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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2023
Dauscher, Jörg

DUMONT #genausoschön in Bayern


ausgezeichnet

Es müssen nicht immer die Hotspots sein

Ein Reiseführer mit Ausflugstipps in Bayern - klingt auf den ersten Blick nicht neu und ziemlich unspektakulär, aber genau mit diesem Vorurteil räumt das kleine Büchlein schon nach wenigen Seiten auf und wischt alle Bedenken zur Seite.

Jörg Martin Dauscher zeigt nämlich, dass Bayern mehr zu bieten hat als die bekannten Hotspots und vollkommen überlaufenen Ausflugsziele und bietet mehr als hundert Inspirationen für Ausflugsalternativen, die unter dem blauweißen Himmel regelrecht auf neue Besucher;innen warten.

Es muss also nicht immer Schloss Neuschwanstein, Altmühltal und Olympiapark sein, sondern es lohnt sich, einmal die bereits bekannten Pfade zu verlassen und die Fachwerkromantik, spektakulären Ausblicke und verborgenen Schönheiten kennenzulernen, die bisher nur wenig touristische Aufmerksamkeit erhalten haben.

Der Reiseführer ist so konzipiert, dass das bekannte Ausflugsziel als Aufmacher dient und auf den Folgeseiten die Alternativen zum Vorschein kommen, die wirklich #genausoschön sind, wie ihre touristisch überrannten Pendants.

Statt Echo am Königsee Winterromantik am Alatsee bei Füssen - ich selbst habe schon bei winterlichen Temperaturen und ganz viel Schnee den See von seiner märchenhaften Seite kennenlernen dürfen. Bei einem Spaziergang durch den Winterwald waren plötzlich die Töne einer Panflöte zu vernehmen, die die Melodie von "My heart will go on" über den See getragen haben. Ein echter Gänsehautmoment, bei dem der Königsee definitiv einpacken kann :)

Wer die vollkommen überlaufene Zugspitze zwar nicht achtlos, aber dennoch links liegen lässt, wird mit einem ebenso atemberaubenden Blick vom Wächter des Allgäus, dem Grünten, belohnt und kann den Blick in die Ferne schweifen lassen. Es muss auch nicht immer der Skywalk in Scheidegg sein, denn die Erlebnisholzkugel in Steinberg am See erhebt sich wie ein überdimensionales Ufo aus den Baumwipfeln und zieht alle Blicke auf sich.

Das Buch ist eine spannende und sehr hilfreiche Ausflugslektüre, die viele Ah- und Oh-Momente für die Leser:innen bereit hält und unglaublich Lust auf die nächsten Ausflüge macht, um all die wunderbaren Tipps in die Tat umzusetzen.

Bewertung vom 09.02.2023
Eriksson, Kjell

Die Totenuhr / Ann Lindell Bd.9


gut

Es tickt leise die Uhr mit Tendenz zur Langeweile

Ann hat sich eigentlich vorgenommen, eine entspannte Auszeit auf Gräsö zu genießen. Doch daraus wird nichts. Statt Beine und Seele baumeln lassen, hängt Ann mitten in einem Fall, der mehr als rätselhaft ist. Das Verschwinden von Cecilia Karlsson wirft mehr Fragen auf, als es Antworten zu geben scheint, denn angeblich ist sie wieder auf der Bildfläche aufgetaucht. Ann kann nicht anders, als zu ermitteln und ahnt nicht, dass sie zu einer Schachfigur in einem bösen Spiel wird...


Ich habe mich vom Titel und vom Cover dazu verleiten lassen, dieses Buch zu lesen, denn beides verspricht Hochspannung, düstere Szenen und einen abwechslungsreichen, gut durchdachten Plot, der mich an die Seiten fesselt. Nun ja, was soll ich sagen - der Plot ist ganz gut angelegt, aber irgendwie doch nicht das, was ich mir erhofft habe.

Das Inselfeeling kommt sehr gut rüber und auch die Tatsache, dass es eben aus eben jenem Mikrokosmos kein Entkommen gibt, wenn es darum geht, die eigene Haut zu retten. Doch hier hätte wesentlich mehr Spannung und Nervenkitzel vorhanden sein können, um diese unterschwellige Bedrohung Seite für Seite noch mehr herauszukitzeln. Mit fehlt das Kribbeln in den Fingern, das ungute, brennende Gefühl im Nacken, wenn ich einer dauerhaften Bedrohung ausgesetzt bin.

Der Fall ist zwar der 9. Band einer Reihe, kann aber genau so gut für sich gelesen werden, da alles in sich abgeschlossen ist und nicht aufeinander aufbaut. So können auch neue Leser:innen sich von Anns Qualitäten als Ermittlerin überzeugen. Was mir allerdings komplett fehlt ist eine psychologische Grundspannung, die sich immer weiter hochschraubt, wenn es darum geht, die Lesenden zu eben jenen Schachfiguren im gut geplanten Vorhaben von Cecilia werden zu lassen. Der Autor lenkt mir zu mechanisch die Vorgehen in die richtige Richtung, sodass ich zwar beim Lesen alles in mir aufnehme, aber so richtig drin bin ich nie im Buch. Der Lesesog fehlt mir, um mich mit unverhohlener Neugier durch die Seiten zu peitschen.

Die Totenuhr tickt, aber nicht, weil mir die Zeit davon läuft, sondern sie schlägt leider eine Tendenz zur Langweile an, die sich langsam, aber beständig einschleicht und sich breit macht. Die behandelten Themen sind eher klassisch, bieten also nicht viele überraschenden Wendungen. Auch die Figuren können nicht ganz von sich überzeugen, denn sie wirken allesamt blass und ihnen fehlt das gewisse Etwas, im einen Adrenalinkick bei ihren Auftritten auszulösen. Lediglich Ann weiß von sich zu überzeugen und merzt über weite Strecken den ein oder anderen Schnitzer aus, der mich manchmal überlegen lässt, das Buch nur quer zu lesen.

Idee und Gestaltung des Buches gefallen mir sehr gut, jedoch ist die Umsetzung unteres Mittelfeld - neutrale 3 Sternchen

Bewertung vom 08.02.2023
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


ausgezeichnet

Das Leben ist eine Insel

Hans lebt mit seinen Eltern auf einer Insel - um ihn herum die Stille und Einsamkeit, die Schönheit von Flora und Fauna. Alles fühlt sich gut und richtig an, bis der Brief zur Einschulung diese wunderbare Welt in sich zusammen fallen lässt. Hans erlebt die gnadenlose Härte des Lebens außerhalb seiner Blase , denn er gehört einfach nirgendwo dazu. Er ist ein Alleingänger, ein Außenseiter und bekommt das immer und überall zu spüren. Der Wunsch nach seiner Insel wird geradezu übermächtig....

Das kleine Büchlein sieht auf den ersten Blick so unscheinbar, so harmlos aus und versteckt sich fast hinter seinem Cover, das beim Betrachten ein bisschen Inselromantik und Sehnsucht hervorruft. Doch schon nach wenigen Seiten ist klar, das hier ein sprachlich ausgefeilter Roman die Lesenden auf eine Reise mitnimmt, die nicht immer einfach ist und tiefe Spuren hinterlässt.

Hans steckt voller Einsamkeit, denn was Elternliebe, Fürsorge und Warmherzigkeit bedeuten, hat er nie kennengelernt. Es tut mir in der Seele weh zu lesen, wie überflüssig Hans in der Welt seiner Eltern ist und sich diese gleichmütige Kälte auf sein weiteres Leben überträgt und ihn dauerhaft begleitet. Die Handlung ist keinesfalls leichte Kost, sondern voller wehmütiger und trauriger Momente, die durch die Figur Hans fast schmerzhaft nachfühbar ausgelebt werden.

Der Autor ist ein Meister der metaphorischen Darstellung und erzeugt somit melancholische Stimmungsbilder, die eine Symbiose mit der Handlung eingehen. Die Leser:innen begleiten Hans auf seinem beschwerlichen Lebensweg und fühlen diese ungestillte Sehnsucht nach dem einzigen Halt, den er kennt - seine Insel.

Ähnlich wie die im Buch beschriebenen konzentrischen Kreise entfaltet dieses Buch erst nach und nach seine ganze Wucht, die in kleinen kreisenden Bewegungen die Lesenden regelrecht umgarnt. Ein leises Buch, das denn Stillen und Ungehörten in unserer Welt eine Stimme gibt. Denn oft begegnen wir sogenannten Außenseiter:innen, denen wir einen Stempel aufdrücken, aber nie ihre Lebens-/Leidensgeschichte hinterfragen, um sie besser zu verstehen.

Bewertung vom 06.02.2023
Zimmer, Renate

Entspannung erleben in der Kita


ausgezeichnet

Hilfreiche und praxisnahe Tipps

Das Adrenalin pumpt durch die kleinen Kinderkörper, der Lärmpegel ist enorm hoch und die Kinder sind total aufgekratzt. Doch wie gelingt es, Jungen und Mädchen genau in dieser Situation "abzuholen" und ihnen beim Cooldown die nötige Ruhe und Entspannung zu bieten, damit sie die Aufmerksamkeit nach innen richten, sich selbst und ihren Atem bewusst wahrnehmen, aber nicht schlafen.

Renate Zimmer beschreibt in ihrem praxisnahen Buch ganz viele wundervolle Spielideen, die den Bewegungsdrang der Kinder fördern und unterstützen und gleichzeitig die Aktivitäten so umgestalten, dass Erholung und Ruhe eintreten. Sie zeigt pädagogischen Fachkräften, wie sie sicher und einfallsreich die richtige Balance zwischen Spannung und Entspannung finden und die Kinder aktiv in beide Phasen miteinbeziehen.

Sternschnuppen und Schmetterlinge werden mit bunten Chiffontüchern zum Schweben gebracht, fliegende Ufos aus Bierdeckeln fliegen durch die Turnhalle und wenn der Wetterbericht Regen vorhersagt, tröpfelt dieser sachte mit den Fingerspitzen auf den Rücken der Kinder. Das Angebot an Entspannungsübungen ist vielfältig, auch wunderschöne Fantasiereisen gehören zum Repertoire, um hier nicht nur die Gedanken schweifen zu lassen.

Ein kleines Schatzkästchen mit wundervollen Tipps, die genau die richtige Mischung aus Actionspielen und Entspannung beinhaltet.

Bewertung vom 05.02.2023
Cantzler, Anja

Schätze finden statt Fehler suchen


ausgezeichnet

Es gibt immer einen Grund für das Verhalten eines Kindes

Manchmal passieren wie aus heiterem Himmel Situationen im KiTa-Alltag, die unweigerlich eine Eskalation zur Folge haben. Kinder sind ohne erkennbaren Grund wütend, schreien, verweigern jede Mitarbeit, sind abwesend oder zappelig. Mit ihrem Verhalten bringen sie pädagogische Fachkräfte an ihren Grenzen und es fällt schwer, die Situation zu entschärfen.

Dass aber hinter jedem vermeintlich "bösen" Verhalten auch eine Botschaft steckt geht oft unter bzw. wird gar nicht erst wahrgenommen. Anja Cantzler zeigt in ihrem Buch Möglichkeiten auf, welche Bedürfnisse der Kinder hinter ihrem herausfordernden Verhalten stecken und was sie damit zum Ausdruck bringen wollen.

So kann beispielsweise hinter eine Verweigerung ein Schutzmechanismus stecken, um einer drohenden Überforderung aus dem Weg zu gehen. Manchmal sind es aber eben kleine Konflikte notwendig, um die gesunde Entwicklung eines Kindes zu fördern, denn ein Konflikt stärkt Kinder darin, ihre eigene Meinung zu vertreten und für diese auch einzustehen. Jedes Verhalten eines Kindes hat also seinen Sinn und einen Ursprung, denn das Kind versucht durch die "störende" Aktion im Rahmen seiner Möglichkeiten eine Lösung zu finden, um sei Bedürfnis nach Ruhe, Weiterspielen, Anerkennung oder Bindung zu befriedigen.

Es geht also darum, die jeweilige Situation zu hinterfragen und wahrnehmende Beobachtungen zu reflektieren, um gemeinsam mit dem Kind auf die Suche nach den Gründen zu gehen, sich in das Kind hineinzufühlen und ihm genügend Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenzubringen, um gemeinsam etwas zu erreichen.

Das Buch ist eine sehr praxisnahe und einfühlsame Lektüre, die pädagogisches Fachpersonal sehr gut in der Thematik unterstützt und begleitet.

Bewertung vom 05.02.2023
Kieffer, Anja

Das große Glück in den kleinen Dingen


ausgezeichnet

Vom Glück der kleinen Dinge

Manchmal fehlt selbst Kindern der kleine Schubs, damit sich ihre kleine Welt wieder bunt und fröhlich anfühlt. So geht es auch Mila, die aus Langeweile schon ganz unglücklich ist und nichts mir sich anzufangen weiß. Doch als Ben plötzlich vor ihr steht und ihr zeigt, dass sie nur in sich hineinhören und fühlen muss, damit sich auch in den alltäglichen Dingen das Glück finden kann, verändert sich Mila und wird offen für all die kleinen Glücksmomente, die jeden Tag auf sie warten...

"Das große Glück in den kleinen Dingen" ist ein wunderschönes Kinderbuch, das mit kunterbunten Seiten und gelungenen Zeichnungen die Kinder direkt anspricht und sie an die Seite von Mila holt. Es fällt leicht, sich die Langeweile von Mila vorzustellen, denn jedes Kind ist schon einmal in einer solchen Situation gewesen.

Mit Ben sprüht Lebensfreude und Neugier auf das Leben aus den Seiten und er weiß ganz genau, wie er Mila und die keinen Zuhörenden an der Hand nehmen und ihnen die keine große Welt des Glücks zeigen kann. Dabei vermittelt er kindgerecht die Botschaft, dass jedes Kind das kleine Gück in sich trägt. Es geht nur darum, es immer wieder neu zu entdecken und aus dem Alltäglichen etwas Besonderes zu machen. Verpackt in eine simple Achtsamkeitsübung werden Sinneseindrücke, Geräusche und Gerüche in die Handlung mit eingebunden, die eine Faszination bei Kindern auslösen und sie so für die Geschichte empfänglicher machen.

Die bunten Blumen in Garten blühen nur für Mila, der Regen lässt seine magisch glitzernden Tropfen auf die Erde fallen, die wärmenden Sonnenstrahlen sorgen für ein wohliges Gefühl auf der Haut und Erinnerungen an ganz besondere Momente zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht.

Mit dieser Geschichte werden Kinder sensibilisiert, in sich hineinzuhorchen, ihre Gefühle zu benennen und bewusster durchs Leben zu gehen, um die eigentlich alltäglichen Dinge immer wieder neu zu entdecken und intensiver wahrzunehmen So wird aus den kleinen Dingen des Lebens Stück für Stück das ganz persönliche kleine große Glück.

Bewertung vom 04.02.2023
Nierlich, Claudia

Abenteuer im Babadu-Land


sehr gut

Bienenstarke Abenteuer verbunden mit aktuellen Themen

Bubu ist ein fleißiges Bienchen und doch unterscheidet er sich von allen anderen Bienen - ein Flügelchen ist zu kurz geraten und deswegen kann Bubu nicht fliegen. Freundin Admira geht mit ihm durch dick und dünn, wenn es darum geht, im Babadu-Land echte Abenteuer zu erleben. Und das Neueste wartet schon, denn eine geheimnisvolle Prophezeihung weckt die Neugier....


Tierisch starke Geschichte mit niedlichen Zeichnungen ermöglichen Kinder und Erwachsene eine Reise ins Babadu- Land. Die märchenhaft anmutenden Illustrationen entführen die Kinder direkt an die Schauplätze im Buch und lassen sie gemeinsam mit Bubu und Admira die aufregenden Abenteuer erleben. Claudia Nierlich erzählt aber nicht nur von der Flugschule, der Winterspinnenkönigin und einer geheimnisvollen grauen Nebelwolke, sondern sie lässt kindgerecht die Themen Achtsamkeit, Zusammenhalt, Freundschaft, Inklusion und die Folgen des Klimawandels mit in die Handlung einfließen.

Auch verdeutlicht sie, dass eine körperliche Beeinträchtigung kein Makel ist, sondern Jede/n einzigartig und liebenswert macht, auch wenn unsere Unterstützung notwendig ist. Denn nur gemeinsam kann man große Ziele erreichen und mit guten Freunden an der Seite geht sowie gleich alles viel besser.

Es ist eine aufregende Reise durch die Jahreszeiten, auch wenn hier und da mal die Interpunktion nicht ganz so stimmig ist und die ausgefallenen Fantasienamen nicht ganz so leicht über die Lippen gehen. Jungen und Mädchen im Grundschulalter lernen hier auf spielerische Art und Weise die Veränderungen im Jahreszeitenverlauf und ihre Bedeutung für die Natur kennen und werden für einen rücksichtsvollen Umgang mit Natur und Umwelt sensibilisiert. Eine schöne Idee, die nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr lehrreich ist.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2023
Käßmann, Lea

Der kleine Waschbär feiert Ostern


ausgezeichnet

Hier bringt der Osterhase nicht nur bunte Eier, sondern auch die christliche Botschaft

Gerade noch hat der kleine Waschbär tief und fest geschlafen, da steht auch schon die nächste große Aufgabe an. Er soll nämlich dem Osterhasen helfen, all die vielen bunten Eier im Wald zu verstecken. Als der Waschbär wissen möchte, warum das Fest im Frühling Ostern heißt und wieso es bunte Eier gibt, findet die Eule eine wunderschöne Erklärung...


Für Eltern und Großeltern, die ihre Kinder im christlichen Glauben erziehen möchte, ist dieses zauberhaft illustrierte Kinderbuch eine wunderschöne Gelegenheit, ihrem Nachwuchs die Botschaft hinter dem Osterfest kindgerecht zu vermitteln. Margot Käßmann spricht durch die weise Eule und den vorwitzigen Osterhasen und erklärt Jungen und Mädchen ab zwei Jahren die Ostergeschichte in ganz einfachen und verständliche Worten.

Das stabile Pappbilderbuch ist großformatig und robust, sodass auch kleine Kinderhände das Buch gut halten und umblättern können. Die liebevollen und fröhlich bunten Zeichnungen können auch als österliches Wimmelbild eingesetzt werden, um die vielen Ostereier zu suchen und die vielen liebevollen Details zu entdecken, die Jana Walczyk in den Seiten versteckt hat.

Das Buch ist so konzipiert, dass sich die hoffnungsvolle christliche Botschaft mit ansteckender Lebensfreude und einer wirklich niedlichen Geschichte verbindet und somit Kinder sanft an den christlichen Glauben heranführt.

Bewertung vom 04.02.2023
Käßmann, Margot

Wie Gott die Welt erschuf / Biblische Geschichten für Kinder Bd.8


ausgezeichnet

Vom Geheimnis der Schöpfung

Margot Käßmann erzählt Kindern ab 5 Jahren von den Geheimnissen der Schöpfung, von den Gedanken, die Gott beschäftigt haben, als er unseren wunderbaren Planeten erschaffen hat. Sie lädt Kinder und Erwachsene dazu ein, gemeinsam in diesem wunderschön illustrierten Bilderbuch auf Entdeckungsreise zu gehen. Sie begibt sich dabei mit den Jungen und Mädchen auf Augenhöhe, um ihnen aus diesem Blickwinkel von Gottes Ideen zu erzählen, von seinem Tagwerk zu berichten und das sein zündender Funke der Beginn von allem gewesen ist, was uns heute umgibt.

Dabei erklärt sich alters- und kindgerecht, wie Licht und Meere entstanden sind, sich Landschaften, Tiere und Pflanzen entwickelt haben und der Mensch nach Gotte Vorstellung erschaffen worden ist, um die Erde zu bevölkern. In liebevollen Worten erläutert Margot Käßmann den Schöpfungsplan, verpackt die christliche Botschaft in eine warmherzige Enkel-Opa-Beziehung, lässt schon die Kleinsten in sich hineinhorchen und sensibilisiert sie für einen achtsamen und und verantwortungsvollen Umgang mit unserem Planeten.

Ein kunterbuntes Kinderbuch, das die kindlichen Fragen nach dem Anfang der Menschheit beantwortet und Eltern/Großeltern die Möglichkeit bietet, Kindern die christlichen Werte anschaulich und nachvollziehbar zu vermitteln.

Bewertung vom 02.02.2023
Prammer, Theresa

Lockvogel


sehr gut

Spannung zwischen Intrigen und Enttäuschungen

Toni steht vor dem Scherbenhaufen, der mal ihre Beziehung gewesen ist.Mit nichts als ein paar Cent in der Tasche und einem gebrochenen Herzen macht sich sich auf den Weg zu Edgar Brehm, der als Privatdetektiv seine Fühler ausstrecken und Tonis Ex ausfindig machen soll. Brehm, der sich mehr schlecht als recht über Wasser hält, sieht sich plötzlich zwei Aufträgen gegenüber, denn außer Toni findet ausgerechnet die Frau von Starregisseur Steiner den Weg in seine Detektei. Ein geheimes Tagebuch sorgt für Wirbel und Brehm kann nicht anders, als Toni mit in die Ermittlungen einzubeziehen. Ob das wirklich ein so kluger Schachzug gewesen ist ?

Zu Beginn meiner Rezension muss ich das außergewöhnliche Design des Buches loben, denn mit den abgerundeten Ecken sticht es aus der breiten Masse der Krimis hervor und kann durchaus als angedeuteter Backstein hervorgehen. Was aber nicht gleichbedeutend mit schwerer Kost oder einer erschlagenden Handlung zu sehen ist - im Gegenteil.

Theresa Prammer weiß nämlich geschickt die #MeToo-Thematik mit einer vielschichtigen Handlung zu verweben und strickt dadurch einen Krimi, der sich mehr als sehen lassen kann. Die Figuren Toni und Brehm sind so herrlich unkonventionell, ja fast schon erfrischend anders, sodass ich ihnen gerne folge und sie auf ihre Ermittlungen begleite. Sie passen in keine gängige Schablone und genau das mag ich, wenn ich Bücher lese. Frische Ideen, Figuren mit Ecken und Kanten und eine Handlung, die das Böse im Menschen zum Vorschein bringt.

Dabei gelingt es Prammer, die schillernde Doppelmoral der Bussi-Bussi-Gesellschaft und des Filmgeschäfts für ihre Leser:innen zugänglich zu machen und ihnen zu zeigen, dass hinter der glitzernden Fassade meist ein dunkles Geheimnis lauert. Die Handlung schraubt sich langsam aber sicher im Spannungsbogen hoch, ist mit vielen Intrigen, Lügen und Enttäuschungen gespickt, die auch die Leser:innen manchmal aufs Glatteis führen. Manche Charaktere führen sogar die Lesenden hinters Licht und können sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.

Bis zum zweiten Drittel gelingt es der Autorin, Spannung, Charaktere und Handlung im Gleichklang zu halten, sodass eine gewisse Neugier auf die Verlauf der Geschichte mit jeder Seite erhalten bleibt. Doch mit Beginn des letzten Drittels geht von diesem Sog leider etwas verloren, sodass die Spannung abflaut und gerade Toni mir manchmal etwas zu unbedarft erscheint. Die Auflösung des Falles kommt für mich zu abrupt und hätte gerne etwas dramatischer, größer und schillernder (ganz der Thematik geschuldet) ausfallen dürfen.

Trotz dieser Kritikpunkte habe ich den Krimi sehr, sehr gerne gelesen, denn Prammer spannt nicht nur Toni als Lockvogel ein, sondern lässt íhre Leserschaft eben zu selbigen werden, damit sie, ähnlich wie bei einer Marionette, die Fäden in den Händen halten und mit der An- & Entspannung beim Lesen spielen kann.