Benutzer
Benutzername: 
easymarkt3
Wohnort: 
...

Bewertungen

Insgesamt 850 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2022
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Nächte / Kommissar Dupin Bd.11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Apfelanbau, Cidre, sensationelle Vogelsichtungen in der Bretagne – sehr aufschlussreich und spannend.
In der Bretagne mit seinen Westwinden, dem Golfstrom und seinen lukrativen Apfelbaumfeldern ist es anscheinend selbst im Oktober noch sommerlich. Kommissar Georges Dupin versucht zunächst den plötzlichen Tod von Kadegs Tante Joëlle Contel und den Angriff auf ihn als Polizisten aufzuklären. Wohnhaft ist die Neuundachtzigjährige in der Abtei der Engel in Aber Wrac’h, einem geschichtsträchtigen, weitläufigen Gelände mit Apfelwiesen, Wald und einem Herbularium der einstigen Mönche. Aufgeklärt wird der Kriminalfall mit 2 Todesfällen, zwei genesenden Opfern im Krankenhaus von Brest bereits nach 3 Tagen, unter Schilderungen über die Schönheit der Landschaft, den kulinarischen Köstlichkeiten der Region. Geschichtliches über diese Gegend, aber auch über Ornithologie wird informiert in diesen unter Naturschutz stehenden Urlaubsgegend.
Insgesamt ein sehr angenehmes, spannendes und informatives Leseerlebnis.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.06.2022
Krappweis, Tommy;Honisch, Ju;Feuerbach, Sam;Schulzke, Amandara M.;Muriel, Nadine

Met-Magie - Der Trunk der Götter, Barden und Bauern


sehr gut

Bunte Mischung von Geschichten zwischen Fantasy, Wikingern, den Barden des Mittelalters und Hi-Tec, umspült von Met mit verschiedenen Ingredienzen.

Bewertung vom 25.06.2022
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


ausgezeichnet

Deutsche Geschichte ab 1933 einfühlsam verknüpft mit der Problematik von künstlicher Befruchtung und Demenz - gelungen!
Auch ich habe einen DNS-Test machen lassen, nicht um die Vaterschaft heraus zu finden, sondern um weiter zurückliegende Familienstränge weltweit zu finden bei bereits lange verstorbenen Groß-/Eltern und die nach deren Tod aussortierten Unterlagen keine große, ausreichende Fundgrube waren.
Dass man mehr über den Samenspender der dadurch gezeugtes Lebewesen erfahren möchte, ist für mich sehr verständlich, wenn auch eventuell problematisch für den Samenspender selbst nicht nur aus juristischen Gründen. Aber die daraus zu erwartende Findung der eigenen Identität halte ich für sehr wichtig in der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
Dass zusätzlich die deutsche Geschichte ab Mai 1933 aufbereitet wird in diesem Kontext, finde ich hier wunderbar gelungen in dieser teils fiktiven Formgebung. Unter diesem Buchtitel und auch eher unscheinbaren Cover hätte ich eine solche tragische Gedankentiefe nicht erwartet.

Bewertung vom 23.06.2022
Thesenfitz, Claudia

Schlaflos auf Sylt


sehr gut

Eine Party zum 50. Geburtstag - mit vielen Emotionen und Lebensmaximen – GELUNGEN!
Der Aufenthalt auf Sylt entwickelt sich neben den vielschichtigen Ereignissen auf der Geburtstagsparty von Merle zu einer neuen Zeitrechnung: Soll sie dem Angebot zu neuem Job, neuer Wohnung und sogar neuem Mann folgen? Davor reflektiert sie mit ihren diversen Partygästen auch über Lebensinhalte wie Geldverdienen und Karrieremachen statt wie ihre Mutter sich für eine Familie mit Kindern zu entscheiden. Weiterhin sinniert sie über Liebe an sich, über Liebe ohne Reibung wie in ihrer gescheiterten Ehe. Sie bewundert die unerwarteten, unkonventionellen Einstellungen ihrer Eltern zur Bisexualität von Rolf, ihrem Stiefvater. Im Zusammentreffen mit Ex-Freunden und Ex-Kolleginnen denkt sie über Enttäuschungen, Vergeben und dem Verjähren von Schmerz nach, der ihr in diesem Zeitraum widerfahren ist. Neben so viel Selbstreflektion über ihr bisheriges Leben, über die Generation Silver Sex und davon, dass fünfzig das neue dreißig ist, schwingt mit Ben und seinem Projekt zur Insel-Infrastruktur-Reanimation neuer Wind herein, mit vielen Gedankenanstößen auch für Leser im reifen Lebensalter.

Bewertung vom 22.06.2022
McQuiston, Casey

I Kissed Shara Wheeler


sehr gut

Wie leben queere Kids z. B. in konservativen Religionsgemeinschaften? – Zum Nachdenken!
Im »Bible Belt« der USA bzw. in Republikanerstaaten lebt Shara Wheeler, die langweiligste Langweilerin dieser unerträglich langweiligen, mittleren Kleinstadt in Alabama, das jedenfalls denkt Chloe Green, die vor vier Jahren mit ihren zwei Moms, ihren Eltern, hierher gezogen ist. Sie beide haben jeden Tag ihrer Highschool-Karrieren dem einzigen Ziel gewidmet, den Abschluss als Jahrgangsbeste zu machen. Sie haben einander nie gehasst, eher so, als hätten sie einander endlich erkannt nach Abschluss der Highschool, hervorgerufen durch einen unerwarteten Kuss. Chloe erfährt, dass viel mehr Leute tun, was sie tun müssen, um an einem Ort wie die Willowgrove Highschool zu überleben, der sich nicht so anfühlt, als wollte man sie hierhaben. Man liest, dass dieser Überlebenskampf viele der sexual anders ausgerichteten Menschen sehr belastet. Sie erkennt, dass es eine einfache Entscheidung war, ihre sexuelle Orientierung nicht zu verleugnen, als sie hierherzog, aber wenn sie hier aufgewachsen wäre, hätte sie sich vielleicht gar nicht für ein Coming-out entschieden. Vielleicht wäre sie ein völlig anderer Mensch. Das Leben umfasst so vieles, über das nie jemand spricht. Sollte man Religion vielleicht abschaffen?

Bewertung vom 21.06.2022
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


ausgezeichnet

Eine erfolgreiche Künstlerin neben Claude Monet
Blanche Hoschedé Monet war mir bisher als Malerin kein Begriff, auch im Zusammenhang mit Claude Monet, dem Impressionisten in der Malerei, ist sie mir erst nachträglich nach abschließendem Lesen dieses Romans voll als ebenbürtige Künstlerin zu Bewusstsein gelangt. Ihre Bilder habe ich mir neben den Werken von Claude Monat angesehen und erkenne viele im Roman beschriebene Szenen und Örtlichkeiten wieder. Nicht im Schatten, sondern im Licht von Claude Monet wird Blanche hier dargestellt mit einem Herz so groß wie der Ozean.
Berührt hat mich besonders die Beschreibung der ‚Hungerjahre‘ in Vétheuil, voller Unsicherheiten und Nöte ab 1878. Die Schilderungen über die Zeit in Giverny ab 1883 sind sehr bildlich als erfolgreiche, harmonische Zeit der Familie Monet, in angenehmem Sprachstil. Das internationale Wirken von Claude Monet im Zusammenhang mit seinen Freunden wie Rodin, Pissarro oder Sisley, Octave Mirbeau, Paul Durand-Ruel, Paul Helleu sowie seinen alten Freund, den Politiker Georges Clemenceau wird deutlich rund um die Weltausstellung auf dem Champ de Mars, aber auch mit amerikanischen Künstlern seiner Zeit dort.

Bewertung vom 19.06.2022
Kaspari, Carla

Freizeit


weniger gut

Das Leben von Franziska Josefin Kummert mit Familie und Freunden
Franziska: Mit 25 Jahren in Paris studierend, mit Cyril für eine Zeitspanne zusammen, nach zwei Jahren wieder zurück in Deutschland mit abgeschlossenem Studium, gutem Verdienst und in ihrer Freizeit oft mit ihrer Freundin Mina zusammen, unterwegs auf Parties, in Cafés etc. Franziskas und Minas Gedanken über ihre Lebensgestaltung über diverse Entwicklungsphasen hinweg werden preisgegeben.
Die Charaktere wirken an der einen oder anderen Stelle zu flach trotz vieler Reflektionen über Drogen, Zwischenmenschlichkeit und verschiedenen Lebensentwürfen. Vermisst wird auch ein Spannungsbogen innerhalb der dreigeteilten Romanteile. Themen könnten vielleicht noch tiefgründiger heraus kristallisiert werden. Das Porträt dieser jungen Generation spricht mich nicht zu 100 % an.

Bewertung vom 18.06.2022
Kalisa, Karin

Fischers Frau (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mia Sund auf der Suche nach Nina Silke Strad, der Teppichknüpferin – ein sehr fein gesponnener, interessanter Roman.
Die studierte Textilarchäologin Mia Sund auf der Suche nach Nina Silke Strad (Schwedisch), Nina Seidenfaden, Teppichknüpferin, weil sie es war, die einen seidenen Faden in die Welt hinein zu spinnen wusste – auch in fantasievollen Geschichten. Die Frau dieses Namens, die vor etwa hundert Jahren einen rätselhaften Teppich geknüpft hat, in vorwiegend grünlich gehaltenen Farben. Er gibt sich den Anschein eines Fischerteppichs, trägt jedoch eine Reihe geheimer Botschaften in sich, die im weiteren teils romantischen Verlauf gelüftet werden.
Über Fischerteppiche habe ich viel gelernt, ursprünglich hergestellt in Freest und Lubmin. Die Anfangskapitel sind inhaltlich etwas zu langatmig und zu wirr geraten. Der Schreibstil und die Wortwahl sind ansprechend gewählt, verknüpft mit vielen kreativen Details im Romanverlauf. Das Cover zeigt zwei Frauenköpfe in den Farben Grün (in Anspielung auf den grünen Fischerteppich) und Blau (vielleicht für die Baltische See).

Bewertung vom 17.06.2022
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


gut

Eine scheinbar ganz normale Familie auf einer Insel mit seltsamer Vorgeschichte!
Die Einführung in diesen Thriller gestaltet sich sehr interessant: Isolation auf einer bewaldeten Insel mit fast kompletter Selbstversorgung von vier Personen, ein stark reglementiertes Leben mit ständiger Angst im Hinterkopf vor bösen Eindringlingen von außen, vom Festland – außer dem alten Briefträger, der montags wöchentlich herüber rudert. Leider entwickelt sich dieser Plot mit Luca, einem italienischen Polizisten im riskanten Alleingang doch mehr zu einem nicht ganz überzeugenden, wuchtigen Ende. Die Erlösung für die sechzehnjährige Juno, ursprünglich aus England gebürtig, und Boy, einem zwölfjährigen Jungen aus Schweden, kommt zu unspektakulär daher – leider.
Das Cover zeigt die einstöckige Behausung am Waldrand in dämmrigem, leicht vernebeltem, grauen Ambiente – passend zum Thriller.

Bewertung vom 15.06.2022
Martin, Stefanie H.

Virginia und die neue Zeit / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.1


ausgezeichnet

Eine historische Saga um die Bloomsbury-Group – allumfassend beschrieben.
In der Oberstufe unseres Gymnasiums lasen wir den Roman von Virginia Woolf: ‚To the Lighthouse‘, was für mich damals nicht leicht zu lesen war und tatsächlich in der Tiefenwirkung ihrer Wortwahl und Sprache nicht voll von mir gewürdigt wurde. Dieser Roman hier lässt sie als erfolgreiche Schriftstellerin in all ihrer Brillianz zu ihrer Schreibkunst und ihrem unermüdlichen Streben nach weiblicher und literarischer Unabhängigkeit erstehen. Das Viktorianische Zeitalter mit zeitgeschichtlichen Einflüssen auf das Denken und Verhalten der Menschen auch in sexueller Hinsicht kommt klar zur Geltung. Das verlogene, heuchlerische, moralische Korsett versuchen die Bloomberries zu sprengen als Rebellen, die trotz der drohenden Gefängnisstrafen bei Homosexualität mit drastischem Vokabular protestierten. Ebenso wird der Kampf der Suffragetten in London um 1900 erwähnt mit deren Wirken um das Wahlrecht der Frauen.
Das Cover zeigt eine sehr hübsche, junge Virginia Woolf als seitlich aufgenommenes Porträt.