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angeliques.leseecke
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Nübbel

Bewertungen

Insgesamt 763 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2015
Ridder, Markus

Der Blütenstaubmörder


ausgezeichnet

Im beschaulichen Landsberg werden kurz nacheinander zwei Leichen gefunden. Die beiden Toten wurden aus ihrem Haus entführt, vier Tage irgendwo festgehalten und anschließend getötet.
All' ihre Wunden sind mit einem Puder gemischt mit Blütenstaub bedeckt.
Polizeianwärterin Jenny Biber ist mit Eifer bei ihrem ersten Fall und eckt damit bei ihren Kollegen den Kommissaren Heiko Plossila und Dollerschell an. Diese lassen Jenny nicht komplett am Fall teilhaben, was Jenny wiederum ärgert und sie ermittelt auf eigene Faust, was sie in eine lebensgefährliche Situation bringt.
Zur gleichen Zeit hat sich der Autor Konrad Kister in die Stille des kleinen Städtchens Landsberg zurückgezogen, denn er leidet zurzeit unter einer Schreibblockade. Schnell gerät er bei den Ermittlungen ins Visier der Polizei, denn er kannte beide Frauen und hatte sich auch mit ihnen getroffen.
Wer steckt hinter den Morden? Warum Blütenstaub auf den Wunden?

"Der Blütenstaubmörder" von Markus Ridder ist der Auftakt einer Krimi-Reihe mit dem Hauptkommissar Heiko Plossila und der Polizeianwärterin Jenny Biber.
Ungewöhnlich aber interessant ist der Anfang, ein Brief an einen Freund, der uns den Schriftsteller Konrad Kister etwas näherbringt. Der Autor schafft es, mich mit seinem fesselnden Schreibstil gleich in den Bann zu ziehen, das Buch lässt sich flüssig lesen und ich war in der Versuchung es nicht mehr aus der Hand zu legen.
Die Spannung steigt gleich zu Beginn rasant an, kann sich über die gesamte Geschichte gut halten und zum Schluss explodiert sie dann regelrecht.
Die Protagonisten sind mit den unterschiedlichsten Charakteren ausgestatten, es gibt sympathische und weniger sympathische, aber alle sind authentisch beschrieben worden.
Mit Jenny Biber hat Markus Ridder eine quirlige und neugierig Polizistin ins Leben gerufen, die mit voller Eifer an die Ermittlung ran geht. Hauptkommissar Heiko Plossila dagegen steckt in einer Lebenskrise und lässt den Fall nur langsam angehen. Da treffen Welten aufeinander…

Fazit: Sympathische Ermittler, spannende Geschichte und ein Mörder, dem man nicht so schnell auf die Schliche kommt… das sind alles Kriterien, die einen sehr guten Krimi ausmachen und sie sind hier gegeben. Eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne gibt es von mir!!!

Bewertung vom 05.07.2015
Stein, Alexa

Am Ende der Schuld


gut

Die 28jährige Jana Schulte ist eine unscheinbare Frau, die sich in ihrem bisherigen Leben nur um ihre alkoholkranke Mutter gekümmert hat. Nachdem die Mutter sich im Badezimmer das Leben genommen hat, findet Jana ein rotes Buch, es ist das Tagebuch ihrer Mutter. Jana kommt einem traumatischen Geheimnis auf die Spur, welches ihr Leben komplett auf den Kopf stellt.
Wer ist Jochen Kriete? Ist er der Auslöser des Selbstmords? Jana fängt an, sich in sein Leben zu schleichen. Was hat Jana vor? Welche Schuld hat Jochen auf sich geladen?

Der Roman "Am Ende der Schuld" von Alexa Stein wird aus zwei verschiedenen Perspektiven geschrieben. Zum einen lernen wir die Gedankenwelt von Jana kennen und spüren ihren Hass und Groll auf Jochen Kriete und zum anderen wird aus der Sicht von Jochen erzählt, der Jana vorbehaltlos in seine Familie aufnimmt. Zu Anfang wird eine gute Spannung aufgebaut, ich als Leser möchte gerne wissen, warum und weshalb Jana so agiert, aber irgendwann schlug meine Stimmung Jana gegenüber um und sie fing an mich zu nerven. Diese Manipulationen ihrerseits ließen mich wütend werden.

Trotz flüssigen und angenehmen Schreibstils kann ich dem Buch nur 3 Sterne geben, da ich ab Mitte des Buches keinen Spaß mehr an der Geschichte hatte.

Bewertung vom 05.07.2015
Gilbert, Elizabeth

Eat, Pray, Love


ausgezeichnet

Nach einer Scheidung und einer unglücklichen Beziehung beschließt Elisabeth Gilbert sich ein Jahr Auszeit zu gönnen. Zuerst reist nach Italien, um das süße Nichtstun "Dolce far niente" zu genießen.
Hier lernt sie Italienisch, genießt das Essen und ihr Leben. Dann geht es nach Bali in einen Ashram, hier lernt sie zu meditieren und an sich zu glauben. Auf Bali endet die Reise, aber nicht ihr Leben. Hier findet sie ihre innere Balance und die Liebe.

In "Eat, Pray, Love" erzählt uns die Autorin Elisabeth Gilbert, wie sie ihr Leben mit einer 12-Monatigen Auszeit wieder in den Griff bekommt.
Was mich besonders begeistert hat, ist die Aufteilung dieses Buches. Es ist wie eine japa malas, einer buddhistische Perlenkette aufgebaut. Diese benutzt man zur besseren Konzentration beim Meditieren. Sie besteht aus 108 Perlen -> 108 Kapitel aufgeteilt in drei Abschnitte, das bedeutet 36 Kapitel pro Land und Elisabeth ist 36 Jahre alt, als sie dieses Buch schreibt. Ein interessanter Zufall!!!

Elisabeth Gilbert erzählt mit gefühlvollen und wunderbaren Worten von den verschiedensten Menschen, die ihr Leben ein Stück begleiten, von dem herrlichen Essen in Italien, von den Schwierigkeiten, die sie mit der Meditation hat und von der wunderschönen Insel Bali. Im Laufe des Jahres wird Elisabeth wieder eine starke und selbstbewusste Frau, die ihr inneres Gleichgewicht wieder gefunden hat.

Immer wieder habe ich mich dabei erwischt, wie ich mir ähnliche Fragen stelle, wie Liz. Das Buch hat mich zum Nachdenken und Innehalten "gezwungen" und ich versuche seitdem auch meine innere Balance und Zufriedenheit wieder zu finden.
Zitat Seite 196: "Wenn ich meinen Geist auffordere, still zu sein, ist es wirklich verblüffend, wie schnell er sich 1.langweilt, 2.wütend, 3.deprimiert, 4.ängstlich oder 5.alles zugleich wird."
So ergeht es mir auch oft und dann denke ich an dieses Buch, werde ruhiger und kann endlich loslassen.

Fazit: Dies ist ein wunderschöner, autobiografischer Roman, der mich zum Nachdenken anregt und mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 05.07.2015
Dützer, Volker C.

Tödliche Heimkehr


ausgezeichnet

Gudrun Holt ist wegen gefährlicher Körperverletzung an Victor Kronberg angeklagt.
Doch diese Anklage ist nur ein Schachzug von dem charismatischen aber gefährlichen Kläger, denn er hat Gudrun an diesem fraglichen Abend vergewaltigt. Ihr Verteidiger Dirk Lieven hat keine Chance, diesen Prozess zu gewinnen, denn auch sein Chef ist von Kronberg gekauft. Kurz vor der Urteilsverkündung ruft Gudrun ihre Freundin Shadi Seeger an, diese hat vor 15 Jahren ähnliches mit Victor Kronberg und seinen Freunden erlebt. Doch dieser Hilferuf kommt zu spät, als Shadi in Hachenburg ankommt, ist Gudrun tot. Vom Dach gefallen! Unfall? Selbstmord? Mord?
Shadi will ihre Widersacher von damals zur Rechenschaft ziehen, aber bevor sie zum Zuge kommt, stirbt einer nach dem anderen. Wer ist der Racheengel?

Mit "Tödliche Heimkehr" hat Volker C. Dützer einen spannenden und fesselnden Westerwald-Krimi geschrieben. Meine Gefühle sind Achterbahn gefahren, der Autor hat mich mit seinen Worten so gepackt, dass ich tief in dieser Geschichte war.
Die Ungerechtigkeiten, die durch das korrupte und machtbesessene Verhalten von Victor Kronberg entstehen, sind authentisch und realitätsnah beschrieben, ich kann die Rachegedanken von Shadi komplett nachvollziehen.

Die Charaktere sind wie aus dem Leben gegriffen. Mit Shadi und Dirk hat der Autor zwei sympathische Menschen gezeichnet, die mir sofort ans Herz gewachsen sind.
Shadi ist eine junge Frau, die schon einiges in ihrem Leben durchgemacht hat. Sie lässt keinen Menschen an sich ran und nur langsam fasst sie Vertrauen zu dem Anwalt Dirk Lieven. Durch ihre Rachepläne gerät sie in manche gefährliche Situationen, die mich "zum Atem anhalten" zwingen.
Auch Dirk musste sich in der Vergangenheit mit etlichen familiären Schwierigkeiten auseinandersetzen, trotzdem ist er ein selbstbewusster und zielstrebiger junger Mann geworden.
Aber auch die fiesen Charaktere sind so gut beschrieben worden, dass ich jedes Mal wütend wurde, wenn denen ein Schachzug gelang.

Fazit:
Ein spannender Krimi, indem es um Macht, Korruption und Rache geht!!!

Bewertung vom 05.07.2015
Pichler, Cornelia

Wenn der Wind sich dreht


ausgezeichnet

Zitat Seite 319: "Ihr sein so etwas Besonderes, wisst ihr das?" "Vielleicht machst du uns besonders."

Die 38jährige Jo ist die einzige aus ihrer österreichischen Familie, die es wagt zu fliegen, also macht sie sich allein auf den Weg nach Rhodos, zur Beerdigung ihrer geliebte Tante Lisa. Ihr Mann Robert kann sie aus beruflichen und ihre Tochter Sam aus schulischen Gründen nicht begleiten. Auch wenn es ein trauriger Anlass ist, freut Jo sich, ihre griechische Familie endlich mal wieder zu sehen und gönnt sich ein paar erholsame Tage auf der wunderschönen Urlaubsinsel.
Onkel Yannis und seine Kinder nehmen Jo herzlich bei sich auf, so dass sie einfach nur ihr Leben genießen kann. Sie lernt die verschiedensten Menschen kennen, die lebenslustige aber chaotische Ioanna, den lebenshungrigen und smarten Surflehrer Marco und die alte, weise Agethi. Alle tragen dazu bei, dass Jo ihr Leben und ihre Ehe überdenkt.
Wohin mag der Wind in Griechenland sie wohl tragen?

Der Debütroman "Wenn der Wind sich dreht" von Cornelia Pichler entführt den Leser ins wunderschöne Griechenland. Mit ihren einfühlsamen und bewegenden Worten zieht die Autorin mich gleich in den Bann. Ihre Beschreibungen des Gefühlschaos, welches in Jo herrscht, ist sehr authentisch und ergreifend, ich habe mit Jo geschmunzelt, gelacht, am Grab ihrer Tante geweint aber auch in mehreren Szenen über das Leben nachgedacht.
Zitat Seite 303: "Wir waren zu zweit und doch haben wir uns selbst nicht aufgeben." Dies ist nur ein Beispiel der schönen Worte der Autorin, die mich immer wieder zum Nachdenken animieren.

Die Landschaft dieser Insel sind sehr anschaulich und wunderschön beschrieben worden, man bekommt Fernweh und möchte sich alles einmal in Natura anschauen.

Die Charaktere entwickeln sich im Laufe des Buches, mit Jo konnte ich mich gleich identifizieren.
Sie hat sich in ihrer Ehe zu einem Menschen entwickelt, der sie nun nicht mehr sein mag. Freiwillig hat sie einiges zu Gunsten ihres Mannes nicht gemacht, wie zum Beispiel ihre Familie in Griechenland zu besuchen. Nun hat sie Zeit und Ruhe über ihr Leben und ihre Ehe nachzudenken.
Hier in Griechenland erlebt Jo nicht nur die Traurigkeit des Todes ihrer Tante Lisa, nein sie erfährt auch die Geborgenheit einer Familie und die Leichtigkeit des Lebens.
Sie stellt sich verschiedene Fragen: Will sie so weitermachen, wie bisher? Hat sie je einen Traum gehabt, den sie erreichen wollte? Welches Lebensziel hat sie?
Aber auch die andere Charaktere habe ich lieben gelernt, vor allem die kleine Fonteini und natürlich auch Marco.

Fazit: Dieser wunderbare Roman zeigt einem, dass es sich lohnt auch mal sein Leben zu hinterfragen und Träume zu verwirklichen. Hier geht es um Familie, Freundschaft, Liebe und vor allem um Jo.

Bewertung vom 14.06.2015
Rademacher, Miriam

In den Wänden (eBook, ePUB)


sehr gut

Wieder ist ein Kind in der Obhut von Ada Lippnik verschwunden. Genau vor 40 Jahren war Ada Kindermädchen bei Martin Holt und hat auf zwei Kinder achtgegeben, auf Valerie und Sebastian. Eines Tages verschwindet Sebastian und Ada kann der Polizei nicht weiterhelfen, da sie nichts wisse.
Nun ist Valerie erwachsen und sie heuert Ada als Kindermädchen für ihren Sohn Paul an. Doch eines Tages verschwindet auch er und wieder kann Ada nichts erzählen.
Denn wenn sie etwas erzählen würde, würden sie alle für verrückt halten, denn in diesem Haus birgt ein Geheimnis. Ada unternimmt alles, um Paul zu retten und das Haus von den Wesen in den Wänden zu befreien.

Der leichte und spannende Schreibstil haben mich schnell in die Geschichte eintauchen lassen.
Geschichten mit Zeitsprüngen mag ich sehr und durch die Überschriften weiß der Leser genau in welchem Jahr wir uns befinden. Durch die Rückblenden werden wir Leser so nach und nach an die Geschehnissen in der Vergangenheit ran geführt.

Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet worden , es gibt sympathische wie Ada, Valerie und Teddy aber auch sehr fiese wie Derek und die Schrate.
Besonders gut finde ich die Szene als Ada sich als Kindermädchen bei Valeries Dad vorgestellt. Valerie ist ein so aufgewecktes Kind, das sofort mein Herz erobert hat, und auch Ada gefällt mir als Charakter.

Die Beschreibungen sind sehr realitätsnah, so dass ich eines Abends schlecht einschlafen konnte. Ich habe so an die Schrate in den Wänden gedacht und auf die Geräusche in meiner Wohnung geachtet.

Fazit:
Ein gelungenes und spannendes Buch über unheimliche Wesen, die in den Wänden unserer Häuser wohnen könnten.