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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1388 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2014
Jefferies, Dinah

Bis wir uns wiedersehen


gut

Da mich die Kurzbeschreibung und das wunderschöne Cover direkt angesprochen haben, waren meine Erwartungen an das Buch sehr hoch, doch leider wollte der Funke insgesamt bei mir leider nicht übergehen. Die Geschichte ist wirklich nett, aber nett reichte in diesem Fall für mich leider nicht aus. Die Geschichte hat jede Menge Potential, die Figuren sind interessant und stellenweise auch sympathisch, aber leider hat mir am Ende dann doch das gewisse Etwas gefehlt.

Besonders frustrierend war für mich der Schreibstil, der für mich leider so gar nicht funktionieren wollte. Normalerweise mag ich Geschichten, die aus der Ich-Perspektive erzählt werden sehr, doch hier hat es für mich nicht funktioniert. Die Gedanken und Gefühle wurden für mich zu ausführlich beschrieben, sodass die Geschichte stellenweise wirklich anstrengend zu lesen war. Die Thematik ist wie gesagt recht interessant, aber ich hatte immer wieder das Gefühl, als könnte ich mich nicht auf die Geschichte einlassen, was ich dann doch sehr schade finde.

Von daher ist die Geschichte zwar nett, aber mehr auch nicht. Schade!

Bewertung vom 06.07.2014
McKenzie, Sophie

Lauren, vermisst


ausgezeichnet

Ich muss gestehen, dass ich das Buch im Vorfeld gar nicht gekannt habe und somit zunächst recht skeptisch war, ob ich es tatsächlich lesen möchte. Da es mir jedoch schon empfohlen wurde und die Kurzbeschreibung ebenfalls nicht schlecht klang, habe ich mich dann doch entschlossen, dem Buch eine Chance zu geben. Obwohl ich die Thematik von Anfang an mochte, waren meine Erwartungen dennoch nicht allzu hoch, von daher konnte ich nur positiv überrascht werden - und das wurde ich auch.

Sophie McKenzie beschreibt die Geschichte sehr eindringlich und behandelt die Themen Entführung und Adoption sensibel. Die Dialoge sind gelungen, die Figuren werden ausführlich beschrieben und die jeweiligen Familiensituationen werden so beschrieben, dass keine Fragen übrig bleiben. Stellenweise verlief mir die Geschichte jedoch zu glatt. An sich wird der Weg zur Wahrheit recht glaubwürdig geschildert, allerdings verlief mir vieles zu reibungslos und komischerweise war auch immer sofort Hilfe zur Stelle, wenn Lauren und Jam diese am meisten brauchten. Ich hätte es noch weitaus spannender und authentischer gefunden, wenn den beiden Jugendlichen noch mehr Stolpersteine in den Weg gelegt worden wären, sodass man noch mehr mit ihnen hätte mitfiebern können, doch leider war dies nicht gegeben.

Die Figuren fand ich von Anfang an sehr interessant. Lauren muss für ein Schulprojekt über sich selbst schreiben und weiß nicht, wo sie anfangen soll. Auf einer Seite über vermisste Kinder findet sie dabei ein Foto, welches ihres sein könnte. Sie kann dies alles nicht glauben und versucht mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren, was sich jedoch zunächst als schwierig herausstellt. Bei ihrer Suche nach Antworten erhält sie Hilfe von ihrem besten Freund Jam, der immer zu ihr steht und mehr für sie empfindet, als beide wahrhaben wollen. Während Jam oft vernünftiger rüberkommt, ist Lauren oftmals naiv, aber immer mit vollem Herzen dabei. Die Suche nach ihrer wahren Familie und die Suche nach Antworten, was ihre Adoptiveltern getan haben, wird spannend erzählt, weist aber auch oft minimale Logikfehler auf. Es geht einfach zu schnell, wenn es darum, die nötigen Antworten und Adressen zu finden. Wenn man bedenkt, wie viele Jahre andere Menschen nach ihrer wahren Identität und Familie suchen müssen, ist dies hier schon fast der reinste Kinderkram. Dennoch haben mir die Figuren dabei mehr als gut gefallen. Jede Figur ist recht speziell, viele jedoch auch sympathisch, manchmal auch anstrengend. So mochte ich Lauren wirklich gern, jedoch fand ich sie manchmal auch recht anstrengend, was wohl hauptsächlich auch an ihrem Alter lag.

Etwas enttäuscht bin ich vom Ende. Die Geschichte endete viel zu plötzlich und viel zu harmonisch. Ich finde es ja immer schön, wenn man sich auf etwas einigt und daran auch festhalten möchte, hierbei fand ich es jedoch ein wenig zu aufgesetzt, wenn man den bisherigen Verlauf der Geschichte noch einmal Revue passieren lässt. Dazu ist die Geschichte eigentlich in sich abgeschlossen, sodass normalerweise kein zweiter und dritter Band nötig wären. Dennoch bin ich gespannt, wie es mit Lauren und Co. weitergeht und werde sicherlich einen Blick in die Bücher hineinwerfen, sofern die Bücher weiterhin ins Deutsche übersetzt werden.

Es ist wirklich schade, dass man das Buch in Deutschland bislang nicht so wirklich wahrgenommen hat, denn eigentlich besitzt die Geschichte alles, was ein gutes Jugendbuch ausmacht: Spannung, viele Wendungen, sympathische und vielseitige Figuren, ein interessanter Plot und ein guter Schreibstil, von daher hoffe ich, dass das Buch noch ein paar Anhänger finden wird.

Bewertung vom 06.07.2014
Tiernan, Cate

Magische Glut / Das Buch der Schatten Bd.2


sehr gut

Nachdem ich den ersten Band "Verwandlung" binnen eines Tages gelesen habe, durfte auch der zweite Band "Magische Glut" nicht fehlen und ich habe ihn direkt hinterher gelesen. Da ich den ersten Band großartig fand, waren meine Erwartungen an den zweiten Band dementsprechend hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar gibt es in dieser Geschichte viele Wiederholungen, die auch schon im ersten Band stattfanden, aber über die kann ich aktuell noch hinwegsehen.

Cate Tiernan konnte mich mit ihren vielen Ideen und ihrem Wissen über Wicca wieder einmal überzeugen. Die Geschichte beginnt ohne Zeitsprünge da, wo der erste Band aufgehört hat, damit man als Leser nichts verpasst. Die Handlung besitzt viele Wendungen, die stellenweise jedoch recht vorhersehbar sind, allerdings nehme ich dies der Autorin nicht übel, da manche Schritte einfach getan werden mussten, um die Spannung weiter aufrecht zu erhalten. Etwas gestört haben mich dagegen die ganzen Wiederholungen. Es wird immer noch mehrfach erwähnt, dass Morgan viel zu kleine Brüste hätte und absolut nicht vergleichbar mit Bree wäre, gleichzeitig wird alle paar Seiten darauf hingewiesen, dass ihr Auto "Das Boot" heißt. Ich persönlich hätte es schöner gefunden, wenn man dies nicht ständig wieder erwähnt hätte. Positiv ist dagegen die Weiterentwicklung der einzelnen Figuren, die sich fast allesamt gut gemausert haben und stellenweise ihren ganz eigenen Weg gehen.

Morgan wirkt in diesem Band deutlich selbstbewusster und nimmt sich ihren Fähigkeiten gut an. Auch wenn sie immer noch traurig ist, wie sich ihr Verhältnis zu ihrer besten Freundin Bree entwickelt hat, ist sie froh, dass sie Cal hat und er zu ihr steht. Ich muss zwar gestehen, dass ich den Verlauf ihrer Beziehung nicht immer so ganz nachvollziehen kann, aber dennoch geben Cal und Morgan ein süßes Team ab - auch wenn ich Cal absolut nicht traue, da er mir als gute Hexe fasst schon zu perfekt erscheint. Gleiches gilt auch für seine Mutter, die zwar auf den ersten Blick sympathisch wirkt, aber dennoch fast schon unnahbar wirkt. Auch die anderen Figuren, die mit im Hexenzirkel sind, haben sich gut entwickelt, interessieren sich tatsächlich für Wicca und rücken immer näher zusammen, obwohl sie ansonsten kaum bis gar keine Gemeinsamkeiten miteinander haben und vorher nur das nötigste miteinander gesprochen haben - wenn überhaupt. Das Gefühl, welches die Gruppe nun ausstrahlt, ist machtvoll und es ist interessant, wie jede einzelne Person davon tickt. Manche sind die Außenseiter, die nur als Kiffer verschrien sind, andere gehören dagegen zu den beliebtesten Schülern. Der Zirkel ist jedoch ohne Vorurteile, sodass ich es sehr interessant finde, wie die Jugendlichen hierbei aufeinander zugehen.

Ein wenig schade finde ich manchmal Morgans Verhalten. Sie ist wirklich sympathisch und ein bodenständiges Mädchen, aber dennoch konnte ich ihre Gefühle und Gedanken nicht immer nachvollziehen. Von einer auf der anderen Minute ist Wicca plötzlich ihr Lebenselixir und sie möchte ohne dies nicht mehr sein. Gut, es befindet sich in ihrem Blut und weist eine lange Familiengeschichte auf, aber muss sie deswegen, seitdem sie diese Kräfte hat, so hochgestochen sprechen? Dies passt so gar nicht zu ihrem Alter und hat mich von daher oftmals mit dem Kopf schütteln lassen.

Titel und Covergestaltung finde ich wieder einmal sehr gelungen und auch die Farbgestaltung passt wunderbar. Besonders schön ist hierbei die brennende Rose, die ein absoluter Hingucker ist. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und fasst die wichtigsten Inhalte zusammen - auch wenn mit dem letzten Satz schon fast zu viel verraten wird.

Insgesamt ist "Magische Glut" eine gelungene Fortsetzung, die viele Wendungen und mächtig Spannung mit sich bringt. Wer also mal eine Hexengeschichte der ganz besonderen Art oder einfach nur mehr über Wicca erfahren möchte, sollte sich unbedingt dieser Reihe widmen. Ich kann sie nur empfehlen!

Bewertung vom 06.07.2014
Price, Nora

Heute will ich leben


schlecht

Da ich Bücher über Krankheiten in Verbindungen mit Therapien schon immer sehr interessant fand, konnte ich an "Heute will ich leben" nicht vorbei gehen. Ich habe mir von dem Buch einiges versprochen, weil die Kurzbeschreibung sehr vielversprechend klang, doch am Ende war ich sehr enttäuscht und es grenzt schon fast an ein Wunder, dass ich dieses Buch überhaupt beendet habe.

An sich hatte die Autorin sogar einige recht gute Ideen und hat die Themen Magersucht, Therapiemöglichkeiten, etc. gut recherchiert. Das Problem ist jedoch, dass das Buch so langatmig und flach geschrieben ist, dass es fast schon eine kleine Qual war. Die Dialoge waren lahm, die Gedanken der Protagonistin fast schon anstrengend und auch sonst mochte für mich bei diesem Buch keine wirkliche Stimmung aufkommen. Sicherlich sind solche Bücher oftmals traurig und sicherlich muss dabei auch eine gewisse gedrückte Stimmung vorhanden sein, hier wurde mir dies jedoch viel zu künstlich aufgebaut. Dem Buch fehlt der natürliche Fluss, der mich als Leserin hätte mitziehen müssen, doch leider war die Geschichte lediglich ein laues Fähnchen im Wind.

Das Schicksal von Zoe hat mich leider nicht berührt, obwohl sie und ihre Geschichte anfangs sehr interessant klangen und großes Potential hatten. Leider wurde Zoe dabei so flach und stellenweise unsympathisch beschrieben, dass mir ihr Schicksal am Ende schon fast egal war. Dies mag vielleicht knallhart klingen, aber wenn die Autorin dem Leser zu keiner Zeit eine wahre Chance gibt, die Figur tatsächlich kennenzulernen, dann ist es auch schwer, mit dieser mitzuleiden. der Einbau von Elise war zwar nett gemacht und hatte einen kleinen Spannungsaufbau mit sich gebracht, aber dennoch hatte ich auch hier das Gefühl, als wolle mich die Autorin von allem fernhalten. Gleiches gilt aber auch für die anderen Figuren, die mich ebenfalls nicht berühren konnten. Die Mitpatientinnen sprechen fast ausnahmslos nur das nötigste und lassen sich auch nur wenig gefallen, was ich als sehr anstrengend empfunden habe. Ich hätte den Figuren mehr Ecken und Kanten gewünscht und vor allem mehr über ihre Gedanken und Gefühle erfahren. Stattdessen bekam ich immer mehr das Gefühl, als würden sämtliche Figuren lediglich mit einem Fragezeichen über ihren Köpfen herum laufen, was für die Geschichte nicht gerade förderlich war, da diese immer langatmiger wurde.

Einzig und allein die Gespräche zwischen Zoe und ihrer Therapeutin fand ich ansatzweise interessant, besonders die Momente, in denen Zoe für sich erkannte, was mit ihr nicht stimmt, jedoch erkannte sie dies schon fast viel zu spät, sodass sich die Geschichte wie Kaugummi hinzog. Dies war ja noch stellenweise interessant, jedoch hätte dies bereits sehr viel eher geschehen müssen, denn besonders im Mittelteil wurden meine Aufmerksamkeit und meine Geduld mehr als einmal auf die Probe gestellt.

Das Cover gefällt mir leider auch nicht besonders. Ich habe die Kurzbeschreibung schon gekannt, bevor ich das Cover überhaupt gesehen habe, wäre es umgekehrt gewesen, hätte ich dem Buch wohl keine Chance gegeben, auch wenn dies vielleicht hart klingt. Die Kurzbeschreibung ist wirklich gelungen und klang sehr vielversprechend, doch leider konnte die Geschichte nicht mithalten.

Insgesamt bin ich von "Heute will ich leben" sehr enttäuscht. Es wollte nichts zusammenpassen, der berühmte rote Faden fehlte und auch sonst konnte mich das Buch nicht berühren. Langatmiger Schreibstil, unsympathische und farblose Charaktere, sowie ein enttäuschender Verlauf sorgen dafür, dass ich dieses Buch nicht weiterempfehlen kann. Wer sich für die Thematik interessiert, sollte dann doch lieber zu anderen Büchern greifen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2014
Engelmann, Julia

Eines Tages, Baby


gut

Julia Engelmann ist durch ihr Video namens "One Day" über Nacht berühmt geworden. Da ich Poetry-Slam Texte sehr gerne lese und mir auch stellenweise anhöre, konnte ich natürlich nicht an dem Video vorbei und war gespannt darauf, was Julia Engelmann präsentieren wird. Zugegeben: Das Video ist gut gemacht, der Text ist nett, jedoch war es für mich jetzt nicht der ganz große Knaller. Dennoch war ich auf weitere Texte von ihr gespannt und habe daher "Eines Tages, Baby" eine Chance gegeben.

"Eines Tages, Baby" besteht aus zahlreichen Texten und Illustrationen von Julia Engelmann, die sich bei der Ausarbeitung des Buches wirklich große Mühe gegeben hat. Allerdings ist Optik in diesem Fall nicht alles. Ich möchte jetzt nicht unbedingt sagen, dass meine Erwartungen an ihr Buch riesig waren, jedoch habe ich mir dennoch einiges hiervon versprochen: Viele Emotionen, Texte, die mich zum Nachdenken anregen und jede Menge Wortwitz. Tja, was ich mir erhofft habe, ist jedoch zum Großteil nicht eingetreten.

Wie gesagt, ihre Texte sind gut. Man merkt, dass die Texte der Schauspielerin wirklich gut durchdacht sind und in jedem eine Message steckt, aber dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, um wirklich begeistert zu sein. Natürlich regen manche Texte zum Nachdenken an und natürlich konnten diese auch gewisse Emotionen in mir hervorholen, aber dennoch muss ich auch sagen, dass ich schon weitaus bessere Texte von Menschen gelesen haben, die nun einmal nicht die Chance hatten, durch Youtube und andere Videoplattformen berühmt zu werden. Man muss vorher daher dringend aufpassen, dass die Texte nicht zu kommerziell werden, sondern auch weiterhin von Herzen kommen und nicht für eine breite Masse geschrieben werden.

Die Texte sind sehr interessant, allerdings hatten diese alle den gleichen roten Faden, ohne mal herauszuspringen. Die Autorin möchte immer wieder dazu aufrufen, mehr Mut zu beweisen, sich etwas zu trauen, aus der Masse herauszuspringen, aber leider ist dies in jedem ihrer Texte der Fall. Es liest sich alles nett, - richtig nett sogar - jedoch war es mir am Ende dann doch nicht gut genug, da sich zu viel auf nur eine Thematik beschränkt hat. Dies kann zwar gut sein, wenn man sich auf eine bestimmte Thematik spezialisiert, jedoch war von großer Vielseitigkeit hier nichts zu spüren. Es wird immer wieder die heutige Gesellschaft kritisiert und dabei u.a. auf WhatsApp verwiesen. So wird z.B. der Wunsch genannt, einfach mal jemanden normal anzurufen, ohne dies vorher via Chatprogramm mitteilen zu müssen. Solche Gedanken sind sicherlich nett und passen auch gut in die heutige Zeit und das Verhalten vieler Menschen, aber gleichzeitig denkt man sich auch: "Warum musst du es ankündigen? Mach es doch einfach."

Allerdings ist "Eines Tages, Baby" jetzt nicht sooo schlecht, wie es vielleicht jetzt rüberkommen mag, denn es ist wie gesagt wirklich gut, es fehlte mir nur einfach an Vielseitigkeit und vielleicht auch stellenweise an Emotionen. Was man Julia Engelmann jedoch keines vorwerfen kann, ist, dass ihre Texte nicht echt wären. Ich empfand die Autorin als sehr authentisch und lebensbejahend, nichts liest sich aufgesetzt, aber dennoch hätte ich mir einen breiteren Themenbereich gewünscht.

Das Cover ist wunderschön und ein absoluter Hingucker. Das Pärchen, der Farbverlauf, alles passt perfekt zueinander, sodass dieses Werk in jedem Bücherregal auf eine positive Art und Weise hervorsticht. Auch die zahlreichen Illustrationen sind stets liebevoll gezeichnet und passen sehr gut zu den jeweiligen Texten. Die gesamte Gestaltung ist einfach so süß und so passend, dass dieses Buch sein Geld wert ist.

Insgesamt ist "Eines Tages, Baby" ein interessantes Werk mit zahlreichen, jedoch nicht immer vielseitigen, Poetry-Slam Texten, die zum Nachdenken anregen, aber auch berühren können. Jedoch muss man sich auch darauf einlassen und sich in die Gedanken- sowie Gefühlswelt der Autorin hineinversetzen können.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2014
King, Stephen;O'Nan, Stewart

Ein Gesicht in der Menge


gut

Wenn Stephen King ein neues Buch, bzw. eine neue Kurzgeschichte veröffentlicht, dann muss diese von mir gelesen werden - komme, was wolle! Da ich zu meiner Schande bislang noch nichts von Stewart O'Nan gelesen habe, war ich auf die Geschichte besonders neugierig und hatte recht hohe Erwartungen, jedoch haben die sich nicht ganz erfüllt.

Ich mag den Stil der beiden Autoren, jedoch fand ich die Geschichte zu vollgestopft mit dem Thema Baseball. Bei King ist mir dies bereits bei "Das Mädchen" aufgefallen, welches ich wegen der vielen Baseball-Elemente leider auch nicht so besonders gut fand, aber nun gut, Amerikaner finden die Geschichte dadurch sicherlich besonders reizvoll, für mich, die Baseball überhaupt nicht verfolgt, war dies eher ein Beiwerk, auf das ich gerne verzichtet hätte. Die Geschichte wird aber ansonsten spannend und detailliert beschrieben. Obwohl es sich hierbei lediglich um eine Kurzgeschichte handelt, wird dennoch alles so gut beschrieben, sodass man Dean Evers als Figur gut kennen lernt. Die Fantasyelemente, die hier ebenfalls enthalten sind, werden gut in die Geschichte verarbeitet, sodass es hier an Spannung und kleinen Schockmomenten nicht mangelt. Dennoch hat mir bei dieser Kurzgeschichte etwas gefehlt, was ich nicht wirklich benennen kann, es fehlte mir wahrscheinlich einfach nur das Besondere, denn vieles kam mir zu offensichtlich vor.

Dean Evers hat mir recht gut gefallen. Ich mochte ihn, er tat mir manchmal leid und gleichzeitig hatte ich eine gewisse Abneigung gegen ihn, da ich ihn nie so ganz einschätzen konnte. Nachdem seine Frau an einem Schlaganfall verstorben ist, ist er komplett auf sich allein gestellt. Er zieht in einen neuen Bundesstaat, um nicht immer an alles erinnert zu werden und ist zum ersten Mal in seinem Leben komplett allein. Kochen fällt ihm schwer und somit ernährt er sich relativ einseitig. Seine Einsamkeit treibt ihn dazu, sich immer mehr mit Baseball auseinanderzusetzen und somit verbringt er Tag für Tag mit Bier vor dem Fernseher und schaut sich die Spiele an. Als er immer wieder Gesichter in der Menge von verstorbenen Personen sieht, glaubt er zunächst, dass er sich dies nur einbilden würde, bzw. diese Menschen den Verstorbenen einfach nur ähnlich sehen, jedoch wird ihm nach und nach immer mehr bewusst und er erkennt, dass er selbst wohl nie der beste Mensch gewesen ist...

Der Verlauf der Geschichte wird einem trotz Fantasyelemente recht glaubwürdig erzählt, auch wenn ich finde, dass das Ende ein wenig zu dick aufgetragen wurde und stellenweise auch sehr vorhersehbar war. Dennoch haben es die beiden Autoren geschafft, dass ich trotz einiger kleiner Enttäuschungen das Buch bis zum Schluss genossen habe und es ein wenig schade fand, dass es nach nicht einmal sechszig Seiten schon vorbei war.

Das Cover ist gelungen und hat mich direkt angesprochen. Die Möwen und das angrenzende Stadion inklusive Flutlicht passen gut zur Geschichte und auch sonst wirkt alles recht stimmig. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich überzeugen, verrät bei den wenigen Seiten jedoch schon fast ein bisschen zu viel. Dennoch hat die gesamte Aufmachung des Buches einen kleinen Nachgeschmack, denn diese knapp 60 Seiten hätten nicht unbedingt als Hardcover erscheinen müssen. Somit wäre das Buch auch günstiger gewesen, denn 8 EUR bei so wenig Seiten ist schon ein wenig happig. Aber was macht man nicht alles für diesen Autor...

"Ein Gesicht in der Menge" hatte sicherlich viele gute Ansätze und konnte mich streckenweise ganz gut überzeugen, jedoch waren es für mich mal wieder viel zu viele Baseball-Elemente, was mich schon bei "Das Mädchen" arg gestört hat. Von daher ist die Geschichte zwar stellenweise wirklich spannend, aber nicht unbedingt ein ganz großer Kracher. Gut? Ja! Allerdings hätte ich auch nicht unbedingt etwas verpasst, wenn ich diese Kurzgeschichte nicht gelesen hätte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.