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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 640 Bewertungen
Bewertung vom 25.06.2016
Düblin, Michael

Der kalte Saphir


gut

Wir befinden uns in Griechenland, Kastro, im Sommer 2015. Jule Sommer ist eine gute und bekannte Musikreporterin beim Trend-Magazin „Schall“. Sie hat nach vielen Anläufen endlich einen Interviewtermin mit Sebastian Winter bekommen. Winter zog vor 34 Jahren nach Griechenland. In Berlin war er der Tontechniker der berühmten deutschen Rockband „Klarstein“. Nun ist er Ende 50 und lebt abgeschottet in Griechenland. Die Band hatte sich aufgrund eines tragischen Mordfalls aufgelöst. Jule möchte nun erfahren, was in Berlin in der Villa, die seitdem „Kommune des Schreckens“ genannt wird, geschehen ist. Und wer Jerome ermordet hat. Winter beginnt zu erzählen. Und hier tritt der Leser ebenfalls in die Vergangenheit ein. „Klarstein bestand aus Jerome, Zed, Herb, Sven und dem Tontechniker Sebastian. Sebastian Winter suchte Mieter für die Wohnungen in seinem Haus. So traf er auf Jerome, der eine Band gründen wollte. Seiner Vorstellung nach sollten alle Bandmitglieder in diesem Haus wohnen. Was Jerome möchte, geschieht auch! So war „Klarstein“, gegründet. Benannt wurde die Band nach einem Ring der mit einem Saphir besetzt ist, welchen Jerome Zed schenkte.
Michael Düblin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, auch ohne große Spannung fliegt man über die Seiten. Der Roman liest sich wie eine Biografie von Sebastian Winter. Im Endeffekt ist es dies ja auch. Es wird die Bandgeschichte von „Klarstein“ erzählt. Und zwar indem zwischen der Gegenwart und mehreren Etappen in der Vergangenheit gewechselt wird. Dies ist stellenweise etwas verwirrend und man muss zweimal überlegen, wo beziehungsweise „wann“ man sich gerade befindet. Im gesamten Buch kommt kaum Spannung auf. Wäre nicht bis zum Ende die offene Frage, wer Jerome umgebracht hat, wäre es eher eine recht trockene Erzählung. Dennoch fand ich es zu keiner Zeit langweilig.

Bewertung vom 24.06.2016
Giordano, Mario

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen / Tante Poldi Bd.1


ausgezeichnet

Bei der Protagonistin handelt es sich um Isolde Oberreiter, die von allen nur Poldi genannt wird. In früheren Jahren war sie Kostümbildnerin, wodurch sie auch ihren mittlerweile verstorbenen Mann Giuseppe, genannt Peppe, kennenlernte. Markant an Tante Poldi ist, dass sie immer eine gewaltige schwarze Perücke trägt. Was sie wohl darunter versteckt? Die wohlproportionierte Tante Poldi zog an ihrem sechzigsten Geburtstag aus Bayern nach Sizilien, genauer nach Torre Archirafi in die Via Baronessa 29. Ihr Plan war es, sich, während sie aufs Meer schaut, tot zu saufen. Da es selten so kommt wie man möchte, lebt Tante Poldi noch. Gott sei Dank! Denn Anfang August verschwindet der hübsche und blutjunge Valentino Candela. Valentinos Spur verliert sich in Femminamorta. Einer wunderschönen alten Landvilla aus dem 18. Jahrhundert. Poldi findet ihn einige Tage später am Strand. Ermordet! War es die Mafia?? Da sich keiner so richtig um die Ermittlungen kümmert, macht dies nun Tante Poldi! Poldis Vater, Georg, war Hauptkommissar bei der Kripo Augsburg, genauer bei der Mordkommission. Daher wohl Poldis Gespür für Verbrechen. Während ihren Ermittlungen trifft Poldi immer wieder auf Kommissar Vito Montana, der die polizeilichen Ermittlungen leitet. Die beiden kommen sich immer wieder in die Haare, doch sie merken, dass sie zusammen weiterkommen.

Dieser Roman ist als Erzählung geschrieben. Poldi erzählt ihrem Neffen aus Deutschland, der zeitweise bei ihr wohnt, um einen Roman zu schreiben, was sie im Sommer erlebt hat. Poldis Erzählungen werden allerdings so beschrieben, als würden sie gerade erst geschehen. Das ganze Buch hindurch ist die Geschichte lustig und unterhaltsam, stellenweise auch spannend. Herrlich sind vor allem die bayerischen Zwischenrufe und Bemerkungen von Tante Poldi. Das Buch lässt sich ohne Unterbrechung durchlesen und man vergisst beim Lesen die Zeit! Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Ich würde am liebsten gleich mit dem zweiten Teil weiter lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2016
Savage, Sam

Firmin


weniger gut

„Firmin – ein Rattenleben“ ist ein Roman über eine belesene Ratte. Firmin lebt in den USA, genauer im Boston der 60er Jahre in einer Buchhandlung. Vor lauter Hunger knabbert er ein Buch nach dem anderen an. Bis Firmin eines Tages bemerkt, dass auf dem Papier etwas steht. Von da an verschlingt er Bücher auf eine andere Art und Weise – er liest sie. Und beginnt die Welt der Menschen zu lieben, denn die haben alles, was ein Rattenleben nicht zu bieten hat. Um tiefer in die spannende Welt der Menschen eintauchen zu können sucht Firmin den näheren Kontakt zu Buchhändler Norman. Ob das gut geht?!

Es handelt sich um eine lustige Geschichte. Das Cover des Buches (List Verlag) finde ich genial. Es hat die Farbe und Schattierung von altem Papier und am Rand ist es angebissen, wie von einer Ratte. Darunter scheint, dann das rot der ersten Seite durch.

Bewertung vom 21.06.2016
Hennig, Tessa

Elli gibt den Löffel ab


gut

Elli, die eigentlich Eleonore heißt, ist sechzig Jahre alt, ihr Mann ist tot und ihre Geldeinnahmequelle – eine Videothek – ist dem Ruin nahe. Doch dann wendet sich das Blatt und es sieht rosig aus für Elli. Sie hat eine kleine Pension auf Capri geerbt. Es ist keine unbekannte Pension: hier hat sie schon als Kind Urlaub gemacht. Doch wer vererbt ihr nun dieses Haus? Doch kaum auf Capri angekommen, der nächste Tiefschlag. Elli erblickt ihre Schwester Dorothea. Die beide sind nicht gerade ein Herz und eine Seele. Da beide es auf die schöne Pension abgesehen haben ist Streit vorprogrammiert. Allerdings artet dieser ziemlich aus. Und was passiert noch mit Heinz, den Elli auf der Fahrt nach Italien kennen gelernt hat? Als i-Tüpfelchen taucht dann auch noch Dorotheas Tochter Anja auf. Und es kommt zusätzlich zum Schwesternstreit auch noch zu einem Mutter-Tochter-Streit. Und was hat es eigentlich mit dem Titel auf sich? Nachlesen lohnt sich!

Ich finde die Bücher von Tessa Henning immer sehr lustig, witzig und unterhaltsam, so wie auch dieses. Es eignet sich hervorragend als leichte Lektüre zwischendurch, zum Beispiel im Urlaub oder für die Bahnfahrt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2016
Beckerhoff, Florian

Frau Ella


gut

Frau Ella ist 87 Jahre alt, als sie am Auge operiert werden soll. Im Krankenhaus soll sie sich mit Sascha, der viel jünger ist – nämlich erst 30 – das Zimmer teilen. Dieser hilft ihr nach seiner eigenen Augen-OP aus dem Krankenhaus zu fliehen, da Frau Ella sich nicht operieren lassen möchte. Sascha bietet ihr an für eine Nacht bei ihm bleiben zu dürfen. Doch da hat er die Rechnung ohne seine Freunde Klaus und Ute, sowie ohne Frau Ella gemacht. Völlig unerwartet entwickelt sich aus dieser „Flucht“ eine Freundschaft. Die ungewöhnlicher kaum sein könnte und wodurch Frau Ella endlich wieder aufblüht.

Dieses Buch zeigt, dass die Unterschiede zwischen Alt und Jung gar nicht so groß sind und, dass beide sehr gut miteinander harmonieren können. Bei „Frau Ella“ handelt es sich um ein lustiges und unterhaltendes Buch. Zu diesem Buch gibt es auch einen gleichnamigen Film mit Matthias Schweighöfer und Ruth Maria Kubitschek in den Hauptrollen. Ich finde dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Buch auch besser sein kann als der Film. Zumindest ist das meine Meinung.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2016
Jonuleit, Anja

Herbstvergessene


ausgezeichnet

Maja Sternberg erhält von der Polizei die Nachricht, dass ihre Mutter, Lilli, tot ist. Es soll sich um Selbstmord handeln. Das kann sich Maja nicht vorstellen, obwohl sie seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter hatte. Als Maja in Wien in der Wohnung ihrer Mutter ankommt, macht sie eine Entdeckung – die Geburtsurkunde ihrer Mutter. Lilli wurde in Hohehorst, einem Lebensborn-Heim, geboren. Der Vater gilt als unbekannt. Als Maja dann auch noch ein Foto in die Hände fällt, welches ihre Großmutter Charlotte, mit einem unbekannten Kind auf dem Arm, zeigt, beginnt Maja sich auf die Suche nach der Wahrheit. Was passierte in Hohehorst? Und wer ist dieses Kleinkind auf dem Foto? Maja ahnt nicht welche großes Familiengeheimnis sie lüften wird!

Der Roman war sehr spannend und man konnte mit den einzelnen Charakteren mitfühlen. Es wird einerseits in der Gegenwartsform geschrieben, einiges findet allerdings auch direkt in der Vergangenheit statt, sodass der Leser das Gefühl direkt dabei zu sein. Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2016
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


gut

Hierbei handelt es sich um den vierten und letzten Teil der Bis(s)-Reihe. Es geht um Isabella „Bella“ Swan, die sich in den Vampir Edward Cullen verliebt. Im letzten Band ist es nun endlich soweit und Bella und Edward heiraten. Gekrönt wird das Ganze durch die kleine gemeinsame Tochter Renesmee und die Verwandlung von Bella in einen Vampir.
Für Fans der „Twilight“-Saga ist es natürlich ein Muss. Ich selbst bin dem „Wahn“ zwar nicht verfallen und auch kein großer Fantasy-Fan, dennoch habe ich alle vier Bände gelesen und war zufrieden. Ich finde, dass die Bücher sehr angenehm zu lesen sind und letztendlich auch gut sind. Es handelt sich um eine gute leichte Lektüre. Auch für Nicht-Fantasy-Fans kann es unterhaltsam sein, diese Bücher zu lesen. Leserlich wird man jedenfalls nicht überfordert.

Bewertung vom 20.06.2016
Gesthuysen, Anne

Wir sind doch Schwestern


ausgezeichnet

Bei „Wir sind doch Schwestern“ handelt es sich um das Portrait dreier Frauen. Es ist eine Zeitreise in welcher einige Familiengeheimnisse aufgedeckt werden. Der Leser taucht in berührende Lebensgeschichten ein und lernt den Tellemannshof und vor allem die drei Schwestern von vielen Seiten kennen. Es beginnt mit dem 100. Geburtstag von Gertrud. Gertrud möchte diesen mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Paula und dem Nesthäkchen Katty, 84, feiern. Dazu treffen sie sich bei Katty auf dem Tellemannshof. Während die Festlichkeiten vorbreitet werden startet der Leser zu einer Reise in die Vergangenheit. Wobei die Lebensgeschichten der drei Schwestern aufgedeckt werden. Auch die Schwestern lernen noch andere Seiten und kleine beziehungsweise größere Geheimnisse ihrer Schwestern kennen. Nebenbei lernt der Leser auch noch etwas über das Weltgeschehen der einzelnen Epochen. Der Roman ist in verschiedene Kapitel aufgeteilt, welche teilweise in der Vergangenheit und manche in der Gegenwart spielen. So erlebt der Leser die Vergangenheit sozusagen „live“ mit. Ich kann diesen Roman wärmstens empfehlen. Es ist sehr interessant, spannend und auch berührend mit den drei Schwestern durch die letzten 100 Jahre zu wandern!

Bewertung vom 20.06.2016
Weiner, Christine

Drei Frauen im R4


sehr gut

Nele, Trudi und Renate sind seit Jahrzehnten beste Freundinnen. Zu ihrem gemeinsamen fünfzigsten Geburtstagsfest bekommen sie von Anna und Sarah, den Töchtern von Nele und Renate, die 1982 verpasste Reise nach Italien geschenkt. Allerdings keine „normale“ Reise, sondern eine originalgetreue 1982 Reise! Das heißt: ein rostroter R4, keine Handys oder andere neumodischen Hilfsmittel, die Kleidung von damals, keine Hotels und kein Essen gehen. Und Trudi ist sich sicher: das wird ein Horrortrip! Nele und Renate hingegen freuen sich wie kleine Kinder und sind davon überzeugt, dass es super wird. Nach stundenlanger Packerei geht es endlich los Richtung Italien. Eine halbe Stunde nach Abfahrt kommen sie in Weißenburg, Frankreich, an hier treffen sie Marco, der locker zwanzig Jahre jünger ist. Renate und er bandeln an und so verschiebt sich die Weiterfahrt auf den nächsten Tag. Außerdem sind die drei nun zu viert unterwegs. Und zwar Richtung Dolomiten. Dies ändert sich aber wieder schnell und es zeigt sich, dass die gesamte Reise von Chaos und Planänderungen gekennzeichnet sein wird.

Am Anfang werden die Hauptcharaktere durch Rückblicke kurz vorgestellt und dann beginnt die große Reise, welche, wie auch das ganze Buch, mit sehr viel Witz ausgestattet ist. Zu keiner Zeit ist der Leser gelangweilt und trotz Witz gibt es auch nachdenkliche Momente. Nett sind auch die kleinen Bildchen, die immer wieder auftauchen. Es handelt sich bei „Drei Frauen im R4“ um eine super Sommer-/Urlaubslektüre, welche auch beim Lesen Lust auf Urlaub macht.

Bewertung vom 18.06.2016
Busch, Petra

Das Lächeln des Bösen


gut

Der Thriller beginnt, indem beschrieben wird, wie eine Frau, die gerade Mutter geworden ist, sich mit einem unbekannten Mann in einem abgelegenen Haus trifft. Diese Frau nimmt Betäubungs- oder Schmerzmittel, während der Mann ihr ein Auge aussticht und sie auf die nahegelegenen Schienen legt. Sie wird von einem Zug überrollt.
Markus Ohmer wird in 24 Tagen, an seinem 50. Geburtstag sterben, durch aktive Sterbehilfe in der Schweiz. Nina Bach, welche wohl als Prostituierte für ältere oder kranke Menschen arbeitet, wird ihn an diesem Tag begleiten. Während Nina bei Markus Ohmer ist, ruft ihre Schwester Frauke an. Frauke ist Chirurgin und hat seit dreizehn Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester gehabt. Nina legt, sobald sie weiß wer dran ist, auf. Nun wird Frauke Bach tot aufgefunden. Sie liegt verblutet in der Badewanne und ihr Unterarm ist enthäutet. Der Rechtsmediziner Emil Koswig untersucht sie. Seine Frau hat sich vor einem Jahr ebenfalls das Leben genommen. Bei ihr handelt es sich um die eingangs erwähnte Frau.
Nina kann sich nicht vorstellen, dass ihre Schwester einen Suizid begangen hat. Da die Polizei die Ermittlungen eingestellt hat, geht sie der Sache nun selbst nach.

Bei „Das Lächeln des Bösen“ handelt es sich um einen guten und spannenden Thriller. Man erahnt zwar relativ schnell, wer der Täter ist, die Hintergründe der Taten bleiben allerdings lange im Verborgenen. Anfangs ist es sehr verwirrend, und man benötigt einige Seiten um sich zurecht zu finden und zu verstehen, wer wer ist und was geschehen ist. Stellenweise finde ich die Beschreibungen zu genug und somit etwas ekelig. Aber sowas möchte man ja gerne haben, wenn man einen Thriller liest. Ich kann das Buch weiterempfehlen – es lohnt sich.