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mimitatis_buecherkiste
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Krefeld

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Insgesamt 709 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2021
Kunrath, Barbara

Wir für uns


sehr gut

Josefine Pankratz, kurz Josie, ist 41 Jahre alt, ledig und schwanger von ihrem Geliebten Bengt. Dieser ist nicht nur verheiratet, sondern auch Vater von zwei Kindern und ein weiteres soll möglichst nicht dazu kommen. Da hat Josie aber noch ein Wörtchen mitzureden. Oder? Katharina Bondorf, kurz Kathi, ist 70 Jahre alt, gerade verwitwet und unsicher, wie es weitergehen soll. Am liebsten würde sie sich um ein Enkelkind kümmern, aber statt Nachwuchs gibt es in der Ehe ihres Sohnes eine handfeste Krise. Als Kathi den Ehering ihres verstorbenen Mannes verliert und Josie diesen findet, kreuzen sich die Wege dieser auf den ersten Blick so unterschiedlichen Frauen.

In den Charakter von Josie habe ich mich schnell verliebt. Chaotisch, unorganisiert, oft verpeilt und fast nicht lebensfähig, ist es ein Schock für sie, als sie feststellen muss, dass sie schwanger ist. Erst da fängt sie an, über ihr Leben nachzudenken; darüber, dass sie eigentlich im Standbymodus lebt und nur darauf wartet, dass Bengt sie einmal in der Woche besucht. Anders Kathi, die plötzlich Witwe ist, fast 50 Jahre war sie verheiratet und bis vor ein paar Jahren nur mit ihrem Laden beschäftigt. Nun ist der Laden zu, der Mann weg und Kathi vor der großen Frage, ob es das schon war und wie es weitergeht.

Wie unterschiedlich die beiden Frauen ihr Leben meistern, welche Rolle sie im Leben der anderen spielen und wie es so ist in einer Kleinstadt, in der (fast) jeder jeden kennt, davon handelt der Roman. Vom Festhalten und Loslassen. Vom Ende und Neubeginn. Davon, dass es nie zu spät ist, einen anderen, einen neuen Weg einzuschlagen. Ein Buch über Familie, Freunde, Zufallsbegegnungen und nicht zuletzt die Liebe. Ein kurzweiliges Buch, das mich gut unterhalten hat. Von mir gibt es 4 Sterne.

Bewertung vom 25.06.2021
Diefenthaler, Brigitte

Ins Dunkel geboren


ausgezeichnet

Johann, genannt Josi, ist mit neun Jahren der Jüngste von sieben Geschwistern, von denen lediglich die elfjährige Schwester sowie zwei Brüder im Alter von sechzehn und siebzehn Jahren überlebt haben. Die Mutter starb kurz vor Josis erstem Geburtstag, der Vater bewirtschaftet den Hof nun mit seinen verbliebenen Kindern allein. Es ist keine einfache Zeit, denn Armut, Alkohol und Gewalt gehören zum Alltag der Familie; einen Zusammenhalt zwischen den Geschwistern gibt es nicht. Im Gegenteil muss Josi immer wieder befürchten, vom Vater oder seinen Brüdern zusammengeschlagen zu werden. Als Josi wieder einmal schwer misshandelt wird, kommt er zu Pflegeeltern, dem Förster-Ehepaar Hanna und Mateo. Dort erfährt er zum ersten Mal im Leben Fürsorge und Liebe. Dann bricht der Zweite Weltkrieg aus und auf dem Land ist es für Josi nicht mehr sicher.

Anfangs ist die Geschichte etwas chaotisch und sprunghaft, eben so, wie ein neunjähriges Kind sie erzählen würde. Ganz phlegmatisch und ohne nach Mitleid zu heischen erzählt Josi von seinem Zuhause, seinen Aufgaben dort und davon, wie es ist, immer auf der Hut zu sein, nicht auffallen zu wollen und in Angst leben zu müssen. Ein erschütterndes und trauriges Los, welches stellvertretend für das vieler Kinder steht. Ungeliebt, misshandelt und verwahrlost, ungewollt und allein. Allein die Liebe seiner Pflegeeltern rettet ihn vor einem ungewissen Schicksal.

Ich fand es sehr interessant, nachzuverfolgen, wie Josi älter, seine Gedanken reifer und seine Sprache erwachsener wurden. Je älter Josi wurde, desto mehr konnte er nachvollziehen, was es heißt, im Krieg zu sein. Anfangs naiv und unbedarft, versteht er schnell, dass eine eigene zu Meinung haben nicht heißt, diese auch äußern zu dürfen. Dies ist nicht leicht für ihr und so kommt es des öfteren zu brenzligen Situationen, die ohne Freunde oder den ein oder anderen Erwachsenen sehr schlimm hätten ausgehen können.

Eine Geschichte über Familie, Freundschaft, Liebe, Schuld, Mut und Verrat. Ein Schicksal unter vielen, eindringlich erzählt und unterhaltsam verpackt. Mir hat das Buch sehr gefallen.
Der schwäbische Dialekt in manchen Gesprächen war anfangs gewöhnungsbedürftig, für die Authentizität aber unerlässlich. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

Bewertung vom 21.06.2021
Whitaker, Chris

Von hier bis zum Anfang


ausgezeichnet

Die dreizehnjährige Duchess lebt mit ihrer Mutter Star und ihrem kleinen Bruder Robin in Cape Haven. Da ihre Mutter mehr schlecht als recht durchs Leben kommt, kümmert sich Duchess um Robin, was sich nicht so einfach darstellt, da die Familie in Armut lebt und Star traumatisiert ist. Vor dreißig Jahren wurde die jüngere Schwester von Star getötet, der angebliche Mörder, ihr damaliger Freund Vincent King, wurde dafür rechtskräftig verurteilt und trotz seines Alters von fünfzehn Jahren in ein Männergefängnis verbracht. Letzterer wird nun aus der Haft entlassen und von Chief Walker (Walk), seinem besten Freund, der sich seit Jahren um Star und ihre Kinder kümmert, abgeholt. Nicht jeder freut sich über die Freilassung von King und so wird eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die das Leben aller Beteiligten verändern wird.

„Vincent King mochte einst ein guter Mensch gewesen sein, aber das Blut eines Kindes ließ sich niemals von den Händen waschen. Und nicht einmal der stärkste Mann würde dreißig Jahre in der Gesellschaft durch und durch schlechter Menschen unbeschadet überstehen.“ (Seite 418)

Das Cover und der Klappentext versprachen mir ein Lesevergnügen und ich wurde nicht enttäuscht; im Gegenteil wurden meine Erwartungen weit übertroffen! Nach einem sehr kurzen Prolog war ich sofort mitten im Geschehen. Das traurige Leben von Star und ihren Kindern, ihr täglicher Kampf ums Überleben, es könnte fast ein Schicksal unter vielen sein, denn in dieser Kleinstadt hat manch einer sein Päckchen zu tragen, wäre da nicht die Tragödie von vor über dreißig Jahren. So etwas hinterlässt Spuren, das übersteht keine Familie ohne Blessuren.

Mit den Charakteren tat ich mich anfangs schwer; so manches war für mich zu sperrig, zu unsympathisch, einfach nicht nachvollziehbar. Erst nach und nach bekamen die Beteiligten ein Gesicht, haben sie mich berührt, hat ihr Schicksal mich bewegt. Die rebellische Duchess, welche ihre Mutter verachtet und trotzdem an ihr hängt. Der treue Walk, der unbeirrbar daran glaubt, dass alles immer noch so werden könnte, wie es früher war. Die Story entfaltet sich langsam, dann aber mit solch einer Wucht, dass einem schwindelig werden könnte. Ein emotionaler Roadtrip, ein Drama, ein Krimi, eine Tragödie und irgendwo tief drinnen ist auch Liebe zu spüren. Die Wendungen, die der Autor eingebaut hat, haben mich mehr als einmal überrascht und auch eine solche Tiefe habe ich nicht erwartet. Viel zu lachen gibt es im Buch nicht, dennoch blitzt hie und da ein wenig feiner Humor durch, der passt. Ein wunderbares Buch, eine tragische Geschichte, ein grandioses Werk. Von mir gibt es 5 Sterne mit Sternchen und eine unbedingte Leseempfehlung. Prädikat: besonders wertvoll.

Bewertung vom 15.06.2021
Linnemann, Diandra

Rhein in Flammen


gut

Dies ist bereits der dritte Teil aus der Reihe Gruftgeflüster. Hierbei handelt es sich um unabhängig voneinander zu lesende Kurzgeschichten, die alle in sich abgeschlossen sind. Wer auf fantasievolle Storys steht, in denen man sich wohlig gruseln kann, der sollte hier richtig sein.

Niklas trifft sich seit Jahren immer wieder mit Jenna, die mit ihrem Vater auf dem Jahrmarkt einen Stand betreibt. Aufgrund der Pandemie war ein Treffen in den letzten zwei Jahren unmöglich, jetzt ist es aber endlich soweit. Jenna erzählt Niklas, dass ihr Vater und sie die Gemeinschaft verlassen wollen, weil unheimliche Dinge auf dem Jahrmarkt vorgehen. Niklas bietet ihr seine Hilfe an, um den finsteren Machenschaften das Handwerk zu legen. Das ist aber leichter gesagt als getan.

Dies ist der bisher letzte Teil der Reihe und für mich persönlich der schwächste. Als es endlich spannend wurde, war die Geschichte schon fast erzählt. Die Grundidee fand ich toll, allerdings war ich am Ende etwas ratlos, wo die Reise hingehen sollte. Hier hätte ich mir eine abschließende Erklärung gewünscht. Von mir gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 15.06.2021
Linnemann, Diandra

In der Höhle des Bösterhasen


sehr gut

Dies ist der zweite Band aus der Reihe Gruftgeflüster. Es handelt sich um Kurzgeschichten, die man unabhängig voneinander lesen kann, weil sie abgeschlossen sind. Wer es beim lesen mag, dass ihm wohlige Schauer über den Rücken laufen, dem kann ich diesen Teil empfehlen.

Als der kleine Max im Wald einen Hasen sieht, läuft er ihm in eine Höhle nach und verschwindet. Seine große Schwester Antonia, die auf ihn aufpassen sollte, ist verzweifelt. Als plötzlich ein Mädchen auftaucht und ihr Hilfe beim suchen anbietet, ist sie unsicher, ob diese wirklich echt ist. Trotzdem nimmt sie die Hilfe an und beide begeben sich in die Höhle, vor der bereits ihre Großmutter sie gewarnt hat.

Dieser Teil der Reihe hat mich begeistert. Ich habe mich gefühlt wie Alice im Wunderland und es hat mir wirklich Spaß gemacht, die Abenteuer der Kinder nachzuverfolgen. Was die drei in der Höhle erlebt haben, war fantastisch, obwohl die drei da sicherlich eine andere Meinung haben dürften, da es für sie nämlich überhaupt nicht lustig war. Mich hat der Teil sehr gut unterhalten und ich vergebe 4 Hasen ähm Sterne.

Bewertung vom 15.06.2021
Linnemann, Diandra

Der Fluch des Chupacabra


gut

Dies ist der erste Band aus der Gruftgeflüster-Reihe. Hierbei handelt es sich um Kurzgeschichten, die in sich abgeschlossen sind, sodass man diese unabhängig voneinander lesen kann. Kurze, unheimliche Geschichten, die beim lesen einen wohligen Schauer über den Rücken jagen.

In dem ersten Band geht es um Marie, die von ihrem Großvater ein kleines Grundstück nebst einer darauf illegal errichteten Hütte geerbt hat. Dort lebt sie nun mit einem Kater und vier Ziegen. Als das Ordnungsamt auf sie aufmerksam wird und zudem auf dem Nachbarshof Tiere verenden, ahnt sie nicht, dass etwas Böses in den Wäldern lauert, das nicht nur für sie zu einer großen Gefahr werden könnte.

Eine unterhaltsame Kurzgeschichte, die mir persönlich nicht gruselig genug war. Zu viel Zeit wurde vergeudet mit Nebensächlichkeiten und unwichtigen Schauplätzen. Ich hätte gerne mehr über das mysteriöse Wesen gelesen. Trotzdem hat mir die Story gefallen und Marie war ein sehr sympathischer Charakter. Von mir gibt es 3 1/2 Ziegen ähm Sterne.

Bewertung vom 11.06.2021
Mcdermid, Val

Ein Bild der Niedertracht / Karen Pirie Bd.6


sehr gut

Dies ist der sechste Teil der Reihe um DCI Karen Pirie, der aber - wie seine Vorgänger - in sich abgeschlossen ist. Man muss die anderen Teile nicht zwingend gelesen haben, um der Story folgen zu können, vieles erklärt sich von selbst oder wird erläutert. Um der persönlichen Entwicklung der beteiligten Personen folgen zu können, empfiehlt es sich aber, die ersten fünf Teile zu lesen, zumal diese wirklich spannend sind.

Als eine Leiche aus dem Fluss als der Bruder eines vor zehn Jahren verschwundenen Politikers identifiziert wird, zieht man DCI Pirie, die als Cold-Case-Spezialistin tätig ist, hinzu. Diese bearbeitet bereits einen Fall, sodass sie nun mit zwei Fällen jongliert und versucht, beiden Opfern gerecht zu werden. Dies ist gar nicht so einfach, zumal DCI Pirie immer noch um ihren Liebhaber und ehemaligen Vorgesetzten Phil trauert, dessen Mörder aus dem Gefängnis entlassen werden soll. Dies ist eine zusätzliche emotionale Belastung, die an ihren Nerven zehrt.

Wieder einmal zeigt sich Val McDermids schriftstellerisches Talent. Aus vielen einzelnen Erzählsträngen, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, kristallisiert sich eine Geschichte, die fesselt und unterhält. Die menschliche Seite wird nicht vernachlässigt, das Privatleben von Karen, aber auch das der anderen Personen, wird immer wieder wohldosiert thematisiert. Die gute alte Ermittlungsarbeit ist ein großer Bestandteil der Geschichte, was dazu führt, dass es leider einige Längen gibt. Hier wäre manchmal weniger mehr gewesen. Das ist aber der einzige Kritikpunkt, denn ansonsten gab es auf den vielen Seite keine Langeweile. Gerade der Sprung zwischen den zwei Fällen hielt die Spannungskurve meistens hoch oben und die Aufklärung hat mir viel Spaß gemacht. Von mir gibt es 4 Sterne und ich freue mich schon auf weitere Bücher mit DCI Pirie und ihren Kollegen.

Bewertung vom 04.06.2021
Grisham, John

Das Manuskript / Camino Bd.2


sehr gut

Als der Hurrikan Leo mit voller Wucht auf Camino Island trifft, richtet er nicht nur verheerende Schäden auf der Insel an, sondern fordert mehr als zehn Menschenleben. Unter ihnen befindet sich der Schriftsteller Nelson Kerr, den seine Freunde mit tödlichen Kopfverletzungen auf seiner Terrasse finden. Warum er im Sturm nach draußen ging, ist unklar, und auch die Kopfverletzungen werfen viele Fragen auf.

„Es sieht so aus, als wäre er mindestens drei Mal von dem Ast getroffen worden. Kann mir das jemand erklären?“ (Seite 64)

Die örtliche Polizei ist nicht nur überfordert, sondern mehr mit den Folgen des Hurrikans beschäftigt, also beginnen die Freunde, parallel eigene Ermittlungen anzustellen und haben schnell den Verdacht, dass das nächste Buch des Autors eine Rolle spielen könnte. Wo das Manuskript sich befindet und um was es in dem noch unveröffentlichten Werk geht, scheint hier die entscheidende Frage zu sein.

Das Buch geht gemächlich los und plätschert anfangs etwas vor sich hin. Je weiter die Handlung aber voranschreitet, desto mehr zieht die Story an, eine richtige Spannung kommt trotzdem lange nicht zustande. Dennoch fand ich es nicht langweilig, es muss für mich persönlich nicht immer Action sein. Gefallen hat mir zum Beispiel, dass es im Buch ein Wiedersehen gibt mit alten Freunden aus „Das Original“. Besonders habe ich mich gefreut, wieder von Bruce Cable zu lesen, dem Betreiber der Buchhandlung Bay Books auf Camino Island.

Im letzten Drittel dann überschlagen sich die Ereignisse, die Geschichte nimmt an Fahrt auf und Schlag auf Schlag folgt eine Aufregung der nächsten. Und dies ist mein größter Kritikpunkt; hier hätte der Autor sich etwas Zeit lassen, der Entwicklung mehr Raum geben sollen. Ansonsten hat mir das Buch aber gut gefallen, wie immer flogen die Seiten dahin und natürlich ging es, wie so oft bei Grisham, darum, Missstände aufzudecken und die Bösen zur Strecke zu bringen. Von mir gibt es 4 Sterne und ich hoffe auf ein Wiedersehen mit Bruce und Camino Island. Irgendwann.

Bewertung vom 31.05.2021
Wrobel, Stephanie

Darling Rose Gold


ausgezeichnet

Rose Gold ist ein krankes Kind, ihre Mutter Patty kümmert sich aufopferungsvoll um sie. Stellenweise muss das Mädchen im Rollstuhl sitzen, weil sie so schwach ist. Durch Zufall findet Rose Gold heraus, dass sie gar nicht krank ist, sondern ihre Mutter sie seit frühester Kindheit vergiftet. Der aufsehenerregende Prozess endet damit, dass Patty für fünf Jahre wegen Kindesmisshandlung ins Gefängnis muss. Diese fünf Jahre sind nun vorbei und Rose Gold hat versprochen, ihre Mutter aus dem Gefängnis abzuholen. Patty ist überzeugt davon, dass sie ihre Tochter wieder dazu bringen kann, ihr zu vertrauen.

„Als meine Tochter vor einem Jahr anfing, mich zu besuchen, war sie wütend und verlangte nach Antworten. Schritt für Schritt habe ich sie für mich zurückgewonnen. Schon bald wird alles wieder so sein wie früher.“ (Seite 37)

Man sollte sich nicht von dem zuckersüßen Cover täuschen lassen und auch der Hinweis „Roman“ ist meiner Meinung nach irreführend. Wenn man genauer hinsieht, bemerkt man den Riss auf dem Bild, und dass der Schmetterling aufgespießt wurde. Dies ist ein Psychothriller, der es in sich hat. Abwechselnd erzählen die Frauen ihre Sicht der Dinge; Patty kommt ab dem Tag ihrer Entlassung aus dem Gefängnis zu Wort, Rose Gold fünf Jahre früher, als Patty inhaftiert wurde. Nach und nach setzt sich die Geschichte zusammen, die entsetzlicher nicht sein könnte. Die Autorin schaffte es hierbei, mir das Gefühl zu geben, dass ich beiden Frauen nicht trauen darf. Was ist echt, was ist gelogen? Was ist wirklich passiert, wer erfindet Märchen? Nicht alles ist so, wie es scheint. Herrlich! Die toxische Beziehung zwischen den beiden Frauen hat mir spannende Lesestunden beschert. Immer wieder habe ich meine Meinung revidieren müssen und hätte trotzdem dieses Ende nicht erwartet. Ein außergewöhnlich tolles Debüt, das ich empfehlen möchte. Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.05.2021
Henry, Christina

Dunkelheit im Spiegelland / Die Dunklen Chroniken Bd.3


ausgezeichnet

Wer die ersten beiden Teile gelesen und geliebt hat, kommt um den dritten Teil, der nun den Abschluss der Chroniken von Alice einläutet, nicht vorbei. Es handelt sich um Kurzgeschichten, die an die Handlung der ersten beiden Bücher anschließen. Diese könnte man zwar lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, dies würde den Lesegenuss aber erheblich schmälern, weil einiges an Wissen von Vorteil ist und immer wieder darauf verwiesen wird, was passiert ist.

In den vier Kurzgeschichten lernen wir nicht nur die jüngere Schwester von Alice, die kleine Elizabeth, kennen, wir erfahren auch endlich etwas darüber, wie der Axtmörder Hatcher war, als er noch Nicholas hieß. Die beiden anderen Kurzgeschichten wiederum handeln von weiteren Abenteuern, die Alice und Hatcher zusammen bestreiten.

Nachdem der erste Teil blutig und der zweite eher märchenhaft war, geht mit diesem Buch die Reise von Alice und Hatcher zu Ende. Die Lücken werden gefüllt, viele Fragen beantwortet und die Chroniken zu einem würdigen Abschluss gebracht. Mir ist es, als ob ich liebe Freunde gehen lassen muss, am liebsten hätte ich die wunderbare Welt von Alice und Hatcher nicht verlassen.

Für Liebhaber der Reihe ein Muss; wer die ersten beiden Teile nicht kennt, dem empfehle ich, mit diesen anzufangen. Ich fand es wunderbar, erneut in die Fantasiewelt von Alice einzutauchen. Von mir gibt es 5 Sterne.