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angeliques.leseecke
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Nübbel

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Insgesamt 763 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2015
Bjørk, Samuel

Engelskalt / Kommissar Munch Bd.1


ausgezeichnet

Diesen grausamen Anblick wird ein Spaziergänger nicht so schnell vergessen, auf seiner morgendlicher Runde mit seinem Hund entdecken die beiden ein kleines Mädchen, aufgehängt an einem Baum mit einem Schild "Ich reise allein" um den Hals.
Kommissar Holger Munch benötigt hierzu die Ermittlerin Mia Krüger, die aber gerade mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat.
Mia entdeckt auf den Tatortfotos ein Detail, dass sie zur Rückkehr bringt.

Gleich mit den ersten Worten hat mich "Engelskalt" von Samuel Bjørk in den Bann gezogen. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Der Schreibstil ist spannend und flüssig, auch wenn er auf den ersten Blick ruhig und unaufgeregt ist. Das Geschriebene geht mir unter die Haut, die düstere und unheimliche Stimmung kommt bei mir so gut an, dass ich trotz Sonnenschein teilweise Gänsehaut habe.
Die Mischung von sehr kurzen, prägnanten Sätzen und dann den längeren, verschachtelten ist gut gelungen. Und die kurzen Kapitel animieren mich, immer weiter lesen zu wollen.
Die verschiedenen Handlungsstränge führen den Leser immer wieder auf falsche Fährten, was die Spannung steigert. Zum Ende hin werden alle losen Enden gekonnt zusammengeführt, auch wenn nicht alle Fragen beantwortet werden.

Die Charaktere entwickeln sich im Laufe des Buches und der Leser spürt Sympathien und Antipathien. Holger Munch und der Nerd Gabriel sind zwei Figuren, die ich sehr mag und in denen ich mich gut reinversetzen kann. Bei Mia bin ich zwiespältig, ihr Alkoholkonsum ist sehr abschreckend, aber ihre Denkweise ist einfach brillant.
Ich würde mich freuen, das gesamte Team in einem weiteren Fall begleiten zu dürfen.

Das Cover vermittelt einen düsteren und geheimnisvollen Eindruck, was mir für einen Thriller besonders gut gefällt. Außerdem mag ich es, wenn man Cover fühlen kann, wie z.B. hier den "gestickten" Titel. Echt coole Idee!!!

Fazit:
Ein gelungenes Debüt, ich möchte mehr von diesem Schriftsteller lesen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2015
Böhm, Jörg

Und ich bringe dir den Tod


ausgezeichnet

Juni 1984: Ein Kind verursacht absichtlich einen Wohnungsbrand bei dem anscheinend zwei Menschen ums Leben kommen.
Landau 2014: Die Vorbereitungen der Landesgartenschau 2015 laufen auf Hochtouren, auch wenn immer neue Störfaktoren auftreten. Erst waren es Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg und nun sind auf dem Gelände zwei Skelette gefunden worden. Zu guter Letzt wird der Oberbürgermeister Robert Wiering, der die Landesgartenschau nach Landau gebracht hat, tot aufgefunden.
Selbstmord? Oder ist es doch Mord?

In Emmas Leben hat sich so einiges verändert, sie betreut ihren Halbbruder Luiz und ist damit hoffnungslos überfordert. Zurzeit hilft ihr ihre Mutter Marit, wenn auch nur zähneknirschend. Bei einem Ausflug lernen die drei den smarten Stefan Bellheim kennen. Emma ist sehr angetan von ihm. Ihr nächstes Treffen findet am Tatort der beiden Skelette statt, denn Stefan Bellheim ist der Projektleiter der Landesgartenschau.

Leider bleibt auch Emmas Chef nicht verborgen, dass Emma und Stefan sich außerhalb der Dienstzeit treffen und zieht sie vom Fall Robert Wiering ab. Sie soll sich nun allein um die Aufklärung des Falles der Skelette kümmern. Nach und nach findet sie heraus, dass beide Fälle irgendwie zusammenhängen. Ihre Sturheit bringt sie in eine lebensbedrohliche Situation. Können die Kollegen ihr helfen?

Mit "Und ich bringe dir den Tod" hat der Autor Jörg Böhm seinen dritten Pageturner geschrieben. Seine beiden Vorgängerbände haben mich begeistert und auch dieser hat mich nicht enttäuscht.
Mit seinem wunderschönen und gefühlvollen Schreibstil hat er mich wieder in den Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.
Die Spannung wird gleich mit dem Prolog aufgebaut und die ganze Zeit auf einem hohen Level gehalten. Dazu beigetragen haben auch die relativ kurzen Kapitel und die wechselnden Handlungsstränge. Immer wieder lässt uns der Autor an den Gedankengängen des unbekannten Täters teilhaben.
Die Protagonisten entwickeln sich weiter, Emma Hansen ist in diesem Band nicht immer die taffe Polizistin, ihr Privatleben steht ihr oft im Wege. Die neue Situation als alleinerziehende "Mutter" ist nicht einfach und sie stößt an ihre Grenzen. Aber auch Matthias Roth kämpft mit seinen Dämonen, er muss über Leben und Tod seiner im Wachkoma liegende Frau Isabel entscheiden.
Diese beide Lebenssituationen sind vom Autor einfühlsam und authentisch beschreiben worden.

Trotz der schwierigen privaten Probleme kommen die beiden Kriminalfälle nicht zu kurz. Jörg Böhm schafft es beides gut miteinander zu kombinieren und er hat mich immer wieder auf falsche Fährten gelockt.
Mit einem gewaltigen und überraschenden Showdown bringt der Autor die Geschichten zusammen und lässt mich als Leser erschrocken zurück, damit habe ich nicht gerechnet.

Das wunderschöne Cover mit den Blumen auf dem steinigen Untergrund passt wunderbar zur Story und ich habe mich wieder darin verliebt.

Fazit: Wer Krimis liebt, kommt an Jörg Böhm nicht vorbei!!! Also an alle Krimiliebhaber: Unbedingt Lesen!!!

Bewertung vom 30.05.2015
Rath, Jürgen

Die Namenlosen von Amrum


sehr gut

Amrum 1964: Der Friedhof der Namenlosen weckt das Interesse vom Hamburger Archivar Steffen Stephan. Mit seiner Praktikantin Lilianne Feldmann versucht er den Toten Namen zu geben, doch das ist gar nicht so einfach. Warum sträuben sich die Inselbewohner so sehr und behindern die Recherchen? Welches Geheimnis steckt hinter diesem Friedhof?
Nordsee 1954: Hier geht es um die Fahrt der "Reind" und der Kampf gegen die raue See und dem plötzlich auftauchenden Sturm. Die Reind und die vier Seeleute verlieren den Kampf.
Wie passen diese beiden Geschichten zusammen?

"Die Namenlosen von Amrum" von Jürgen Rath ist der zweite Band um den Archivar und Historiker Steffen Stephan und eine gelungene Fortsetzung. Dieses Buch kann auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes gelesen werden, denn die Handlungen sind in sich abgeschlossen.

Der Einstieg ist ziemlich leicht, der Autor führt mich als Leser langsam an die Geschichte heran, ich lerne die Insel Amrum und seine Bewohner kennen. Das sind so typische Friesen, wortkarg, stur und eigensinnig. Sie lassen Steffen mit seinen Fragen ordentlich auflaufen.

Der Schreibstil ist spannend und flüssig, die Beschreibungen der Recherchen sind sehr authentisch, ich fühlte mich in meine Schulzeit zurückversetzt, kein Internet und kein PC. Auch die andere Merkmale aus den 60er sind gut umgesetzt worden, hier gibt es noch ein Fräulein, duzen ist auch noch nicht so angesagt und eine Frau, die flirtet und die Initiative ergreift, ist sehr fortschrittlich. Man spürt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Sein Fachwissen als Seemann und Historiker haben ihm dabei geholfen, der Rest wurde genauestens recherchiert.

Die Beschreibungen der Schauplätze sind sehr realistisch und anschaulich. Ich konnte die salzige Luft riechen und den Wind auf meiner Haut spüren. Amrum und sein Friedhof (den gibt es tatsächlich) haben mich neugierig gemacht und mit Hilfe der Karte am Anfang des Buches konnte ich die Wege von Steffen und Lilianne mitgehen.

Den Protagonisten hat der Autor Jürgen Rath Leben eingehaucht. Steffen ist so herrlich "verschroben" und ein ziemlicher Pedant. Mit Lilianne wird ihm das komplette Gegenteil an die Seite gestellt, sie ist offen und sehr fortschrittlich. Die beiden muss man einfach mögen. Im Laufe des Buches wird aus ihnen ein echt gutes Team.

Zuerst angesprochen hat mich das Cover, der Blick über die weite Nordsee… ein Blick den ich sehr liebe. Dadurch dass die Wolken die Sonne etwas verdecken, wird eine düstere Stimmung erzeugt, die sehr gut zum Buch passt.

Fazit: Ein gut recherchierter Krimi, bei dem sich die Spannung langsam aufbaut und mit einem fulminanten Finale endet. Ich kann dieses Buch jeden empfehlen, der gerne Krimis liest und die Eigenheiten der Norddeutschen mag. (Ich bin übrigens auch eine Norddeutsche!)

Bewertung vom 26.05.2015
Hübel, Adi

Der Hund muss weg


sehr gut

Gleich zu Anfang lernen wir Karoline und Günther kennen, die ein heißes Date in Stuttgart in einem Hotel... Sie schmieden einen heimtückischen Plan, denn sie wollen ihre Ehepartner loswerden, aber nicht deren Geld.
Günthers Frau Anke ist zwar schwerkrank, aber er will nicht auf den natürlichen Tod warten. Rudolf, Karolines Mann ist wesentlich älter als sie und mittlerweile schon im Ruhestand. Auch ihre Ehe ist sehr langweilig geworden und sie sucht Kribbeln und Abenteuer in der Affäre mit Günther.
Was sehr perfide an dieser Sache ist, dass die beiden Paare befreundet sind und die Frauen sogar richtig gute Freundinnen. Doch anscheinend ist für Karoline Geld und Sex wichtiger als eine richtige Freundschaft.
Dann lernen wir das Polizistenpärchen Franziska und Philipp kennen, die in einer fiesen Krise stecken. Und in diesen explosiven Stimmung müssen die beiden einen Todesfall in Bad Waldsee nahe eines Kurhauses aufklären.
War es ein Unfall? Oder vielleicht doch ein Mord?
Können Franziska und Philipp ihre Differenzen aus dem Weg räumen und den Fall klären?

Durch den flüssigen Schreibstil war ich schnell in der Geschichte und die kurzen Kapitel sorgen für eine rasante Handlung. Die Spannung wird nur sehr langsam aufgebaut, trotzdem war ich sehr gefesselt von diesem Buch.
Die Charaktere sind wie aus dem Leben gegriffen und nehmen langsam Gestalt an.
Die Geschichte ist in sich schlüssig und auch wenn man als Leser ziemlich schnell den Täter kennt, ist es nicht langweilig das Buch zu lesen.
Fazit: Eine kurzweilige Lektüre für Zwischendurch und ein humorvoller Krimi, den ich empfehlen kann.

Bewertung vom 17.05.2015
Raabe, Melanie

Die Falle


ausgezeichnet

Die bekannte und erfolgreiche Schriftstellerin Linda Conrads lebt seit einem traumatischen Erlebnis sehr abgeschieden in ihrer Villa am Starnberger See. Vor 12 Jahren hat sie ihre Schwester Anna in einer Blutlache tot aufgefunden und hat dem Mörder kurz ins Gesicht geschaut. Trotz Phantombild konnte der Mörder damals nicht gefasst werden und eines Tages konnte Linda ihre Villa nicht mehr verlassen.
Durch einen Zufall sieht Linda dieses Gesicht auf einen Nachrichtensender, es ist der Journalist Victor Lenzen. In ihr reift der Plan, Victor eine Falle zu stelle, damit er endlich seine gerechte Strafe bekommt. Da Linda ihre Villa nicht verlassen kann, braucht sie etwas, um ihn zu sich zu locken. So entsteht das Buch im Buch, indem es um die Ermordung ihrer Schwester geht. Die Falle kann zuschnappen…

Mit ihrem Debüt "Die Falle" hat Melanie Raabe einen megaspannender Krimi/Thriller der Extraklasse geschrieben.
„Ich bin nicht von dieser Welt. Das sagen zumindest die Leute. Als ob es nur eine Welt gäbe.“ Zitat Seite 5
Gleich mit ihren ersten Worten schafft es die Autorin mich in den Bann zu ziehen und mich erst wieder loszulassen, als ich die Geschichte zu Ende gelesen habe.
Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, die Wahl in der Ich-Perspektive zu schreiben, finde ich hier nur richtig. So ist der Leser nahe an Linda und kann ihre Gedanken, Gefühle und Ängste spüren.

Die Spannung befindet sich die ganze Zeit auf einen hohen Level, besonders das Interview ist Spannung Pur!!! Hier liefern sich zwei starke Personen ein Katz und Maus-Spiel. Die akribische Vorbereitung von Linda auf dieses Gespräch hat mich fasziniert, sie ist strukturiert und weiß genau, was sie will.
"Keines dieser Lebensmittel habe ich auf Basis des Geschmacks ausgesucht, sondern in Hinblick darauf, wie wahrscheinlich es ist, dass man eine ordentliche DNA Spur hinterlässt, wenn man sie zu sich nimmt." Zitat Seite 94

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, authentisch und entwickeln sich im Laufe des Buches. Die selbstbewusste und zielstrebige Linda wird durch ein traumatisches Erlebnis aus der Bahn geworfen und flüchtet sich in die Isolation. Für einen Menschen ohne Ängste ist es kaum vorstellbar, solange das Haus nicht zu verlassen und trotzdem kann ich die Beweggründe gut verstehen. Die Autorin hat diese Stimmung mit wunderbaren Worten wiedergeben und Linda eine eigene kleine Welt erschaffen:
"In meiner Welt ist es Sommer wie Winter exakt 23,2 Grad warm. In meiner Welt ist immer Tag und niemals Nacht. Hier gibt es keinen Regen, keinen Schnee, keine kaltgefrorenen Finger. In meiner Welt gibt es nur eine Jahreszeit, und ich habe noch keinen Namen für sie gefunden.
Diese Villa ist meine Welt. Das Kaminzimmer ist mein Asien, die Bibliothek mein Europa, die Küche mein Afrika. Nordamerika liegt in meinem Arbeitszimmer. Mein Schlafzimmer ist Südamerika, und Australien und Ozeanien liegen auf meiner Terrasse. Nur ein paar Schritte entfernt, aber vollkommen unerreichbar." Zitat Seite 5+6

Die Idee, die Vergangenheit in Form eines Buchs im Buch wiederzugeben, finde ich sehr gelungen.

Fazit:
Mit "Die Falle" hat Melanie Raabe ein gelungenes Debüt uns Lesern präsentiert und ich möchte unbedingt noch mehr von ihr lesen.
Dieser Krimi/Thriller bekommt von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.05.2015
Arendt, Judith

Sündenbock / Schöffin Ruth Holländer Bd.2


ausgezeichnet

Ruth Holländer ist eine Frau in den besten Jahren, hat zwei fast erwachsene Kinder und führt ein kleines französisches Bistro in Berlin. Vor einem Jahr ist sie zur Schöffin ans Schwurgericht berufen worden. Ihr aktueller Fall scheint auf den ersten Blick eindeutig zu sein, die an Parkinson erkrankte Margit Dombroschke wurde halbverwest in der gemeinsamen Wohnung mit ihrem Mann Jürgen gefunden. Sie wurde vergiftet, war es Mord, Tod auf Verlangen oder steckt etwas ganz anderes dahinter.
Ruths Neugierde ist geweckt und sie erkundigt sich über das Leben der Eheleute und entdeckt ein grausames Geheimnis…
In einem weiteren Erzählstrang erfahren wir die Lebensgeschichte der Eheleute Dombroschke, wie einfühlsam und sensibel Jürgen mit seiner Margit war. Der Leser kann sich kaum vorstellen, dass er seine Frau mit Rattengift umgebracht hat.

"Sündenbock" von Judith Arendt ist der zweite Krimi mit der Schöffin Ruth Holländer, aber mein erster. Trotzdem hatte ich keine Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen und die Protagonisten kennenzulernen.
Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, die Spannung wird langsam aufgebaut. Und auch wenn in diesem Krimi kein Blut fließt und auch keine Action herrscht, bleibt die Spannung auf einem sehr guten Level.
Der Spagat zwischen dem spannenden Kriminalfall und den privaten Problemen von Ruth ist der Autorin gut gelungen. Ich hatte an keiner Stelle des Buches das Gefühl, zu wenig oder zu viel zu wissen.

Mit Ruth Holländer hat Judith Arendt eine tolle Frau ins Leben gerufen, mit ihren 51 Jahren steht sie mit beiden Beinen im Leben und hat auch, wie jeder andere "Otto-Normalverbraucher", Probleme. Da ich fast im gleichen Alter wie sie bin, kann ich mich gut mit ihr identifizieren.
Auch die Eheleuten hat die Autorin einfühlsam und mit vielen Details beschrieben, im Laufe des Buches kommt es immer wieder zu Rückblenden, die das Kennenlernen, die Tanzbegeisterung der beiden, aber auch den liebevollen Umgang von Jürgen mit seiner Frau dem Leser nahe bringen.

Die verschiedenen Handlungsstränge werden am Ende gut und gekonnt zusammengeführt. Und auch wenn es kein Happy-End gibt, bin ich mit dem Schluss zufrieden.

Fazit: "Sündenbock" ist ein leisen aber spannenden Krimi, hier wird ein spannender Fall mit privaten Problemen kombiniert. Ich kann diesen Krimi nur wärmsten empfehlen.

Bewertung vom 16.05.2015
Doh, Rainer

Mordkap / Arne Jakobson Bd.1


ausgezeichnet

Der Landpolizist Arne Jacobsen aus Skjervøy wird gebeten, den Selbstmord eines deutschen Passagiers auf der MS Midnatsol zu untersuchen. Durch Eiseskälte und einem Schneesturm ist es der Kriminalpolizei aus Tromsø nicht möglich rechtzeitig am nächsten Halt des Kreuzfahrtschiffes der Hurtigrute zu sein.
Nach und nach kommt Arne zu der Überzeugung, dass der Selbstmord keiner war. Bei der Suche nach Ergebnissen kämpft er nun nicht nur gegen die Zeit sondern auch gegen seine Übelkeit, denn er leidet sehr unter der Seekrankheit. Auch in den nächsten Häfen ist es nicht möglich für die Kripo und dem BKA an Bord zu kommen, Arne ist weiterhin auf sich allein gestellt und zeigt, was ihn ihm steckt.

Mit seinem Debüt "Mordkap" hat der Autor Rainer Doh einen megaspannend und lebendigen Krimi geschrieben, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.
Gleich mit den ersten wird eine große Spannung aufgebaut, die sich die ganze Zeit auch hält und das Buch endet mit einem fulminanten Finale.
Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, die wunderschönen Beschreibungen der norwegischen Landschaft sind sehr anschaulich, meine Neugierde zu Land und Leute ist geweckt. Bei den Szenen auf der MS Midnatsol konnte ich mir jedes Detail gut vorstellen, der Autor zeichnet die Schauplätze mit viel Liebe und genauer Präzision, ich bin echt begeistert.

Mit Arne Jacobsen hat Rainer Doh einen sympathischen und authentischen jungen Mann ins Leben gerufen, der sich bei den Mordermittlungen nicht dusselig anstellt und endlich zeigen kann, was in ihm steckt. Aber auch die anderen Charaktere sind realitätsnah und auch ziemlich originell.

Beim Lesen wird deutlich, dass der Autor detailliertes Wissen über Norwegen und der Hurtigrute besitzt und diese gekonnt in einen spannenden Fall packt. Ich hoffe noch mehr von Rainer Doh und Arne Jacobsen zu lesen.

Ich kann diesen Krimi ohne Vorbehalte jedem Krimi-Fan empfehlen.

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