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Chattys Bücherblog
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Bretten

Bewertungen

Insgesamt 697 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2016
Kobr, Michael;Klüpfel, Volker

In der ersten Reihe sieht man Meer


ausgezeichnet

Schon der Titel hatte mich sehr neugierig gemacht. Und als ich dann noch festgestellt hatte, dass sich das abgebildete Foto tatsächlich wie ein eingeklebtes Foto anfühlt, war es um mich geschehen. Die Neugier hatte mich gepackt.

Sehr eindrucksvoll und in Erinnerung schwelgend, beschreiben die beiden Autoren, die ich bislang nur von den Kluftinger Krimis kannte, eine Urlaubsreise samt ihre Vorbereitungen in den 80igern. Mama, Papa und zwei Kinder.... zwei Wochen... in Italien.... Ganz so, wie es auch bei uns zuhause war.

Es wird bei den Vorbereitungen vom großen Shell-Atlas gesprochen, von belegten Wurstbroten usw. Beim Lesen habe ich mich total an meine Kindheit erinnert. Das hätte alles genauso von uns erzählt werden können. Auch der Stress und Streit vor der Anfahrt.... original wie bei uns.

Toll fand ich, dass die beiden Autoren ihre eigenen Urlaubsfotos und Andenken für das Buch verwendet haben.

Der Leser erlebt auf fast 320 Seiten eine Zeitreise in die 80iger, die jedoch keiner Fantasy entsprungen ist. Ich denke, dass die Mehrheit der Deutschen solche Urlaube verbracht hat.

Nicht unerwähnt lassen möchte, die kleine Gastrolle des Kluftingers, die mit eingebaut wurde. Tja, die Autoren können es eben einfach nicht lassen.

- Fazit -

Wer gerne in Erinnerungen schwelgen möchte, wird sich in diesem Buch total wieder finden. Wer die Begriffe Commodore-Computer, Shell-Atlas usw. noch kennt, wird seine wahre Freude haben.

Auf die Erinnerung!!!

Bewertung vom 12.04.2016
Hofmann, Will

Götter


gut

Durch eine Leserunde bei Lovelybooks bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Im Allgemeinen neige ich zu Spontankäufen bei ansprechendem Cover, mit dem vorliegenden Buch war es jedoch anders. Das Cover finde ich nicht wirklich toll, aber trotzdem hat es mich irgendwie angesprochen. War es der Hubschrauber? Oder war es der Stacheldraht? Ich weiß es nicht!

Während des Lesens mußte ich jedoch feststellen, dass die versprochene bzw. erwartete Brutalität ausblieb. Vielmehr traf ich auf eine Geschichte, die etwas unglaublich auf mich wirkte.

Doch beginnen wir von vorn.ACHTUNG SPOILERGEFAHR. Wir treffen auf Agnes, die in einem Ghetto aufwächst und der ihre ganze Identität und Eigenständigkeit genommen wurde. Die flieht nach einiger Zeit und wird mit dem "wahren" Leben konfroniert. Ein Leben, in das sie sich trotzallem recht schnell zurecht findet.

Hier setzen auch schon meine Zweifel ein. Ich fand die Befreiung aus dem Reservat leider etwas zu kurz geraten. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Dahingegen waren die Themen Flucht und Überleben sehr ausgeprägt, was mir an manchen Stellen schon etwas langatmig erschien.

Im Allgemeinen fand ich die Personen sehr blaß dargestellt, so dass ich keinen wirklichen Bezug herstellen konnte.

Ich fand die Geschichte zwar durchaus lesenswert und unterhaltsam, aber irgendwie hat sie mich nicht gepackt. Es war vielmehr nur ein Lesen, aber nicht wirklich ein Lesegenuss.

- Fazit -

Meines Erachtens, handelt es sich bei diesem Buch eher um das Genre: Dystropie. Als Sifi oder Thrller würde ich es nicht bezeichnen. Möglicherweise war ich deshalb auch etwas enttäuscht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2016
Fritz, Astrid

Das Siechenhaus / Begine Serafina Bd.3


ausgezeichnet

Oh, wie hatte ich mich auf den 3. Teil der Serafina Reihe gefreut! Ich konnte es kaum erwarten in dem Buch zu blättern und den Fortgang der Geschichte zu lesen bzw. zu erleben.

Schon das Cover hatte mich beeindruckt, wenngleich mir die Frau etwas blass erschien. Aber durch den Block des Torbogen auf Auszüge der Stadt, war ich schon mittendrin im Roman.

Vom Dramatis Personae war ich jedoch sehr erstaunt. 7 Seiten mit Personen, die alle eine Rolle in dem Roman spielen sollten? Puh, wenn das mal gut geht und nicht nur verwirrt. Aber.... ich wurde eines besseren belehrt. In kleinster Weise haben mich die Protagonisten verwirrt, da die Autorin alle Personen so geschickt in die Geschichte eingefügt hat, dass nichts überlagert wurde. Die Hauptprotagonisten waren meiner Meinung nach, sehr gut charakterisiert. Hervorzuheben ist natürlich Serafin, die als sehr toughe Frau beschrieben wird. Forsch und neugierig macht sie sich ihre Aufgaben und schleicht sich in die Herzens der Leser.

Aber da ist auch noch der Stadtmedicus Adalbert Achaz. Er wirkt etwas zurückhaltend, was sich aber im Laufe der Geschichte relativiert.

Aber kommend wir zur Geschichte... zum Plot. [Achtung Spoiler]Der Prolog wirkt sehr geheimnisvoll und hat mich sehr neugierig gemacht. Wer war der Täter? Schon bald landet man in der Geschichte, die recht langsam anfängt, aber keinesfalls langweilig ist. Oh nein... eher im Gegenteil. So nach und nach entwickelt sich nämlich alles zu einem Krimi. Ist der Bäckermeister wirklich zum Tode verdammt? Oder wer trachtet ihm nach seinem Leben? Wird Serafina es schaffen, ihn aus dem Siechenhaus zu holen? All dieses beschreibt die Autorin, Astrid Fritz auf fast 300 Seiten. Seiten, die megaspannend sind.

So lernt der Leser, ganz nebenbei, wie damals eine Siechenschau abgelaufen ist. Oder auch die darauffolgende eigene Ausdehnung. Ich muss gestehen, dass ich hierbei schon einen Kloss im Hals hatte. Kaum vorstellbar, welche Gefühle die Menschen dabei hatten.

Der Leser lernt aber auch mehr über ein Siechenhaus. Die Umständen einer Überstellung ans Haus, das Leben und auch das Leid dort. Hier gab es Passagen, die mich sehr betroffen machten.

Die Charakteren sowie das gesamte Umfeld wurden so detailliert beschrieben, dass ich mich fast schon als Zuschauer empfunden habe. Ja, ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass diese Reihe um Serafina, aber speziell dieses Buch verfilmt wird. Ich denke, dass hierfür ganz viel Potential da ist.

Nicht unerwähnt möchte ich das ausführliche Glossar lassen. Ich denke, dass hierin wirklich alle relevanten Begriffe ausführlich erklärt wurden.

- Fazit -

Mir hat dieser Roman mit seiner kriminalistischen Handlung sehr gut gefallen, da ich immer miträtseln und den Täter am Schluss wirklich überführen konnte. Ich hatte schon lange den Verdachts, dass ..... nee, das werde ich nun wirklich nicht verraten.

Ich freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung und da das Buch mit dem Satz endet "Nun ja, eine Begine muss nicht immer eine Begine bleiben.", denke ich, dass unser Lesern hier noch einige turbulente Abenteuer erwarten werden. Ich bin gespannt.

Bewertung vom 01.04.2016
Frau Freitag

Chill mal, Frau Freitag


gut

Dieses Buch lag schon lange Zeit auf meinem Regal. Immer wieder hatte ich es zwar in der Hand, konnte mich aber nie wirklich dazu aufrufen, es zu lesen.

Anfangs fühlte ich mich in meine Schulzeit zurück versetzt. Wir hatten ähnliche Streiche ausgeheckt und auch teilweise waren die geschilderten Situationen ähnlich deren, die ich erlebt hatte. Mit dem Unterschied, dass meine Schulzeit bereits 30 Jahre zurück liegt. Insofern konnte ich dem Buch leider auch nichts abgewinnen. Was anfangs noch ein kleines Schmunzelt bei mir auslöste, wurde bald zum ....langweilig....gähn.

Der Klappentext versprach eine absurd-komische-Realsatire. Aber wo war das Absurde? Wo war das Komische? All dieses habe ich vermisst. Vielmehr habe ich es als eine Art Biografie mit Satireeinschüben empfunden.

- Fazit -

Ich hatte mir leider viel mehr darunter vorgestellt und blieb leider sehr enttäuscht zurück. Möglicherweise war das auch schon die Vorwarnung und der Grund, weshalb das Buch solange auf dem Regal lag. Für mich war es leider nur ein mittelmäßiges Vergnügen.

Bewertung vom 31.03.2016
Geschke, Linus

Die Lichtung / Jan Römer Bd.1


ausgezeichnet

Schon einige Zeit stand dieses Buch in meinem Regal. Keine Ahnung, weshalb ich nie Muse hatte es zu lesen. Ob es an dem Cover lag? Oder am Titel? Ich weiß es nicht. Ich kann nun jedoch sagen, dass es mich absolut überrascht hat.

Aber beginnen wir von vorn. [Achtung Spoilergefahr] Jan ein Zeitungsredakteur erhält den Auftrag, in einem vor Jahren ungeklärten Mordfall zu recherchieren. Jan macht sich anfangs nur widerwillig an die Arbeit, schließlich erinnert sich noch gut an den Fall. Warum? Weil er dabei war! Er merkt schnell, dass mit den damaligen Berichten etwas nicht stimmt und macht sich auf Spurensuche. Spurensuche in den 80igern.

Mehr möchte ich jedoch nicht darüber verraten, da die Geschichte sehr spannend, actionreich aber auch unterhaltsam ist.

Auf den knapp 400 Seiten hat es der Autor geschafft, mich restlos zu begeistern. Ein sehr flotter, moderner und aufgeschlossener Schreibstil lassen die Geschichte lebendig werden. Oft hatte ich beim Lesen das Gefühl, ich wäre ebenfalls in die Vergangenheit gebraut worden. Das knattern der Mopeds, Die Neue Deutsche Welle.... alles Erinnerungen aus meiner Jugend. Und trotz all den Erinnerungen, gab es eine sehr spannende kriminalistische Handlung, die stets nachvollziehbar wirkte.

Die Protagonisten wurden hervorragend charakterisiert und das Umfeld sehr detailliert beschrieben.

- Fazit -

Für mich war es ein bisschen wie eine Zeitreise. Ich fühlte mich stellenweise zurück versetzt in meine Jugend. Aber immer auch mit dem Hintergrund, dass es sich um einen Krimi handelt.

Ich werde dieses Buch auf jeden Fall weiter empfehlen und freue mich schon auf den zweiten Band.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2016
Giordano, Mario

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen / Tante Poldi Bd.1


sehr gut

Bereits beim Anblick des Covers hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Eine Orange, ein Messer, eine Frau mit rotgepunktetem Kleid und einem etwas drallen.... ähem...egal...lassen wir das. Ich finde das Cover jedenfalls witzig und hat mich zum Lesen animiert.

Der Autor erzählt auf ca. 365 Seiten von Isolde Oberreiter, genannt Poldi, die an die Ostküste Sizilien auswandern möchte, um ihren Lebensabend in Saus und Braus zu verbringen. Das dort nicht alles so ganz rund läuft dürfte klar sein, gerade im Hinblick darauf, dass es sich um einem Kriminalroman handelt.
Die Dame macht sich auf Spurensuche und findet......

Nein, möchte ich darüber nicht erzählen, da man dieses Buch selbst lesen sollte.

Sehr gut hat mir auch gefallen, dass es unter der Kapitelüberschruft eine kleine Zusammenfassung des Kapitels gibt. Jedoch hatte ich mehrmals das Gefühl, dass dadurch etwas Spannung genommen wird.

- Fazit -

Wer unterhaltsame Krimis liebt, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Witzig, charmant und anspruchslos.... ein gelungener Krimi für Zwischendurch.

Bewertung vom 26.03.2016
Springorum, Björn

Der Ruf des Henkers


ausgezeichnet

Als begeisterte Leserin historischer Roman war ich vom Titel sofort begeistert. Geschichten über Henker und Scharfrichters finde ich sehr interessant, auch wenn man selten etwas neues darüber liest.


Das vorliegende Buch ist jedoch etwas anders. Nicht nur, dass es ein Jugendbuch ist, nein... auch der Henker ist etwas anders.... oder sagen wir lieber.... besonders. Ja, William Calcraft ist wirklich besonders.

Aber beginnen wir mal von vorn. [Achtung Spoiler] Es beginnt in England in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der oberste Henker im Vereinigten Königreich wird in ein kleines Städtchen gebeten, um eine Hinrichtung durchzuführen. Als die Delinquenten zum Galgen geführt werden, durchbricht ein Junge die Menschenmenge und bittet den Henker um Gnade für Liz. Calcraft, der Henker spürt, dass irgendetwas nicht stimmt und vertagt kurzerhand die Hinrichtung, um den jungen Richard Winters anzuhören. Was jedoch niemand ahnt, der Henker ist nicht nur Henker. Und Liz ist nicht nur ein einfaches Mädchen. Und auch Richards Leben ändert sich komplett. Aber mehr möchte ich darüber nicht erzählen.

Der Autor hat es durch seine einfache und leicht verständliche Schreibweise geschafft, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und wollte. Ich habe sogar meine kostbare Nachtruhe für dieses Buch geopfert, nur um zu erfahren, wie alles weiter geht bzw. endet. Und das Ende....oh mein Gott.... ich sag nur... spektakulär!!!

Sehr gut hat mir auch die Darstellung der einzelnen Charakteren gefallen. Auch die Beschreibungen von London waren sehr detailliert, so dass ich mir die einzelnen Szenen sehr gut vorstellen konnte.

Als Entree für jedes Kapitel, wurde ein Torbogen gewählt, was den Leser immer wieder in die mittelalterliche Szene zurückführt.

- Fazit -

Anfangs war ich etwas skeptisch, da die Geschichte das Historiengenre leicht verlassen hatte. Ich habe jedoch schnell gemerkt, dass es der Spannung keinen Abbruch bringt, eher im Gegenteil. Der Spannungsbogen reicht von der ersten bis zur letzten Seite. Sehr gut fand ich das Nachwort, in dem auf die historische Persönlichkeit des Henkers eingegangen wird. Es handelt sich also um keine fiktive Person, sondern wohl nur um eine fiktive Geschichte. Aber eine Geschichte, die es in sich hat.

Es ist zwar ein Jugendbuch, aber durchaus auch für die erwachsenen Leser geeignet.

Ich hoffe, dass der Autor eine Fortsetzung schreibt, da ich unbedingt wissen möchte, wie es mit Richard und Rose weiter geht.