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Buchstabenfestival
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Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 803 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2015
Einzlkind

Gretchen


ausgezeichnet

Gretchen ist ganz wunderbar böse, sarkastisch und scharfzüngig. Wer den leicht bissigen Humor nicht verträgt und vor allem nicht versteht, sollte sich einem anderen Buch zuwenden. Alle anderen können es genießen, wie eine ältere Dame aus der Theaterwelt sich durch das Leben mit dem einfachen Volk „kämpft“. Ihre Kommentare sind trocken, arrogant, versnobt und dabei sehr unterhaltsam. Neben der Frau Intendantin gibt es noch die Inselbewohner von Gwynfear. Ein recht eigenwilliges, aber sehr interessantes Völkchen, die sich die Welt eher von außen anschaut und davon lernt. Jedoch hat es nicht das Bedürfnis in diesem Weltgeschehen mitzumischen. Diese zwei Handlungsstränge werden nun durch einen Richterspruch miteinander verbunden und so packt eine Frau Intendantin ihre Koffer, um den Inselbewohnern das Theaterspielen zu lehren.


Einzlkind hat einen sehr unterhaltsamen und stark überspitzten Roman geschrieben. Mehrfach verwendet er Gegebenheiten aus der realen Welt und zeigt sie in überdeutlicher Form bzw. öffnet die Augen für einen andere Perspektive. Häufig wird die Welt des Theaters, der Show und dem Medienbusiness auf das Korn genommen. Es lohnt sich die Diskussionen zwischen den einzelnen Charakteren zum Thema Bühnenstück zu lesen. Herrlich überspitzt und doch so real. Es macht Spaß die Frau Intendantin zu begleiten und ihren Humor bis auf die letzte Seite auszukosten.

Das Ende hat mich etwas überrascht, aber irgendwie war es auch schon wieder passend. Danke, an Einzlkind für die gute Unterhaltung…bis zum nächsten Buch.

Bewertung vom 24.03.2015
Quindlen, Anna

Ein Jahr auf dem Land


sehr gut

Aufgrund der vielen Stadt-Land-Bücher könnte man auch bei „Ein Jahr auf dem Land“ annehmen, dass es sich um einen locker-leichten Roman mit einer etwas schrägen Hauptfigur handelt. Erstaunlicherweise ist dies hier etwas anders. Rebecca zieht zwar aus ihrer New Yorker Wohnung in ein altes, heruntergekommenes Haus auf dem Land, aber schon der Charakter der Hauptfigur und die Bedingungen sind anders als bisher gelesene Geschichten.

Die einst sehr bekannte Fotografin muss feststellen, dass ihre Einnahmen, ihre Tantiemen kaum noch ihre Kosten decken, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihren Sohn, den Vater samt Haushälterin, die Mutter mit Pflegeheim betreffen. Aus diesem Grund muss sie ihre Wohnung vermieten, um mit den Mieteinnahmen die Kosten zu decken. Glücklich ist sie darüber nicht, aber realistisch genug, um nicht ständig darüber zu jammern.

Rebecca ist keine 25 Jahre und konsumsüchtig, sondern 61 Jahre und eine erfahrene, gestandene und sympathische Frau. Sie legt ihre "Berühmtseineinstellung" ab und freut sich auch über die kleineren Aufträge, sie nimmt Freundschaften mit Nichtmedienmenschen an und erfährt so eine neue Art der Zuneigung und Freundschaft.
Anna Quindlin hat eine sympathische und realistische Person geschaffen. Sie hat den Hauptfiguren Charakterzüge gegeben, die sich leicht nachvollziehen lassen, weil sie tagtäglich auftauchen. Auch die Familiensituation fand ich gut. Einmal nicht die heilige oder urkomische Welt. Auch die "Randfiguren" hatten ihren Charme und waren liebenswert.

Aber am Ende rutscht sie leider dann doch wieder in das amerikanische Finale. Alles wird gut. Schade, denn zu der Geschichte hätte auch ein offenes Ende gut gepasst.

Bewertung vom 21.03.2015
Grote, Alexandra von

Tod an der Bastille / Kommissar LaBréa Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Kommissar LaBréa aus Paris wird gern in der Presse mit Commissario Brunetti aus Donna Leons Werken verglichen. Ich habe beide Kommissare kennengelernt und finde sie beide interessant und charmant, aber nicht wirklich ähnlich. Bei beiden Autorinnen steht nicht nur der aktuelle Fall im Mittelpunkt, sondern auch das Privatleben der Kommissare.
Auch Kommissar LaBréa hat, wie Brunetti, eine Familie. Jedoch ist er verwitwet und lebt mit seiner minderjährigen Tochter in einer schönen Wohnung in Paris. Er hat eine beginnende Liebesbeziehung zu einer Nachbarin (wer den Anfang der Beziehung wissen möchte, muss den vorherigen Fall lesen) und immer wieder auch Zweifel.

Den Fall von LaBréa fand ich sehr spannend und gut konstruiert. Lange wusste man nicht, wer hinter den Morden steckt und warum er diese Mordlust hat. Beide Seiten kommen in der Geschichte zu Wort und so kann der Leser sowohl die Gedanken und das Leben des Mörders verfolgen als auch die fieberhafte Suche der Polizei nach ihm. Die Charaktere sind gelungen und glaubhaft und auch die Streitigkeiten zwischen den Polizisten und die Eigenheiten der einzelnen Figuren waren gut ausgearbeitet und interessant. Immer wieder blitzte der Humor durch, so dass der Fall nicht zu düster wurde.

Einzig das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Es zog sich und irgendwie kam hier die Autorin nicht zum Ende. Insgesamt war der Krimi trotzdem gelungen, interessant und spannend. Der nächste Fall darf gerne kommen und zwei charmante Kommissare (LaBréa/Brunetti) kann die Bücherwelt gut vertragen :-).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2015
Kepler, Lars

Flammenkinder / Kommissar Linna Bd.3 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Das Hörbuch ist spannend, fesselnd und abschreckend. Das Autorenpaar beschreibt sehr direkt und klar die Taten und den Tatort, so dass man ein deutliches Bild vor Augen hat. Nicht immer empfand ich es als notwendig, so in das Detail zu gehen, aber wer schon etwas von den Keplers gelesen oder gehört hat, weiß worauf er/sie sich ein lässt. Die Geschichte ist sehr gut gestrickt und immer wieder wird man in die Irre geführt. Joona Linna ist ein interessanter Ermittler und vorallem hartnäckig. Immer wieder bohrt er nach und bringt so Risse in das Mauerwerk und so manchen Kollegen in Rage oder Bedrängnis. Nicht selten gerät er dabei selbst in der Schußlinie. Der Charakter des verdächtigen Mädchen ist sehr gut gelungen und schafft teilweise Gänsehaut. 

Das Hörbuch ist in 108 Tracks eingeteilt, was ich gut fand. Die kurzen Tracks sorgen jedoch auch dafür, dass ein stetiger Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungsorten stattfindet und dadurch auch ein relativ hohes Tempo herrscht. Der Hörer bekommt am Ende eines Tracks meistens einen kleinen Chliffhanger geliefert, so dass man stets wissen will, wie es weitergeht.

Insgesamt hat mir der dritte Fall von Joona Linna, dem finnischschwedischen Ermittler, trotz der teilweise blutigen Beschreibungen sehr gut gefallen.

Bewertung vom 09.03.2015
Vargas, Fred

Die Nacht des Zorns / Kommissar Adamsberg Bd.10 (Audio-CDs)


ausgezeichnet

Fred Vargas Adamsberg mag man oder nicht. Etwas dazwischen wird es wohl nicht geben. Ich habe mich mit den Büchern anfangs etwas schwer getan und bin dann deshalb gern auf die Hörbücher umgestiegen. Und genau hier hat es so richtig gefunkt. Adamsberg und seine ganz eigene Art sind als gesprochene Geschichte viel besser zum Vorschein gekommen als in gedruckter Form. 
In "Die Nacht des Zorns" muss Adamsberg sich wieder einem Fall widmen, der eine ganze Familie betrifft. Anfangs zieht es sich ein wenig, doch wer Fred Vargas kennt, weiß das es notwendig ist und vorallem das es sich lohnt, durchzuhalten. Um die Gedankengänge von Adamsberg zu verstehen, benötigt man die vielen kleinen Details und Informationen, die scheinbar wirren Gedankenspiele, den kleinen Exkurs in die Geschichte von Frankreich zum wütenden Heer und der Figuren. Fred Vargas hat wieder Figuren geschaffen, die man sich gut vorstellen kann. Einige mag man, andere nicht und doch faszinieren alle auf ihre Art und Weise, aber an Adamsberg, Danglar und Violet Betancourt kommt keiner ran. Für Betancourt gabe es diesmal leider nur einen kleinen Einsatz und doch hat sie die Geschichte trotz des traurigen Themas belebt. Vargas lässt zudem immer wieder den kleinen feinen Humor und vor allem die Menschlichkeit durchblitzen und schafft es so, die Geschichte interessanter und spannender zu machen. 
Und genau deshalb dürfen Adamsberg & Co. auch weiterhin in meinem Auto ihre Ermittlungen durchführen.

Bewertung vom 09.03.2015
The BossHoss

Kleine Cowboys ganz groß


ausgezeichnet

BossHoss in Comicform zaubert auch den Erwachsenen ein Schmunzeln in das Gesicht. Die Geschichte ist sehr einfach und ohne Überraschungen, da ja auch schon auf dem Covertext viel verraten wird. Die Geschichte ist für Kinder leicht verständlich und schön groß geschrieben und die Bilder sprechen für sich. Der Illustrator hat hier witzige Figuren geschaffen und selbst die "bösen" Cowboys sind nicht zum Fürchten. In den zwei Hauptfiguren kann man die beiden Sänger der Band wiedererkennen und wenn man sich die Tattoos von Boss anschaut, muss man lachen. Wunderschönes Schaukelpferd ;-). Ich fand, dass die kleinen Randfiguren wunderbar zur Geschichte passten und das Buch noch lustigster machen. Es lohnt sich hier auf jeden Fall die Bilder genau anzuschauen und die vielen kleinen Details zu entdecken. Insgesamt ein witziges und unterhaltsames Buch für Kinder und Erwachsene. Nicht nur für die BossHoss-Fans.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2015
Hasselbusch, Birgit

Der Mann im Heuhaufen


gut

Birgit Hasselbusch hat mit Charlotte eine liebenswerte und charmante Hauptfigur geschaffen. Man mag sie einfach, weil sie so herrlich normal ist und sich auch nicht scheut für andere da zu sein. Sie wird im Zug von der Liebe überrascht und muss nun ihr Leben und ihre Liebe zu Kai überdenken. Will sie auch ein Haus, die Kinder und jeden Abend einen singenden Mann in der Küche? Auch, wenn es gut schmeckt, kann dies doch nicht alles sein. Charlotte ist hin und her gerissen und schafft mit ihrer Suche nach dem Mann aus dem Bahnabteil für jede Menge Verwirrung, aber auch für Freude. Denn durch sie werden Fäden miteinander verknüpft, die sich sonst nicht gefunden hätten. Mir hat zudem auch ihr Vater gut gefallen. Ein älterer Herr, der sich noch einmal in ein geschäftliches Abenteuer stürzt, die Welt des Smartphones erobert und Frauen zusammenbringt. Leider haben die Figuren eher einen oberflächlichen Charakter (könnten noch etwas mehr ausgebaut sein), was wahrscheinlich daran liegt, dass es auf 320 Seiten sehr viele davon gibt. 

Trotzdem hat Birgit Hasselbusch ein wunderbares "Schlechtwetter"-Buch geschrieben. Ein Buch zum Schmökern und Treibenlassen und obwohl man weiß, wie es ausgehen wird, hat sie es geschafft durch kleine Spannungsmomente das Finale noch interessant zu halten. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2015
Fey, Stephanie

Die Zerrissenen / Carina Kyreleis Bd.3


sehr gut

Die Zerrissenen ist der dritte Fall von Carina Kyreleis.  Für mich war es das erste Buch von Stephanie Fey und ihrer Protagonistin. Fey erwähnt zwar immer wieder einzelne Punkte aus den vorherigen Fällen, aber leider recht dies nicht, um wirklich hinter die Geschehnisse und Gefühle zu steigen. Ich hatte ab und an schon meine Probleme, die Zusammenhänge zu den alten Fällen zu erkennen. Zudem waren es, aus meiner Sicht, zu viele Figuren und Handlungsstränge, die das Nachvollziehen der Handlung etwas erschwerten. Jedoch kann genau dies daran liegen, dass ich die ersten beiden Fälle nicht gelesen habe.  Fey baute sehr viele Fakten aus der aktiven Zeit der RAF in die Geschichte ein und brachte somit ein brisantes Thema der vergangenen Jahre wieder zum Vorschein. Die Protagonisten waren gelungen und auch glaubwürdig, so dass man sich recht gut hineinversetzen konnte. Die Verknüpfungen waren geschickt gemacht und nur langsam zeigten sich die Verbindungen. Das trübe und nasse Wetter, welches die Autorin bewußt gewählt hatte, verdeutlichte noch einmal mehr die bedrückende Stimmung und die Angespanntheit der Figuren. Aber trotzdem schaffte sie es durch kleine Sticheleien und liebevollen Worten bzw. Gesten zwischen den Charakteren (Vater/Tochter) die Stimmung nicht völlig zu verdüstern, sondern immer wieder einen kleinen positiven Funken zu setzen.  Der Schreibstil von Stephanie Fey hat mir gut gefallen und so konnte man das Buch auch zügig lesen. Das Ende hat mich etwas irritiert und mit einem Fragezeichen zurückgelassen. Scheinbar wird es auch keinen weiteren Band geben, denn die Autorin schreibt hier von einer Trilogie. Insgesamt fand ich das Buch gut geschrieben und interessant, jedoch empfiehlt es sich die Reihenfolge einzuhalten, um der Handlung besser folgen zu können. 

Bewertung vom 10.01.2015
Edwardson, Åke

Das dunkle Haus / Erik Winter Bd.11


ausgezeichnet

Die Kombination von Ake Edwardson und Erik Winter schafft es immer wieder mich an ein Buch zu fesseln und es in wenigen Tagen zu lesen. Erik Winter ist zurück. Raus aus dem warmen Spanien und rein in das kalte und nasse Schweden. Es ist ein grausamer Fund gemacht worden. Eine junge Frau und zwei von drei ihrer Kinder sind ermordet wurden. Warum? Was haben die Kinder gesehen, dass sie sterben mussten?

Erik Winter und sein Team finden nichts. Sie tappen im Dunkeln und auch die Verhöre bringen sie nicht so richtig weiter. Auch steht eine gewisse Rivalität zwischen den einzelnen Kommissaren und sorgt für Unzufriedenheit und Unruhe. Nicht jeder freut sich, dass Erik zurück ist. Und Erik? Er sitzt allein in der schwedischen Wohnung, trinkt zu viel, schläft zu wenig und versucht in die Gedankenwelt des Mörders einzutauchen.
Gerade diese Gedankenspiele, die Erik Winter macht, gefallen mir gut. Er hinterfragt alles und jeden und begibt sich zusammen mit seinen Kollegen in Gedankenwechselspiele. Immer wieder werden die Fakten gedreht und gewendet und dann geschieht es.

Obwohl in diesem Buch die Figuren nicht so zahlreich sind und es auch nicht so viele Handlungsstränge gibt, schafft es Ake Edwardson bis zum Schluß die Spannung zu halten und den Leser zu fesseln.