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Xirxe
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Hannover
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Bewertungen

Insgesamt 876 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2012
Glattauer, Daniel

Ewig Dein


sehr gut

Puh, was für ein Ende! Nein, ich will hier keine Einzelheiten ausplaudern, nur so viel: Es ist höchst überraschend, aber auch irgendwie erleichternd, dass doch alles seine Richtigkeit hat :-)
Judith, glücklich und zufrieden in ihrem Singledasein, trifft Hannes, nur wenige Jahre älter als sie, sympathisch, aufmerksam und Hals über Kopf komplett vernarrt in sie. Etwas zu viel Begeisterung für Judith, die sich ihrer Gefühle für Hannes bei weitem nicht so sicher ist wie er sich seiner. So fühlt sie sich bald erdrückt, regelrecht verfolgt und beschließt, dem Ganzen ein Ende zu machen. Doch der Abschied verläuft bei weitem nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat...
Es ist beeindruckend, wie man über weite Strecken des Romans sich einer Sache sicher zu sein scheint, um bald darauf wieder eines Besseren belehrt zu werden. Ich dachte, ich wüsste was gespielt wird, haderte schon mit dem Buch ('Wie kann man sich nur so anstellen!?', 'Ziemlich unglaubwürdig') und wurde schlussendlich doch richtig überrascht. Die Geschichte ist vollständig und höchst überzeugend aus Judiths Sichtweise erzählt, so dass man all ihre Empfindungen mühelos mitfühlen kann - was vielleicht meinen zeitweiligen Unmut erklären mag.
Ein Psychodrama der anderen Art und spannend bis zur letzten Seite.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2012
Gernhardt, Robert

Was bleibt : Gedanken zur deutschsprachigen Literatur unserer Zeit ; [Frankfurter Buchmesse 1990]. Haffmans' Aufklärungsbuch ; 5


sehr gut

Beim Lesen des Titels dieses Minibüchleins mit gerade mal 46 Seiten (die zweite Hälfte umfasst Werbung in eigener Sache), dachte ich als erstes an so ernste Dinge wie 'Der Sinn des Lebens', 'Nach dem Tode' usw. Weit gefehlt! Gernhardt widmet sich statt dessen der 'deutschsprachigen Literatur unserer Zeit', wobei diese Zeit ca. die Jahre 1930 bis 1980 umfasst. Seine Überlegungen sind dessenungeachtet noch immer aktuell. Es gibt immer mehr Literatur in immer unterschiedlicheren Formen: Prosa, Drama, Lyrik, Graphic Novel, Abenteuer, Krimi, Jugend- und Kinderbücher undundund. Kein Ende ist in Sicht. Doch was davon ist es wert, es an die nachfolgenden Generationen zu überliefern? Zusätzlich noch zu all den Klassikern, die bereits als Muss gelten?
Zugegeben, Gernhardts Kriterien sind recht eigenwillig ;-): Er verschmäht Christa Wolfs Roman 'Nachdenken über Christa T.' ("...dürfte ausgeschlossen werden, da er das Nachdenken, das der Abfassung eines Werkes vorausgehen sollte, eingestandenermaßen zu seinem Inhalt macht?") ebenso wie Günter Grass' 'Die Blechtrommel' und noch viele andere Werke, kaum einer der damals (und teilweise noch immer) bekannten Schriftstellergrößen bleibt verschont. Gernhardt hat nicht nur überraschende Einfälle sondern ist zudem ein Sprachkünstler, der kunstvolle Sätze flicht, die jedoch nicht ganz einfach zu lesen sind. Doch es lohnt sich! Schmunzeln ist auf jeden Fall garantiert - vermutlich auch mehr :-)

Bewertung vom 12.09.2012
Kracht, Christian

Imperium


sehr gut

Nachdem ich am Rande den 'Skandal' mitverfolgt hatte den dieses Werk verursachte (an rassistisch und demokratiefeindlich kann ich mich noch erinnern), frage ich mich nicht nur nach dem Lesen der letzten Seite, ob es wohl wirklich dieses Buch war, über das damals so geurteilt wurde. Ja, es handelt von der Zeit des Kolonialismus, als viele Deutsche sich als Herren dieser Welt fühlten und auch so aufführten, sie die Bewohner ihrer Kolonien meist mehr wie Tiere denn als Menschen behandelten. Und auch ja, Christian Kracht beschreibt diese Zeit ausgesprochen detailgenau und bildhaft, aber in keiner Weise als würde er sie glorifizieren oder sogar befürworten.
Es ist die Geschichte des Aussteigers August Engelhardt, der nicht nur vom Vegetarismus sondern auch von der Einzigartigkeit der Kokosnuss nicht nur als Lebensmittel überzeugt ist. Er emigriert nach Neu-Guinea wo er sich mit seiner ganzen Barschaft und entsprechenden Schuldscheinen ein völlig überteuertes Eiland kauft, um dort seinen Traum, die Erschaffung einer Kolonie der Kokovoren, zu verwirklichen.
Kracht beschreibt dieses Leben nebst all den Personen und der Gesellschaft, auf die der Aussteiger trifft, in zumeist ausufernden Satzgebilden so detailliert und anschaulich, immer mit einem leicht ironischen Unterton, wie es bereits die schön gestalteten Umschlagseiten vermitteln. Das Ganze dazu in einer herrlich altmodisch klingenden Sprache, gespickt mit diversen Fremdworten, die der Autor konsequent bis zur letzten Seite durchhält. Unterhaltend fand ich zudem das Auftauchen bekannter historischer Persönlichkeiten, die zwar nie namentlich genannt wurden, aber mit gut fundiertem Halbwissen wohl leicht zu identifizieren sind.
Wie man jedoch dazu kommt, dieses Buch als Abenteuerroman zu bezeichnen, ist mir unverständlich. Die Geschichte wirkt trotz teilweiser wirklich unappetitlicher Abschnitte immer beschaulich und voller Gelassenheit, Action und Spannung sind hier nicht zu finden.
Vier Punkte für eine amüsant zu lesende und unterhaltsame Geschichte.

4 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2012
Gieth, Kinna;Pohl, Peter

Du fehlst mir, du fehlst mir!


sehr gut

Eigentlich dachte ich immer, ich sei gerade Jugendlichen gegenüber ein toleranter Mensch. Doch während der ersten 80 Seiten dieses Jugendromas wurde ich eines Besseren belehrt. Mittelpunkt des Buches ist ein eineiiges 13jähriges Zwillingspaar, die, bevor es zu einem tragischen Unglück bekommt, ausführlich beschrieben werden. Cilla ist die ernsthaftere der Beiden, mit all ihren Sinnen dem Theater und auch der Musik verhaftet. Oberflächliches ist ihr eher fremd und erst recht, als sie einem besonderen Menschen begegnet. Ganz anders ihre Schwester Tina: Von einer herzzerreißenden Liebesgeschichte stürzt sie sich in die nächste, aber jedes Mal (natürlich!) ist es der Richtige. Augen hat sie nur für sich und ihre Jungs, alles andere ist belanglos. Ich kann es noch immer nicht glauben, wie sehr mich das diese ersten 80 Seiten lang genervt hat.
Doch dann beginnt die eigentliche Geschichte und statt nervend war es ‚nur noch‘ einfühlsam, poetisch und überraschend realistisch. Cilla verunglückt bei einem Autounfall tödlich und Tina (und natürlich auch alle Anderen) müssen sehen, wie sie ihr Leben weiterleben. Für Tina aber ist es besonders schwer, denn was ist ein Zwilling ohne den andern? Kann einer allein überhaupt weiterexistieren? Wer ist man ohne seinen Gegenpart? Schuldgefühle, Existenzängste, Selbstzweifel, schlechtes Gewissen – für Tina kommt eine Zeit, in der sie nicht nur den Tod ihrer Schwester verarbeiten, sondern auch mit sich selbst ins Reine kommen muss.
Peter Pohl hat dieses Buch zusammen mit Kinna Gieth geschrieben, um deren Aufzeichnungen es sich hierbei handelt. Mir ist unklar, wie viel er davon direkt übernommen hat bzw. was er wie umwandelte. Denn das Buch klingt so echt, als ob Tina geradewegs vor einem stehen und von ihren Gefühlen, Erfahrungen, Gedanken und Erlebnissen berichten würde. Obwohl mich die Geschichte sehr berührte (nicht nur einmal musste ich zum Taschentuch greifen), fand ich sie nicht im Geringsten kitschig oder rührselig. Eine wirklich bemerkenswerte Lektüre, die einem selbst vielleicht einmal helfen kann, mit dem Verlust eines vertrauten Menschen besser umgehen zu können.

Bewertung vom 07.09.2012
Pohl, Peter; Gieth, Kinna

Du fehlst mir, du fehlst mir!


sehr gut

Eigentlich dachte ich immer, ich sei gerade Jugendlichen gegenüber ein toleranter Mensch. Doch während der ersten 80 Seiten dieses Jugendromas wurde ich eines Besseren belehrt. Mittelpunkt des Buches ist ein eineiiges 13jähriges Zwillingspaar, die, bevor es zu einem tragischen Unglück bekommt, ausführlich beschrieben werden. Cilla ist die ernsthaftere der Beiden, mit all ihren Sinnen dem Theater und auch der Musik verhaftet. Oberflächliches ist ihr eher fremd und erst recht, als sie einem besonderen Menschen begegnet. Ganz anders ihre Schwester Tina: Von einer herzzerreißenden Liebesgeschichte stürzt sie sich in die nächste, aber jedes Mal (natürlich!) ist es der Richtige. Augen hat sie nur für sich und ihre Jungs, alles andere ist belanglos. Ich kann es noch immer nicht glauben, wie sehr mich das diese ersten 80 Seiten lang genervt hat.
Doch dann beginnt die eigentliche Geschichte und statt nervend war es ‚nur noch‘ einfühlsam, poetisch und überraschend realistisch. Cilla verunglückt bei einem Autounfall tödlich und Tina (und natürlich auch alle Anderen) müssen sehen, wie sie ihr Leben weiterleben. Für Tina aber ist es besonders schwer, denn was ist ein Zwilling ohne den andern? Kann einer allein überhaupt weiterexistieren? Wer ist man ohne seinen Gegenpart? Schuldgefühle, Existenzängste, Selbstzweifel, schlechtes Gewissen – für Tina kommt eine Zeit, in der sie nicht nur den Tod ihrer Schwester verarbeiten, sondern auch mit sich selbst ins Reine kommen muss.
Peter Pohl hat dieses Buch zusammen mit Kinna Gieth geschrieben, um deren Aufzeichnungen es sich hierbei handelt. Mir ist unklar, wie viel er davon direkt übernommen hat bzw. was er wie umwandelte. Denn das Buch klingt so echt, als ob Tina geradewegs vor einem stehen und von ihren Gefühlen, Erfahrungen, Gedanken und Erlebnissen berichten würde. Obwohl mich die Geschichte sehr berührte (nicht nur einmal musste ich zum Taschentuch greifen), fand ich sie nicht im Geringsten kitschig oder rührselig. Eine wirklich bemerkenswerte Lektüre, die einem selbst vielleicht einmal helfen kann, mit dem Verlust eines vertrauten Menschen besser umgehen zu können.

Bewertung vom 07.09.2012
Helgason, Hallgrímur

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen


sehr gut

Toxic, bisher erfolgreicher kroatischer Auftragskiller aus New York, erwischt bei seinem letzten Job einen FBI-Agenten. Da nun der Teufel los ist, flieht er auf dem schnellsten Weg und landet als amerikanischer Fernsehprediger in Island. Ehe er es sich versieht, steckt er mittendrin in seiner Rolle als Geistlicher und becirct nicht nur isländische Gläubige…
Schräg, schräger, am schrägsten ;-). Dass bei einem solchen Titel einen kein ‚normaler‘ Krimi erwartet, leuchtet ein. Aber es ist auch kein Unnormaler sondern gar keiner, vielmehr eher die Beschreibung einer Läuterung eines immens großen Sünders. Was sich nun vielleicht fade und öde anhören mag, wird jedoch bei einem Autor wie Helgason zu einem skurrilen wie auch witzigen Leseerlebnis.
Toxic, der vor seiner Laufbahn als Killer Soldat in Kroatien war, ist der Icherzähler mit einem äußerst lockeren wie auch vulgären Tonfall. Er beschreibt Island, das ihm zuvor völlig unbekannt war, aus der Sicht eines Kämpfers (‚Was ist mit diesen Isländern los? Keine Armee. Keine Pistolen. Kein Nix.‘) wie auch eines Großstadtmenschen (‚Der Dom ist so groß wie eine Hundehütte Gottes.‘) und erzählt nebenbei noch aus seinen früheren Leben. Wie ihm der Eurovision Song Contest das Leben rettete, wie er aus Versehen seinen Vater erschoss, wie er seine Morde vorbereitete (‚‘Das Opfer ist König‘ ist mein Motto.‘), wie er den Krieg erlebte (‚In unserer Einheit haben wir fünf Leben verloren, sechs Beine, drei Arme und ein paar Finger.‘). Es sind schreckliche Dinge über die er berichtet, aber dies macht er mit einer solch scheinbaren Selbstverständlichkeit und Direktheit in einer derart ungewohnten Sprache, dass man immer wieder lachen muss.
Trotz der vielen Geschichten aus der Vergangenheit Toxics bleibt die aktuelle Story, der Aufenthalt in Island, spannend. Dazu noch eine Liebesgeschichte und ein überraschender Schluss - einfach gelungen. Die volle Punktzahl gibt es nur deshalb nicht, weil es gelegentlich doch ein bisschen sehr schräg war.

Bewertung vom 25.08.2012

Meine afrikanischen Lieblingsmärchen


sehr gut

22 Märchen werden auf diesen drei CDs vorgelesen, jedes von jemand Anderem. Fernseh- und TheaterschauspielerInnen wechseln sich mit eher unbekannten SprecherInnen (zumindest für mich) ab und durch die Verschiedenheit der ErzählerInnen erhält jede Geschichte einen ganz eigenen Charakter.
So unterschiedlich wie die Vortragenden sind auch die Märchen selbst. Manche spielen in kleinen afrikanischen Dörfern, eines auf hoher See und wieder andere im Orient - denn auch der gehört zu Afrika. Es geht um Rätsel die gelöst werden müssen um eine Belohnung zu bekommen oder schlicht sein Leben zu retten, wieso manche Dinge so sind wie sie sind, um die Weitergabe einer bestimmten Moral und vieles mehr.
Überraschend fand ich die Ähnlichkeiten zu europäischen Märchen. Auch in Afrika sind die Zahlen drei und sieben mit einer besonderen Magie behaftet ('Die Schlange mit den sieben Köpfen', 'Der schlaue Schlangenbeschwörer'). Schöne junge Mädchen werden von tapferen Häuptlingssöhnen oder mächtigen Sultanen erlöst und geheiratet oder andersherum ('Die Wolfskönigin', 'Der Hüter des Teichs'). Und der Schlusssatz 'Die Moral von der Geschicht' kommt hier zwar so nicht vor, doch transportieren die entsprechenden Erzählungen ('Mmadipetsane', 'Der Mantis und der Mond') die gewünschten Wertvorstellungen ebenso gut wie die europäischen. Insbesondere bei 'Die Tochter des Sultans' glaube ich, dass es dieses Märchen genau in dieser Form auch bei uns gibt.
Alles in allem eine richtig schöne Auswahl von Geschichten, vorgetragen von überwiegend wirklich guten SprecherInnnen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2012
Cross, Julie

Sturz in die Zeit / Zeitreise Trilogie Bd.1


weniger gut

Da habe ich völlig überraschend (vielen Dank noch dafür!) von buecher.de ein Buch zugesandt bekommen - und dann bin ich nicht mal begeistert davon. Sorry! Jetzt bekomme ich vermutlich nie wieder eines ;-)
Jackson, 19jähriger Student, entdeckt, dass er immer wieder ein paar Stunden in die Vergangenheit und zurück reisen kann. Mit seinem Freund Adam, einem Physikgenie, beginnt er, dass Ganze systematisch zu erforschen und der Ursache dafür auf den Grund zu gehen. Doch bevor sie zu weiteren Erkenntnissen gelangen, werden Jackson und seine Freundin Holly von Unbekannten überfallen und Holly dabei erschossen. Nun beginnen sich Jacksons Fähigkeiten in unerwarteter Weise zu entfalten, was er auf seine Art nutzt: Er begibt sich auf die Suche nach den Hintergründen und versucht, die Geschehnisse in der Vergangenheit zu verhindern...
Was als Spannungs-Liebes-Science-Fiction-Roman begann, verliert sich zusehends in einem Kuddelmuddel von Agenten, Zeitfeinden, Verschwörungstheorien, Weltuntergangsszenarien, Ganz- und Halbzeitsprüngen usw. Als ob es der Autorin nicht ausreichte, ihren Helden als Zeitspringer zwischen die Fronten zu schicken um Hollys Tod zu verhindern, wird eine komplexe Verschwörungstheorie angeleiert, die zum Ende hin nur noch zum Kopfschütteln verleitet. Schade, denn das Thema Zeitreisen hätte durchaus auch allein für Spannung und Tiefgang sorgen können. So bleibt es bei kleinen kurzen Anklängen (Was passiert, wenn ich meinem Ich begegne? Gibt es einen Alterungsprozess? Gibt es den Tod?), die dann jedoch zuungunsten einer plötzlichen 'spannungsgeladenen Action' kurzfristig wieder abgewürgt werden. Dazu noch ein Hauch von Pseudoerotik, der natürlich ebenfalls endet, bevor es wirklich anzüglich werden könnte - und fertig ist ein Jugendroman, der noch schneller vergessen ist als man ihn gelesen hat.
Schade, wirklich schade, da hätte man mehr draus machen können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2012
Nesbø, Jo

Die Larve / Harry Hole Bd.9


ausgezeichnet

Nach drei Jahren kehrt Harry Hole nach Oslo zurück - doch nicht ganz freiwillig. Oleg, der Sohn Rakels, die Liebe seines Lebens, sitzt im Gefängnis, angeklagt wegen Mordes. Und die Beweislage scheint eindeutig. Doch Harry kann es nicht glauben, beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und landet in einem Verwirrspiel ohnegleichen. Es geht um Drogen, Korruption, Machthunger, Gier, Sucht und nichtzuletzt um Liebe. Harry wirbelt ein fein austariertes System von Politik und Drogenmilieu durcheinander und stößt in ein Wespennest. Doch es kommt noch schlimmer...
Wie schon üblich ;-) ist es ein bis ans bittere Ende spannender Krimi, der es einem schwer macht das Buch zuzuschlagen, bevor man die letzte Seite gelesen hat. Es gibt jede Menge unvorhergesehene Wendungen, wenn vielleicht auch nicht immer ganz so überraschend, da man durch die vorhergehenden Bände schon ein Gespür dafür hat, dass gerade das Unwahrscheinlichste häufig die Lösung darstellt. Doch auch das verblüffenste Ereignis fügt sich logisch und nachvollziehbar in die Geschehnisse ein, sodass an keiner Stelle das Gefühl auftaucht, hier wurde etwas mühevoll konstruiert. Harrys immer wiederkehrenden Kämpfe gegen seine Sucht, seine Schlußfolgerungen die diesen Fall letztendlich lösen, seine daraus resultierende Vorgehensweise - alles fügt sich überzeugend zu einem Ganzen. Lediglich seine fast schon übermenschlichen Überlebensfähigkeiten lassen ein wenig Kopfschütteln zu, aber - sie machen Hoffnung auf den zehnten Band...
Fazit: Für Action- und Krimiliebhaber ist dieses Buch ein Muss. Nicht ganz unblutig, aber mit viel Raum für tiefergehende Darstellungen einzelner Personen. Und man muss die vorhergehenden Bände nicht gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können, doch hilft es, die Beziehungen der Protagonisten untereinander besser zu verstehen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.