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Leseigel
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Villingen

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Insgesamt 1075 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2020
Seeburg, Uta

Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1


ausgezeichnet

Preußen oder Bayern ?
Hauptmann Wilhelm Freiherr von Gryszinski, Preuße von Geburt, arbeitet als Ermittler bei der bayrischen Polizei in München. Er ist in der modernen Kriminalistik ausgebildet und fiebert seinem ersten Mordfall entgegen, um sein Können zu beweisen. Tatsächlich wird er zu einem bizarr anmutenden Tatort gerufen : ein Toter ohne Gesicht auf einem Umhang aus Vogelfedern. Spuren führen sowohl in die Welt der Bierbrauereien als auch in die der Schickeria. Einer der Hauptverdächtigen ist Eduard Lemke, ebenfalls Preuße. Die Ermittlungen treten auf der Stelle, als sich der preußische Gesandte an Gryszinski wendet und an seinen preußischen Nationalstolz appelliert, um die Aufklärung des Falles zu beeinflussen. Wem fühlt sich Gryszinski verpflichtet ? Seinem bayrischen Arbeitgeber oder seiner preußischen Geburt ?
Ich konnte den Krimi nach den ersten Seiten kaum aus der Hand legen. Zuerst haben mich die bildhafte Sprache und die anschaulichen Schilderungen München für sich eingenommen. Restlos begeistert war ich dann, als ich Gryszinski näher kennengelernt hatte. Nicht zu vergessen seine sympathische Frau, die man fast nur mit einem Buch antrifft. Obwohl er Preuße ist, kommt er mit der bayrischen Lebensart gut zurecht und widmet sich der Aufklärung des Falles voller Eifer. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin an passender Stelle die damaligen Ermittlungsmethoden etwas breiter schildert. Manches war erstaunlich modern, anderes brachte mich wegen der aus heutiger Sicht absurden Weise zum Lachen. Beim Hauptverdächtigen Lemke schwankte ich zwischen Abneigung und gelegentlichem Mitleid . Der Fall selbst ist sehr undurchsichtig und bietet einige überraschende Wendungen. Verschiedene Verdächtige und Motive erschienen plausibel. Die Auflösung hat mir gut gefallen, vielleicht auch, weil sie eher tragisch ist und nicht eindeutig schwarz oder weiß.
Sprachlich hat mich der Krimi ebenfalls vollkommen überzeugt. Die Figuren waren lebensnah dargestellt und immer wieder blitzte Humor auf.
Ich kann das Buch aus meiner Sicht mit gutem Gewissen empfehlen.

Bewertung vom 20.09.2020
Engels, Friedrich;Marx, Karl

Dear Frederick! Lieber Mohr!


gut

Interessante Einblicke in Marx und Engels private Korrespondenz
Der Autor gibt Einblicke in den umfangreichen Briefwechsel zwischen den beiden Freunden Marx und Engels. Die ersten Briefe stammen aus dem Jahr 1844, als die Freundschaft zwischen Marx und Engels enger wurde. Den letzten Brief schreibt Marx kurz vor seinem Tod 1883.

Die Briefe waren für mich von Interesse, weil sie viel über die Beziehung der beiden zueinander, aber auch über die jeweils eigene Persönlichkeit des Briefeschreibers aussagen. Was waren nun meine Erkenntnisse ? Für mich ist Marx der Fordernde, der Engels anweist, wie er in verschiedenen Angelegenheiten, oft der Druck seiner Bücher und Schriften, vorzugehen hat. Immer ist auch Geld ein Thema, das er von Engels fordert oder fast demütig erbittet. Engels dagegen muss Marx aufrichtig bewundert und geliebt haben. Engels ist stets bemüht, Marx Anweisungen nachzukommen. Er selbst bittet Marx nur um ein bestimmtes Vorgehen oder macht Vorschläge, schränkt beides aber sofort ein, falls es Marx Umstände bereiten sollte. Wann immer möglich lässt Engels Marx Geld zukommen, auch wenn es bedeutet, dass er auf Dingen verzichten muss. Beide zeigen eine erhebliche Arroganz gegenüber bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit. So lassen beide kein gutes Haar an Lassalle und seinem Arbeiterverein. Ebenso fiel mir auf, dass sie sich überwiegend abfällig über Russland und die russischen Mitstreiter in der "Internationalen " äußern. Die letzten Briefe sind geprägt durch Marx Krankheit und die damit verbundenen Behandlungen und Arztkonsultationen. Und zum ersten Mal erwähnt Marx seine Töchter und dass er sich um sie sorgt.

Einen Wermutstropfen gab es bei der interessanten Lektüre und das war der Schreibstil der Briefe. Die Sprache enthält der Zeit gemäß zahlreiche französische und englische Wörter oder ganze Satzreihen, die in den Fußnoten übersetzt werden. Zusammen mit damals gebräuchlichen Wortwendungen , die heute antiquiert sind, hat das den Lesefluss und damit mein Lesevergnügen stark eingeschränkt. Deshalb hätte ich mir gewünscht, der Autor hätte die Sprache der Briefe geglättet und die Originalwendungen als Fußnoten angehängt. Auch wären manchmal kurze Überleitungen zwischen den Briefen hilfreich gewesen, um sie besser in einen größeren Zusammenhang einordnen zu können.

Bewertung vom 19.09.2020
Günder-Freytag, Antonia

Der Oleandermann


sehr gut

Im Kopf des Mörders
German Städter erwacht gefesselt an Bord einer Yacht und sieht sich einer Frau und einem Mann gegenüber. Er weiß nicht, wer die beiden sind und wie er hierher gekommen ist. Aber German beginnt sich zu erinnern. Er war bereits als Kind ein Außenseiter. Sein Vater ist erst vor kurzem gestorben und er hat das Haus seiner Mutter am Gardasee geerbt. Er ist Chemiker und hat in der Krebsforschung gearbeitet. Er hat mit einer Beförderung gerechnet, stattdessen wurde er gefeuert. Und da hat er endlich erkannt, wie er von allen beschissen wurde : seinen Eltern, seiner Verwandtschaft, seinem Chef, seiner Ehefrau und seinem Sohn. Er hatte nie eine Chance. Aber damit ist jetzt Schluss.

Man muss sich auf die Erzählweise der Autorin einlassen, denn man befindet sich während der ganzen Geschehnissen im Kopf des Täters. Manche der Gedankengänge sind kaum auszuhalten. Die Schlussfolgerungen zeugen von einer ich-bezogenen, sich selbst bemitleidenden Persönlichkeit, die alle anderen für ihre Situation verantwortlich macht. Zu Germans Gedankenwelt gibt es kein Gegengewicht Niemand der diese Sichtweise zurecht rückt. Der Schluss ist originell und dadurch überraschend.

Ich fand diese andere Art, einen Krimi zu erzählen erfrischend und erschreckend zugleich, aber möglicherweise kann der eine oder andere nichts damit anfangen, weil es so gar nicht dem üblichen Erzählstil entspricht.

Bewertung vom 17.09.2020
Erdmann, Nadine

Die Lichtstein-Saga: Andolas


sehr gut

Die Reise zu den Sylphen
Im 2. Band müssen die vier Cays den Stein der Luft nach Burgedahl holen. Dazu reisen die Freunde zum Palast der Winde, dem Wohnort der Sylphen. Der Weg dorthin führt durch ewiges Eis. Gefahr droht zudem von den Harpyien. Traumatisiert durch Raiks Tod und Noah zusätzlich geschwächt und verwirrt durch den Angriff des Schattenmahr macht sich die Gruppe auf den Weg, damit Kaelan seinen Auftrag erfüllen kann.

Dieser Band ist geprägt durch die Folgen , die die dramatischen Ereignisse in der 1. Buch hervorgerufen haben. Zwar kommt es zu einem höchst spannenden Kampf mit den Harpyien, das Hauptaugenmerk lag für mich aber in der Auseinandersetzung des Einzelnen mit seinen Zweifeln und die Beziehungen der vier Auserwählten untereinander. Die Liebe zwischen Ari und Kaelan muss sich bewähren. Ari lernt, dass er nicht alle retten kann. Noah muss sich seinen Alpträumen stellen und der Angst, auf die dunkle Seite gezogen zu werden. Liv spielt erneut eine besondere Rolle mit ihrer Gabe, den anderen Mut und Zuversicht zu vermitteln. Besonders gefreut habe ich mich, die liebenswerten und knuffigen Gnome kennenzulernen. Ich hoffe, es war nicht die letzte Begegnung. Erneut haben mich die poetischen und anschaulichen Beschreibungen der Landschaft und des Palastes des Windes überzeugt.

Obwohl dieser Band sich weniger durch kriegerische Auseinandersetzungen in Szene setzt, war er nicht weniger dramatisch durch die inneren Kämpfe der Auserwählten und ich als Leser hatte eine kleine Atempause bis sich die vier erneut auf die Reise machen.

Bewertung vom 14.09.2020
Crowley, Shannon

Wild Pub Galway


sehr gut

Tod eines Arztes
Inspector Dunn hat Urlaub. In der Zwischenzeit trägt Detective Constable Smith die Verantwortung und bekommt mehr Arbeit, als ihm lieb ist. Ein beliebter Arzt wird auf offener Straße ermordet. Ein völlig aufgelöster Vater meldet seine 15jährige Tochter als vermisst und beschuldigt den Nachhilfelehrer, sich der Tochter sexuell genähert zu haben. Auch Dunn kann seinen Urlaub nicht genießen. Grund dafür ist die pubertierende 17jährige Tochter und eine geheimnisvolle Frau.

Der Krimi ist ein klassischer Whodunit. Es geschieht ein Mord und die Ermittlungen beginnen. Das spannende und zu Beginn etwas verwirrende an der Erzählweise der Autorin ist, dass eine ganze Reihe unterschiedlicher Handlungsstränge angelegt werden. Mir war einige Seiten lang nicht klar, ob es einen Zusammenhang gibt. Besonders gut gefallen hat mir die alte Dame, die den Mord beobachtet. Sie war sehr realistisch und liebevoll dargestellt. Im Laufe der Ermittlungen ändert sich das Bild des Opfers. Der sympathische Arzt mutiert in meinen Augen zu einem rechten Mistkerl . Mein Mitgefühl mit ihm nahm im gleichen Maße ab. Gleichzeitig wird in der Handlung die zunächst unsichtbare Struktur sichtbar und Beobachtungen und Anmerkungen erhalten einen anderen Sinnzusammenhang. Bis kurz vor dem Ende war ich über die Person des Mörders im unklaren. Die Lösung hat mich eher betroffen gemacht und meine Sympathie galt mehr dem Täter als dem Opfer.

Die Autorin erzählt einen klassischen und solide durchdachten Krimi, bei dem man gut mit rätseln kann und der reichlich Spannung bietet.

Bewertung vom 13.09.2020
Barns, Anne

Eisblumenwinter


ausgezeichnet

Familiengeheimnisse
Pia liebt Paul. Dessen ist sich Pia sicher. Nur Paul lebt auf Juist und Pia lebt auf Rügen zusammen mit ihrer Oma Anni und ihren beiden Schwestern, die sie nicht verlassen will. Ein echtes Dilemma. Deshalb ist Pia nur zu gerne bereit, ihre Oma auf eine Reise an den Schöneberger Strand zu begleiten um sich abzulenken. Der Grund für die Reise ist der Besuch bei Tante Hedwig, die Oma Anni vor 60 Jahren das letzte Mal gesehen hat. Missverständnisse haben dazu geführt, dass der Kontakt abbrach. Und so wie die Vergangenheit in neuem Licht erscheint, bekommt Pia einen anderen Blick auf ihre Beziehung.

Schon die ersten Seiten des Buches haben dazu geführt, dass ich mich bei Pias Familie wohlgefühlt habe. Der Roman spielt in der Adventszeit und ich hatte trotz spätsommerlicher Hitze plötzlich Lust auf Plätzchen und heißen Tee. Was mir sehr gut gefällt, ist der beneidenswerte Zusammenhalt zwischen den Schwestern und der Oma. Für Spannung sorgt das Auftauchen der tot geglaubten Tante Hedwig. Diese hatte vor vielen Jahren den Kontakt abgebrochen, obwohl man davor ein herzliches Verhältnis hatte. Die Geschichte, die sich nach und nach in den Gesprächen enthüllt, hat mich berührt. Durch Oma Annis Pragmatismus wird es aber nie rührselig. Gelungen fand ich auch die aufgezeigten parallelen zwischen der Vergangenheit und Pias Gewissenskonflikt.

das Buch endet fröhlich und mit einem optimistischen Blick in die Zukunft. Toll finde ich die angehängten Rezepte, die so einfach gehalten sind, dass auch ein wenig geübter Bäcker wie ich, einen Versuch wagen kann.

Ein tolles Buch für alle, die einfach vom Alltag abschalten und nicht ständig die Probleme der Menschheit lösen, sondern sich einfach gut unterhalten und dabei sympathische und liebevoll gezeichnete Menschen treffen wollen.

Bewertung vom 12.09.2020
Wood, Dany R.

Nur Rudi tanzte schräger / Familie Jupp Backes ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Tödliches Tangofieber
Inge, die Ehefrau des Dorfpolizisten Jupp Backes, versucht erneut, ihre in die Jahre gekommene Ehe zu beleben. Was liegt näher als ein gemeinsamer Tangotanzkurs ? Leider ist Jupp der absolute Tanzmuffel und so führt der Tanzkurs nicht zu neuen Liebeshöhen , sondern zu heftigen Ehezerwürfnissen. Jupps Problem scheint sich ,von selbst zu lösen , als der Tanzlehrer Julio tot am Ende einer Kellertreppe gefunden wird. Doch Jupps kriminalistischer Spürsinn erkennt auf den ersten Blick, dass es kein Unfall, sondern Mord war. Gemeinsam begibt sich die erfahrene Ermittlungsgruppe Backes auf Mörderjagd. Ehefrau Inge kümmert sich im Hintergrund um die Schreibarbeiten. Oma Käthe ist für die Internetrecherche zuständig und Jupp kümmert sich um die Zeugenbefragung. Auch das Thema Tanz ist noch nicht abgeschlossen. Jupp muss an einem Tanzwettbewerb zu Ehren des Verstorbenen teilnehmen, will er seine Ehe retten. In beiden Fällen tritt Jupp zielsicher in jedes Fettnäpfchen.

Das ist bereits der 3. Fall , bei dem ich die Familie Backes begleiten durfte. Der Autor überrascht mich jedes Mal mit seinen originellen Einfällen, die mich zum Lachen bringen oder Erinnerungen wecken. Dieses Mal lässt er die 70ziger Jahre auferstehen. Rudi tanzt zu "Saturday Night Fever ", dass Travolta blass wird vor Neid. Die Krimihandlung ist spannend und es gibt einige Verdächtige, die ein Motiv hätten. Da spielt es auch keine Rolle, dass die Ermittlungen nicht gradlinig verfolgt werden , sondern der Autor und damit auch der Leser einige Umwege geht. Da gibt es die neue Küche der Rathausangestellten Doris zu feiern oder man nimmt teil an Inges Sorgen um die Gestaltung der nicht geplanten Heirat der Tochter. Für mich war das das Salz in der Suppe und gab dem Autor die Möglichkeit, gekonnt mit Klischees zu spielen. Der Fall wird am Ende von Jupp in seiner unnachahmlichen Art gelöst. Die Person des Täters hat mich überrascht, da mein Hauptverdächtiger jemand anders war.

Das Buch hat mich als Gesamtpaket überzeugt. Ich hatte eine spannende Krimihandlung und dazu jede Menge Humor, was mir vergnügliche Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 05.09.2020
Stiller, Barry; Stiller, Dana

In Situ (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

spannende und humorvolle Krimis im archäologischen Umfeld
Eine Sagengestalt erwacht zum Leben ?
Eigentlich wollte der Archäologe Peter Conrad sich von seiner letzten Grabungsexpedition erholen und endlich seine Doktorarbeit fertig stellen. da wird er mehr oder weniger dazu gedrängt, an einer Ausgrabung in Kanada teilzunehmen. . Kaum am Ausgrabungsort angekommen, wird ein Expeditionsteilnehmer Opfer eines tödlichen Angriffs. Die Verantwortlichen für die Ausgrabung behaupten, es wäre ein Bärenangriff gewesen. Die Wissenschaftlerin Tshakapesh mit indigenen Wurzeln vertritt vehement die Ansicht, ein Monster aus der Sagenwelt der Ureinwohner sei am Tod des Mitarbeiters schuld. Conrad bleibt skeptisch. Doch als er erfährt, dass er einen Kollegen ersetzt, der kurz zuvor verstorben ist, wird er neugierig. Er versucht die letzten Tage des Kollegen zu rekonstruieren und plötzlich scheint die Vorstellung einer urzeitlichen Bedrohung nicht mehr abwegig.
Ich hatte an dem Buch meine helle Freude. das Autorenduo vermischt auf sehr unterhaltsame Weise archäologische Vorgehensweisen, historische Tatsachen, Wortwitz, Anspielungen auf Filme - die Schlussszene war an den Film "Psycho" angelehnt - mit einer spannenden Krimihandlung, die am Schluss trotz zuvor geäußerten gewagten Thesen logisch aufgelöst wird. Interessant fand ich die Einblicke in die konkrete Arbeit der Archäologen . Überrascht hat mich die Rivalität zwischen den Grabungsteilnehmer. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dies der Realität entspricht. Der Spannungsbogen war in meinen Augen hoch . Obwohl sich ein Lösungsansatz bereits einige Seiten vor dem Ende andeutet, war ich über die komplette Auflösung dann doch überrascht, aber auch sehr zufrieden, denn die Menschheitsgeschichte muss - zumindest vorerst - nicht neu geschrieben werden.

Dracula lebt !?
Der Archäologe Peter Conrad nimmt zusammen mit seiner guten Freundin , der Archäologiestudentin Lisa Franks an einer Notgrabung in London teil. Auf dem Areal, auf dem ein großer Bürokomplex entstehen soll, befand sich im vorigen Jahrhundert ein Friedhof. Beim Öffnen der Gräber finden die Archäologen zu ihrer Überraschung Leichname, an denen man nach ihrem Tod eine spezielle rituelle Behandlung vorgenommen hat. Die Vorgehensweise deutet darauf hin, dass man die Toten für Wiedergänger gehalten hat. Sofort tauchen Gerüchte über Vampire auf. Selbst der Grabungsleiter, Professor James Small und seine rechte Hand Susan Bishop, scheinen dieser Interpretation der Funde nicht abgeneigt. Im Gegenteil Small bemüht sich um die Erlaubnis, Grabungen auf dem Brompton Friedhof durchführen zu dürfen und erhält sie auch. Als man eine mumifizierte Leiche findet, der man alles Blut entzogen hat, scheint sich die Vampirtheorie zu bestätigen. Lisa und Conrad, die zuerst alles als Humbug abgetan haben, beginnen Zweifel zu entwickeln. Eine wieder entdeckte Grabkammer, die der Familie eines durchsichtigen Grafens gehört, enthält ebenfalls eine größere Anzahl der rätselhaften Mumien. Könnte der Graf ein Nachfahre des Grafen Dracula sein ? im Umfeld der Grabung kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Auch diesen Leichen fehlt jedes Blut. Das alles scheint auch für Lisa und Conrad nur einen Schluss zu zulassen. Vampire treiben ihr Unwesen. Wirklich ?
Das Buch bietet eine gekonnte Mischung aus Krimi, Grusel und fundierten Ausführungen zur Archäologie, die mir persönlich gut gefallen haben. Conrad und Lisa ergänzen sich perfekt. Obwohl sie nur gute Freunde sind, benehmen sie sich gelegentlich wie ein altes Ehepaar. Ihre Dialoge sind oft voller Ironie und haben mir nicht nur einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ohne konkret zu sagen, es gibt Vampire, brachte mich die Erzählung dazu, ernsthaft an die Existenz von Vampiren zu glauben. Besonders dazu beigetragen hat die gelungene Figur des möglichen Grafen Dracula. Die Auflösung der rätselhaften Vorkommnisse hat mich ehrlich verblüfft, war aber stimmig.

Bewertung vom 05.09.2020
Stiller, Barry; Stiller, Dana

Die Ersten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine Sagengestalt erwacht zum Leben ?
Eigentlich wollte der Archäologe Peter Conrad sich von seiner letzten Grabungsexpedition erholen und endlich seine Doktorarbeit fertig stellen. da wird er mehr oder weniger dazu gedrängt, an einer Ausgrabung in Kanada teilzunehmen. Ohne große Begeisterung macht er sich auf die reise. kaum am Ausgrabungsort angekommen, wird ein Expeditionsteilnehmer Opfer eines tödlichen Angriffs. Die Verantwortlichen für die Ausgrabung behaupten, es wäre ein Bärenangriff gewesen. Die Wissenschaftlerin Tshakapesh mit indigenen Wurzeln vertritt vehement die Ansicht, ein Monster aus der Sagenwelt der Ureinwohner sei am Tod des Mitarbeiters schuld. Conrad bleibt skeptisch. Doch als er erfährt, dass er einen Kollegen ersetzt, der kurz zuvor verstorben ist, wird er neugierig. Er versucht die letzten Tage des Kollegen zu rekonstruieren und plötzlich scheint die Vorstellung einer urzeitlichen Bedrohung nicht mehr abwegig.

Ich hatte an dem Buch meine helle Freude. das Autorenduo vermischt auf sehr unterhaltsame Weise archäologische Vorgehensweisen, historische Tatsachen, Wortwitz, Anspielungen auf Filme - die Schlussszene war an den Film "Psycho" angelehnt - mit einer spannenden Krimihandlung, die am Schluss trotz zuvor geäußerten gewagten Thesen logisch aufgelöst wird. Interessant fand ich die Einblicke in die konkrete Arbeit der Archäologen . Es wurde sehr anschaulich und auch für den Laien verständlich die Bergung eines Grabfundes beschrieben. Überrascht hat mich die Rivalität zwischen den Grabungsteilnehmer. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dies der Realität entspricht. Der Spannungsbogen war in meinen Augen hoch . Obwohl sich ein Lösungsansatz bereits einige Seiten vor dem Ende andeutet, war ich über die komplette Auflösung dann doch überrascht, aber auch sehr zufrieden, denn die Menschheitsgeschichte muss - zumindest vorerst - nicht neu geschrieben werden.

Bewertung vom 05.09.2020
Stiller, Barry; Stiller, Dana

Blut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dracula lebt !?
Der Archäologe Peter Conrad nimmt zusammen mit seiner guten Freundin , der Archäologiestudentin Lisa Franks an einer Notgrabung in London teil. Auf dem Areal, auf dem ein großer Bürokomplex entstehen soll, befand sich im vorigen Jahrhundert ein Friedhof. Beim Öffnen der Gräber finden die Archäologen zu ihrer Überraschung Leichname, an denen man nach ihrem Tod eine spezielle rituelle Behandlung vorgenommen hat. Die Vorgehensweise deutet darauf hin, dass man die Toten für Wiedergänger gehalten hat. Sofort tauchen Gerüchte über Vampire auf. Selbst der Grabungsleiter, Professor James Small und seine rechte Hand Susan Bishop, scheinen dieser Interpretation der Funde nicht abgeneigt. Im Gegenteil Small bemüht sich um die Erlaubnis, Grabungen auf dem Brompton Friedhof durchführen zu dürfen und erhält sie auch. Als man eine mumifizierte Leiche findet, der man alles Blut entzogen hat, scheint sich die Vampirtheorie zu bestätigen. Lisa und Conrad, die zuerst alles als Humbug abgetan haben, beginnen Zweifel zu entwickeln. Eine wieder entdeckte Grabkammer, die der Familie eines durchsichtigen Grafens gehört, enthält ebenfalls eine größere Anzahl der rätselhaften Mumien. Könnte der Graf ein Nachfahre des Grafen Dracula sein ? im Umfeld der Grabung kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Auch diesen Leichen fehlt jedes Blut. Das alles scheint auch für Lisa und Conrad nur einen Schluss zu zulassen. Vampire treiben ihr Unwesen. Wirklich ?
Das Buch bietet eine gekonnte Mischung aus Krimi, Grusel und fundierten Ausführungen zur Archäologie, die mir persönlich gut gefallen haben. Conrad und Lisa ergänzen sich perfekt. Obwohl sie nur gute Freunde sind, benehmen sie sich gelegentlich wie ein altes Ehepaar. Ihre Dialoge sind oft voller Ironie und haben mir nicht nur einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.. Die Autoren bieten zudem einen guten Einblick in den Wissenschaftsbetrieb. Ohne konkret zu sagen, es gibt Vampire, brachte mich die Erzählung dazu, ernsthaft an die Existenz von Vampiren zu glauben. Besonders dazu beigetragen hat die gelungene Figur des möglichen Grafen Dracula. Die Auflösung der rätselhaften Vorkommnisse hat mich ehrlich verblüfft, war aber stimmig. Alle Hinweise waren mir als Leser bekannt. Nur meine Interpretation war falsch.
Das Buch bekommt von mir 5 Sterne für seine gelungene Mischung der verschiedenen Genre und nicht zuletzt für seine unterhaltsame Erzählweise.