meiner Familie angekommen.

Bei ein paar Rezpeten werde ich beim nächsten Backen etwas variieren, es evtl. weniger süßen, oder nicht nur mit Natron backen. Aber das ist reine Geschmackssache, denn die Rezepte sind bei mir alle gelungen, wenn ich sie nach der Rezeptvorlage gebacken habe. Die Donauwellen-Cupcakes mit Topping musste ich für meine Kinder schon mindestens dreimal backen !

Vor allem hat es mir gefallen, dass die Rezepte keine allzu große aufwendige Recherche beim Zutatenkauf ausgelöst haben und ich die meisten Zutaten proplemlos besorgen konnte.

Fazit:
Das Buch wird von nun an öfters in Gebrauch sein !

Bewertung vom 07.01.2015
Grönemeyer, Dietrich

Der kleine Medicus


ausgezeichnet

Nano, eigentlich Florian, interessiert sich für Medizin. Als sein Freund sich beim Sportunterricht verletzt, bekommt er die Möglichkeit sich bei Dr. X und seiner Mitarbeiterin Micro Minitec zu informieren. Aber nicht nur das ! Durch seine Neugier microtisiert er sich versehentlich und das große Abenteuer beginnt: in einer Kapsel macht er sich auf den Weg durch den Körper von Micro Minitec. Doch das soll nicht sein einziges Abenteuer bleiben.....

Kindgerecht, spannend und vor allem informativ. Durch Nanos Abenteuer wird dem Leser fast so nebenbei die Körperorgane und - funktionen erklärt, durch viele Tipps, die als Notizzettel oder am Rande als Erklärungen vermerkt sind, werden häusliche Heilmittel aufgezeigt, aber auch Krankheiten erklärt und natürlich auch nicht unerwähnt gelassen, wann es ratsam ist einen Arzt aufzusuchen.

Das Buch wird vom Verlag für ein Lesealter ab 10 Jahren angepriesen. Ich habe dieses Buch (immerhin fast 300 Seiten Geschichte, plus Anhang) meinem sechsjährigem Sohn vorgelesen. In kleinen Etappen haben wir das Buch in vier Wochen gelesen. Mein Sohn war interessiert, er fand diese Geschichte sehr spannend und hat sich jeden Abend auf das Vorlesen gefreut. Als mein Sohn gerade in dieser Zeit eine Blinddarmentzündung bekommen hatte, mit OP und Krankenhaus, war es gut, dass er sich durch dieses Buch vorher und währenddessen mit dem menschlichen Körper auseinandersetzen konnte. Auch für mich waren wertvolle Erklärungen und Tipps vorhanden.

Die Bilder sind kindgerecht und lehnen sich an den Film an, der zur Zeit im Kino läuft.

Bewertung vom 07.01.2015
Jahnke, Olaf

Tod eines Revisors


sehr gut

Roland Bernau, Ex-BKA-Fahnder und nun Privatermittler, erhält von der Witwe Charlotte Scherer den Auftrag, den Tod ihres Mannes zu untersuchen. Jens Scherer, leitender Innenrevisor einer Frankfurter Bank, starb in einer Psychiatrischen Klinik, die Polizei stuft seinen Tod als Selbstmord ein, was die Witwe nicht glauben kann. Schnell wird Bernau klar, dass er einiges aufwirbelt, je tiefer er sich in diesen Fall verstrickt. Mit seinen Ermittlungen sticht er in ein Wespennest, und dies wird auch für ihn selbst zu einer Gefahr...

Dieser Krimi ist der erste Roman von Olaf Jahneke.
Der Roman besticht durch die Erzählweise, denn sie wird aus der Sicht des Ermittlers Bernau geschildert, ohne auf andere Sichtweisen zu wechseln. Man ist mittendrin im Geschehen, ohne das Ende zu kennen, man fiebert mit und rätselt mit. Dabei bemerkt man, dass der Autor aus dem Fernsehgenre kommt, denn die Überschriften der kurzen Kapitel muten wie Filmsequenzen an. Dabei sind gerade die vielen kurzen Kapitel dazu angetan, immer weiter zu lesen, denn stellenweise ist es so spannend, dass man immer noch ein Kapitel dran hängen möchte, noch eins und noch eins...und ruckzuck hat man alles gelesen.

Jahnke gelingt es auch viel Lokolkolorit mit in den Roman zu bringen. Nicht nur aus Frankfurt, sondern gerade aus dem Taunus von Bad Homburg bis Königsstein. Zwar bin ich selber dort nicht zu Hause, aber man kann sich die Umgebung bildhaft vorstellen.

Bernau ermittelt tief in einen Sumpf von Korruption und einem Netzwerk aus Politik und Wirtschaft. Je weiter er ermittelt, desto gefährlicher wird es und so ist es auch klar, dass dieser Roman in einem groß angelegten Show-down mit großem Einsatz endet. Was ruhig begann, endet in einem actionreichem Ende. Für mich zwar etwas zu actionreich.


Der Cliffhanger am Ende lässt einen Nachfolgerband erwarten, ich bin gespannt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2015
Ogawa, Yoko

Schwimmen mit Elefanten


sehr gut

Ein kleiner Junge, der von Geburt an mit einem großen Makel behaftet ist, wächst mit seinem Bruder bei den Großeltern auf. Der Junge, der nie mit seinem richtigen Namen erwähnt wird, erlernt durch Zufall das Schachspielen. Groß werden - und vor allem dick werden - das wird ihm bald klar, kann zum folgenschweren Verhängnis werden, also beschließt er mit 11 Jahren nicht mehr zu wachsen. Sein Schachspiel ist meisterhaft, er lebt mit und in der Welt des Schachs. Schachspielen ist für ihn wie eine Symphonie. Doch er möchte nicht berühmt werden, seine Art des Spielens ist spektakulär anders, denn er braucht die Abgeschiedenheit um sich ganz auf das Spiel einlassen zu können. Was unter dem Tisch seines (Lehr-)Meisters begann, setzt sich in einem Schachautomaten fort. In dessen "Eingeweide" kriecht der Junge um als "Kleiner Aljechin" unerkannt und anonym mit seinen Gegnern Schach zu spielen.....

Dies war meine erste Geschichte von Yoko Ogawa. Die "Eulersche Formel" hat mich schon immer angezogen, aber bisher konnte ich sie noch nicht lesen.
Ogawa erzählt die Geschichte aus der Retroperspektive. Als Erzählerin tut sie das fast märchenhaft. Ihr Erzählstil ist weich und melodiös und sie spinnt die Fäden der Geschichte zu einer außergewöhnlichen Erzählung.

Darin spielt natürlich das Schachspielen eine große Rolle. Schach - das ist die Welt des Jungen. Auch wenn ich nur rudimentär Schach spiele, konnte ich den Ausführungen der Autorin folgen.
Die Geschichte ist nicht seicht, viele verschiedene unglaubliche traurige Begebenheiten bestimmen das Leben des Jungen. Das Buch ist nicht heiter, aber dennoch gelingt es der Autorin das stille, zufriedene Leben des Jungen und seine Begeisterung für das Schachspiel in den Vordergrund zu setzen.


Der besondere Erzählstil der Autorin hat es mir angetan.
Die "Eulersche Formel" muss ich nun wirklich bald lesen.