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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3667 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2022
Jones, Gareth P.

Rapurzel


ausgezeichnet

Nein, ihr habt euch nicht verlesen. In diesem Buch geht es um Rapurzel, ein Hasenmädchen, welches lange Ohren hat, sehr lange Ohren. Die Mutter ist besorgt, weil dieser superlangen Ohren zur Gefahr werden könnten, daher muss Rapurzel sein Dasein weit oben in einer Baumhöhle fristen. Es ist sterbenslangweilig dort oben so alleine. Die Mutter sorgt für Essen und Trinken. Der Rasende Harry beobachtet das und will Rapurzel retten. Doch dann erlebt er eine Überraschung.
Das Märchen Rapunzel wird in diesem Buch kurzerhand auf ein Hasenmädchen übertragen. Erzählt wird das ganze in Reimform, was Kindern immer sehr gefällt. Schön sind auch die tollen Illustrationen.
Auch die Figuren sind gut gezeichnet. Es ist natürlich furchtbar lästig, wenn man solch lange Ohren hinter sich herschleppen muss und die Mutter hat schon recht, dass es gefährlich werden könnte. Aber wer möchte schon sein Leben lang einsam, aber geschützt leben. Der Rasende Harry bildet sich ein, Rapurzel schützen zu können, doch sie zeigt ihm, dass sie für sich selbst einstehen kann und nicht so schwach ist wie alle denken.
Uns hat diese Geschichte sehr gut gefallen, daher empfehlen wir sie gerne weiter.

Bewertung vom 24.02.2022
Goga, Susanne

Schatten in der Friedrichstadt / Leo Wechsler Bd.8


ausgezeichnet

November 1928: Moritz Graf hat als Journalist einen guten Ruf, ist aber ein absoluter Einzelgänger. Dann stürzt er vom Dach des Ullstein-Hauses. War es ein Unfall oder hat jemand nachgeholfen? Er war zuvor wieder an einer Geschichte dran, aber niemand im Verlag wusste, worum es geht. Die Ermittlungen führen Leo Wechsel auch in den Hugenberg-Konzern. Dort hatte es eine Umbesetzung gegeben, da Dr. Brüder, die rechte Hand Hugenbergs, kürzlich verunglückte. Der Nachfolger Clemens Marold ist ein smarter Mann, der Leos Fragen an sich abgleiten lässt und ihm kaum versteckt sogar droht.
Dies ist bereits der achte Fall, in dem der Berliner Kommissar Leo Wechsler ermittelt. Der Schreibstil der Autorin Susanne Goga ist immer wieder sehr angenehm zu lesen.
Die Atmosphäre jener Zeit in Berlin und ganz besonders die Presselandschaft sind gut dargestellt. Im politischen Umfeld ist einiges in Bewegung und Dr. Alfred Hugenberg hat politische Ambitionen. Er hat sein Imperium immer weiter ausgebaut und seine „Wirtschaftsstelle für die Provinzpresse“ macht es möglich, die Meinungsbildung in ganz Deutschland zu beeinflussen und so eine ungeheure politische Macht zu entfalten.
Leo muss seine Ermittlungen in alle Richtungen führen und so befragt er nicht nur die Mitarbeiter im Ullstein-Verlag, er begibt sich auch zum Zeitungsverlags August Scherl. Dort sind im weder Redakteur Hussong, noch die graue Eminenz Marold sympathisch. Die zeigen auch gleich, wie viel Macht sie haben. Aber hatte sie die Gelegenheit, Graf vom Dach zu stoßen?
Ich mag Leo Wechsler und seine Familie, zu der ich auch seine Schwester Ilse zähle. Sowohl Clara als auch Leo haben ihre Meinung und sie lassen sich auch nicht einschüchtern. Auch Leos Team ist mir sympathisch. Gefallen hat mir auch, dass Robert Walther seinem Groll nicht nachgibt und Leo unterstützt. Aber auch im Ullstein-Verlag finden sich einige sympathische Kollegen. Die mitfühlende Hedy Neumann mochte ich besonders. Hugo Behrendt tat mir ein wenig leid, weil er nicht merkt, dass Jette Klammroth nicht wirklich an ihm interessiert ist. Doch um August Friese habe ich Angst gehabt, der sich dummerweise in eine missliche Lage gebracht hat.
Der Fall ist für die Berliner Polizei nicht einfach und es dauert eine ganze Zeit, bis der entscheidende Hinweis die Zusammenhänge klar macht.
Mir hat dieser interessante, spannende und absolut lesenswerte historische Krimi gut gefallen. Ich bin schon auf den nächsten Fall mit Leo Wechsler gespannt.

Bewertung vom 24.02.2022
Johnstone, Doug

Eingeäschert


gut

Das Familienoberhaupt der Skelfs und Chef eines Bestattungsinstituts mit angeschlossener Privatdetektei ist verstorben. Den Hinterbliebenen, das sind seine Frau Dorothy, Tochter Jenny und Enkelin Hannah, bleibt kaum Zeit für die Trauer, denn das Leben geht weiter und es passieren Dinge, die einer Klärung bedürfen. Jim Skelf scheint nicht der Mann gewesen zu sein, für den ihn alle gehalten haben, denn in den Unterlagen tauchen regelmäßige mysteriöse Zahlungen an eine Frau auf. Dann verschwindet auch noch Hannahs Freundin spurlos, was die Polizei nicht sonderlich interessiert. Also müssen die Frauen den Dingen selbst auf den Grund gehen.
Dieses Buch ist ein ganz besonderer Krimi, gleichzeitig düster und humorvoll. Es geht schon damit los, dass die Leiche des lieben Verstorbenen im Garten eingeäschert wird, während die Frauen darum herumstehen und zusehen. Es scheint ihnen nicht einmal so ungewöhnlich. Vielleicht geht man anders mit dem Tod um, wenn tagaus, tagein mit dem Tod zu tun hat. Trotzdem trauern sie, jede auf ihre spezielle Weise.
Dorothy will die Geheimnisse ihres Mannes herausfinden, der ihr plötzlich wie ein Fremder vorkommt. Jenny wollte eigentlich immer nur leben und nichts mit dem Tod zu tun haben, doch die Umstände bringen sie wieder zurück dorthin, von wo sie geflohen ist. Sie trägt einige Probleme mit sich herum. Bei einer Totenwache übernimmt sie einen Fall, bei dem alles anders ist als es scheint. Hannah muss feststellen, dass sie ihre beste Freundin überhaupt nicht kannte.
Während die Frauen sich um die Geschäfte kümmern, ist tief in ihnen Trauer und Schmerz.
Da alle drei Frauen zu Wort kommen, ist man nahe an ihnen dran und kann ihre Gefühle nachempfinden. Sie machen sich alle mit viel Engagement und mit wenig Professionalität an ihre Ermittlungen und verlieren dabei manchmal die notwendige Distanz. Wie schon bemerkt, konnte ich ihre Gefühle nachempfingen, ihre Handlungen nachvollziehen konnte ich eher nicht.
Es ist eine skurrile Geschichte, die so dahinplätschert und nicht unbedingt spannend ist, dafür aber immer mal wieder mit Überraschungen aufwartet. Hat mich nicht ganz überzeugt.

Bewertung vom 22.02.2022

Wald der Wunder


ausgezeichnet

Wenn man einen Waldspaziergang macht, bleibt einem doch vieles verborgen. In diesem Kinderbuch begleiten wird das kleine Damhirschkalb mit der Mutter durch den Wald und können dabei so viel entdecken, was sonst meist verborgen bleibt. Einige Tiere werden morgens wach und sind dann ganz emsig, andere werden erst abends in der Dämmerung aktiv.
Dieses Buch ist einfach nur schön und lehrreich. Man erfährt ganz viel über die unterschiedlichsten Tiere des Waldes. Die Illustrationen sind passend und wundervoll und sie laden zum Entdecken ein.
Am Ende des Buches gibt es nur Sachinformationen über die verschiedenen Tiere.
Es ist ein Buch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt und das nicht nur die Kinder begeistert. Ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 21.02.2022
Iland-Olschewski, Barbara

Ungeheuer weckt man nicht / Sea Monsters Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der zehnjährige Finn lebt auf der schottischen Insel Haimsend. Seitdem Finn fast ertrunken wäre, hat er Angst vor dem Wasser. Daher meiden ihn die anderen Kinder. Doch dann kommt ein Mädchen namens Poppy mit ihren Eltern auf die Insel. Als Poppy sich einer Mutprobe unterziehen soll, findet sich Finn urplötzlich mit ihr auf dem „Verbotenen Fleck“ wieder, wo sie die Nacht verbringen müssen. Aber das kleine Fleckchen ist gar keine Insel, sondern ein schlafendes Seeungeheuer, welches die Kinder geweckt haben.
Es ist eine wunderbare und spannende Geschichte, die viel Spaß bereitet. Dazu passen die Zeichnungen in schwarz-weiß ganz hervorragend. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Die Kapitel haben genau die richtige Länge und die Schrift ist angenehm groß.
Es gehört schon Mut dazu, sich auf ein kleines Inselchen im Meer zu wagen, wohin sich sonst niemand traut. Poppy will nach ihrem Umzug dazu gehören und ist mutig genug. Doch dass Finn mit ihr dort landet, hätte er selbst nicht gedacht. Wie es kam, dass er der Ängstliche - mit Poppy solch ein Abenteuer erlebt, das wird hier nicht verraten. Alle haben Angst vor dem Seedrachen, nur Finn und Poppy finden ihn nett und sie freunden sich mit ihm an. Gemeinsam werden sie Abenteuerliches erleben.
Nach all der Spannung und den Abenteuern gibt es am Ende dann noch eine erstaunliche Überraschung.
Ein unterhaltsames und spannendes Buch. Lesenswert!

Bewertung vom 21.02.2022
McCann, Jackie

Denk dir 100 Menschen


sehr gut

„Denk dir 100 Menschen“ ist ein Sachbuch für Kinder. Es erzählt viel über Menschen: Wie viele es gibt, wo sie leben und wie sie leben, wie sie sich unterscheiden und vieles mehr. Es leben zwar ungefähr acht Milliarden Menschen auf der Erde, doch werden die Informationen hier anteilig auf hundert Menschen verteilt und machen die Zahlen anschaulich. Dabei werden auch die Probleme auf dieser Welt angesprochen, wie Zugang zu sauberem Wasser, Armut und Bildung.
Die Texte sind sehr informativ und werden durch Grafiken und Bilder deutlicher gemacht. Die Illustrationen finde ich sehr ansprechend. Dies alles regt dazu an, mit den Kindern Gespräche zu führen, denn vieles ist angerissen und kann durchaus vertieft werden.
Dieses Buch ist nicht nur für Kinder interessant, sondern auch für Erwachsene.
Mir hat das Buch gefallen und ich möchte es weiterempfehlen.

Bewertung vom 21.02.2022
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Der Schattenmeister erwacht (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 4) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Schattenmeister hat böse Pläne, er will das Herz des Waldes und den ganzen Flüsterwald zerstören. Daher reisen Lukas und Ella wieder durch das Portal in den Flüsterwald, um das zu verhindern. Es ist ein sehr schwieriges Unterfangen.
Dieser Band schließt nahtlos an seinen Vorgänger an. Ich habe alle Bände gelesen und musste natürlich wissen, wie die Geschichte zu Ende geht. Andreas Suchanek schreibt einfach packend und ich bin von seinen spannenden Geschichten immer wieder begeistert.
Das Cover gefällt mir auch wieder gut und die Illustrationen sind einfach toll.
Die Figuren sind sehr gut und interessant dargestellt. Lukas ist ein sympathischer Junge, der nach dem Umzug wohl nicht gedacht hatten, dass ihn solche Abenteuer erwarten. Als er durch den Zugang im Studierzimmer in den Flüsterwald kommt, gewinnt er dort schnell Freunde, die alle etwas ungewöhnlich sind. Elfe Felicitas hat zwar magische Kräfte, doch die funktionieren nicht immer wie gedacht. Punchy ist eine sehr coole Katze und Menok Rani – der mein Liebling ist – steht auf Schokolade, die ganz seltsam wirkt, was Rani aber nicht stört. Aber auch Ella gefällt mag ich, die für ihren Großvater alles tun würde. In jedem Band hat es neue Figuren gegeben und dieses Mal lernen wir das Menok-Mädchen Pera kennen.
Die Geschichte ist spannend bis zum Ende. Es macht wirklich Spaß, diese Reihe zu lesen und ich kann sie nur empfehlen.

Bewertung vom 19.02.2022
Eliasberg, Jan

Hannahs Geheimnis (eBook, ePUB)


sehr gut

Wenn es um Kernspaltung geht, kennt wohl jeder den Namen Otto Hahn. Doch kaum jemand weiß, dass Lise Meitner an der Entdeckung beteiligt war. Da sie jüdisch war, wurde ihr nicht nur die Anerkennung verwehrt, sie musste auch fliehen.
Die Geschichte dieser Frau inspirierte die Autorin Jan Eliasberg zu Ihrem Roman. In ihrer fiktiven Geschichte steht die Physikerin Dr. Hannah Weiss kurz vor der bahnbrechenden Entdeckung der Atomspaltung. Aber unter dem Regime wird ihre Arbeit schwieriger und si gerät in Gefahr und muss fliehen.
In New Mexico soll der CIA-Agent Jack Delaney innerhalb kürzester Zeit einen Spion enttarnen, der geheime Informationen an die Deutschen verrät. So gerät Dr. Hannah Weiss unter Verdacht.
Erzählt wird diese Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen. Mich hat die Geschichte gleich gepackt.
Frauen haben es in den dreißiger Jahren nicht leicht, einen anspruchsvollen Beruf auszuüben. Dazu muss Hannah als Jüdin in Deutschland miterleben, wie Angst und Repressalien um sich greifen. Als die Gefahr für sie zu groß wird, flieht sie. Später dann gerät sie aufgrund ihrer Herkunft wieder unter Verdacht. Jack Delaney muss den Verräter finden und seine Befragungen zielen darauf hin, Hannahs Geheimnisse herauszufinden. Doch auch er hat seine Geheimnisse, die er auf keinen Fall preisgeben will, und so entwickelt sich ein Katz- und-Maus-Spiel. Er fühlt sich zunehmend zu Hannah hingezogen.
Es ist ein spannender und sehr fesselnder Roman, der mir sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 18.02.2022
Ylvisaker, Line Nagell

Meine Welt schmilzt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Klimawandel lässt sich inzwischen nicht mehr leugnen. Selbst auf Spitzbergen sind die Auswirkungen immer mehr zu spüren. Die Journalistin Line Nagell Ylvisåker, die mit ihrer Familie auf Spitzbergen lebt, erzählt in diesem Sachbuch von ihren Erfahrungen.
Das Buch lässt sich sehr gut lesen, obwohl es manchmal auch aufgrund der wissenschaftlichen daten etwas trockener ist. Doch das wird wettgemacht, durch ihre eigenen und sehr persönlichen Erlebnisse. Das macht alles sehr authentisch und nachvollziehbar. Der Schreibstil ist sachlich und schafft es trotzdem, dass man berührt wird.
Als sie von dem Lawinenabgang berichtet, der alle fassungslos gemacht hat, ist man auch betroffen. Line Nagell Ylvisåker nimmt das zum Anlass, mit Klimaforschern und Meteorologen zu reden und auch Trappern, die aufgrund ihrer jahrelangen Beobachtungen genau wissen, was in den Weiten der Arktis geschieht.
Wenn das Eis schmilzt, ist nichts mehr auf der Erde, wie es einmal war. Wir sollten darüber nachdenken und unseren Teil dazu beitragen, dass es nicht zu einer Katastrophe kommt.