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Anno
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Insgesamt 694 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2023
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Knallpink und geheimnisvoll. Dieses Buch schlug bei mir, nicht nur durch sein ungewöhnliches Erscheinungsbild sondern auch mit seiner wahnsinnig fesselnden und mitreißenden Story ein wie ne Wucht. Der Autor dieses Werks war mir zuvor zwar nicht bekannt, hat es aber mit einer unglaublichen Leichtigkeit geschafft mich für sein Buch brennen zu lassen und mich sehnsüchtig auf Band 2 wartend zurück gelassen.
Aber worum geht es eigentlich?
Unter etwas ungewöhnlichen Umständen wird eine ermordete Frau auf der Ladefläche eines an der Siegessäule abgestellten Kleinlasters aufgefunden- der Fahrer vor den Augen einiger Passanten geflohen, die zurückgelassene Tote halb nackt und mir Blut geschriebener Adresse des Bundeskanzlers auf dem Körper.
Arthur Meyer, ein angeschlagener, vom Dienst suspendierter Ermittler wird von eben diesem Bundeskanzler persönlich wieder in den Dienst zurück geholt und mit den Ermittlungen betraut. Was kaum jemand weiß: die beiden kennen sich schon seit der Kindheit. Und diese würden beide am liebsten vergessen. Währenddessen tauchen Fotos und Videos auf, die den Bundeskanzler schwer belasten.

Durch den Bezug der aktuellen Ermittlungen mit der Vergangenheit Arthurs bedient sich der Autor zweier Zeitstränge, deren tatsächliche Bedeutung bis zuletzt geschickt verschleiert werden. Der sich daraus ergebende Spannungsbogen macht dieses Buch zum wahren PageRunner und lange war ich nimmer von einem Buch so sehr angetan als von diesem. Die Story ist großartig, komplex, voller Wendungen, sehr durchdacht und stimmig. Auch das Ermittlerteam war mir durch Arts Unangepasstheit und Neles toughes Auftreten sehr sympathisch. Zudem lässt sie der Einbezug ihrer privaten Probleme und Hintergründe sehr menschlich wirken. Ein großartiges Werk, dass auf eine außergewöhnliche neue Reihe hoffen lässt!

Bewertung vom 29.03.2023
Reiter, Max

Erinnere dich!


gut

Ich habe mit mir während des Lesens immer wieder gehadert, ob ich dieses Buch nicht abbrechen sollte. Lange habe ich damit gehadert ob man tatsächlich einen Mord komplett verdrängen und vergessen kann. Und auch, dass vereinzelt Erinnerungen zurück zu kommen scheinen und dennoch der eigentliche Tathergang verborgen bleibt. Das schien mir doch irgendwie surreal. Tatsächlich aber hat mich das Ende dann doch mit dem Buch versöhnt und mir ein unerwartet stimmiges Ergebnis geliefert. Mit diesem Wissen kann ich die Handlung rückwirkend deutlich besser nachvollziehen und erkenne nun deutlicher die dahinter verborgene Spannung.
Ein erschreckendes Buch, eines, dass nachdenken und hinterfragen lässt.

Bewertung vom 27.03.2023
Oswald, Susanne

Fünf Pfoten retten Ferdinand Nuss / Internat Schloss Sommerberg Bd.1


gut

Finn, Lilly, Anton und Dalea sind allesamt Schüler auf Schloss Sommerberg. In Charakter und Vorlieben unterscheiden sich die Kinder sehr voneinander und haben zu Anfang wenig Gemeinsamkeiten. Doch dank Hund Sponschdog und einiger tierischer Abenteuer wachsen die vier, nein 5, im Laufe der Handlung immer mehr zusammen und werden letztendlich zu den 5 Pfoten. Gemeinsam fangen sie Alpakas ein, trainieren einen Hund, machen sich nachts auf Krötensuche und retten ein Eichhörnchen in Not.
Die recht ruhige Vortagsweise des Hörbuchs mag zwar angenehm und gut verständlich sein, konnte mich aber nicht für die Handlung begeistern. Auch rückt mir das Internatleben während der Abenteuer etwas zu sehr in den Hintergrund und kommt für mich als anfängliches Bindeglied zwischen den Kindern zu wenig zur Geltung. Und der schwache Spannungsbogen lässt die Handlung dahin plätschern, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Schade.

Bewertung vom 27.03.2023
Kampas, Doris

Das phänomenale Erntebeet


ausgezeichnet

Dank der 7 im Buch vorgestellten Themenbeete, wie z.B. der Wenig-Zeit-aber-viel-Lust-auf-Ernten-Garten oder das Wow-wo-hast-du-denn-das-her-Beet findet hier jeder Gärtner Tipps, Infos und Setzpläne für SEIN optimales Erntebeet. Mithilfe durchdachter Mischkulturen wird Platz und Zeit optimal genutzt und eine üppigere Ernte ermöglicht.

Natürlich wird hierbei auch auf die jeweiligen Standortbedingungen eingegangen.
Wie Böden urbar gemacht, für die Gemüsezucht auf- und vorbereitet werden, Krankheiten und möglichem Schädlingsbefall vorgebeugt oder entgegengewirkt werden kann, welche Düngeformen möglich und wie Beete auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden, sind zudem Thema dieses Buches.
Mischkulturen sich jedoch nicht nur für den klassischen Garten geeignet. Auch auf eine Kultivierung im Hochbeet, Gewächshaus oder Balkon wird eingegangen und z.B. mögliche Pflanzenkombinationen für Blumenkästen aufgezeigt und verschiedene Pflanzgefässe vorgestellt.
Hiervon inspiriert habe ich meinen Balkon umstrukturiert und bin schon sehr gespannt auf die diesjährige Gartensaison.
Dank des Buches fühle ich mich gut vorbereitet und hochmotiviert. Ich kann dieses Buch jedem wärmstens empfehlen, der mit wenigen natürlichen Mitteln und Planung seinen Ernteertrag steigern möchte.

Bewertung vom 27.03.2023
Meincke, Anna

Stadtgemüse


ausgezeichnet

Lust auf eigenes Gemüse, aber keinen Garten?
Lebt man zudem in der Stadt scheint der Wunsch nach einem eigenen Fleckchen Garten utopisch. Doch tatsächlich ist es einfach als gedacht die verschiedensten Flächen urbar zu machen. Neben Tipps und Infos für städtisches Gärtnern enthält dieses Buch auch viele wunderbare allgemeine Ratschläge und jede Menge Pflanzenportraits um auch Laien den Einstieg ins Gärtnern zu erleichtern.
So erfährt man welche Pflanzen für welche Ausrichtung eines Balkons geeignet sind, welche Bedingungen diese benötigen und wann sie gesät oder geerntet werden können. Oder auch welchen Platzbedarfs die jeweilige Pflanze benötigt, ob eine Kultivierung im Kübel oder Ähnliches möglich ist und auch mit welchen weiteren Pflanzen sie vergesellschaftet werden kann.
Zudem kommen auch weitere Themen, wie mögliches Wintergemüse, natürliche Schädlingsabwehr, die Zucht von eigenen Pilzen und auch die Imkerei zur Sprache. Durchgehend, aber unaufdringlich bemerkbar macht sich hierbei das immense, durchdacht präsentierte Wissen rundum unser Gemüse und die Liebe der Autorin zur Natur, sowie ihre Mission unsere Städte zu begrünen und andere zu animieren sich aktiv an Umweltschutz zu beteiligen.

Durch dieses geballte Wissen wurde das Buch mir zu einem wichtigen Begleiter und Nachschlagewerk und der beigelegte Aussaat-, Pflanz- und Erntekalender ziert seit dem ersten Tag meinen Pflanztisch.
Dank dieses Buches starte ich zum ersten Mal strukturiert und durchdacht in eine neue Gartensaison und kann es kaum erwarten das erste eigene Gemüse des Jahres zu ernten.

Bewertung vom 25.03.2023
Gay, Olivier;Tarrin, Fabrice

Asterix und Obelix im Reich der Mitte


weniger gut

Dieses Buch ist KEIN Comic!
Die Handlung des neuen Asterix und Obelix wird hier vielmehr schriftlich erzählt und nur von wenigen seitenfüllenden Bildern begleitet. Die Texte sind kurz und die Beschreibungen dürftig, teilweise recht gestelzt. Warum hier vom altbekannten Format abgewichen wurde erschließt sich mir leider nicht.

Obwohl die Aufmachung des Hefts dem Leser suggeriert es handele sich hierbei um eine kindgerechte Ausgabe, muss ich dem klar widersprechen. Weder flüssiges Vorlesen meinerseits noch das Verstehen der Handlung durch die Kinder war hier durchgängig möglich. Trotz zahlreicher Unterbrechungen für Erklärungen trollten sich die Kinder rasch und enttäuscht.

Wer sich jedoch mit dem neuen Format arrangieren kann, wird dennoch einige Neuerungen im Buch finden. Nun hinterfragt z.B. Asterix die Gesundheit von Zaubertrank und Ernährungsweise und will sich zukünftig Gemüse zuwenden und den Einsatz magischer Tränke minimieren.
Er verliebt sich und macht gemeinsam mit Obelix Bekanntschaft mit chinesisches Traditionen.

Nein, mich überzeugte dieses Band leider nicht. Ich wünsche mir den altbewährten Comic und einen weniger auf „modern“ getrimmten Asterix zurück.

Bewertung vom 24.03.2023
Thiemann, Carina

Ich fühle was, was du nicht siehst


ausgezeichnet

Kapitelübersicht:
- Wärst du gern Kind mit dir als Elternteil?
- Kannst du nicht einfach mitmachen? Kooperation und Widerstand
- Ist doch nicht so schlimm! Wie Glaubenssätze die elterliche Führungsrolle beeinträchtigen
- Wer nicht höhten will, muss fühlen! Über Adultismus und Entwicklungstraumata
- Das hat uns doch auch nicht geschadet! Perspektivwechsel und Bedürfnisse im Kontext der transgenerationalen Traumatisierung
- Stell dich nicht so an! Mit Co-Regulstion von der Problemetrance zur Lösungsorientierung
- Das muss ich mir nicht von dir gefallen lassen! Über Ressourcen und Voraussetzungen
- Wenn ich das Problem bin, bin ich auch die Lösung. Über Blockaden
- Der einzige Ausweg führt nach innen. Über Erziehungsdifferenzen und individuelle Wege.
- Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Über Innere-Kind-Arbeit.

Persönlicher Eindruck:
Das milde Herz ist ausnahmslos immer der beste Weg.
Um Eltern und andere Personen im Umgang mit Kindern diesen Weg zu vermitteln nutzt dieser Ratgeber in den verschiedenen Kapitel zu den sehr anschaulichen Erklärungen zudem recht praxisnahe Beispiele, die im Laufe der verschiedenen Kapitel immer wieder in veränderter Form aufgegriffen werden. Diese Methode hilft sehr sich dem Thema zu nähern und sich einzufühlen. Auch wenn mir bedürfnisorientierte Erziehung zuvor schon bekannt war, habe ich dennoch einiges aus diesem Buch mitnehmen können. Besonders, da dieses Buch den Erwachsenen nicht nur Tipps und Hilfen an die Hand gibt und das Einfühlungsvermögen schult, sondern durch die Arbeit mit Glaubenssätze und dem Inneren Kind dazu verhilft dem eigene Verhalten auf den Grund zu gehen, dies zu verstehen und dadurch nachhaltig zu ändern. Positiv empfinde ich auch, dass im Buch auf die Empfindungen und Gefühle aller Beteiligten, die des Kindes als auch auf die des Erwachsenen eingegangen wird.
Durch die Komplexität des Themas würde ich jedoch dem Format Buch in diesem Fall dem Hörbuch den Vorrang geben, da dies das Nachschlagen und auch Vertiefen einzelner Punkte vereinfacht. Dennoch bin ich vom Aufbau und Inhalt dieses Ratgebers begeistert und empfehle es jedem, der seinen unbefangen mit Kindern hinterfragen möchte und bereit ist hierfür auch an sich zu arbeiten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2023
Wahl, Caroline

22 Bahnen


sehr gut

Neben dem Studium, dem Nebenjob und der Sorge um die Mutter und Schwester bleibt für Tildas eigene Wünsche und Träume kaum Zeit. Während sie versucht für alle und alles zu sorgen, sind die 22 Bahnen im Schwimmbad, das Einzige, was sie sich selbst gönnt. Und da ist noch Viktor, der dort genau wie sie regelmäßig seine Bahnen schwimmt.

Wie die Erkrankung einer Mutter das Leben ihrer Kinder beeinflusst zeigt dieses Buch recht deutlich. Und dennoch wohnt der Handlung eine ungeahnte Leichtigkeit inne, die ich bei diesem ernsten Thema nicht erwartet hätte. Das alltägliche Leben, die Probleme, die es mit sich bringt und der Kampf der jeden Tag aufs neue Tribut fordert, gehen unter die Haut. Und doch ist da neben den Sorgen des Alltags auch die aufopferungsvolle Fürsorge um Schwester und Mutter und tiefe Liebe zu spüren, die diese junge Frau besonders ihrer Schwester entgegen bringt.
Wunderschön, emotional und bewegend.
Ja, ein Buch, dass ich gern gelesen und bei dessen Protagonisten ich sehr mitempfunden habe.

Bewertung vom 24.03.2023
Barba Higuera, Donna

Die letzte Erzählerin


ausgezeichnet

Als ein Meteorit unausweichlich Kurs auf die Erde nimmt, retten sich ein paar wenige ausgewählte Menschen auf 3 bereitstehende Raumschiffe. Während eines der Schiffe den Aufständen der Bevölkerung nicht gewachsen ist, nehmen die zwei verbliebenen unbeschadet Kurs auf einen Jahrhunderte entfernen erdähnlichen Planeten. Petra Peña, die Tochter eines Wissenschaftlerpaares ist unter ihnen und wird diese Zeit, gemeinsam mit vielen weiteren für die Neubesiedlung wichtigen Personen die Zeit in Stase verbringen. Doch die Zeit bis zur Ankunft verläuft auf dem Schiff anders als erwartet. Plötzlich sind Petras Geschichten und Erinnerungen an die Erde der letzte Halt der verbliebenen Überlebenden.

Wenn ein Buch eine solch hochwertige und wunderschöne Gestaltung in Form von Cover und Farbschnitt verdient, dann dieses. Lang war ich nicht mehr so begeistert, so gefesselt und nachhaltig beeindruckt, wie nach der Lektüre von „die letzte Erzählerin“.
Dieses Jugendbuch trägt dystrophische Züge, gewinnt aber durch die verwendeten mexikanischen Begriffe und den Erzählungen eine wunderbar folkloristische und fast lyrische Stimmung. Auch wenn die Veränderungen, die in knapp 400 Jahren durch Genetik und Technik wohl doch etwas überzogen dargestellt werden, ist die Handlung stimmig und durch Petra, dem Schicksal ihrer Familie und dem allen anderen Menschen sehr emotional und ergreifend. Zudem bildet die Andersartigkeit Voxis eine schöne, Hoffnung schürende Verbindung zu dem „Anderen“. Die Handlung hat mich tief bewegt und zeigt deutlich wie uns unsere Kultur, unsere Menschlichkeit, Individualität und Emotionen definiert.
Das offene Ende gab mir als Leser Raum für meine eigene Phantasie und erreichte damit, dass mich dieses Buch auch nach dessen Beendigung noch lange beschäftigte.

Das wunderschöne Cover dieses Sciencefiction- Jugendromans wirkt vielmehr wie das eines Märchenbuchs, könnte aber kaum besser gewählt sein. Es spiegelt so schön alles wieder wofür Petras Erinnerungen und Geschichten stehen.
Mein einzigster kleiner Kritikpunkt gilt nur der Altersangabe von 11 Jahren, welche mir etwas zu niedrig gesetzt scheint.

Bewertung vom 22.03.2023
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


ausgezeichnet

Statt das 10 jährige Bestehen ihrer Ehe zu feiern, reist Caroline nachdem sie vom Seitensprung ihres Mannes erfahren hatte, allein nach London um sich selbst wieder zu finden und die Situation zu überdenken. Doch stattdessen wird sie durch einen Fund im Schlamm auf eine rätselhafte Apotheke aus dem 18. Jahrhundert aufmerksam und beginnt zu recherchieren.
Diese Apotheke wurde 1791 von Nella geführt. Sie hatte sich zur Aufgabe gemacht Frauen zu helfen, was rasch hinter vorgehaltener Hand die Runde machte. So kam auch eines Tages das junge Dienstmädchen Eliza mit dem pikanten Auftrag im Nellas Apotheke hier für ihre Herrin das Gift für ein rasches Ableben ihres Mannes zu beziehen. Ungeachtet ihres unguten Gefühls hilft Nella auch dieses Mal einer Frau sich ihres unangenehmen Ehemannes zu entledigen.

Die Schicksale der drei Frauen, aus deren Perspektive die Geschehnisse erzählen, werden überaus glaubhaft und realistisch dargestellt. Die eingestreuten Informationen erzeugen einen medizinisch fundierten und auch interessant morbiden Eindruck und betonen die Vorgänge im 18. Jahrhundert auf angenehme, unaufdringliche Weise.
Im Verlauf der Handlung verflechten sich zudem die Ereignisse aus dem Jahre 1791 immer mehr mit den aktuellen Nachforschungen Carolines und entwickeln eine harmonische Verbindung beider Zeitstränge. Einzig Carolines Eheprobleme und das etwas seltsam anmutende Verhalten ihres Mannes empfand ich als etwas störend und surreal, wenn auch thematisch passend. Ich habe mich dennoch sehr gut unterhalten und bin begeistert von der Art und Handlung dieses Buches.
Mir gefällt die Thematik und der Genremix aus historischen Roman mit kriminalistischen Zügen und dem leicht mystischen Touch der Apotheke und Elizas Aberglauben überaus gut.