Benutzer
Benutzername: 
hapedah

Bewertungen

Insgesamt 736 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2020
Higginson, Rachel

The Problem With Him / Opposites Attract Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die ehrgeizige Kaya Swift arbeitet als Sous-Chefin in der Restaurantküche des Lilou. Den Posten als Küchenchef, den sie glaubt verdient zu haben, hat Wyatt Shaw erhalten, der von seinem Vorgänger dafür empfohlen wurde. Wyatt muss beweisen, dass er die großen Fußstapfen, die Kilian hinterlassen hat, ausfüllen kann und steht dadurch unter großem Druck. Im Alltag geraten die beiden Sturköpfe immer wieder aneinander, erst nach und nach wird Kaya klar, dass die Funden, die zwischen ihr und Wyatt sprühen, nicht nur mit Wut zu tun haben - ihr Chef ist genau der Typ Mann, der Kaya gefällt. Doch kann sie mit jemandem glücklich werden, mit dem sie jeden Tag so heftig streitet?

"The Problem With Him" ist der dritte Band von Rachel Higginsons Opposites-Attract-Serie. Für mich war es das erste Buch der Autorin und auch ohne die Vorgängerbände zu kennen, habe ich mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt. Kaya und Wyatt sind sympathische Protagonisten, die sehr lebendig beschrieben wurden, so dass ich schnell das Gefühl hatte, die beiden gut zu kennen. Auch der Schreibstil hat mir gefallen, die Geschichte habe ich gerne gelesen und kann sie mit gutem Gewissen weiter empfehlen. Am Rand der Erzählung tauchen auch die Figuren der beiden vorangegangenen Romane auf, was Freunde der Reihe sicher freuen wird.

Fazit: Die romantische Geschichte bezaubert durch sympathische Figuren und einen angenehmen Schreibstil. Sie ist in sich abgeschlossen und man kann sie gut lesen, auch ohne die Vorgängerbände zu kennen.

Bewertung vom 26.02.2020
Filipenko, Sasha

Rote Kreuze


ausgezeichnet

Gegen das Vergessen

Als Alexander kurz nach dem Bezug seiner neuen Wohnung in Minsk ein rotes Kreuz an der Tür findet, glaubt er an Vandalismus. Doch seine Nachbarin, die über neunzig Jahre alte Tatjana erklärt ihm, dass sie unter Alzheimer leidet und die Kreuze gemalt habe, um sich an den Weg zu ihrer eigenen Wohnung zu erinnern. Weil Tatjana den jungen Mann in ihre Wohnung bittet und ihm ein Gespräch aufdrängt, empfindet er sie zunächst als aufdringlich und lästig, dabei hat er dennoch genügend Manieren, um Tatjana trotz seiner Erschöpfung zu folgen und zuzuhören. Mit dem Beginn ihrer Lebensgeschichte gelingt es der alten Dame dann endlich, Alexanders Interesse zu wecken und so erfährt er von ihrem Leben während der Stalin-Ära. 1910 in England geboren, zieht sie bereits im Kindesalter mit dem Vater nach Russland, denn dieser glaubt, dass in seiner alten Heimat eine glorreiche Zukunft liegt. In jungen Jahren ist Tatjana noch in vielen Ländern unterwegs, doch mit dem Tod des Vaters kehrt sie nach Moskau zurück. Mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges ändert sich ihr Leben radikal, ihr Ehemann wird an die Front einberufen und Tatjana bleibt mit der kleinen Tochter zurück.
Da sie über gute Sprachkenntnisse verfügt, wird die junge Mutter aufgefordert, für den NKID, das spätere Außenministerium, zu arbeiten. Dabei wird sie mit der alltäglichen Grausamkeit des Krieges konfrontiert, zum Beispiel geht ein Dokument durch ihre Hände, das besagt, dass ein guter Soldat nicht in Gefangenschaft gerät, somit seien alle Kriegsgefangenen als Verräter und Deserteure zu behandeln, ebenso deren Angehörige. Unzählige Briefe und Telegramme vom internationalen roten Kreuz muss Tatjana übersetzen, keiner der Vorschläge zur humanitären Unterstützung russischer Kriegesgefangener wird jemals beantwortet. Als sie auf einer Liste der im Ausland gefangenen russichen Soldaten den name ihres Mannes entdeckt, fürchtet die junge Mutter um sich selbst und ihre Tochter, deshalb lässt sie in der Übersetzung den Namen verschwinden und schreibt dafür den eines Mithäftlings doppelt auf. Die folgenden Jahre lebt Tatjana in ständiger Angst vor einer Verhaftung, doch erst nach Ende des Krieges, im Juli 1945 wird sie abgeholt und muss von da an das Grauen des Gulags erleben....
Mit "Rote Kreuze" hat der weissrussische Autor Sasha Filipenko einen eindringlichen Roman geschaffen, der sich mit einem düsteren Kapitel der russischen Geschichte befasst. Dabei lässt er das Grauen während der Zeit des Stalinismus auf bedrückende Weise lebendig werden, an Tatjanas Seite erlebt der Leser die finstere Vergangenheit mit. Wie Alexander wollte auch ich beim Lesen immer mehr von ihrem Leben und dem damit verknüpften geschichtlichen Hintergund erfahren, die Erzählung hatte mich schnell gepackt und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Nachdenklich bin ich nach dem Ende der Lektüre zurück geblieben, Sasha Filipenkos Botschaft ist deutlich. In einem Interwiew auf den letzen Buchseiten sagt er: "Der Staat tut alles, damit die Menschen die Grausamkeiten des Sowjetregimes vergessen und unsere Aufgabe ist es, das nicht zuzulassen." Dem beeindruckenden Roman gebe ich eine unbedingte Leseempfehlung.
Fazit: Eindringlich vermittelt der Autor ein wichtiges Thema, an Tatjanas Seite erlebt der Leser die düstere Geschichte Russlands hautnah mit. Der fesselnde Schreibstil lässt den Leser schnell durch die 280 Seiten gleiten und lässt ihn nachdenklich zurück.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2020
Jungwirth, Anne-Marie

Broken Dreams / Only by Chance Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem Tyriq fünf Jahre im Gefängnis verbracht hat, möchte er sein Leben ändern. Schon hinter Gittern hat er sich von seiner alten Gang los gesagt, nun ist er auf dem Weg, sich für einen Job neu einzukleiden. Vor dem Einkaufszentrum findet Tyriq die gut gefüllte Geldbörse der Innenarchitektin Avery und nimmt Kontakt mit ihr auf - anstatt eines Finderlohns bittet er sie spontan um ein Date. Zwischen der unkonventionellen Avery und dem geläuterten Häftling knistert es gewaltig und schon bald sind die beiden ein Paar. Doch immer wieder stolpert Tyriq über seine Vergangenheit, wird es dem Liebespaar gelingen, das Alles hinter sich zu lassen, damit sie gemeinsam durchstarten können?

"Broken Dreams" ist das erste Buch, das ich von Anne-Marie Jungwirth gelesen habe und es hat mich gut unterhalten. Avery ist eine sympathische Figur, die ich sofort gemocht habe. Tyriq wirkte auf mich manchmal zu gut um wahr zu sein, wer aufgrund seiner Vergangenheit als Gangmitglied und durch den Gefängnisaufenthalt einen Bad Boy erwartet, der wird enttäuscht werden - der Mann ist ein Softie. Nett ja, er hat mir auch gefallen, doch wenn er sinngemäß äußert: "Früher habe ich Frauen anders behandelt, aber bei Avery will ich alles richtig machen" - dann kann ich ihm einfach nicht glauben, dass er mal so furchtbar war. Auf jeden Fall war es eine angenehme Geschichte, deren Schreibstil für ein schönes Leseerlebnis gesorgt hat.

Fazit: Eine angenehme Liebesgeschichte, die beim Lesen Entspannung vermittelt, lediglich das Ende war überraschend und brachte eine schnellere Gangart mit sich.

Bewertung vom 24.02.2020
Butler, Nickolas

Ein wenig Glaube


ausgezeichnet

Berührende Geschichte über Glaube und Familie
Lyle Hovde und seine Frau Peg sind überglücklich, dass ihre Adoptivtochter Shiloh mit ihrem Sohn Isaac zu ihnen gezogen ist. Der kleine Junge genießt das Leben bei den Großeltern, doch seine Mutter hat sich einer Glaubensgemeinschaft angeschlossen, die Lyle und Peg schon beim ersten Gottesdienst suspekt ist. Der charismatische Prediger Steven zieht die Gemeinde in seinen Bann, und bald ist Shiloh mit ihm verlobt und zieht mit Isaac und Steven in ein kleines Haus, das näher am Zentrum der Gemeinde liegt, als ihr Elternhaus.
Lyle, der seinen Glauben schon vor vielen Jahren verloren hat, als sein kleiner Sohn im Alter von wenigen Monaten gestorben ist, sieht in Shilohs fanatischer Gemeinschaft eine Gefahr für Isaac, der in der Gemeinde als Heiler gilt. Die Situation eskaliert, als Shiloh und Steven ein paar Tage verreist sind und Isaac bei seinen Großeltern bleibt. Als die Hovdes bemerken, dass der Junge krank ist, bringen sie ihn schnellstmöglich ins Krankenhaus, wo Isaac ein bisher unbehandelter Diabetes diagnostiziert wird. Doch Shiloh ist außer sich, dass ihre Eltern das Kind eingeliefert haben, sie lehnt klassische Medizin ab und ist davon überzeugt, dass Isaac durch Beten gesund werden kann. Nach ihrer Überzeugung ist Lyles Unglaube der Auslöser für Isaacs Krankheit und sie verbietet ihm den Kontakt zu ihrem Sohn.
Langsam und vorsichtig versucht Lyle, das Verhältnis zu seiner Tochter wieder zu verbessern, dafür setzt er sich intensiv mit dem Glauben auseinander. Doch als er und Peg von anderen Gemeindemitgliedern erfahren, in welch großer Gefahr ihr Enkel schwebt, muss Lyle eine folgenschwere Entscheidung treffen.
"Ein wenig Glaube" ist das erste Buch, das ich von Nickolas Butler gelesen habe und es hat mich sehr beeindruckt. Einfühlsam schildert der Autor die emotionale Zerissenheit des Großvaters, seine Liebe gilt der Tochter genau so sehr wie dem Enkelsohn, doch er sieht auch, dass Shilohs Handeln dem kleinen Isaac schaden kann. Der Schauplatz im mittleren Westen der USA ist so anschaulich beschrieben, dass ich beim Lesen ganz in die Geschichte eingetaucht bin und mit Lyle gegrübelt, gezweifelt und gefürchtet habe. Intensiv setzt sich Lyle im Lauf der Handlung mit seinem eigenen Glauben auseinander, in seinem Bestreben den richtigen Weg für sich und seine Familie zu finden. Der eindringliche Schreibstil hat die Erzählung und die Figuren darin für mich lebendig werden lassen. Dass der Roman auf einer wahren Begebenheit beruht, hat mich dabei sehr erschüttert.
Fazit: Nickolas Butler beschreibt in seinem Buch Ereignisse, die in den USA schon in hunderten Fällen traurige Realität sind. Dabei lässt er den Leser tief in die Gefühlswelt des von Zweifeln geplagten Großvaters eintauchen, der in Interesse des geliebten Enkelsohnes eine schwere Entscheidung treffen muss.

Bewertung vom 24.02.2020
Burns, Anna

Milchmann


sehr gut

Die junge Frau, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, lebt ihr Leben in geregelten Bahnen, sie hat ihre Arbeit, ihren Vielleicht-Freund und am Wichtigsten für sie: ihre Bücher. Oft läuft sie durch die Straßen und liest dabei, immer ein Buch aus dem neunzehnten Jahrhundert, denn das zwanzigste Jahrhundert gefällt ihr nicht. Bis

Fazit: Anna Burns schildert die Ereignisse um die namenlose junge Frau in einzigartigem Schreibstil, der nicht immer leicht zu lesen ist. Mit alltäglichen, beiläufig berichteten Begebenheiten wird die Grausamkeit des Nordirlandkonfliktes aufgezeigt, auch die Geschichte der Protagonistin und die zunächst subtile Bedrohung, die vom Milchmann ausgeht, wird mit der jugendlichen Naivität der jungen Frau erzählt und wirkt dabei doch sehr eindringlich auf den Leser.eines Tages dieser ältere Mann, den alle unter dem Namen Milchmann kennen, neben ihr ist und beiläufig davon spricht, wie gefährlich es doch sei, in diesen unruhigen Zeiten lesend umher zu laufen. Er bietet ihr an, in seinem Auto mit zu fahren, doch die junge Frau ist sich der Gefahr bewusst, die hinter diesem Angebot steht und lehnt höflich ab. Als der Milchmann wieder auftaucht, ist die junge Frau gerade beim Joggen im Park und da er nicht unhöflich zu ihr spricht und sie auch nicht berührt, sieht sie keinen Grund, sich belästigt zu fühlen - obwohl ihr der Mann und sein plötzliches Auftauchen Angst machen, zumal er eben so plötzlich wieder verschwindet. Um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, spricht sie mit niemandem darüber, aber die Nachbarn, allen voran der Mann ihrer ältesten Schwester, fangen dennoch an über die junge Frau und ihre angebliche Affäre mit dem verheirateten Milchmann zu reden. Er ist ein Staatsverweigerer, einer der Anführer der Bewegung und hat große Macht. So zieht er seine Kreise um die Protagonistin immer enger, doch die Bedrohung ist so subtil, dass die unbedarfte junge Frau immer noch nicht weiß, ob es Sinn macht, jemandem davon zu erzählen - doch das Gerede ist ihr voraus geeilt und als sie sich eines Tages ihrer Mutter anvertraut, glaubt diese ihr nicht, so dass sich die namenlose Protagonistin immer weiter in sich selbst zurück zieht....
In der ersten Buchhälfte war ich erstaunt, was über diese Geschichte, die mit dem britischen Man Booker Prize ausgezeichnet worden ist, in den Pressestimmen geäußert wurde, am Ende muss ich zugeben, dass alles, was ich darüber gelesen habe, zutrifft. "Milchmann" ist keine leichte Lektüre, die verschachtelten Beschreibungen fordern Konzentration und ziehen manche Stellen auch ein wenig in die Länge. Doch immer wieder gab es Szenen, in denen still und doch sarkastisch die Misstände jener Zeit aufgezeigt werden, zum Beispiel als die Protagonistin von den Themenfrauen berichtet, die ersten Frauenrechtlerinnen, die sich in ihrem Bezirk versammeln. Nach der allgemeinen Meinung wäre es ja noch in Ordnung gewesen, wenn diese Themenfrauen die Unterdrückung ihrer Geschlechtsgenossinnen anhand historischer Beispiele angeklagt hätten, aber nein, sie forderten aktuelle Veränderungen, zum Beispiel, dass die Männer ihre Frauen nicht mehr schlagen dürften - was allgemein als völlig absurd angesehen wurde. Mit jugendlicher Naivität schließt sich die Hauptfigur den gängigen Meinungen der breiten Masse an, erst viel später wird ihr - und damit auch dem Leser - bewusst, wie sehr sie den Kopf in den Sand gesteckt hat. Eine Freundin weist sie schließlich darauf hin, dass sie bereits vor dem Auftauchen des Milchmanns regelmäßig kontrolliert und fotografiert worden ist (was sie zuvor auf seine plötzliche Aufmerksamkeit geschoben hatte), dass sie bereits damals von der Gemeinschaft als Übergeschnappte abgestempelt worden war, auch weil sie die Realität mit Hilfe ihrer Bücher ausgeblendet hatte.

Bewertung vom 18.02.2020
Wolf, Lena

Ein Sommer auf Sylt


ausgezeichnet

Ein sommerlicher Wohlfühlroman

Gestresst fährt Julia mit ihrer Mutter und ihren beiden Tanten nach Sylt, um das Haus, das sie von ihrem Vater geerbt hat, schnellstmöglich zu verkaufen. Eigentlich kann sie siech diese Auszeit gar nicht leisten, denn zusammen mit ihrem Freund Jo arbeitet Julia daran, ihr kleines Unternehmen voran zu bringen. Dass ihre Mutter und deren Schwestern seit vielen Jahren zerstritten sind und sich bereits im Auto pausenlos streiten, drückt die Stimmung zusätzlich nieder. Als Julia an einer Bäckerei anhält, weil sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hat, schnappt ihr auch noch ein fremder Mann das letzte belegte Brötchen vor der Nase weg, weil Julia gerade geschäftlich telefonieren musste. Ihren ganzen Unmut bekommt der Mann zu spüren, denn Julia faucht ihn heftig an, ehe sie - immer noch hungrig - zum geerbten Haus weiter fährt. Dort angekommen, wartet eine weitere schlechte Neuigkeit auf die Frauen, nicht nur, dass Julias Schlüssel nicht passt, das Haus wird auch noch von einer fremden Frau bewohnt.....

"Ein Sommer auf Sylt" von Lena Wolf ist ein wunderbarer Wohlfühlroman, der mich beim Lesen auf die schöne Insel Sylt entführ hat. Die Protagonistin Julia ist am Anfang sehr gestresst und zeigt sich von ihrer kratzbürstigen Seite, doch im Lauf der Zeit entspannt sie sich immer mehr und wurde mir dadurch auch sympathischer. Mit ihr zusammen konnte ich den Sand unter den Füßen spüren und das Meer riechen, der Hintergrund der Geschichte hat mir ein wenig Urlaubsfeeling gebracht auch die Handlung selbst hat mehr und mehr Entspannung vermittelt. Nicht nur Julia selbst hat in den Tagen auf der Insel darüber nachgedacht, was sie selbst wirklich möchte, auch die anderen drei Frauen wurden angeregt, über ihr Leben nachzudenken und manche Emotion aus der Vergangenheit neu zu bewerten. Sowohl der Schreibstil als auch die Figuren haben mir gut gefallen und der Roman hat mir einige schöne Lesestunden beschert, gern empfehle ich die sommerliche Geschichte weiter.

Fazit: Das Buch bringt Urlaubsfeeling mit und die Figuren waren jede auf ihre Weise sympathisch. Wenn sich der Leser darauf einlässt, vermittelt der Roman Wohlfühlatmosphäre, ich gebe gern eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.02.2020
Falkner, Alex

Das Geheimnis von Ray's Rock / Silberflut Bd.1


ausgezeichnet

Spannende und mystische Abenteuergeschichte

Während einer Klassenfahrt auf die abgelegene Insel Ray´s Rock sehen einige Schüler der 7. Klasse vom Burgturm aus eine silberfarbene "Nebelwelle" über die Insel ziehen. Panisch verschanzen sie sich im Burgkeller, als sie später wieder nach draußen gehen ist nichts mehr wie es vorher war. Ihre Mitschüler und auch die Lehrer sind verschwunden und sämtliche technischen Geräte funktionieren nicht mehr. Erst in elf Tagen kommt wieder eine Fähre zur Insel, bis dahin müssen sich Eddie, Nick, Milla, Lucy, Theo, Laurens und Jesper alleine durchschlagen.

Und nicht nur das, auf der Insel geschehen unheimliche Dinge, Pflanzen und Tiere wachsen in unnatürlicher Geschwindigkeit, das Gemüse ist dadurch nicht mehr genießbar - und auch im Camp 2, von dem Milla gehört hat, dass sich dort eine Gruppe krimineller Jugendlicher aufhält, sind einige der Bewohner noch auf der Insel übrig geblieben, die den Schülern ihre wenigen Lebensmittelvorräte streitig machen. So müssen sich die Klassenkameraden nicht nur mit der Wildnis und den mystischen Ereignissen um sie herum plagen, sondern auch noch mit der rivalisierenden Jugendgruppe, die ebenfalls nach einer Möglichkeit sucht, von der Insel zu entkommen.

"Silberflut (1) Das Geheimnis von Ray´s Rock" von Alex Falkner ist der erste Teil einer Dilogie, die der Verlag für Kinder ab zehn Jahren empfiehlt. Meiner Meinung nach ist die Geschichte nicht für jeden Zehnjährigen geeignet, denn die Abenteuer und Begebenheiten sind stellenweise doch recht unheimlich und furchteinflößend. Die Hauptfiguren des Buches sind in der 7. Klasse und damit ca. zwölf Jahre alt, dieses Alter würde ich auch als geeignete Zielgruppe sehen. Mir selbst hat der Roman gut gefallen, abwechselnd aus der Sicht von Eddie und Milla erzählt, entfaltet sich die spannenden Handlung und man ist emotional mitten im Geschehen dabei. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel erfährt der Leser mehr über die Hintergründe der Jugendlichen und die Dynamik in der Schülergruppe. Durch die außergewöhnliche Situation treten auch teilweise Eigenschaften in den Vordergrund, die sich im Alltag bisher noch nicht gezeigt hatten. Dabei steigert sich die Spannung konstant bis zum Ende der Geschichte. Die Erzählung ist leider nicht in sich abgeschlossen, so dass ich nun gespannt auf das Erscheinen der Fortsetzung warte.

Fazit: Die spannende Geschichte ist mystisch und abenteuerlich, ich gebe gern eine Leseempfehlung, allerdings würde ich das Zielgruppenalter eher um die zwölf Jahre ansetzen.

Bewertung vom 12.02.2020
Drüppel, Katharina;Heinlein, Heike

Frankenstich


ausgezeichnet

Am Morgen nach seiner Lesung liegt der erfolgreiche Krimi-Autor Georg Neuner ausgerechnet im Hinterzimmer der kleinen Buchhandlung von Felicitas Reichelsdörfer - erstochen, das Messer ragt noch aus seiner Brust. Für Hauptkommissar Clemens Satorius ist Felicitas zunächst die Hauptverdächtige, das will die Buchhändlerin nicht auf sich sitzen lassen und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Für Clemens gestaltet sich der Fall schwierig, nicht nur dass er in der Region Erlangen zugezogen ist und noch nicht so ganz mit Land und Leuten warm wurde, stellt ihm auch seine gutaussehende Kollegin Cora ganz unverhohlen nach. Bald gibt es einen weiteren Mord und ständig trifft Clemens auf Felicitas, die ihm mit ihren Hobby-Ermittlungen gewaltig auf die Nerven geht......

"Frankenstich" ist das gelungene Romandebüt der Autorinnen Katharina Drüppel und Heike Heinlein. Mit viel Witz und Charme präsentieren sie die fränkische Region rund um den Schauplatz Erlangen, auch die originellen Figuren haben mir sehr gut gefallen. Die Krimihandlung ist spannend geschrieben und wartet häufig mit überraschenden Wendungen auf, so dass ich im Lauf des Buches immer mal wieder jemand anderen verdächtigt habe - am Ende war dann doch alles ganz anders als in meinen Vermutungen. Wer die Regionalkrimis aus dem Emons-Verlag mag, die vor beschaulichem Hintergrund spielen und auch dem privaten Umfeld der Ermittler etwas Platz einräumen, der wird "Frankenstich" lieben. Für das Buch gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Der Regionalkrimi vereint die spannende Handlung mit viel Lokalkolorit und stellt dem Leser originelle Protagonisten vor, mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf die geplante Fortsetzung.

Bewertung vom 10.02.2020
Wekwerth, Rainer

Es beginnt / Beastmode Bd.1


ausgezeichnet

Auf einem geheimen Armeestützpunkt treffen fünf Jugendliche aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jeder von ihnen hat spezielle Fähigkeiten und gemeinsam sollen sie nichts weiter tun, als die Menschheit zu retten. Damon Grey ist ein Dämon, der von zweihundert Jahren beschworen wurde, Amanda Nichols ist bereits fünftausend Jahre alt und bezeichnet sich selbst als Göttin. Mit ihrem sirenenhaften Gesang ist sie in der Lage, anderen ihren Willen aufzuzwingen. Wilbur Night, der in diversen Waisenhäusern aufwuchs, ist auf mysteriöse Weise zu Tattoos über den ganzen Körper gekommen, seitdem kann er die Zeit für fünf Sekunden anhalten. Malcolm Floyd stolpert zwar von einem Unfall zum nächsten, scheint dabei aber immer vor ernsteren Schäden geschützt zu sein. Und Jenny Doe, die keine Erinnerung an ihre Vergangenheit besitzt, ist halb Mensch, halb Maschine.

Die Erde wird von einem Energiefeld, dass im Ozean aufgetaucht ist und immer weiter anwächst, bedroht. Tiere werden von dem Feld angezogen und verschwinden spurlos, auch eine Einheit von Soldaten, die zur Erkundung in das Energiefeld gesendet wurde, kam nie zurück, mit dem Betreten des Feldes riss jeder Kontakt ab. Nach einer Schulung in Kampftechniken werden die Jugendlichen mit Ausrüstung versehen und in einem Schlauchboot in das Energiefeld geschickt. Doch als sie hineinfahren, finden sie sich in einer fremdartigen, mysteriösen Gegend wieder, sie müssen nicht nur mit der gefährlichen Umgebung klar kommen, sondern auch ihre Gefühle kontrollieren um als Team zusammen zu arbeiten.

"Beastmode 1: Es beginnt" von Rainer Wekwerth ist eine spannende Fantasygeschichte für Jugendliche, die mir so gut gefallen hat, dass ich sie hintereinander weg verschlungen habe. Die Protagonisten sind so umfassend und fantasievoll beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen konnte, ihre sehr unterschiedliche Art hat den Reiz beim Lesen erhöht. Denn zwischen ihnen kommt es zu Spannungen jeglicher Art, neben dem roten Faden haben die persönlichen Auseinandersetzungen für mich Tiefe in die Geschichte gebracht. Dabei hat sich der Spannungsbogen konstant durch den Roman gezogen. Nur das Ende habe ich als sehr plötzlich empfunden, der Handlungsstrang war wie abgeschnitten, nun kann ich es kaum erwarten, bis der finale zweite Teil von "Beastmode" erscheint.

Fazit: Die Geschichte ist fantasievoll und hat mich schnell fesseln können, da es aber der erste spannende Band von zwei Teilen ist, empfehle ich, beide Bücher hintereinander zu lesen.