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Eva Fl.
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Franken

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Insgesamt 1152 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2020
Reinhardt, Marion

Das kulinarische Erbe Bayerns


ausgezeichnet

Rhüaner Adöpfeldätscher. (Rhöner Kartoffeldätscher, Kartoffel“kuchen“)

Ihr möchtet die richtige, regionaltypische bayrische Küche kennenlernen? Dann kommt dieses wunderbare Kochbuch absolut richtig für euch – hier lernt ihr richtig leckere Klassiker dieser Küche kennen, absolut authentische Rezepte wie beispielsweise die Hochzeitssuppe, Erdäpfelkas, fränkisches Schäufele, Adöpfeldätscher oder auch leckere Nürnberger Lebkuchen findet man hier im Buch. Vervollständigt mit richtig spannendem Hintergrundwissen über die jeweiligen Rezepte.

Zu Beginn erfährt man erst einmal etwas über unsere Küche sowie die Einteilung Bayerns in die Regierungsbezirke samt Daten (Einwohner, Größe, Landkreise, Regierungssitze). Vorab gibt es eine Übersicht über die verschiedenen Kapitel, hier findet man die Rezepte gegliedert in Kategorien wie z.B. Suppen, Aufstriche, Fleischgerichte, Beilagen, Vegetarisches und Süßes. Ebenso gibt es aber auch eine Übersicht über die Kapitelthemen wie Käse, Fisch, Gemüse, Obst und Wein. (und weitere!)

Ein Rezeptkapitel beginnt mit einem passendem Foto mit der Übersicht, welche Gerichte hier zu finden sind sowie einem kurzen entsprechenden Text. Die einzelnen Rezepte sind meist bebildert, im Titel erfährt man die Bezeichnung auch in anderen Gegenden, in einer Einleitung erfährt man etwas über das jeweilige Gericht bevor dann in kurzen Punkten die Zubereitung erläutert wird. Jeweils am Rand findet man eine Bayernkarte, auf der eingezeichnet ist, in welchem Regierungsbezirk Bayerns dieses Rezept typisch ist, wobei es direkt darunter auch noch einmal in Worten steht. Außerdem erfährt man Zubereitungsdetails (einfach, mittel, schwierig; Menge in Personenanzahl sowie Zubereitungsdauer) und darunter die Angabe der Zutaten.

Mal einige Beispiele für die leckeren enthaltenen Rezepte: bayrische Gewürzgurken, Hopfensprossen, Karpfenfilet im Bierteig, fränkische Küchle, Spulwecken, süßer Blootz, Bamberger (Hörnla).

Dazwischen erfährt man auch immer wieder etwas an weiterem Hintergrundwissen – beispielsweise übers Obst, wie die bayrische Streuobstwiese aufgebaut ist, welche Eigenarten die fränkische Zwetschge hat etc. Auch das ist alles wirklich sehr interessant und lesenswert.

Mir gefällt dieses Kochbuch unheimlich gut und ich freue mich immer wieder, wenn ich verschiedene Gerichte daraus ausprobieren werde. Natürlich gefällt mir nicht jedes Gericht gleich gut, so würde ich beispielsweise einen bayrischen Schweinebraten dem fränkischen Schäufele vorziehen, wenn’s denn ein Fleischgericht sein soll. Noch lieber ist mir aber ein Ädöpfeldätscher, den ich nun endlich selbst einmal ausprobiert habe. Bei manchen Rezepten habe ich mich auch ein wenig gewundert, denn ich kenne fränkische Mehlklöß‘ nicht in einer Zubereitung mit altbackenen Brötchen, aber das mag dann eben wieder ein Unterschied sein, der in regionalen Traditionen/in der regionalen Küche liegt. Bei manchen Begriffen bin ich nicht ganz dabei, denn in Unterfranken gibt’s maximal „Brödle“ und im Leben würde ich keine „Semmeln“ kaufen, was der Mittelfranke hingegen nur tut, weiter im Süden ist’s ja nicht anders.

Wer an der regionale Küche Bayerns interessiert ist, vor allen an typischen, ursprünglichen regionalen Rezepten, dem kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Mir hat das bisherige Ausprobieren unheimlich Spaß gemacht und ich werde das Buch immer wieder zur Hand nehmen und auch Spezialitäten aus den anderen Regierungsbezirken ausprobieren. Von mir gibt’s eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen. (Bei manchen Rezepten sollte man sich allerdings nach dem eigenen Ausprobieren seine Notizen machen - 1,7kg Kartoffeln für ein Blech vom Dätscher sind definitiv arg viel... )

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2020
Karl, Michaela

"Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen."


gut

Biographie einer gefeierten Autorin und Fashion-Ikone von New York.

Im New York der 50er Jahre ist Maeve Brennan als echte Fashion- und Stil-Ikone unterwegs. Die gefeierte irische Autorin, die mit 17 Jahren mit ihrer Familie in die USA übersiedelte, begann ihre Karriere bei Harper‘s Bazaar als Werbetexterin, bevor sie zum New Yorker wechselte und dort auch Essays veröffentlichte.



Biographien finde ich immer wieder spannend zu lesen – auch von mir bis dato eher unbekannten Personen. Von Maeve Brennan hatte ich ehrlich gesagt so noch nicht wirklich etwas gehört – umso gespannter war ich auf die Biographie.



Der Schreibstil des Buches ist durchaus unterhaltsam, aber auch wirklich voll gepackt mit sämtlichen Informationen rund um Maeve Brennan – was teilweise enorm ausführlich und sachlich ist. Inhaltlich ist dies gut verständlich, jedoch war es für mich teilweise nicht so unterhaltsam und den Lesefluß anregend wie andere Biographien es schon geschafft haben.



Die einzelnen Kapitel sind mit kurzen Textsequenzen aus Texten von Maeve Brennan selbst überschrieben. Je nach Kapitel erfährt man etwas über ihre irische Herkunft, wie sie die Modewelt eroberte, eine Schriftstellerin war oder auch etwas über ihre psychische Entwicklung. In der Mitte des Buches findet man einige Fotografien, auf denen Maeve Brennan selbst abgebildet ist – und kann sie dort auch mit Holy Golightly („Frühstück bei Tiffany“, gespielt von Audrey Hepburn) vergleichen – die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend.



Die tiefen und ausführlichen Einblicke ins Leben von Maeve Brennan waren durchaus interessant, konnten mich aber leider nicht gänzlich packen. Für mich war es einfach zu fachlich, sachlich geschrieben, mir hat für mein Lesevergnügen das gewisse Etwas gefehlt. So zogen sich für mich die über 300 Seiten leider lange hin, wenngleich all diese Informationen wohl wirklich gut recherchiert waren. (Im Buch hinten findet man sämtliche Quellenangaben sowie ein Personenregister.)



Vielleicht ist diese Biographie mehr für diejenigen Leser geeignet, die generell schon ein großes Interesse an Maeve Brennan haben. Ich hätte gerne mein Interesse an ihr als Person geweckt, jedoch hat mich dieses Buch leider nicht gepackt, mir war es leider etwas zu langatmig. Sicher habe ich dennoch einige Informationen über die Autorin mit irischen Wurzeln mitgenommen und weiß schon mehr, als es vor der Lektüre der Fall war. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen.

Bewertung vom 30.08.2020
Wilbat, Lissi

Alles Jersey - Babys & Kids Kinderkleidung nähen: Alle Modelle in Größe 56-98


sehr gut

Vom Wolkentuch bis hin zur Wendejacke – vielseitige Schnittmuster.⁣

Ihr möchtet endlich mal etwas für den Nachwuchs nähen? Oder euch als baldige Tante daran versuchen? Dann bringt dieses Nähbuch viele tolle Ideen und Schnittmuster mit – vom Wolkentuch zur Beschäftigung über ein praktisches Bindemützchen, Wendehalstuch bis hin zum kuschligen Schlafsack oder der Pumphose – hier wird man definitiv fündig. Auf drei Schnittmusterbögen findet man alle Vorlagen.⁣

Nähen ist bei mir schon immer ein Thema gewesen, nicht immer in gleich großem Umfang, aber doch immer wieder präsent – und wenn’s nur ein schneller Aufhänger am Handtuch ist. Folglich war für mich nun klar, dass für den Nachwuchs ein paar individuelle Kleidungsstücke dabei sein sollen, die sonst keiner so hat. Entsprechend habe ich mich über dieses Buch samt der verschiedenen Nähvorlagen darin wirklich gefreut.⁣

Das Buch ist so aufgebaut, dass im Buch vorn sowie hinten die drei Schnittmusterbögen eingeklebt sind. Dann startet man im Buch direkt mit einem Kapitel Grundlagen, hier wird kurz aber doch ausführlich genug erläutert, welches Nähzubehör benötigt wird, in einer kleinen Stoffkunde erfährt man wichtiges über die zu vernähenden Materialien und bekommt außerdem noch einen Einblick in Saum- und Versäuberungsvarianten. Meiner Ansicht nach ist dies alles gut und verständlich erläutert, natürlich nicht für jeden Nähbegeisterten absolut wichtig, für Einsteiger aber definitiv nicht verkehrt – und auch zum Nachlesen immer wieder gut. ⁣

Die einzelnen Nähobjekte sind in zwei Kapitel unterteilt – in Accessoires (Wolkentuch, Schühchen, Fäustlinge, Wendehalstuch beispielsweise) und Kleidung (z.B. Kleidchen, Latzhose, Schlafsack, Kapuzenpullover.) Bei jedem Projekt erhält man erst einmal eine Übersicht mit den benötigten Materialien (wieviel von welchem Stoff, ggf. Zubehör wie Knöpfe, etc.), darunter dann eine Info übers Zuschneiden (welches Teil aus welchem Stoff, wo das Schnittmuster zu finden ist) und ggf. eine Angabe über eine mögliche Variante, damit man das entsprechende Kleidungsstück noch abändern kann. Auf den folgenden Seiten wird dann erläutert, wie man was (zusammen)nähen muss, was auch in verschiedenen Schritten bebildert dargestellt wird – definitiv praktisch. ⁣

Mir hat die Auswahl der verschiedensten Accessoires und Kleidungsstücke gut gefallen, da man hier eine wirklich vielfältige Auswahl hat. Nicht jedes Nähprojekt ist für mich dennoch absolut relevant, teilweise muss man meiner Ansicht nach schon sehr nähbegeistert sein, um dem Nachwuchs eine absolut individuelle Latzhose oder Wendejacke zu nähen – und auch die entsprechenden Nerven dafür zu haben. Aber das ist ja jedem selbst überlassen. Grundsätzlich fand ich die Erläuterungen wirklich gut und ziemlich hilfreich, ein bißchen ungünstig habe ich es beispielsweise bei der Bindemütze empfunden, dass die Bebilderung mit verschieden Mützen erfolgte, d.h. hier war noch eine weitere Farbe im Spiel, so dass es sich nicht um exakt die gleiche Mütze gehandelt hat. Hätte ich anders (eine Mütze, an der alles dargestellt wird) als logischer und klarer empfunden, finde ich ein bißchen schade, da es etwas verwirrend ist so. Ansonsten haben mir die angebotenen Nähideen wirklich gut gefallen – man ist ja allein durch die eigene Stoffmusterauswahl sehr flexibel, wie etwas zum Schluß aussieht, so dass man sich hier kreativ ziemlich gut austoben kann.⁣

Von mir gibt es für dieses tolle Nähbuch mit schönen, verständlichen Anleitungen und Ideen 4 von 5 Sternen, ich kann es wirklich weiterempfehlen.⁣

Bewertung vom 29.08.2020
Griffin, Anne

Ein Leben und eine Nacht


weniger gut

Manche Rückschau macht nachdenklich.

An einer Hotelbar in einer irischen Kleinstadt sitzend blickt der 84-jährige Maurice Hannigan auf sein Leben zurück. In verschiedenen Etappen erzählt er, was er wie erlebt hat, mit welchen Verlusten er kämpfen musste und wie er ein wohlhabender Mann wurde. Er spricht Toasts aus auf die verschiedenen Menschen, denen er begegnete und mit denen er das Leben verbrachte.

Die Geschichte des Hörbuchs klang für mich durchaus spannend und interessant, eine Rückschau aufs Leben, auf gemachte Erfahrungen und leider auch verpasste Chancen ist ja durchaus sehr vielfältig. Gesprochen wird das Hörbuch von Reinhard Kuhnert, der es verständlich vorträgt, insofern lagen keine Schwierigkeiten vor. Dennoch wirkt es durch seine Stimme und auch den Buchinhalt deprimierend, seine Stimmlage hat das für mich noch verstärkt.

Zu Beginn wird man erst einmal ein wenig an die Geschehnisse herangeführt bevor Maurice auf den weiteren CDs (gesamt sind es sechs CDs) von verschiedenen, besonderen Personen seines Lebens einzeln erzählt. Man merkt hier natürlich, dass Maurice 84 Jahre alt ist, dass er eine entsprechende Zeit erlebt hat, in der manche Dinge noch anders waren, als sie es heute einfach sind. Dies war grundsätzlich spannend, aber für mein Empfinden dauerhaft mit einer gewissen Traurigkeit verbunden.

Natürlich gab es auch positive Momente in seinem Leben, jedoch hat sich für mich hier durch den Start der Geschichte ein langer, trauriger Schleier darüber gelegt, der für mich dann dauerhaft vorhanden war. Leider wurde es insofern beim Hören für mich nicht besser. Insgesamt empfand ich die Gesamtlaufzeit von fast 7 ½ Stunden entsprechend anstrengend und langwierig, leider.

Mir hat dieses Hörbuch leider nicht so gut gefallen. Sicher waren es interessante und spannende Einblicke in das Leben eines Mannes, der viel erlebt hat, gefühlt aber leider viele traurige Sachen. Insofern kann ich hier leider nur 2 von 5 Sternen vergeben und keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 27.08.2020
Birrell, Harriet

Australia - Living & Eating


sehr gut

Von Süßkartoffel-Nachos bis hin zur Quinoa-Sushi-Bowl mit Ingwer-Tofu

Dieses Kochbuch bietet wunderbare Einblicke in die australische Küche, leckere Rezepte, die einen die Sonne von Down Under spüren lassen und die Seele wärmen. Harriet Birell hat hier sämtliche gesunde pflanzliche Rezepte aufgeführt, die einfach unheimlich lecker sind.

Für neue Rezepte bin ich ja immer wieder offen und probiere gerne neue Kreationen aus. So war ich auch gespannt auf diese für mich neuen Rezepte aus der australischen Küche, ein Land, mit dem ich bislang essenstechnisch wenig Verbindung hatte.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir schon mal sehr gut, es wirkt sehr wertig und natürlich, keine enorm glänzende Oberfläche, sondern ein angenehmes Cover, toll auch in der Haptik. Auch die enthaltenen Fotos (vorne innen direkt eine Strand-Meer-Ansicht beispielsweise) sind richtig toll und machen Lust auf Australien. Zu Beginn gibt es eine kurze Einführung der Autorin, anschließend ein paar Tipps über Zutaten bzw. Hilfsmittel, die man zur Hand haben sollte. Dann geht’s aber so richtig los – von leckeren Rezepten fürs Frühstück, für Bowls, Salate, Hauptgerichte, Gerichte zum Teilen, Süßes, Drinks und Basics. Noch eine kurze Übersicht und Erläuterung über verschiedene pflanzliche Lebensmittel, bevor dann der Index sowie eine Danksagung folgt.

Bei den Rezepten findet man wirklich unheimlich vielfältige Möglichkeiten, von Zitronen-Pfannkuchen mit Heidelbeeren und Äpfeln über eine pikante Salbei-Kürbis-Bowl, Burger aus schwarzen Bohnen und roten Beten, dreierlei Cookie-Dough-Schnitten bis hin zu probiotischer Limonade mit Kurkuma und Ingwer. Die einzelnen Rezepte sind auf einer Seite, die Umsetzung des Gerichts als Foto auf der gegenüberliegenden Seite abgebildet. Zu den einzelnen Rezepten erfährt man erst etwas (warum wie nahrhaft, etc.), bevor man dann in Kürze die Anzahl der Portionen, Vorbereitungs- und Kochzeit sowie den Schwierigkeitsgrad ablesen kann. Außerdem findet man die verschiedenen Zutaten aufgelistet, daneben die Zubereitung ausformuliert aufgeführt.

Die Rezepte sind wirklich sehr vielfältig und verschieden – und definitiv lecker. Natürlich muss man sich vorab bewusst sein, dass es sich um pflanzliche Rezepte handelt, wer partout nicht für solche Rezepte offen ist, der sollte es lieber bleiben lassen. Bei den Zutaten ist es gelegentlich so, dass man doch schon ein wenig speziellere Zutaten benötigt. Sicher hat man immer mal eine Kokosmilch zuhause, auch bei den verschiedenen Gewürzen ist dies kein großartiges Problem. Weitere Zutaten könnten aber vielleicht zur Herausforderung werden (Medjool-Datteln)– oder auch die benötigten Mengen (45 g Spinat für ein Kürbis-Kichererbsen-Curry). Auch wird Avocado verhältnismäßig oft in den Rezepten gefordert, Avocado, die man ja angeblich nicht unbedingt mehr aus gutem Gewissen essen kann. Dies trübt meinen positiven Blick aufs Buch leider ein wenig. Dennoch muss ich sagen, dass mir die Rezepte richtig gut gefallen haben zum Großteil, man kann ja manches für sich selbst hinsichtlich der Zutaten ein wenig abändern, je nachdem was man gerade zur Verfügung hat/lieber mag, etc.

Für mich war dies ein toller Einblick in eine natürliche, gesunde, pflanzliche und leckere australische Küche. Sicher kocht nicht jeder in Australien so, dennoch war es ein schöner Ausflug in ein mir bis dato persönlich unbekanntes Land (weil ich noch nicht dort war, nun immerhin dank dem Kochbuch.). Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 18.08.2020
Rakowitz, Bettina

König Pups


ausgezeichnet

„Setzt rasch die Nasenklammern auf, der König kommt die Gasse rauf!“*

Dem König geht es gar schlecht, denn sein Leiden bedrückt ihn doch sehr: ständig muss er pupsen – und diese Pupse sind leider alles andere als angenehme Duftwolken. Sämtliche Versuche, dieses Problem zu lösen, scheitern leider immer wieder – doch bald zeigt sich, dass dies vielleicht gar nicht so schlecht ist.

Vom König Pups hatte ich schon immer mal wieder etwas gehört, insofern hab ich mich dann sehr über dieses Buch gefreut, als es nun bei mir eingezogen ist. Lustigerweise hatte ich in einem Zeitungsartikel dann sogar noch gelesen, dass die Autorin auch eine gebürtige Unterfränkin ist – ein schöner, lustiger Fakt für mich nebenbei.

Das Buch ist in Reimform geschrieben, die Texte kann man kleinen Kindern so wunderbar betont vorlesen und mit ihnen die tollen Bilder dazu ansehen. Auf den Bildern findet man immer wieder die passenden Textszenen beschrieben – für mich ist das wirklich toll gemacht. Natürlich ist das Buch von der Geschichte her nicht nur etwas für die Kleinen, auch als Erwachsener kann man sich darüber wunderbar amüsieren. Die Problematik von König Pups ist ja doch durchaus nachvollziehbar und menschlicher Natur.

Uns hat dieses Kinderbuch unheimlich gut gefallen. Es ist wirklich sehr schön geschrieben, es liest sich angenehm, so dass es meiner Ansicht nach auch schon für Erstleser geeignet ist (nicht nur ob der Schriftgröße). Natürlich kommen immer mal wieder speziellere Wörter (puterrot, Pein) vor, die sich einem Kind nicht direkt so erklären, aber dies kann man dann als Erwachsener ja dann erläutern. Auch ist die grundsätzliche „Lehre“ des Buches interessant, dass quasi jede Sache für etwas gut ist. Mehr möchte ich dazu nicht ausführen, denn es soll ja auch für künftige Leser noch spannend bleiben.

Für mich war dies ein sehr unterhaltsames, vor allem lustiges Kinderbuch mit richtig schönen, passenden Bildern. Entsprechend kann ich es wirklich nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

* Zitat aus dem Buch

Bewertung vom 13.08.2020
Lauterbach, Juliane

Windeln, Wahnsinn, Wochenbett


sehr gut

Ein aufregendes erstes Jahr mit Baby.

Das erste Jahr mit Baby läuft nicht immer so ab, wie man es vielleicht geplant hat oder sich ausmalt. Da gibt es komische Situationen, kuriose Szenen und verschiedenste Ansichten – die jeder natürlich haben darf. Juliane Lauterbach will mit diesem Buch aufzeigen, dass es allen Müttern mal so geht – sie gestresst sind, vielleicht auch mal überfordert oder übervorsichtig. Entsprechend bekommt man mit diesem Buch zwölf unterschiedliche Geschichten – für jeden Lebensmonat des Babys also eine.

Der Titel des Buches hat mich unheimlich angesprochen – auch wegen der Beschreibung auf dem Klappentext: „… wie verrückt, anstrengend und unfreiwillig komisch das erste Jahr mit Baby manchmal sein kann…“. Insofern war ich auf eine Lektüre gespannt, die ehrlich, aber auch unterhaltsam und vielleicht auch mal lustig sein würde.

Der Schreibstil des Buches hat mir grundsätzlich gut gefallen, das Buch liest sich gut, locker und flüssig, für mich gab es hier keine wirklichen Fremdwörter oder Fachbegriffe. Vielleicht ist man im Thema auch mehr drin, wenn man selbst Berührungspunkte damit hat. Insofern eine angenehm zu lesende Lektüre.

Die Schilderungen der einzelnen Fälle, die von verschiedensten Müttern und Kindern erzählen, waren durchaus abwechslungsreich und vielfältig. Natürlich gibt es Situationen, in denen man überfordert oder übervorsichtig ist, in denen auch die Glucke persönlich zum Vorschein kommt. All dies war für mich durchaus nachvollziehbar und verständlich. Jedoch hatte ich mir die Erläuterungen etwas lustiger und humorvoller vorgestellt. Absolut ehrlich sind sie garantiert. Natürlich sind manche Sachen für einen selbst auch mal zum Kopf schütteln, eben weil jeder einen anderen Blick aufs Familienleben, auf die Kindererziehung hat. Von der Geburtstagsparty, die zum ersten Geburtstag perfekt organisiert wird bis hin zum Ferienhaus in Südfrankreich, welches tragischerweise zwei Stufen und keine Türen hat sind die Probleme wirklich sehr verschieden. Auch die Frage des Beistell- bzw. Familienbetts stellt sich, hier muss ich sagen, dass ich über das Nicht-miteinander-reden eines Paares schon sehr entsetzt war. Auch habe ich ein, zwei Geschichten als etwas zu lang empfunden, irgendwie unnötig in die Länge gezogen.

Die Geschichten zeigen ganz klar auf, dass das erste Jahr mit Baby sicher kein Zuckerschlecken ist, zeigen auch die Umstellung auf, die man nun durchlebt – von der Partymaus zur Mama mit Leib und Seele. Natürlich ist dies nicht bei jedem so, denn jeder hat sein ganz eigenes Gefühl für die neue Situation und seine ganz eigene Herangehensweise. Für mich war es interessant, welche Einblicke ich hier erhalten habe, die ich auch als wirklich ehrliche Schilderungen empfunden habe. Was mir ein wenig gefehlt hat, war die humorvolle Note, die ich mir durch den Klappentext erwartet hatte. Sicher gab es auch amüsante Szenen, dennoch hätte ich das anders eingeschätzt.

Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen für eine unterhaltsame, interessante und informative Lektüre sowie eine Empfehlung für interessierte Leser.

Bewertung vom 12.08.2020
Gottschalk, Thomas

Herbstbunt


ausgezeichnet

Interessante Einblicke ins Leben des älter werdenden Thomas Gottschalk.

In Deutschland ist er der „Showmaster“ schlechthin (gewesen – weil nicht mehr aktiv momentan), Thomas Gottschalk. Doch nun bleibt es auch für ihn nicht aus, dass er älter wird. Zwar genießt er dies doch auch, so gut es eben geht, aber ab Mitte 60 wird es dann auch für ihn beschwerlich, so zwingt ihn ein Oberschenkelmuskel, der nicht mehr so will, wie er soll, quasi in die Knie. Dann brennt auch noch sein Haus ab – und um seine Ehe ist es auch nicht mehr so gut bestellt. In diesem Hörbuch lässt er einen an all diesen Erfahrungen teilhaben – immer noch erstaunlich humorvoll, aber doch auch sehr reflektiert.

Als Kind bin ich quasi mit Thomas Gottschalk aufgewachsen, wenn „Wetten, dass…?“ im Fernsehen lief, war das Familienpflichtprogramm am Samstagabend. Auch wenn die Überziehungen der Sendezeit immer sehr kritisch beäugt wurden und jedes Mal darüber „verhandelt“ wurde. Nun war ich nach seinem Hörbuch „Herbstblond“ auf die Fortführung, die „Herbstbunt“ ja quasi ist, sehr gespannt. Denn es hat sich ja doch einiges bei ihm in den letzten Jahren verändert.

Gesprochen wird auch dieses Hörbuch von Thomas Gottschalk selbst, was mir unheimlich gut gefallen hat. Ich mag seine angenehme Stimme wirklich gerne, den fränkischen Dialekt kann er natürlich noch, aber den hört man ihm beim normalen Erzählen so überhaupt nicht (mehr) an. Inhaltlich habe ich soweit auch alles gut verstanden, er hat dieses Buch, welches er nun als Hörbuch liest, so geschrieben, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, das macht es sehr authentisch. Mir gefällt das unheimlich gut.

Die einzelnen Kapitel hat er mit verschiedenen Musiktiteln überschrieben, die jeweils immer wieder gut passen. So erzählt er nicht unbedingt nur über seine aktuelle Situation, sondern auch von früheren Zeiten, beispielsweise von seinem Onkel, der wie ein Vater für ihn war (nachdem sein Vater früh verstorben ist). Diese Art der Kapitelüberschriften war für mich definitiv passend, wenngleich manchmal natürlich mit einem Ohrwurm verbunden. Auch lässt er in diesem Hörbuch teilweise mehr Einblicke in sein Privatleben zu, als er das in „Herbstblond“ gemacht hat, das habe ich als sehr spannend empfunden. Natürlich verrät er nicht zu viele Details, da hat er absolut recht, aber er gibt schon tolle und interessante Einblicke, auch in seinen Alltag.

Ich habe es als wirklich spannend empfunden, hier noch mehr über Thomas Gottschalk zu erfahren. Trotz all den Dingen, die ihm so widerfahren sind, hat er seinen Optimismus nicht verloren, sondern ist auch neuen Dingen (Intervallfasten z.B.) gegenüber immer wieder aufgeschlossen. Für mich waren das neue Einblicke, die ich hier bekommen habe und die Gesamtspielzeit der vier CDs von fast fünf Stunden ist dabei fast wie im Flug vergangen. Mir hat das Hörbuch wirklich gut gefallen, es war sehr unterhaltsam, emotional wie lustig und auch spannend. Längen hatte es für mich hier keine, was mir gut gefallen hat. Wer Thomas Gottschalk mag, für den ist dieses Hörbuch sicher absolut interessant. Von mir gibt es eine Empfehlung sowie 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 10.08.2020
Jönsson, Karoline

Der Genuss wächst vor der Tür


ausgezeichnet

Eine tolle Kombination: wunderbare Rezeptideen und Gartentipps.

„Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.“ (Marcus Tullius Cicero) Vor allem den Besitz eines Gartens und das Ziehen von eigenem Gemüse, das wird Karoline Jönsson wohl so unterschreiben. Sie liebt und lebt das Abenteuer Landleben, wo sie in ihrem Küchengarten, Gewächshaus, aber auch im Obst- und Kräutergarten und natürlich in freier Natur alles findet, was sie für ihre Ernährung braucht. Im Buch gibt sie wunderbare und umfangreiche Tipps zum Thema Gärtnern ebenso wie leckere Rezepte, damit man das geerntete Obst und Gemüse direkt toll weiterverarbeiten kann.

Soviel Arbeit in einem Garten durchaus auch steckt (stecken kann), soviel Spaß macht es doch auch immer wieder, wenn man sein eigenes Gemüse anbaut. Da weiß man dann direkt was man hat, woher es kommt, wie es ggf. gedüngt wurde. Außerdem tut es wirklich gut, wenn man die Zeit an der frischen Luft nutzen kann – alles also eine absolute Win-Win-Situation, wenn man sein eigenes Obst und Gemüse anbaut. Insofern war ich auf die Tipps der Autorin wirklich gespannt – und auch die Verarbeitungshinweise bzw. -rezepte.

Das Buch ist wirklich schön und wertig gemacht, die vorhandenen Fotos (vom Garten, Nutzpflanzen, sowie den Rezepten) wirken wirklich echt und nicht überdreht oder enorm gestellt. Sowas mag ich gerne, wenn etwas realistisch ist. Die informativen Texte (z.B. über das Gewächshaus, den Obstgarten) waren in gute Kapitel unterteilt, an die sich entsprechende Rezepte angliedern. Hier findet man Leckereien wie sahnige Zitronenpasta, die man im Winter wie im Sommer wunderbar kochen kann, eben mit den jeweils etwas angepassten Zutaten. Oder auch Rezepte für eingelegte rote Bete, Tomaten-Linsen-Sauce mit Zitrusnote, Birnenchips mit Zimt oder auch Pfifferlingspesto mit selbst gemachter Pasta.

Die Rezepte sind übersichtlich aufgegliedert, so dass man direkt eine Zutatenliste findet, daneben dann kurze Tipps hinsichtlich der Zubereitung/Vorbereitung und darunter die konkret ausgeschriebene Zubereitungsanleitung steht. Zu jedem Rezept findet man auch das entsprechende Foto, was natürlich auch richtig Lust drauf macht.

Mir hat diese Auswahl an Rezepten gut gefallen, die Zutaten sind meiner Ansicht nach alle gut selbst anzubauen oder eben käuflich zu erwerben, hier gab es keine großartigen Besonderheiten – finde ich. Auch die beiden Register hinten im Buch – eines für Gartentipps, eines für Rezepte – habe ich als praktisch erachtet.

Für mich ist diese Mischung aus tollen, verständlichen und informativen Gartentipps und gleichzeitig entsprechenden leckeren Rezepten absolut gelungen. Es hat mir Spaß gemacht, mir Wissen anzueignen und gleichzeitig eine Idee zu haben, wie ich manche Ernte umsetzen kann. (Gut, unsere Äpfel sind halt keine Lageräpfel, aber für alles angebaute Obst und Gemüse hätte ich auch keine Rezeptvarianten erwartet.) Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.