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Marie aus E.

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Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2020
Rayne, Piper

Lessons from a One-Night-Stand / Baileys-Serie Bd.1


sehr gut

Ein Liebesroman, der in Alaska spielt? Da war ich neugierig, obwohl es nicht so mein bevorzugtes Genre ist.


Zum Liebesroman: eingebettet war die Lovestory in ein quirliges Familienleben des männlichen Parts (Austin), gewürzt durch die beste Freundin und die Mutter der weiblichen Hauptperson (Holly).
Mein Favorit war Hollys Freundin, die kein Blatt vor den Mund nimmt und mich oft zum Grinsen brachte.
Die Liebesgeschichte an sich war zwar vorhersehbar, aber nichtsdestotrotz schön zu lesen. Nur die Erotikszenen, nun ja, die hätten es für mich nicht in dieser Wiederholung gebraucht, sie wirkten auf mich, als ob sie einmal geschrieben worden wären und dann an beliebigen Stellen immer wieder einkopiert wurden.

Alaska als Ort des Geschehens war ja der Auslöser, warum ich das Buch lesen wollte. Der Ort hat allerdings so gut wie keinen Einfluss auf die Handlung, es könnte in irgendeiner Kleinstadt in den USA, die weitab vom Schuss liegt, spielen, auch Alaska-Flair tanken ist nicht inklusive. Insofern war ich diesbezüglich etwas enttäusch.

An die Lovestory hatte ich eigentlich keine große Erwartungen, hier trat dann aber das Gegenteil ein, das Lesen hat mir wirklich Spaß gemacht.

Das Buch ist der Auftakt einer Reihen, in der die Geschwister von Austin nacheinander im Mittelpunkt stehen. Ich glaube, da muss ich dann tatsächlich weiterlesen.

Bewertung vom 14.06.2020
Ribeiro, Gil

Schwarzer August / Leander Lost Bd.4


gut

Ich bin mit Band 4 quer eingestiegen und konnte problemlos folgen.

Das Buch lebt von der Beschreibung seiner Charaktere, insbesondere von Leander Lost, der mit seinem Asperger Syndrom oft ganz anders reagiert als seine Kolleg*innen. Aber auch diese werden für das Buch bereichernd beschrieben.

Dazu kommt dann noch eine große Portugalliebe, hach ja, nach dem Buch möchte man so unbedingt sein Köfferchen packen und umgehend unzählige Pastéis de Nata verdrücken - ein weiterer großer Pluspunkt des Krimis.

Der Kriminalfall an sich allerdings - hier war ich nach den vielen positiven Rezensionen der Vorgängerbänder ja sehr gespannt - hat mich enttäuscht.
Es plätscherte so vor sich hin, von Spannung keine Spur und die Auflösung, nun ja. Wenn dann die letzten Seiten so völlig aus dem Nichts eine*e Täter*in hervorgezaubert wird, dann hält sich meine Begeisterung auch sehr in Grenzen.

Zudem haben für mich die Liebesbeziehungen der Charaktere zu sehr dominiert, klar, von Leander konnte ich gar nicht genug lesen, aber auch seine Beziehung fand ich angesichts seiner vorausgegangenen Asperger-Züge nicht stimmig und seine stets verständnisvolle und rücksichtsvolle Freundin ohne eigene Interessen nicht realistisch geschildert.

Für Leander und das Portugal-Setting gibt es volle fünf Sterne, nachdem es aber ein Krimi ist, muss ich für den schwachen Krimi-Plot leider zwei Sterne abziehen.

Bewertung vom 11.06.2020
Cole, Henry

Sammy


ausgezeichnet

Sammy ist eine kleine Maus, die sehr zufrieden mit ihrem Leben ist. Denn Sammy lebt bei Hank, einem sehr netten kleinen Jungen in einem Schuhkarton mit Sägespäne und bekommt so herrlich leckere Erdnüsse. Hach! Das Leben ist schön!
Bis Hanks Bruder ein Flugzeug baut und befindet, Sammy wäre der perfekte Pilot. Schlagartig ändert sich Sammys beschauliches Leben und nicht nur kulinarisch wird alles anders...

Das Buch wird für 6-8 Jahre empfohlen, das passt, aber auch größere Kinder haben an der abenteuerlichen Geschichte noch viel Freude. Und ganz große Kinder (=Erwachsene) auch! Denn Sammy findet Freunde, die mit ihm durch dick und dünn gehen - das liest sich so wunderbar, das uns richtig das Herz aufging. Einen großen Anteil haben auch die wunderschönen Bleistiftzeichnungen - an dem Buch sieht man, dass es gar nicht unbedingt Farbe braucht, um die perfekte Illustration zu schaffen.

Was uns auch sehr gut gefällt: das Buch ist relativ dick und hat ein schönes Format - man kann also richtig viele und lange Vorleseabende damit verbringen oder - falls man schon selbst lesen kann: richtig in die Geschichte eintauchen. Dazu ist sie noch lustig, spannend und sowohl für Jungs als auch Mädchen geeignet.
Ein Buch, das man mit einem glücklichen Seufzen beendet.

Obwohl wir gerade eine relativ strenge "Wir können nicht mehr so viele Bücher aufbewahren-Politik" fahren, hier waren wir uns sofort einig: Sammy muss bleiben, ihn geben wir nicht mehr her.

Bewertung vom 08.06.2020
Minier, Bernard

Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5


sehr gut

Bereits der fünfte Band - ich bin hier quer eingestiegen, das ist immer mit etwas Risiko verbunden, hier kann man aber problemlos auch später einsteigen, es gibt zwar Querverweise auf frühere Bände, aber man braucht kein Vorwissen.

Lange Zeit bewegst man sich in der Vergangenheit, der Kommissar Martin Servaz war damals noch ganz jung und man taucht tief ein in seinen ersten Fall, dem Tod von zwei Studentinnen. Der Fall damals wurde geklärt.

Der Wechsel in die Gegenwart - ein neuer Mord und ein merkwürdiger Bezug zu dem damaligen Fall. Wie kann das sein?

Mir hat das Buch gut gefallen.
Den Rückblick fand ich allerdings um einiges besser als den Fall in der Gegenwart, der blieb für mich etwas blass.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt: richtig einen Bezug konnte ich weder zum Ermittler noch zu seinem Team aufbauen, das mag aber auch dem Quereinstieg geschuldet sein, die Charaktere entwickeln sich ja meist von Buch zu Buch.

Das Buch wird als Pyrenäen-Thriller beworben - es spielt in Frankreich, aber der Ort ist eigentlich nebensächlich und dominiert nicht - für mich ja glücklicherweise, ich mag Regionalkrimis mit dem Schwerpunkt auf die Region meist nicht besonders. Wer aber gezielt eine große Dosis Frankreich-Atmosphäre genießen will, könnte evtl. enttäuscht sein.

Insgesamt ein spannender, wenn auch nicht hochspannender Thriller mit einer überraschenden Auflösung. Gerne gelesen!

Bewertung vom 07.06.2020
Arold, Marliese

Verhext noch mal! / Magic Maila Bd.1


sehr gut

Maila ist eine kleine Hexe und führt ein ganz normales Hexenleben (soweit man das im Hexenleben eben sagen kann). Bis Oma Lunas Hexerei etwas aus dem Ruder läuft und Maila deshalb in die Menschenwelt reisen muss, um einige Dinge wieder gerade zu rücken.

Magische Bücher gibt es zwar wie Sand am Meer, Maila hat uns aber richtig viel Spaß gemacht. Das Buch ist originell, witzig und spannend. Zudem gibt es eine überraschende Wendung, also keine von Anfang an vorhersehbare Geschichte.

Die vielen Details machen das Buch mit aus - um in die Menschenwelt zu gelangen muss man mit den Ohren wackeln können - deshalb können nicht viele Hexen dorthin reisen.
Die Zaubersprüche, die Maila anwenden muss, sind ziemlich kompliziert - aber dafür kann man dann auch Schokoladen-Sauerkraut-Pudding hexen, damit man wieder ganz jung aussieht.

Mail a ist dreizehn, das Buch kann man aber gut schon ab etwa neun Jahren lesen. Auf dem Klappentext steht zwar, dass Herzensdinge etwas aus dem Ruder laufen, aber es gibt keine Lovestory, was für die jüngeren Leser*innen ja meist immer noch völlig uninteressant ist.

Insgesamt wäre das Buch ein absolutes fünf Sterne Buch gewesen, wenn nicht...ein dermaßen übler Cliffhanger uns sehr grummelig zurückgelassen hätte. Es hört einfach auf!
Wenn das Buch nicht ansonsten so gut gewesen wäre, hätten wir hierfür glatt zwei Sterne abgezogen.
Band 2 erscheint zum Glück schon im August - mein Tipp also: wartet mit dem Lesen von Teil 1 auch bis August, damit Ihr nahtlos weiterlesen könnt.

Bewertung vom 06.06.2020
Haruf, Kent

Kostbare Tage


gut

Kent Haruf hat hier das Leben in einer kleinen (fiktiven) US-Stadt beschreiben.
Das hat mich interessiert - und es ist ihm vortrefflich gelungen.
Ein ruhiges Städtchen, in dem nicht allzu viel passiert. Die Bewohner kennen sich, die Nachbarn schauen aufeinander und kümmern sich umeinander, die Kirche hat einen hohen Stellenwert.
Diese Grundstimmung im Städtchen und die von schönen Sommertagen, in denen es warm, aber noch nicht zu heiß ist, wurde wunderbar transportiert.

Zur Handlung: Die Hauptperson liegt im Sterben und wird von Frau und Tochter begleitet. Der Sohn ist abwesend, seit Jahrzehnten schon, wir haben also keine Bilderbuch-Familie vor uns.
Daneben werden aber noch einige weitere Personen und Familien porträtiert.
Nicht nur jetzt aktuell, sondern mit manchen Rückblicken auch, was früher geschah.

Alles gut, wenn auch anstrengend zu lesen, da auf Anführungszeichen bei wörtlicher Rede verzichtet wird und ich deshalb oft mehrmals lesen musste, weil mir die Übergänge bei den Sprechenden nicht klar war. Fand ich unschön.

Insgesamt war es ein sehr ruhiges Buch mit einem gefühlt sehr authentischen Einblick in das Leben in Holt - aber eben dadurch auch nicht sehr fesselnd. Es plätscherte so vor sich hin, auch wenn das für ein Buch, das auch einen Sterbeprozess beschreibt, despektierlich klingt, so muss ich persönlich jetzt nicht noch mehr über Holt und seine Bewohner erfahren. Die Vorgängerbände werde ich vermutlich eher nicht lesen.

Bewertung vom 31.05.2020
Kattilathu, Biyon

Weil jeder Tag besonders ist


gut

Optisch wunderschön - ein schöner grauer Leineneinband mit oranger Schrift, das Mitmach-Tagebuch fasst sich gut an und sieht ebenso gut aus.

Der Autor verspricht, dass nur vier Minuten täglich unser Leben verändern können.
Dazu gibt es sechs Monate lang jeden Morgen und jeden Abend von Montag bis Freitag jeweils drei Fragen, die man beantworten soll. Diese sind im Prinzip immer identisch, nur die Ausrichtung orientiert sich am jeweiligen Monatsschwerpunkt.

Dieser wechselt und umfasst die Themen
Entscheidungen treffen
Dankbarkeit
Mut
Umfeld
Loslassen
Selbstliebe

Morgens beginnt man damit, das kleine Akku-Symbol vollständig auszumalen und damit seinen vollen Tages-Akku auch symbolisch darzustellen. Das ist hübsch, gefällt mir.
Dann beantworten man die drei Fragen
1. Was würde den Tag besonders machen?
2. Welche Entscheidung (-> hier die Varianten zum jeweiligen Monatsschwerpunkt) könnte mich heute weiterbringen?
3. Mein motivierender Satz für heute

Das alles in nur zwei Minuten? Alleine für Frage 3 müsste ich stundenlang überlegen, spätestens ab Tag drei, wenn es nicht nur ein übler abgedroschener Kalenderspruch sein soll. Wobei - selbst da würde mir keiner einfallen.

Den Kalenderspruch gibt es dann aber sowieso noch jeden Tag neu mit auf den Weg.

Am Abend dann ein ähnliches Spiel, wieder drei Fragen, die mir aber viel besser gefallen, da sie konkreter sind, hier kann man immer schön positiv auf den Tag zurückblicken.

Am Samstag gibt es dann jeweils eine kurze Glücksgeschichte (hm, ja, ...) und am Sonntag entweder ein Mandala zum Ausmalen oder die Aufgabe, einen Brief an sich zu schreiben. Beides leider so gar nicht meins.
Zusätzlich aber auch noch eine Challenge für die Folgewoche - und die Wochen-Aufgaben haben mir größtenteils wiederum sehr gut gefallen. Sie sind querbeet von "Nein sagen" bis einfach mal einen Menschen ansprechen, gar nicht so einfach, aber schön konkret und sie haben mich angesprochen.

Insgesamt gar nicht so einfach ein Fazit zu ziehen.
Mit sind einige der täglichen Fragen zu schwammig und mit Mandalas ausmalen und Kalenderspruch-Glücksbotschaften kann ich auch nichts anfangen; andererseits gefällt mir der Tagesrückblick und viele der Wochenaufgaben. Es ist wohl etwas Typsache, für mich passt es nicht so ganz, für andere mag das wieder genau passend sein.

Bewertung vom 31.05.2020
Schorlau, Wolfgang;Caiolo, Claudio

Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1


ausgezeichnet

Commissario Antonio Morello braucht ständig einen Espresso und hasst Venedig, so wie seine neuen Kollegen ihn verabscheuen. Schließlich kommt er aus dem Süden, damit ist für die Bewohner Venedigs schon alles gesagt. Dass mit seiner Besetzung für zwei Kolleg*innen Karrierehoffnungen zerstört wurden, macht den Start nicht leichter.

Das Coverbild deutet es schon an - die Kreuzfahrtindustrie, die Venedig nachhaltig schädigt, ist auch Thema des Krimis.
Der eigentliche Fall, den der Commissario gegen viel Widerstand aufklären will, gerät im Buch fast in den Hintergrund. Er ist präsent, ja, aber sehr viel geht es auch um das Leben in Venedig.
Um die Veränderungen, die der Massentourismus mit sich bringt. Ich fand den Einblick total spannend und habe ganz viel Neues erfahren. Etwa, dass Venedig eigentlich winzig ist, gerade einmal 56.000 Einwohner - und nicht die Stadt, sondern die Region das Schicksal der Stadt prägt. Diese hat ganz andere Interessen.

Auch das Lebensgefühl, Einkauf auf den Markt, aber auch das fürchterliche, sich im Alltag ständig durch Touri-Massen durchquetschen müssen wird überzeugend vermittelt. Hungrig sollte man jedenfalls das Buch nicht in die Hand nehmen, denn der Commissario kocht auch noch gut.

Die Vorurteile, die innerhalb der Landstriche Italiens vorherrschen, die Verflechtung von Mafia und Politik und die Charaktere, die alle menscheln - superspannend, für mich viel spannender als der eigentliche Fall.

Puristische Krimifans könnten vielleicht von dem Buch etwas enttäuscht sein - wenn man aber auch einen Einblick in das Venedig-Alltagsleben bekommen möchte und gerne auch "Drumherum" mag, dann ist es ein absolut empfehlenswertes Buch.

Und obwohl mit kritischem Blick geschrieben, schafft es das Autorenduo, dass man sich wie nach Venedig gebeamt fühlt, gerade jetzt ein kleiner gedanklicher Urlaub. Danke dafür.

Bewertung vom 30.05.2020
Achleitner, Hubert

flüchtig


gut

Maria lebt so vor sich hin, im Beruf als Bankmitarbeiterin wird sie bei einer Beförderung übergangen und die große Liebe hat sich im Laufe der Zeit verflüchtigt.
Als sie eher durch Zufall das Handy ihres Mannes überprüft, löst sich ihre innerliche Starre und sie hat genug, sie fährt einfach davon.

Mit Bezügen zur Musik ist der Roman aber trotzdem auch ohne den Bezug gut lesbar, es gibt keinerlei Dominanz diesbezüglich.

Insgesamt ein eher leises Buch, sehr schön zu lesen, aber eben auch wie der Buchtitel schon verspricht: flüchtig.
Wirklich nachhaltig berührt hat mich keines der geschilderten Schicksale, auch zu keinem der Charaktere konnte ich einen Bezug aufbauen.

Die vielen männlichen Nebenfiguren haben mich etwas irritiert, ja, irgendwie hat sich der Kreis schon immer geschlossen, aber so richtig bereichernd für die Handlung empfand ich das nicht.

Insgesamt ein angenehm zu lesender Roman, nicht uninteressant,