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Lesezauber_Zeilenreise
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Eggenstein-Leopoldshafen
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 751 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2021
Engler, Michael

Humboldt und Beaufort Bd.1


ausgezeichnet

Pinguin und Wal auf der Suche nach einem eckigen, kantigen Stein – träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum

Nachdem Humboldt den anderen Pinguinen von seinem Traum von einem eckigen, kantigen Stein erzählt hat, wollen diese mit ihm nichts mehr zu tun haben. Sie kennen nur „normale“ Steine, rund und glatt und etwas anderes kann es doch gar nicht geben. Humboldt, sehr traurig, weil er von den anderen nun gemieden wird, denkt sich: „Aber, wenn man etwas träumt, dann muss es das doch auch geben“. Da leuchtet ein Hoffnungsschimmer auf, in Gestalt von Wal Beaufort. Der erzählt Humboldt, dass er schon einmal einen solchen eckigen Stein gesehen hat – allerdings sehr, sehr weit entfernt. Da verzagt Humboldt etwas, weil er nicht weiß, ob er das kann, so weit zu reisen. Doch Beaufort meint: „Nur wer sagt, ich kann nicht, der kann auch nicht“. Und so gehen die beiden auf die Suche nach dem eckigen, kantigen Stein, die sie in eine große Stadt führt. Humboldt sucht, findet aber keinen Stein. Doch er muss da sein, schließlich hat Beaufort das gesagt. Endlich hat Humboldt Erfolg, er hat seinen Stein gefunden und bringt ihn nach Hause. Die Erkenntnis seiner beeindruckten Pinguin-Familie: „gibt es auf dieser Welt nichts, was es nicht gibt“.

Dieses großformatige (DIN-A-4) Buch hat nicht allzu viel Text, dieser ist dafür aber auf den Punkt und sehr schön. Die seitenfüllenden Illustrationen sind zuckersüß und unterstreichen die Geschichte perfekt. Schön ist auch die Gestaltung des Textes: wichtige Sätze sind durch Farbe und einen anderen Schreibtyp hervorgehoben und fallen dadurch sofort ins Auge. Die 32 Seiten umfassende Geschichte eignet sich perfekt zum Vorlesen und durch die vielen Bilder gibt es für die Kleinen auch auf jeder Seite etwas zu entdecken.

Die Botschaft – Freundschaft, Zusammenhalt, nicht aufgeben, mutig sein, keine Angst haben vorm Anderssein – ist wichtig, kommt gut an und wird kindgerecht und spielerisch übermittelt. Es ist ein kleines Abenteuer, mit Humboldt und Beaufort über das Meer zu reisen und daher perfekt für kleine Entdecker/-innen geeignet. Eine Story, die ganz ohne Angst und allzu große Traurigkeit auskommt, sondern vielmehr Zuversicht ausstrahlt und gute Laune macht. Die beiden Hauptakteure, Pinguin Humboldt und Wal Beaufort, sind absolut liebenswerte Gesellen, mit denen man gerne „unterwegs“ ist. Sie sind zwar sehr ungleich, aber dennoch dicke Freunde. Ihre gute Laune ist ansteckend, ihre Zuversicht erfreulich und alles in allem handelt es sich um ein rundum gelungenes, liebenswertes und sehr schönes Kinder-/Bilderbuch.

Bewertung vom 23.03.2021
Wolk, Lauren

Echo Mountain


ausgezeichnet

Natur, Familie, Freundschaft, Heilkunst, (Selbst-)Vertrauen und noch viel mehr – ein kleines Juwel

Ellie lebt 1934 mit Mutter, Schwester und kleinem Bruder auf einer kleinen Farm auf dem Echo Mountain in Maine, die sie sich aus blankem Überlebenswillen in harter Arbeit nach dem Börsenkrach aufgebaut haben. Fernab der Zivilisation, die sie in der Stadt bisher hatten, haben sie nahezu alles verloren und müssen in der Wildnis neu anfangen. Da geschieht der schreckliche Unfall, der ihren Vater ins Koma schickt und für den Ellie verantwortlich gemacht wird. Sie weiß es besser, hält aber aus Rücksicht und Liebe zu ihrer Familie still. Mit aller Macht und entgegen dem Wunsch ihrer Mutter setzt sie alles daran, ihren Vater aus dem Koma zurückzuholen. Dabei trifft sie auf „die Hexe“ Cate und auf deren Hund Captan. Und auch auf Larkin, der ihr über lange Zeit heimlich kleine Schnitzereien geschenkt hat sowie dessen Mutter. Und alle, die sie trifft, benötigen auf irgendeine Art und Weise Heilung – körperlich oder seelisch. Ellie will allen helfen – ob sie es schafft, müsst ihr selbst lesen.

Dass Ellie ein ganz besonderes Mädchen ist, merkt man spätestens dann, wenn sie erzählt, wie sie mit den Tieren mitleidet, die sie zum Überleben töten müssen und welche Freude sie an der Natur hat. Sie ist ein mutiges, naturverbundenes, intelligentes, fleißiges und mutiges Mädchen, das einem sofort ans Herz wächst. Es ist wundervoll, ihren Gedankengängen zu folgen und mitzuerleben, warum sie so handelt, wie sie es eben tut. Sie ist herzensgut und liebenswert und die Welt braucht mehr Menschen wie Ellie.

Wolk´s Schreibstil ist detailreich, bildhaft und teilweise ein bisschen philosphisch/poetisch, was aus dem Buch etwas ganz Besonderes macht. Es regt zum Nachdenken an und vermittelt eine so wichtige Botschaft: urteile nicht, ohne die Fakten zu kennen, in jedem steckt oft viel mehr, als man auf den ersten Blick erkennen kann. Es ist eine Ode an die Familie, an den Zusammenhalt und zeigt auf, dass es immer richtig ist, Verantwortung zu übernehmen. Ein Buch über die Liebe – zur Familie, zu Freunden, zur Natur, zu Tieren, zum Leben und zu sich selbst. Für mich ganz klar ein weiteres Lesehighlight dieses Jahres im Bereich Kinder-/Jugendbuch. Empfohlen ist es ab 11 Jahren – sicher ist es kein ganz leichtes Buch und ich weiß nicht, ob alle jungen Leser die feinen Zwischentöne herauslesen und verstehen können. Nach oben hin gibt es keine Altersbegrenzung – ein Buch für alle, von 11 bis 111. Es berührt, es macht glücklich, es verzaubert.

Bewertung vom 22.03.2021
Mayer, Gina

Die Falle / Das Internat der bösen Tiere Bd.2


sehr gut

Abenteuerfeeling in den Tropen und im Meer – gute, aber etwas schwächere Fortsetzung

Ich vergebe 3,75 Sterne - da das hier nicht geht, runde ich auf 4 Sterne auf.

Noёl nimmt an dem einwöchigen Tauchkurs teil. Gemeinsam mit seinem besten Freund Taiyo, seiner heimlich Angehimmelten Katókwe sowie einigen anderen menschlichen Schülern. Tauchlehrer ist das Walross Major Bschrrh. Als eines nachts das Krokodil aus dem Internat auftaucht und Noёl zurückbringen möchte, ohne dass es jemand anderes mitbekommt, weigert Noёl sich. Er bleibt an Bord. Am nächsten Tag wird Katókwe bei einem gemeinsamen Tauchgang von einem Schwarm Doktorfische umhüllt und entführt. Noёl ist verzweifelt und setzt alles daran, Katókwe wieder zu finden. Doch dazu muss er noch einiges Lernen und so manche Gefahr überstehen. Und nicht alle sind ihm dabei wohlgesonnen. Noёl hat Tyson, den ständig ihn ärgernden Pavian, in Verdacht, mit seinem Erzfeind Uko unter einer Decke zu stecken. Doch steckt wirklich er hinter all den Dingen?

Was mir auch jetzt wieder sehr gut gefällt, ist die bildhafte Beschreibung der Tiere und der Gegend. Man fühlt sich direkt in den Dschungel und ans Meer versetzt, hört förmlich das Meeresrauschen und die Geräusche des Urwaldes. Zum Ende hin wird die Story auch so richtig spannend und man fiebert mit und fragt sich, ob das gut ausgeht. Doch es hat auch so seine Längen, finde ich. Was im ersten Teil noch absolut fesselnd war (die Beschreibung und das Miteinander der besonderen Tiere, die Geheimnisse um Noёl, das Neue und Unbekannte, das einen auf der Insel erwartete), kommt hier ein bisschen zu kurz. Es geht gefühlt fast nur noch um den Tauchgang, der in meinen Augen viel zu viel Platz im Buch bekommen hat und um Noёls Gefühle für Katókwe. Ich hätte mir mehr „Internatsleben“ gewünscht. Die Idee und alles ist wirklich großartig und der 1. Teil hat mich auch voll mitgerissen. Das fehlte mir in diesem Band 2 ein Stückweit.

Das Cover ist großartig! Wie auch die Schwarz-weiß-Zeichnungen jeweils am Kapitelanfang und beim Übergang zu neuen Teilen des Buchs ist der Illustratorin hier wirklich ein Eyecatcher gelungen. Tolle Farben, mysteriöse Unterwasserlandschaft und die Aussparung im Cover, durch das man den Hai sehen kann (wie auch schon beim ersten Band mit dem Leopard) ist einfach super.

Ich erwarte mit Spannung Teil 3, der wohl am 30. April erscheinen wird und hoffe, dass dieser meinen Erwartungen wieder etwas mehr entspricht. Nicht falsch verstehen: „Die Falle“ ist nicht schlecht, konnte aber m.M.n. nicht mit „Die Prüfung“ mithalten.

Bewertung vom 19.03.2021
Till, Jochen

Zu gut für die Hölle / Luzifer junior Bd.1


sehr gut

Ziemlich frech, ziemlich lustig – Luzifer junior wird auf die Leitung der Hölle vorbereitet

Luzifer junior, liebevoll Luzie genannt, will gar nicht raus aus der Hölle. Denn in der Menschenwelt ist alles viel schwieriger. Er kann dort bluten, sich verletzen oder sogar sterben. Und Treppensteigen ist die Hölle, weil sein Körper diese Anstrengung nicht gewohnt ist. Es gibt aber auch Vorteile: Essen. Hier schmeckt alles so köstlich, Luzie ist ganz verzückt. Und Schokolade ist ohnehin das allerbeste. Luzie findet sich also so langsam im Internat zurecht, findet Freunde und dann ist da ja auch noch sein dämonisches Haustier, Cornibus, der sich heimlich mit in die Menschenwelt geschlichen hat. Luzie muss sich vor den Schulrüpeln in Acht nehmen, die es auf ihn abgesehen haben, obwohl er gar nicht so genau weiß, warum. Schließlich will er doch von ihnen lernen, was es heißt, böse zu sein.

Luzie ist herrlich naiv und unwissend und wird quasi ins kalte Wasser geschmissen. Durch seine direkte Art eckt er zwar an, findet aber auch Zuspruch. Ich musste wirklich oft lachen! Wie Luzie nach einem herrlichen Essen beschreibt, wie er spürt, dass irgendwas aus ihm raus will und er einen krachendlauten Rülpser ausstößt und darüber lacht, weil es so gut getan hat und sich so toll angehört hat. Oder der „Furz des Vergessens“. Oder auch seine Befürchtungen, sein Gesicht würde schmelzen, weil er mal weinen musste. Alles menschliche Regungen, die ihm bis dato unbekannt waren. Nett auch, dass Luzie so ein sehr tierlieber Kerl und sogar Vegetarier ist.

Im Buch sind unzählige schwarz-weiß-Bilder, die die zu den beschriebenen Szenen passen und die das ganze nochmal auflockern und wunderbar ergänzen. Der Schreibstil ist super locker, sehr frech und ausgesprochen witzig! Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, es ist aber auch nie unter der Gürtellinie. Teilweise ist es vielleicht ein bisschen zu albern und übertrieben – aber ich denke, da stehen die Kinder der Zielgruppe drauf. Wie gesagt: ich musste oft lachen und die Mischung aus frecher Story, Spaß und den vielen detailreichen Zeichnungen passt einfach.

Inzwischen gibt es sage und schreibe neun Bände der Reihe – und sicher wird das eine oder andere davon in nicht allzu ferner Zukunft bei mir einziehen.

Bewertung vom 17.03.2021
King, Stephen

Später


ausgezeichnet

Ein bisschen „The 6th Sense“ und ganz viel Stephen King – grandios

Jamie kann also kürzlich Verstorbene sehen und mit ihnen sprechen. Das beste daran: sie müssen ihm immer wahrheitsgemäß antworten, können also nicht lügen. Dieser Umstand bescherte mir beim ersten „Todeskontakt“ mit der verstobenen älteren Nachbarin einige Lacher. Jamie akzeptiert seine Gabe – was soll er auch anderes tun. Es ist ja nicht so, dass er täglich Tote sieht oder diese ihn bedrohen würden. Da er sie so sieht, wie sie gestorben sind, kann das bei einem kleinen Jungen natürlich schon zu Albträumen führen (Stichwort: Kopfschuss oder schwerste Unfallverletzungen). Doch irgendwie kommt er damit zurecht. Bis irgendwann irgendetwas schiefgeht und der Tote sich nicht, wie sonst üblich, nach ca. 1 Woche auflöst und in die nächste Ebene oder sonst wohin verschwindet. Vielmehr verfolgt er Jamie, rückt ihm auf die Pelle, macht ihm Angst. Jamie vertraut sich seinem ehemaligen Nachbarn, dem alten Professor Burkett (der Witwer der eingangs erwähnten, verstorbenen Nachbarin) an. Ob der ihm helfen kann?

Gschrieben ist aus Sicht von Jamie selbst. Er schreibt quasi seine eigene Geschichte hier auf. Was anfangs sehr an „The 6th Sense“ erinnert (was übrigens im Buch auch direkt erwähnt wird), mausert sich zu einer fesselnden Story. King´s Schreibstil ist so typisch King, dass ich von Seite 1 an direkt mittendrin war. Die Figuren sind bildlich beschrieben, die Szenen ebenso. Alles so typisch King, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin – ich habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen. Es werden immer mal wieder ein paar Andeutungen gemacht, was „später“ noch passieren wird und klar, fiebert man als Leser dann eben genau darauf hin. Was aus der ursprünglichen, aus der Not geborenen Idee (vom erst kürzlich verstorbenen Autor das restliche Buch quasi diktiert zu bekommen) für eine Reihe von ziemlich üblen Dingen resultiert, ist von Anfang an großartig aufgebaut. Der Spannungsbogen ist permanent ganz oben. Es ist zwar kein furchtbarer Horrorschocker, nach dessen Genuss man nicht mehr schlafen kann, doch hat er absolut seine Gänsehautmomente. Alles immer mit einer hübschen Prise Humor gewürzt. Zwischendurch möchte ich Jamie gern in den Arm nehmen, ihn trösten und ihm die Last abnehmen. Doch letztlich macht er seine Sache wirklich gut – er ist ein ziemlich intelligenter, empathischer und irgendwie realistischer Junge.

Ich finde diese Geschichte toll und kann sie jedem ans Herz legen, der es ein bisschen gruselig-unheimlich-paranormal liebt und den für King typischen, immer mit passendem, manchmal beißenden Humor durchzogenen Schreibstil mag. Ein richtig guter King eben!

Bewertung vom 16.03.2021
Harper, Helen

Blood Destiny - Bloodlust (eBook, ePUB)


sehr gut

Das wirklich gute Finale der fantasievollen Blood-Destiny-Reihe rund um Mackenzie Smith

Nachdem Mack und Corrigan im vorherigen Teil endlich zusammenkamen, ist die Beziehung nun schon wieder beendet und Corrigan will mit Mack nichts mehr zu tun haben. Das ist der Preis dafür, dass Mack als Oberhaut des neu aufgestellten Rates gewählt wurde, um die verschiedenen Wesen zu einen und sie gegen ihrer aller Feind, den machtbesessenen Endor, ins Feld zu führen. Trotz all dieser privaten Probleme müssen alle zusammenhalten und miteinander einen Weg finden, Endor zu besiegen. Dieser Weg führt Mack mit einigen ihrer Gefährten u.a. nach Russland und in die Anderwelt. Sie müssen gefährliche Situationen meistern, um an Ende – im großen Showdown – ihr Bestes zu geben.

Es geht wirklich spannend zu, in diesem letzten Teil der Reihe! Alle „Völker“ halten zusammen, kämpfen gemeinsam gegen den einen Feind, auch wenn sie sich noch immer nicht grün sind und es hier und da zu Reibereien kommt. Dies alles beschreibt Harper so detailreich und lebendig, dass man als Leser gar nicht anders kann, als mitzufiebern. Es gibt sehr viele lustige, humorvolle Passagen, aber auch einiges, was mich traurig gemacht hat. Eine absolut gelungene Mischung, die von Anfang an den Spannungsbogen oben gehalten hat – bis zum endgültigen Ende dieser Reihe. Ob es ein Happy End ist – gegen den Feind und auch in der Beziehung zwischen Mack und Corrigan - das müsst ihr schon selbst herausfinden. Nur so viel: es ist ein Ende, wie es glaube ich besser nicht hätte sein können. Nachvollziehbar und schlüssig.

Warum ich keine vollen fünf Punkte vergebe, sondern nur vier? Hm… weil mir das letzte Fitzelchen fehlt. Ich kann nur schwer den Finger darauf legen. Im Vergleich zur Ivy-Wild-Reihe von Helen Harper, der ich auch durchaus 7 oder mehr Punkte gegeben hätte, fehlt mir hier einfach etwas – was auch immer. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Die Mackenzie-Smith-Reihe ist absolut zu empfehlen für alles Fantasyfreunde, die es gern spannend, aber auch überaus lustig mögen und die gegen eine kleine Prise Lovestory nichts einzuwenden haben.

Bewertung vom 15.03.2021
Harper, Helen

Blood Destiny - Bloodmoon (eBook, ePUB)


sehr gut

Humorvoll und sehr spannend geht´s weiter – Mack trifft auf eine sehr dunkle, gefährliche Macht und muss eine Truppe formieren

Der Auftrag, den die Dryade Mack gibt, scheint recht schnell abgehandelt zu sein – und so macht Mack sich mit Aubrey, einem ehemaligen Vampir, der ihr nicht mehr von der Seite weicht, auf den Weg. Doch schon bald stellt sie fest, dass es hier nicht einfach nur darum geht, ein paar Bäume vor dem Abholzen zu retten (so hörte sich das nämlich ursprünglich an), sondern dass da noch viel mehr dahintersteckt. Und zwar sehr dunkle, sehr böse Mächte. Hier müssen Magier, Gestaltswandler, Elfen und Menschen zusammenarbeiten – was zu vielen Konflikten sorgt. Mack gesteht sich endlich ein, dass sie Corrigan liebt – die beiden kommen endlich zusammen und es knistert ganz gehörig.

Mit dem ehemals abgrundtief bösen Untoten, den nun durch Mack´s Blut in einen sterblichen Menschen verwandelten Vampir Aubrey, ist hier ein weiterer, sensationeller Charakter in den Vordergrund gerückt. Hier ist ein Lacher nach dem anderen garantiert und ich habe mich köstlichst amüsiert. Doch dieser 4. Teil ist nicht nur humorvoll, sondern hat es auch echt in sich. Was den Dryaden (Baumnymphen) angetan wird, ist schrecklich. Und noch ein neues Anderweltwesen spielt nun eine Rolle: ein Batibat. Weiterhin im Vordergrund steht natürlich Mack, die immer noch versucht, ihr wahres Wesen geheim zu halten und es dabei irgendwie schafft, alle Spezies um sich herum für sich zu gewinnen. Viel Magie, viel Humor, viel Spannung, viele fabelhafte Wesen (allesamt so gut beschrieben, dass es herrliches Kopfkino auslöst) – kurz: viel kurzweilige Unterhaltung!

Bewertung vom 10.03.2021
Harper, Helen

Blood Destiny - Bloodrage (eBook, ePUB)


sehr gut

Mack findet endlich heraus, was sie wirklich ist – und ist entsetzt

Mackanzie ist nun also auf der Akademie und dort– sicher auch aufgrund des Alters, sie ist ja nun bereits Mitte 20 - die absolute Außenseiterin. Sie wird von den Teenie-Schülern und einigen Lehrern gleichermaßen abgelehnt und geschnitten. Doch irgendwann findet sie doch Kontakt zu einer kleinen Gruppe Schüler und - nach anfänglichen massiven Problemen – sogar einen Freund in einem ihrer Lehrer. Ihr Ziel ist es immer noch, herauszufinden, wer/was sie wirklich ist. Als sie sich – als ein ruheloser, durch die Vampire aufgescheuchter böser Geist die Akademie angreift und einen Schüler sowie den befreundeten Lehrer Thomas tötet, bricht sich durch Wut und Trauer Macks Wesen Bahn! Sie verwandelt sich in einen gefährlichen Draco Wyr (Drache)! Nun weiß sie, aber auch einige andere der Anwesenden (darunter auch Corrigan), wer Mack wirklich ist. Und nicht alle sind ihr wohlgesonnen – denn das Blut eines Draco Wyr hat magische Kräfte! Auch hat sie selbst enorm damit zu kämpfen und kann es kaum akzeptieren, was ihr wütendes Blut aus ihr macht.

Wieder passiert so einiges und ich begleite Mack auf ihrem Weg zu sich selbst. Es macht Spaß, so nach und nach immer ein bisschen mehr herauszufinden – auch wenn ihre Herkunft (wer genau waren ihre Eltern? Warum ist sie zu einem Teil ein Drache?) noch immer im Dunklen bleibt. Macks Wutausbrüche, ihr Jähzorn und der aufbrausende Charakter – was sie mittels einer ihr auferlegten Antiaggressionstherapie in den Griff bekommen soll – sind herrlich beschrieben und sorgen bei mir oft für einen Lacher. Auch die Interaktionen zwischen ihr und Corrigan sind weiterhin sehr erfrischend. Ich habe mich gefragt, warum Mack bei so vielen Wesen (Menschen, Magier, Elfen, Gestaltswandler, …) eine Art Beschützerinstinkt auslöst und nahezu alle sie früher oder später in ihre Herzen schließen. Ob es einfach an ihrer offenen, direkten Art liegt oder ist auch das in ihrem Erbe begründet? Es bleibt auf jeden Fall spannend und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Ich mag Harpers Schreibstil sehr: humorvoll, frech, lockerflockig mit immer hohem Spannungsbogen und dadurch sehr fesselnd. Jeder, der nicht ganz so bierernste, dafür aber humorvolle, lockere Fantasy mag, kann ich diese Reihe ans Herz legen. Es macht einfach Spaß!

Was ich weiterhin nicht mag, sind die Cover dieser Reihe. Ich finde sie einfach langweilig und doof – sorry, ist aber so. Die abgebildeten Tiere sind völlig willkürlich gewählt (ja, es kommen auch Gestaltswandler vor, aber die sind nicht die Hauptakteure). Und: ich hätte Mack auch nicht so „verträumt“ und lieblich abgebildet. Sie ist eine kleine Furie, ein rothaariges „Drachenfräulein“ (wie der Elf Solus sie immer nennt), ein Hitzkopf – für mich passt das einfach nicht.

Bewertung vom 06.03.2021
Harper, Helen

Blood Destiny - Bloodmagic (eBook, ePUB)


sehr gut

Mack muss sich allein durchschlagen – der (viel bessere) Teil 2 der Mackenzie-Smith-Reihe

Ich vergebe eigentlich 4,5 Sterne für das Buch - da hier halbe Sterne nicht gehen, sind es nun 4 Sterne.

Mack – weit weg von ihrem früheren Rudel – muss sich nun also allein durchschlagen. Mit Jobs hält sie sich über Wasser, aber so richtig zufrieden ist sie nicht. Dennoch meint sie zu wissen, dass sie untergetaucht bleiben muss und nicht entdeckt werden darf, damit sie und ihr damaliges Gestaltwandler-Rudel nicht ausgelöscht werden. Neben zudringlichen menschlichen Kneipenbesuchern muss sich sie auch mit einem versnobten Elf (ich mag ihn toootal) und einer mysteriösen älteren Dame auseinandersetzen. Sie muss ihr wahres Wesen geheim halten, da sie andernfalls aufgrund ihres wertvollen, magischen Bluts gejagt werden würde. Dabei weiß Mack selbst noch nicht einmal so wirklich etwas über ihre Herkunft und darüber, wer oder was sie nun eigentlich wirklich ist. Doch durch einen blöden Zufall wird sie als gefährliches Wesen enttarnt und fortan von den Magiern gejagt, die ihre neue Freundin (die alte Buchhändlerin) mit einem Erstarrungs-Bann belegt haben. Mack setzt sich zum Ziel, die alte Dame davon zu befreien – eingedenk der Gefahr, in die sie sich selbst dadurch begibt.

Dieser zweite Teil hat nun das, was ich im ersten vermisst habe: eine Menge Humor! Die Charaktere sind irgendwie ausgereifter und greifbarer, ich kann mich super in sie hineindenken. Mack ist einfach eine sympathische Person, die zwar oft aufbrausend leicht reizbar ist – was aber ihrem feurigem Blut und ihrer Abstammung geschuldet ist. Ihr „telepathisches Katz-und-Maus-Geplänkel“ mit Corrigan ist streckenweise zum Brüllen komisch und überhaupt hat sie einen Humor, der mir absolut gefällt. Ich musste viel lachen. Doch auch die Spannung kam nicht zu kurz und es ist einfach fesselnd, Mack zu begleiten und mit ihr die beiden Welten (die reale und die Anderwelt) zu bereisen. Mit dem Elf Solus ist ein genialer Charakter dazu gekommen, den ich sehr mag, weil er so aalglatt und elegant und dennoch hintertrieben und spitzbübisch und einfach liebenswert ist.
Es ist zwar ein romantischer Fantasyroman, doch die Romantik ist dergestalt, dass man als Leser das Kribbeln zwischen Mack und Corrigan zwar spürt und die beiden ganz offensichtlich aufeinander stehen. Doch bisher sind sie nicht zusammengekommen, sondern kabbeln sich vielmehr und wünschen sich gegenseitig dahin, wo der Pfeffer wächst, was ich als sehr erfrischend und überaus unterhaltsam empfinde.

Ich mag diesen 2. Teil sehr, bin nahezu über die Seiten geflogen. Eine absolute Steigerung zu Teil 1, sehr kurzweilig, humorvoll, spannend und gut zu lesen Dank des tollen, lockeren und flüssigen Schreibstils von Helen Harper.

Bewertung vom 02.03.2021
Connor, Leslie

Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)


ausgezeichnet

Ergreifend, bewegend und unendlich gut - ein absolutes Jahres-Highlight!

Mason ist irgendwie zu groß geraten, schwitzt ununterbrochen extrem, ist nicht der Hellste und so richtig wehren kann/will er sich auch nicht. Damit ist er das perfekte Mobbingopfer. Sein bester Freund Benny ist auf der Buttle-Obstplantage tödlich verunglückt und Mason vermisst ihn sehr. Er kann nur nicht verstehen, warum der Sheriff ihn immer wieder dazu befragt – er hat ihm doch schon alles gesagt. Seine Familie – es gibt nur Großmutter und Onkel – halten zu Mason. Doch beiden haben Schicksalsschläge zu verkraften und daher wird irgendwie alles ein bisschen arg vernachlässigt. In Calvin – ebenfalls Mobbingopfer - findet Mason einen neuen besten Freund und die beiden leben in ihrer eigenen Welt – bis erneut etwas Schreckliches geschieht.

Du meine Güte – was für ein Buch! Es ist aus der Ich-Perspektive von Mason geschrieben, in seiner ihm eigenen, einfachen Ausdrucksweise und ich habe ihn von Anfang an in mein Herz geschlossen. Man kann Mason nur lieben! Er hat das Herz am rechten Fleck, ist grundehrlich, sehr empathisch und ein durch und durch herzensguter Mensch! Seine Ansichten über die Welt, seine Mitmenschen und das Leben an sich sind schlicht berückend und die Welt wäre ein besserer Ort, wenn viel mehr Menschen sie durch Masons Augen sehen könnten.

Die Story ist absolut fesselnd und bewegend, aber auch humorvoll und sehr spannend. Das Setting und sämtliche Charaktere sind so individuell und detailreich beschrieben, dass ich als Leser nicht nur Betrachter bin, sondern Teil der Geschichte – mit allen Gefühlen, die das mit sich bringt. Ich musste oft Lachen, war dann wieder wütend, nur um im nächsten Moment vor Rührung fast zu weinen.

Schreibstil, Kapitellänge und Aufbau sind top! Das Cover ist sowas von passend und wunderschön. Ich kann es nur wiederholen: was für ein Buch! Für alle Altersklassen von 10 bis 110 – ich finde, jeder sollte „Mason“ lesen. In mir hat diese Geschichte auf jeden Fall tiefe Gefühle ausgelöst – ich liebe das Buch! Jetzt schon ein Jahreshighlight!