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Xirxe
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Insgesamt 876 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2012
Paolini, Christopher

Das Vermächtnis der Drachenreiter / Eragon Bd.1


sehr gut

Zu diesem Buch gibt es ja eine Menge an begeisterten Kritiken - und nicht nur von uns 'einfachen' Lesenden ;-). Nein, auch die Presse äußerte sich enthusiastisch zu diesem Erstlingswerk eines 15jährigen, so dass ich mich doch mit einer gewissen Erwartungshaltung an das 700-Seiten-Werk heranmachte. Und war nach den ersten drei, vier Seiten erst mal enttäuscht. Ein relativ schlichter Satzbau, kurze eher wenig ausdruckstarke Satzgebilde - hmm, da muss die Geschichte ja wirklich gut sein, um einen über das Andere hinwegsehen zu lassen.
Und die Geschichte IST wirklich gut! Sogar sehr gut! Eragon, ein 15jähriger Junge kurz vor dem Eintritt ins Mannesalter, findet bei seinen Streifzügen einen blauen Stein, der sich nach einiger Zeit als Drachenei entpuppt. Er zieht das kleine Geschöpf im Verborgenen heran, das ihn jedoch schon nach kurzer Zeit überragt. Als sein Heim zerstört und sein Pflegevater ermordet wird, wird Eragon klar, dass man auf der Suche nach ihm bzw. dem Drachen ist. Zusammen mit dem Geschichtenerzähler Brom und Saphira, dem Drachen, flieht er und erfährt, welche Verantwortung nun auf seinen Schultern ruht. Denn mit ihm ist die Tradition der Drachenreiter wieder auferstanden...
Die Geschichte ist von der ersten bis zur letzen Seite spannend: Alles ist durchweg mysteriös, beginnend mit der Herkunft Eragons (Wer ist seine Mutter? Und sein Vater?), der der Drachens (Woher kommt das Ei? Wieso landet es bei Eragon?) über die Gestalt Broms (Woher kommt er? Was war er früher?) und vieler weiterer Geschehnisse. Man fällt wie Eragon von einer Überraschung in die nächste, und kaum ist ein Rätsel gelöst, taucht das Nächste auf. Klasse gemacht und bei dem Schluss muss ich unbedingt noch den zweiten Teil lesen :-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2012
Nesbø, Jo

Rotkehlchen / Harry Hole Bd.3


sehr gut

Hach, Harry Hole endlich mal im Glück. Ok, das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber für Harry Holes Verhältnisse geht es ihm in diesem Band streckenweise RICHTIG gut. Im Dezernat für Gewaltverbrechen hat er eine Kollegin, die ihm zugleich eine sehr gute Freundin ist und er trifft eine Frau, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Und sie sich in ihn. Doch natürlich ist dies alles zu schön um lange gut zu gehen.
Nachdem Hole im Dienst einen Secret-Service-Agenten angeschossen hat (ohne sein Verschulden), wird er umgehend zum Kommisionsleiter im Polizeilichen Überwachungsdienst (PÜD) befördert, um die Vorkommnisse zu vertuschen. Dort erhält er Informationen über den Schmuggel einer Waffe, die für Attentate vorgesehen ist. Die Spuren führen ins Nazimilieu - und dann wird Holes Kollegin ermordet.
Während Holes Geschichte zu Beginn im Rückblick der letzten vier Wochen erzählt wird, beginnt der zweite Erzählstrang mitten im II. Weltkrieg. Da anfänglich keinerlei Zusammenhänge erkennbar sind, wirkt dies zuerst recht verwirrend, doch das legt sich schnell. Zwar ist man Harry Hole wissensmäßig immer etwas voraus, doch um das Rätsel vollends zu klären, legt der Autor jede Menge mögliche Spuren, die einen immer wieder im Nebel stochern lassen. Auch Harrys Privatleben wird geschickt mit der Story verwoben und man beginnt schnell zu ahnen, dass sein Liebesleben nicht allzu einfach werden wird.
Ein fesselnder Krimi mit einer, nein, eigentlich zwei kleinen Liebesgeschichten am Rande sowie einem interessanten und spannenden Einblick in die noch nicht allzu lange vergangene Zeit der norwegischen Frontkämpfer während des II. Weltkrieges.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2012
Janosch

Alle meine Entlein - Minibuch


ausgezeichnet

Ist das süüüß! Janosch interpretierte 'Die 10 kleinen Negerlein' mal ganz anders und brachte es in dem allseits bekannten Liedchen 'Alle meine Entlein' unter. Wie auch bei den 'Negerlein' verschwindet nach und nach eines der Entchen, aber im Gegensatz zum Originallied gibt es hier doch so eine Art Happy End. Und das Leben geht weiter...
Liebevolle kleine typische Janoschzeichnungen illustrieren die kurzen, schön eingängigen Verse ('Das Suppenhuhn Babette bläst auf der Klarinette'). Für Jung und Alt ;-)

Bewertung vom 30.04.2012
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Nachdem ich bei einer Kabarett-Gala einen eher kurzen Live-Auftritt von Marc-Uwe Kling erleben durfte, war klar: Ich brauche dieses Hörbuch ;-). Und es hat sich gelohnt.
Die beiden CDs bestehen aus Mitschnitten zweier Lesungen, in denen er aus dem gleichnamigen Buch insgesamt 37 Kapitel vorträgt. Es handelt von seinem mehr oder weniger neuen Mitbewohner, einem kommunistischen, Nirvanaliebenden, ehemaligen im Vietcong kämpfenden Känguru. Manches ist sozialkritisch, manches auch nur abstrus, aber allzeit witzig. Immer wieder Thema ist der Kapitalismus, den das Känguru versucht, mit seinen eigenen Waffen zu schlagen - und das teilweise nicht schlecht. Oder wie es mit den Hilfsmitteln der neuen Mediengesellschaft versucht, sich um's Badputzen zu drücken - KLASSE!
Doch nicht nur der Inhalt ist amüsant, Marc-Uwe Kling macht auch seinen Job als Vorleser gut. Das Känguru mit seiner leicht nervigen Stimme, er selbst teilweise gelangweilt, erschlafft, resigniert - oder beide sturzbetrunken: Es macht einfach unglaublich Spaß zuzuhören. Die Folge-CD muss ich mir wohl auch zulegen...

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2012
Johnson, Hugh

Der kleine Johnson 2010


sehr gut

Wahre Weinkenner kaufen sich den kleinen Johnson jedes Jahr und bewahren alle Exemplare auch sorgsam auf, da der jeweils aktuelle und auch davorliegende Jahrgang (in diesem Fall 2008 und 2007) einer ausführlicheren Betrachtung unterzogen werden. Ganz so eine Weinkennerin bin ich nun nicht, so dass ich mir nur jedes zweite Jahr die neue Ausgabe zu- und die vorhergehende weglege.

In jedem Fall ist dieses Buch für mich eine wunderbare Hilfe beim Weinkauf, die mir schnell und unkompliziert vermittelt, für welche Jahre (und natürlich welche Weine) es sich lohnt, vielleicht auch mal ein paar Euro mehr auszugeben. Da das Buch zudem sehr handlich ist (schmaler als ein Taschenbuch, aber knapp 450 klein beschriebene Seiten), habe ich es beim Weinkauf auch (fast) immer dabei.

Bewertung vom 27.04.2012
Tripp, Dawn Clifton

Das Liebesspiel


weniger gut

'Das Liebesspiel' ist eine Art Familiengeschichte, die durchaus shakespearsche Ausmaße annimmt, je mehr sich der Nebel um die Geschehnisse in der Vergangenheit lichtet.
Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive der vier Hauptpersonen: Luce, der 1957 verschwindet und dessen Schädel drei Jahre später mit einem Einschussloch aufgefunden wird. June, Luces Tochter, die bei seinem Verschwinden 11 Jahre alt war. Marne, Junes Tochter, die 2004 wieder in ihr Heimatdorf zurückkehrt aufgrund eines Anrufes ihres Bruders, der sich Sorgen um ihre Mutter macht. Und Huck, der Sohn von Ada, der früheren Geliebten Luces. Niemand weiß, wie Luce damals umkam, aber alle vermuten, dass es Adas brutaler Ehemann Silas war, der ihn aus dem Weg räumte. Auch um dem Rätsel auf die Spur zu kommen, spielt June bereits seit einigen Jahren regelmäßig Scrabble mit Ada und 2004, nach der Rückkehr Marnes, wird manches klarer. Doch dies ist nicht das einzige Geheimnis, was diese Personen miteinander verbindet. Immer mehr Beziehungen werden offengelegt und es wird immer deutlicher, weshalb sie so und nicht anders handeln konnten. Marne verliebt sich zudem in Adas jüngsten Sohn Ray, was nicht ohne Komplikationen vonstatten geht.
Macht man sich die Mühe, das Buch nach dem ersten Lesen nochmal durchzublättern (oder vielleicht sogar ein zweites Mal zu lesen), wird man mit dem Wissen um das Geschehene vermutlich viele der Ereignisse mit einem 'Aha' oder zustimmenden Kopfnicken begleiten, denn diese erschließen sich erst jetzt voll und ganz.
Hört sich ja alles ganz gut an, warum dann aber nur zwei Sterne? Weil es einem die Sprache von Dawn Tripp wirklich schwer macht, dabei zubleiben. Die Autorin hat eine Vorliebe für poetische Formulierungen, schießt jedoch häufig über's Ziel hinaus. 'Augen trocken wie Steine', 'Wie kratzende Nägel in der eigenen schorfig-süßen Mitte', 'sein Ellbogen wie ein Flüstern', 'Er liebt sie...wie man vielleicht nur einen verwässerten Himmel lieben kann' - Ausdrücke, die entweder im Widerspruch zum vermittelten Inhalt stehen oder einfach nur unverständlich sind. Und je weiter man liest, umso häufiger tauchen solche Forumulierungen auf. Ich hatte immer öfter das Gefühl, dass es weniger um den Inhalt ging, sondern mehr um die Sprache an sich. Je literarischer und poetischer, umso besser.
Schade, das hat mir das Lesen wirklich vermiest. Denn die Geschichte an sich ist richtig gut.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2012
Weiler, Jan

Uwes letzte Chance


sehr gut

Ein bisschen ist die dritte CD um Uwe Helstieg eine Mogelpackung. Zwar wird suggeriert, dass Uwe bei seiner Ex-Freundin Sabine noch eine letzte Chance hat, doch fast die Hälfte des Hörspiels besteht aus dem allerersten Treffen der beiden. Dies ist freilich auch schön zu hören, aber doch nicht das, was man erwartet hat. Aber von vorn:
Nach dem Untergang der MS Romantik, auf der Uwe Helstieg eine Single-Kreuzfahrt gebucht hatte (s. CD MS Romantik), findet er sich auf einer kleinen Insel im Pazifik wieder. In seiner Not ruft er Sabine an, seine Ex-Freundin, und bittet sie, ihn dort abzuholen - was sie tatsächlich macht. Das Wiedersehen führt zu einem langen, intensiven Gespräch und ein Happy-End scheint in Sicht - oder?
Wie schon erwähnt, nimmt das Wiedersehen der Beiden nur einen Teil des gesamten Hörspiels in Anspruch. Aber wie gewohnt sind die Dialoge witzig und kurzweilig, wenn auch die Handlung etwas an den Haaren herbeigezogen ist. Hier ist es im übrigen empfehlenswert, die Vorläufer-CDs zu kennen. Denn die beiden Handlungsstränge sind ohne die zwei vorhergehenden Geschichten vermutlich etwas schwer zu verstehen.
Nichtsdestotrotz: 66 Minuten vergnügliche Unterhaltung sind wieder garantiert, aber nun reicht es auch. Denn es scheint selbst Jan Weiler schwerer zu fallen, genügend Stoff zusammenzubringen. Uwes letzte Chance ist deutlich kürzer als die beiden ersten Hörspiele.

Bewertung vom 19.04.2012
Hillenbrand, Tom

Rotes Gold / Xavier Kieffer Bd.2


sehr gut

Xavier Kieffer, leidenschaftlicher Koch aus Luxemburg, ist aufgrund der Beziehungen seiner Freundin zu einem Galadinner im Louvre eingeladen. Der größte Sushimeister Europas soll dort für den Pariser Bürgermeister und dessen Freunde ein Omakase, ein japanisches Überraschungsmenü zubereiten. Doch noch während der Vorspeise bricht er zusammen und stirbt im Krankenhaus - man tippt auf Fischvergiftung. Aber Kieffer hat Zweifel und beginnt, auch im Auftrag des Bürgermeisters, zu ermitteln. Seine Zweifel verstärken sich und bei seinen Recherchen stellt er fest, dass um die knappen Fischbestände der Welt ein harter Kampf geführt wird.
Wie auch im ersten Band fallen die Orts- und Landschaftsbeschreibungen ebenso wie die Schilderungen der diversen kulinarischen Köstlichkeiten recht umfangreich aus, was der Lesefreude aber keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil. Schwerpunkt liegt dieses Mal auf Sushi, was mich persönlich nicht so begeisterte. Das liegt aber mehr an meiner geringen Sympathie für diese Art des Essens als an Hillebrands durchaus appetitanregenden Darstellungen, die mir auf die Luxemburgische Küche wieder viel Appetit gemacht haben. Und (wie auch schon bei der Rezension des ersten Bandes) meine Bitte: Wie wäre es mit einem kleinen Rezepteteil im Anhang? Zum Beispiel Huesenziwwi und Île flottante :-)? Der dritte Bank kommt doch bestimmt, oder?
Ansonsten ist es ein spannender, recht unblutiger und unterhaltsamer Krimi, der zudem eine Menge Informationen über Fische, Fischfang und alles was damit zusammenhängt, liefert. Selbst die Liebe wird nicht ganz vergessen und so bietet dieses Buch ein kurzweiliges Vergnügen für mehrere Stunden mit einem sympathischen und den Sinnesfreuden zugeneigten Hauptdarsteller.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2012
Weiler, Jan

MS Romantik, Audio-CD


sehr gut

Nachdem die Trennung von Sabine nun endgültig ist, macht sich Uwe nach einem Jahr bei einer Single-Kreuzfahrt auf die Suche nach einer neuen Frau. Unglücklicherweise sinkt die MS Romantik und außer ihm überlebt nur noch Karin, die seiner Meinung nach unerträgliche Gästebetreuerin. Nachdem recht schnell klar ist, dass die Abneigung füreinander auf Gegenseitigkeit beruht, entwickelt sich ein heftiger Schlagabtausch, der insbesondere Uwe als Ekel par excellence darstellt. Nicht dass Karin ein Engel wäre - weit gefehlt. Doch im Vergleich gibt der erfolgreiche Vizepräsident ein besonders übles Bild ab.
Nach 'Liebe Sabine' ist dies der zweite Auftritt von Uwe Helstig, der mit viel Wortwitz und schlagfertigen Dialogen daherkommt. Doch im Gegensatz zum Erstling sind hier die Personen wie auch die Geschichte nicht so nah an der Realität, was beim ersten Teil den besonderen Reiz ausmachte. Man braucht ihn jedoch nicht gehört zu haben, um den zweiten Teil zu verstehen. MS Romantik ist amüsante und gute Unterhaltung mit dem Schwerpunkt Männer gegen Frauen und andersherum und der Erkenntnis, dass jede/r eine Leiche im Keller (oder woanders) hat - im wahrsten Sinne des Wortes ;-)

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.