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manu63
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Oberhausen

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Insgesamt 1236 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2019
Seipolt, Adalbert

Die Ente seiner Eminenz. Neun Geschichten von heiligmäßigen und mäßigheiligen Leuten


ausgezeichnet

Letztens fiel mir ein Buch in die Hände das sich schon vom Einband her interessant anhörte "Neun Geschichten von heiligmäßigen und mäßigheiligen Leuten, erzählt von Adalbert Seipolt". Da mir solche Wortspielereien gefallen warf ich erst einmal einen Blick auf die Beschreibung im Inneren des Buches.
Der Autor schildert in diesem Buch kleine Anekdoten rund um die Kirche und hält damit in ironischer Weise den Spiegel vor.
Einzelne menschliche Schwächen werden vorgstellt und auf nette Weise präsentiert.
~~Der Autor~~
Dafür habe ich mal ins Internet geschaut und konnte folgende Daten finden.

Geboren wurde er im Jahr 1929 in Breslau und legte 1949 die Profess ab, 1953 wurde er zum Priester geweiht ist Gymnasiallehrer für Deutsch, Griechisch und Geschichte und war bis 2005 Prior der Abtei Meppen. Die Gesamtauflage seiner Bücher ist über eine Million und sie wurden in sieben Sprachen (Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch, Flämisch, Tschechisch) übersetzt.
~~Das Buch~~
Das Buch selber ist 1959 im Echter Verlag Würzburg erschienen und es hat 169 Seiten.
Die Geschichten selber sind mit einer gehörigen Portion Ironie gespickt und man muss auch schon mal zwischen den Zeilen lesen. Die Sprache selber ist einfach und bodenständig ohne komplizierte Wendungen.
So erzählt z. Bsp. die erste Geschichte von den Nöten eines Nonnenklosters welches ein Darlehen zurückzahlen muss. Einige der Nonnen versuchen ihr Glück im Toto und erleben beim Tippen die höchsten Nöte, zum Schluss ergeben sich überraschende Wendungen welche mich immer wieder schmunzeln ließen.
Das gleiche gilt für die anderen Geschichten, es geht meist um Geistliche oder ihre Schäfchen in Gewissenskonflikten in alltäglichen Situationen und wie sie versuchen mit List und Einfallsreichtum diese Konflikte mit den herrschenden Regeln der Kirche in Einklang zu bringen. Es erinnert ein wenig an Don Camillo und seine Nöte mit dem Herrn.
Desweiteren enthält das Buch auch Geschichten darüber wie den lieben Mitmenschen der moralische Spiegel vorgehalten wird und wie ihnen ihre Fehler ausgetrieben werden.
Die Geschichten enden meist überraschend und nicht ganz alltäglich.
Illustriert wurden die Geschichten von Polykarp Uehlein mit einfachen Schwarz/Weiss Strichzeichnungen, die in ihrer schlichten Art gut zum Text passen.
~~Mein Fazit~~
Ein kleines vergnügliches Buch das geeignet ist es mal während einer Tasse Kaffee in einer kurzen Pause zu lesen. Die Geschichten sind nicht zu lang, so dass man sich nicht daran festbeissen kann und die Thematik ist auch nicht so schwer, dass es sich nur langweilig lesen lässt.

Bewertung vom 08.05.2019
Ealain, Celeste

Der Schicksalsträger - Seelenbruch (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der zweite Band der Dilogie Der Schicksalsträger der Autorin Celeste Ealain trägt den Titel Seelenbruch. Ohne den ersten Band gelesen zu haben, wird man der Geschichte nicht gut folgen können. Vermisst habe ich auch eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse des ersten Bandes, so fällt es nicht immer leicht sofort in die Geschichte hinein zu kommen wenn man Band 1 schon vor geraumer Zeit gelesen hat.

Im ersten Band hat Cattleya dem Schicksal getrotzt und damit einiges in Gang gesetzt, der zweite Band setzt einige Zeit nach den Ereignissen des ersten Bandes ein und Cattleya und Marcel sind nun ein Paar und Marcel ist im Großen und Ganzen mit seinem Schicksal zufrieden. Doch Cattleya fehlt etwas in der Beziehung und sie hat das Gefühl das Teile ihrer Vergangenheit aus ihrem Gedächtnis verschwunden sind. Bei der Such nach diesen Teilen droht, dass sie Marcel und ihr Schicksal verlieren könnte. Die Lage wird immer dramatischer und Cattleya sieht sich am Ende einer schwerwiegenden Entscheidung gegenüber die alles verändern könnte.

Im zweiten Teil gefällt mir Cattleya etwas besser als im Vorband, aber sie ist eher ein Charakter mit Ecken und Kanten mit denen ich nicht warm werden kann. Marcel dagegen ist ein Sympathieträger und als Leserin bedauerte ich seine Schicksalsschläge. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und als Leserin bekam ich so einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Gefallen haben mir die Passagen in denen die verschiedenen Möglichkeiten der Lebensläufe aufgezeigt wurden, je nachdem wie sich Personen entschieden haben bzw. was ihnen passiert ist. Das machte sehr deutlich das es immer unterschiedliche Verläufe geben kann und ich kam nicht umhin zu überlegen wie sich mein Leben verändert hätte je nachdem wie ich mich an Wendepunkten meines Lebens entschieden hätte. Auch kam die Überlegung auf warum es passiert das Menschen aus welchen Gründen auch immer z. Bsp. ihr Flugzeug nicht erreichen das dann verunglückt. Ist das Zufall, Fügung oder spielt da doch etwas im Hintergrund mit unseren Lebensläufen. Eine Frage welche die Autorin auf unterhaltsame Weise in den Raum wirft.

Der Schreibstil ist gradlinig und gut lesbar, die Charaktere sind zum Teil sehr gut ausgearbeitet, weniger wichtige Figuren bleiben blass, was aber nicht stört da sie nur Randfiguren bleiben. Die Geschichte selber fand ich interessant und gut erzählt wobei die Dilogie sich von anderen Geschichten dieses Genres abhebt, da sie Ecken und Kanten hat und nicht immer alles glatt läuft. Das Ende war für mich passend und zufriedenstellend. Einmal mehr hat die Autorin eine Geschichte erzählt die sich positiv von gewohnten Geschichten abhebt.

Bewertung vom 08.05.2019
Laurence, Janet

Mord Well Done / Darina Lisle Bd.3


ausgezeichnet

Mit Mord well done setzt die Autorin Janet Laurence ihre Reihe um Darina Lisle fort. Im dritten Band interessiert sich Darina für die Teilhaberschaft an einem Hotel und wird prompt wieder in einen Mordfall verwickelt den der schon bekannte Sergeant William Pigram bearbeitet.

Der dritte Band ist für mich der bisher beste in der Reihe, der Täter blieb für mich bis fast zum Schluss eine unbekannte Größe und die Auflösung des Falls war stimmig. Obwohl der Roman schon vor etlichen Jahren geschrieben wurde, wirkt er nicht altbacken oder unmodern. Es fehlen lediglich einige Attribute der heutigen Zeit wie Smartphone und Co. Der Schreibstil ist frisch und die Dialoge stimmig. Was den einen oder anderen Leser stören könnte sind die Abschweifungen ins Reich der Kochkunst und dem Führen einen Hotels. Der bzw. die Mordfälle treten dabei etwas in den Hintergrund und sind zeitweise nur Beiwerk. Es ist halt ein Cosy Crime und kein bluttriefender Thriller mit dramatischer Spannung. Wenn man dies im Kopf hat, kann man die Geschichte genießen und mitraten wer den letztendlich die Morde begangen hat und welches Motiv dahinter steckt. Ich hatte jedenfalls einige Stunden vergnügliche Unterhaltung mit dieser Geschichte und freue mich schon auf Fall Nummer vier.

Bewertung vom 07.05.2019
Laurence, Janet

Mord extra scharf / Darina Lisle Bd.1


ausgezeichnet

Mord extra scharf ist der erste Teil der Darina Lisle Reihe der Autorin Janet Laurence. Darina ist Inhaberin eines kleinen Partyservices und begabt darin historische Gerichte zu kochen. Daher soll sie das Essen beim Treffen der Gesellschaft für historische Kochkunst zubereiten. Als dann Digby, einer der Veranstalter des Treffens, tot aufgefunden wird gerät Darina in den Fokus der Ermittlungen und beginnt auf eigene Faust heraus zu finden wer Digby getötet hat.

Mir persönlich hat der Krimi gut gefallen, er wird solide aufgebaut und die Charaktere werden nach und nach vorgestellt und durch die Erzählperspektiven bekommt man gute Einblicke in deren Gedankenwelt. Hauptcharakter ist Darina und der größte Teil der Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt. Der Schreibstil ist gut lesbar und schnörkellos. Die Dialoge haben mich angesprochen und ich mochte den eher ruhigen Erzählstil. Da einige der Szenarien recht ausführlich erzählt werden kommen Leser die schnelle Schnitte mögen sicherlich nicht auf ihre Kosten und sie werden die Geschichte eher zähfließend finden. Nicht jeder interessiert sich für historische Kochkunst und da diese immer wieder erklärt wird, kann es für Nichtinteressierte langweilig werden.

Es gibt auch keine dramatischen Verwicklungen und Überraschungen, wobei ich zwar gegen Mitte des Buches ahnte wer der Täter oder die Täterin sein könnte, aber die Spuren zu anderen Verdächtigen wurde gut gelegt, so das ich erst auf den letzten Seiten sicher sein konnte das meine Ahnung richtig war.

Wer Krimis im Stile von Miss Marple mag der wird Darina mögen, wer dagegen Agatha Christie Krimis angestaubt und altmodisch findet, der wird sich bei Darina nicht wohl fühlen.

Bewertung vom 07.05.2019
Schörle, Martin

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« (eBook, ePUB)


sehr gut

In seinem Buch Zwei Theaterstücke Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten und Einladung zum Klassentreffen vereint der Autor Martin Schörle zwei sehr unterschiedliche Aufführungen.

Im ersten Teil gibt es einen langen Monolog der kabaretteske Züge zeigt und mit dem ich nicht warm geworden bin. Wahrscheinlich fehlt dabei das Umfeld der Bühne und auch die Mimik und die Stimme der Vortragenden. Kabarett lebt ja auch viel von Stimme, Mimik und Gestik. Obwohl die jeweilige Bühnensituation gut beschrieben wird kommt das eigentliche Gefühl, das erzeugt werden soll, bei mir nicht an. Der Text ist auf Dauer für mich schwierig lesbar und zu verfolgen weil es immer wieder Gedankensprünge gibt, welche wirr durcheinander zu sein scheinen. Auch das Gesagte ist teilweise derart überzogen das es mir nicht gefallen hat. Der Humor kam für mich nach dem ersten Drittel zum erliegen. Ein Stück das eher auf der Bühne gefallen könnte statt beim Lesen.
Meine Bewertung liegt daher im Mittelfeld

Der zweite Teil Einladung zum Klassentreffen hat dagegen voll meinen Geschmack getroffen. Ein humorvolles und tiefsinniges Gespräch in dem vieles zur Sprache kommt das einst nie gesagt wurde oder das vergessen wurde. Die kleinen Nebenrollen geben dem Ganzen genau die richtige Würze um gut zu unterhalten. Auch hier werden die Bühnenbilder erläutert und die Mimik und Gestik der Darsteller erklärt. Die Geschichte selber ist ruhiger und ich konnte ihr beim Lesen gut folgen, was bei der ersten Geschichte nicht der Fall war.
Hier würde ich die volle Wertung geben.

Für die Gesamtbewertung des Buches ergibt sich somit für mich eine Tendenz zu einer guten Bewertung, weil das zweite Stück sehr gut zu lesen war.